US-BEHÖRDE - Dicke Passagiere gefährden Flugsicherheit
Verfasst: Mi 14 Mai, 2003 15:35
Die Maschine der Air Midwest kam nicht so recht vom Boden hoch und stürzte Sekunden nach dem Start in North Carolina ab. Schuld könnte das falsch kalkulierte Gesamtgewicht des Flugzeugs gewesen sein, folgerte die Flugsicherheitsbehörde FAA. Das Amt verfügte: Weil die Passagiere immer schwerer würden, müssen die Gewichtsrichtlinien korrigiert werden.
Washington - Am 8. Januar geriet der Steigflug der Beech 1900 der Air Midwest plötzlich zu steil, die Maschine rollte nach rechts und stürzte dann in ein Wartungshangar des Flughafens Charlotte-Douglas. Die 21 Passagiere und Besatzung an Bord waren sofort tot. Das Flugzeug lag nur 45 Kilogramm unter seinem maximalen Startgewicht. Obwohl das zuständige National Transportation Safety Board bisher keinen konkreten Grund für das Unglück ermitteln konnte, ist unter den untersuchten Möglichkeiten neben mechanischen Problemen auch die Überladung des Flugzeugs.
Die US-Flugsicherheitsbehörde (FAA) schaltete sich ein und stellte fest: Die seit 1995 geltenden Gewichtsrichtlinien sind überholt. Die Passagiere wiegen im Durchschnitt 9,5 Kilogramm mehr als vor acht Jahren und nehmen immer schwereres Gepäck mit. Die Flugsicherheit sei daher gefährdet. Die Behörde wies die amerikanischen Airlines deshalb an, bei Schätzung des Gesamtgewichts von Flugzeugen in Zukunft 86 Kilogramm pro Passagier inklusive seines Handgepäcks anzunehmen, fast fünf Kilogramm mehr als bisher. Im Winter sollen sogar 88,4 Kilogramm pro Fluggast veranschlagt werden.
Bisher nahmen die Fluggesellschaften ein Durchschnittsgewicht von 81,6 Kilogramm pro Passagier an. Auch beim Abschätzen des Gewichts des aufgegebenen Gepäcks sollen die Fluggesellschaften nach Anweisung der FAA demnächst großzügiger sein: ein eingecheckter Koffer sei bei der Gewichtsschätzung in Zukunft mit 13,6 Kilogramm zu veranschlagen, nicht mehr mit 11,3 Kilogramm.
Die neuen Richtlinien haben vor allem für Flüge mit kleinen Maschinen Auswirkungen. Sie könnten gezwungen sein, Sitze unbesetzt zu lassen oder sogar welche auszubauen. "Bei kleineren Flugzeugen, in denen Passagiere mitfliegen, deren Gewicht offensichtlich über dem des Durchschnitts liegt, müssen diese sorgfältiger platziert werden", sagte der FAA-Sprecher Les Dorr. Wenig oder gar keine Konsequenzen wird die Anweisung der FAA für große Jets haben, die selten mit dem erlaubten Maximalgewicht abheben.
Den Fluglinien ist es freigestellt, jeden Passagier mit seinem Gepäck einzeln zu wiegen, um das genaue Gewicht der Flugzeuge zu ermitteln. Sie dürfen auch innerhalb der nächsten 90 Tage eigene Untersuchungen bei der FAA einreichen, denn die Vorgaben der Behörde beziehen sich auf den Durchschnittsamerikaner und berücksichtigen die regionalen Unterschiede nicht. Ein Passagier aus Florida zum Beispiel wird mit leichterer Kleidung einchecken als ein Fluggast in Alaska.
mfg
osiris
Washington - Am 8. Januar geriet der Steigflug der Beech 1900 der Air Midwest plötzlich zu steil, die Maschine rollte nach rechts und stürzte dann in ein Wartungshangar des Flughafens Charlotte-Douglas. Die 21 Passagiere und Besatzung an Bord waren sofort tot. Das Flugzeug lag nur 45 Kilogramm unter seinem maximalen Startgewicht. Obwohl das zuständige National Transportation Safety Board bisher keinen konkreten Grund für das Unglück ermitteln konnte, ist unter den untersuchten Möglichkeiten neben mechanischen Problemen auch die Überladung des Flugzeugs.
Die US-Flugsicherheitsbehörde (FAA) schaltete sich ein und stellte fest: Die seit 1995 geltenden Gewichtsrichtlinien sind überholt. Die Passagiere wiegen im Durchschnitt 9,5 Kilogramm mehr als vor acht Jahren und nehmen immer schwereres Gepäck mit. Die Flugsicherheit sei daher gefährdet. Die Behörde wies die amerikanischen Airlines deshalb an, bei Schätzung des Gesamtgewichts von Flugzeugen in Zukunft 86 Kilogramm pro Passagier inklusive seines Handgepäcks anzunehmen, fast fünf Kilogramm mehr als bisher. Im Winter sollen sogar 88,4 Kilogramm pro Fluggast veranschlagt werden.
Bisher nahmen die Fluggesellschaften ein Durchschnittsgewicht von 81,6 Kilogramm pro Passagier an. Auch beim Abschätzen des Gewichts des aufgegebenen Gepäcks sollen die Fluggesellschaften nach Anweisung der FAA demnächst großzügiger sein: ein eingecheckter Koffer sei bei der Gewichtsschätzung in Zukunft mit 13,6 Kilogramm zu veranschlagen, nicht mehr mit 11,3 Kilogramm.
Die neuen Richtlinien haben vor allem für Flüge mit kleinen Maschinen Auswirkungen. Sie könnten gezwungen sein, Sitze unbesetzt zu lassen oder sogar welche auszubauen. "Bei kleineren Flugzeugen, in denen Passagiere mitfliegen, deren Gewicht offensichtlich über dem des Durchschnitts liegt, müssen diese sorgfältiger platziert werden", sagte der FAA-Sprecher Les Dorr. Wenig oder gar keine Konsequenzen wird die Anweisung der FAA für große Jets haben, die selten mit dem erlaubten Maximalgewicht abheben.
Den Fluglinien ist es freigestellt, jeden Passagier mit seinem Gepäck einzeln zu wiegen, um das genaue Gewicht der Flugzeuge zu ermitteln. Sie dürfen auch innerhalb der nächsten 90 Tage eigene Untersuchungen bei der FAA einreichen, denn die Vorgaben der Behörde beziehen sich auf den Durchschnittsamerikaner und berücksichtigen die regionalen Unterschiede nicht. Ein Passagier aus Florida zum Beispiel wird mit leichterer Kleidung einchecken als ein Fluggast in Alaska.
mfg
osiris
