Die 4. Zwischenzeit - Nach Mubaraks Rücktritt - Teil 2
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Mehr zum Personaltableau:
http://www.egyptindependent.com/node/733621
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Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
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Viele liberale Kräfte haben sich aus der Verfassungskommission zurückgezogen. Viele andere Probleme werden auf die Tagesordnung gebracht: die Nubier sind nicht vertreten, Beduinen vom Sinai fühlen sich nicht repräsentiert, Schüler wollen einen Vertreter haben, die Studierenden wundern sich woher ihr Vertreter kommt, Berufsgruppen fühlen sich ausgegrenzt. Eine Übersicht:
http://egyptianchronicles.blogspot.de/2 ... .html#more
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salam
http://diepresse.com/home/politik/ausse ... k/index.do
ma salama
... isis ....
Ägypten: Säkulare boykottieren Verfassungskonvent
Sie protestieren gegen die Dominanz der Islamisten. Nur 75 der 100 gewählten Mitglieder sind zur verfassungsgebenden Versammlung erschienen. Parlamentspräsident Katatni wurde als Leiter gewählt.
Boykottiert von Linken und Liberalen haben in Ägypten die Beratungen über eine neue Verfassung begonnen. Zur ersten Sitzung der verfassungsgebenden Versammlung erschienen nach Angaben ägyptischer Staatsmedien am Mittwoch nur 75 der 100 gewählten Mitglieder
http://diepresse.com/home/politik/ausse ... k/index.do
ma salama
... isis ....
Selam
Ägypter wollen keine islamistische Verfassung
Hier der Link:
http://de.euronews.com/2012/03/29/aegyp ... erfassung/
und hier noch ein Bericht über den Schmuggel von Karl-Heinz Kind, Koordinator der Einheit für gestohlene Kunstgegenstände im Generalsekretariat von Interpol :
http://www.cicero.de/weltbuehne/folgen- ... gler/48781
Gruss Nico
Ägypter wollen keine islamistische Verfassung
In Ägyptens Hauptstadt Kairo haben Hunderte Menschen gegen einen zu großen Einfluss des Militärs und der Islamisten auf die geplante neue Verfassung protestiert. Sie riefen, das Volk wolle seine Verfassung selbst schreiben. Man sei während der Revolution nicht dafür gestorben, dass nun die islamistischen Muslimbrüder eine Verfassung diktierten, stand auf einem Plakat.
Hier der Link:
http://de.euronews.com/2012/03/29/aegyp ... erfassung/
und hier noch ein Bericht über den Schmuggel von Karl-Heinz Kind, Koordinator der Einheit für gestohlene Kunstgegenstände im Generalsekretariat von Interpol :
http://www.cicero.de/weltbuehne/folgen- ... gler/48781
Gruss Nico
نيكو
Provozierend könnte man nun natürlich fragen, warum sie dann in der Mehrheit so gewählt haben.Ägypter wollen keine islamistische Verfassung
Ich bezweifle auch, dass es unbedingt das Geschickteste der liberalen Kräfte und anderer nicht-moslemischer Vertreter ist, sich aus Protest nicht zu beteiligen. Hinterher wird die jetzige Mehrheit scheinheilig sagen: "Ihr wolltet ja nicht mitreden"
- KaraBenNemsi
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sind gerade aus kairo zurück, ist überall ruhig. auf den tahir ein paar dutzend demonstranten.in alexandria am montag vielleicht 300. an den pyramiden gibts immer mal warnschüsse nachts. einen grabräuber hat man verhaftet.ansonsten nix los keine touristen, kann auch nicht sagen das einen die händler an den pyramiden sonderlich belästigen.. alle freundlich immer ein welcome auf den lippen. in alexandria wurden wir regelrecht ignoriert ...letztere ist eine sehr saubere moderne stadt... kairo erstickt im müll. wir hatten das gefühl das die meisten ägypter einen starken mann zurück wollen. demokratie wollte keiner. das sei was für europa. ansonsten kann ich nur empfehlen schnell dahin zu fliegen..wir waren alleine in der cheops.. auch im museum, rote pyramide, knickpyra.. in sakkara und memphis paar dutzend touris.
ich halte das land für sehr sicher, wir waren in der totenstadt auf dem mokkadam und im koptenvirten alle freundlich am winken und hände schütteln..wurden ständig von kids gefragt ob sie mit uns fotos machen dürfen..
ich halte das land für sehr sicher, wir waren in der totenstadt auf dem mokkadam und im koptenvirten alle freundlich am winken und hände schütteln..wurden ständig von kids gefragt ob sie mit uns fotos machen dürfen..
- KaraBenNemsi
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Aus der Verfassungskommission haben sich jetzt auch die Vertreter von Al Azhar und der koptischen Kirche zurückgezogen. Das lese ich am Rande bei Al Masry Al Youm:
http://www.egyptindependent.com/node/743156
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Entgegen allen bisherigen Aussagen haben die Moslembrüder jetzt doch einen Präsidentschaftskandidaten aufgestellt: Khairat el Shater. Angeblich hat das SCAF in diese Richtung Druck gemacht. Die Angelegenheit ist etwas heikel, weil Abouel Futuh von den Brüder ausgeschlossen wurde, nachdem er seine Absicht zu kandidieren bekannt gegeben hatte. Das verstieß vor einigen Monaten gegen die offizielle Linie. Jetzt hat sich die plötzlich um 180 Grad gedreht. Intern soll es bei den Moslembrüder heftige Unstimmigkeiten geben, weil gerade viele Jüngere Abouel Futuh unterstützen.
http://egyptianchronicles.blogspot.de/2 ... .html#more
edit:
Was Kurzes dazu auf deutsch:
http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten1046.html
In Ägypten geht die Post ab, die Gemüter sind erhitzt. Die Tochter des neuen MB-Kandidaten zeigt sich auf Twitter öffentlich entsetzt darüber, dass ihr Vater als Präsidentschaftskandidat antreten soll. Sie habe das wie alle anderen aus dem Fernsehen erfahren. Ein langjähriges und hochrangiges Mitglied der MB ist öffentlich ausgetreten. Andere Präsidentschaftskandidaten haben gleich den Wahlkampf aufgenommen und schießen gegen El Shater. Teils besteht wohl die Sorge, dass die Verbindung aus MB und SCAF die alte Mubarak NDP ersetzen könnte.
http://egyptianchronicles.blogspot.de/2 ... .html#more
Hier noch eine gute Lageeinschätzung und einige Worte zu den Hintergründen der Entscheidung der MB (im Zweifel lohnt der Übersetzer):
http://english.ahram.org.eg/NewsContent ... comma.aspx
http://egyptianchronicles.blogspot.de/2 ... .html#more
edit:
Was Kurzes dazu auf deutsch:
http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten1046.html
In Ägypten geht die Post ab, die Gemüter sind erhitzt. Die Tochter des neuen MB-Kandidaten zeigt sich auf Twitter öffentlich entsetzt darüber, dass ihr Vater als Präsidentschaftskandidat antreten soll. Sie habe das wie alle anderen aus dem Fernsehen erfahren. Ein langjähriges und hochrangiges Mitglied der MB ist öffentlich ausgetreten. Andere Präsidentschaftskandidaten haben gleich den Wahlkampf aufgenommen und schießen gegen El Shater. Teils besteht wohl die Sorge, dass die Verbindung aus MB und SCAF die alte Mubarak NDP ersetzen könnte.
http://egyptianchronicles.blogspot.de/2 ... .html#more
Hier noch eine gute Lageeinschätzung und einige Worte zu den Hintergründen der Entscheidung der MB (im Zweifel lohnt der Übersetzer):
http://english.ahram.org.eg/NewsContent ... comma.aspx
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Präsidentschaftskandidat Abouel Futuh hat mit einer großen Veranstaltung im Azhar Park in Kairo seinen Wahlkampf mehr oder weniger offiziell eröffnet. Vor tausenden Zuschauern und zahlreichen Prominenten (darunter nach der Nominierung von Shater gerade ausgetretenen Moslembrüdern) stellte er sein Wahlprogramm vor. Er muss das sehr clever gemacht haben. Die Veranstaltung wurde für taube Menschen in Zeichensprache übersetzt (ein Novum in der ägyptischen Geschichte).
Abouel Futuh präsentierte sich als der Kandidat der Revolution und sowohl der gemäßigten "Islamisten" (da hört der deutsche Wortschatz auf, denn gemäßigte Islamisten ist irgendwie ein Widerspruch) als auch der Liberalen. Das wird auch deutlich: Er hat sein Beratungsteam schlau zusammengestellt. Es beinhaltet ExpertInnen aus zahlreichen Gebieten und quer durch das politische Spektrum wie von islamischem und liberalem Hintergrund. Es sind behinderte Menschen dabei und 1/3 sind Frauen. Mehrfach reichte er dem Militär vorsichtig indirekt die Hand, sprach auch viel über soziale Gerechtigkeit, Würde, nationale Sicherheit, Landwirtschaft und den Weg zu einer besseren Zukunft.
Ab sofort gibt es übrigens Fanartikel zu kaufen, u.a. sehr stylische T-Shirts, wie Zeinobia schreibt. Sie meint, dass Abouel Futuh sich mit seinem Auftritt vor den Kandidaten Shater (MB), Abu Ismail (Salafist), Amr Mussa (altes Regime) deutlich als Präsident für alle positioniert hat.
Lesenswerter Bericht von Zeinobia:
http://egyptianchronicles.blogspot.de/2 ... .html#more
Eine Umfrage ergibt folgenden Zwischenstand:
Amr Mussa 31,5% (-10% im Vergleich zum Oktober letzten Jahres)
Abu Ismail 22,7% (-5%)
Ahmad Shafiq 10,2% (+-0)
Omar Suleiman 9,3% (+-0)
Abuel Futuh 8,3%
alle weiteren unter 5%
Noch nicht berücksichtig ist der Kandidat der Moslembrüder El-Shater. Daraus können sich nennenswerte Verschiebungen ergeben.
Besonders interessant sind mögliche Wählerwanderungen, wenn einzelne Kandidaten nicht zur Verfügung stehen würden. Die Wähler von Amr Mussa würden zu den Kandidaten Shafiq und Suleiman wandern, die eng mit dem alten Regime verknüpft sind. Von Abu Ismail ginge es zu Abouel Futuh und Mussa. Von Abouel Futuh ginge es zu Abu Ismail.
Und diese Qualitäten wollen die Menschen:
78,6% für einen unabhängigen Kandidaten
56,2% für jemanden mit Erfahrung
26,7% für jemanden mit militärischem Hintergrund
8% für einen liberalen Kandidaten
7% für einen Sozialisten
94,5% kündigen an, an der Präsidentenwahl teilnehmen zu wollen. Es deutet also alles auf eine sehr hohe Wahlbeteiligung hin, denn vor der Parlamentswahl wollten nur 75% wählen gehen.
Alle Infos von http://english.ahram.org.eg/NewsContent ... gypti.aspx
Abouel Futuh präsentierte sich als der Kandidat der Revolution und sowohl der gemäßigten "Islamisten" (da hört der deutsche Wortschatz auf, denn gemäßigte Islamisten ist irgendwie ein Widerspruch) als auch der Liberalen. Das wird auch deutlich: Er hat sein Beratungsteam schlau zusammengestellt. Es beinhaltet ExpertInnen aus zahlreichen Gebieten und quer durch das politische Spektrum wie von islamischem und liberalem Hintergrund. Es sind behinderte Menschen dabei und 1/3 sind Frauen. Mehrfach reichte er dem Militär vorsichtig indirekt die Hand, sprach auch viel über soziale Gerechtigkeit, Würde, nationale Sicherheit, Landwirtschaft und den Weg zu einer besseren Zukunft.
Ab sofort gibt es übrigens Fanartikel zu kaufen, u.a. sehr stylische T-Shirts, wie Zeinobia schreibt. Sie meint, dass Abouel Futuh sich mit seinem Auftritt vor den Kandidaten Shater (MB), Abu Ismail (Salafist), Amr Mussa (altes Regime) deutlich als Präsident für alle positioniert hat.
Lesenswerter Bericht von Zeinobia:
http://egyptianchronicles.blogspot.de/2 ... .html#more
Eine Umfrage ergibt folgenden Zwischenstand:
Amr Mussa 31,5% (-10% im Vergleich zum Oktober letzten Jahres)
Abu Ismail 22,7% (-5%)
Ahmad Shafiq 10,2% (+-0)
Omar Suleiman 9,3% (+-0)
Abuel Futuh 8,3%
alle weiteren unter 5%
Noch nicht berücksichtig ist der Kandidat der Moslembrüder El-Shater. Daraus können sich nennenswerte Verschiebungen ergeben.
Besonders interessant sind mögliche Wählerwanderungen, wenn einzelne Kandidaten nicht zur Verfügung stehen würden. Die Wähler von Amr Mussa würden zu den Kandidaten Shafiq und Suleiman wandern, die eng mit dem alten Regime verknüpft sind. Von Abu Ismail ginge es zu Abouel Futuh und Mussa. Von Abouel Futuh ginge es zu Abu Ismail.
Und diese Qualitäten wollen die Menschen:
78,6% für einen unabhängigen Kandidaten
56,2% für jemanden mit Erfahrung
26,7% für jemanden mit militärischem Hintergrund
8% für einen liberalen Kandidaten
7% für einen Sozialisten
94,5% kündigen an, an der Präsidentenwahl teilnehmen zu wollen. Es deutet also alles auf eine sehr hohe Wahlbeteiligung hin, denn vor der Parlamentswahl wollten nur 75% wählen gehen.
Alle Infos von http://english.ahram.org.eg/NewsContent ... gypti.aspx
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hallo,
den Artikel finde ich interessant.
http://www.fr-online.de/meinung/analyse ... 38676.html
Ich finde das sagt doch alles !!
Gruß
Anchese
den Artikel finde ich interessant.
http://www.fr-online.de/meinung/analyse ... 38676.html
Ich finde das sagt doch alles !!
Gruß
Anchese
Jeder Tag öffnet dir eine Tür zu neuer Erkenntnis.
- KaraBenNemsi
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- Registriert: Fr 05 Feb, 2010 23:34
- Wohnort: St. Egidien
der letzte Artikel ist wieder mal ein Musterbeispiel unserer verblödeten Bunzelpresse. Die Ägypter (ich spreche von der Mehrheit) wollen doch genau das, Scharia und Ordnung. Alles andere ist doch Wunschdenken unserer Gutmenschenpresse. die paar hundert Schreihälse auf dem Tahir sind doch nur eine verschwindend kleine Minderheit. Der kleine Mann auf dem Lande will Ordnung und wieder seiner Arbeit nachgehen.
Ich pflichte dir im wesentlichen bei, und finde allein die Schlagzeile ziemlich daneben.
NUR: Es waren schon ein paar mehr, die da auf dem Tahirplatz waren als ein paar hundert und als "Schreihälse" würde ich sie nun auch nicht bezeichnen. Ohne deren Auftreten hätte sich vermutlich bis heute nichts geändert.
NUR: Es waren schon ein paar mehr, die da auf dem Tahirplatz waren als ein paar hundert und als "Schreihälse" würde ich sie nun auch nicht bezeichnen. Ohne deren Auftreten hätte sich vermutlich bis heute nichts geändert.