Weitere Brennpunkte/ Demos im Nahen Osten

Hier könnt ihr Einsteigerfragen zu Ägyptologie, Tempeln, Götter usw. stellen, aber auch zur gegenwärtigen Kultur, dem Land und seinen Menschen Stellung beziehen

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Beitragvon Gruß!-Gast » Sa 05 Mär, 2011 21:00

Hallo,

hier einige Exzerpte zur Lage in Libyen aus dem Live-Ticker vom Spiegel.

+++ Große Hilfsbereitschaft der Tunesier +++
[10.42 Uhr] Die Lage der Flüchtlinge an der libysch-tunesischen Grenze hat sich nach Angaben eines Nothelfers des Deutschen Roten Kreuzes etwas entspannt. Zwar kämen nach wie vor Flüchtlinge über die Grenze, jedoch weniger als an den Vortagen, sagt Holger Schmidt, der für das DRK die humanitäre Lage im Grenzgebiet sondiert, im Deutschlandradio Kultur. Inzwischen hätten Behörden und Hilfsorganisationen ein "System" auf die Beine gestellt, das die rasche Unterbringung der Flüchtlinge sicherstellt. Nach wie vor müssten jedoch einige tausend Menschen im Freien übernachten. Schmidt lobt die Hilfsbereitschaft der einheimischen Bevölkerung: Aus verschiedenen Dörfern treffen demnach Hilfskonvois mit Brot-, Wasser- und Milchspenden ein.


+++ Gaddafi-Truppen attackieren Sawija +++
[13.29 Uhr] Die Gaddafi-Truppen greifen jetzt die Stadt Sawija an, berichtet die Reporterin von Sky News, Alex Crawford. Im Einsatz sei zuvor auch die berüchtigte Elite-Brigade von Gaddafi-Sohn Chamis gewesen. Die Einwohner der Stadt könnten sich nur eingeschränkt bewegen, die Internetverbindungen seien gekappt. Zivilisten seien von desertierten Soldaten trainiert worden, um die Stadt zu verteidigen, so Crawford: "Die Menschen haben das Gefühl, dass dies ein Kampf bis zum Tod sein wird."


+++ Libyen wirft niederländischen Soldaten Spionage vor +++
[14.53 Uhr] Drei niederländische Marineflieger, die bei einer missglückten Befreiungsaktion in Libyen in Gefangenschaft geraten sind, werden jetzt der Spionage bezichtigt. Das berichtete der niederländische Rundfunk NOS, er beruft sich auf das libysche Staatsfernsehen. Die Soldaten waren am 27. Februar mit ihrem Hubschrauber in der libyschen Stadt Sirte gelandet, um zwei Niederländer auszufliegen. Doch sie wurden von einer Gaddafi-treuen Milizgruppe angegriffen und gefangengenommen. Zunächst war den drei Fliegern Verletzung internationalen Rechts vorgeworfen worden. "Ziel dieses Hubschrauber-Einsatzes war es, Spione entweder abzuholen oder abzusetzen", heißt es aber nun im libyschen Fernsehen. Zudem wird von einer "internationalen Verschwörung" gegen Muammar al-Gaddafi gesprochen.


+++ "Sie töten viele Unschuldige, sie töten Kinder und Frauen" +++
[15.44 Uhr] Ein Einwohner von Sawija berichtet der Agentur Reuters von den Gefechten. "Die Attacke hat begonnen. Ich sehe mehr als 20 Panzer", sagt er. Schüsse seien zu hören. Der BBC berichtet ein Augenzeuge: "Sie töten viele Unschuldige, Kinder und Frauen. Sie töten Menschen überall."


+++ Transall nach Einsatz in Libyen zurückgekehrt +++
[15.57 Uhr] Nach Evakuierungseinsätzen in Libyen sind sechs Transall-Maschinen der Bundeswehr nach Deutschland zurückgekehrt. Zuletzt flogen die Soldaten vergangene Woche 137 Menschen nach Kreta aus, darunter 22 Deutsche. "Die Männer sind auf unsere Maschine zugestürmt, alle wollten mit. Glücklicherweise mussten wir niemanden zurücklassen", sagt ein Oberstaatsfeldwebel, der den Einsatz mit koordinierte.


+++ US-Marineschiffe laufen von Stützpunkt auf Kreta aus +++
[16.12 Uhr] Zwei Schiffe der US-Marine sind von einer Basis auf der Mittelmeerinsel Kreta gestartet - offenbar um die militärischen Drohungen gegenüber Muammar al-Gaddafi zu verstärken. Die USA und andere Nato-Staaten ziehen zurzeit starke Einheiten auf dem großen Stützpunkt im Westen Kretas zusammen. Schiffe können von dort binnen neun Stunden die libysche Küste erreichen, Kampfjets brauchen etwa 20 Minuten. Im nahegelegenen Flughafen von Souda-Akrotiri sollen Spezialeinheiten aus verschiedenen Nato-Staaten angekommen sein, darunter auch aus Deutschland.


+++ Frankreich berät mit Großbritannien über No-Fly-Zone +++
[19.27 Uhr] Frankreich schließt sich offenbar der Forderung Großbritanniens nach einer Flugverbotszone über Libyen an: "Wir arbeiten mit den Briten in New York an einer Uno-Resolution für ein Überflugverbot, um Bombardements zu verhindern", sagte der neue französische Außenminister Alain Juppe in Bordeaux. Deutschland steht einer Flugverbotszone skeptisch gegenüber. Ein "robuster Einsatz" in dem nordafrikanischen Land sei nur mit einem Mandat der Vereinten Nationen denkbar, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag.


+++ Arzt berichtet von Massaker in Sawija +++
[19.52 Uhr] Gaddafi-Truppen haben in der umkämpften Stadt Sawija offenbar ein Blutbad angerichtet. "Das ist ein echtes Massaker. Die Lage ist katastrophal", sagte ein Arzt in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. Die Truppen des Diktators hätten in der etwa 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis gelegenen Stadt viele Menschen umgebracht. "Sie haben meine Tochter getötet", berichtete der Arzt unter Tränen.


+++ Rebellenrat fordert Flugverbotszone +++
[19.57 Uhr] Es ist ein Hilferuf an die restliche Welt: Der von Aufständischen in Libyen gebildete Nationalrat fordert die internationale Gemeinschaft auf, eine Flugverbotszone über dem Land einzurichten. Staatschef Muammar al-Gaddafi solle auf diese Weise daran gehindert werden, "sein eigenes Volk zu bombardieren", hieß es aus Kreisen der Aufständischen in der östlichen Metropole Bengasi. Ein Eingreifen ausländischer Truppen auf libyschem Boden werde hingegen strikt abgelehnt. Dem Nationalrat gehören 31 Komitees aus "befreiten" Städten an. Das Gremium tagte am Samstag erstmals an einem geheimen Ort in der von Regimegegnern kontrollierten Hafenstadt Bengasi. AFP berichtet, der Nationale Libysche Rat habe sich zum alleinigen offiziellen Vertreter des Landes erklärt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html

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Beitragvon Gruß!-Gast » So 06 Mär, 2011 16:13

Hallo,

hier der Live-Ticker vom Spiegel zur Lage in Libyen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 09,00.html

+++ Heftige Gefechte erschüttern Ras Lanuf +++
[11.15 Uhr] In der Hafenstadt Ras Lanuf liefern sich Rebellen und Gaddafi-Truppen erneut heftige Gefechte. SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet: "Wir werden attackiert. Ich höre Granaten und Gewehrfeuer." Eine Bombe, die Gaddafis Truppen auf eine Fabrikanlage geworfen hätten, habe norwegische Kollegen um weniger als hundert Meter verfehlt. "Sie sind in ein Haus gesprungen, als sie die beiden Jets kommen hörten. Dann haben sie gesehen, dass die Rebellen ihre Munitionskisten dort gelagert haben. Der Schreiber von den beiden zittert jetzt noch. Sie wollen raus, so schnell es geht." Wie der Kollege Andre Liohn berichtet, der vor Ort fotografiert, seien viele Verwundete ins Krankenhaus gebracht worden. Die Aufständischen schießen mit Maschinengewehren zurück und versuchen die Stadt zu verteidigen.


+++ Gaddafi-Truppen rollen mit Panzern in Misurata ein +++
[12.24 Uhr] Gaddafis Truppen sind nach Angaben von Augenzeugen mit Panzern gegen Rebellen in der Stadt Misurata vorgegangen. Die Panzer hätten am Sonntag Granaten auf das Zentrum der Stadt im Nordwesten des Landes abgefeuert, sagte ein Bewohner telefonisch der Nachrichtenagentur AFP. Zudem seien Schüsse aus automatischen Waffen zu hören. Misurata wurde bislang von den Rebellen kontrolliert. Sollte die internationale Gemeinschaft sich nicht bald zu einem Eingreifen entschließen, werde es ein "Blutbad" geben, ergänzte der Augenzeuge. Gaddafi habe nach der Bildung des sogenannten Nationalrats der Opposition einen "Krieg" ausgerufen, sagte er mit Blick auf das Vorgehen der Getreuen des Machthabers.


+++ EU schickt Erkundungsteam nach Libyen +++
[14.37 Uhr] Ein Erkundungsteam der Europäischen Union macht sich auf den Weg in Richtung Tripolis. Die von dem italienischen Krisenhilfeexperten Agostino Miozzo geleitete Gruppe soll in den nächsten Tagen prüfen, wie die 27 EU-Staaten weitere Unterstützung für die Menschen im Land leisten können. Ziel der Mission seien Informationen aus erster Hand und in Echtzeit, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton in Brüssel. Es ist die erste Gruppe dieser Art, die seit Ausbruch der Gewalt nach Libyen gereist ist.


+++ Erbitterter Kampf um Ben Dschawad +++
[15.48 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges ist kurz hinter der Front vor Ben Dschawad, wo sich Aufständische und Gadaffi-Anhänger einen erbitterten Kampf um die Stadt liefern. Soeben ist eine Granate neben ihm runtergekommen. Offenbar ziehen sich die Rebellen wieder etwas zurück: "Es geht hin und her", schreibt Höges. "Krankenwagen rasen mit jaulenden Sirenen zwischen den Kolonnen der Kampfwagen durch, zurück nach Ras Lanuf. Wir fahren hinter ihnen her und bleiben außer Schussdistanz, soweit ich das abschätzen kann. Das Ding eben war viel zu nahe dran, hundert Meter vielleicht. Ich bin gesprungen."


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Beitragvon Gruß!-Gast » Mo 07 Mär, 2011 20:01

Hallo,

hier wieder einige Abschnitte aus dem heutigen Spiegel Live-Ticker zur Lage in Libyen:

+++ Uno und EU entsenden Inspekteure nach Libyen +++
[7.25 Uhr] - Mit Erkundungsteams wollen sich die Europäische Union und die Vereinten Nationen ein Bild von der Lage im umkämpften Libyen machen. Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon sei zugesagt worden, ein "humanitäres Erkundungsteam" der Vereinten Nationen dürfe nach Tripolis reisen, teilt ein Sprecher der Organisation in New York nach einem Telefonat Bans mit dem libyschen Außenminister Mussa Kussa mit. Das Erkundungsteam werde vom Uno-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) organisiert. Ob es neben der Hauptstadt Tripolis auch andere Städte besuchen dürfe, sei noch unklar. Nach Angaben des Sprechers ernannte Ban mit dem ehemaligen jordanischen Außenminister Abdelilah al-Chatib zudem einen Sondergesandten für Libyen.
Darüber hinaus soll das von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton entsandte Expertenteam in den nächsten Tagen Informationen "aus erster Hand" über die bisherigen Hilfsaktionen sammeln und eine Einschätzung abzugeben, welche weiteren humanitären Maßnahmen nötig seien, teilt die EU mit.


+++ "New York Times": USA bereiten Militäreinsatz in Libyen vor +++
[8.55 Uhr] Die US-Streitkräfte planen einem Bericht zufolge einen eventuellen Militäreinsatz in Libyen. Die Zeitung "New York Times" berichtet unter Berufung auf ungenannte Regierungsmitarbeiter, der Einsatz von Flugzeugen im internationalen Luftraum werde vorbereitet. Mit den Flugzeugen könne die Funkkommunikation in Libyen gestört werden. Zudem seien weitere Marineverbände vor der libyschen Küste in Stellung gegangen. Dem Zeitungsbericht zufolge liegen die beiden Angriffsschiffe "Kearsarge" und "Ponce" in Reichweite vor Tripolis. Eine Option ist dem Bericht zufolge, Sondereinsatztruppen in Libyen einzuschleusen, um die Aufständischen zu unterstützen. Diese speziell ausgebildeten Einheiten könnten die Kampfkraft der Rebellen praktisch über Nacht verbessern, schrieb die Zeitung. Diese Taktik sei auch in Afghanistan zum Sturz der Taliban 2001 eingesetzt worden. Es sei demnach auch möglich, die schlecht ausgerüsteten Aufständischen mit Waffenlieferung zu unterstützen.


+++ Al-Dschasira: US-Aufklärer kundschaftet Flugbewegungen aus +++
[11.37 Uhr] Seit mehreren Tagen erkundet offenbar ein US-Aufklärungsflugzeug vom Typ Awacs die Region um Libyen - das jedenfalls berichtet der arabische Fernsehsender al-Dschasira. Den Angaben zufolge hält die Besatzung ständigen Kontakt zur Luftraumüberwachung auf Malta. Besonderes Interesse fand demnach der Privatjet von Muammar al-Gaddafi.


+++ Uno will Notzugang zu bombardiertem Misurata +++
[11.44 Uhr] Hilfsorganisationen bräuchten jetzt einen Notzugang zu der Stadt Misurata, fordert Uno-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos. In dem Ort 150 Kilometer östlich von Tripolis gebe es Menschen, die "verletzt sind und im Sterben liegen und sofort Hilfe brauchen". Schwere Kämpfe hatten Misurata am Sonntag erschüttert, als Regierungstruppen angriffen. Einem Krankenhausarzt zufolge kamen mindestens 18 Menschen ums Leben.


+++ Vereinte Nationen fordern 114 Millionen Euro Nothilfe an +++
[13.16 Uhr] Die Uno hat einen internationalen Spendenaufruf in Höhe von 160 Millionen Dollar (114 Millionen Euro) gestartet. Die Hilfe in Form von Zelten, Nahrungsmitteln, Wasser, Transportmöglichkeiten und sanitären Anlagen solle in den kommenden drei Monaten bis zu eine Million Menschen erreichen, erklärte Uno-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos in Genf. Es sei mit bis zu 400.000 Flüchtlingen zu rechnen, einschließlich der bereits geflohenen 200.000 Menschen. Weitere 600.000 Menschen könnten in Libyen selbst auf Hilfe angewiesen sein.


+++ Hat Gaddafi Gang ins Exil vorgeschlagen? +++
[14.59 Uhr] Die arabische Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" berichtet, Gaddafi habe am Sonntag in der Hauptstadt Tripolis Waffen und Munition an junge Männer verteilen lassen, die aus dem Kreis der Unterstützer seines Regimes stammen. Diese Männer hätten in mehreren Vierteln sinnlos herumgeballert, um Chaos zu stiften. Zugleich soll Libyens Machthaber Kontakt zum neuen "Nationalrat" in Bengasi aufgenommen haben, um vorzuschlagen, dass er mit seiner Familie ins Exil geht. Seine Bedingungen seien: Die neuen Machthaber lassen ihn mitsamt seinem Vermögen ausreisen und verzichten auf Ermittlungen gegen ihn und seinen Clan, schreibt "Al-Sharq Al-Awsat". Eine Reaktion aus dem "Nationalrat" gibt es bislang nicht. Dem Bericht zufolge aber tendieren Mitglieder dazu, Verhandlungen mit Gaddafi abzulehnen.


+++ Aufständische fordern Flugverbotszone +++
[15.04 Uhr] Die Rebellen in Ras Lanuf bekräftigen ihre Forderung nach einer No-Fly-Zone. Sie fühlen sich zwar Gaddafis Bodentruppen gewachsen, nicht aber den Kampfjets. "Wir wollen keine militärische Intervention des Auslands, aber wir wollen eine Flugverbotszone", sagt einer der Kämpfer, Ali Suleiman. Sie könnten es mit den Raketen und Panzern aufnehmen, "aber nicht mit Gaddafis Luftwaffe". Über eine Sperrung des Luftraums wird international diskutiert. Es würde allerdings Wochen dauern, eine Flugverbotszone zu organisieren. US-Verteidigungsminister Robert Gates hat zudem darauf hingewiesen, dass es vorher eines Militäreinsatzes bedürfte, um die libysche Luftabwehr auszuschalten


+++ Nato könnte handeln - hat aber kein Uno-Mandat +++
[15.22 Uhr] Die Nato ist zu einem Eingreifen in Libyen bereit - wird ohne Mandat der Vereinten Nationen aber nicht aktiv werden. Das erklärt Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Brüssel. Bislang gebe es von keiner Seite eine Anfrage, um etwa eine Flugverbotszone über dem nordafrikanischen Staat einzurichten oder Schiffe mit möglichen Waffenlieferungen abzufangen. Ein eigenes Angebot zum Eingreifen kündigt Rasmussen nicht an. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen tatenlos zuschauten, "wenn Staatschef Muammar al-Gaddafi und sein Militär weiter systematisch die libysche Bevölkerung angreifen", so Rasmussen. Diese Angriffe gegen die Zivilbevölkerung "können Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen".


+++ Rebellen würden Gaddafi laufen lassen +++
[17.40 Uhr] Er soll nur gehen - dann würden sie ihn auch laufen lassen: Wenn Muammar al-Gaddafi freiwillig das Land verlassen sollte, würden die Aufständischen auf eine Strafverfolgung verzichten. In einem Interview mit "stern.de" sagte der Vorsitzende des Nationalrats der Rebellen, Mustafa Abdel Dschalil, am Montag in Bengasi: "Wenn Gaddafi akzeptiert, das Land zu verlassen, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, würden wir die Forderung aufgeben, dass er vor ein Gericht gestellt werden muss." Der ehemalige libysche Justizminister Dschalil bestätigte, dass es Versuche des Regimes gegeben habe, mit den Aufständischen in Kontakt zu treten. Er selbst stehe jedoch nicht in Kontakt mit Gaddafi, es gebe auch keine Verhandlungen. Der Nationalrat, dem Vertreter der befreiten Städte im Osten Libyens angehören, gilt als Übergangsregierung der Aufständischen.


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Beitragvon Gruß!-Gast » Do 10 Mär, 2011 01:41

Hallo,

hier wieder einige Ausschnitte aus dem Live-Ticker vom Spiegel zur Lage in Libyen:

+++ Uno ermittelt wegen Menschenrechtsverletzungen +++
[16.36 Uhr] Die Vereinten Nationen haben Ermittlungen gegen Gaddafis Streitkräfte wegen möglicher Menschenrechtsverletzungen aufgenommen. Der Uno-Sonderberichterstatter für Folter, Juan Mendez, bestätigte, dass entsprechende Vorwürfe untersucht würden. Dabei gehe es um Fälle unverhältnismäßiger Gewaltanwendung, wie die Schüsse von Regierungseinheiten auf Demonstranten. Auch würde Berichte untersucht, nach denen Menschen mit Krankenwagen aus Hospitälern abgeholt und dann erschossen worden seien.

+++ Viele Opfer bei Kämpfen um Sawija +++
[18.27 Uhr] Bei den Gefechten um die Stadt Sawija hat es offenbar viele Opfer gegeben. Ein Arzt sagte der Nachrichtenagentur Reuters, allein am Mittwoch seien mindestens 40 Menschen in Sawija getötet worden. Der Fernsehsender Al Dschasira meldete, unter den Toten seien auch ein General und ein Oberst der Regierungstruppen.

+++ Lebensmittel für die Bevölkerung +++
[20.00 Uhr] Im Hafen von Bengasi ist ein Schiff mit Weizenmehl an Bord angekommen. Das Uno-Welternährungsprogramm (WFP) hat die Fracht in die von den libyschen Rebellen kontrollierte Hafenstadt geschickt. In den kommenden Tagen sollen außerdem Lastwagen mit weiteren Hilfsgütern dort eintreffen, teilte die Organisation mit. An Bord des Schiffes sei Mehl für 2,5 Millionen Brote, sagte eine WFP-Sprecherin. Davon könnten 95.000 Menschen einen Monat lang ernährt werden.

+++ Mindestens 400 Tote im Osten Libyens +++
[21.35 Uhr] Seit Ausbruch der Unruhen in Libyen sind nach Angaben von Ärzten allein im Osten des Landes Hunderte Menschen ums Leben gekommen. In Derna, Baida, Brega, Bengasi, Ras Lanuf und Ben Dschawad gebe es bisher 400 Tote, sagte Salah Dschabar, der die medizinische Versorgung in der Region koordiniert, vor Journalisten. Dies gehe aus einer Zählung der Opfer in den verschiedenen Krankenhäusern hervor, ergänzte sein Kollege Dschibril Huwaidi. Demnach war lediglich eine Frau unter den Toten.

+++ BBC-Journalisten attackiert +++
[23.40 Uhr] Drei Journalisten der britischen BBC sind während ihrer Berichterstattung in Libyen "festgenommen und geschlagen worden". Wie der Sender am Mittwoch mitteilte, wurden sie anschließend einer Scheinhinrichtung ausgesetzt. "Sie schlugen mich mit einem Stock, sie setzten ihre Armeestiefel und ihre Knie gegen mich ein", sagte einer der drei freigelassenen arabischen Reporter, der Palästinenser Feras Killani. Er und seine beiden Kollegen, der Brite Chris Cobb-Smith und der Türke Goktay Koraltan waren am Montag festgenommen und in eine Kaserne gebracht worden. Die BBC verurteilte das Vorgehen gegen ihre Journalisten und forderte die libysche Regierung auf, eine freie Berichterstattung für alle Medien zu gewährleisten. Im Übrigen werde der Sender weiter aus Libyen berichten

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 29,00.html

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Beitragvon Gruß!-Gast » Do 10 Mär, 2011 01:56

Hallo,

hier ein lesenswerter Bericht zur Lage der Altertümer in Libyen von Joachim Willeitner. Libyen scheint ein wahres Eldorado für Antikensammler zu sein und das nicht nur in den Krisenzeiten. Grässliche Aussichten...

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html

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Beitragvon Isis » Mo 14 Mär, 2011 10:20

salam

wann wollen die sich denn endlich für die flugverbotszone entscheiden ???
lange halten die gegner von gaddafi wohl nicht mehr aus wenn man liest das sie immer mehr an "boden" verlieren.

Die internationale Staatengemeinschaft steht vor einer schwierigen Entscheidung. Nach großen Geländegewinnen der Truppen von Diktator Muammar al-Gaddafi und der Forderung der Arabischen Liga nach einer Flugverbotszone wächst nun der Druck auf den Uno-Sicherheitsrat einzugreifen.


http://www.ftd.de/politik/international ... 25394.html

ma salama

... isis ...

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Beitragvon Gruß!-Gast » Fr 18 Mär, 2011 01:10

Hallo,

Kampfansage an Muammar al-Gaddafi: Der UN-Sicherheitsrat beschließt ein Flugverbot über Libyen - und macht den Weg frei für Luftangriffe, um Zivilisten vor Regierungstruppen zu schützen. Frankreich und zwei Golfstaaten sind offenbar bereit, loszuschlagen. Deutschland enthält sich bei der Abstimmung.

Gaddafi hat mit Vergeltungsschlägen im Mittelmeerraum gedroht, falls ausländische Truppen sein Land angreifen sollten.

Die ersten Luftangriffe stehen möglicherweise noch in der Nacht bevor: Frankreichs Premierminister François Fillon hatte sich am Donnerstag für eine militärische Aktion in Libyen "in den kommenden Stunden" ausgesprochen, wenn der Sicherheitsrat die Resolution verabschieden sollte. Nach Angaben eines UN-Diplomaten haben sich auch Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate bereit erklärt, sich an einem Militäreinsatz zu beteiligen. Beide Staaten sind Mitglieder der Arabischen Liga, die in der Resolution explizit um ihre Mithilfe gebeten wird.

Gaddafi hat angekündigt, im Falle eines internationalen Eingreifens der Welt "das Leben zur Hölle zu machen." "Er (der Westen) würde nie wieder Frieden haben", sagte der Diktator in einem am späten Donnerstagabend gesendeten Interview des portugiesischen Fernsehsenders RTP.

Libyens Machthaber Gaddafi hatte am Abend in einer vom Fernsehen gesendeten Audiobotschaft einen Angriff auf Bengasi angekündigt: "Bereitet euch vor, wir kommen ab heute Abend", sagte Gaddafi. Es werde keine Gnade geben, die "Verräter" würden "aus jedem Viertel, aus jeder Straße, aus jedem Haus" verjagt werden. Zugleich sagte Gaddafi in der Ansprache, wer seine Waffen niederlege und die Stadt verlasse, werde verschont. "Wir werden ihn nicht verfolgen."

http://www.sueddeutsche.de/politik/liby ... -1.1073727

:shock:

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Beitragvon Isis » Fr 18 Mär, 2011 11:15

salam

ich fragte mich gerade was das nun im einzelnen heißt ??? also ob die UN nun die armee von der luft aus auch angreifen darf oder eben nur die libysche luftwaffe in schach halten kann um weitere angriffe aus der luft eben abzuwehren. dazu habe ich hier schon eine antwort gefunden die ich euch auch weiter geben wollte.

Das Papier erlaubt Luftschläge und alle anderen "erforderlichen Maßnahmen" zum Schutze der Zivilisten, "mit Ausnahme von Okkupationstruppen". Möglich wäre also auch ein Angriff auf Bodenziele oder die Zerstörung der Luftwaffe am Boden durch Bomber oder Marschflugkörper. Die Uno-Mitgliedsstaaten dürfen auch individuell handeln. Westlichen Diplomaten wollten Luftschläge unmittelbar nach der Abstimmung nicht ausschließen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 74,00.html

läuft das ganze dann nun als bürgerkrieg oder ist die einstufung immer noch revolution ???

oh man bin ich froh das mubarak doch noch die "kurve" bekommen hat und das ganze nicht auch so ausgeartet ist :roll:

ma salama

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Beitragvon Gruß!-Gast » So 20 Mär, 2011 13:37

Hallo,

aus aktuellem Anlass mal wieder der Link zum Live-Ticker vom Spiegel zur Lage in Libyen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 31,00.html

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Beitragvon Gruß!-Gast » Do 24 Mär, 2011 12:49

Hallo,

hier einige kurze Zusammenfassungen mit sehr graphischem Inhalt zu den derzeitigen Geschehnissen in Syrien.

http://egyptianchronicles.blogspot.com/ ... .html#more

http://egyptianchronicles.blogspot.com/ ... .html#more

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Beitragvon NICO » Mo 04 Apr, 2011 17:55

Selam

Gaddafis Scharfschützen machen Jagd auf Zivilisten



Libyens Diktator schickt Scharfschützen in den Kampf gegen seine eigene Bevölkerung. In Misrata sollen sie ein Blutbad angerichtet haben


http://www.bild.de/politik/ausland/liby ... 4.bto.html

Wann hört das endlich auf ??

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Beitragvon Isis » Mo 11 Apr, 2011 17:37

salam

es tut sich wohl so langsahm was

(SN, APA/AG). Südafrikas Präsident Jacob Zuma erklärte am Sonntagabend als Leiter der AU-Delegation nach mehrstündigen Gesprächen in Tripolis, die libysche Regierung habe den Plan der Afrikanischen Union (AU) zur friedlichen Beilegung des Konflikts akzeptiert. Dieser sieht neben einer Waffenruhe einen Dialog zwischen Regierung und Aufständischen sowie die Erleichterung der humanitären Hilfe vor. Zudem betrifft der Plan den Schutz von Ausländern in Libyen.


http://www.salzburg.com/online/nachrich ... ext=&mode=

andererseits heist es wieder das er die verhandlungen nicht akzeptiert.


Unklar blieb derweil, was aus der Friedensinitiative der Afrikanischen Union (AU) wird. Nachdem Gaddafi am Sonntagabend eine hochrangig besetzte AU-Delegation empfangen hatte, kündigte der Präsident von Südafrika, Jacob Zuma, in der Nacht überraschend seine Abreise an. Er nannte "Verpflichtungen, die mich zur Abreise zwingen".

Einige der Aufständischen werteten dies als Indiz dafür, dass Zuma, der als einziges Delegationsmitglied aus einem "demokratischen Land" stamme, nach dem Treffen mit Gaddafi ernüchtert gewesen sei.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 10,00.html

ein auf und ab :roll:

ma salama

... isis ....

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Beitragvon Gruß!-Gast » So 24 Apr, 2011 10:42

Hallo,

wer wissen möchte, wie das syrische Regime mit Protestierenden umgeht, sollte einen Blick in die verlinkten Zusammenfassungen werfen – aber Vorsicht: wirklich sehr graphischer Inhalt.

http://egyptianchronicles.blogspot.com/ ... aphic.html

http://egyptianchronicles.blogspot.com/ ... .html#more

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Beitragvon NICO » Mo 25 Apr, 2011 13:16

Sealm

Ende des jemenitischen Regimes ist eingeläutet
Er muss gehen, das hat Jemens Präsident Saleh eingesehen und einem Rückzugsvorschlag des Golfkooperationsrats zugestimmt. Offen ist aber noch, zu welchen Konditionen. Die Opposition sträubt sich gegen eine Amnestie für den Saleh-Clan und fordert den umgehenden Rücktritt des Präsidenten.


http://www.tagesschau.de/ausland/jemen488.html


Sprengfallen, Strommangel, Schwerverletzte
Misratas Zentrum am Tag eins nach dem Rebellenerfolg: Schwerbewaffnete suchen nach verbliebenen Gaddafi-Soldaten und Sprengfallen, die Menschen stehen vor Lebensmittelgeschäften Schlange. Niemand weiß, was die Zukunft bringt - viele Einwohner versuchen zu fliehen.


http://www.tagesschau.de/ausland/libyen998.html

Gruss Nico
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Beitragvon Isis » So 15 Mai, 2011 09:56

salam

es gibt mal wieder spekulationen ob man gaddafi nun "erwsicht" hat.

Über das Schicksal des libyschen Machthabers wird spekuliert, seit bei einem Nato-Angriff auf Tripolis vor knapp zwei Wochen sein jüngster Sohn und drei seiner Enkelkinder getötet wurden. Angesichts der schweren Zerstörungen an dem Gebäude, in dem sich auch Gaddafi aufgehalten haben soll, sei kaum vorstellbar, dass jemand unverletzt geblieben sei, hieß es schon damals.


wenn ich aber lese das der übergangsrat nun von anderen staaten anerkannt wird weis ich nicht wie lange er noch durchhalten will.

Bei einem Treffen im Weißen Haus am Freitag sagte Donilon, der Übergangsrat sei aus Sicht der USA der legitime und glaubwürdige Gesprächspartner des libyschen Volkes. Machthaber Muammar al Gaddafi habe sein Recht zu regieren verloren.

Eine diplomatische Anerkennung des Übergangsrates konnte Dschibril bei seinem USA-Besuch nicht erreichen. Bislang haben lediglich Italien, Frankreich, Katar und Gambia sowie seit Donnerstag auch Großbritannien die Rebellen-Vertretung als einzigen legitimen Vertreter Libyens anerkannt.


http://www.stern.de/politik/ausland/unr ... 84870.html

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