Erschreckend: Christliche Parallele zu Islamisten in USA

Für alles, was sonst nirgendwo so richtig reinpasst ...

Moderatoren: Uli, Boardleitung

Benutzeravatar
Tursiops
Weltenbummler
Beiträge: 1632
Registriert: Do 03 Nov, 2005 21:22
Wohnort: am Meer
Kontaktdaten:

Erschreckend: Christliche Parallele zu Islamisten in USA

Beitragvon Tursiops » Fr 13 Okt, 2006 22:55

Hallo,

als leidenschaftlicher Urlauber in einem islamischen Land muss man sich natürlich auch mit islamischem Fundamentalismus auseinandersetzen. Aber wie ich heute las gibt es auch das christliche Gegenstück, bei dem Kinder in übelster Weise instrumentalisiert werden. Hier der (fast) vollständige Artikel. Quellenangabe: epd

Ein Dokumentarfilm über das scheinbar unverfängliche Thema Kinderfreizeit sorgt in den USA für Aufsehen. „Jesus Camp“ zeigt ein Sommerferienlager einer konservativen christlichen Pfingstkirche von innen. Die liberale Öffentlichkeit ist empört, redet von „Gehirnwäsche“ und „Kindesmissbrauch“. Evangelikale Kritiker werfen den Filmemachern dagegen anti-christliche Propaganda vor.
Pfingstkirchen sind die weltweit am stärksten wachsenden Kirchen. Sie betonen das Wirken des Heiligen Geistes, das im Gottesdienst durch Heilungen und ekstatische Ereignisse wie Zungenreden zum Ausdruck kommt. Ausgerechnet in Devil’s Lake (Teufelssee), im US-Bundesstaat North Dakota, rüstet die Pastorin Becky Fischer die Kinder für den „spirituellen Kampf“ als Soldaten im Heer von Jesus Christus. Wer nicht an Jesus Christus glaube, komme in die Hölle. Fischer ist überzeugt, dass Kinder und Jugendliche „aktive Teilnehmer“ am göttlichen Plan für die Menschheit sein wollen. Mit der richtigen Schulung würden aus Kindern begnadete Prediger, Propheten und Wunderheiler. Beobachtet haben das Sommerlager „Kids on Fire“ (Entflammte Kinder) die New Yorker Regisseurinnen Rachel Grady und Heidi Ewing von der unabhängigen Firma Loki Films. Sie hätten ursprünglich gar keinen „politischen“ Film drehen wollen, sagte Ewing. Sie hätten „wie Anthropologen gearbeitet, die eine ihnen nicht vertraute Kultur beobachten“. Schnell sei aber klar geworden, dass das Religiöse nicht vom Politischen zu trennen war.
„Jesus Camp“ ist derzeit nur in US-Programmkinos zu sehen. Um Wanderungen und Lagerfeuer geht es Freizeit-Leiterin Becky Fischer nicht: Man stehe „im Krieg“ gegen das Böse, warnt die Pastorin die Zehn- und Elfjährigen. Sie müssten entscheiden, ob sie bereit wären, ihr Leben für Jesus Christus zu opfern. Es wird intensiv für Präsident George W. Bush gebetet und ein Theaterstück gegen Abtreibung gespielt. Kritiker aus dem evangelikal-pfingstkirchlichen Bereich beklagten, die Autorinnen rückten die Gläubigen in die ideologische Nähe zu fanatischen Muslimen.

Artikelende.

Ich finde diesen Sachverhalt absolut gruselig, zumal er keinen Einzelfall beschreiben dürfte. Die weltpolitische Konsequenz, falls auch nur ein Teil dieser Kinder später politischen Einfluss bekommt, ist noch schlimmer.

Jo

Benutzeravatar
Tursiops
Weltenbummler
Beiträge: 1632
Registriert: Do 03 Nov, 2005 21:22
Wohnort: am Meer
Kontaktdaten:

Beitragvon Tursiops » Sa 14 Okt, 2006 20:36

Das Schlimme in USA ist nicht nur diese seit vielen Jahren stetig zunehmende christlich-sektiererische Eiferei (so mancher TV-Prediger ist durchaus mit islamistische Hassparolen ausrufenden Mullahs vergleichbar), sondern jetzt die Instrumentalisierung von Kindern, die dank TV von früh bis spät nie lernten, eigene Meinungen zu haben.

Und auf diesem zunehmenden Fundament begründet George Bush seinen Anspruch auf die Weltführung :-( Absolut übel!

Gruß

Jo