Unser 10. Ägyptenurlaub
Wieder mal verschlug es uns auf den Nil. Gebucht haben wir bei Jahnreisen die MS Pascha. Die Pascha war schon einmal im Jahr 1998 unsere Herberge und somit wussten wir was uns erwartet. Für den Strandurlaub sollte es das Mövenpick Resort in El Gouna sein, aber dazu später mehr. Da wir am 18. November ab DUS flogen bot sich für uns die relativ neue European Comfort Class von LTU an. Leider nur für den Hinflug da der Rückflug ab Hurghada an einem anderen Wochentag war und somit sind wir zurück mit Hapag Lloyd geflogen. Aber der Reihe nach...
European Comfort Class der LTU nach Luxor
Vorzüge sind hier ein eigener Check-In, mehr Gepäck 30kg anstatt 20kg, vorgezogenes Boarding, breite Ledersessel mit deutlich mehr Platz als in der Economy-Class im vorderen Bereich des Flugzeuges, freie Getränkewahl während des gesamten Fluges, richtige Gläser und richtiges Besteck, Stoffservietten, kostenlose Kopfhörer, besseres Essen in Form vom warmen Frühstück und einem netten Obstteller mit Kiwi und Erdbeeren, heiße Tücher vor der Landung (wobei das bei einem 4 Stunden Flug fast überflüssig ist), Pralines und Süßwaren während des Fluges, eigenen Waschraum ebenfalls im vorderen Bereich. Bei unserem Flug hatten noch 4 andere Passagiere diese Klasse gebucht – also war eh Platz genug. Der Economy Bereich war mittels Gardine abgetrennt. Alles in allem ein super-entspannter Hinflug mit viel Platz und sehr gutem Service. Fazit: absolut lohnenswert!
Die M/S Pascha
Fakt ist der Kahn sieht genau so aus wie im Jahr 1998 – lediglich die Außenfarbe wechselte mal von rot auf grün und nun wieder auf rot. Die Pascha verfügt nur über Suiten in denen sich aber außer den Vorhängen definitiv nichts geändert hat – also Renovierung was die Suiten angeht Fehlanzeige. Lediglich vor den Suiten gibt es jetzt 2 Korbstühle und einen kleinen Rattantisch. Sonst wie gesagt alles auf dem alten Stand. Vor allem dem Sonnendeck hätte eine neue Bestuhlung mehr als gut getan. Die Liegestühle und sonstigen Stühle waren zwar bequem jedoch rein optisch gesehen kein Leckerbissen. Im Restaurant wurde allerdings etwas geändert, die einst so unpraktischen halbrunden Bänken wurden entfernt und stattdessen sind im Restaurant jetzt überall Tische mit Stühlen. Es gibt Tische für 4, 6 und 8 Personen. Das Essen wurde stets als Buffet angeboten wobei ich ehrlich sagen muss: so schlecht haben wir noch auf keinem Nilschiff gegessen. Alleine die Tatsache das es an 3 aufeinanderfolgenden Tagen Leber gab lässt von der Angebotsvielfalt ahnen..... Selbst das Frühstück war eine Katastrophe, aber egal, wir waren ja nicht zum Essen in Ägypten! Nach wie vor netter Service des Schiffspersonals: nach jeden Ausflug gab es heiße, feuchte Tücher und entweder Anistee, heiße Zitrone oder Kamillentee zur Erfrischung. Die Getränkepreise waren absolut im Rahmen, eine Flasche Wasser 5 Pfund, Sakkara-Bier 20 Pfund, Softdrinks wie Cola und Limo und so 6 Pfund. Nette Neuheit war aber der Safe in der Kabine und eine funktionierende Minibar (beides ohne Inhalt).
Die Kabinenreinigung klappte vorzüglich, einmal morgens und ein zweites Mal abends während des Abendessens. Der Pool war leider so gut wie kaum zu nutzen da die Umwälzpumpe an den letzten 4 Tagen leider das Schmutzwasser anstatt das Frischwasser in den Pool pumpte. Ansonsten Teatime täglich um 16 Uhr mit entweder Tee oder Kaffee und pro Person einem abgezählten Keks sowie einer halben Scheibe Sandkuchen. Kellner stets freundlich und zuvorkommend wie eigentlich die ganze Besatzung. Nur den Koch sollten sie in einem stillem Moment mal irgendwo aussetzen, für das Essen leider keinen einzigen Pluspunkt!!! Bleibt noch zu erwähnen das es seit langem eine Nilkreuzfahrt war wo wirklich jeder in irgendeiner Form totkrank war. Die eine Hälfte der Passagiere schlug sich mit einer Grippe rum, die anderen lagen mit dem ach so typischen Brechdurchfall nieder. Uns hat es nun beim 10. Mal auch ausnahmsweise mal wieder erwischt. Allerdings hielt sich der Brechdurchfall-Virus nur knapp 5 Stunden an uns fest. Wir hatten also Glück gehabt.
Die örtliche Agentur
Die hat REWE-Touristik zwischenzeitlich gewechselt. Waren sie sonst jahrelang vertraglich an South Sinai Travel gebunden (war auch immer sehr gut) so haben sie nun einen neuen örtlichen Agenten: MTS. Aber hier keine Beanstandungen, der Reiseführer war sehr nett und gab über alles und nichts bereitwillig Auskunft. Mittlerweile neu im obligatorischen Programm: die Sound- und Light-Show am Philae Tempel sonntags. Allerdings, ebenso wie die Show in Luxor, zu deutlich überzogenen Preisen. Da ist man besser bedient wenn man das alleine mit dem Taxi oder eben mit der Kutsche in Luxor macht. Die Preise bei MTS lagen bei 35 Euro, selber organisiert ist man max. 10 Euro los, je nach Verhandlungsgeschick mit dem Taxifahrer vor Ort. Weitere Ausflüge die man vor Ort buchen kann ist nach wie vor Abu Simbel mit dem Flieger oder dem Bus (Bus 85 Euro, Flieger 165 Euro), Kamelsafari (14 Euro Luxor, 16 Euro Assuan), Fahrt mit dem Motorboot zum nubischen Dorf (Preis vergessen, sorry), Ballonfahrt über dem Tal der Könige (150 Euro). Zu den Ausflügen die pauschal im Preis enthalten waren gibt es ebenfalls nichts negatives zu berichten. Schade nur das der Tempel von Esna den man bequem zu Fuß erreichen kann nicht Bestandteil ist. Je nachdem wie lange es jedoch an der Schleuse dauert kann man diesen Tempel selber auf eigene Faust besichtigen. Aber nicht vergessen nachzufragen wann das Schiff durch die Schleuse fährt, sonst hat man in Esna einen längeren Aufenthalt.....
Das Mövenpick El Gouna
Da wir nur 4 Tage Hotelaufenthalt hatten (mehr gab unser Urlaub nicht her) konnten wir bei Jahnreisen nur ein einfaches Zimmer ohne Meerblick buchen. Eine E-Mail ans Hotel direkt verschaffte aber Abhilfe. Für 30 Euro pro Nacht und für 2 Personen haben wir ein Deluxezimmer gebucht. Das entpuppte sich als Glücksgriff weil unser Zimmer im neuen Bereich des noch im Baus befindlichen Mövenpick-Spa-Resort lag. Dieses neue Spa-Resort wird im Mai nächsten Jahres eröffnet. Vorteile des Deluxe-Zimmers: Safe im Zimmer, Bademäntel, Badeschlappen, Luffa-Schwämme, Wasserkocher, Tee und Kaffee täglich neu und ein Obstkorb. Zwar waren die Wege zum Restaurant und zur Rezeption weit, aber das Zimmer war es wert. Das Meer direkt vor der Terrasse und einen eigenen Pool 15 Meter rechts davon entfernt. Insgesamt gibt es im Mövenpick 4 Pools (2 davon beheizt so um die 24 Grad, die beiden anderen eisgekühlt). Das Essen in Buffetform, morgens von 6 bis 11 Uhr Frühstück, und abends von 18 bis 23 Uhr halt Abendessen. Das Essen konnte auch ohne Aufpreis in einem anderen Restaurant eingenommen werden. Dort gab es ein Vorspeisenbüffet, der Rest wurde serviert. Haben wir aber nicht genutzt, wir waren ja eh nur 3 Nächte dort. Es gab dann noch ein Thai- und ein Fischrestaurant, haben wir ebenfalls nicht genutzt. Wir waren die 3 mal im Hauptrestaurant essen, das Frühstück und ebenso das Abendessen waren sehr gut, wenn auch nicht so ganz Mövenpick-Like. Aber uns hat es geschmeckt. Angenehm war das man trotz des starken Windes draußen auf der Terrasse essen konnte. Diese war mit Windschützen gegen den Sturm gewappnet. Kellner sowie sonstiges Personal sehr zuvorkommend. Für El Gouna selber empfiehlt sich für den Lauffaulen oder den vom Winde gebeutelten Touristen den Kauf einer Wochenkarte für den Shuttle-Bus. Das Tagesticket kostet 5 Pfund und das Wochenticket 10 Pfund. Rechnet sich also nach 2 Tagen schon die Sache mit dem Wochenticket. Mit diesem Ticket kann man eben die Shuttle-Busse oder die Shuttle-Boote nutzen. Sehr angenehm, vor allem eben bei dem Wind der bei unserem Aufenthalt herrschte. Wer nur mal kurz nach Down-Town fahren will der ruft sich ein Tok-Tok, so ein kleines Moped-Dreirad, ähnlich einer kleinen Rikscha, für 2 Personen. Kosten pro Nase und Fahrt 5 Pfund. Mal was anderes. Über El Gouna gibt es natürlich auch viel zu berichten, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Wer Fragen hat kann sich ja melden.
Gruß an alle
Nilestar
edit by isis
Vielen Dank für deinen Bericht. Ich habe Deinen Bericht gleich mal in die ---> Rubrik Reise und Hotelberichte kopiert. Dezember 2004
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M/S Pascha, European Comfort Class der LTU + Mövenpick
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