Wissenschaftliches Arbeiten leicht gemacht

Für alles, was sonst nirgendwo so richtig reinpasst ...

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Auswanderin
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Beitragvon Auswanderin » Di 01 Mär, 2011 22:46

Gut, die Doktorarbeit hat er veröffentlichen müssen. Aber ist es denn nicht so, dass er lediglich Pflichtexemplare hätte abliefern müssen? Ich meine, dies ist Anfang 2009 geschehen. In der Regel werden diese Exemplare an Universitäten gegeben, um die Arbeiten der Wissenschaft zugänglich zu machen. Zu Guttenberg signierte aber z.B. in 2010 seine Bücher in der Universitätsbuchhandlung Bayreuth. M.E. hätte er auch selbst verlegen, sich auf die Pflichtexemplare beschränken können und nicht soviel Wind entfachen müssen.
Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Ich bin dafür, dass unredliche Menschen, die mit den geistigen Leistungen anderer Furore machen wollen, auffallen.

Gruß!-Gast
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Beitragvon Gruß!-Gast » Di 01 Mär, 2011 23:15

Hallo,

Gut, die Doktorarbeit hat er veröffentlichen müssen. Aber ist es denn nicht so, dass er lediglich Pflichtexemplare hätte abliefern müssen? Ich meine, dies ist Anfang 2009 geschehen. In der Regel werden diese Exemplare an Universitäten gegeben, um die Arbeiten der Wissenschaft zugänglich zu machen. Zu Guttenberg signierte aber z.B. in 2010 seine Bücher in der Universitätsbuchhandlung Bayreuth. M.E. hätte er auch selbst verlegen, sich auf die Pflichtexemplare beschränken können und nicht soviel Wind entfachen müssen.


Naja, selbst wenn Guttenberg nur die rund 60 Exemplare der Doktorarbeit als Pflichtabgabe (oder im Selbstverlag 150 Exemplare Mindestauflage) eingereicht hätte, um seinen Titel zu erlangen, hätte auch diese Anzahl für den einen Rezensenten ausgereicht, der die ganze Sache ins Rollen und Guttenberg letztendlich zum Fallen brachte. Und das hätte auch einem so wissenschaftlich-minderbegabten wie Guttenberg klar sein müssen - dieser Umstand allein wirft schon ein bedenkliches Licht auf seine wissenschaftliche Eignung. Sowas selten dämliches...

Gruß!

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Beitragvon Auswanderin » Mi 02 Mär, 2011 00:55

http://static.zuguttenberg.de/erklaerung.html
Unter diesem Link –homepage des Freiherrn- (Quelle) findet ihr die Erklärung zum Rücktritt. Ich habe einmal drei Absätze herausgenommen.

„Wenn allerdings, wie in den letzen Wochen geschehen, die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zu Lasten der mir Anvertrauten statt.“

Mein Gott! Diese Einlassung ist an Miesigkeit nicht zu überbieten.

„Angesichts massiver Vorwürfe meiner Glaubwürdigkeit ist es mir auch ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen. Zum einen gegenüber der Universität Bayreuth, wo ich mit der Bitte um Rücknahme des Doktortitels bereits Konsequenzen gezogen habe.“

Ich erinnere, dass G. auf seinen Doktortitel verzichten wollte. Allein der Begriff „Verzicht“ ist derart fehl am Platze, dass ich mich frage, ob es Dummheit ist, maßlose Selbstüberschätzung oder beides zusammen. Wenn ich verzichte bin ich großzügig. Er hätte sagen müssen: „ Ich bitte die Universität Bayreuth mir den Doktortitel abzuerkennen, denn er steht mir nicht zu.“
Soviel zum Thema Prinzipientreue und Grundsatzfestigkeit ( eingeblendete Schlagwörter auf seiner homepage).

„Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich klingen mag. Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.“

Opferrolle. Wie peinlich!

Ein peinliches Bild gibt aber auch der Professor der Uni Bayreuth ab (Name ist mir entfallen, beginnt mit L.). Er äußerte sich sinngemäß, dass dem Doktoranden vertraut wurde. Lieber Himmel! Auf Vertrauen nicht auf Tatsachen und Prüfung basiert dann die höchste Auszeichnung die für eine Doktorarbeit vergeben werden kann? Da hat doch wohl eher das Adelsgeflimmere den Doktorvater und den Zweitbegutachter unkritisch gemacht.

Bei dergestalt geschenkten Titeln wundert es nicht, warum zunehmend ungeeignete wie unfähige Menschen als Führungskräfte herumeiern.
Strenggenommen braucht dann kein Gymnasiast, der es bis in die Stufe 13 geschafft hat, eine Reifeprüfung abzulegen. Kennt der Lehrer doch seine Schüler und vertraut darauf, dass sie das Abi schon schaffen werden.

Ich bin so was von stinksauer, weiß ich doch, wie streng die Facharbeiten von Schülern der Stufe 11 begutachtet werden. Es ist auch richtig so. Denn schließlich haben sich Leute die das Abi machen, studieren usw. sich durch besondere Eignung, Fähigkeit und Leistung abzusetzen. Die, die auf dieser Ebene was zu bieten haben, die richtig guten, haben auch verstanden, dass es nicht Aufgabe von Intelligenz ist, geistreich zu glänzen.

Gruß!-Gast
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Beitragvon Gruß!-Gast » Mi 02 Mär, 2011 02:12

Hallo,

Ein peinliches Bild gibt aber auch der Professor der Uni Bayreuth ab (Name ist mir entfallen, beginnt mit L.). Er äußerte sich sinngemäß, dass dem Doktoranden vertraut wurde. Lieber Himmel! Auf Vertrauen nicht auf Tatsachen und Prüfung basiert dann die höchste Auszeichnung die für eine Doktorarbeit vergeben werden kann? Da hat doch wohl eher das Adelsgeflimmere den Doktorvater und den Zweitbegutachter unkritisch gemacht.


Nein, ganz so einfach ist das nicht. Der Doktorvater vom Guttenberg ist gewiss nicht naiv einem Hochstapler aufgesessen, sondern legte sein Vertrauen in die ehrenwörtliche Erklärung Guttenbergs. Diese besagt, dass die Arbeit selbstständig angefertigt und keine anderen als die angeführten Quellen benutzt wurden. Das scheint ein Pendant zur eigentlich geläufigeren rechtsverbindlichen Eidesstattlichen Erklärung zu sein, die die meisten Promotionsordnungen (sowie auch Diplom-, Magisterordnungen et al.) vorschreiben. Hätte Guttenberg eine (nachweislich falsche) Eidesstattliche Erklärung abgegeben, dann wäre er nicht nur seiner Ämter und Würden verlustig gegangen, sondern hätte sogar noch zivil- oder strafrechtliche Konsequenzen fürchten müssen! Der Doktorvater ist genauso böswillig getäuscht worden, wie alle anderen auch. Und man muss bedenken, dass ein mehrere hundert Seiten umfassendes Konvolut nicht ohne weiteres (und ohne Kenntnis entsprechender Hilfsmittel und Methoden) Absatz für Absatz auf möglichen Ideenklau hin kontrolliert werden kann, zumal wenn man sich einer integeren Person gegenüber glaubt.
Eigentlich ist es wirklich beschämend, wie das Fehlverhalten einer einzigen Person die gesamte scientific community Deutschlands – vom Doktoranden bis zum Doktorvater (nebst niedrigeren Pendants) - derart in Mißkredit bringen kann. Als gäbe es nicht schon genug Leute, die eine mehr als eindeutige Meinung zu den entrückten Elfenbeinturmbewohnern hätten...

Gruß!

GittaW

Beitragvon GittaW » Mi 02 Mär, 2011 10:48

Guten Morgen,

nachstehend der Auszug bezüglich der ehrenwörtlichen Erklärung aus der Promotionsordnung der Uni Bayreuth

6. eine ehrenwörtliche Erklärung des Bewerbers darüber, daß er die Dissertation selbständig verfaßt und keine anderen als die von ihm angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt hat;

http://www.jura.uni-bayreuth.de/de/prue ... index.html

Andere Unis geben den Text vor, der zu unterschreiben und mit der Diss einzureichen ist, z.B. die Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften der Uni Leipzig:

Versicherung
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht.
Bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des Manuskripts habe ich die Unterstützungsleistungen von folgenden Personen erhalten:
...
Weitere Personen waren an der geistigen Herstellung der vorliegenden Arbeit nicht beteiligt. Insbesondere habe ich nicht die Hilfe eines Promotionsberaters in Anspruch genommen. Dritte haben von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen.
Die Arbeit wurde bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und ist auch noch nicht veröffentlicht
worden.

http://www.uni-leipzig.de/~gesch/index.php?id=12

Eine Aussage aus zu Guttenbergs gestriger Märtyrerrede aus dem Bendlerblock lautet

Zum anderen habe ich zugleich Respekt vor all denen, die die Vorgänge zudem strafrechtlich überprüft sehen wollen. Es würde daher nach meiner Überzeugung im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse liegen, wenn auch die staatsanwaltlichen Ermittlungen bezüglich urheberrechtlicher Fragen nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität, sollte dies noch erforderlich sein, zeitnah geführt werden können.

Quelle: die schon erwähnte Guttenberg-HP

Einige Stunden später wurde darüber gesprochen, dass er sein Bundestagsmandat niedergelegt hätte. Damit ist doch die Aufhebung der Immunität nicht mehr erforderlich im Falle eines Strafverfahrens, oder? Für mich sieht es so aus, als wäre das Ende der Fahnenstange in diesem Skandal noch nicht erreicht und als wüsste zu Guttenberg das sehr gut.

Gitta

Gruß!-Gast
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Beitragvon Gruß!-Gast » Mi 02 Mär, 2011 19:40

Hallo,

in einem Interview mit dem Spiegel rechtfertigt sich der Zweitgutachter der Plagiatsarbeit des von Guttenberg.

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobund ... 74,00.html

SPIEGEL ONLINE: Herr Streinz, Akademiker aus ganz Deutschland stellen öffentlich die Frage, wie die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg mit Bestnote bewertet werden konnte. Sie waren Zweitgutachter. Was müssen Sie sich selbst vorwerfen?

Rudolf Streinz: Im Nachhinein ist man schlauer: Ich habe zu sehr darauf vertraut, dass Arbeiten korrekt angefertigt werden. Nun weiß ich, dass man sich darauf offenbar nicht verlassen kann. Herr zu Guttenberg, 2006 "einfacher" Bundestagsabgeordneter, wurde von mir als Seminarteilnehmer und Doktorand von Herrn Kollegen Häberle wie jeder andere Doktorand behandelt. Prominent war er damals noch nicht, für einen Prominentenmalus sah ich damals keinen Anlass.


SPIEGEL ONLINE: Trotzdem waren Sie von der Bewertung des Erstgutachters beeinflusst. Sollten Zweitgutachter die Arbeit nicht grundsätzlich unabhängig bewerten?

Streinz: Wenn das eine allgemeingültige Anforderung würde, könnten Sie kaum mehr Zweitgutachter finden. Sie müssten sich immer voll in den Stoff einarbeiten, das kostet immens viel Zeit, die kaum jemand hat. Aber es ist ein Problem, klar.


SPIEGEL ONLINE: Überprüfen Sie Arbeiten routinemäßig auf Plagiate?

Streinz: Dissertationen wurden bislang nicht routinemäßig auf Plagiate geprüft. Sie werden auch alleine in schriftlicher Form eingereicht. Damals stand meines Wissens in Bayreuth auch keine entsprechende Software zur Verfügung. Auf Plagiate wird geprüft, wenn sich ein konkreter Anhaltspunkt ergibt.


Gruß!

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Beitragvon Auswanderin » Mi 02 Mär, 2011 20:58

Gruß!-Gast hat geschrieben:
...........Nein, ganz so einfach ist das nicht. Der Doktorvater vom Guttenberg ist gewiss nicht naiv einem Hochstapler aufgesessen, sondern legte sein Vertrauen in die ehrenwörtliche Erklärung Guttenbergs. ......... auch. Und man muss bedenken, dass ein mehrere hundert Seiten umfassendes Konvolut nicht ohne weiteres (und ohne Kenntnis entsprechender Hilfsmittel und Methoden) Absatz für Absatz auf möglichen Ideenklau hin kontrolliert werden kann, zumal wenn man sich einer integeren Person gegenüber glaubt.
................. Als gäbe es nicht schon genug Leute, die eine mehr als eindeutige Meinung zu den entrückten Elfenbeinturmbewohnern hätten...

Gruß!


Danke auch für den letzten Beitrag, der klar macht, dass auf Plagiate überhaupt nicht geprüft wird. Was wird dann überhaupt geprüft? Rechtschreibfehler? Gitta hat uns Links eingestellt, die ich mir angesehen habe. Da konnte ich nachlesen, bisher hatte ich es nur vermutet, dass eine Doktorarbeit tunlichst auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse beinhalten sollte. Wie bitte wollen Gutachter dies denn beurteilen, wenn sie sich nicht intensiv mit der Materie befassen? Ich höre oft im Alltagsleben: "Oh, das ist aber schwierig" oder: nein, dafür habe ich keine Zeit." Soll übersetzt heißen, wenn etwas schwer ist, lasse ich die Finger davon oder umgangssprachlich formuliert: Keinen Bock. Keine Zeit ist ebenso eine höchstbeliebte Ausrede. Sich auf die von dir benannte ehrenwörtliche Erklärung zu berufen, halte ich für extrem weltfremd. Wir kennen es von Ehrenwörtern (z.B. Barschel u.viele andere), welche die Luft nicht wert sind, die während des Aufsprechens verbraucht wird.

Nun war Professor Häberle zum Zeitpunkt der Beurteilung ein "alter Hase". Soll heißen, mit der Materie sehr vertraut und ich möchte behaupten auch literaturfest. Ausgerüstet mit der langen Berufserfahrung hätte er riechen können, dass was nicht stimmt. Mindestens aber hätte ich erwartet, dass textliche Stichproben gemacht werden.
Auch dein Argument, dass auf Klau nicht untersucht wird, wenn man glaubt, es mit einer integeren Person zu tun zu haben, kann ich nicht akzeptieren. Sorry, aber das darf in einer so wichtigen Angelegenheit keine Frage des Glaubens sein.
Wie hat denn der Professor die Integrität festgestellt? Führungszeugnis eingesehen? Parteifreunde befragt? Auf das Geschwätz von G. reingefallen? Vllt. durch intensiven Kontakt und netten Abenden im Schlößchen?

Zum Schluss komme ich zu dem Fazit, dass G. ein Opfer des Systems wurde, welches es ihm verdammt leicht gemacht hat, zu betrügen. Schlampiger Beurteilungsvorgang als Verführungsmasche?

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Mi 02 Mär, 2011 21:21

Jaja, für die Uni Bayreuth ist das keine Werbung. Die müssen sich schon Fragen gefallen lassen, wie ihnen der Betrug in dem Ausmaß nicht aufgefallen ist. Eine peinliche Situation für den Doktorvater und seine Kollegen, die ihrer Reputation auch nicht gut tut.

Andererseits müssen wir ehrlich sein und zugestehen, dass nicht jeder Satz von einer Person so geprüft werden kann, wie es jetzt 100te im Internet als Gemeinschaftsleistung schaffen. Aber ich denke auch, dass man etwas hätte merken müssen. Da dürften doch sprachliche Unterschiede in der Arbeit auffallen. Die Autoren haben doch alle ihren eigenen Stil...
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com

Gruß!-Gast
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Beitragvon Gruß!-Gast » Mi 02 Mär, 2011 22:34

Hallo,

Danke auch für den letzten Beitrag, der klar macht, dass auf Plagiate überhaupt nicht geprüft wird. Was wird dann überhaupt geprüft? Rechtschreibfehler? Gitta hat uns Links eingestellt, die ich mir angesehen habe. Da konnte ich nachlesen, bisher hatte ich es nur vermutet, dass eine Doktorarbeit tunlichst auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse beinhalten sollte. Wie bitte wollen Gutachter dies denn beurteilen, wenn sie sich nicht intensiv mit der Materie befassen? Ich höre oft im Alltagsleben: "Oh, das ist aber schwierig" oder: nein, dafür habe ich keine Zeit." Soll übersetzt heißen, wenn etwas schwer ist, lasse ich die Finger davon oder umgangssprachlich formuliert: Keinen Bock. Keine Zeit ist ebenso eine höchstbeliebte Ausrede. Sich auf die von dir benannte ehrenwörtliche Erklärung zu berufen, halte ich für extrem weltfremd. Wir kennen es von Ehrenwörtern (z.B. Barschel u.viele andere), welche die Luft nicht wert sind, die während des Aufsprechens verbraucht wird.

Nun war Professor Häberle zum Zeitpunkt der Beurteilung ein "alter Hase". Soll heißen, mit der Materie sehr vertraut und ich möchte behaupten auch literaturfest. Ausgerüstet mit der langen Berufserfahrung hätte er riechen können, dass was nicht stimmt. Mindestens aber hätte ich erwartet, dass textliche Stichproben gemacht werden.
Auch dein Argument, dass auf Klau nicht untersucht wird, wenn man glaubt, es mit einer integeren Person zu tun zu haben, kann ich nicht akzeptieren. Sorry, aber das darf in einer so wichtigen Angelegenheit keine Frage des Glaubens sein.
Wie hat denn der Professor die Integrität festgestellt? Führungszeugnis eingesehen? Parteifreunde befragt? Auf das Geschwätz von G. reingefallen? Vllt. durch intensiven Kontakt und netten Abenden im Schlößchen?

Zum Schluss komme ich zu dem Fazit, dass G. ein Opfer des Systems wurde, welches es ihm verdammt leicht gemacht hat, zu betrügen. Schlampiger Beurteilungsvorgang als Verführungsmasche?


Jeder der etwas Einblick in universitäre Prozesse hat, weiß, dass das, was du (berechtigterweise) forderst, schlicht und ergreifend nicht realisierbar ist. Einen Außenstehenden mag dieses ganze Procedere fragwürdig und vetternwirtschaftlich dünken – jedoch muss man sich vor Augen halten, dass ein Universitätsprofessor nicht nur eine (1) Doktorarbeit in einem festgelegten Zeitfenster zu bewerten hat, sondern meist derer viele. Ebenso wie unzählige Magister-, resp. Diplomarbeiten, Masterarbeiten, Bachelorarbeiten und Seminararbeiten. Die verbliebene Zeit wird von der Lehrtätigkeit sowie von unzähligen Verwaltungsaufgaben eingenommen, die solch ein Posten mit sich bringt. Deshalb sind die Professoren nun einmal genötigt, sich auf die Einhaltung der wissenschaftlichen Ehrenkodizes zu verlassen. Rechtlich abgesichert wird dieses Vorgehen dann durch die Eidesstattliche Erklärung.
Ich denke, es lässt sich immer leicht reden, dass einem da hätte etwas auffallen müssen – v.a. jetzt, da man weiß, dass einem da etwas aufzufallen hat. Aber die wenigstens von uns sind jemals in der Position, solche Arbeiten lesen und bewerten zu müssen (geschweigedenn schreiben zu müssen). Professoren sind auch nur Menschen und keine Supercomputer mit enzyklopädischem Wissen. Sie können nicht über Alles gleichermaßen im Bilde sein, sondern sind meist Spezialisten in einem kleinen Gebiet. Sie müssen aber auch Doktorarbeiten fachlich betreuen (u.a. um eine Quote zu erfüllen), deren Sujet ihnen unter Umständen nicht allzu nahe steht. Ja, das ist ohne Frage nur suboptimal – aber nun einmal nicht zu ändern.

Aber drehen wir den Spieß doch einfach mal zu Illustrationszwecken um: Ein Einzelhändler mit einer handvoll Angestellten verlässt sich auch darauf, dass keiner von diesen mit langen Fingern in die Kasse greift und sich damit am Eigentum anderer vergreift. Wird nun, nachdem jedoch ein schwarzes Schaf der Herde diesen Ehrenkodex gebrochen hat, alle Welt mit dem Finger auf den Einzelhändler weisen und danach schreien, dass doch tunlichst Mitarbeiterüberwachungssysteme installiert werden, weil 1. der Einzelhändler der Situation augenscheinlich nicht gewachsen ist, 2. ganz allgemein der gesamten Schose mit Mißtrauen zu begegnen ist und 3. solches Verhalten dem Bild des ehrlichen Deutschen sowie dem Bruttosozialprodukt schadet?

Ganz ehrlich: ich denke die Diskussion muss viel reflektierter und v.a. auch von den Personen geführt werden, die wirklich Einsicht in die jeweiligen zugrundeliegenden Prozesse haben. Als Außenstehender mit nur einer Handvoll unter-repräsentativer Eckdaten urteilt’s sich recht leicht und unbeschwert...

Gruß!

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Beitragvon Auswanderin » Sa 05 Mär, 2011 14:58

Ich sende schnell mal ein Helau in die Runde!

@Gast
Dein Beispiel hinkt, wie es eben manchmal mit Beispielen so ist.
Ich stimme aber zu, dass es richtig ist, nicht ganze Berufsgruppen wegen einiger schwarzer Schafe zu diskrediteren.
Ich gebe zu, dass ich keinen Einblick in universitäre Prozesse habe. Leider unterstellte ich in Unwissenheit (an dieser Stelle rüge ich mich selbst), dass zumindest einige Textstellen der Doktorarbeiten stichpunktartig geprüft werden. Ich hielt das für selbstverständlich.

Zitat Gast:
„Jeder der etwas Einblick in universitäre Prozesse hat, weiß, dass das, was du (berechtigterweise) forderst, schlicht und ergreifend nicht realisierbar ist.............. Deshalb sind die Professoren nun einmal genötigt, sich auf die Einhaltung der wissenschaftlichen Ehrenkodizes zu verlassen. Rechtlich abgesichert wird dieses Vorgehen dann durch die Eidesstattliche Erklärung.“ Zitatende

Du begründest die Nichtrealisierbarkeit mit einem Katalog zu erfüllender Aufgaben. Davon sind nicht nur Professoren betroffen, sondern alle Berufstätigen. Zeige mir einen Schuldirektor, der es nicht beklagt, dass z.B. Verwaltungsaufgaben überhand nehmen. Fast ein jeder beklagt personelle Unterbesetzung, nicht zuletzt die Polizei.

Dieser unbefriedigende Zustand soll nicht zu ändern sein? Das sehe ich anders. Es gehört der richtige Mann (natürlich auch Frau) an den richtigen Arbeitsplatz. Kluge Leute, die Arbeitsprozesse sinnvoll und effizient zu gestalten wissen (ich meine nicht die einschlägigen Firmen, die die Auslastung von Operationssälen berechnen und das Personal fliegen können muss, um rechtzeitig zur nächsten OP zu gelangen). Dazu Regierungsverantwortliche, die Geld richtig verteilen. Das heißt u.a. Subventionen zu streichen, wo sie überflüssig sind und Stellen zu schaffen, wo sie nötig sind.
Dazu bedarf es einer gewissen Intelligenz, Eignung, Fähigkeit und eines Engagementes.

Zitat Gast:
„Ich denke, es lässt sich immer leicht reden, dass einem da hätte etwas auffallen müssen – v.a. jetzt, da man weiß, dass einem da etwas aufzufallen hat............ Professoren sind auch nur Menschen und keine Supercomputer mit enzyklopädischem Wissen.“ Zitatende

Naja, so leicht rede ich das nicht daher und bin auch keine Erbsenzählerin. Der ein oder andere Satz, übereinstimmend mit dem Werk eines anderen, oder eine nicht genannte Quelle, würde mich nicht in Aufregung versetzen.

Zitat Gast:
„Sie können nicht über Alles gleichermaßen im Bilde sein, sondern sind meist Spezialisten in einem kleinen Gebiet.
Sie müssen aber auch Doktorarbeiten fachlich betreuen (u.a. um eine Quote zu erfüllen), deren Sujet ihnen unter Umständen nicht allzu nahe steht. Ja, das ist ohne Frage nur suboptimal – aber nun einmal nicht zu ändern. “ Zitatende

Da ist es wieder, dieses „aber nun einmal nicht zu ändern“. Das stimmt doch nicht. Zunächst einmal erlaube ich, von Menschen, die zu Höherem geboren sind (nicht ironisch gemeint) auch Größeres zu verlangen, als ich Menschen mit weniger Intelligenz abverlangen darf. Selbst die Spezialisten auf kleinem Gebiet dürften kraft Bildung, Ausbildung und geistigem Vermögen sich in ein Thema einlesen können (ganz sicher über 7 Jahre hinweg). Sie sollten in der Lage sein, die Arbeit auf Gehalt z.B. der aufgestellter Hypothesen zu beurteilen.


Zitat Gast:
„Ganz ehrlich: ich denke die Diskussion muss viel reflektierter und v.a. auch von den Personen geführt werden, die wirklich Einsicht in die jeweiligen zugrundeliegenden Prozesse haben. “ Zitatende

Das wäre wünschenswert! Einen Brief an die Kanzlerin zu formulieren ist eine Sache. Danach in mühevoller Kleinarbeit Veränderungen herbeiführen eine andere.

Ich weiß nicht, welchen Status Unimitarbeiter haben. Sind sie Beamte, Angestellte, freie Mitarbeiter? Beamte als Diener des Staates dürfen ja nix. Alle anderen dürfen die Früchte der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie vom Baum pflücken. Sie dürfen Forderungen stellen, streiken, demonstrieren.
Spricht eigentlich etwas dagegen, eine Doktorarbeit von einer für das Thema anerkannten Koryphäe beurteilen zu lassen? Oder wäre das zu riskant, weil ein Doktorvater zwecks Quotenerfüllung einen Promovierenden betreut hat, von dessen Thema er keine Ahnung hat?

Ganz ehrlich, würde ich eine Doktorarbeit schreiben, wäre es mir gerade recht, eine Koryphäe und „scharfer Hund“ würde sie beurteilen. Stünde dann darunter „summa cum laude“ würde ich mich wertgeschätzt fühlen können.

Gruß!-Gast
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Beitragvon Gruß!-Gast » Sa 05 Mär, 2011 15:46

Hallo,

Da ist es wieder, dieses „aber nun einmal nicht zu ändern“. Das stimmt doch nicht.


Tut mir leid, aber ich kann mich nun einmal nicht in Illusionen verlieren oder gar gegen Windmühlen ankämpfen. Aber bitte, ein jeder der meint, er könne etwas bewegen und diese gräusliche Situation ändern, sei angehalten sein möglichstes zutun. Ich habe einen wissenschaftlichen Hintergrund und bin hinsichtlich dessen, auch nur etwas an diesen Mißständen ändern zu können, absolut desillusioniert. Der Mensch lässt sich nun einmal allzu gerne blenden – ich verweise hierbei einfach mal auf Thomas Mann „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ Unsere deutsche scientific community schwebt auf einem Teppich aus heißer Luft – nicht mehr und nicht weniger. Das hat die Causa Guttenberg mehr als nur anschaulich wieder einmal bewiesen.

Selbst die Spezialisten auf kleinem Gebiet dürften kraft Bildung, Ausbildung und geistigem Vermögen sich in ein Thema einlesen können (ganz sicher über 7 Jahre hinweg). Sie sollten in der Lage sein, die Arbeit auf Gehalt z.B. der aufgestellter Hypothesen zu beurteilen.


Nein, das ist unmöglich. Ich kann aber hierzu nicht immer wieder dieselben Ausführungen machen, die irgendwie ins Leere gehen. Ich glaube, man kann dies alles nur nachvollziehen, wenn man in diesem Milieu (ich glaube, dass ist die richtige Bezeichnung dafür 8)) auch selber drin steckt.

Spricht eigentlich etwas dagegen, eine Doktorarbeit von einer für das Thema anerkannten Koryphäe beurteilen zu lassen?


Wie willst du denn das verwirklicht sehen?

Ganz ehrlich, würde ich eine Doktorarbeit schreiben, wäre es mir gerade recht, eine Koryphäe und „scharfer Hund“ würde sie beurteilen.


Glaub mir, diese Koryphäen haben weitaus besseres zu tun, als sich mit schnöden Doktorarbeiten rumzuplagen. Ein Doktorvater muss sich dazu bereit erklären, die gesamte wissenschaftliche Betreuung der Doktorarbeit über mehrere Jahre hinweg zu übernehmen. Wenn ich schon alle wissenschaftlichen Ehren abgefasst habe, warum sollte ich mich dann noch mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs und dessen Kinderkrankheiten rumägern? Und einmal realistisch gefragt: Welcher Doktorand sucht denn bewusst die Gefahr, mit Abgabe der Doktorarbeit auch gleich seine wissenschaftliche Karriere zu begraben, weil man sich den schärfsten Hund weit und breit als Betreuer angelacht hat? Das ist vollkommen gegen die menschliche Natur und bleibt deshalb auch nur unrealistisches Wunschdenken. Das machen allenfalls die Leute, die eh schon von vornherein mit einer wissenschaftlichen Karriere abgeschlossen haben. Denen es nur noch darum geht, den eigenen hohen Ansprüchen Genüge zu tun, um dann in der Gosse zu versauern... Denn auch in wissenschaftlichen Kreisen heißt es: Friss oder Stirb! Somit beißt sich die Schlange in den Schwanz und der Kreis schließt sich – die Qualifiziertesten landen entehrt beim Arbeitsamt und die Opportunsten in Amt und Ehren.

Nein, ich bleibe weiterhin dabei: Das, was du dir wünschst (resp. das, was allgemein wünschenswert wäre) ist und bleibt eine Utopie.

Gruß!

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Beitragvon Sun King » Mi 09 Mär, 2011 14:08

Höchst bedenklich finde ich an dieser ganzen Geschichte, wie viele Menschen, zum Teil in höchsten politischen Ämtern, sich berufen fühlen, die Fakten zu verharmlosen und teilweise gar ins Gegenteil zu verkehren: Der Betrüger (sic!) ist ja nur ein armer, überforderter Familienvater gewesen, der eben den Überblick verloren hat und dann ein paar unbedeutende Fehler gemacht hat. Die wahren Schweine sind doch die Journalisten, die diese Schmutzkampagne inszeniert haben um dem tadellosen Minister und so ehrenwerten Herrn G. ans Bein zu pinkeln; oder dieser völlig unfähige Prof. in Bayreuth, der nicht mal gemerkt hat, wie fehlerhaft diese Dissertation doch war.

Um es klipp und klar zu sagen: der Doktorand hat betrogen, nicht der Professor! Und auch die Presse hat nur ihren Job getan (mehr oder weniger gut). Es ist das Charakteristikum eines (guten) Betrügers (z.B. Heiratsschwindlers), andere zu blenden. Wenn wir jetzt dazu übergehen, bei jedem ertappten Betrüger gleich die ganze Palette mildernder Umstände in Stellung zu bringen, nur weil der Typ vielleicht gut aussieht und fehlerfrei mehrere Sätze nacheinander sprechen kann, dann könnten wir auch gleich unser halbes Strafgesetzbuch in die Tonne treten!

Ich stehe dem Gedanken der Resozialisierung durchaus aufgeschlossen gegenüber, bin jedoch vollkommen fassungslos angesichts derer, die jetzt diese Kampagnen "Pro-Guttenberg" inszenieren. Werden hier vielleicht die Kriterien für eine Politikerkarriere neu definiert? Weg vom farblosen Aktenfresser und Politstotterer, hin zum aalglatten Selbstdarsteller - der zwar selbst nichts geleistet hat, das aber hervorragend verkaufen kann? Ich will keinen Verteidigungsminister, Ministerpräsidenten oder Kanzler haben, der dann vielleicht mal sagt, "ich war in der Situation gerade überfordert, weil mein Enkel gezahnt hat". Nein, diese blaublütige Blendgranate (Zitat, Holger Paetz) sollte lieber kleinere Brötchen backen, als Politiker ist er für mich nicht (er)tragbar. Sollte die Bevölkerungsmehrheit dies anders sehen, dann frage ich mich ernsthaft, was in diesem Lande in den letzten Jahrzehnten so alles schief gelaufen sein muss ...

GittaW

Beitragvon GittaW » Mi 09 Mär, 2011 16:16

Ich stehe dem Gedanken der Resozialisierung durchaus aufgeschlossen gegenüber, bin jedoch vollkommen fassungslos angesichts derer, die jetzt diese Kampagnen "Pro-Guttenberg" inszenieren.


Ich auch. Und mir will nicht in den Kopf, warum soviele Menschen diesen Hochstapler unterstützen, dessen hochgelobtes politisches Talent ich auch nach langem Suchen nicht erkennen kann. Nicht nur wissenschaftlich, auch politisch hat er nullkommanix auf die Reihe gekriegt.

Gitta

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Beitragvon Gruß!-Gast » Do 10 Mär, 2011 01:34

Hallo,

Sun King hat geschrieben:Höchst bedenklich finde ich an dieser ganzen Geschichte, wie viele Menschen, zum Teil in höchsten politischen Ämtern, sich berufen fühlen, die Fakten zu verharmlosen und teilweise gar ins Gegenteil zu verkehren: Der Betrüger (sic!) ist ja nur ein armer, überforderter Familienvater gewesen, der eben den Überblick verloren hat und dann ein paar unbedeutende Fehler gemacht hat. Die wahren Schweine sind doch die Journalisten, die diese Schmutzkampagne inszeniert haben um dem tadellosen Minister und so ehrenwerten Herrn G. ans Bein zu pinkeln; oder dieser völlig unfähige Prof. in Bayreuth, der nicht mal gemerkt hat, wie fehlerhaft diese Dissertation doch war.

Um es klipp und klar zu sagen: der Doktorand hat betrogen, nicht der Professor! Und auch die Presse hat nur ihren Job getan (mehr oder weniger gut). Es ist das Charakteristikum eines (guten) Betrügers (z.B. Heiratsschwindlers), andere zu blenden. Wenn wir jetzt dazu übergehen, bei jedem ertappten Betrüger gleich die ganze Palette mildernder Umstände in Stellung zu bringen, nur weil der Typ vielleicht gut aussieht und fehlerfrei mehrere Sätze nacheinander sprechen kann, dann könnten wir auch gleich unser halbes Strafgesetzbuch in die Tonne treten!

Ich stehe dem Gedanken der Resozialisierung durchaus aufgeschlossen gegenüber, bin jedoch vollkommen fassungslos angesichts derer, die jetzt diese Kampagnen "Pro-Guttenberg" inszenieren. Werden hier vielleicht die Kriterien für eine Politikerkarriere neu definiert? Weg vom farblosen Aktenfresser und Politstotterer, hin zum aalglatten Selbstdarsteller - der zwar selbst nichts geleistet hat, das aber hervorragend verkaufen kann? Ich will keinen Verteidigungsminister, Ministerpräsidenten oder Kanzler haben, der dann vielleicht mal sagt, "ich war in der Situation gerade überfordert, weil mein Enkel gezahnt hat". Nein, diese blaublütige Blendgranate (Zitat, Holger Paetz) sollte lieber kleinere Brötchen backen, als Politiker ist er für mich nicht (er)tragbar. Sollte die Bevölkerungsmehrheit dies anders sehen, dann frage ich mich ernsthaft, was in diesem Lande in den letzten Jahrzehnten so alles schief gelaufen sein muss ...


Trefflich auf den Punkt gebracht. :daumen2:

Gruß!

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Beitragvon Gruß!-Gast » Fr 11 Mär, 2011 14:00

Hallo,

das folgende Angebot ist vielleicht für all diejenige von Interesse, die gedenken, sich bei der nächstbesten Möglichkeit für den Posten des Verteidigungsministers zu bewerben.

http://www.promozebra.com/de/Stuttgart? ... medium=042

Gruß! 8)