Horrorflug mit Aero Flight

Hier Fragen und Infos die das Reisen nach bzw. in Ägypten betreffen (keine Nennung von Veranstaltern / Anbietern)

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Horrorflug mit Aero Flight

Beitragvon Isis » Do 25 Nov, 2004 14:41

salam,

unsere odyssee mit aero flight hatte ja schon in luxor begonnen:
wir haben "nurflug" bei AF gebucht, den wir dann auch ganz artig 48 std. vor rückflug bestätigen lassen wollten. da fing schon alles an. die nummer zur bestätigung des rückfluges ist ein witz. es gibt dort wohl nur einen computer, der natürlich erst mal alles mögliche erklärt und alle eingaben nochmal bestätigt haben möchte. nach ein paar minuten, wir hatten noch nicht mal alles eingeben können war das gespräch plötzlich unterbrochen -> 15 € handykarte war leer !
wir hatten dann dank lutz (aus unserer luxor expeditions truppe) der ein vertrags handy dabei hatte eben brav noch mal die nummer angerufen und das ganze noch mal von vorne begonnen.
endlich am ende aller eingaben angelangt kam dann nur .... ihr flug wurde umgebucht bitte rufen sie unter folgender nummer an blablabla ..... die nummer wurde allerdings so schnell herunter gelabert dass man keine chance hatte sie mitzuschreiben. also das ganze noch mal von vorne .... kostet ja auch nix von ägypten aus *ärger*
dann endlich diese neue nummer angerufen und zum glück mal ein lebendes wesen mit angenehmer stimme am anderen ende der leitung.
... ja ihr flug wurde umgebucht und sie fliegen nun nicht mit aero fliegt nach hause sondern mit condor und statt 14:05 erst um 15:30 Uhr ....
auf die frage ob das dann auch alles klar sei mit unserem ticket war dann nur
... machen sie sich keine sorgen das ist alles geregelt ....
... denkste ...

wir sind dann auch ganz unbekümmert am montag zum flughafen gefahren und haben dem mann am checkin unsere flugtickets gereicht und dann sagte der nur .... NO condor ticket NO flight *shock*
WAS NUN war die frage
wir versuchten dem mann klar zu machen das wir umgebucht wurden und unser aeroflight flug nun von condor übernommen wird. aber der jung kannte nur die worte
... NO condor ticket NO flight...
dann ist mir ein mensch von Oft-Reisen über den weg gelaufen und ich habe mich sorgenvoll an ihn gewannt ob er dem kerl am schalter klar machen kann, daß das unser flug ist. er meinte dann er habe auch 9 gäste die umgebucht wurden und er das eh klären müßte. wir uns natürlich gleich an den mann gehängt und nicht mehr aus den augen gelassen. aber auch er bekam die selbe aussage wie wir. der lies sich dann ein telex aus deutschland schicken von aero flight wo die umbuchung bestätigt wurde. mir ist ein stein vom herzen gefallen. die leute von oft-reisen wurden eingecheckt. dann waren wir wieder dran und dann sagte der jung hinterm schalter .... NO condor ticket NO flight *shock*....
der gute mensch von oft-reisen versuchte ihm klar zu machen das wir doch auch zu den umgebuchten gehören. der mensch hinterm schalter meinte dann nur auf dem telex von oft-reisen stehen nur 9 gäste und die haben ja schließlich auch alle eingecheckt. unser flug wurde dann natürlich auch schon aufgerufen und wir standen immer noch bei dem männe am schalter. irgendwie hatte dann der oft-reisemensch es geschafft den mann hinter dem PC zu überzeugen bevor wir ihn über die theke gezogen hätten. (hatte echt nicht mehr viel gefehlt) dann das nächste prob. wir mußten ja über münchen fliegen mit zielflughafen frankfurt. das war dem kerl dann wieder zuviel oder zu kompliziert. *wut wut*
dann kam wieder .... NO condor ticket ...... (ich konnte es schon nicht mehr hören nach 1 ½ std.) entweder nun den münchen flug oder keinen ??
uns war es dann erst mal egal einfach nur mal irgendwie nach deutschland und von da aus kommen wir dann schon irgendwie nach hause.
wir noch mal schnell dem Oft-reise mann um den hals gefallen zum dank und dann ab in die maschine die (zum glück) auch noch wartete.
in der maschine dachten wir uns dann na ja in münchen werden die ja schon bescheid wissen das wir einen weiterflug haben. wird ja nur der "kasper" in ägypten so einen streß gemacht haben.
.... weit gefehlt ....
in münchen gelandet gleich zum infoschalter gerannt und unsere umbuchungs story erzählt. da meinte die dame dann auch nur .... falsches ticket ..... *noch mal schock
wir müssen erst mal unsere koffer wieder abholen und dann neu einchecken oder einfach unsere koffer in münchen lassen und dann von zuhause einen suchantrag stellen.
...WAS NUN ...
wir hatten ja nur 1 ½ std. bis der nächste flieger geht und wußten ja noch nicht mal ob wir unsere tickets irgendwie getauscht bekommen.
na ja wir ab unsere koffer geholt durch den zoll geflitzt (bei unserem glück dachten wir ja nun kommt noch koffer durchsuchen dazu) dann wieder zum checkin der condor mit den aero flight tickets aber wie auch nicht anders zu erwarten wollte der auch unsere tickets nicht haben nur das diesmal die aussage nicht war
....NO condor ticket NO flight .... sondern ... das sind die falschen tickets leider kein flug ....
ich dachte ich platze vor wut. der junge mann war aber sehr bemüht und hatte sich über telefon versucht auskunft zu besorgen. die er leider aber nicht bekam dann rannte er auf einmal weg zu irgend einem anderen schalter und holte sich da infos und genehmigungen. er kam dann mit einem lächeln zurück und meinte wir haben noch 4 plätze frei nach frankfurt ob wir die wollen...welche frage :)
wir nun wieder zu unserem flug (der natürlich auch schon ein paar mal aufgerufen wurde) geflitzt und ab in den flieger.

wir saßen nun wirklich im flieger nach hause. das hatte ich an dem tag schon gar nicht mehr geglaubt.

fazit: nach dem wir bei der pleite der aero lloyd letztes jahr auch in ägypten waren und trotzdem gut zurück kamen wird uns die nachfolge firma aero flight nun NICHT MEHR als ihre gäste begrüßen dürfen.

wir dachten ja bis fast zum schluß das es eben nur ein mißverständnis bei der umbuchung gab in ägypten aber nach dem in deutschland auch keiner ne ahnung hatte von ner umbuchung hatten wir das vertrauen zu aero flight eben verloren.

so nun genug geschrieben und aufgeregt.

ma salama

....isis....

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Beitragvon Jasmine » Do 25 Nov, 2004 14:48

booah... echt heftig. ich glaub ich hät dem no ticket no flight typen schon lange eine geschmiert... ich bin ja ein geduldiger mensch, doch was zu viel ist ist zu viel. und vorallem am flughafen von hurghada, nach meiner letzt jährigen geschichte mit memphis air (geschichte steht im forum unter erfahrungen mit memphis air) bin ich nicht mehr so ruhig wie früher.

aber schön das ihr es trotzdem noch zurück nach deutschland und somit zurück zu uns gefunden habt! ;-)

lg

jasmine

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Do 25 Nov, 2004 15:30

Einen Gott so hinzuhalten, Unverschämtheit!
Der kann froh sein, dass es da keine göttliche Rache gegeben hat, die fällt erst jetzt auf die Fluglinie... :twisted:

Schön, dass Ihr wieder da seid. Willkommen zurück :wink:

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.... Und JETZT kommts! :))

Beitragvon nebtaui » Fr 26 Nov, 2004 09:26

Salam!

Sowas ähnliches hab ich auch mal erlebt.

Am 08.01.2000 fand ich mich gemäß Plan nach einer Woche Aufenthalt am Flughafen Kairo ein, Koffer gepackt, morgens um halb sechs halbwegs wach und eigentlich, ja eigentlich ganz guter Dinge. Wegen des echt stressigen Programms ein bißchen Knirschen in den Knochen, aber in Herz und Bauch ein freudvolles Gefühl.

Hmmmm .... auf der Hinfahrt hatte ich bereits Nebel erspäht und mich über ihn gewundert. Ja sogar ein bißchen amüsiert, denn Nebel in Ägypten gibts wohl nicht so häufig. Sollte man gesehen haben, freute ich mich.
Am Flughafen aber wurde aus der Freude darüber ein langes Gesicht; ausnahmslos alle Flüge waren gecancelled und die Maschine standen auf den Rollbahnen und daneben vor Anker. Aber in den Wartesaal abgefertigt wurden wir. Tja, dachte ich, dann gehts ja wohl gleich weiter. Statt 14 Uhr Ankunft in Düsseldorf wirds dann 15 Uhr.
Nicht so schlimm.

Aber es wurde schlimm.

Nach der dritten Stunde ununterbrochener Abfertigungstätigkeit in den Wartesaal hinein bei gleichzeitig immer noch parkenden Flugzeugen geriet die Aufnahmekapazität der Wartehalle an ihre Grenzen. Jeder einzelne Sitzplatz war besetzt und hunderte saßen bereits auf den Fußböden. Die sanitären Anlagen hatten bereits den Dienst quittiert und die ersten Passagiere, die so gern welche geworden wären, brachen darob in Tränen aus. Eine Deutsche sprach mich ganz unvermittelt an: "Was da unten los ist," sie zeigte auf den Eingang zu den Toiletten, "das kann man nicht erzählen. Alles schwimmt. Mit 'Inseln' drin."
Ich erschauderte. Was für ein Glück, daß ich eine extrem leistungsfähige Blase habe.
In der vierten Wartestunde wurde das Chaos komplett und die ersten Nervenstränge rissen. Da offensichtlich auch ich selbst langsam aber sicher den irren Blick bekam, fasste mich ein ägyptischer Gentleman sanft am Arm, lächelte, flüsterte: "Think positive!" und wandte sich wieder seiner Gebetskette zu. Ich war ihm dankbar. Er hat mir wirklich geholfen.

Da!

Das Zeichen!

Ich lief los, jauchzte beim Durchqueren der Tür zum Rollfeld und kletterte tatsächlich in die Maschine von Egypt Air, die auch wirklich eine weitere dreiviertelstunde später startete.

Unterdessen war es ungefähr elf Uhr, als das Flugzeug über Hurghada einkurvte und zur Landung ansetzte.
Aber hier hatte sich bedingt durch den Kairener Ausfall ebenfalls alles sauber aufgestapelt und man hatte erst kurz vorher mit der Abfertigung der jetzt dramatisch verspäteten Maschinen begonnen. Entsprechend voll war es; ich zog aber noch Nutzen aus der hilfreichen Zuwendung des Ägypters und strahlte genug Souveränität aus, daß sich tatsächlich einige deutsche Mitreisende an mich zu halten begannen.
Im Augenwinkel sah ich eine ganze Anzahl rein weiß gekleidete Araber, die offensichtlich große Aufregung umtrieb. Sie blickten auf einen Aushang und ihre Stimmen wurden immer lauter, erregter. Ich begann zu begreifen: es handelte sich um Mekkapilger und sie stellten wohl gerade fest, daß ihre Maschine völlig überbucht war und einige von ihnen nicht würden mitfliegen können. Jetzt brach darüber maßloser Zorn der Geschädigten aus. Schreie wurden laut. Unweit stehende Soldaten wurden nervöser. Ein Flughafenangestellter kam aus einer Seitentür, sah die Versammlung, hörte die Schreie und begann sofort, Hals über Kopf zu flüchten. Leider in meine Richtung. Die Pilger setzten ihm nach und drohten damit, den Flüchtenden an Ort und Stelle aufzuhängen. Jedenfalls hörte ich eine Reihe verräterischer und bedrohlicher Klickgeräusche und brüllte meinen Mitreisenden nur noch zu: "Deckung!", bevor ich selbst hurghadischen Staub fraß. Unterdessen hatten nämlich die Soldaten ihre Maschinengewehre von den Schultern genommen, durchgeladen und entsichert. Ich erwartete allen Ernstes eine Salve.
Doch zum Glück rettete sich der kleine dicke Angestellte hinter eine Glastür, die von innen von mehreren Leuten zugehalten wurden, während die Pilger dagegenschlugen und sie zertrümmern wollten. Die Knüppel der Soldaten beendeten die bedrohliche Szene und ich konnte weiter an meinem Guavensaft sutzeln.

Gegen 13 Uhr dann Einchecken in den Weiterflug, MS787, und diese Nummer werde ich wohl niemals wieder vergessen.

Den Kinofilm mit Richard Gere (in Deutschland gelaufen unter "Die Braut, die sich nicht traut") verschmähte ich und duselte lieber zur arabischen Musik aus den Kopfhörern ein.
Über Italien dann ein seltsames "Luftloch", das irgendwie gar nicht aufhören wollte. Ich wurde wach. Prompt sah ich eine Touristin, die sich gerade auf dem Weg zur Passagierraumdecke machte, was mich doch sehr verwunderte. Hinter mir entdeckte ich eine Stewardess auf einem Notsitz, die gerade erbrach und direkt in der Sitzreihe hinter mir ein Pärchen, das leise, ganz leise weinte. Mein Blick flog zum Monitor mit den Flugdaten, der Wert mit der Flughöhe raste mit hoher Geschwindigkeit hinab. Dann aus dem Fenster geschaut; die Maschine lag über die linke Schwinge gekippt und "rutschte" in fast unkontrolliertem Sturz ab.
Sonst in der Maschine Totenstille. Unheimlich. Aus Sekunden wurden Stunden, der Kopf war leer, ich dachte nur: "Alter, getz hasse deinen letzten Köttel geschissen." - aber irgendwie seltsam emotionslos.
So stiegen wir innerhalb von noch nicht einmal dreißig Sekunden von ca. 15.000 Metern ab auf unter 3.000 Meter.
Unter der linken Flügelspitze entdeckte ich die Bergkuppen Italiens, ich blickte, wie gesagt innerlich leer, durch Wolkenlücken auf ein kaltes Italien und dachte noch: "Also Zitronen blühen da jetzt nicht.", als die Maschine mit einem heftigen Ruck die Nase nach oben bekam.

Es war sehr gut zu hören und zu fühlen, daß der Schub maximiert wurde, doch trotzdem kam die Maschine nicht mehr auf Höhe. Nach einigen Minuten meldete sich der Kapitän und berichtete, daß man wegen "technischer Probleme in Rom notlanden" würde.
Jawohl.
Notlanden.
Die junge Frau hinter mir brach in lautes Schluchzen aus; vielleicht hatte sie vor dem Urlaub eine TV-Dokumentation über mißglückte Notlandungen gesehen. Ich drehte mich um und beruhigte sie mit folgendem Gedanken: ein internationaler Airport wie Rom kann nicht mal eben irgendeine ungeplante Maschine aufnehmen. Man wird uns in Warteschleife schicken und wenn dem so wäre, dann sei alles gar nicht mal so ernst.
Der Kapitän flog eine Kurve und setzte SOFORT zur Landung an.
Ich erschrak heftig.
Vor allem, da ich unten Feuerwehren ausrücken sah.

Es ging aber alles gut und wir krabbelten aus dem Flugzeug. Ohne Gepäck, denn nach Auskunft des Kapitäns würde man reparieren und ungefähr zwei oder drei Stunden später weiterfliegen. Da die Maschine vollbesetzt war, irrten jetzt 350 Passagiere durch den Flughafen Leonardo da Vinci; vorneweg ein altgedienter Ägyptenkenner und als Schlußlicht ich, zum Aufsammeln und Weitertreiben der Verzweifelten. Da galt es, dem italienischen Zoll ein beschlagnahmtes Holzbein zu entreißen (viele Flüche und ein bißchen Schleim und wir hatten es), einer Familie mit kleineren Kindern irgendwo ein Sandwich zu besorgen und vor allem, mit der EgyptAir Verbindung aufzunehmen.
Gut vier Stunden später Kontakt zu einem freundlichen Herrn von der EgyptAir, der auf die Frage nach dem Weiterflug mit dem Kopf schüttelte und uns alle (!) in Busse verfrachtete. Weiter gings; wir sahen ein bißchen auslaufendes Rom, eine malerische Straße und wurden dann in ein First-class-Hotel geführt, welches uns nach dem Einchecken auf die Zimmer ein gar fürstliches Mahl kredenzte.

Am späten Abend, es war jetzt deutlich nach 23 Uhr, hockten noch sehr viele Passagiere zusammen und verarbeiteten ihr Erlebnis. Viele, die alles noch einmal mental hochwürgten, brachen in Tränen und Schreie aus. Nur wenige, zu denen ich mich selbst zähle, waren aber andererseits völlig ruhig und manche sogar heiter gestimmt. War doch nix passiert.
Ich lernte ein sehr lustiges deutsches Ehepaar aus Köln kennen, Rosi und Willi und dazu einen fünfzehnjährigen Deutsch-Ägypter mit dem klanvollen arabischen Vornamen Rudi. :lol:
Wir vier verstanden uns prächtig, so prächtig, daß wir fortan zusammenblieben, bis wir uns auf dem Zielflughafen Düsseldorf voneinander trennten.

Am nächsten Morgen traf alle die gleiche Katastrophe, nur mich nicht: da niemand sein Gepäck erhalten hatte, trugen alle das Vortageszeugs (welches man ja ganz gern gewechselt hätte) und niemand hatte Zugriff auf seine persönlichen Pflegeartikel. Mangels Kofferplatz aber hatte ich ein paar handvoll Zeugs wahllos in mein Handgepäck gestopft und fand daher allerdings alles, was ich zum Wohlfühlen brauchte. Zerknittert, aber frisch.
Nach opulentem Frühstück Verfrachtung in die Busse und in geringerer Stückzahl gings zum Flughafen zurück. Es waren erheblich weniger Leute als am Vorabend, da etliche spontan umgebucht hatten.
Und da stand sie: MS787 und vielen war wirklich nicht wohl dabei, dort wieder einzusteigen. Rosi kletterte vor mir die gangway hoch. Es ging ein Wind und griff ihr ins kaum gebändigte Haar. Rosi stöhnte, griff sich in die in Auflösung begriffene Frisur und flüsterte: "Rom. 9 Uhr. Die Frisur hält. Dank Dreiwettertaft." - ich erlitt einen Lachanfall, der sich in Schüben bis heute hält.

Der Rest war dann dankenswerterweise unauffällig und pünktlich gegen 14 Uhr 30 landete ich in Düssseldorf. Nur knapp 24 Stunden später, ein paar Haare grauer und um eine Serie heftiger Erlebnisse reicher.

P.S.: Das alles ist KEIN Scherz und enthält KEINE Übertreibungen! :shock:

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Beitragvon Heidrun » Fr 26 Nov, 2004 09:47

Hallo Nebtaui,

das war für dich ja ein Horrortripp, aber ich habe mich beim Leesen amüsiert!! Sorry!

Hast du eigentlich mal dran gedacht ein Buch zu schreiben? :)
Würde ich sofort kaufen! :-D

Heidrun

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Beitragvon nebtaui » Fr 26 Nov, 2004 11:13

Salam Heidrun!

Heidrun hat geschrieben:das war für dich ja ein Horrortripp, aber ich habe mich beim Leesen amüsiert!! Sorry!


Da gibts gaaaa nix zu entschuldigen! Irgendwie bin ich überhaupt gar kein ängstlicher Typ und, wie ich ja auch schreibe, fühlte mich zu keinem Zeitpunkt panisch oder traumatisiert oder gar beides. Kurioserweise empfinde ich im Rückblick die Warterei in Kairo noch als das Schlimmste von allem.

Heidrun hat geschrieben:Hast du eigentlich mal dran gedacht ein Buch zu schreiben? :)
Würde ich sofort kaufen! :-D
Heidrun


Ha! Noch eine! Adresse bitte! Bestellung wird notiert! :lol: :lol:
Und geliefert wird auch prompt; ich bin tatsächlich literarisch tätig und biete momentan meinen Erstling an wie sauer Bier.
Ich habe übrigens wirklich vor, den Büchermarkt um ein weiteres, überflüssiges und verzichtbares Pamphlet zum Thema Ägypten zu bereichern. Aber im Gegensatz zu vielem Zusammengeschreibseltem wird meines sicherlich wenigstens unterhaltsam! :oops:

Nebtaui
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Beitragvon Jasmine » Fr 26 Nov, 2004 11:52

hallo nebtaui!

einfach unglaublich... ich hab deine geschichte nur so verschlungen,... und genau wie heidrun sagt, so schlimm die geschichte auch klingt, ich hab mich herrlich amüsiert beim lesen!

super, wie du deine gefühle, ängste, emotionen, in worte verpackt hast. ich fühlte mich regelrecht live dabei und konnte Rosi regelrecht vor mir sehen, als sie sagte "Rom. 9 Uhr. Die Frisur hält. Dank Dreiwettertaft." !!!
hab tränen gelacht bei deiner geschichte.

bin aber natürlich froh das du gott sei dank heil wieder in deutschland angekommen bist. hoffe noch mehr solch interessante beiträge von dir zu lesen.

und wenns ein buch von dir zu kaufen gibt, schick mir ne PN, damit ich dir meine adresse schicken kann!

ganz liebe grüsse aus der schweiz

jasmine

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Re: Allerdings!

Beitragvon Uli » Fr 26 Nov, 2004 11:56

nebtaui hat geschrieben:Ich habe übrigens wirklich vor, den Büchermarkt um ein weiteres, überflüssiges und verzichtbares Pamphlet zum Thema Ägypten zu bereichern. Aber im Gegensatz zu vielem Zusammengeschreibseltem wird meines sicherlich wenigstens unterhaltsam! :oops:


Ach was, jetzt plötzlich kommst Du raus mit der Sprache.
Dabei hatten wir uns doch erst letztens über Deine schriftstellerischen Fähigkeiten unterhalten. Da war jedoch noch keine Rede von derartigen Vorhaben :shock:
Erstlingswerk? Du hast schon was veröffentlicht?
Na dann mal her mit der Inhaltsangabe und der Leseprobe. Du wirst hier bestimmt ein dankbares Publikum finden. :-D
>>>Rubrik Bücher und Zeitschriften<<<

Gruß
Uli

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Beitragvon Nasalot » Fr 26 Nov, 2004 11:57

Ha! Noch eine! Adresse bitte! Bestellung wird notiert!


Oh, da möchte ich mich bitte auch anschliessen! :P Du hast einen solch schönen Schreibstil, dass ich jeden Beitrag gerne und mit viel Freude lese... Mach weiter so!

Viele Grüsse und schönes Wochenende Euch allen
Nicole

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Ich gestehe.

Beitragvon nebtaui » Fr 26 Nov, 2004 12:52

Salam!

Ganz bewußt habe ich einen leicht amüsanten Touch in den Text gebracht; andere Passagiere hätten das "römische Intermezzo" ganz sicherlich anders geschrieben. :shock:
Die Erinnerung daran will nicht verblassen und oft, sehr oft denke ich daran zurück. Grundsätzlich immer, wenn ich von Flugzeugkatastrophen höre und lese und sehr häufig, wenn ich bloß eine Maschine sehe. Und dennoch habe ich Null Flugangst entwickelt.

Blooooß keine Vorschusslorbeeren für das Machwerk der Zukunft! 8)

Noch ist nur eine Rahmenplanung gemacht und allen Ernstes noch keine einzige Zeile geschrieben.
Ich darf aber hier und jetzt schon verraten, daß es in der Tat ein "Reisetagebuch" werden soll, in welchem ich meine gaaaanz persönlichen Erfahrungen und Gefühle über eben diesen Kairo-Aufenthalt vollkommen scham- und hemmungslos zu Geld zu machen gedenke! :lol:

Nein. Der ernste Hintergrund des geplanten Dings ist ein vergleichweise hohes Maß an Verunsicherung unter deutschen u.ä. Touristen wenn sie sich vor die Aufgabe gestellt sehen, meinetwegen einmal quer durch die Innenstadt Kairos zu laufen. Viele trauen sich einfach nicht. Viele kennen die ortsüblichen Gebärden, Gebahren und Gebräuche nicht und manche entwickeln sogar ein bißchen Furcht. Vergessen wir nicht: Kairo ist fremd. Sehr fremd. Und ich gedenke den Leser mit in mein kairener Ramadan-Erlebnis hineinzuziehen und werde versuchen, mit Worten all die Ramadanlaternen, die Tanzgruppen, das allgemeine Geschmause und die Schönheit der Ramadannacht in Kairo zu malen; zahlreiche Anekdoten werden darin zu finden sein, denen man leicht und lachend entnehmen kann, wie mans besser NICHT macht. :oops:

Beim ersten Gedanken daran war ich noch zurückgezuckt und dachte: du kannst unmöglich aus einer einzigen Woche ein Buch machen wollen. Mittlerweile aber sehe ich das etwas anders; und wenn alle Stricke reißen, füge ich ihm noch einiges von meinem Oberägypten-Aufenthalt hinzu. Obgleich ich von der Notwendigkeit dazu noch nicht überzheugt bin.
Da es nun wirklich genug gute Reiseführer gibt, will ich der Reihe keinen weiteren hinzufügen. Bei mir soll es um die Informationen und Anekdoten gehen, die eben NICHT neben den entsprechenden Punktinformationen in Reiseführern stehen!

Versprochen: ist's fertig, kriegt ihr hier ein paar kostenlose Rezensionsexemplare. Schließlich wimmelts hier von Kennern!

Mein Erstling, von der Szene wohlwollend aufgenommen aber von Verlagen derzeit nicht goutiert, ist ein Stück Experimentalliteratur und dürfte sich hier im Literaturverzeichnis nich soooo dolle machen. Nur was für mutige Leseratten ... wenn es denn darin durchaus auch sogar ein ägyptisches Intermezzo gibt!
Aber zumindest für mich führen sowieso alle Wege immer nach Theben! :lol:

Nebtaui
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Re: Ich gestehe.

Beitragvon Uli » Fr 26 Nov, 2004 13:05

nebtaui hat geschrieben:und werde versuchen, mit Worten all die Ramadanlaternen, die Tanzgruppen, das allgemeine Geschmause und die Schönheit der Ramadannacht in Kairo zu malen;


Das hört sich verdammt gut an!
Ich bin gespannt!

Nur was für mutige Leseratten ... wenn es denn darin durchaus auch sogar ein ägyptisches Intermezzo gibt!


Was heißt mutig?

Gruß
Uli

Huch wir kommen heftig vom Thema ab :shock:

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Beitragvon Isis » Fr 26 Nov, 2004 14:06

salam nebtaui

gegen dein erlebniss ist meine "odysee" ja nur peenats.
ich als bekennende "flugangs" göttin :) wäre da in keinen flieger mehr gestiegen. ich wäre da warscheinlich von italien mit dem bus wieder nach hause gefahren aber bestimmt nicht geflogen.

ach ja du kannst mich auch gleich auf die liste der bestellungen für dein erstlingswerk mit aufschreiben :lernen:

ma salama

...isis...

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Beitragvon Nasalot » Fr 26 Nov, 2004 14:08

Klasse Idee, wird bestimmt ein Bestseller bei Deinem Schreibstil!! Dann mal ran an die Feder 8)

Dass Du trotz des Horrorfluges noch immer völlig unbekümmert in einen Flieger steigst - alle Achtung! Das gibt es wohl weniger. Ganz klar, dass man an eine solche Erinnerung noch oft zurückdenkt...

Doch, doch, die Vorschusslorbeeren hast Du Dir durch Deinen Bericht schon verdient :wink:

Nur was für mutige Leseratten


Na, davon findest Du hier bestimmt einige...

Viele Grüsse
Nicole

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Hmmmmmm .....

Beitragvon nebtaui » Fr 26 Nov, 2004 14:49

Salam!

Ganz ehrlich?
Ich habe keinen Schimmer, warum ich keine Flugangst entwickelt habe! Bis vorletzten September habe ich noch geargwöhnt: "Schaun mer mal was los ist, wenn du wirklich in die nächste Maschine krabbeln sollst." und stapfte die letzten Meter im Düsseldorfer "Spinnenbein" mit durchaus gemischten Gefühlen.
Aber nichts. Gar nichts.
Nichts beim Anschnallen, nichts beim Gasgeben, nichts beim Anrollen, nichts beim Abheben, nichts im Flug (okay okay okay ... ich zog mir einen veritablen Kaffeefleck zu, den schreibe ich aber meiner Tolpatschigkeit ins Konto! :lol: ) und nichts bei der Landung.
Obschon ich mich dabei sehr wohl entsetzt habe. Aber der Schrecken resultierte aus einem Blick aufs Außenthermometer: 52 Grad Celsius. :shock:

Noch mal kurz zu meinem Erstling (ist ja schließlich kein Literaturforum hier!): es ist ein Episodenstück, von der Technik her frei nach französischem Vorbild. Es reiht einzelne Episoden aneinander an, die zunächst einmal augenscheinlich ohne Verbindung zueinander stehen und kunterbunt durch Epochen, Dimensionen und Welten zieht. Im Zenit steht immer "der" Mensch. Ein patchwork, meint der Leser bis kurz vorm Schluß. Und dann, dann blickt er durch. Und eben eine einzige dieser dutzenden von Episoden ist eine altägyptische.

Das Reisetagebuch, so es denn eines fernen Tages geschrieben, korrigiert und von ausreichend Lektoren abgelehnt worden sein wird, soll das Gefühl "des ersten Erlebens" vermitteln und dem Leser im Vorfeld jedwede Angst vor Kairo & Co. nehmen. Ich möchte erreichen, daß man sich unbeschwert in dieser Stadt bewegt, als ginge man durch Köln (wo es ERHEBLICH gefährlicher ist als in Kairo!).
Und ich WILL unstillbare Neugier, ja womöglich Sehnsucht erzeugen durch wortgemalte Blicke über den nächtlichen Nil .... die tausendfach bis zu den Pyramiden hochbrandenden, melodischen Rufe von den hunderten von Minaretts, die bedrohlich schwarzen und sehr tiefen Schlünde der Pyramideneingänge samt all ihrer Geheimnisse und ich werde versuchen, das Einzigartige des wirklich und wahrhaftig süßen Abendwindes am Nil einzufangen. Und DAS, denke ich, DAS sollte für ein Buch reichen! :roll:

Habt Dank für eure unverdienten Komplimente! Hab ich das schon mal gesagt? Ihr solltet mich mal LIVE erleben! Und das war jetzt als Drohung gemeint!

Gruß

Nebtaui
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Beitragvon Nasalot » Fr 26 Nov, 2004 15:01

...und von ausreichend Lektoren abgelehnt worden sein wird...


Haha, das glaubst Du doch jetzt selber nicht, oder?! :P

...Ihr solltet mich mal LIVE erleben! Und das war jetzt als Drohung gemeint!


Uuuiii, jetzt sind wir aber eingeschüchtert :wink:

Solange es doch mit dem geliebten Ägypten zu tun hat, ist es doch kein Literaturforum, also her mit weiteren Leseproben aus Deinem Erstlingswerk...

Viele Grüsse
Nicole