Anklage wegen Anschlägen in Mombasa

[Osiris]

In Nairobi stehen seit Dienstag vier Kenianer im Zusammenhang mit dem Selbstmordanschlag im vergangenen November auf das Hotel Paradise bei Mombasa vor Gericht. Sie sollen sich des 13-fachen Mordes schuldig gemacht haben.

Nairobi - Die Angeklagten äußerten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Laut Anklage sollen mindestens drei der vier Männer Verbindungen zu Fasul Abdullah Mohammed gehabt haben, einem mutmaßlichen al-Qaida-Anführer.
Mohammed gilt als Hauptverdächtiger der Anschläge vom November 2002 und soll auch an den Bombenanschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi und in der tansanischen Hauptstadt Daressalam beteiligt gewesen sein, bei denen vor fünf Jahren 224 Menschen getötet wurden.

Die drei Männer sollen einen Flüchtling mit dem Namen Abdul Karim in ihrer Wohnung aufgenommen haben, bei dem es sich nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft um Mohammed handelte. Der Anwalt der Beschuldigten, Maobe Mao, erklärte, seinen Mandanten werde nur auf Druck aus dem Ausland der Prozess gemacht.

Am 28. November wurde in Mombasa versucht, ein israelisches Passagierflugzeug mit Raketen abzuschießen. Die Raketen verfehlten die Maschine knapp. Wenige Minuten später explodierte ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor einem Hotel. Zehn Kenianer und drei Israelis sowie die Attentäter wurden getötet.

Die USA und Großbritannien haben Reisewarnungen für Kenia ausgesprochen und dies mit Terrorgefahren begründet. Die als Schlüsselbranche des Landes geltende Tourismusindustrie hat dadurch schwere Schäden erlitten. Auch der Flugverkehr zwischen Kenia und dem benachbarten Somalia wurde eingestellt, nachdem das amerikanische Verteidigungsministerium die Terrorwarnstufe für die Region erhöht hatte.