Fotografierverbote in Ägypten

Fragen zu Kameras oder Fotografiertechniken und alles sonstige was mit Bildern zu tun hat

Moderator: Uli

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Mi 22 Dez, 2010 15:34

Gerade wenn man mit mehreren unterwegs ist, kann eine Person nach draußen gehen, um Tickets zu kaufen und die anderen bleiben mit Rucksack und Kamera im Tal. Nur auspacken sollte man sie eben nicht. Fotos aus den Bergen sind natürlich kein Problem.
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spammster
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Beitragvon spammster » So 25 Sep, 2011 20:03

das scheint hier ganz passend, mit wenigen Ausnahmen war fotografieren überhaupt kein Problem (in Gräbern).

Ich wurde fast an jedem Grab zum fotografieren aufgefordert, im Tal der Könige sogar recht aggressiv (nach verneinen), Bakschisch wird natürlich dafür erwartet (und die Kamera sollte natürlich nicht zu offensichtlich reingeschleppt werden).

Im Tal selber ist die Kamerakontrolle sehr lasch, nur einmal zugerufen ob ich ne Kamera habe, nein geantwortet und das wars, kein Gepäck durchsuchen etc. (Busladung wurde nicht einmal danach gefragt).
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Beitragvon Uli » So 25 Sep, 2011 20:38

spammster hat geschrieben:das scheint hier ganz passend, mit wenigen Ausnahmen war fotografieren überhaupt kein Problem (in Gräbern).


Kein Problem, aber trotzdem verboten.

Und die Gefahr besteht trotzdem, dass man eine Strafe aufgedonnert bekommt, wenn man vom falschen erwischt wird. (Ruck zuck Karte leer :shock:) Außerdem darf man nicht vergessen, dass es Tagesform ist und darauf ankommt, wieviele Touristen gerade im Tal sind. Sind mehrere Gruppen dort oder ist man selbst mit einer Gruppe unterwegs ist die Chance wesentlich geringer in den Gräbern Fotos zu machen.

Gruß
Uli

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Beitragvon spammster » So 25 Sep, 2011 21:15

kann ja nur das Berichten was ich dort erlebt habe (und Touristen waren überall sehr wenig), wenn mir mal wer beim reingehen irgendwo gesagt hat, das Fotografieren verboten ist, konnten die sich selber das grinsen nicht verkneifen, die Gruppe die ich im Tal gesehen habe (es war in den 2 Stunden nur eine Reisegruppe da, die 2te kam als ich gegangen bin) sind dort viele auch mit der Kamera in der Hand unterwegs gewesen (auch in den Gräbern).

Denke auch, dass die Fotosituation sich ändert, wenn die Stätten wieder voll mit Touristen sind, aber im September hatte ich absolut keine Probleme mit Fotos.

Wirkliches Fotoverbot wurde nur im ägyptischen Museum (dort auch wirklich aggressiv danach gesucht und Touristen die beim fotografieren erwischt wurden, wurden rausgeschmissen), in Kom el-Shukafa, dem nubischen Museum, Abusir (weil offiziell geschlossen) und in den Pyramiden eingehalten, dort mussten Kameras überall abgegeben werden.

Im ägyptischem Museum wurden auch Handys kontrolliert ob die ne Kamera haben oder nicht.

Was ich aber auch dazu sagen kann, dort wo die Kameras eingesammelt wurden, hatte ich auch keine bedenken die abzugeben, ich habe dort immer meine Marke bekommen und die Kameras wurden vernünftig gelagert und auch unbeschadet wieder zurückgegeben (mit Ausnahme an der Cheops Pyramide, beschädigt die Kamera und wollte Bakschisch).
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Ramesse
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Fotografieren in Abu Simbel?

Beitragvon Ramesse » Do 19 Apr, 2012 08:54

Hallo Leute!

Wie sieht es denn im Moment mit Fotografiermöglichkeiten in Abu Simbel (Innenräume) aus? Offiziell natürlich nicht, ist klar. Lässt man Einzeltouris evtl. trotzdem fotografieren oder würdet ihr sagen: keine Chance?

Salamaa!

Ramesse

Gast

Beitragvon Gast » Do 19 Apr, 2012 09:05

Offiziell natürlich nicht, ist klar.
Scheinbar doch nicht klar!
Oder die Frage, wie man nach der "Neuordnung" an eine offizielle Fotografiererlaubnis kommt? Vermutlich aber nur der arrogante Auftritt eines Reisenden, der meint, weil er nicht mit ******** und Co. unterwegs ist, etwas besseres zu sein?

Edit aufgrund Forumsregeln

Schneeflocke79

Beitragvon Schneeflocke79 » Do 19 Apr, 2012 09:20

@Ramesse
Also ich war mal fast ganz allein im Tempel. Ein Mitreisender von mir, hat trotz des Verbotes fotografiert und wollte mich auch dazu "animieren", aber ich hab mich nicht getraut, zumal doch ein Wächter vor Ort war, der mich (leider nicht den, der fotografiert hat) im Auge gehalten hat. :-D

Ich halte das immer so:

Wo Fotografierverbot ist, da tu ich es auch nicht.

Ich hab den Tempel lieber so in aller Ruhe erkundet.

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Beitragvon Ramesse » Do 19 Apr, 2012 09:35

"Vermutlich aber nur der arrogante Auftritt eines Reisenden, der meint, weil er nicht mit ******* und Co. unterwegs ist, etwas besseres zu sein?

Wie bist du denn drauf? Auf solche unausgegorenen Kommentare kann ich gerne verzichten. Bringe deinen besserwisserischen Sprüche bitte woanders an.


@Schneeflocke79

Danke für die Info. Wenn es das Fotografierverbot noch geben sollte werde ich es natürlich auch beachten. Wenn die Ghafire es mir allerdings gestatten nutze ich die Chance auch. Ich habe den Tempel zwar schon fotografisch in fast allen Winkeln "erkundet" aber leider war das noch zu meiner "Diazeit". Digital habe ich noch nämlich noch keine Aufnahmen da ich viele Jahre nicht dort war. Damals war das Fotografieren übrigens noch erlaubt.

Salaama!
Ramesse

P.S.: vielleicht hier nochmal zum besseren Verständnis: mit "Einzeltouristen" sind natürlich Touristen gemeint die sich alleine im Tempel befinden.

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Nil-Eule
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Beitragvon Nil-Eule » Do 19 Apr, 2012 12:37

Hmmmm .... da erinnere ich mich an die vollkommen verblödete Britin, die im Abus-Simbel-Haupttempel fröhlich vor sich hin geblitzt hatte. Und immer schön druff auf die farbigen Bilder. Ich sprach sie sehr höflich an und bat dringlich, dies zu unterlassen. Ich spreche ein sauberes und gutes Englisch (von Berufs wegen) und wunderte mich nicht schlecht, als sie einen auf "Ich verstehe nicht." machte mit kopfschütteln und gerunzelter Stirn. Als sie dann das vierte oder fünfte Mal die Kamera hob wurde es mir zuviel und ich hab zwei pampige Wärter auf sie losgelassen. ;-)
JETZT wird die Dame verstanden haben, denke ich.
"Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst nie wieder woanders stillen." (Mika Waltaari; "Sinuhe der Ägypter")

Schneeflocke79

Beitragvon Schneeflocke79 » Do 19 Apr, 2012 13:06

Ui, das wird sie dann aber wirklich verstanden haben...

:-D Manche Leute fragen es sich ja auch wirklich...

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Beitragvon Ramesse » Do 19 Apr, 2012 14:13

@Nil-Eule

Bravo, das hast du gut gemacht ;-)

Das Problem ist leider das sehr viele Gelegenheitsknipser es nicht schaffen ihr Bltzgerät auszuschalten. Sie können es einfach nicht. Außerdem wissen sie nicht (oder es interessiert sie nicht) das Blitzlicht den empfindlichen Malereien schadet.
Bei der heutigen Digitaltechnik ist es außerdem meistens gar nicht nötig zu blitzen. Leute mit ein bißchen Verantwortungsgefühl würden es jedenfalls nicht tun.
Aber leider gibt es sehr viele Typen wie diese Britin, sehr schade.

Salaama!

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Beitragvon KaraBenNemsi » Do 19 Apr, 2012 19:10

ich denke mal das es das Blitzlichtverbot nur gibt, weil man teure Foto- Genehmigungen an Künstler, Wissenschaftler (Profis) verkaufen möchte. irgendwoher stammen ja auch die Bilder aus den teueren Bildbänden. So weit ich weiß gibt es keine Auswirkungen auf die Kunstwerke. Es soll Studien gegeben haben wo man mehrere tausend Fotoblitze auf ein Gemälde geschickt hat ohne eine Veränderung zu bemerken. hab da auch kein Problem damit wenn das Geld für die Genehmigung in den Erhalt der Stätten fließt.

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Beitragvon Ramesse » Do 19 Apr, 2012 21:58

Hallo KaraBenNemsi!

Das war mir neu. Diese Studien kenne ich nicht. Aber vielleicht hast du ja recht. Wir haben ja schon oft in diesem Zusammenhang von dem Sinn oder Unsinn der Fotografierverbote gesprochen. Manchmal kann man es wirklich nicht nachvollziehen.
Warum führt man z.B. die alten Fototickets nicht wieder ein? Jeder der ernsthaft an Fotos interessiert ist, mich eingeschlossen, wäre sicher bereit dafür tiefer in die Tasche zu greifen (es müssen ja nicht die tausende von Dollars sein die teilweise verlangt werden).
Somit hätte man sicher einiges mehr an Einnahmen und mancher engagierte Hobbyfotograf hätte wieder größeres Interesse das Land zu bereisen. In anderen Ländern geht es doch auch. In vielen Museen in Europa darf man schließlich auch fotografieren. Es muß ja nicht mit Blitz sein. In Ägypten habe ich allerdings immer das Gefühl das man einfach nur abgezockt wird um Postkarten, Bücher o.ä. zu verkaufen. Und das macht mich wütend.
Ich war z.B. vor zwei Jahren auf Sri Lanka. Dort gab es nirgends irgendeine Fotobeschränkung, es sei denn aus religiösen Gründen. Das würde dann ja auch jeder respektieren.
Ich werde wahrscheinlich jetzt die Abu Simbel-Tour streichen da ich wohl eh' nicht zum Fotografieren komme.
Manche werden sagen: ist mir egal, dann gucke ich mir den Tempel eben nur so an wie z.B. "Schneeflocke 79". Das ist auch ok so. Aber für einen leidenschaftlichen Amateurfotografen reicht das leider nicht. Ich kann den Tempel nicht geniessen wenn ich keine Fotos machen kann. Das ist wahrscheinlich meine ganz persönliche Macke aber es ist wirklich schade.

Ich hatte gehofft das die strengen Restriktionen mit dem Abgang von Zahi Hawass etwas gelockert würden. Scheint aber wohl nicht so zu sein.
Diese Tatsache lockt mit Sicherheit nicht unbedingt mehr Leute ins Land.

Salaama!
Ramesse

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Nil-Eule
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Beitragvon Nil-Eule » Fr 20 Apr, 2012 10:51

Mir sind solche Studien ebenfalls unbekannt.
Ich erinnere mich nur an größere Untersuchungen, die eindrucksvoll die Pigmentzersetzung unter den Dauer-UV-starken Lichtschocks dargelegt hatten.
Aber letztlich ist mir das auch egal; ich selbst habe seit heute beinahe 2 Jahrzehnten jedes Fotografieren in solchen Denkmälern und drumherum beinahe vollkommen abgewöhnt. Das Ergebnis ist ja doch eigentlich immer frustrierend - mir käme es auf das Foto an und weniger auf die Erinnerung an die Situation. DIE halte ich dann VOR solchen Tempeln fest - und für die Würdigung der Denkmäler selbst betrachte ich dann sehr gern PROFESSIONELLE, gut ausgeleuchtete, gestochen scharfe Bilder von Experten in Büchern oder im Netz.
Ich erziele so ein optimales Bildmaterial, habe die Erinnerungen mit den Fotos, die ich drumherum gemacht habe und - das ist mir das wichtigste: ich habe "freie", aber vor allem unbelastete Zeit im Denkmal selbst.
"Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst nie wieder woanders stillen." (Mika Waltaari; "Sinuhe der Ägypter")

Schneeflocke79

Beitragvon Schneeflocke79 » Fr 20 Apr, 2012 17:18

Ramesse hat geschrieben:Hallo KaraBenNemsi!

Manche werden sagen: ist mir egal, dann gucke ich mir den Tempel eben nur so an wie z.B. "Schneeflocke 79". Das ist auch ok so. Aber für einen leidenschaftlichen Amateurfotografen reicht das leider nicht. Ich kann den Tempel nicht geniessen wenn ich keine Fotos machen kann. Das ist wahrscheinlich meine ganz persönliche Macke aber es ist wirklich schade.

Salaama!
Ramesse


Hallo Ramesse,

na egal ist es mir nicht, dass ich keine Fotos machen darf. Ich hätte auch liebend gern vor 2 Jahren, als ich fast allein im Tempel war, super-tolle Fotos gemacht. Aber da es ja nu leider verboten war...

Ich hab aber fest gestellt, dass ich, wenn ich bewußt ohne zu fotografieren, in den verschiedenen Tempeln bin, wesentllich mehr auf die Details achte. Hat also ab und an auch Vorteile mal nicht zu fotografieren.

Bin übrigens auch leidenschaftliche Amateurfotografin. :freu:

LG
Schneeflocke

PS: Vielleicht ändert sich ja bis September was an dem Verbot, dann werd ich das aber auch ausnutzen... :-D