[Ausflug] Kairo nach el Fayum

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Isis
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[Ausflug] Kairo nach el Fayum

Beitragvon Isis » Fr 12 Jan, 2007 18:19

[align=center] angelika hat folgenden Bericht geschrieben:[/align]


:lol:

Auch wir haben uns den Luxus eines Taxis gegönnt!!!

Also, von Kairo kommend fährt man erstmal in südlicher Richtung. Mitten in der Wüste taucht dann rechter Hand eine Totenstadt auf - die, wie wir feststellen konnten, auch hier von Lebenden bewohnt wird. Allerdings machte diese einen gepflegteren Eindruck auf uns, als die im islamischen Kairo. Deutlich waren Stromverbindungen, parkende Autos usw. im vorbeifahren zu erkennen. Dennoch hat uns unserer Fahrer von einem Besuch dringend abgeraten!

Als erste Station im Fayum besuchten wir Karanis. Es besteht aus einem alten, britischen Fort und zwei Tempelanlagen. Das dazugehörige Museum war leider geschlossen. Für diesen Besuch sollte man schon mindestens 1 Stunde einplanen. Gut bewacht von 6, später 8 Militärs trabten wir durch die Landschaft. Da hatten die Jungs endlich mal was zu tun - 2 Touristen & 1 Taxifahrer vor der Wüste zu beschützen! Selbst zum Klo wurde ich mit Kalaschnikow geleitet und vor der Tür wurde Posten bezogen! Da fühlte ich mich gleich wie "Snoop Dog" oder "50 Cent"! Bakschisch wollte hier aber niemand haben - erstaunlicherweise! Lediglich der übliche, selbst ernannte Führer hat einen geringen Obulus erhalten :idea:

Weiter ging es dann zum Quarun-See - was hat man dort für eine Uferpromenade hingesetzt. Mit Bänken, Straßenlaternen und kein Mensch weit & breit, außer uns!!! Doch unsere Anwesenheit blieb nicht lange geheim - wie aus dem Nichts erschienen Kinder, die uns selbstgebastelte Muschelketten zu 1 LE das Stück verkaufen wollten. Wir haben natürlich Nichts gekauft, da wir von Kindern grundsätzlich nichts kaufen - die sollen lieber in die Schule gehen!!! Da nutzte auch alles weinen und festklammern nichts - wir blieben hart!!!

Unser Fahrer hatte einen Heidenspaß und hat am Ufer Muscheln gesammelt. Wir sind ein Stück spazieren gegangen und haben uns gewundert, wie selbst dort der ganze Müll in den See kommt.

Es gibt auch einige Ausflugslokale, die von Touristenbussen heimgesucht werden. Dort kann man dann Bootfahren und der gleichen Dinge. Da es doch recht windig war, haben wir darauf verzichtet.

Danach sind wir nach Medinet Fayum gefahren, haben dort im Ortskern an den Wasserrädern angehalten und unser Auto einem selbst ernannten Parkwächter überlassen. Zu dritt sind wir dann durch die Straßen gestreift - es machte alles einen recht gepflegten Eindruck. Unser Fahrer war begeistert von den günstigen Preisen und hat erstmal kräftig für sich und seine Familie eingekauft :idea:

Wer günstige und ungewöhnliche Souvenirs erwerben möchte, ist hier genau richtig. Im Fayum werden Korbarbeiten aus Schilf hergestellt - in guter Gebrauchsqualität, wie uns unser Fahrer versicherte! Wir haben dann auch zugeschlagen: "Schlangenkörbe", hübsche Kästchen, Topfuntersetzer. Preis??? Unglaubliche 2-3 LE!!! Man mag es kaum glauben unser Fahrer hat mehr gekauft als wir!!! Gut, daß wir einen Jetta Kombi als Yellow Cab hatten, sonst hätten wir den ganzen Kram gar nicht transportieren können!!!

Selbst in einem Teppichladen waren wir gucken - zwischen 60 und 80 LE lagen dort die Preise. Wer also noch Transportkapazitäten im Koffen übrig hat, der sollte darüber nachdenken :wink:

Außerdem werden dort Töpferarbeiten hergestellt, ebenfalls günstig - leider war uns das dann doch zu schwer, um es nach Deutschland mitzuschleppen!!!

Die Leute sind dort freundlich & unaufdringlich und waren stolz darauf, daß jemand von so weit her den Weg gefunden hatte.

Besonders lustig fanden wir einen Straßenstand, der Schals von Borussia Dortmund & Bayern München, sowei anderer international bekannter Fußballvereine verkaufte.

Wir sind dann in dem Lokal neben den Wasserrädern eingekehrt. Dort kann man nett sitzen und die Preise für Speisen & Getränke sind moderat. Alles macht einen gepflegten und sauberen Eindruck, auch die Toiletten sind blitzblank.

Von dort ging es dann weiter nach Hauwara. Direkt neben der Straße beginnt schon das riesige Gräberfeld, das sich bis zur Pyramide hinzieht. Wir also die Schotterpiste bis zum Eingang entlanggefahren, dort ausgestiegen und Tickets gekauft. Die Gitter wurden für unser Taxi geöffnet und wir trotteten hinterher. Nein, so geht das nicht! Hier müssen die Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden!!!

Unter schwerster, militärischer Bewachung wurden wir zum Metalldetektor geleitet, der Rucksack durchgeschoben und dann konnten wir erst das Gelände betreten!!! Alle anderen sind derweil natürlich hinter dem Taxi her - nur wir Touris nicht! Ein Brüller!!!

Nachdem wir nun die "strengen" Sicherheitsvorkehrungen passiert hatten, hat uns der Kommandant persönlich über das Gelände geführt. Er sprach passabel englisch und sogar ein paar Brocken Deutsch!!! Der Rest der Truppe immer schön hinter uns her.

Linker Hand findet man das Gelände, das einst als Labyrinth zu den Weltwundern zählte. Ein rostiges Schild weist den Weg. Leider ist, bis auf ein riesiges Gebiet von Schutthügeln, davon nicht mehr viel erhalten.

Weiter ging es dann zur Pyramide von Hauwara. Diese ist aus Nilschlammziegeln erbaut und dementsprechend von der Witterung mitgenommen. Erstaunlicherweise ist sie aber begehbar, sogar aufrecht -zumindestens bis zum Wasser.

Ein Nilkanal führt wenige Meter an der Pyramide vorbei und hat mit seinem Wasser das Innere zu weiten Teilen überflutet - sehr schade!!!

Auch hier hat niemand nach "Bakschisch" gefragt, sondern man war stolz darauf, daß jemand extra von soweit her gekommen ist. Einer unserer Wächter ist sogar noch losgeflitzt und hat frische Kräuter für uns gepflückt!!! Die haben wir dann unserem Fahrer für dessen Frau überlassen, da wir gerade keine Verwendung dafür hatten :wink:

Von dort aus haben wir uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Dauer dieses Tagesausflugs??? 10 Stunden!!


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