Nasserseekreuzfahrt

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Isis
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Nasserseekreuzfahrt

Beitragvon Isis » Fr 16 Nov, 2012 12:03

[align=center] sualk hat folgenden Bericht geschrieben:[/align]


14.10. (Sonntag)
Geplantes Programm: Flug über Kairo nach Aswan, Übernachtung im Hotel Basma
Auf nach Kairo.
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Das Nildelta bei Nacht. Es sieht aus wie ein beleuchtetes Spinnennetz. Die Vorstellung, dass ein Großteil der Ägypter am Nil und im Nildelta lebt, ist fast irreal, da dort und nur dort das fruchtbare Land ist.
Am Horizont taucht die beleuchtete Dunstglocke der ägyptischen Hauptstadt auf. Flughafen Kairo - kurz vor der Landung kommt auf der linken Seite eine beleuchtete Landebahn im 90 Grad Winkel in Sicht. Zirka 100 Meter entfernt. Kurze Überlegung: Das kann unmöglich die Landebahn für deine Maschine sein. Und richtig - der Flieger fliegt geradeaus weiter. Die Landung war o.k. Visum geholt, durch die Passkontrolle und ab Richtung Flugsteig.

Auf jeden Fall, ich bin in Ägypten. Dem Land der nicht beachteten fiependen Sicherheitsschleusen und Gepäckscanner.

Anschlußflug nach Aswan.

Die üblichen Sicherheitsinformation. Die arabische Version dauert genau solange wie die englische Version. Allerdings hört sich die Stewardess so an, als würde sie im arabischen die doppelte Anzahl von Worten sprechen.
Südlich von Kairo ist dann aber wirklich tiefe dunkle Nacht auf dem Boden angesagt.

Lichter gibt es nur an den Ufern des Nils zu sehen. kein Licht rechts und links. Keinerlei Vorstellung wie hoch wir noch sind. Es können 5 Meter sein, oder 5000. ein merkwürdiges Gefühl. Landung gegen 23:45 Uhr.

Flughafen Aswan International

Mein Koffer muss noch durch den Zoll. Also eine Halle weiter. Zoll das ist hier eine spaßige Angelegenheit. Da füllt man einen Zettel aus. der Zöllner sagt o.k. Und das war es. Draußen kurzes Warten auf den Minibus. Und keine 30 Sekunden später weiß ich, daß ich in Ägypten bin. Eine Taxe fährt los. Ohne Licht, aber die Hupe funktioniert.
Hotel Basma. Großes Zimmer. Riesenbad. Aber der Zahn der Zeit nagt.
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Blick aus dem Fenster


15.10 (Montag)
Geplantes Programm: Einschiffung vor dem Mittagessen am Nasser-Stausee. Nachmittags Besichtigung des Kalabscha-Tempels, einem der größten Tempel Nubiens sowie des Felsentempels Ramses II. in Bêt el Wali und des Kiosk von Kertassi.

Hotel Basma
Spannend: Ich sitze im Zimmer und tippe, da schaltet die Klimaanlage runter und der Fernseher geht an.
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Blick aus dem Fenster

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Lobby

Jetzt warte ich auf meinen Transfer zum Schiff. In einer Stunde, 11:15 Uhr, soll es losgehen.
Es geht durch eine Geröllwüste zum Hafen. Und zur Omar el Kayam. Bingo!
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Das Glück des Upgrades hatte ich letztes Jahr auch schon, als ich nicht mit der Helio, sondern mit der La Terasse über den Nil geschippert bin.
Es sind einfach zu wenig Touristen im Land.
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Mein erstes Bändchen
Und dann auch noch vom falschen Schiff, einem falschen Veranstalter und einem falschen Gewässer. Aber es hat funktioniert.

Mittagessen als Büfett Prima.
Es sollen 30 Gäste auf dem ganzen Schiff sein. Meine Reisegruppe besteht aus drei Hansels. Erschreckend.
Änderung des Reiseplans: Kalabscha gibt es erst morgen. Akklimatisieren im Hafen ist angesagt. Das heißt vor allem, sich an den Diesel Geruch des Linienschiffs in den Sudan zu gewöhnen
Das habe ich nicht geschafft. 40 Grad im Schatten und Dieselmief - da flüchte ich dann doch lieber in die Kabine.
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Wohin soll ich denn nun flüchten?
rinks oder lechts lang?

Abendessen war .o.k. Ein kurzer Abstecher in meine Kabine, um die Klimaanlage einzuriegeln. Wie erwartet stand die nach dem Besuch des Roomboys auf Sibirien im Winter. Danach "nubischen Abend". Nicht unbedingt mein Ding.
Morgen früh kein Wecken. Frühstück ab 8 Uhr und dann Kalabscha.

16.10. (Dienstag)
Geplantes Programm: Heute legt das Schiff ab und fährt nach Wadi es-Sebû'a.
Das Schiff ist morgens auf die andere Seeseite zum Kalabscha Tempel gefahren.
Nach dem Frühstück wurden wir mit dem Beiboot zum Eingang gebracht. Bis 11:30 Besichtigung der Tempel. sehr schöne Kapitelle und im Tempel Ramses II schöne Reliefs mit sehr gut erhaltenen Farben. Im Kalabscha Tempel sowohl erhabene, als auch versenkte Hieroglyphentexte.
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Kiosk von Kertassi

Sehr heiß!! Fast zu heiß. Endlich unterwegs. Ein heißer Wind strömt durch das Sonnendeck und die nubischen Wüste zieht an mir vorüber. Herrlich unaufgeregt das alles ist!
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Nach dem Abendessen auf das Sonnendeck zu ausspannen. Das Schiff fuhr durch die Nacht. Rundherum kein Licht - nichts.
Ein Reiseführer fragte, ob die Anwesenden etwas dagegen hätten, wenn das Licht gelöscht würde, er würde gerne den Sternenhimmel zeigen. Gegenstimmen gab es keine, also ging das Licht aus, und am Himmel konnte man Sterne über Sterne sehen. Und je länger man in den Himmel geschaut hat, desto mehr Sterne konnte man erkennen.
Schön.

17.10. (Mittwoch)
Geplantes Programm: Besichtigung des Amun-Re-Tempels und des Toth-Tempels von Dakka sowie des Tempels von Meharrakka. Schifffahrt nach nach Amada. Besichtigung des Tempels von Amada und Derr. Besuch des Grabes von Pennût, eines Beamten Ramses IV. im unternubischen Land.
Aufstehen war um 7:30 Uhr .
Nach dem Frühstück der erste Teil der Tempelbesichtigung. Interessant die Gesichtszüge von Ramses II., der hier nubische Züge angenommen hat.
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Die Tempel stehen einfach so in der Wüste, da sie alle gerettet vor dem Versinken gerettet wurden. Dadurch fehlt der Kontext des Dorfes in dem sie eigentlich errichtet wurden.
Die Besichtigung von Amada, Derr und des Pennût Grabes hebe ich mir für die Rückfahrt auf.
Dann Schlossbesichtigung auf dem Schiff. Küche, Suiten und Brücke. Also das Geld für die Suiten würde ich nicht ausgeben. Ich bin sowieso nur zum Schlafen in der Kabine. und ob ich da noch eine Couch habe oder nicht und die vielleicht noch in einem zweiten Raum steht, ist mir vollkommen egal. Der Kapitän war auch sichtlich erleichtert, als die Invasion seiner Brücke wieder vorbei war.
Nachmittags in de Kabine Film über die Rettung de nubischen Tempel. Danach träges Rumsitzen auf dem Oberdeck bei 40 Grad im Schatten und Backofenwind. Alles wartet auf die Teatime. Oder darauf das es kühler wird. Wird es aber nicht. der Masseur versucht auch mal wieder Kunden zu bekommen, aber so Erfolg hat er, soweit ich das mitbekommen haben, noch nicht gehabt.
Heute Abend Galabia Party in der Bar. Ein Bier auf dem Sonnendeck ist mir lieber.

18.10. (Donnerstag)
Geplantes Programm: Schifffahrt nach Kasr Ibrîm (Sie sehen die Festung von Schiff aus) und weiter nach Abu Simbel. Ankunft um die Mittagszeit. Besichtigung der Felsentempel von Abu Simbel. Abends fakultativ Ton-und-Licht Schau an den Tempeln.
Von der Festung Ibrîm ist einzig ein Rest der koptischen Kirche übriggeblieben. Das Ganze ist eigentlich nicht weiter erwähnenswert.

Und dann Abu Simbel.
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Aber ich darf nicht in die Tempel. :-( Erst morgen. Heute nur Besuch in Abu Simbel, und dann heute abend Ton- und Licht Show.
Besuch in Abu Simbel. Lachnummer. Wird unter dem Punkt Erfahrung abgehakt. Der Bus ist im ersten Gang durch Abu Simbel gefahren. Sonst wäre er schon nach fünf Minuten mit der Tour fertig gewesen. Gang durch den Markt, und zu den ersten Häusern Abu Simbels. Danach Besuch eines Kindergartens. Abschluß in einem Hotel im traditionellen nubischen Baustil. Die Ton- und Lichtshow war ganz nett.
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19.10. (Freitag)
Geplantes Programm: Zur freien Verfügung in Abu Simbel.
Heute ist das Paar aus dem Saarland abgereist. dafür gabs ein Paar aus München. Besichtigung der Tempel von Abu Simbel. Die Tempel sind ganz nett. wunderschöne Reliefs, aber zu heiß und zu stickig. Wenn ich mir vorstelle, daß da normalerweise Horden von Touries durchgeschleust werden. Gut das ich jetzt hierher gekommen bin.
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Schiff im 'Hafen' von Abu Simbel

20.10. (Samstag)
Geplantes Programm: Morgens Schifffahrt über Kasr Ibrîm und Amada nach Wâdi es-Sebû'a.
Ein letzter Blick auf Abu Simbel und dann geht es zurück. Letzter Programmpunkt auf meiner Kreuzfahrt ist die Tempelgruppe New Amada mit dem Amadatempel, dem Tempel von Derr und dem Grab des Pennût.
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Ausschiffung zur Besichtigung. Ich liebe Planken....


Die Tempel von Amada und Derr mit sehr schönen Reliefs im Inneren.
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Allein dafür hat sich die Reise gelohnt. Und der Marsch durch die knallend heiße Sonne. Nach der Rehydrierung Teatime auf dem, mittlerweile von Fahrtwind angenehm temperierten, Oberdeck.
Rechts und links des Schiffes ziehen die Hügel der nubischen Wüste an uns vorüber. So schön kann Kreuzfahrt sein. Übernachtung in Wâdi es-Sebû'a.
Nach dem Abendessen noch mal aufs Oberdeck. Aber dort stürmte es und es gab ein Wetterleuchten am Himmel. Jede Menge Sand in der Luft. Also in die Kabine und früh schlafen gehen.

21.10. (Sonntag)
Geplantes Programm: Das Schiff erreicht heute wieder Assuân.

Heute ist alles wieder schön. Ein Kellner ist heftig am feudeln um den Sand aus den Ecken der Bar am Oberdeck wieder heraus bekommen. Zumindestens seit der Oberbartender Sand auf der Kaffeemaschine entdeckt hat.
Bis auf die Mahlzeiten habe ich den ganzen Tag auf dem Oberdeck verbracht und gelesen. Ein wenig Wind und schon sind die 40 Grad auszuhalten. Entspannend das ist!
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Heute Abend noch einmal nubischer Abend.
Das einzige das in den Kabinen des Schiffes fehlt, ist eine Handdusche. Sonst alles top!
Mal sehen wie das morgen weitergeht.

22.10. (Montag)
Geplantes Programm: Ausschiffung nach dem Frühstück in Assuân am Nasser-Stausee.
Transfer ins Hotel Basma. Nachmittags Besichtigung des nubischen Museums.
Nach dem Frühstück ist Warten angesagt. Diejenigen die nur die Rückfahrt mitgemacht haben, besichtigen noch den Tempel von Kalabscha. Danach ist Ausschiffung und Transfer.
Hotel Basma, Tolles Zimmer in der fünften Etage Mit Blick auf den ersten Katarakt.
Besuch des nubischen Museums. Sehr schönes Museum zur Geschichte Nubiens. Komme um eine Ecke und sehe zwei Nubierinnen beim flechten.
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Der zweite Blick klärt auf, daß es sich nur um Figuren handelt.

Was mir schon in Abu Simbel aufgefallen war, die Ramses Statuen haben ganz feine Gesichtszüge, aber elefantöse Beine. So auch die Statue im nubischen Museum
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Danach Siesta im Hotel (mit Blick auf den ersten Katarakt).
Kurzer Besuch im Restaurant. Irgendwie doof alleine in einem Riesenrestaurant...
Wecken ist morgen um 3:30 Uhr, um 4:30 Uhr werde ich abgeholt.

23.10. (Dienstag)
Geplantes Programm: Rückflug über Kairo nach Berlin.

Frühes Aufstehen. Fahrt zum Flughafen Abu Simbel International. Während des Fluges wenig zu sehen, weil der Boden im Dunst liegt. Im Terminal den kurzen Weg zu den internationalen Abflügen genommen. Bei der Taschenkontrolle wollte doch der Grenzer ein Backschisch haben. Mit einem freundlichen Schukran habe ich meine Tasche genommen und bin zur Passkontrolle weitergegangen.
Sicherheitskontrollen: In Abu Simbel waren es zwei. In Kairo sind dann noch einmal drei dazugekommen. Jede Schleuse fiept beim Durchgehen, manchmal wird man noch kurz abgetastet, aber wenn der Schlüsselbund ertastet wurde, ist immer Schluß. Egal was man noch metallisches dabei hat.
Der Flieger ist mit 50 Minuten Verspätung in der Luft.
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Resümee des Urlaubs: gelungen!


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