
Gruß
Uli
[17.45] Vizepräsident Omar Suleiman spricht im ägyptischen Staatsfernsehen. Die Präsidentschaftswahlen würden im August oder September stattfinden, sagt er. Einen früheren Termin lehnt er ab.
+++ Vizepräsident Suleiman sieht "Kräfte aus dem Ausland" am Werk +++
[17.55] Vizepräsident Omar Suleiman bezeichnet die Forderungen der jues auch "Elemente" gegeben, die Chaos im Land geschürt hätten. Womöglich hätten "Kräfte aus dem Ausland" die Gewalt verursacht. Während der Vizepräsident sich im Staatsfernsehen äußert, gibt es auf dem Tahrir-Platz neue Auseinandersetzungengendlichen Demonstranten als "legitim und akzeptabel". Allerdings habe
03.02.2011 18:20 Uhr
Schwedischer Reporter in Kairo möglicherweise entführt
Ein Reporter des schwedischen Fernsehsenders SVT ist in Kairo verschwunden und möglicherweise entführt worden. Wie SVT in Stockholm berichtete, meldete sich am Handy des Korrespondenten Bert Sundström ein arabisch sprechender Mann und sagte: "Euer Mann ist bei der Armee. Wenn ihr Hurensöhne ihn zurückhaben wollt, müsst ihr kommen und ihn euch holen."
17:20 Uhr: Polizei nimmt Menschenrechtsaktivisten fest
Die ägyptische Polizei hat am Donnerstag in Kairo ausländische Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch festgenommen. Wie eine Sprecherin von Amnesty International sagte, umstellte die Militärpolizei ein Büro, in dem sich mehrere Menschenrechtsaktivisten aufhielten. Beamte hätten das Gebäude dann gestürmt und einen Amnesty-Mitarbeiter sowie weitere Menschenrechtsaktivisten festgenommen.
03.02.2011 18:31 Uhr
Unruhen treffen Tourismusbranche
Die tagelangen Proteste in Ägypten haben die wichtige Tourismusindustrie des Landes schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach Angaben von Vize-Präsident Suleiman verließen in den vergangenen neun Tagen eine Million ausländische Touristen das Land. Er bezifferte den Einnahmeausfall auf eine Milliarde Dollar. Suleiman sagte weiter, hinter den Protesten gegen die Regierung steckten Ausländer, die Muslimbrüderschaft und Geschäftsleute.
03.02.2011 18:26 Uhr
Suleiman verbittet sich Eingreifen
"Das Eingreifen in unsere inneren Angelegenheiten ist unakzeptabel. Wir werden das nicht erlauben", sagte Vize-Präsident Suleiman in einem Interview mit dem Staatsfernsehen. Er bezog sich damit auf die USA, die schnelle poltitische Veränderungen in Ägypten forderte.
In Kairo haben sich die meisten Journalisten inzwischen in den großen Hotels Ramses Hilton sowie Semirais InterContinental verschanzt, von deren Fenstern aus man das Geschehen auf dem Tahrir-Platz beobachten kann. BBC sendet von dem weiter entfernten Novotel nahe der Kairoer Oper. Kamerateams, die in den vergangenen Tagen noch auf Häusern am Tahrir postiert waren, haben ihre Stellungen in Panik geräumt.
Gezielt geschürter Ausländerhass – so scheint es – ist inzwischen eine treibende Kraft des Mobs. Seine Schläger verprügeln jeden, der nur irgendwie wie ein Ausländer aussieht. Andere suchen gezielt nach Amerikanern, wie Demonstranten über Twitter berichten. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich offenbar unter den Heerscharen Mubaraks das Gerücht, man habe israelische Münzen auf der Straße gefunden. Ausländer hätten Flugblätter gegen den Präsidenten verteilt, und die Amerikaner hätten die Anarchie im Land angezettelt, um Ägypten zu zerstören. In einem Kulturraum, der vollgesogen ist mit Verschwörungstheorien, finden solche absurden Thesen sofort Resonanz.
Regierung und Opposition standen sich weiter unversöhnlich gegenüber: Oppositionsführer Mohamed ElBaradei und die einflussreiche Muslimbruderschaft wiesen Verhandlungsangebote der Regierung zurück. Ohne den sofortigen und bedingungslosen Rücktritt Mubaraks, der erst im September abtreten will, hätten Gespräche keinen Sinn, sagte ElBaradei.
Ob die USA das ägyptische Militär auch finanziell unter Druck setzen würden, war zunächst unwahrscheinlich. Abgeordnete wollten erst abwarten, wohin sich Ägypten entwickele, erklärten Mitarbeiter des Kongresses und Experten. Die US-Regierung erklärte, die Militärhilfen könnten überdacht werden, falls die Lage weiter eskaliere.