Hilfe für die Erdbebenopfer im Iran
Verfasst: Sa 27 Dez, 2003 18:40
von Osiris
[center]DRK: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 41 41 41, BLZ 370 205 00, Stichwort "Iran"
Aktion Deutschland Hilft: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 10 20 30, BLZ 370 205 00, Stichwort "Iran"
Caritas: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 202, BLZ 660 205 00, Stichwort `Erdbeben Iran"
Diakonie "Katastrophenhilfe": Postbank Stuttgart, Konto 502 707, BLZ 600 100 70, Kennwort "Erdbebenhilfe Iran"
Welthungerhilfe: Sparkasse Bonn, Konto 1115, BLZ 380 500 00, Stichwort "Iran" [/center]
Verfasst: Sa 27 Dez, 2003 18:44
von Osiris
Verzweifelt suchen Helfer in der iranischen Stadt Bam nach Überlebenden der Erdbebenkatastrophe. Rettungskräfte bargen bereits Hunderte von Toten aus den Trümmern. Das volle Ausmaß der Katastrophe ist noch immer nicht absehbar. Schätzungen reichen von 20.000 bis zu 40.000 Opfern.
Bam - Mindestens 30.000 Menschen wurden laut Innenministerium verletzt, auch drei Deutsche wurden nach Angaben des Auswärtigen Amtes leicht verletzt. Das Ministerium mahnte, der Tag nach der Katastrophe sei der letzte Tag, an dem noch Hoffnung bestehe, Überlebende zu bergen. Bei der eisigen Kälte in dem 1000 Meter hoch gelegenen Katastrophengebiet gebe es für die Verschütteten danach keine Chance mehr.
Verzweifelt gruben Überlebende in der weitgehend zerstörten Stadt Bam teilweise mit bloßen Händen zwischen Trümmern nach verschütteten Familienangehörigen. Kinder mussten mit ansehen, wie die Leichen ihrer zerschmetterten Eltern aus dem Chaos geborgen wurden.
Die zerstörte Stadt Bam an der Seidenstraße war ein beliebtes Reiseziel und hatte rund 90.000 Einwohner. Über 75 Prozent der Stadt wurden am Freitag von dem Beben der Stärke 6,3 auf der Richterskala zerstört, und auch umliegende Dörfer wurden erschüttert. Uno-Generalsekretär Kofi Annan rief die internationale Gemeinschaft zur umfassenden Hilfe für die Erdbebenopfer auf.
Rettungskräfte aus aller Welt eilten den Einwohnern von Bam und Umgebung zu Hilfe. In der 80.000-Einwohner-Stadt gruben Einsatzkräfte und Überlebende mit Schaufeln und bloßen Händen nach Verschütteten. 150 Menschen konnten bis zum Nachmittag lebend aus den Trümmern befreit werden, darunter ein einjähriges Kind.
200 Tote in einer Straße
Dagegen wurden innerhalb einer Stunde 200 Tote in einer einzigen Straße gefunden, wie der Leiter eines Rettungsteams mitteilte. Auf einem Friedhof wurde am Samstag ein Massengrab ausgehoben. Einige Verletzte wurden bis in die 1000 Kilometer entfernte Hauptstadt Teheran geflogen, weil die Krankenhäuser in Kerman vollkommen überlastet waren.
Tausende von Menschen verbrachten die Nacht bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt im Freien. Die von Rettungskräften errichteten Notunterkünfte reichten nur für wenige hundert Personen, am Samstag trafen jedoch weitere Zelte ein. Das Beben der Stärke 6,3 hatte am Freitag unter anderem die historische Altstadt und die 2.000 Jahre alte Zitadelle von Bam dem Erdboden gleich gemacht. Die Uno-Kulturorganisation Unesco bat die iranische Regierung um Erlaubnis, Experten für eine Begutachtung der Schäden nach Bam schicken zu dürfen.
Spürhunde entdecken 20 Menschen - lebend
"Die Katastrophe ist viel zu gewaltig, als dass wir alleine damit fertig werden könnten", erklärte der iranische Präsident Mohammed Chatami am Freitag. Die internationale Hilfe ließ nicht lange auf sich warten. Unter anderem trafen in Bam am Samstag 30 Erdbebenspezialisten des Technischen Hilfswerks (THW) ein, um mit Rettungshunden nach Verschütteten zu suchen. Den iranischen Rettungskräften standen nur einige Spürhunde zur Verfügung. Die THW-Spezialeinheit SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland) ist auf Erdbebenhilfe spezialisiert.
Der Einsatz deutscher Suchhunde im iranischen Erdbebengebiet hatte am Samstag einen ersten Erfolg: Die Tiere entdeckten 20 Verschüttete unter den Trümmern. Alle konnten lebend geborgen werden, wie die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA meldete.
Auch Einsatzteams aus der Schweiz, Großbritannien, Tschechien, Russland und der Türkei trafen im Erdbebengebiet ein. Zahlreiche weitere Länder boten Hilfe an, auch die USA, die seit mehr als 20 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr zu Iran unterhalten. US-Präsident George W. Bush sprach den Iranern in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung sein Beileid aus. Washington sei bereit, dem iranischen Volk zu helfen. Bürgermeister Alawi erklärte, Hilfe aus allen Ländern außer Israel sei willkommen. Die Regierung öffnete den iranischen Luftraum für alle ausländischen Flugzeuge mit Rettungskräften oder Hilfsgütern.
800 Häftlinge aus Gefängnis in Bam entkommen
Unterdessen wurde bekannt, dass die Insassen des Gefängnisses von Bam das Erdbeben zur Flucht nutzten. Rund 800 Häftlinge seien nach dem Einsturz des Gebäudes entkommen, sagte ein Wärter der Nachrichtenagentur AP. Im Gefängnis habe es bei dem Erdbeben keine Opfer gegeben.
(quelle: spiegel online)