Verfasst: Di 31 Aug, 2004 14:21
Ägyptisches Hotel nicht geschlossen
Kairo/Hurghada (dpa) - Die Zahl der registrierten Hepatitis-A-Fälle bei einem Ausbruch in einem ägyptischen Hotel hat sich auf rund 170 erhöht. Darunter seien knapp 140 Deutsche sowie Touristen aus anderen Staaten, teilte das Robert Koch-Institut in Berlin mit.
Am Sonntag waren Behörden noch von mehr als 120 Fällen ausgegangen. Das Siva Grand Beach Hotel im ägyptischen Hurghada arbeite mit normaler Auslastung weiter, sagte Hotelsprecherin Gabi Kuth auf Anfrage. Sie sei überzeugt, dass sich die Touristen ihre Infektion außerhalb des All-Inclusive-Hotels geholt hätten. «Vielleicht waren sie irgendwo Eis essen», fügte Kuth hinzu. Das Hotel sei derzeit mit rund 1000 Gästen gut ausgelastet. Die Touristen würden auch weiterhin aus der hoteleigenen Küche versorgt.
Tatsächlich wurde die Infektionsquelle nach Angaben von Ärzten in Kairo bislang nicht entdeckt. Berichte, wonach das Hotel verunreinigten Fruchtsaft bezogen haben soll, bestätigten sich nicht. Das Tourismusministerium in Kairo erklärte am Montag, nach Bekanntwerden der Erkrankungen sei das Hotel von den ägyptischen Behörden inspiziert worden. Nur während dieser Zeit sei ein Teil der Küche geschlossen worden.
Menschen, die Kontakt zu den betroffenen Reisenden hatten, sollten sich impfen lassen, riet Gerd Burchard, Leiter der klinischen Abteilung des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin. Hepatitis A habe eine relativ lange Inkubationszeit von etwa vier Wochen, der Impfschutz sei bereits nach wenigen Tagen erreicht. Die Patienten wurden erst nach ihrer Rückkehr krank. Die Gefährlichkeit von Hepatits A nehme mit dem Alter zu. Bei Menschen über 50 Jahren betrage die Sterberate bis zu drei Prozent, sagte der Mediziner.
Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts 1365 Hepatitis-A-Fälle in Deutschland registriert. Mehr als die Hälfte der Infektionen sei in Deutschland geschehen. Es könne aber eine hohe Dunkelziffer geben, weil die Krankheit insbesondere bei Kindern häufig ohne Symptome verlaufe. Das Institut hatte am Sonntag mitgeteilt, die Betroffenen hätten sich alle zwischen dem 10. Juni und Ende Juli in einem Hotel in Hurghada aufgehalten.
Die so genannte Reisegelbsucht Hepatitis A wird normalerweise durch den Verzehr von mit Hepatitis A-Viren verunreinigtem Wasser oder Lebensmitteln übertragen.
Die Rewe Pauschaltouristik (Jahn Reisen, ITS, Tjaereborg) biete Gästen, die das Hotel bis Ende September reserviert haben, kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen an, teilte die Pressestelle LTU Touristik in Köln mit. Auch der Reiseveranstalter FTI hat das Hotel nach eigenen Angaben nicht aus dem Programm genommen. Ägypten- Reisenden werde dringend empfohlen, sich gegen Hepatitis A impfen zu lassen, sagte eine FTI-Sprecherin. Dies sei auch an Ort und Stelle noch möglich. Von den Urlaubern, die sich derzeit in dem Hotel aufhielten, sei bisher niemand vorzeitig abgereist.
© dpa - Meldung vom 31.08.2004 13:44 Uhr
Quelle: www.web.de
Kairo/Hurghada (dpa) - Die Zahl der registrierten Hepatitis-A-Fälle bei einem Ausbruch in einem ägyptischen Hotel hat sich auf rund 170 erhöht. Darunter seien knapp 140 Deutsche sowie Touristen aus anderen Staaten, teilte das Robert Koch-Institut in Berlin mit.
Am Sonntag waren Behörden noch von mehr als 120 Fällen ausgegangen. Das Siva Grand Beach Hotel im ägyptischen Hurghada arbeite mit normaler Auslastung weiter, sagte Hotelsprecherin Gabi Kuth auf Anfrage. Sie sei überzeugt, dass sich die Touristen ihre Infektion außerhalb des All-Inclusive-Hotels geholt hätten. «Vielleicht waren sie irgendwo Eis essen», fügte Kuth hinzu. Das Hotel sei derzeit mit rund 1000 Gästen gut ausgelastet. Die Touristen würden auch weiterhin aus der hoteleigenen Küche versorgt.
Tatsächlich wurde die Infektionsquelle nach Angaben von Ärzten in Kairo bislang nicht entdeckt. Berichte, wonach das Hotel verunreinigten Fruchtsaft bezogen haben soll, bestätigten sich nicht. Das Tourismusministerium in Kairo erklärte am Montag, nach Bekanntwerden der Erkrankungen sei das Hotel von den ägyptischen Behörden inspiziert worden. Nur während dieser Zeit sei ein Teil der Küche geschlossen worden.
Menschen, die Kontakt zu den betroffenen Reisenden hatten, sollten sich impfen lassen, riet Gerd Burchard, Leiter der klinischen Abteilung des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin. Hepatitis A habe eine relativ lange Inkubationszeit von etwa vier Wochen, der Impfschutz sei bereits nach wenigen Tagen erreicht. Die Patienten wurden erst nach ihrer Rückkehr krank. Die Gefährlichkeit von Hepatits A nehme mit dem Alter zu. Bei Menschen über 50 Jahren betrage die Sterberate bis zu drei Prozent, sagte der Mediziner.
Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts 1365 Hepatitis-A-Fälle in Deutschland registriert. Mehr als die Hälfte der Infektionen sei in Deutschland geschehen. Es könne aber eine hohe Dunkelziffer geben, weil die Krankheit insbesondere bei Kindern häufig ohne Symptome verlaufe. Das Institut hatte am Sonntag mitgeteilt, die Betroffenen hätten sich alle zwischen dem 10. Juni und Ende Juli in einem Hotel in Hurghada aufgehalten.
Die so genannte Reisegelbsucht Hepatitis A wird normalerweise durch den Verzehr von mit Hepatitis A-Viren verunreinigtem Wasser oder Lebensmitteln übertragen.
Die Rewe Pauschaltouristik (Jahn Reisen, ITS, Tjaereborg) biete Gästen, die das Hotel bis Ende September reserviert haben, kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen an, teilte die Pressestelle LTU Touristik in Köln mit. Auch der Reiseveranstalter FTI hat das Hotel nach eigenen Angaben nicht aus dem Programm genommen. Ägypten- Reisenden werde dringend empfohlen, sich gegen Hepatitis A impfen zu lassen, sagte eine FTI-Sprecherin. Dies sei auch an Ort und Stelle noch möglich. Von den Urlaubern, die sich derzeit in dem Hotel aufhielten, sei bisher niemand vorzeitig abgereist.
© dpa - Meldung vom 31.08.2004 13:44 Uhr
Quelle: www.web.de