Kamera-Stativ in Tempeln und Gräbern

Fragen zu Kameras oder Fotografiertechniken und alles sonstige was mit Bildern zu tun hat

Moderator: Uli

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Mo 25 Jul, 2005 23:09

Ich werd nachher mal in die Stadt gehen nd gucken, was das Teil hier kostet.
Wie sperrig ist denn dein Stativ Uli?
Und: Was spricht eigentlich gegen ein Einbeinstativ (leichter, platzsparender ist es ja).

Wie Du siehst, hab ich davon keine Ahnung, danke für deine Tips. Vor allem geht es mir darum, in Abydos mal die tollen Reliefs vernünftig drauf zu kriegen, ich hab nicht gerade eine ruhige Hand. :roll:
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Beitragvon Uli » Mo 25 Jul, 2005 23:31

Also ein Einbeinstativ ist nicht wirklich ausreichend. Es verhindert nur das heftigste Zittern. Denn Du musst es ja trotzdem noch festhalten.

Bei dunkleren Räumen (ohne Blitz) muss ein richtiges Stativ her. Ich benutze dann sogar eine Fernbedienung für die Kamera damit es auch nicht die kleinste Erschütterung beim Abdrücken gibt.

Ein Einbein kann man schneller aufbauen. daher besser zum überall mit hinnehmen.

Das Dreibein ist halt was richtiges.

Und sperrig finde ich es nicht.
Letztens bei Kölner Lichter hatte ich es dabei. Da sind wir mit dem Fahrrad gefahren und weil ich nix sonst dabei hatte, hab ich das Stativ in die Hand genommen beim Fahren. Das ging ganz gut.

Guck es Dir morgen mal in der Stadt an. Wenn Du dann noch nichts gefunden hast und die Frage ob sperrig oder nicht immer noch besteht, dann sag Bescheid. dann mach ich morgen abend mal ein Foto, wo man das drauf sehen kann...

Gruß
Uli

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Di 26 Jul, 2005 14:11

Bei uns in der Sadt haben sie das hier:
http://www.hama.de/portal/articleId*117 ... h*stativ#3

Erkennst Du da irgendwelche Unterschiede, wenn man mal von den 10cm Höhenunterschied absieht? Hälst Du die 10cm für wichtig?
Die Uhr läuft Uli, mal schauen, wie lange Du heute brauchst. :wink:
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Beitragvon Uli » Di 26 Jul, 2005 14:29

1,06 m is wat klein oder?

Mit Querstreben. Gut! Is stabiler.
Auch gut: Mit Tasche!
Und mit Wasserwaage!! Cool!

Wenns Dir nicht zu klein ist, warum nicht?
Stell Dich einfach mal mit Deiner Kamera hin und mit Zollstock und halte die Kamera auf 1,06 m und tu so, als ob Du ein Stativ drunter hättest.
Könntest Du so anständig Fotografieren?
Hängen die Reliefs nicht eigentlich viel höher?

Naja, viel größer ist meins ja auch nicht mit 1,15, aber ich glaube schon, dass die 10 cm was ausmachen.
Hmm...

Gruß
Uli

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Beitragvon Daniel Jackson » Sa 30 Jul, 2005 12:26

Hey Uli, wirf mal bitte einen Blick hierdrauf:
https://secure.soligor.com/index.php?id ... ts=598&L=0

1,28m ist schon was besser und zusammengeklappt ist es auch nur 40cm groß. Einziger Nachteil ist wohl der Preis...

Noch ne Frage zu deinem Stativ: Kann man da auch Hochformatfotos mit machen? Wäre für Abydos sicher nicht falsch...
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Beitragvon Uli » Sa 30 Jul, 2005 12:41

Is was schwerer, wie die anderen: Gewicht 720 g
Aber lieber was schwerer schleppen, als zu klein.

naja, wäre gut, wenn man das vorher mal testen könnte. Also wenn Du es im laden findest, einfach mal in die hand nehmen und austesten. Das ist besser als im Internet bestellen und dann kommt die Überraschung.

Noch ne Frage zu deinem Stativ: Kann man da auch Hochformatfotos mit machen? Wäre für Abydos sicher nicht falsch...

Jau, das geht (also zumindestens bei meinem Stativ). hab es gerade mal ausprobiert. Da ist ein Gelenk dran, wo man die Kamera in die richtige Position bringen kann.
Hab ich zwar noch nie genutzt, aber es geht.

Gruß
Uli

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Beitragvon Daniel Jackson » Sa 30 Jul, 2005 12:50

Ich habs im Laden gesehen, sah nicht schlecht aus, fühlte sich auch nicht sonderlich schwer an. Einzig der Preis macht mich etwas stutzig, was ist da so viel teurer dran, als bei den Hama Stativen?

Ich frage mich auch, wo der Unterschied zwischen 2D und 3D-Kopf ist, wenn dein Stativ auch Hochformatfotos erlaubt.
Wenn das geht, verzichte ich doch lieber auf 10cm und 200g, schließlich spare ich damit noch ne Menge Geld...
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Beitragvon Uli » Sa 30 Jul, 2005 13:19

Ich habs im Laden gesehen, sah nicht schlecht aus, fühlte sich auch nicht sonderlich schwer an. Einzig der Preis macht mich etwas stutzig, was ist da so viel teurer dran, als bei den Hama Stativen?

Vermutlich das material, wenn es schwerer ist, ist es vermutlich auch robuster.

Ich frage mich auch, wo der Unterschied zwischen 2D und 3D-Kopf ist

Ich weiss nicht was das sein soll. :(

Probiers im Laden aus und versetze dich in Gadanken nach Abydos vor eine Tempelwand (fällt bestimmt nicht schwer, oder ;))
Wenn Dir die Höhe dann ausreicht, greif zu.

Gruß
Uli

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Beitragvon Nefetari » Mi 03 Aug, 2005 05:31

es ist nicht überall erlaubt ein stativ mitzunehmen, zum beispiel beim unvollendeten obelisken, im tal der könige und hatschepsut-tempel und dann noch bei der ton-und-licht-show im karnak-tempel ... wir haben halt reichlich kleingeld mitgenommen ...
Quiquid agis, prutender agas et respice finem.

http://www.egypt-info.de

Dirk-H

Beitragvon Dirk-H » Do 10 Nov, 2005 16:09

Nefetari hat geschrieben:... wir haben halt reichlich kleingeld mitgenommen ...

Wieviel ist denn nötig, damit man es doch darf?

Gilt das auch für ein Einbein (also "Wanderstock") oder nur für ein "richtiges" Stativ?

Und wo braucht man denn eins? Tagsüber wohl nur innerhalb der Tempel, oder? Hatschepsut kann ich mir gut vorstellen, im den Königsgräber ist Fotografieren doch ohnehin verboten, oder?

Ich fahre Angang Dezember eine Woche nach Oberägypten, deswegen mein interesse. :-D

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Beitragvon Daniel Jackson » Do 10 Nov, 2005 16:18

Sehr hilfreich ist ein Stativ, wenn man bei Dunkelheit in den Luxortempel möchte. Da kostet es offiziell 20LE am Eingang.
In den Innenräumen der Tempels von Sethos I in Abydos kann ein Stativ auch nicht schaden, ebenso 20LE am Eingang.

Für Hatschepsut braucht man kein Stativ, da ist es überall hell.

In allen Gräbern ist das fotografieren verboten, ebenso in den Tempeln von Abu Simbel.
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Beitragvon Karnak » Do 10 Nov, 2005 16:35

Hallo Dirk

Uli und ich waren im September in der Ton und Licht Show in Karnak und wir hatten ein Stativ dabei OHNE dafür bezahlen zu müssen. Ich hatte das Stativ sogar in der Hand und ging einfach durch die Kontrolle...allerdings hab ich es denen nicht direkt unter die Nase gehalten.
Bei der Ton und Licht Show in Abu Simbel hatten wir auch ein Stativ dabei und das hat auch nichts gekostet.
Ich denke ein Stativ ist überall da angebracht, wo es halt schummrig ist, bei Dämmerung und eben bei Besuchen von Tempelanlagen im Dunkeln.

Gruss, Karnak

Dirk-H

Beitragvon Dirk-H » Do 10 Nov, 2005 17:11

Karnak hat geschrieben:Ich denke ein Stativ ist überall da angebracht, wo es halt schummrig ist


Logisch! Da ich aber das erste Mal nach Ägypten fahre, weiss ich nicht wo das der Fall ist und wollte mal nachfragen. Bei allen Gelegenheiten in der Nacht und am Abend ist logisch. Außerhalb der Tempel brauche ich keins. Aber wo ist es in den Tempeln so schummerig, dass eins sinnvoll ist. Das war meine Frage.

Ich werde Stativ und Einbein mitnehmen und die Digi kann ISO 1600, da sollte also einiges gehen. :-D

Das ist eine Nilkreuzfahrt. Wie ich gelesen habe, geht es da meist schon am frühen Morgen los zu den Tempeln. Ist es da im Dezember schon richtig sonnig? Oder bekommt man noch Morgendämmerung mit? Naja, das weiss ich wohl nach dem ersten Tag.

Wie ist denn generell das Wetter in Oberägypten im Dezember? Kann ich blauen Himmel erwarten, gibt es einige Fotowolken oder kann es sogar graues Wetter sein?

Viele Fragen, ich weiss, aber es ist das erste Mal Ägypten für mich.

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Beitragvon Matze » Do 10 Nov, 2005 17:35

Ich frage mich auch, wo der Unterschied zwischen 2D und 3D-Kopf ist, wenn dein Stativ auch Hochformatfotos erlaubt.

Dann hat es einen 3D Kopf.
Bei einem 2D Kopf kannst Du nur waagerecht(also gerade nach rechts oder links) oder senkrecht (also gerade nach oben oder unten) bewegen.
Bei einem 3D Kopf kannst Du zusätzlich den Winkel der Montageplatte verstellen (z. B. um 90° für Hochkantfotos).
Wenn noch Bedarf besteht, könnte ich das auch mal mit 2 - 3 Fotos dokumentieren.
LG Matze

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Beitragvon Uli » Fr 11 Nov, 2005 00:18

Dirk-H hat geschrieben:
Karnak hat geschrieben:Ich denke ein Stativ ist überall da angebracht, wo es halt schummrig ist


Logisch! Da ich aber das erste Mal nach Ägypten fahre, weiss ich nicht wo das der Fall ist und wollte mal nachfragen. Bei allen Gelegenheiten in der Nacht und am Abend ist logisch. Außerhalb der Tempel brauche ich keins. Aber wo ist es in den Tempeln so schummerig, dass eins sinnvoll ist. Das war meine Frage.


Meine Meinung:

Tempel wo man kein Stativ braucht, weil kaum dunkle Ecken:

- Hatschepsuttempel: Der hellste Tempel Ägyptens. Hier braucht die Kamera eher nen Lichtschutz (Filter) sonst sind die Fotos überbelichtet.

- Ramesseum: Tagsüber alles im hellen.

- Kom Ombo: hier gibts zwar Krokodilmumien in einem ziemlich dunklen Raum, da darf man allerdings drin blitzen (ich glaub hier richtet der Blitz auch nix an ;)). Rest des Tempels ziemlich hell.

- Totentempel Sethos I: Innendrin war es glaub ich leicht düster, aber lohnt hier das Stativ? Ich glaub da gab es keine besonderen Motive. Hab zumindestens keine gefunden :(

- Karnak: Sollte man sich vorher überlegen, was man sich anschaut. Die meisten Dinge sind im hellen. Will man sich aber z.B. die Sechmet im Ptah-Tempel ansehen, die in nem dunklen Raum steht (den einem der Wächter aufschließt) würde ein Stativ bestimmt das Foto ohne Blitz verschönern.

- Abu Simbel: Fotoverbot :(


Tempel mit Stativ:

- Luxor-Tempel: Sollte man sich unbedingt angucken sobald die Dämmerung anfängt und bleiben bis es dunkel ist, weil schön beleuchtet

- Medinet Habu: Die Kapellen der göttlichen Anbeterinnen sind ziemlich düster!

- Abydos: Wäre mit Stativ bestimmt toll. Werde ich bei meinem nächsten Besuch unbedingt mal ausprobieren.

- Dendera: Die erste Säulenhalle hat eine sehr schöne Decke. Hier würde ich den Fotoapparat einfach auf den Boden legen und nach oben fotografieren. Ansonsten ist ein Stativ sicherlich hilfreich.

Bild
(Bild: Dendera im Keller)

- Esna-Tempel: Über dem einen hinteren Eingang hängt ziemlich weit oben ein rundes Relief. Sollte man ranzoomen. Mit Stativ natürlich weniger wackelig. Ansonsten auch hier die schöne Decke fotografieren indem man den Fotoapparat auf den Boden legt.

Bild

- Philae: Die Nilometer, die ich dieses Jahr geknipst habe sind verwackelt und mit Blitz war es zu hell. Aber ob das Stativ auf der Treppe stabil steht :shock: ?? Aber das Allerheiligste ist auch recht düster.

- Tempel von Derr: Unbedingt! Räume teilweise sehr dunkel!

- Amada: auch innen recht dunkel.

- Kalabscha: In Beit el wadi hilft ein Stativ sehr um die schönen Malereien im inneren zu fotografieren.



Mehr fallen mir grad nicht ein.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich trotz der obigen Empfehlungen nur in zwei Tempeln am Nassersee das Stativ dabei hatte (Einbein). Da war ich auch ganz froh drüber, da die am Nassersee ziemlich sparsam sind, was die Tempelbeleuchtung betrifft ;)

Andererseits will man natürlich möglichst viel sehen und die Zeit immer das Stativ auszupacken und auszurichten, die Kamera drauf zu schrauben nehme ich mir meistens nicht. Da nehme ich auch mal verwackelte Fotos in Kauf.
Manchmal ärgert es einen natürlich hinterher, aber ich glaube, wer das erste Mal nach Ägypten fährt und die üblichen Besichtigungen macht wird eh nicht die Zeit und die Lust haben so lange mit dem Stativ rumzufummeln.
Wer zum x-ten Mal fährt knipst eh nicht mehr alles, der will dann bestimmte Motive besonders perfekt haben. Für den mag die obige Aufstellung sinnvoll sein.

Wie gesagt, das ist so meine Auffassung. Bestimmt gibt es da auch andere Ansichten.

Luxortempel in der Dämmerung. Da muss das Stativ sein!

Gruß
Uli