Folgen die Ägypter dem tunesischen Beispiel?
- KaraBenNemsi
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11 tote kopten und viele geschäfte geplündert
In dem GfbV-Artikel wird von einem Sonntag gesprochen. Ich nehme an, es ist das gleiche Ereignis, über das auch die Sendung report berichtet hat. Die Ausstrahlung war am 31.1. und wenn man die Produktionszeit berücksichtigt, dann kann sich die Tragödie spätestens am 23.1. abgespielt haben. In einen Zusammenhang mit den Demonstrationen passt das eigentlich nicht. Es sieht so aus, als wäre die GfbV auf den Zug aufgesprungen und das finde ich nicht in Ordnung.
Trotzdem will ich die Probleme der Kopten nicht kleinreden und finde jeden Angriff auf Menschen inakzeptabel. Sollten die Demos zum Erfolg führen und eine vernünftige Regierung und eine ordentlichen Verfassung installiert werden, dann ändert sich vielleicht auch in dieser Hinsicht etwas.
Gitta
Hallo Ansata,
Ich kenne die Situation von Maghagha sehr gut - bin schließlich sehr oft vor Ort. Ich kenne auch ein Großteil der Gotteshäuser ebenda und in der näheren Umgebung. Aber wir wissen doch beide, dass mit solchen Meldungen in der derzeitig angespannten Lage Politik gemacht wird.
Ebenso weiß ich, dass die ägyptischen Kopten ein sehr gut ausgebautes Netzwerk besitzen, über welches die Informationen in die weite Welt getragen werden - die Informationen, die bei dir kursieren, haben sicherlich über ähnliche Wege dorthin gefunden. Und ich konnte schon mehrfach beobachten, wie Tatsachen für die eigene Sache verdreht werden - ein rezentes Beispiel hierfür ist ein Youtube-Film, der auf einem sehr bekannten Youtube-Konto eingestellt wurde, welches sich besonders den Repressalien und Greultaten widmet, die an den Kopten begangen werden. Dieser Youtube-Film wurde anlässlich des Zwischenfalls in Samalut (Schusswaffengebrauch im Zug mit einem koptischen Todesopfer und mehreren Verletzten) hochgeladen und soll den Angriff der Sicherheitskräfte auf das christliche Krankenhaus zeigen – er zeigt aber in Wirklichkeit die Straßenschlachten, die es einige Wochen zuvor in Kairo gab. Darauf hinweisende Kommentare werden als Spam gekennzeichnet, da sie der eigenen Sache nicht dienlich sind. Und das ist ein Grund, warum ich bei solchen Meldungen immer auf der Hut bin. Ich würde nie negieren, dass die Kopten Ziel von Repressalien oder Anschlägen sind – ich möchte nur einen reflektierteren Umgang mit der Materie und dazu gehört nun einmal nicht, wie ein pawlowscher Hund zu reagieren.
Gruß!
Lieber Gast Gruss,
das Massaker von Magaga hat eindeutig einen religioesen Hintergrund. Es schwelt seit einiger Zeit in Magaga, die alte orthodoxe Kirche wurde von den Christen abgerissen da sie die Genehmigung fuer den Neubau einer groesseren Kirche hatten.
Ich kenne die Situation von Maghagha sehr gut - bin schließlich sehr oft vor Ort. Ich kenne auch ein Großteil der Gotteshäuser ebenda und in der näheren Umgebung. Aber wir wissen doch beide, dass mit solchen Meldungen in der derzeitig angespannten Lage Politik gemacht wird.
Ebenso weiß ich, dass die ägyptischen Kopten ein sehr gut ausgebautes Netzwerk besitzen, über welches die Informationen in die weite Welt getragen werden - die Informationen, die bei dir kursieren, haben sicherlich über ähnliche Wege dorthin gefunden. Und ich konnte schon mehrfach beobachten, wie Tatsachen für die eigene Sache verdreht werden - ein rezentes Beispiel hierfür ist ein Youtube-Film, der auf einem sehr bekannten Youtube-Konto eingestellt wurde, welches sich besonders den Repressalien und Greultaten widmet, die an den Kopten begangen werden. Dieser Youtube-Film wurde anlässlich des Zwischenfalls in Samalut (Schusswaffengebrauch im Zug mit einem koptischen Todesopfer und mehreren Verletzten) hochgeladen und soll den Angriff der Sicherheitskräfte auf das christliche Krankenhaus zeigen – er zeigt aber in Wirklichkeit die Straßenschlachten, die es einige Wochen zuvor in Kairo gab. Darauf hinweisende Kommentare werden als Spam gekennzeichnet, da sie der eigenen Sache nicht dienlich sind. Und das ist ein Grund, warum ich bei solchen Meldungen immer auf der Hut bin. Ich würde nie negieren, dass die Kopten Ziel von Repressalien oder Anschlägen sind – ich möchte nur einen reflektierteren Umgang mit der Materie und dazu gehört nun einmal nicht, wie ein pawlowscher Hund zu reagieren.
Gruß!
- KaraBenNemsi
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die sprechen vom vergangenen Sonntag
In Ägypten sind elf Kopten bei einem islamistischen Anschlag ums Leben gekommen. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen mitteilte, ereignete sich das Massaker bereits am Nachmittag des 30. Januar in dem Dorf Sharuna, 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo.
In Ägypten sind elf Kopten bei einem islamistischen Anschlag ums Leben gekommen. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen mitteilte, ereignete sich das Massaker bereits am Nachmittag des 30. Januar in dem Dorf Sharuna, 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo.
Für alle die die Sendung verpasst haben :
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanalueb ... -in-Nahost
Gruß Nico
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Gruß Nico
نيكو
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Hallo Ankh,
was verbirgt sich hinter diesem Link. Soll ich da meine moralische Unterstützung für die Protestierenden auf dem virtuellen Tahir-Platz ausdrücken? Oder sieht man, wer gerade dort ist?
was verbirgt sich hinter diesem Link. Soll ich da meine moralische Unterstützung für die Protestierenden auf dem virtuellen Tahir-Platz ausdrücken? Oder sieht man, wer gerade dort ist?
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
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Hier zur Lage der Journalisten (Ticker Spiegel online):
+++ Regierung wehrt sich gegen Vorwurf der Einschüchterung +++
[19.20 Uhr] Steckte die ägyptische Regierung hinter den Übergriffen auf ausländische Journalisten? Das Informationsministerium hat entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen: "Erklärungen einiger internationaler Kreise, wonach es hier eine offizielle Politik gegen ausländische Medien gibt, sind falsch", erklärte die für ausländische Medien zuständige Abteilung des Ministeriums. Es sei nicht akzeptabel, Gewalt gegen Journalisten anzuwenden. Das Informationsministerium habe mehrfach interveniert, um die Freilassung von Medienmitarbeitern, die "zur Befragung festgenommen wurden" zu erwirken. Mehrere ausländische Fotografen und Journalisten waren in den vergangenen Tagen in Kairo von Pro-Mubarak-Demonstranten bedroht oder von Polizisten in Zivil festgenommen worden. Einigen TV-Journalisten nahm man ihre Videoaufnahmen weg. Dies hatte international für Empörung gesorgt.
+++ "Reporter ohne Grenzen" berichtet von Dutzenden Festnahmen +++
[20 Uhr] Sie wurden festgenommen, eingeschüchtert oder körperlich angegriffen: Journalisten, die über die Unruhen in Ägypten berichten wollten. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat die Übergriffe gegen Journalisten scharf verurteilt. Mindestens 60 Journalisten, die über die aktuellen Ereignisse in Ägypten berichtet haben, seien seit dem 2. Februar festgenommen worden, heißt es in einer Erklärung. Acht von ihnen würden offenbar noch immer festgehalten. Rund 70 Journalisten seien bislang körperlich angegriffen oder bedroht worden. Zudem seien mehrere Büros von Medien überfallen, Ausrüstungen wie Kameras und Material konfisziert oder zerstört worden. In erster Linie hätten Anhänger der Mubarak-Regierung regelrecht Jagd auf Mitarbeiter internationaler Medien in Kairo gemacht. Vor allem Fernsehteams und Fotografen seien Ziel von Angriffen, Drohungen und Behinderungen.
+++ Regierung wehrt sich gegen Vorwurf der Einschüchterung +++
[19.20 Uhr] Steckte die ägyptische Regierung hinter den Übergriffen auf ausländische Journalisten? Das Informationsministerium hat entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen: "Erklärungen einiger internationaler Kreise, wonach es hier eine offizielle Politik gegen ausländische Medien gibt, sind falsch", erklärte die für ausländische Medien zuständige Abteilung des Ministeriums. Es sei nicht akzeptabel, Gewalt gegen Journalisten anzuwenden. Das Informationsministerium habe mehrfach interveniert, um die Freilassung von Medienmitarbeitern, die "zur Befragung festgenommen wurden" zu erwirken. Mehrere ausländische Fotografen und Journalisten waren in den vergangenen Tagen in Kairo von Pro-Mubarak-Demonstranten bedroht oder von Polizisten in Zivil festgenommen worden. Einigen TV-Journalisten nahm man ihre Videoaufnahmen weg. Dies hatte international für Empörung gesorgt.
+++ "Reporter ohne Grenzen" berichtet von Dutzenden Festnahmen +++
[20 Uhr] Sie wurden festgenommen, eingeschüchtert oder körperlich angegriffen: Journalisten, die über die Unruhen in Ägypten berichten wollten. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat die Übergriffe gegen Journalisten scharf verurteilt. Mindestens 60 Journalisten, die über die aktuellen Ereignisse in Ägypten berichtet haben, seien seit dem 2. Februar festgenommen worden, heißt es in einer Erklärung. Acht von ihnen würden offenbar noch immer festgehalten. Rund 70 Journalisten seien bislang körperlich angegriffen oder bedroht worden. Zudem seien mehrere Büros von Medien überfallen, Ausrüstungen wie Kameras und Material konfisziert oder zerstört worden. In erster Linie hätten Anhänger der Mubarak-Regierung regelrecht Jagd auf Mitarbeiter internationaler Medien in Kairo gemacht. Vor allem Fernsehteams und Fotografen seien Ziel von Angriffen, Drohungen und Behinderungen.
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Ein "Rat der Weisen" wurde gegründet, um mit der Regierung zu verhandeln. Mit dabei u.a. Amr Mussa, Verfassungsexperten, Musiker, Politiker, Journalisten u.a. Ich habe garade nicht die zeit, das alles zu übersetzen.
http://www.almasryalyoum.com/en/news/wi ... -step-down
Ich frage mich nur, ob die die notwendige Akzeptanz der Demonstranten haben.
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Ich frage mich nur, ob die die notwendige Akzeptanz der Demonstranten haben.
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das sogenannte komitee der weisen, besteht aus vielen angesehen personen ägyptens. sie vermitteln zwischen den forderungen der demonstranten und der regierung. sie gelten als partioten und sind sehr angesehen und beliebt unter der bevölkerung. die entscheidung soll in wenigen stunden bekannt gegeben werden, entweder ist dies die angekündigte rede oder kommt extra dazu. heute ist wieder der 3. tag also schuldet uns herr m. wieder eine rede.
wir waren heute am midan tahrir. dort haben die demonstranten über ein 9stöckiges hochhaus ein banner hochgezogen mit ihren forderungen an die regierung.
http://www.youtube.com/watch?v=8d5FDfcN ... r_embedded
wir waren heute am midan tahrir. dort haben die demonstranten über ein 9stöckiges hochhaus ein banner hochgezogen mit ihren forderungen an die regierung.
http://www.youtube.com/watch?v=8d5FDfcN ... r_embedded
Zuletzt geändert von Anck-Su-Namun am Fr 04 Feb, 2011 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
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