Sextourismus in Ägypten

Hier könnt ihr Einsteigerfragen zu Ägyptologie, Tempeln, Götter usw. stellen, aber auch zur gegenwärtigen Kultur, dem Land und seinen Menschen Stellung beziehen

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bint_hathor
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Beitragvon bint_hathor » Sa 08 Okt, 2005 10:20

In dem Zusammenhang möchte ich nochmal auf das "Buch der Schicksale" von Gamal al-Ghitani hinweisen, das wir hier http://isis-und-osiris.de/isisosiris/main/phpBB2/viewtopic.php?t=5831 besprochen haben - diese eine Geschichte geht mir nicht aus dem Kopf.
Viele Grüße,
bint_hathor

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wuestenfuchs
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bitte ins arabische uebersetzen lassen

Beitragvon wuestenfuchs » Sa 08 Okt, 2005 16:25

:idea: :cry: :idea:

hallo meine lieben

ist ja wirklich toll, was ihr an literatur im westen produziert, leider
ist es weiterhin schwer, irgendwelche buecher ins arabische zu ueber
setzen, denn es wird keine erlaubnis bekommen
man hat es geschafft, das buch von michael ende , die unendliche
geschichte ins arabische zu uebersetzen der autor hat allerdings ausser
seinem namen nicht viel kohle davon abbekommen

ich wuerde mich riesig freuen, wenn mir jemand eine kopie oder eine
ausgabe dieses buches zu senden koennte

wuerde mich ueber eine postzusendung freuen
denn die aegypter sollten das auch lesen
vorallem in alexandria ist man sehr aufgeschlossen und was der massen
tourismus so alles mit sich bringt, scheint objektiv geschrieben zu sein

gruesse jasmin aus alexandria sidi besh str. 16 no97
inschaallah, badebukra, maalesch IBM country

Conny-BS
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Beitragvon Conny-BS » Sa 08 Okt, 2005 17:57

Hallo ich war vor einiger Zeit unterwegs und wollte dieses Buch irre gern haben. Aber das Werk gibt es wohl zur Zeit nur gebunden und ist nicht ganz billig (knapp 25 €).

Schon das klingt unglaublich spannend: Gamal al-Ghitani, 1945 in Oberägypten geboren, wuchs in Kairo auf. Er lernte den Beruf des Teppich-Designers und arbeitete als solcher, bis er 1968 seine Karriere als Journalist begann. Bei der Tageszeitung "al-Achbar" war er lange Zeit Feuilletonchef, ab 1993 der Herausgeber der Kulturwochenzeitschrift "Achbar al-adab". Er schrieb diverse Erzählungen, in denen er den arabischen Erzählstil für die Gegenwartsliteratur aufbereitete.

Gruß conny :wink:
"Al-barr yib `id `an ash-sharr"
(Die Wüste hält vom Schlechten fern - altes Beduinen Sprichwort)

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bint_hathor
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Beitragvon bint_hathor » Sa 08 Okt, 2005 18:16

Hallo,
wem das Buch neu zu teuer ist - versucht es doch in ebay (zur Zeit kein Angebot) oder beim ZVAB (Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher) http://www.zvab.com/SESSz77040562811128787673/gr2/de/index.html , im Moment sind zwei günstige Exemplare dort angeboten. Auch bei amazon gibt es ein preiswertes Mängelexemplar.
Viel Erfolg!
Viele Grüße,
bint_hathor

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Beitragvon Conny-BS » Sa 08 Okt, 2005 23:15

Hallo!

Ich hatte mich vor einem Jahr, nach einem Hurghada Aufenthalt, hingesetzt und eines der vielen Recherche-Gespräche, zusammengefasst:

Auszug aus meinem RechercheBuch: (Geschrieben 11.2004 / noch Unkorrigiert)

Gibt es Gründe, warum europäische Frauen sich einen Lover in Ägypten suchen?? Ganz sicher gibt es sie. Die ägyptischen Männer legen ein Balzverhalten an den Tag, so was habe ich selten gesehen. Wenn einer Frau nur irgendetwas ist ihrer heimischen Partnerschaft fehlt, oder sie z.B. länger als Singel gelebt hat – und und und - kann sie sehr empfänglich für diese ungeheurer liebevoll erscheinenden Aufmerksamkeiten sein. Da kommt scheinbar jemand, der sich vollständig - nur mit ihnen beschäftigt.

Vorweg erst einmal eine sehr wichtige Tatsache!!
Ein ehrenwerter ägyptischer Mann würde sich niemals von einer, Ägypterin bzw. von einer Frau mit der er es ernst meint, aushalten lassen. Er würde sie auch nie und nimmer nach Geld fragen. Es spricht ganz einfach gegen seine "Ehre". Abgesehen davon, würde eine Landesfrau so etwas nie mit sich machen lassen. Schließlich ist es die Aufgabe des Mannes, IHR Leben zu finanzieren und nicht umgekehrt.

Ich hatte meinen Freund Omar bei meinem Besuch auch angesprochen, ob er evtl. in absehbarer Zeit, die Absichten hegte zu heiraten. „Sicher, antwortete er. Und - wollte ich wissen - könnte es evtl. auch eine Europäerin sein? Nein, das sei für ihn undenkbar! Ich sehe heute noch die Bestimmtheit in seinen Augen.

Welche Gründe haben die Männer, mit einer „Nichtgläubigen“ anzubandeln??
Durch meine chronische Neugier habe ich inzwischen gelernt, ganz genau zu beobachten und zuzuhören. Alles was ich bei meinen Streifzügen durch die Stadt, an Unterhaltungen mit Bekannten vor Ort gesehen und registriert habe, fasse ich einmal in einem Zeitraffer zusammen. Gebe aber zu Bedenken, das es eine, bis auf einen kl. Teil, fiktiv und frei erfundene Geschichte ist und doch trifft sie - in vielen Teilen - den Nagel auf den Kopf.

Ich inszeniere ein Gespräch und gebe meinem „Unterhaltungspartner“ und Erzähler seiner Geschichte den Namen Masud:

Als Masud aus seinem Dorf im Touristenzentrum ankam erlebte er viele dieser sogenannten Gäste zum ersten Mal und war erschüttert. Sie präsentierten sich oftmals laut, prollig, dreist und ohne jeglichen Anstand. Persönliche Schicksale interessieren viele von ihnen auch heute noch nicht. Keiner fragte: Wie geht es dir? Einige von ihnen scheinen zu denken, zusammen mit dem billigen All-Inclusive-Bändchen das Recht auf Unhöflichkeit mit bezahlt zu haben. Sie prahlen und protzen mit ihrem Reichtum. Geben teilweise Unmengen Geld für völlig überflüssige Dinge aus. Sie packen sich in den Speisessälen die Teller randvoll und verzehren nicht einmal einen Bruchteil davon. Um „sein“ Land für den eigenen Spaß zu benutzen ist es für viele gut genug. Dessen Kultur und Bewohnern werden von vielen jedoch nicht mal ansatzweise Verständnis oder gar Respekt entgegengebracht.
All diese Verhaltensweisen stehen im kompletten Widerspruch zu dem, was Masud als ehrenwert und angemessen kennengelernt hat.
In seinem kleinen Heimatdorf gab es keine Arbeit und Masud beschloss, als Kellner im Tourismus tätig zu werden. Er hatte schon einiges über diesen Berufszweig gehört. Den Job den er jetzt in der Touristenstadt hat, ist weiß Gott nciht leicht. Berufserfahrung war nicht unbedingt nötig, er lernte schnell. Die Bezahlung aber ist extrem gering. Viel zu gering, um hier wirklich akzeptabel leben zu können. Doch es gab etwas, so hatte er immer wieder gehört, das die Sache trotzdem lohnenswert machen kann: Die Touristinnen.
Als Beschäftigter sieht er es jeden Tag und denkt sich:
· Diese Frauen müssen reich sein, das kann nicht anders sein.
· Eine Reise für soviel Pfund, wie er selber in vielen, vielen Monaten, Jahren kaum verdienen kann. Sie sind behängt mit Schmuck, haben eine Digital- u. Videokamera, für dessen Preis viele seiner Landsleute die eigene Familie monatelang ernähren könnten und er sich selber aus dem Gröbsten befreien könnte.
Daraus ergaben sich Chancen. Auf Geld und evtl. sogar später eine materiell abgesicherte „ehrenvolle“ Ehe. Und auf SEX!!
Diese Chancen werden sehr sehr häufig ergriffen. Dass es funktioniert und er keinerlei Bedenken haben braucht - auch keine moralischen, sieht er jeden Tag. Denn viele seiner Bekannten tun das und selbst wenn mal eine abspringt, was soll’s, die Auswahl ist groß. Nach einer Woche, oder spätestens nach Vierzehntagen kommt „Nachschub“. Und doch hat er ab und zu Gewissenbisse, die er mehr oder weniger erfolgreich verdrängen kann.
Das Wichtigste ist /scheint) erst einmal das Geld. Mit Geld kann man nicht nur sich selber, sondern ggf. auch seine Familie aus dem Elend ziehen. Es geht entweder darum, dir und den Leuten die dir wichtig sind ein angenehmes, auf jeden Fall besseres Leben zu ermöglichen, oder evtl. eine sorglosere Zukunft aufzubauen.
Ich kann mir gut vorstellen das es unter gewissen Umständen, hier bei uns nicht anders laufen würde.
Oder es geht ganz einfach darum, seinen Spaß zu haben? Egal - die Touristinnen machen es einem zum Teil so lächerlich einfach, dass man es schon fast aufdrängen nennen könnte. Mit den Frauen des eigenen Landes ist dies ja unmöglich. Inzwischen sind seine Skrupel minimal klein, denn diese Frauen sind in seinen Augen WERTLOS!! Und doch gibt es Zeiten, da fühlt er sich sehr schlecht.
Masud wurde sehr traditionell erzogen. "Ehre" spielt für ihn die wichtigste Rolle. Nichts steht über seiner Definition von „Ehre“. Im Bezug auf Frauen heißt dies - dass eine Frau die es Wert ist geheiratet zu werden - vor der Ehe Jungfrau ist. Sich für Mann und Familie aufopfert, nicht aufmuckt und die Familienehre - sowie die Kultur hütet.
Als Ehemann hat er der Ernährer einer solchen Frau zu sein. Er muss sie beschützen und mit ihr eine Familie gründen. Eine Frau, die er "wirklich liebt", ist keine gleichgestellte Partnerin, sondern sein Eigentum, das man erkämpfen, pflegen und verteidigen muss.
Weiter im Text: Verfügt man über ein bisschen charismatisches Geschick und auch so was lernt man schnell, hat man schon gewonnen. Logisch, dass nun jede Möglichkeit genutzt wird. Es geht ums Überleben, um den Traum evtl. ein sorgenfreies, besseres Leben führen zu können, wie es fast alle Touristen bereits tun. Glaubt er!!
Ich habe von Frauen gehört, die ihren „Habibis“ Autos, Handys und Digitalcameras, ja sogar Jachten gekauft haben. Die bei ihren Ehemänner Geld unterschlagen haben usw.. Sie besuchen ihren „Liebsten“ zwei, drei oder vier mal im Jahr und sitzen in der Zwischenzeit evtl. als kleines Häufchen Unglück daheim und können es kaum erwarten wieder loszufliegen.
Leider ist es so, dass diese Männer, auch als sogenannten „Gigolos“ bekannt - sehr organisiert an die Sache herangehen. ABER evtl. Nicht Alle!!
Sie haben zum Teil auch mehrere Frauen verschiedener Nationalitäten; um so evtl. zu gewährleisten, dass sie nach Möglichkeit nicht auffliegen.
Das Schlimmste und gleichzeitig Beste, für die Burschen vor Ort, ist jedoch etwas ganz anderes. Die ausländischen Frauen zeigen sich vielmals dermaßen offen im Umgang mit dem anderen Geschlecht, dass sie in Masud`s Heimatstadt als Scharmuta (Huren) verschrien und geächtet worden wären. In Europa, so meint er, scheint ein solches Verhalten jedoch Sitte und ganz normal zu sein. Schon die Enthüllung der Haare ist für ihn ein erotisches Spiel. Einige Touristinnen machen Einheimische an, indem sie ihnen z.B. direkt in die Augen sehen, anlächeln, freizügige Kleidung tragen, mit jedem, so scheint es ihm, bereits nach kurzer Zeit ins Bett gehen.
Natürlich nicht alle, aber es gibt sie!!
Seiner Meinung nach scheinen sie nicht mal sich selbst etwas Wert zu sein. Sie lassen scheinbar jeden an sich heran oder ergreifen sogar - für ihn völlig unglaublich - selbst die Initiative. Ganz tief im Herzen entwickelte Masud eine große Verachtung gegenüber dieser Kultur und deren „wertlosen“ Frauen, erkannte jedoch den Vorteil den diese mitbrachte. Heiraten würde er wie schon erwähnt eine Touristin niemals. Aber jene Frauen eignen sich u. a. auch sehr gut dafür, um stressfrei natürliche sexuelle Triebe auszuleben. Er musste erkennen, das Ägyptens Touristenorte keine Gegenden sind in dem einem die gebratenen Täubchen in den Mund fliegen - dafür aber die „Hühner“ ins Bett flattern.
Und im Gegensatz zu den wenigen inoffiziellen Prostituierten, kosten diese kein Geld.

Die „Ausbeutung“ der Touristen im allgemeinen ist ein Überlebenselixier der Urlaubsgebiete in der ganzen Welt, nicht nur in Ägypten. Wenn ich z. B. bei uns in Deutschland an die Nordseeküste fahre und will das Wasser sehen muss zuerst bezahlen!!
Ob im Restaurant, beim Einkaufen, beim Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Preise sind in allen Urlaubregionen immer - oft um ein vielfaches höher. „Abzocke“ aber wird nicht nur genutzt, um zusätzliches Geld zu verdienen, in vielen Länder stellt sie oftmals auch eine Notwendigkeit dar, um ein ausreichendes Einkommen zu haben.

Sehr schnell lernte Masud, wie er sich verhalten und welchen Tricks er arbeiten musste. Das schlechte Gewissen war schnell verflogen. Immer wieder trifft er Männer, die bereits seit Jahren in dieser Region arbeiten und einen großen Erfahrungsschatz in Sachen „Aufreißen & Abzocken“ haben. Am besten lernt es sich halt in der Gemeinschaft. Masud erkannte, das er sich nicht allzu sehr anstrengen musste. Sondern lediglich einige schöne, nette Worte, am besten, in der jeweiligen Landessprache lernen musste, um eine der "modernen und emanzipierten" europäischen Frauen um den Finger zu wickeln und ins Bett zu kriegen. Sprüche wie: "Wärst du eine Träne, dann würde ich nicht mehr weinen, aus Angst, dich zu verlieren". „Du bist meine Augen“ usw..
Die arabische Sprache ist ja im Allgemeinen sehr blumig und gestenreich. Wenn ich zum Beispiel an die Texte von Liedern auf meinen ägyptischen CD denke, -jedes zweite Wort ist Habibi.
Inzwischen ist es spielend einfach für ihn, selbst verheiratete oder bereits vergebene Frauen zu bezirzen. Die ausländischen Männer erscheinen ihm fast wie leichtsinnige Tölpel, weil sie ihren Frauen soviel Freiheit gewähren und das einfach so zulassen. Den Frauen selbst scheint "Ehre" kein Begriff zu sein. Denkt er!!
Es wird diesen Männern tatsächlich extrem einfach gemacht. Viele Touristinnen provozieren es geradezu, ausgenommen oder benutzt zu werden, auch wenn diese Provokation das - in meinen Augen verachtenswerte - Verhalten der Männer noch lange nicht rechtfertigt.

Mit der Zeit hat ihn das Leben im Tourismus abgestumpft und seine alten Werte - im Alltag jedenfalls - von ihm entfernt. Masud hat sich verändert. Seine Kenntnisse über europäische "Werte" vertiefen sich mit jeder Frau, die er kennenlernt und mit jedem Gespräch, dass er führt. Aber er kann mit diesen Werten - tief in seinem Inneren - (noch) nichts anfangen.

Masud fährt so oft es ihm möglich ist nach Hause. Sein Wunsch ist und bleibt, irgendwann soviel Geld zu besitzen, das er eine Familie nach seinen ursprünglichen Vorstellungen aufbauen kann.
Eine anständige Landsfrau heiraten kann, die ihm keine „Schande oder Probleme“ bringt. Eine auf die er sich immer verlassen kann und die ihn niemals verlassen wird, bzw. ihn nicht verlassen kann. Sie steht auf einem völlig anderem Niveau.
Touristinnen sind zu erst einmal für die bekannten drei Ziele da, seine "wahren" Lebensziele erreicht er aber nur mit einer „ehrenhaften“ Familie.
Die Touristinnen sind sein Sprungbrett in die Zukunft und machen ihm das Leben in vielerlei Hinsicht angenehmer und wesentlich leichter. Und hat er sich doch mal ein bisschen verliebt, gibt es ja immer noch die recht praktische Orfi-Ehe.

Ich entschuldige mich für das grammatische Chaos.

Gruß conny
"Al-barr yib `id `an ash-sharr"
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bint_hathor
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Beitragvon bint_hathor » So 09 Okt, 2005 00:54

Danke, conny, für Deinen sehr anschaulichen Bericht!
Irgendwie drängt sich mir der Gedanke auf, dass bei der Sache alle Beteiligten die Trottel sind - die Europäerinnen, deren Ehemänner, die ägyptischen Männer und deren (künftige) Ehefrauen. Und die Doppelmoral beweist sich auch mal wieder: mit einer "wertlosen" Frau ist anscheinend nichts verboten...
In einer Studie habe ich mal gelesen, dass sich die meisten ägyptischen Frauen "erfahrene" Ehemänner wünschen; ob die wohl wissen, wie sich ihre Zukünftigen das Geld für die Hochzeit verdienen und wo sie ihre Erfahrungen gesammelt haben... also, ich wäre restlos bedient :shock: !!
Den wenigen, die es wirklich ernst meinen mit einem Partner aus einem anderen Land, wünsche ich jedenfalls viel Glück :love: !
Viele Grüße,
bint_hathor
P.S. Habe mir bei ebay gerade zwei CDs mit arabischen Videoclips gekauft - wie manche Sängerinnen da auftreten, da geht einem aber auch der Hut hoch, der Schlips auf und ich weiß nicht was sonst noch :shock: :shock: :shock: - bei denen könnte man direkt noch was lernen ... :casanova: :beafro: :fu: :evilgrins: :glowface:

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Beitragvon Layla » So 09 Okt, 2005 02:13

bint_hathor hat geschrieben:In einer Studie habe ich mal gelesen, dass sich die meisten ägyptischen Frauen "erfahrene" Ehemänner wünschen; ob die wohl wissen, wie sich ihre Zukünftigen das Geld für die Hochzeit verdienen und wo sie ihre Erfahrungen gesammelt haben...


Hallo bint_hathor,

die ehefrauen wissen es oft und sind auch nicht böse darüber, denn sie leben von dem geld und manche frauen sind froh, wenn ihre männer, die sie ja nicht immer aus liebe heiraten, sich mit den anderen frauen vergnügen, dann haben sie ihre ruhe.
es ist nicht überall so, aber ziemlich oft.

lg
layla
Willst Du wissen, wer Du warst, so schau, wer Du bist. Willst Du wissen, wer Du sein wirst, so schau, was Du tust.
(Siddartha Gautama)

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Beitragvon bint_hathor » So 09 Okt, 2005 11:30

Hallo, Layla,
und manche frauen sind froh, wenn ihre männer, die sie ja nicht immer aus liebe heiraten, sich mit den anderen frauen vergnügen, dann haben sie ihre ruhe.
- oh, mein Gott, was ist das für eine Vorstellung von Ehe :?: :!: :?:
Neulich hab ich mir den Stern gekauft (Ausgabe vom 1.9.05), um meine Bildungslücken beim Thema "Liebe in der Welt des Islam" zu schließen. Sehr aufschlussreich - ich will nur mal einen Satz daraus zitieren: "zum Glück ist meine Frau nicht sexy..." :shock:
Man lernt nie aus.
Viele Grüße,
bint_hathor

Dr. Karl H. Leser

Beitragvon Dr. Karl H. Leser » So 09 Okt, 2005 12:32

Hi,

unübersehbar sind hier einige Diskussionsbeiträge von unserer westlichen Sicht der "Dinge" geprägt. Das ist auch nicht verwunderlich, wie sollten wir auch "ägyptisch" denken können, wir sind nicht in dieser Kultur aufgewachsen. Trotzdem sollte man versuchen, mal einige unserer üblichen Vorstellungen zu überprüfen und ggf. über Bord zu werfen.

Hier ein Link http://blogg.zeit.de/kairo/eintrag.php?id=31, der die weibliche Sichtweise bzgl. der Berufsausbildung bzw. -übung exemplarisch beleuchtet. Bezüglich Sinne und Zweck von Sexualität darf man ebenfalls eine andere Sichtweise in der ägyptischen Gesellschaft vermuten, wobei es sicherlich unterschiedliche Sichtweisen bezgl. einer männlichen und weiblichen S. gibt. Hierbei spielen sowohl religiöse als auch kulturelle Eigenheiten ein Rolle.

Gruss, Iufaa

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Beitragvon bint_hathor » So 09 Okt, 2005 21:15

Hallo, Iufaa,
natürlich versuche ich die Sichtweise der Ägypter kennen zu lernen - deshalb habe ich mir u.a. auch das Buch von Gamal al-Ghitani gekauft, lese in diversen Ägyptenforen und Zeitschriften, beschäftige mich mit orientalischer Kultur, Musik und Tanz, etc. Trotz aller Bemühungen, irgendwelche Dinge nachzuvollziehen kann ich mich mit manchen Gedankengängen absolut nicht anfreunden - ich hinterfrage meine westlichen Vorstellungen durchaus und sicher hat da auch schon manches Orientalische auf mich abgefärbt, aber ich habe mit Sicherheit ein paar Prinzipien, die ich gegen arabische nicht eintauschen würde - z.B. käme ein Leben als Heimchen am Herd für mich nie in Frage, und was die Doppelmoral beim Thema Sexualität betrifft - da ist meine Toleranzschwelle sehr niedrig :greenjump: !
Und solange es Zensur in einem Land gibt und jeder den Lebenswandel des anderen argwöhnisch beäugt (noch schlimmer als eine Sünde ist, sich dabei erwischen zu lassen...), darf man sich auch fragen, ob die Leute da alle freiwillig so leben wie sie leben...
Nichtsdestotrotz - ich liebe und respektiere das Land und seine Menschen!
Viele Grüße,
bint_hathor

Conny-BS
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Beitragvon Conny-BS » So 09 Okt, 2005 21:48

@ bin_hathor :wink: du wirst wissen wovon hier die rede ist!!

Hallo,
Im Frühjahr diesen Jahres war das der EGYPT-Skandal schlecht hin.

Von vorn:

Geschrieben steht: Sex vor der Ehe ist in Ägypten tabu. Alleinerziehende Mütter gibt es hier also nicht – offiziell.

Aber: Abtreibungen und Wiederherstellung des Jungferhäutchens sind gängige Operationen.

Zur Tatsachen Geschichte:

Eine junge - als Designerin berufstätige und alleinstehende Frau wird schwanger - entscheidet sich für das Kind und klagt auf Anerkennung der Vaterschaft.

Hierzulande völlig normal und nicht mal ne Schlagzeile wert. Aber in Egypt!
Eine Welt geriet ins Wanken und zwar die Welt, in der sich die Männer meist ganz gut eingerichtet haben.

Denn Hind al Hinawi ist Ägypterin, deshalb ist die Geschichte ein wirklicher Skandal.

Vorehelicher Sex ist verboten. Aber sie wurde schwanger und lehnte eine heimlich organisierte Abtreibung ab. Frau Hinnawi ging sogar so weit, dass sie vor neun Monaten vor Gericht zog, um einen Vaterschaftstests einzuklagen. Der Skandal war perfekt. I
m Land der Pharaonen ist das Thema Sex vor der Ehe mal wieder zum großen Streitthema geworden. Kaum etwas hat die ägyptische Gesellschaft so schockiert wie der Auftritt der schwangeren ledigen Frau vor Gericht. Sie wollte sich nicht den ungeschriebenen Gesetzen beugen und ihr Kind behalten. Sie sagt: „Das Problem ist die verdammte Doppelmoral in unserer Gesellschaft“.
Ihr geht es nicht um Unterhalt für ihre Tochter. Sie lebt in einer schönen Villa ihrer Eltern. Nachdem diese den Schock überwunden hatten, standen sie glücklicherweise zu ihrer Tochter.
Ihr geht es vor allem um die Zukunft ihrer knapp einjährigen Tochter Lina. Sie soll einmal den Namen ihres Vaters tragen, denn nur so hat sie später u.a. auch erbrechtliche Ansprüche. So lange ein Vater sein uneheliches Kind nicht anerkannt hat, existiert es in Egypt nicht offiziell. Die kleine Lina hat keine Geburtsurkunde und damit wiederum keine ägyptische Staatsbürgerschaft.

Der mögliche Vater von Lina, der 24 jährige Ahmed al Fischawi, will mit dem Kind nichts zu tun haben. Er bestritt, jemals sexuellen Kontakt mit der jungen Frau gehabt zu haben. Wen wunderts, ist er doch kein Unbekannter. Er ist Schauspieler und moderierte (den Job ist er inzwischen los) – pikanterweise – eine Talkshow, in der es um praktische Fragen des Islam ging.
Wohl auch deshalb versuchte die Familie des Entertainers, die junge Frau erfolglos zur Abtreibung zu zwingen.

Als das Gericht einen DNA-Test anordnete, änderte er sein Aussage. Aus dem „Ich habe diese Frau nie näher gekannt“ in: „Wir hatten etwas, aber wir waren nie verheiratet.
Selbst nach einem DNA-Beweis, so befand der ägyptische Groß-Mufti Ali Gomaa, muss der Mann die Vaterschaft nicht zugeben, solange das Kind „Ergebnis“ eines außerehelichen Geschlechtverkehrs ist. Das allein, so verkündete er, sollte die Leute zum Denken bringen, bevor sie solche Sünde begehen.
Ihre Versuche, mit dem möglichen Vater zu reden, blieben unbeantwortet. Der Weg vor Gericht war für Hind al Hinnawi die einzige Chance, sie sagt: Viele Frauen in der selben Lage treiben ab, um den Männern die Verantwortung – und sich selbst die Schande zu ersparen ! "

Aber ich begehe doch nach der ersten Sünde nicht noch eine zweite und töte mein Kind!" Der Vater meiner Tochter steht für so viele ägyptische Männer, die mit Frauen spielen und dann einfach davonlaufen.

Auch wieder etwas was richtig schief läuft im Land!!

Gruß conny :wink:

Infoquelle "stern Nr. 36
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Gast

Buch zu verkaufen

Beitragvon Gast » Mo 10 Okt, 2005 11:56

Hallo,

wenn ich mich nicht irre, dann habe ich das Buch noch zu Hause.
Da ich es schon gelesen habe, würde ich es für 19 EUR an jemanden aus dem ÄgyptenForum abgeben. Es handelt sich dabei um eines der Mängelexemplare von Ebay. Ich konnte aber keinen Mangel feststellen.
Ist wirklich sehr schön zu lesen.

Geld und Warenlieferung erfolgt auf Vertrauensbasis.

Wer Interesse hat, melde sich bitte bei mir.
Habe mein Login leider verkramt und noch kein Neues.
(ich war mal Melh, finde aber mein passwort nicht mehr).

Viele Grüße
Melh

Conny-BS
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Beitragvon Conny-BS » Mo 10 Okt, 2005 16:31

Hallo Melh, ich melde mich als erste. :lol: :lol: Wenn es das besagte Buch ist, nehme ich es dir gern ab. Ich will
Irgendwie kommen wir sicher zusammen.

Liebe Grüße conny :wink:
"Al-barr yib `id `an ash-sharr"
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Gast

Beitragvon Gast » Di 11 Okt, 2005 10:58

Hallo Conny-BS,

sobald ich mein Login wieder aktiviert habe, schicke ich Dir meine private E-Mail Adresse. Dann können wir alles weitere abklären.
Ich schau heute nochmal nach der ISBN, damit Du ganz sicher sein kannst.

Würdest Du das Porto dann übernehmen? ich weiß nicht, wieviel es wird, aber das kann ich Dir ja dann sagen, sobald ich das Buch verschickt habe.

Viele Grüße

Melh

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Beitragvon Conny-BS » Di 11 Okt, 2005 12:31

Hallo Melh, geht klar. Vielen, vielen Dank.Das wäre klasse!! Wenn`s klappt - würde ich das Buch gern in 14 Tagen mit in den Urlaub nehmen. Obwohl sicher kaum Zeit zum lesen sein wird. 8)

Oder kann mir jemand gleich sagen, lass es daheim, sonst nehmen sie es dir ggf. weg. Ich forsche auch mal ein bisschen nach.

Gruß conny :wink:
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