Flamenco Beach Resort (El Qusier)
Verfasst: So 30 Okt, 2005 19:46
Zur Verlängerung ses Sommers ging es Ende Oktober für 7 Tage an das südliche Rote Meer. Hotels südlich von Safaga gibt es zur Genüge, aber preislich sind sie zu der Zeit noch sehr hoch. Schließlich fanden wir ein akzeptables Angebot der TUI in das Flamenco Beach Resort. Es befindet sich etwa 70km nördlich vom neuen Flughafen Marsa Alam und 10km nördlich vom kleinen Wüstenstädtchen El Qusier. Die Transferzeit ist angenehm kurz, das Hotel angenehm weitläufig.
Äußerlich ist es ein schönes Hotel, im Apricotfarbton gestrichen. Ein zweites Gebäude gegenüber der Straße ist jünger und völlig gleichwertig mit dem kleinen Nachteil, zum Strand über die Straße zu müssen. Damit macht man aber einen Ägypter glücklich, der bei jedem Gast mit Verkehrsstab herzu springt und ihn über die Straße geleitet - auch wenn kein Auto kommt.
Am Rande der Wüste ist viel Platz, das merkt man den Hotel an. Die Poolanlage ist geräumig wie das übrige Gelände. Man leistet sich sogar einen Rasen-Kleinfeldfußballplatz und einen kleinen Park. Die Zimmer sind großzügig angelegt. Unser TUI-Bestpreiszimmer war keine Besenkammer, sondern hatte auch Meerblick wie die übrigen Zimmer. Der Roomboy arbeitete tadellos. Kein Verständnis haben wir aber dafür, dass der Architekt keine Terrasse geplant hat, die allen Gästen die Möglichkeit gibt, im Freien zu essen. Oft war kein Außentisch mehr zu haben. Innen ist das Restaurant auf Grund fehlender Schalldämmung laut und ungemütlich. Ende Oktober sind dort noch 30 Grad, abends 25, nachts vielleicht etwas über 20. Die Wassertemperatur lag bei 26-28 Grad. Das Zweistundenschnorcheln war möglich, ohne groß zu frieren. Trotzdem denkt man über einen Shorty nach.
Das Publikum bestand in erster Linie aus Schweizern - so viele habe ich von denen außerhalb der Schweiz noch nicht an einer Stelle gesehen. Dazu Deutsche, Italiener und ein paar Holländer, altersmäßig von 1 bis 80 Jahren und ohne einen einzigen Gast, der negativ aufgefallen wäre. Der Pool war nicht überfüllt und für Familien mit Kindern ideal - die Engländer fehlten eben. Auch am Strand gab es keine Handtuchreservierung, die Sonnenschirme reichten aus. Gegenwärtig baut man an einer Stranderweiterung, die Schirme stehen schon. Liebling am Strand war ein Eselsfohlen, das gerne Schabernack trieb wie Handtücher wegziehen, Waden küssen u.dgl. Lästig wurde das nicht, denn die Eselsmutter rief ihn schnell zu sich heran bzw. holte der Tierhalter den Frechdachs.
Das Essen entsprach dem von Ägypten gewohnten Niveau: Gut, ohne dass geschmacklich Bäume ausgerissen werden. Nach einer Woche kennt man alle Hauptspeisen zur Genüge, findet aber trotzdem immer etwas, das einem schmeckt, denn es gibt ein großes Salatbuffet, ein Kuchenbuffet und Frischobst (Melone. Äpfel, Birnen, Guave, Khaki, Grapefruit, Orangen). Der nachlassende Appetit auf die Hauptspeisen ist für die Figur nicht unwichtig. "Leider" hatte die TUI bei der Reise noch das Mittagessen mit drauf gepackt, was wir nicht verfallen lassen wollten. Man kann es in drei Restaurants einnehmen, in der Strandbar, im Buffetrestaurant oder beim sehr guten Italiener. Dort sind wir hängen geblieben, können Loblieder auf den singen, haben aber deswegen zugenommen. HP wäre vernünftiger gewesen!
Das Riff am Flamenco ist ein Saumriff ohne Großfische. Die intakte Korallenwelt ist umwerfend, erreicht aber nicht das einmalige Ras Mohammed. Hinsichtlich der Fische konzentriert man sich als Schnorchler auf die kleineren Riffbewohner. Wer fotografiert, hat genug zu tun. Am Nachmitag steht das Riff aber gegen die Sonne, da ist die Beleuchtung nicht mehr ideal. Über das Riff zu laufen ist völlig unmöglich, alle müssen über den 200m langen Steg, so dass es keine Beschwerden über Rifftrampler gibt. Unter Wasser nahezu keine Beschädigungen der Korallen. Da das Hotel 6 Jahre stehen soll, lässt das hoffen. Es herrschte ständig eine starke Dünung, die das Schnorcheln nicht langweilig werden ließ. Man war immer in Bewegung! In den ersten Tagen war der Wellengang so stark, dass niemand ins Wasser durfte. Da ist man im 1km entfernten Mövenpick-Hotel besser dran, denn die haben eine kleine, geschützte Bucht, wo man wenigstens baden kann. Das Flamenco bietet statt dessen stündlich einen Pendelbus zu einer 10 Fahrminuten entfernten einsamen Bucht in der Wüste an, schafft auch Sonnenschirme, Liegestühle und Handtücher dorthin. So kann man auch baden. Doch interessanter ist es, dort bei gutem Wetter am Riff entlang zu schnorcheln. Noch mehr Igelfische, noch mehr Kugelfische als am Flamenco, sogar ein paar Adlerrochen und Schildkröten kamen vorbei. Es gibt aber auch Gäste, die die naturbelassene Bucht als primitiv betrachten und schleunigst die Rückfahrt antreten. Man sollte vorher wissen, dass die Wüste dort keinen Saharasand hat, sondern als Kieswüste nur groben Sand und Steine, alles schön baustellenhaft grau, kein Baum, kein Strauch, kein Grasbüschel. Badeurlauber mögen das beanstanden, UW-Fans richten den Blick unter Wasser und stören sich nicht an der Wüste.
Für 40 Euro kann man über die Tauchstation einen Ausflug nach Marsa Alam buchen, wo die Dugongs grasen. Uns war die Zeit zu knapp und der Preis zu hoch, da man vermutlich die Dugongs doch nicht trifft, sondern für den Preis nur die bekannten Rifffische sieht. Im Internet haben wir keinen Erfolgsbericht gelesen.
Unbedingt sehenswert ist der Freitag-Markt 8 - 10 Uhr in Qusier, hier sieht man das echte Ägypten. Wir wären gerne noch einmal in das verschlafene, staubige Wüstenstädtchen gefahren, aber das Riff zog angesichts der Kurzreise mehr. Das Hotel bietet täglich Transfers an.
Fazit: Für eine Woche Zweiturlaub ist das Flamenco jederzeit richtig. Das benachbarte Mövenpick ist natürlich in allen Belangen besser, aber preislich würde man dafür schon eine Maledivenreise bekommen.
Klaus
edit by isis
Vielen Dank für deinen Bericht. Ich habe Deinen Bericht gleich mal in die ---> Rubrik Reise und Hotelberichte kopiert. Oktober 2005
Äußerlich ist es ein schönes Hotel, im Apricotfarbton gestrichen. Ein zweites Gebäude gegenüber der Straße ist jünger und völlig gleichwertig mit dem kleinen Nachteil, zum Strand über die Straße zu müssen. Damit macht man aber einen Ägypter glücklich, der bei jedem Gast mit Verkehrsstab herzu springt und ihn über die Straße geleitet - auch wenn kein Auto kommt.
Am Rande der Wüste ist viel Platz, das merkt man den Hotel an. Die Poolanlage ist geräumig wie das übrige Gelände. Man leistet sich sogar einen Rasen-Kleinfeldfußballplatz und einen kleinen Park. Die Zimmer sind großzügig angelegt. Unser TUI-Bestpreiszimmer war keine Besenkammer, sondern hatte auch Meerblick wie die übrigen Zimmer. Der Roomboy arbeitete tadellos. Kein Verständnis haben wir aber dafür, dass der Architekt keine Terrasse geplant hat, die allen Gästen die Möglichkeit gibt, im Freien zu essen. Oft war kein Außentisch mehr zu haben. Innen ist das Restaurant auf Grund fehlender Schalldämmung laut und ungemütlich. Ende Oktober sind dort noch 30 Grad, abends 25, nachts vielleicht etwas über 20. Die Wassertemperatur lag bei 26-28 Grad. Das Zweistundenschnorcheln war möglich, ohne groß zu frieren. Trotzdem denkt man über einen Shorty nach.
Das Publikum bestand in erster Linie aus Schweizern - so viele habe ich von denen außerhalb der Schweiz noch nicht an einer Stelle gesehen. Dazu Deutsche, Italiener und ein paar Holländer, altersmäßig von 1 bis 80 Jahren und ohne einen einzigen Gast, der negativ aufgefallen wäre. Der Pool war nicht überfüllt und für Familien mit Kindern ideal - die Engländer fehlten eben. Auch am Strand gab es keine Handtuchreservierung, die Sonnenschirme reichten aus. Gegenwärtig baut man an einer Stranderweiterung, die Schirme stehen schon. Liebling am Strand war ein Eselsfohlen, das gerne Schabernack trieb wie Handtücher wegziehen, Waden küssen u.dgl. Lästig wurde das nicht, denn die Eselsmutter rief ihn schnell zu sich heran bzw. holte der Tierhalter den Frechdachs.
Das Essen entsprach dem von Ägypten gewohnten Niveau: Gut, ohne dass geschmacklich Bäume ausgerissen werden. Nach einer Woche kennt man alle Hauptspeisen zur Genüge, findet aber trotzdem immer etwas, das einem schmeckt, denn es gibt ein großes Salatbuffet, ein Kuchenbuffet und Frischobst (Melone. Äpfel, Birnen, Guave, Khaki, Grapefruit, Orangen). Der nachlassende Appetit auf die Hauptspeisen ist für die Figur nicht unwichtig. "Leider" hatte die TUI bei der Reise noch das Mittagessen mit drauf gepackt, was wir nicht verfallen lassen wollten. Man kann es in drei Restaurants einnehmen, in der Strandbar, im Buffetrestaurant oder beim sehr guten Italiener. Dort sind wir hängen geblieben, können Loblieder auf den singen, haben aber deswegen zugenommen. HP wäre vernünftiger gewesen!
Das Riff am Flamenco ist ein Saumriff ohne Großfische. Die intakte Korallenwelt ist umwerfend, erreicht aber nicht das einmalige Ras Mohammed. Hinsichtlich der Fische konzentriert man sich als Schnorchler auf die kleineren Riffbewohner. Wer fotografiert, hat genug zu tun. Am Nachmitag steht das Riff aber gegen die Sonne, da ist die Beleuchtung nicht mehr ideal. Über das Riff zu laufen ist völlig unmöglich, alle müssen über den 200m langen Steg, so dass es keine Beschwerden über Rifftrampler gibt. Unter Wasser nahezu keine Beschädigungen der Korallen. Da das Hotel 6 Jahre stehen soll, lässt das hoffen. Es herrschte ständig eine starke Dünung, die das Schnorcheln nicht langweilig werden ließ. Man war immer in Bewegung! In den ersten Tagen war der Wellengang so stark, dass niemand ins Wasser durfte. Da ist man im 1km entfernten Mövenpick-Hotel besser dran, denn die haben eine kleine, geschützte Bucht, wo man wenigstens baden kann. Das Flamenco bietet statt dessen stündlich einen Pendelbus zu einer 10 Fahrminuten entfernten einsamen Bucht in der Wüste an, schafft auch Sonnenschirme, Liegestühle und Handtücher dorthin. So kann man auch baden. Doch interessanter ist es, dort bei gutem Wetter am Riff entlang zu schnorcheln. Noch mehr Igelfische, noch mehr Kugelfische als am Flamenco, sogar ein paar Adlerrochen und Schildkröten kamen vorbei. Es gibt aber auch Gäste, die die naturbelassene Bucht als primitiv betrachten und schleunigst die Rückfahrt antreten. Man sollte vorher wissen, dass die Wüste dort keinen Saharasand hat, sondern als Kieswüste nur groben Sand und Steine, alles schön baustellenhaft grau, kein Baum, kein Strauch, kein Grasbüschel. Badeurlauber mögen das beanstanden, UW-Fans richten den Blick unter Wasser und stören sich nicht an der Wüste.
Für 40 Euro kann man über die Tauchstation einen Ausflug nach Marsa Alam buchen, wo die Dugongs grasen. Uns war die Zeit zu knapp und der Preis zu hoch, da man vermutlich die Dugongs doch nicht trifft, sondern für den Preis nur die bekannten Rifffische sieht. Im Internet haben wir keinen Erfolgsbericht gelesen.
Unbedingt sehenswert ist der Freitag-Markt 8 - 10 Uhr in Qusier, hier sieht man das echte Ägypten. Wir wären gerne noch einmal in das verschlafene, staubige Wüstenstädtchen gefahren, aber das Riff zog angesichts der Kurzreise mehr. Das Hotel bietet täglich Transfers an.
Fazit: Für eine Woche Zweiturlaub ist das Flamenco jederzeit richtig. Das benachbarte Mövenpick ist natürlich in allen Belangen besser, aber preislich würde man dafür schon eine Maledivenreise bekommen.
Klaus
edit by isis
Vielen Dank für deinen Bericht. Ich habe Deinen Bericht gleich mal in die ---> Rubrik Reise und Hotelberichte kopiert. Oktober 2005