Vor knapp drei Monaten begann in der Sahara eine mysteriöse Serie: Reihenweise verschwanden europäische Touristen. Dass sich die Urlauber in der Hand von Entführern befinden, wurde erst kürzlich offiziell bestätigt. Außenminister Joschka Fischer reiste nun nach Algerien, um über die Geiselkrise zu beraten.
Algier - Fischer dankte bei seiner Ankunft in Algier der algerischen Regierung für ihre Bemühungen, eine Lösung für das Problem zu finden. Die Bundesregierung habe volles Vertrauen in die guten Beziehungen zu den Behörden in Algier.
An dem Treffen nahmen neben Staatspräsident Abd al-Asis Bouteflika auch Innenminister Norredine Yazid Zerhouni und Fischers Amtskollege Abd al-Asis Belkadem teil.
Nach Medienberichten haben die Entführer direkte Verhandlungen mit Deutschland gefordert, was die Verantwortlichen in Algier jedoch kategorisch abgelehnt hätten. Die Bundesregierung sei "äußerst besorgt", meldet "Focus", auch weil Algerien den Einsatz der Anti-Terror-Einheit GSG 9 abgelehnt habe.
Innenminister Zerhouni hatte dagegen betont, Berlin habe zu keinem Zeitpunkt eine militärische Aktion zur Geiselbefreiung angeboten. Das Angebot habe sich auf technische und praktische Unterstützung bezogen. Der Minister hatte in der letzten Woche jeden Kontakt mit eventuellen Geiselnehmern dementiert.
Die französische Tageszeitung "Liberation" schrieb, die Regierungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich verlören allmählich die Geduld mit den algerischen Behörden. Fischers Reise sei ein Zeichen der wachsenden Verärgerung. Die 31 Sahara-Touristen - darunter 15 Deutsche, zehn Österreicher und vier Schweizer - werden teilweise seit Februar vermisst. Bei der Suche nach ihnen fanden Sicherheitskräfte Anfang des Monats Autos, Kleidungsstücke und Nahrungsreste.
ENTFÜHRTE SAHARA-TOURISTEN
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Spekulationen in Algier über deutsche Hilfe
Eine algerische Zeitung hat am Dienstag über eine enge Zusammenarbeit zwischen deutschen und algerischen Militärkräften bei der anhaltenden Suche nach den 15 entführten Sahara-Urlaubern spekuliert. Anscheinend sei die Bundesregierung "bereit zu einer militärischen Beteiligung, bei gleichzeitiger Fortführung von Verhandlungen".
Algier - Diese Zusammenarbeit "scheint eine neue Phase in dieser Angelegenheit einzuleiten", schrieb "Le Quotidien d' Oran" und verwies auf die mögliche Beteiligung von Bundeswehrsoldaten an der Suche.
Gleichzeitig wurden Sorgen um die Gesundheit der Geiseln laut. Die Temperaturen im Süden des Landes erreichten zurzeit "unmenschliche Hitzegrade, und die Wasserreserven neigen sich ihrem Ende entgegen" schrieb die Zeitung. In dieser Region werden die zehn Deutschen, vier Schweizer und ein Niederländer seit etwa drei Monaten festgehalten.
Algier - Diese Zusammenarbeit "scheint eine neue Phase in dieser Angelegenheit einzuleiten", schrieb "Le Quotidien d' Oran" und verwies auf die mögliche Beteiligung von Bundeswehrsoldaten an der Suche.
Gleichzeitig wurden Sorgen um die Gesundheit der Geiseln laut. Die Temperaturen im Süden des Landes erreichten zurzeit "unmenschliche Hitzegrade, und die Wasserreserven neigen sich ihrem Ende entgegen" schrieb die Zeitung. In dieser Region werden die zehn Deutschen, vier Schweizer und ein Niederländer seit etwa drei Monaten festgehalten.
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Schicksal der Sahara-Geiseln bleibt ungewiss
Widersprüchliche Informationen über das Schicksal der 15 europäischen Sahara-Geiseln: Algerischen Medienberichten zufolge sollen sich die Touristen doch nicht in Mali aufhalten. Dies hatte zuvor das ZDF berichtet. Die Regierung in Mali habe dementiert, dass sich die Geiseln in ihrem Land aufhielten, schreibt die algerische Zeitung "L'Expression". Das Blatt beruft sich auf malische Sicherheitskreise. "Wieso sollten die Entführer von der Bergregion von Tamelrik nahe der libyschen Grenze die beschwerliche Reise 600 Kilometer bis Mali unternehmen?", heißt es in der Zeitung.
Deutscher Vertreter in Mali?
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete jedoch, er habe einen deutschen Vertreter in mehreren malischen Amtsgebäuden beobachtet. Nach Auskunft der deutschen Botschaft vor Ort ist es seine Aufgabe, sich um das Schicksal der Entführten "zu kümmern".
Das ZDF hatte berichtet, die Geiseln - zehn Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer - würden auf malischem Territorium festgehalten. Algerische Zeitungen hatten Mitte der Woche gemeldet, die Geiseln könnten in den kommenden Tagen freikommen. Die Entführer hätten ihre Bereitschaft zur Freilassung signalisiert, wenn im Gegenzug ihre Sicherheit garantiert werde.
Das Auswärtige Amt bleibt bei seiner Haltung, zum Schutz der Betroffenen zu Medienberichten oder Einzelheiten keine Stellung zu nehmen. Die Bemühungen, dass die Betroffenen gesund nach Hause zurückkehren könnten, würden unverändert fortgesetzt, sagte eine Sprecherin.
Geiseldrama begann Mitte Februar
Zwischen Mitte Februar und Mitte März waren insgesamt 32 europäische Sahara-Touristen im südlichen Algerien verschleppt worden. Mitte Mai hatte das algerische Militär 17 der Urlauber, darunter sechs Deutsche und zehn Österreicher, gewaltsam aus der Hand einer militanten Islamisten-Organisation befreit. Bei der Organisation handelt es sich nach algerischen Angaben um die radikale Salafisten-Organisation für Gebet und Kampf (GSPC). Sie wird verdächtigt, Beziehungen zum Netzwerk Al-Kaida zu haben.
Die Touristen waren in einer abgelegenen Wüstenregion im Süden Algeriens unterwegs, die für ihre alten Grabstätten berühmt ist. Die Gegend ist jedoch auch berüchtigt für Waffen- und Drogenschmuggel über die Grenzen nach Mali, Niger und Libyen.
(Quelle. tagesschau.de)
Widersprüchliche Informationen über das Schicksal der 15 europäischen Sahara-Geiseln: Algerischen Medienberichten zufolge sollen sich die Touristen doch nicht in Mali aufhalten. Dies hatte zuvor das ZDF berichtet. Die Regierung in Mali habe dementiert, dass sich die Geiseln in ihrem Land aufhielten, schreibt die algerische Zeitung "L'Expression". Das Blatt beruft sich auf malische Sicherheitskreise. "Wieso sollten die Entführer von der Bergregion von Tamelrik nahe der libyschen Grenze die beschwerliche Reise 600 Kilometer bis Mali unternehmen?", heißt es in der Zeitung.
Deutscher Vertreter in Mali?
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete jedoch, er habe einen deutschen Vertreter in mehreren malischen Amtsgebäuden beobachtet. Nach Auskunft der deutschen Botschaft vor Ort ist es seine Aufgabe, sich um das Schicksal der Entführten "zu kümmern".
Das ZDF hatte berichtet, die Geiseln - zehn Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer - würden auf malischem Territorium festgehalten. Algerische Zeitungen hatten Mitte der Woche gemeldet, die Geiseln könnten in den kommenden Tagen freikommen. Die Entführer hätten ihre Bereitschaft zur Freilassung signalisiert, wenn im Gegenzug ihre Sicherheit garantiert werde.
Das Auswärtige Amt bleibt bei seiner Haltung, zum Schutz der Betroffenen zu Medienberichten oder Einzelheiten keine Stellung zu nehmen. Die Bemühungen, dass die Betroffenen gesund nach Hause zurückkehren könnten, würden unverändert fortgesetzt, sagte eine Sprecherin.
Geiseldrama begann Mitte Februar
Zwischen Mitte Februar und Mitte März waren insgesamt 32 europäische Sahara-Touristen im südlichen Algerien verschleppt worden. Mitte Mai hatte das algerische Militär 17 der Urlauber, darunter sechs Deutsche und zehn Österreicher, gewaltsam aus der Hand einer militanten Islamisten-Organisation befreit. Bei der Organisation handelt es sich nach algerischen Angaben um die radikale Salafisten-Organisation für Gebet und Kampf (GSPC). Sie wird verdächtigt, Beziehungen zum Netzwerk Al-Kaida zu haben.
Die Touristen waren in einer abgelegenen Wüstenregion im Süden Algeriens unterwegs, die für ihre alten Grabstätten berühmt ist. Die Gegend ist jedoch auch berüchtigt für Waffen- und Drogenschmuggel über die Grenzen nach Mali, Niger und Libyen.
(Quelle. tagesschau.de)
Sahara-Geiseln: Kein Ende des Dramas in Sicht
veröffentlicht am 09.08.03 - 13:12 Uhr
Nervenkrieg um die vermissten Sahara-Geiseln.
Berlin (rpo). Das Schicksal der 14 europäischen Sahara-Geiseln wird immer mehr Ziel wilder Spekulationen. Unterdessen berichten Medien von einem eneuten Zwischenfall.
Die Lösung des Geiseldramas in der Sahara wird nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" durch einen tödlichen Zwischenfall erschwert. Bei ihrer Flucht von Algerien nach Mali soll eine Gruppe aus dem Umfeld der Entführer auf mehrere algerische Zollbeamte gestoßen sein, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe. Anhänger der radikalislamischen "Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf" hätten dabei im Juli drei Zöllner verschleppt und getötet. Die algerische Armee, die die Geiselnehmer für die Eskalation verantwortlich macht, sichere deshalb verstärkt die Grenze, damit die Kidnapper nicht mehr nach Algerien zurückkehren können.
Unterdessen hat der Bundesnachrichtendienst (BND) dem Bericht zufolge auch offiziell die Erlaubnis erhalten, in Mali operativ tätig zu werden. Bislang war der BND in dem nordafrikanischen Land nicht vertreten.
Wahrheitsgehalt vieler Berichte tendiere gegen Null
Die Geiseln sind seit rund fünf Monaten in der Sahara in der Gewalt der islamistischen Gruppe GSPC. Diese ist weniger für religiösen Fanatismus als vor allem für Räuberei und Schmuggel bekannt. Einen Tag heißt es, es seien 64 Millionen Euro Lösegeld gefordert worden, am nächsten Tag gibt es Berichte, dass sechs Geiseln krank seien. Dann soll angeblich eine Militäraktion der algerischen Sicherheitskräfte bevorstehen, oder es heißt, die Entführer stellten unerfüllbare Forderungen. Viele dieser Berichte stammen aus der algerischen Zeitung "El Watan", der eine Nähe zum algerischen Sicherheitsapparat nachgesagt wird. Der Wahrheitsgehalt dürfte bei einigen Berichten wohl gegen Null tendieren.
So gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass es den Geiseln in der nordmalischen Sahara gesundheitlich schlecht geht. Vielmehr hat die Bundesregierung den neun Deutschen, vier Schweizern und einem Niederländer Medikamente und Lebensmittel geschickt. Doch wo sich die Geiseln genau aufhalten und in wie viele Gruppen sie aufgeteilt sind, bleibt im Dunkeln.
Auch die Zahl der Kidnapper ist unklar
Auch die Zahl der Kidnapper ist unklar. Ihr Anführer ist dem Vernehmen nach der ehemalige algerische Fallschirmjäger Abderrezak Lamari. Kürzlich wurde bekannt, dass die Bundesregierung einen ständigen Telefonkontakt zu den Entführern hat. Damit dürften in gewissem Maß auch Informationen über den Zustand der Geiseln zu erhalten sein. Die Entführer hatten zudem am 20. Juli ein Video von ihren Gefangenen gedreht.
Doch Kontakt bedeutet nicht verhandeln. Die geltende Devise der Bundesregierung lautet: Mit Kidnappern wird nicht direkt verhandelt. Das haben die Kidnapper entgegen anders lautenden Medienberichten offensichtlich auch nie gefordert. Die Verhandlungen führt dem Vernehmen nach ein Team im Auftrag der malischen Regierung. An der Spitze dieser Gruppe steht offenbar ein Provinz-Gouverneur. Auch der angesehene Tuareg-Führer Iyad Ag Agaly, der vor Jahren den Aufstand der Tuareg gegen die malische Regierung anführte, wird in den Medien als Mittelsmann genannt. Er ist aber offensichtlich nicht der Hauptunterhändler.
Keine Ende des Nervenkriegs absehbar
Ein Ende des zermürbenden Nervenkriegs um die Geiseln ist nicht absehbar. Für den Weg zu den Entführern in der Wüste brauchen die Unterhändler mehrere Tage. Außerdem ist das Zeitgefühl der Wüstenbewohner das Gegenteil von der Hektik des Westens. Wer in der Wüste lebt, hat Zeit.
Dennoch wird auch in der Sahara der Druck größer, eine Lösung herbeizuführen. So dürften die Regionalführer in Mali ein Interesse an einer Beendigung des Dramas haben, um ihre Geschäfte in der Wüste - etwa Schmuggel - ungestört fortsetzen zu können. Außerdem geht die Regenzeit in Mali im Frühherbst zu Ende. Noch gibt es in der Wüste genug Wasser. Aber schon in einigen Wochen könnte es schwierig für die Entführer werden, ihre Gefangenen zu versorgen.
Sechs der Sahara-Geiseln sind unterdessen nach einem algerischen Zeitungsbericht krank und dringend auf medizinische Hilfe angewiesen. Die Entführer hätten dennoch eine Freilassung abgelehnt, schrieb "El Watan" am Dienstag unter Berufung auf Sicherheitskreise in Mali, wo die Geiseln mittlerweile vermutet werden. In der Gewalt der Entführer befinden sich noch 14 Menschen, darunter neun Deutsche.
(Quelle:Rheinische Post)
...isis...
veröffentlicht am 09.08.03 - 13:12 Uhr
Nervenkrieg um die vermissten Sahara-Geiseln.
Berlin (rpo). Das Schicksal der 14 europäischen Sahara-Geiseln wird immer mehr Ziel wilder Spekulationen. Unterdessen berichten Medien von einem eneuten Zwischenfall.
Die Lösung des Geiseldramas in der Sahara wird nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" durch einen tödlichen Zwischenfall erschwert. Bei ihrer Flucht von Algerien nach Mali soll eine Gruppe aus dem Umfeld der Entführer auf mehrere algerische Zollbeamte gestoßen sein, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe. Anhänger der radikalislamischen "Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf" hätten dabei im Juli drei Zöllner verschleppt und getötet. Die algerische Armee, die die Geiselnehmer für die Eskalation verantwortlich macht, sichere deshalb verstärkt die Grenze, damit die Kidnapper nicht mehr nach Algerien zurückkehren können.
Unterdessen hat der Bundesnachrichtendienst (BND) dem Bericht zufolge auch offiziell die Erlaubnis erhalten, in Mali operativ tätig zu werden. Bislang war der BND in dem nordafrikanischen Land nicht vertreten.
Wahrheitsgehalt vieler Berichte tendiere gegen Null
Die Geiseln sind seit rund fünf Monaten in der Sahara in der Gewalt der islamistischen Gruppe GSPC. Diese ist weniger für religiösen Fanatismus als vor allem für Räuberei und Schmuggel bekannt. Einen Tag heißt es, es seien 64 Millionen Euro Lösegeld gefordert worden, am nächsten Tag gibt es Berichte, dass sechs Geiseln krank seien. Dann soll angeblich eine Militäraktion der algerischen Sicherheitskräfte bevorstehen, oder es heißt, die Entführer stellten unerfüllbare Forderungen. Viele dieser Berichte stammen aus der algerischen Zeitung "El Watan", der eine Nähe zum algerischen Sicherheitsapparat nachgesagt wird. Der Wahrheitsgehalt dürfte bei einigen Berichten wohl gegen Null tendieren.
So gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass es den Geiseln in der nordmalischen Sahara gesundheitlich schlecht geht. Vielmehr hat die Bundesregierung den neun Deutschen, vier Schweizern und einem Niederländer Medikamente und Lebensmittel geschickt. Doch wo sich die Geiseln genau aufhalten und in wie viele Gruppen sie aufgeteilt sind, bleibt im Dunkeln.
Auch die Zahl der Kidnapper ist unklar
Auch die Zahl der Kidnapper ist unklar. Ihr Anführer ist dem Vernehmen nach der ehemalige algerische Fallschirmjäger Abderrezak Lamari. Kürzlich wurde bekannt, dass die Bundesregierung einen ständigen Telefonkontakt zu den Entführern hat. Damit dürften in gewissem Maß auch Informationen über den Zustand der Geiseln zu erhalten sein. Die Entführer hatten zudem am 20. Juli ein Video von ihren Gefangenen gedreht.
Doch Kontakt bedeutet nicht verhandeln. Die geltende Devise der Bundesregierung lautet: Mit Kidnappern wird nicht direkt verhandelt. Das haben die Kidnapper entgegen anders lautenden Medienberichten offensichtlich auch nie gefordert. Die Verhandlungen führt dem Vernehmen nach ein Team im Auftrag der malischen Regierung. An der Spitze dieser Gruppe steht offenbar ein Provinz-Gouverneur. Auch der angesehene Tuareg-Führer Iyad Ag Agaly, der vor Jahren den Aufstand der Tuareg gegen die malische Regierung anführte, wird in den Medien als Mittelsmann genannt. Er ist aber offensichtlich nicht der Hauptunterhändler.
Keine Ende des Nervenkriegs absehbar
Ein Ende des zermürbenden Nervenkriegs um die Geiseln ist nicht absehbar. Für den Weg zu den Entführern in der Wüste brauchen die Unterhändler mehrere Tage. Außerdem ist das Zeitgefühl der Wüstenbewohner das Gegenteil von der Hektik des Westens. Wer in der Wüste lebt, hat Zeit.
Dennoch wird auch in der Sahara der Druck größer, eine Lösung herbeizuführen. So dürften die Regionalführer in Mali ein Interesse an einer Beendigung des Dramas haben, um ihre Geschäfte in der Wüste - etwa Schmuggel - ungestört fortsetzen zu können. Außerdem geht die Regenzeit in Mali im Frühherbst zu Ende. Noch gibt es in der Wüste genug Wasser. Aber schon in einigen Wochen könnte es schwierig für die Entführer werden, ihre Gefangenen zu versorgen.
Sechs der Sahara-Geiseln sind unterdessen nach einem algerischen Zeitungsbericht krank und dringend auf medizinische Hilfe angewiesen. Die Entführer hätten dennoch eine Freilassung abgelehnt, schrieb "El Watan" am Dienstag unter Berufung auf Sicherheitskreise in Mali, wo die Geiseln mittlerweile vermutet werden. In der Gewalt der Entführer befinden sich noch 14 Menschen, darunter neun Deutsche.
(Quelle:Rheinische Post)
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Samstag 9. August 2003, 14:40 Uhr
Viele gegen Lösegeldzahlung für Entführte
Hamburg (dpa) - Die Mehrheit der Bundesbürger hat sich dagegen ausgesprochen, dass die Bundesregierung für entführte deutsche Urlauber wie die Sahara-Geiseln Lösegeld zahlt. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts «Infratest dimap» im Auftrag der «Welt am Sonntag». Unterdessen wird die Lösung des Geiseldramas nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» durch einen tödlichen Zwischenfall erschwert.
Bei ihrer Flucht von Algerien nach Mali soll eine Gruppe aus dem ANZEIGE
Umfeld der Entführer auf mehrere algerische Zollbeamte gestoßen sein, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe. Anhänger der radikalislamischen «Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf» hätten dabei im Juli drei Zöllner verschleppt und getötet. Die algerische Armee, die die Geiselnehmer für die Eskalation verantwortlich macht, sichere deshalb verstärkt die Grenze, damit die Kidnapper nicht mehr nach Algerien zurückkehren können.
Unterdessen hat der Bundesnachrichtendienst (BND) dem Bericht zufolge auch offiziell die Erlaubnis erhalten, in Mali operativ tätig zu werden. Bislang sei der BND in dem nordafrikanischen Land nicht vertreten gewesen.
In der Gewalt der Entführer sind noch neun Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer. Ende Februar und Anfang März waren in der Wüste Algeriens insgesamt 32 europäische Abenteuer-Urlauber verschleppt worden. 17 von ihnen wurden im Mai vom algerischen Militär befreit. Die 46 Jahre alte Augsburgerin Michaela Spitzer überlebte das Wüsten-Martyrium nicht: Sie starb Ende Juni nach einem Hitzschlag.
Auf die Frage «Soll die Bundesregierung für entführte Touristen wie die Sahara-Geiseln Lösegeld zahlen auch auf die Gefahr hin, dass deutsche Urlauber künftig eher Ziel von Entführungen werden könnten?» antworteten 51 Prozent der Befragten mit «Nein», nur 35 Prozent mit «Ja», heißt es bei der «WamS».
Die Zustimmung zu Lösegeldzahlungen habe mit dem Alter der Befragten deutlich abgenommen. Frauen befürworteten Lösegeldzahlungen für entführte Touristen eher als Männer. Auch mit Blick auf Parteipräferenzen geht die mehrheitliche Ablehnung quer durch alle Parteien. Für die Erhebung wurden in den vergangenen Tagen 1050 Menschen befragt.
(Quelle: Yahoo! Nachrichten)
Viele gegen Lösegeldzahlung für Entführte
Hamburg (dpa) - Die Mehrheit der Bundesbürger hat sich dagegen ausgesprochen, dass die Bundesregierung für entführte deutsche Urlauber wie die Sahara-Geiseln Lösegeld zahlt. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts «Infratest dimap» im Auftrag der «Welt am Sonntag». Unterdessen wird die Lösung des Geiseldramas nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» durch einen tödlichen Zwischenfall erschwert.
Bei ihrer Flucht von Algerien nach Mali soll eine Gruppe aus dem ANZEIGE
Umfeld der Entführer auf mehrere algerische Zollbeamte gestoßen sein, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe. Anhänger der radikalislamischen «Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf» hätten dabei im Juli drei Zöllner verschleppt und getötet. Die algerische Armee, die die Geiselnehmer für die Eskalation verantwortlich macht, sichere deshalb verstärkt die Grenze, damit die Kidnapper nicht mehr nach Algerien zurückkehren können.
Unterdessen hat der Bundesnachrichtendienst (BND) dem Bericht zufolge auch offiziell die Erlaubnis erhalten, in Mali operativ tätig zu werden. Bislang sei der BND in dem nordafrikanischen Land nicht vertreten gewesen.
In der Gewalt der Entführer sind noch neun Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer. Ende Februar und Anfang März waren in der Wüste Algeriens insgesamt 32 europäische Abenteuer-Urlauber verschleppt worden. 17 von ihnen wurden im Mai vom algerischen Militär befreit. Die 46 Jahre alte Augsburgerin Michaela Spitzer überlebte das Wüsten-Martyrium nicht: Sie starb Ende Juni nach einem Hitzschlag.
Auf die Frage «Soll die Bundesregierung für entführte Touristen wie die Sahara-Geiseln Lösegeld zahlen auch auf die Gefahr hin, dass deutsche Urlauber künftig eher Ziel von Entführungen werden könnten?» antworteten 51 Prozent der Befragten mit «Nein», nur 35 Prozent mit «Ja», heißt es bei der «WamS».
Die Zustimmung zu Lösegeldzahlungen habe mit dem Alter der Befragten deutlich abgenommen. Frauen befürworteten Lösegeldzahlungen für entführte Touristen eher als Männer. Auch mit Blick auf Parteipräferenzen geht die mehrheitliche Ablehnung quer durch alle Parteien. Für die Erhebung wurden in den vergangenen Tagen 1050 Menschen befragt.
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Hoffnung für die Sahara-Geiseln
Im Drama um die nach Mali verschleppten 14 europäischen Sahara-Geiseln gibt es eine positive Entwicklung - so die Einschätzung des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Chrobog. Nach einem Treffen mit dem malischen Präsidenten Touré sagte er: "Wir glauben, dass wir gemeinsam schon sehr bald eine Lösung erreichen werden."
Bamako - Die Verhandlungen - so Jürgen Chrobog - seien in einer sehr entscheidenden Phase, er könne aber zu Details noch nichts sagen. "Aus meinen Worten spricht die Zuversicht". Mehrere Stunden hatte er am Donnerstag mit Amadou Toumani Touré gesprochen.
Chrobog betonte, dass Gerüchte über einen sich rapide verschlechternden Gesundheitszustand der Geiseln falsch seien. "Wir haben keinerlei Hinweise, dass er wirklich ernsthaft schlecht sein sollte", sagte er vor seinem Abflug nach Berlin.
Chrobog erklärte, dass er am Vortag bei seinen Gesprächen in Algier der dortigen Regierung für ihre Hilfsbereitschaft gedankt habe. Ausdrücklich lobte er die Kooperation der malischen Regierung. "Ich kann nur nochmal betonen, dass die Regierung hier außerordentlich hilfreich ist", sagte Chrobog.
Das Geiseldrama hatte Anfang des Jahres im algerischen Teil der Sahara begonnen. Nach der Befreiung der ersten Gruppe der verschleppten Touristen war eine Geisel - die Augsburgerin Michaela Spitzer - Ende Juni an einem Hitzschlag in der Wüste gestorben. Bei den übrigen 14 Europäern, die sich noch in der Gewalt der Geiselnehmer befinden, handelt es sich um neun Deutsche, vier Schweizer und einen Niederländer. Sie sind vermutlich in der Gewalt der radikal-islamischen Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC).
Bamako - Die Verhandlungen - so Jürgen Chrobog - seien in einer sehr entscheidenden Phase, er könne aber zu Details noch nichts sagen. "Aus meinen Worten spricht die Zuversicht". Mehrere Stunden hatte er am Donnerstag mit Amadou Toumani Touré gesprochen.
Chrobog betonte, dass Gerüchte über einen sich rapide verschlechternden Gesundheitszustand der Geiseln falsch seien. "Wir haben keinerlei Hinweise, dass er wirklich ernsthaft schlecht sein sollte", sagte er vor seinem Abflug nach Berlin.
Chrobog erklärte, dass er am Vortag bei seinen Gesprächen in Algier der dortigen Regierung für ihre Hilfsbereitschaft gedankt habe. Ausdrücklich lobte er die Kooperation der malischen Regierung. "Ich kann nur nochmal betonen, dass die Regierung hier außerordentlich hilfreich ist", sagte Chrobog.
Das Geiseldrama hatte Anfang des Jahres im algerischen Teil der Sahara begonnen. Nach der Befreiung der ersten Gruppe der verschleppten Touristen war eine Geisel - die Augsburgerin Michaela Spitzer - Ende Juni an einem Hitzschlag in der Wüste gestorben. Bei den übrigen 14 Europäern, die sich noch in der Gewalt der Geiselnehmer befinden, handelt es sich um neun Deutsche, vier Schweizer und einen Niederländer. Sie sind vermutlich in der Gewalt der radikal-islamischen Salafistischen Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC).
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Ende der Qualen für Sahara-Geiseln
Bamako/Berlin (dpa) - Nach sechs Monaten Geiselhaft und einer letzten beschwerlichen Fahrt durch die Wüste werden die 14 Sahara-Geiseln am Mittwoch in Deutschland zurückerwartet. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte, er hoffe, dass sich die Opfer «möglichst bald von den schrecklichen Strapazen und Belastungen erholen können». Die Täter dürften nicht ungestraft davonkommen. Elitesoldaten der malischen Armee sind nach örtlichen Medienberichten bereits im Norden Malis in höchster Alarmbreitschaft.
Die Stunden nach der Freilassung stellten alle Beteiligten noch einmal auf eine Nervenprobe. Seit Montagnacht waren die neun Deutschen, vier Schweizer und ein Niederländer mit einem Wagenkonvoi in starkem Regen in Richtung der ostmalischen Stadt Gao unterwegs, wie es in Bamako hieß. Eine Transall der Bundesluftwaffe in Bamako hatte zunächst Triebwerksprobleme und konnte erst nach Stunden nach Gao starten, um die Freigelassenen abzuholen.
Die Männer und Frauen werden am frühen Mittwochmorgen in Köln/Wahn erwartet. In Berlin wollte Schröder am Abend mit einer Pressekonferenz abwarten, bis sich alle Geiseln in deutscher Obhut befanden. Zu Besorgnis gebe es aber keinen Anlass, sagte Regierungssprecher Bela Anda. Am späten Abend sollten die Männer und Frauen in Bamako noch medizinisch gecheckt werden. In einem Telefonat sagte eine Geisel dem deutschen Außenstaatssekretär Jürgen Chrobog, es gehe allen Entführten gut. Sie seien jedoch erschöpft und nach den Strapazen der vergangenen Monate etwas ausgemergelt.
Es war eine der spektakulärsten Geiselnahmen der jüngeren Geschichte: Das Drama in der Wüste, das in Algerien begann und in Mali endete, zog sich über sechs Monate hin. Wie die Befreiung genau ablief, war unklar. Bei der Vermittlung in der Wüste soll auf Betreiben des malischen Präsidenten Amadou Toumani Touré der Tuareg-Führer Iyad Ag Agaly geholfen haben. Nach Einschätzung des Terrorismus-Experten Rolf Tophoven kamen die Geiseln frei, weil Lösegeldforderungen erfüllt wurden - nach malischen Medienberichten umgerechnet 4,6 Millionen Euro. Die Entführten sollen dann am Montagabend zwischen 16 und 17 Uhr Ortszeit in der Kidal-Region nahe der Stadt Tessalit malischen Behördenvertretern übergeben worden sein.
In den Heimatorten der deutschen Geiseln in Augsburg, Detmold und Trulben in der Südwestpfalz herrschte am Dienstag gelöste Stimmung. «Wir sind wirklich, wirklich erleichtert, dass dieses Drama so gut zu Ende geht», hieß es. In Augsburg mischte sich in die Freude aber auch Trauer. «Die Stadt Augsburg teilt die Freude mit den Geretteten und ihren Angehörigen, aber auch die Trauer mit den Angehörigen der verstorbenen Michaela Spitzer», sagte Oberbürgermeister Paul Wengert. Die 46-Jährige war Ende Juni während der Geiselhaft - wahrscheinlich an einem Hitzschlag - gestorben.
Schröder dankte den Präsidenten Algeriens und Malis, Abdelaziz Bouteflika und Amadou Touré, für die beispielhafte Zusammenarbeit. Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus bedürfe einer engen und vertrauensvollen Kooperation. Deshalb würden deutsche Sicherheitsbehörden die algerischen und malischen Partner in allem unterstützen, was geeignet sein könnte, die Täter zu ergreifen und vor Gericht zu stellen. Eine Gruppe von 17 Geiseln war bereits im Mai befreit worden.
Frankreich nahm die Freilassung mit Erleichterung auf. Außenminister Dominique de Villepin übermittelte seinen Kollegen in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz schriftlich seine Freude.
«Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt den Angehörigen», sagte Schröder am Dienstag mit Blick auf den Tod von Michaela Spitzer. Ihr Schicksal sei vielleicht auch eine Mahnung an andere, «Reisen so vorzubereiten, dass ihre eigene Sicherheit bestmöglich gewährleistet wird». Forderungen nach einer finanziellen Beteiligung der ehemaligen Sahara-Geiseln an den Kosten für ihre Befreiung lösten einen politischen Streit aus. Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) meinte dazu, dies sei nicht der Tag für solche Erörterungen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang Bosbach (CDU), sagte der «Financial Times Deutschland» (Dienstag): «Wer sich leichtfertig und um des Nervenkitzels willen in Gefahr bringt, muss auch damit rechnen, dass er an den Kosten für die Rettung beteiligt wird.» Auch der außenpolitische Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, sprach sich für eine finanzielle Beteiligung der Sahara-Touristen aus. Der europaweit agierende Sahara-Club wies die Darstellung Bosbachs als «völlig absurd» zurück.
(Quelle rein-neckar-zeitung)
Bamako/Berlin (dpa) - Nach sechs Monaten Geiselhaft und einer letzten beschwerlichen Fahrt durch die Wüste werden die 14 Sahara-Geiseln am Mittwoch in Deutschland zurückerwartet. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte, er hoffe, dass sich die Opfer «möglichst bald von den schrecklichen Strapazen und Belastungen erholen können». Die Täter dürften nicht ungestraft davonkommen. Elitesoldaten der malischen Armee sind nach örtlichen Medienberichten bereits im Norden Malis in höchster Alarmbreitschaft.
Die Stunden nach der Freilassung stellten alle Beteiligten noch einmal auf eine Nervenprobe. Seit Montagnacht waren die neun Deutschen, vier Schweizer und ein Niederländer mit einem Wagenkonvoi in starkem Regen in Richtung der ostmalischen Stadt Gao unterwegs, wie es in Bamako hieß. Eine Transall der Bundesluftwaffe in Bamako hatte zunächst Triebwerksprobleme und konnte erst nach Stunden nach Gao starten, um die Freigelassenen abzuholen.
Die Männer und Frauen werden am frühen Mittwochmorgen in Köln/Wahn erwartet. In Berlin wollte Schröder am Abend mit einer Pressekonferenz abwarten, bis sich alle Geiseln in deutscher Obhut befanden. Zu Besorgnis gebe es aber keinen Anlass, sagte Regierungssprecher Bela Anda. Am späten Abend sollten die Männer und Frauen in Bamako noch medizinisch gecheckt werden. In einem Telefonat sagte eine Geisel dem deutschen Außenstaatssekretär Jürgen Chrobog, es gehe allen Entführten gut. Sie seien jedoch erschöpft und nach den Strapazen der vergangenen Monate etwas ausgemergelt.
Es war eine der spektakulärsten Geiselnahmen der jüngeren Geschichte: Das Drama in der Wüste, das in Algerien begann und in Mali endete, zog sich über sechs Monate hin. Wie die Befreiung genau ablief, war unklar. Bei der Vermittlung in der Wüste soll auf Betreiben des malischen Präsidenten Amadou Toumani Touré der Tuareg-Führer Iyad Ag Agaly geholfen haben. Nach Einschätzung des Terrorismus-Experten Rolf Tophoven kamen die Geiseln frei, weil Lösegeldforderungen erfüllt wurden - nach malischen Medienberichten umgerechnet 4,6 Millionen Euro. Die Entführten sollen dann am Montagabend zwischen 16 und 17 Uhr Ortszeit in der Kidal-Region nahe der Stadt Tessalit malischen Behördenvertretern übergeben worden sein.
In den Heimatorten der deutschen Geiseln in Augsburg, Detmold und Trulben in der Südwestpfalz herrschte am Dienstag gelöste Stimmung. «Wir sind wirklich, wirklich erleichtert, dass dieses Drama so gut zu Ende geht», hieß es. In Augsburg mischte sich in die Freude aber auch Trauer. «Die Stadt Augsburg teilt die Freude mit den Geretteten und ihren Angehörigen, aber auch die Trauer mit den Angehörigen der verstorbenen Michaela Spitzer», sagte Oberbürgermeister Paul Wengert. Die 46-Jährige war Ende Juni während der Geiselhaft - wahrscheinlich an einem Hitzschlag - gestorben.
Schröder dankte den Präsidenten Algeriens und Malis, Abdelaziz Bouteflika und Amadou Touré, für die beispielhafte Zusammenarbeit. Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus bedürfe einer engen und vertrauensvollen Kooperation. Deshalb würden deutsche Sicherheitsbehörden die algerischen und malischen Partner in allem unterstützen, was geeignet sein könnte, die Täter zu ergreifen und vor Gericht zu stellen. Eine Gruppe von 17 Geiseln war bereits im Mai befreit worden.
Frankreich nahm die Freilassung mit Erleichterung auf. Außenminister Dominique de Villepin übermittelte seinen Kollegen in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz schriftlich seine Freude.
«Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt den Angehörigen», sagte Schröder am Dienstag mit Blick auf den Tod von Michaela Spitzer. Ihr Schicksal sei vielleicht auch eine Mahnung an andere, «Reisen so vorzubereiten, dass ihre eigene Sicherheit bestmöglich gewährleistet wird». Forderungen nach einer finanziellen Beteiligung der ehemaligen Sahara-Geiseln an den Kosten für ihre Befreiung lösten einen politischen Streit aus. Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) meinte dazu, dies sei nicht der Tag für solche Erörterungen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang Bosbach (CDU), sagte der «Financial Times Deutschland» (Dienstag): «Wer sich leichtfertig und um des Nervenkitzels willen in Gefahr bringt, muss auch damit rechnen, dass er an den Kosten für die Rettung beteiligt wird.» Auch der außenpolitische Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, sprach sich für eine finanzielle Beteiligung der Sahara-Touristen aus. Der europaweit agierende Sahara-Club wies die Darstellung Bosbachs als «völlig absurd» zurück.
(Quelle rein-neckar-zeitung)
Leiche der Sahara-Geisel Spitzer in Deutschland
München. Der Leichnam der bei der Sahara-Entführung gestorbenen Augsburgerin Michaela Spitzer ist nach Deutschland überführt worden. Spitzers Leiche soll im Institut für Rechtsmedizin der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität obduziert werden. Nach Medien-Informationen wurde die Obduktion von Generalbundesanwalt Kay Nehm angeordnet, um festzustellen, ob Gewalt gegen die 46-Jährige angewendet wurde. Eine Sprecherin Nehms wollte sich nicht zu den Berichten äußern.
Spitzer war nach Aussagen ihrer Mitgefangenen Ende Juni an den Folgen eines Hitzeschlages gestorben. Laut "Augsburger Allgemeine" haben Suchmannschaften das Grab der Toten mit Hilfe der von anderen Geiseln notierten Koordinaten in der algerischen Sahara lokalisiert und die sterblichen Überreste geborgen.
Das sechsmonatige Entführungsdrama in der Sahara war vor zehn Tagen mit der Freilassung der übrigen 14 entführten Touristen zu Ende gegangen. Deutsche Ermittler fahnden seit dem nach den Entführern.
(Quelle Frankfurter Presse)
München. Der Leichnam der bei der Sahara-Entführung gestorbenen Augsburgerin Michaela Spitzer ist nach Deutschland überführt worden. Spitzers Leiche soll im Institut für Rechtsmedizin der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität obduziert werden. Nach Medien-Informationen wurde die Obduktion von Generalbundesanwalt Kay Nehm angeordnet, um festzustellen, ob Gewalt gegen die 46-Jährige angewendet wurde. Eine Sprecherin Nehms wollte sich nicht zu den Berichten äußern.
Spitzer war nach Aussagen ihrer Mitgefangenen Ende Juni an den Folgen eines Hitzeschlages gestorben. Laut "Augsburger Allgemeine" haben Suchmannschaften das Grab der Toten mit Hilfe der von anderen Geiseln notierten Koordinaten in der algerischen Sahara lokalisiert und die sterblichen Überreste geborgen.
Das sechsmonatige Entführungsdrama in der Sahara war vor zehn Tagen mit der Freilassung der übrigen 14 entführten Touristen zu Ende gegangen. Deutsche Ermittler fahnden seit dem nach den Entführern.
(Quelle Frankfurter Presse)