Die 4. Zwischenzeit - Nach Mubaraks Rücktritt

Hier könnt ihr Einsteigerfragen zu Ägyptologie, Tempeln, Götter usw. stellen, aber auch zur gegenwärtigen Kultur, dem Land und seinen Menschen Stellung beziehen

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KaraBenNemsi
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Beitragvon KaraBenNemsi » Mo 10 Okt, 2011 23:23

Die Diskussion gab es schon mal im Februar, was ist Geschehen? 100000 Kopten auf der Flucht, brennenden Kirchen und Tote, Tote, Tote.
Soll man darauf nicht hinweisen?

Ps. hast aber recht, es soll hier nicht der Eindruck enstehen das alle Muslime an diesen Genozid beteiligt sind. Nur ist die Masse still und tut nichts.
Zuletzt geändert von KaraBenNemsi am Mo 10 Okt, 2011 23:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Uli
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Beitragvon Uli » Mo 10 Okt, 2011 23:25

kalter putsch = geklauter putsch


Hmmm... :gruebel:

Ich hab jetzt mal rumgegoogelt (ne genaue Definition find ich aber leider nicht).
Wenn ich die ganzen Artikel richtig verstehe geht es um Putsch ohne Waffengewalt oder um eine langsame Entwicklung die zu einem Putsch führt.
Keine Ahnung. Gibts wohl keine klare Definition. Zumindest nicht im deutschsprachigen Internet... :roll:

Gruß
Uli

spammster
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Beitragvon spammster » Mo 10 Okt, 2011 23:31

unter einem kalten Putsch versteht man üblicherweise den Versuch die alte Ordnung vor dem Putsch während/direkt im Anschluss des Putsches auf passive Weise wiederherzustellen.

vereinfacht ausgedrückt: der Versuch die Zeit zurückzudrehen und dabei als "Sieger" Hervorzugehen, ohne wirklich selbst aktiv zu kämpfen etc..

Im Endeffekt also viel passiert und nichts hat sich geändert.

Abgeleitet vom kalten Krieg, in dem zwar viel passiert ist (es aber nie zu einem wirklich aktivem/heißen Krieg gekommen ist), sich aber nichts wirklich an den Grundeinstellungen der Fraktionen geändert hat und alles was geschehen ist über politische Wege abgelaufen ist.

und da liegt auch der Schwerpunkt der Aussage "Kalt" ein Putsch kann nicht kalt sein, wenn aktiv mitgekämpft wird.

Was wohl deutlich darauf hinweist, dass der Begriff absolut fehl am platz ist, nach dem was das Militär getrieben hat.

Alles bis zum abschlachten (anders lässt sich das ja nun nicht mehr ausdrücken) der Kopten hat in die definition von kalt gepasst. Reform hier, versprechen da und alles ewig hinauszögern in der Hoffnung alle verlieren das Interesse irgendwann oder blicken nicht mehr durch und nehmen es einfach hin.

Ich sehe für Ägypten momentan keine rosige Zukunft, wenn das mal nicht wieder ein Todesstoß für den Tourismus war (zu mindestens für die Wintersaison).

Die Lage mit Israel ist auch immer noch ein bisschen unübersichtlich und undurchsichtig. Ich würde dem Militär momentan zutrauen, dass die einen Krieg anzetteln um von den Problemen im Land abzulenken (wer das eigene Volk angreift, wird kein Problem damit haben ein Land anzugreifen, das sowieso nicht gerade beliebt ist)
Wer Rhctehcrsiebhlefer fedint draf dsiee bhetaleen

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Beitragvon Uli » Mo 10 Okt, 2011 23:36

spammster hat geschrieben:unter einem kalten Putsch versteht man üblicherweise den Versuch die alte Ordnung vor dem Putsch während/direkt im Anschluss des Putsches auf passive Weise wiederherzustellen.

vereinfacht ausgedrückt: der Versuch die Zeit zurückzudrehen und dabei als "Sieger" Hervorzugehen, ohne wirklich selbst aktiv zu kämpfen etc..

Im Endeffekt also viel passiert und nichts hat sich geändert.

Abgeleitet vom kalten Krieg, in dem zwar viel passiert ist (es aber nie zu einem wirklich aktivem/heißen Krieg gekommen ist), sich aber nichts wirklich an den Grundeinstellungen der Fraktionen geändert hat und alles was geschehen ist über politische Wege abgelaufen ist.

und da liegt auch der Schwerpunkt der Aussage "Kalt" ein Putsch kann nicht kalt sein, wenn aktiv mitgekämpft wird.


Danke für die Erklärung.

Gruß
Uli

Meretaton
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Beitragvon Meretaton » Mo 10 Okt, 2011 23:47

KaraBenNemsi,

die Masse ist nicht still, gäbe es dann gemeinsame Demonstrationen von Kopten und Muslimen?
Die Masse soll durch solche Aktionen, wie bei der jüngsten Demo eingeschüchtert werden.
Es gibt das friedliche Miteinander, man muss nur die Augen aufmachen.
Bei meinem letzten Urlaub im September war ich auch ein paar Tage in Minya und Umgebung, in der Stadt sowie in umliegenden Dörfern und kleinen Städten. Gerade dort habe ich viele Jugendliche und Erwachsene beider Religionen gemeinsam erlebt. Sei es bei einer Feier einer christlichen Schule oder in Restaurants oder beim Picknick am Nil.
Dies war jetzt nur ein kleines Beispiel, welches Du aber überall erleben kannst.
Dieser Haß geht meiner Meinung nach nicht immer von den Kollegen, Nachbarn, Familien, usw. aus, er wird sehr oft auch gezielt angezettelt, Demos und Kundgebungen werden, wie geschehen, bewußt gestört und in eine andere Richtung gelenkt.
Dies ist mein persönlicher Eindruck.

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Beitragvon Uli » Mo 10 Okt, 2011 23:55

Nur ist die Masse still und tut nichts.


Die Masse tut nichts? Die Masse tut schon seit Monaten so einiges.

http://www.focus.de/politik/ausland/kri ... 73294.html

Mal ein Artikel nach meinem Geschmack:

Gewiss, in Ägypten geht es in den nächsten Jahren auch um Religionsfreiheit, aber nicht nur. Und wenn sich Bundesaußenminister Guido Westerwelle und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton alarmiert äußern, weil in Ägypten Christen bedroht sind, dann greift dies viel zu kurz. Ägyptens Christen sind politisch zwischen alle Stühle geraten, und die Klügeren unter den Kopten wissen das. Der Westen sollte sich für die Rechte aller Ägypter einsetzen, nicht nur für die der Christen - gerade im Interesse der Kopten.


http://www.sueddeutsche.de/politik/auss ... -1.1158796

Gruß
Uli

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Beitragvon KaraBenNemsi » Di 11 Okt, 2011 00:05

der focus bericht macht hoffnung. wollen wir hoffen das es sich beruhigt.

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Beitragvon Uli » Di 11 Okt, 2011 00:26

KaraBenNemsi hat geschrieben:der focus bericht macht hoffnung.


ganz ehrlich: das ist nicht der erste Bericht in der Richtung, den ich lese.
Sehr oft hat man in letzter Zeit gelesen, dass sich Christen und Muslime gemeinsam auf die Strasse gestellt haben.
Lies hier ein bißchen mehr mit und Du wirst sehen, dass es tatsächlich etwas anders zu sein scheint, als man im ersten Moment bei der Sensationspresse den Eindruck hat. Schnell wird dort von brennenden Kirchen geschrieben, aber was wirklich teilweise dahinter steckt sieht man nur wenn man genauer hin guckt.
Den Menschen in Ägypten geht es glaube ich in erster Linie um Freiheit, um ihre Familien, ihre Jobs. Und leider gibt es dort immer wieder Propaganda, die genau diese Wünsche als Mittel einsetzen, um diese ängstlichen Menschen auf ihre Seite zu ziehen.
Ich kann diesen Menschen aber nicht ankreiden, wenn sie sich davon beeinflussen lassen, da diese Propaganda teilweise sehr geschickt ist. Und ich kann auch niemanden verurteilen, der aus Angst nicht auf die Straße geht.
Wir sollten daher einfach abwarten und hoffen, dass das Denken inzwischen so weit fortgeschritten ist, dass die Menschen erkennen, dass Gewalt das falsche Mittel ist und dass die, die Gewalt predigen, nicht die sind, die ihre Familien in eine glückliche Zukunft führen...

Gruß
Uli

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Di 11 Okt, 2011 00:53

Das staatliche Fernsehen steht (symbolisch gesprochen) massiv unter Beschuss. Ihm wird vorgeworfen, religiöse Unruhen anzustiften und falsch über die Ereignisse von gestern berichtet zu haben. Auch prominente Nachrichtensprecher des Staatsfernsehens äußern sich empört über die "Bericht"erstattung.
http://english.ahram.org.eg/~/NewsConte ... t-the.aspx
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Ansata
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Beitragvon Ansata » Di 11 Okt, 2011 15:31

Hallo,
es gibt gemeinsame Aktivitateten von Christen und Muslimen, sie beschraenken sich jedoch meist auf Unteraegypten. Ich sehe ein grosses Problem in der ungenuegenden Bildung des Volkes. Noch heute -2011- kann ein recht ansehlicher Teil der Bevoelkerung weder lesen noch schreiben. Auf der anderen Seite ist es so, dass fast alle Familien einen Fernseher besitzen. Da ich leider nicht perfekt arabisch spreche, frage ich Freunde. Ihrer Ansicht nach hat sich die Berichterstattung der heimischen Sender nicht gross veraendert, auch im Januar wurden die Juden und Auslaender als Ursache fuer die Probleme genannt.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die ueberwiegende Mehrheit des Volkes seit 30 Jahren zwangsweise immer den Kopf eingezogen hat und das tat, was befohlen wurde. Wir lernen in Deutschland das selbstaendige Denken und vorrausschauendes Planen- beides ist hier meist nicht existent.
Wenn jetzt nun eine Respektperson wie Journalist, Iman, Lehrer u.a. sagt das die Christen Schuld sind an Arbeitslosigkeit, Anarchie, Gewalt usw. sind, so wird es manchmal geglaubt. Wenn jedoch wie in Mariba ueber mehrere Wochen hinweg Freitags gehetzt wurde, so darf man sich nicht ueber die Folgen wundern.
Was mich wundert ist die Haltung der Armee. Die Armee hat ein hohes Ansehen, jede Familie hat mindest ein Mitglied das einmal gedient hat.
Aus welchem Grund werden die Muslim- Extremisten in keiner Weise belangt wenn sie ihre Verbrechen begehen// So wird ein Problem geschaffen dass sich zumindest kurzfristig nur schwer loesen laesst.
Gestern Abend hat Pabst Shenuda in Abassiya zu friedvollem Miteinander und Einigkeit aufgerufen und gebetet. Von heute bis Donnerstag wird gefastet, taeglich werden zwei Messen gelesen und fuer den Frieden gebetet.
Von den staatlichen Medien kommen nur leere Versprechungen, Taeter die anhand von Video bzw. Photo identifiziert wurden sind nach wie vor in Freiheit. Radio Kairo spielt Trauermusik, aber das Problem wird vernachlaessigt.
Wir fragen uns alle wie es nun weitergehen soll, viele schauen da nach Westen. Momentan koennen wir nur beten, hoffen und uns notduerftig sichern.
Salam, Ansata

Gruß!-Gast
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Beitragvon Gruß!-Gast » Di 11 Okt, 2011 17:48

Hallo,

KaraBenNemsi hat geschrieben: 100000 Kopten auf der Flucht


Hier eine Aussage des Bischofs von Giza zu dieser Zahl.

Der koptisch-katholische Bischof von Gizeh, Antonios Aziz Mina, erklärte allerdings im Gespräch mit "Radio Vatikan" am Freitag, er zweifle an der Zahl von 100.000 christlichen Emigranten. Wörtlich erklärte der Bischof: "Wir haben gar keine sicheren Daten, es gibt da keine Statistik. Und die Motive für Emigration sind vielfältig."

Zwar sei das wichtigste Motiv die Unsicherheit, aber nicht nur die Christen litten darunter, sondern alle Ägypter, auch die Muslime, so Mina: "Wenn man sieht, dass die Christen überproportional unter den Emigranten aus Ägypten vertreten sind, dann liegt das daran, dass sie mehr Anknüpfungspunkte im Ausland haben. Aber jeder Christ, der weggeht, hinterlässt eine große Lücke und schwächt die Präsenz der christlichen Minderheit."

http://www.kathweb.at/site/nachrichten/ ... 42092.html

Gruß!

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Beitragvon KaraBenNemsi » Di 11 Okt, 2011 20:36

@Ansata: danke für deinen Beitrag der unten stehende Text scheint deine Aussagen zu belegen.



http://www.kath.net/detail.php?id=33451


Heute ist der Finanzminister wegen der Vorfälle zurück getreten.

die 100.00er Zahl hab ich auch nur aus den Medien, aber selbst wenn es nur die Hälfte ist, ist es schrecklich.

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Mi 12 Okt, 2011 11:46

Ayman Nour (der 2005 gegen Mubarak antrat) hat vor Gericht die Anerkennung seiner Partei erstritten. Das zuständige Organ hatte die Anerkennung zuvor abgelehnt. Gleichzeitig schickt Nour eine Botschaft an das Militär: Man könnte aufgrund der unverantwortlichen Entscheidungen "Game over" sagen. Gleichzeitig fordert er den Rücktritt der Regierung, welche die Sicherheit nicht herstellen könne.
http://english.youm7.com/News.asp?NewsI ... 4&SecID=12
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Beitragvon NICO » Mi 12 Okt, 2011 14:45

Selam

Hier noch ein paar Artikel :

"Ägyptische Junta unterdrückt friedliche Demonstranten"

......Vergangene Woche wurde in der oberägyptischen Stadt Assuan eine koptische Kirche angegriffen. Viele Ägypter hegten den Verdacht, dass der Oberste Rat der Streitkräfte (SCAF) für diesen Zwischenfall verantwortlich sei


http://www.wsws.org/de/2011/okt2011/egyp-o12.shtml



"Kein Termin für Präsidentschaftswahl"

der für den 28. November geplante Beginn der Parlamentswahl werde nicht verschoben. Doch einen Termin für die Präsidentschaftswahl gibt es bislang nicht. Mehrere Präsidentschaftskandidaten hatten in der vergangenen Woche erklärt, die Wahl solle im April kommenden Jahres stattfinden, was aber nach dem bisherigen Zeitplan, den das Militär festgelegt hat, nicht möglich wäre.


http://www.n-tv.de/politik/Aegypter-fue ... 03731.html




"Prozess gegen Blogger Sanad wird neu aufgerollt"
Das ist der junge Ägypter der schon 50 Tage Hungerstreik macht.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011 ... er-prozess

Hier noch ein Interview mit seinem Bruder :

http://english.aljazeera.net/news/middl ... 43900.html


Gruss Nico
نيكو

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Beitragvon Ansata » Mi 12 Okt, 2011 17:30

Hallo,
wir haben heute im Buero die hiesige Situation diskutiert und sind zu einem -theoretischem- interessanten Ergebnis gekommen, stelle es einfach mal ins Forum.
Der momentan rechtslose Zustand manifestiert sich in Terrorakten gegen die friedliche christliche Minderheit und und eine seit der Revolution stark angestiegene Kriminalitaet. Dabei ist es auffallend, das staatliche Exekutivorgane -Polizei und Armee- aktiv an der Ermordung von Christen beteilgt ist. Ihre Aktionen beschraenken sich jedoch ausschliesslich auf Unteraegypten
Rafah 29/01
Deir el Bishoi 23/02
Atfih 04/03
Manschejet Nasser 08/03
Maspero 14/05
Maspero 09/10
Die in Oberaegypten ausgefuehrten Terrorakte und Morde sind von extremistischen Moslems ausgegangen.
Es waere interessant zu wissen, ob diese Arbeitsteilung geplant ist.
Der beschriebene anarchische Zustand scheint gesteurt zu sein. Exekutive und Judiskative verhalten sich bei der Strafverfolgung voellig passiv, haben jedoch eine grosse Anzahl von Revolutionaeren verhaftet und vor Schnellgerichten zu Haftstrafen verurteilt.
Die Mehrheit der Bevoelkerung lehnt diesen Zustand ab, es herrscht Angst unter der christlichen Bevoelkerung, einige Stimmen sehnen sich sogar nach der Aera Mubarak zurueck. Die Sorge um Sicherheit, Beschaeftigung und einem geordnetem Leben wird durch die staatlichen Organe einerseits mit Terror und Gewalt und Passivitaet andererseits verstaerkt. Es scheint, hier sind Kraefte am Werk die systematisch und geziehlt Angst und Unruhe im Volk hervorrufen.
Dieser Vorgang wird geziehlt durch Fehlinformationen in einerseits staatlichen Medien und andererseits den Muslim-Extremisten nahestehenden Druckmedien geschuehrt. Saemtliche Fehlinformationen haben einen gemeinsamen Nenner- sie richten sich gegen den Staat Israel, die Juden und die Christen.
Nun stellt sich die Frage, aus welchem Grund beschriebene Aktionen durchgefuehrt werden. Wer profitiert von einem rechtslosen Zustand und einer veraengstigten und unzufriedenen Bevoelkerung//
Obwohl wir keine Politikwissenschaftler sind meinen wir diese Frage beantworten zu koennen- Es profitiert der -Starke Mann- der die Anarchie beseitigt, Ruhe, Ordnung und gute wirtschaftliche Vorraussetzungen schafft. Es ist ein offenes Geheimniss dass der noch zu waehlende President bereits jetzt zum Scheitern verurteilt ist.
Dieses weiss auch der -Starke Mann-.
Aegypten steht vor zwei Alternativen-
1. Unstabilitaet, Unruhen, religioes bedingter Terror mit vielen Toten und wirtschaftliche Rezession.
2. Uebernahme der Staatsgeschaefte durch eine -nicht gewaehlte- geeignete Partei oder eine Zwangs- Koalition von zwei Parteien.
Wir wissen nicht was die Zukunft ist, wir wissen aber das bald etwas geschehen muss.
Aufgrund der strategischen Bedeutung und geopolitischen Lage Aegyptens duerfte zumindest der Westen wohl eher Alternative 2 begruessen.
Ich hoffe diese Beurteilung ist nicht zu weit hergeholt und wuerde mich ueber ein Feedback freuen.
Salam, Ansata