Bakschisch-Mehr als nur Trinkgeld...

Hier könnt ihr Einsteigerfragen zu Ägyptologie, Tempeln, Götter usw. stellen, aber auch zur gegenwärtigen Kultur, dem Land und seinen Menschen Stellung beziehen

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Nephtes
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Bakschisch-Mehr als nur Trinkgeld...

Beitragvon Nephtes » Mo 08 Mär, 2004 22:11

Ich möchte mal Stellung beziehen zu einem Punkt mit dem jeder Ägyptenreisende konfrontiert wird und der oft mißverstanden wird: Bakschisch!
Oberflächlich betrachtet, erscheint das Bakschisch uns Europäern als ein Trinkgeld, das manchmal einfach eingefordert wird!
Man sollte sich aber vor Augen führen, daß es in muslimischen Ländern den Spruch: "Teile was du hast!" gibt!
Grundlage ist hier eine Tradition, die dafür sorgt, daß wirtschaftlich besser gestellte selbstverständlich anderen unter die Arme greifen!
Allerdings ist das Betteln dort genauso ungern gesehen, wie in Deutschland das Schnorren an Bahnhöfen und in Fußgängerzonen! Auch ließe das der Stolz selten zu! Daher werden uns "reichen" Touristen Handreichungen geboten, auch wenn wir sie nicht unbedingt wollen!
Das reicht vom Koffertragen, Koffer nochmal zurechtrücken, damit er während des Transportes nicht runterfällt, über eine gepflückte Blume zum Willkommensgruß über das zeigen irgendwelcher Besonderheiten. Zugegeben beim ersten mal hat mich soviel hilfsbereitschaft auch mißtrauisch gemacht, aber mittlerweile bewaffne ich mich in jedem Urlaub mit ausreichend Ein-Pfund-Noten, oder auch Schreibutensilien wie Kugelschreibern oder Probefläschchen mit Körperpflegemitteln aus Deutschland.
Wir sollten uns vor Augen halten: Das was wir für einen Urlaub dort bezahlen, ist für die Ägypter im wahrsten Sinne des Wortes ein Vermögen, für die dortigen Stundenlöhne würde kein Europäer auch nur den Finger krumm machen, daher gebe ich gerne ein wenig von dem was ich besitze!
Allerdings gibt es durchaus auch gewitzte Ägypter die ein saftiges, unangemessenes Bakschisch rauskitzeln! Für den Kofferträger reichen durchaus 2 bis max.4 ägypt. Pfund!
Daher sollten wir auf das Bakschisch mit ein bißchen Verständnis statt mit Ignoranz reagieren!

In diesem Sinne

Nephtes

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Layla
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ENDLICH

Beitragvon Layla » Mo 08 Mär, 2004 22:20

Hallo Neptes,

endlich mal jemand der genauso denkt wie ich.

Wenn ich bedenke, wie lange die Ägypter arbeiten müssen, oft bis zu 14 Stunden am Tag und zu welchem "Hungerlohn", dann gebe ich auch sehr gerne was ab.
Denn mal ehrlich, es tut keinem von uns weh.
Denn keiner von uns, ich eingeschlossen, würde für das Geld soooo lange arbeiten. :(

In diesem Sinne - danke für den Beitrag

LG
Layla

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Bes
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Beitragvon Bes » Di 09 Mär, 2004 00:05

Hallo Nephtes,

ich weiß zwar nicht welche anderen orientalischen Länder Du noch bereist hast und welche Bakschischerfahrungen Du dort gemacht hast, aber ich kenne Jordanien (hab dort gearbeitet) und bin im Jemen (einem der ärmsten Länder der Welt, ärmer als Ägypten) gewesen.
In beiden Ländern habe ich keine so ausgeprägte Bakschisch"kultur" wie in Ägypten erleben können.
Ganz im Gegenteil! Oft wurde mir geholfen oder etwas Besonderes gezeigt und die Menschen reagierten eher verlegen und bestürzt als erfreut wenn ich ein Bakschisch geben wollte.

Man sollte sich aber vor Augen führen, daß es in muslimischen Ländern den Spruch: "Teile was du hast!" gibt!
Grundlage ist hier eine Tradition, die dafür sorgt, daß wirtschaftlich besser gestellte selbstverständlich anderen unter die Arme greifen!


Dieses Prinzip gehört zu den fünf Grundsäulen des Islam und wird dort sehr ernst genommen. Ich habe dies während des Opferfestes im Jemen erleben können. (Der bessergestellte Jemenit kauft z.B. ein Tier und teilt es mit seinem Nachbarn) Auch den Bettlern, die es dort, wenn auch wenige, gibt, wird stets etwas gegeben.

Das was ich in diesen Ländern an gegenseitiger Hilfestellung erfahren habe hat mich sehr beeindruckt, während ich in Ägypten mich des Eindrucks der "Touristenabzocke" nicht erwehren kann. (Nun ja, sie haben 5000 Jahre Erfahrung mit Touris :-D )

Das Geben von Bakschisch hat mit mit Sicherheit seine Berechtigung, aber nicht so excessiv wie es teilweise von den Ägyptern betrieben wird.

Allerdings kann ich damit leben und habe ebenfalls immer genügend Ein Pfundnoten und Kleinkram dabei :wink:

Irgendwie gehört es auch zum Charme dieses tollen Landes dazu.

Im übrigen wird auch in Jordanien und im Jemen 14 Stunden am Tag gearbeitet und ebenfalls für einen Lohn für den wir noch nicht eimal aufstehen würden.

Gruß
Bes
...auf weinfarbenem Meer segelnd zu anderen Menschen...

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chateri
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Beitragvon chateri » Di 09 Mär, 2004 07:09

Hallo zusammen,
grundsätzlich teile ich auch die meinung von Layla und Nephtes, d.h. ich gebe gerne, da ich es mir leisten kann. Allerdings hat Bes vollkommen recht, dass gerade in ägypten von vielen "helfern" die unwissenheit von reisenden ausgenutzt wird. Wenn am transferbus für das koffereinladen 20LE gefordert werden, hat das mit bakschisch einfach nichts mehr zu tun. Schuld daran sind aber die touris selbst, die völlig unvorbereitet in dieses land reisen und sich hinterher über die "abzocke" aufregen. Ich habe aber auch noch keine schlechten erfahrungen gemacht, wenn ich die übliche ein-pfund-note statt fünf-euro-schein gegeben habe. Und am meisten freue ich mich, wenn ich dort ein bakschisch geben kann, wo der empfänger nicht damit rechnet, z.B. dem boy im hotel, der die drehtür in schwung hält. In diesem sinne werde ich ab 19.03. wieder auf der jagd nach pfundnoten sein und genügend 10Euroscheine einstecken, damit ich den kellnern ihre euromünzen rücktauschen kann. (Hab ich da nicht eigentlich auch anspruch auf bakschisch? :P ).
Gruß
chateri

P.S. Schlimmeres als in ägypten hab ich nur in Tunesien erlebt und darum werde ich dort auch nie mehr urlaub machen.

Foerdetaucher

Beitragvon Foerdetaucher » Mi 10 Mär, 2004 08:43

Hallo,

Zitat von Bes: "Man sollte sich aber vor Augen führen, daß es in muslimischen Ländern den Spruch: "Teile was du hast!" gibt!
Grundlage ist hier eine Tradition, die dafür sorgt, daß wirtschaftlich besser gestellte selbstverständlich anderen unter die Arme greifen!"

Merkwürdigerweise scheint das und die beschriebene Hilfsbereitschaft nicht in allen islamischen Ländern von Minarett gerufen zu werden.

Ich war vor ca. 7 Jahren beruflich für einige Wochen im Sudan unterwegs, wir hatten zu zweit 120 kg Film- und Tauchausrüstung dabei, die wir nördlich Port Sudan über eine Strecke von ca. 500 m in der Mittagshitze durch einen Militärposten tragen mußten.

Unter eine Palme saßen 10 Sudanesen, der monatliche Durchschnittslohn betrug damals ca. 8 Dollar. Ich also hin zur Palme mit einem 5-Dollar-Schein. Zu meiner Verblüffung wollte sich niemand erheben und in wenigen Minuten den Lohn von 20 sudanesischen Arbeitstagen verdienen! Stattdessen wurden unmißverständliche Zeichen gegeben, daß sie meine Schachtel Marlboro haben wollten. Gut, konnten sie kriegen, Feuerzeug auch noch dazu. Das wars dann aber auch, geschleppt hat keiner :(

Noch krasser wurde es am eigentlich geplanten Rückreisetag. Ein Wüstenregen ging nieder, als wir gerade Port Sudan erreichten. Wer das noch nie erlebt hat, macht sich von der Gewalt der Wassermassen keine Vorstellung - nach 30 Minuten stand die gesamte Stadt 30 cm hoch unter Wasser! Unsere Jeeps erreichten gerade noch ein kleines Hotel auf der Nordseite der Stadt, Durchkommen zum südlich gelegenen Flughafen war unmöglich. Ich stand nun mit dem gesamten Gepäck der 12-köpfigen Reisegruppe, in die wir eingebunden waren, allein da, die anderen schlugen sich von Panik besessen zu Fuß zum Flughafen durch, mein Kollege eingeschlossen. Trotz der Anwesenheit von drei Hotelangestellten mußte ich das gesamte Reise- und Tauchgepäck von allen Leuten allein in ein Zimmer im zweiten Stock schleppen und am nächsten Tag auch wieder runter!

Dafür zogen wir bei einem Rundgang durch Khartoum ganze Heerscharen von bettelnden Kindern an, die erst verschwanden, als sich unser Führer als Angestellter der Regierung zu erkennen gab.

Fazit: Der Sudan ist zumindest kein Land mit islamischen Wertvorstellungen.

Jo

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Beitragvon Bes » Mi 10 Mär, 2004 12:12

Hallo Taucher,

wie überall auf der Welt gibt es solche und solche :D
und Du hast ja auch brav Deine Zigaretten plus Feuerzeug abgegeben :wink: (Du hast als Bessergestellter geteilt)

Aber hart zu arbeiten (120 kg schleppen), wenn auch gegen gute Bezahlung, ist eben nicht jedermanns Sache.
Das findest Du auch bei uns.

Übrigens, das Zitat stammt von Nephtes.

In diesem Sinne

Gruß
Bes
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Beitragvon chateri » Mi 10 Mär, 2004 12:29

Hallo Taucher,

im sudan leben auch ca. 10% christen. Hatten die vielleicht unter der palme gerade eine versammlung und konnten dir daher nicht helfen? :-D
gruss
chateri

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Nephtes
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Beitragvon Nephtes » Mi 10 Mär, 2004 20:52

Bin angenehm überrascht, daß hier eine Diskussion in Gang gekommen ist. Und ich gebe dir auch vollkommen recht Bes, wenn du sagst daß es auch Touristenabzocker dort gibt. In jedem Land und bei jeder Mentalität gibt es solche und solche. Aber ich weiß auch, daß es auch bei den Ägyptern untereinander durchaus üblich ist Bakschisch zu geben. Mich stört manchmal nur die Art und Weise wie damit umgegangen wird. Mir persönlich ist es lieber, ich gebe jemandem für eine Handreichung ein Bakschisch, als mich anschnorren zu lassen. Aber ich halte es für wichtig, daß Leute, die nach Ägypten reisen nicht unvorbereitet mit dieser Situation konfrontiert werden, denn in einem Punkt geb ich Chateri recht: Gegen Abzocke kann ich mich nur zur Wehr setzen, wenn ich weiß was angemessen ist! Solche Kämpfe habe ich durchaus auch schon ausgefochten, sehr zur Empörung der Betroffenen! Denn sein wir mal ehrlich, innerhalb Europas kämen wir nie auf die Idee, im verhältnis derartig geringe Trinkgelder zu geben. Und wenn man europäische Maßstäbe mit der Häufigkeit des Bakschischs in Ägypten kombiniert, ist man am Ende des Urlaubs pleite :lol: !
Ich fände es nur fatal, wenn Leute mit dem Grundgedanken nach Ägypten kommen. Die wollen uns nur Abzocken! Die die am lautesten meckern, zahlen ohne mit der Wimper zu zucken 16 Pfund für ein Stella und können sich offensichtlich nicht mehr leisten 1 Pfund für den Kofferträger zu erübrigen! ich wünsche mir einfach nur, daß man grundsätzlich erst einmal mir einer offenen Einstellung ankommt!
Und ich denke nicht nur die Ägypter interpretieren religiöse Anschauungen zu ihren Gunsten, dieses Phänomen zeigt sich in allen Kulturen, wir sind halt alles nur Menschen, oder? :wink:
Gruß
Nephtes

Anukis

Beitragvon Anukis » Mi 10 Mär, 2004 21:15

Mit Interesse hab ich die Beiträge gelesen! Bin auch schon von geschäftigen Kofferträgern in Ägypten davon überzeugt worden. Natürlich gibt es solche und solche! Aber mir ist ein Mensch, der Willen zeigt für seine Familie zu arbeiten, gleich wie gering , noch lieber , als mancher der faul auf der Haut liegt!

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Beitragvon chateri » Do 11 Mär, 2004 07:10

Hallo Nephtes,

du bringst es wirklich auf den punkt: Wissen was angemessen ist, und dann geben. Auch ich habe schon beobachtet, wie selbstverständlich der matrose meines schiffes dem mann an der schleuse für das auffangen des taues ein pfund in die hand gedrückt hat. Ich denke, dass bakschisch nicht nur ein beitrag zum lebensunterhalt ist, sondern auch zeigt, dass ich die leistung des anderen erkannt habe und schätze. Denn wenn es keine touristen gäbe, würde das bakschisch doch nur immer durchlaufen, von ägypter zu ägypter :)
gruss
chateri

Foerdetaucher

Beitragvon Foerdetaucher » Fr 12 Mär, 2004 02:07

Stimmt genau!

Wenn mir einer den Koffer 1 m vor der Ladeluke vom Transferbus aus der Hand reißen will und meint, dafür mindestens einen Euro zu kassieren, ist das mehr als frech!

Wenn dagegen mein Zimmerboy nach der ersten Nacht Zimmer und Bad piekfein saubermacht, liegen am nächsten Morgen 10 LE auf dem Kopfkissen und alle 4 - 5 Tage noch mal - die hat er sich verdient und dankt es mit diesen netten Handtuchfiguren oder ein paar Blüten auf dem Laken.

Und um die Diskussion auch mal auf eine andere Ebene zu lenken:
Vor allem meine Frau (viel weniger Ägyptenerfahrung als ich) fühlt sich ziemlich angewidert von dem extrem offensiven Verhalten vor allem der Parfüm- und Papyrusverkäufer. Sie geht abends gern mal bummeln und sagte mir immer wieder, sie würde viel mehr kaufen, wenn man sie in Ruhe ließe. Vor zwei Jahren trafen wir in Downtown Hurghada Nähe Peanuts auf einen Ladeninhaber, mit dem wir das mal durchdiskutieren konnten. Er sagte, leider verstünden fast alle seiner Kollegen nicht, daß der in Ruhe schauende Shopper der bessere Kunde sei, denn wenn man ihn in Ruhe läßt und er sieht etwas in der Auslage, das er haben will, kommt er rein und kauft es. Ist er erstmal drin, kauft er noch mehr. Schlägt man ihn dagegen gleich in die Flucht, ist das Geld noch in seiner Tasche. Bei diesem Mann kauften wir für 200 Euro ein, eben weil wir in Ruhe gucken konnten, und haben anderen im Hotel erzählt, wo sie in Ruhe einkaufen können.

Die gleiche Diskussion hatte ich mal in Safaga mit "T-Shirt-Hans", ein Deutscher, der seit Jahren dort lebt. Auch er sagte, daß seine Mitbewerber einfach die europäische Shoppingmentalität nicht kapieren - aber das sei gut für ihn!

Wirklich schade, daß vor allem in der Nähe großer Hotels die Shopbesitzer die potentiellen Kunden so sehr verschrecken, daß die gleich in der Anlage bleiben und ihre Souvenirs im überteuerten Hotelshop kaufen.

Jo

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Beitragvon Bes » Fr 12 Mär, 2004 09:24

Ich hab da auch noch ne nette Bakschischgeschichte:

Wir waren in Kairo auf dem Weg mit dem Taxi vom Hard Rock Cafe zum Hotel.
Unterwegs wollte ich noch Wasser kaufen und bat den Taxifahrer an einem "Super Market" zu halten. Die drei großen Flaschen Barakka sollten 6 LE kosten (Höchstgrenze). Dann kam der Taxifahrer nach und es gab ein großes Palaver mit dem Ladenbesitzer.
Danach kosteten die Flaschen 7 LE.
Ratet mal wer das 1 LE mehr bekommen hat.

So sind sie nun mal...

Gruß
Bes
Zuletzt geändert von Bes am Mi 25 Aug, 2004 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Gitte » Fr 12 Mär, 2004 10:03

Hallo Jo,
trotzdem denke ich ( wir sind auch ein kleines Familienunternehmen) so :

Leben und leben lassen

Noch 4 Monate, juchhu. :-D
Grüße Gitte :lol: :lol

Anukis

Beitragvon Anukis » Fr 12 Mär, 2004 22:36

Sehe das genauso chateri! Man sollte sehend durch die Welt gehen! Man liegt nicht immer richtig mit seiner Einschätzung , aber das ist kein Grund alle anderen zu ignorieren. Mich hat auch ein " nicht berechtigtes Backschisch" nicht in den Ruin getrieben! Ich bin kein Überflieger der nicht nach dem Geld sehen muß! Bin aber Mensch und sehe in jedem Urlaub sehr arme Menschen, die sich bemühen, den Touristen gefällig zu sein und die mit ganz anderen Lebensumständen eine Basis schaffen, die wir "unverschämt" nutzen! In diesem Sinne, wer das Prinzip des miteinander verstehen und begreifen nicht schnallt, sollte solche Länder nicht bereisen. Ma salama , Anukis!

Winnowill
Reisewilliger
Beiträge: 7
Registriert: Sa 10 Apr, 2004 22:21
Wohnort: München

Beitragvon Winnowill » Sa 10 Apr, 2004 22:33

Soo, das ist mein erster Eintrag in diesem Forum hier und ich hoffe das klappt nun auch..

Ich bin vor 2 Tagen von einem 14.-tägigen Ägyptenurlaub zurück gekommen und habe gerade dieses Forum entdeckt.

Fördetaucher hat geschrieben:Und um die Diskussion auch mal auf eine andere Ebene zu lenken:
Vor allem meine Frau (viel weniger Ägyptenerfahrung als ich) fühlt sich ziemlich angewidert von dem extrem offensiven Verhalten vor allem der Parfüm- und Papyrusverkäufer. Sie geht abends gern mal bummeln und sagte mir immer wieder, sie würde viel mehr kaufen, wenn man sie in Ruhe ließe. Vor zwei Jahren trafen wir in Downtown Hurghada Nähe Peanuts auf einen Ladeninhaber, mit dem wir das mal durchdiskutieren konnten. Er sagte, leider verstünden fast alle seiner Kollegen nicht, daß der in Ruhe schauende Shopper der bessere Kunde sei, denn wenn man ihn in Ruhe läßt und er sieht etwas in der Auslage, das er haben will, kommt er rein und kauft es. Ist er erstmal drin, kauft er noch mehr. Schlägt man ihn dagegen gleich in die Flucht, ist das Geld noch in seiner Tasche. Bei diesem Mann kauften wir für 200 Euro ein, eben weil wir in Ruhe gucken konnten, und haben anderen im Hotel erzählt, wo sie in Ruhe einkaufen können.

Wirklich schade, daß vor allem in der Nähe großer Hotels die Shopbesitzer die potentiellen Kunden so sehr verschrecken, daß die gleich in der Anlage bleiben und ihre Souvenirs im überteuerten Hotelshop kaufen.

Jo



Die gleichen Gedanken kamen mir auch, ich hätte wohl viel mehr gekauft wenn ich nicht dauernd so belästigt worden wäre.
Aber in nachhinein bin ich nicht so traurig drum, ich hab alles gekriegt was ich wollte und kein für mich unnützes Zeug weil ich nicht in Versuchung gekommen bin.
Wir haben in Luxor einen Schmuckladen entdeckt in dessen Schaufenster stand "Keine Belästigung". Da sind wir dann gleich mal rein. Leider konnte man dort auch nicht handeln, aber die Preise waren wirklich zivil und der Verkäufer total nett. Wenn ich mal wieder nach Luxor komme werde ich auf jeden Fall wieder dort hin gehen.
Wenn jemand interesse an der Adresse hat, ich gebe sie gerne weiter.:)