[Ausflug] Blue Hole

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Isis
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[Ausflug] Blue Hole

Beitragvon Isis » Mo 13 Jun, 2005 14:35

[center]Conny-BS hat folgenden Bericht geschrieben:[/center]

@ cassi

Ich war vor ein paar Wochen am Blue Hole, ganz sicher kann man dort schnorcheln. ich fand schon allein dort zu sein -irre spannend. Die Strandabschnitte in Dahab haben teilweise Sand, das Stimmt, gerade in Richtung der Lagoune.
Hier mal meine Eindrücke vom Ausflug zum Blue Hole und meine anschließende Recherche dazu (geschrieben im April 05):
Der Weg führte uns aus Dahab in nördlicher Richtung heraus, unter anderem an der Schule vorbei. Nachdem die Straße keine Asphalt mehr hatte, immer am Wasser entlang, über Stock und Stein. Es ist schon seltsam, -auf so mancher Fahrt, die wir bisher unternommen hatten, hatte ich das Gefühl in eine andere Zeit zu fahren. Die Straße führte z. B. an einer Stelle mitten durch einen Felsen, gerade so als habe jemand den Felsen in der Mitte geteilt, damit man hindurch kann.
Wir waren natürlich nicht die einzigen die es an diesen Platz verschlagen hatte. Es tummelten sich etliche Italiener, Schweizer und Niederländische Taucher an diesem berühmten Tauchplatz nördlich von Dahab. Die Fahrt vom unserem Aus-gangspunkt dauerte ca. 20 Min..
Dann lag es vor uns, das berühmte Blue Hole und Bells. Beide Tauchplätze liegen sehr Nah beieinander und gehören irgend wie zusammen. Am Zielort wurden die Matten ausgerollt, auf denen wie immer das Equipement gelagert wird und die Taucher sich umziehen. Ich verzog mich an eine ruhige Stelle in eines der Bedui-nencafes und erkundete später die Gegend. Ich hatte mich schon zu Hause auf diesen Ort gefreut. Durch die Felsen rund herum war auch vom Wind nicht mehr allzu viel zu spüren.
Das Blue Hole übt schon sehr lange eine irre Faszination auf die Taucher aus al-er Welt aus.
Manche geübte Taucher beschreiben diesen Platz als schlicht und ergreifend stinklangweilig, tief (ca. 110 m) aber uninteressant! An der Innenseite dieses blauen Lochs soll es kaum Korallen-Bewuchs geben. Seine einzige Attraktion ist wohl der berüchtigte Tunnel (Arch genannt) in ca. 60 m Tiefe, durch den man die Riffwand durchtauchen kann. Dieser Adrenalinkick hat schon so manchem Taucher– die Zahlen sind unterschiedlich – zwischen 75 und 110 (!) das Leben gekostet! Die Gedenktafeln in der Bucht mahnen die Taucher auf makabre Weise das Tiefenlimit von 30 m nicht zu überschreiten. Als ich im November in Hurghada mit Bettina sprach, sie ist Tauchlehrerin und kam gerade aus dieser Gegend, erzählte sie von einem jungen russischen Taucher der verunglückt war und den man noch nicht hatte bergen können. Heute stand ich vor einer Gedenktafel mit russischen Buchstaben. Viele Angehörige sehen ihre Lieben nie wieder. Es machte mich traurig. Hier starb u.a. 1998 eine junge Taucherin, die gerade mal 22 Jahre geworden war.
Und doch gibt es ganz besondere Menschen die es immer wieder wagen, wie zum Beispiel der Österreicher Herbert Nitsch, er zählt weltweit zu den besten Frei-tauchern. Der dreizehnfache Weltrekordhalter Herbert Nitsch (Pilot bei Tyrolean Airways) hat am 2.4.2003 den berühmten Arch im Blue Hole - einer Verbindung ins offene Meer auf zirka 60 m Tiefe und einer Länge von zirka 40 m - durchtaucht. Herbert Nitsch hatte als erster Mensch mit nur einem Atemzug den Arch durchtauchen. Ein Unterfangen, das selbst mit Tauchgerät voller Risiken steckt. Vor ein paar Tagen wurde in der Taucherrunde darüber philosophiert. Wenn ich erst einmal Tauchen kann, werde ich mir die Gegebenheiten sicher mal näher ansehen. (werde ich aus gesundheitlichen Gründen leider nicht können)

Das Blue Hole ist von „außen“ schon ein echtes Erlebnis! Man kann vom Ufer aus das „blaue Loch“ sehr gut sehen. Von hier aus gibt es drei Stege, die in Wasser führen. Zwei, die ziemlich dicht beieinander liegen und einen der etwas abseits liegt. Fast alle stürzten sich auf die beiden naheliegenden. Die einen gehen auf diesem direkten Weg ins Blue Hole, die Anderen wählen als einstig „Bells“. Der Weg führt unter anderem über eine Felsentreppe und über sehr unebenes Gelände. Er ist nicht weit, aber in voller Montur nicht so einfach. Ich habe am Bells gestanden und die Taucher fasziniert beobachtet.
Obwohl es einer der schönsten Tauchplätze auf dem Sinai sein soll wird er neben seinem großen Bruder dem Blue Hole leider nicht oft genannt. Der Einstieg am Bells zeichnet sich durch seinen spektakulären Einstieg aus: ein nur ca. 1,5 Meter breiter und 3 Meter langer, glockenförmiger Spalt in der Riffwand, der sich - wie der Schacht eines Glockenturms - nach unten hin leicht verbreitert und seinen "Sockel" in rd. 30 Meter Tiefe erreichen soll. Eine junge Taucherin, die mit zwei Freunden abstieg, hatte blaue Flossen und ich konnte ihr noch eine Weile durch das Glasklare Wasser hinterher sehen Es muss gigantisch sein dort hinein zu Tauchen. Es gab auch Schnorchler, die sich am Bells in Wasser wagten um sich dann die Riffkante entlang bis zum Blue Hole treiben zu lassen.
Wenn ich schon nicht tauchen konnte, wollte ich wenigstens hier rein. Als Einstieg wählte ich den dritten, etwas abgelegenen Steg. Es ist nicht leicht zu beschreiben, -wenn man sich in Wasser fallen läst und die unendlich scheinende Tiefe erblickt.
Ich werde wieder hinfahren, das ist sicher!!

Gruß Conny
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