Beitragvon Karnak » Fr 12 Mär, 2004 23:32
Da hab ich doch was nettes gefunden. Ein Artikel aus dem Merkur Online von Freitag dem 12.03.2004
Angstschweiß beim Urlaubsflug und 32 Stunden Verspätung
Taufkirchnerin kämpft um Entschädigung für verpatzte Reise
VON CORNELIA BABL Taufkirchen - Einen erholsamen Badeurlaub in Ägypten hatte sich Susanne Leykauf aus Taufkirchen gewünscht, als sie ihren Flug nach Hurghada buchte. Doch im Flieger erlebte die 50-jährige Hausfrau einen Schrecken nach dem anderen. "Das war eine Schrottmaschine. Wir hatten alle die Hosen voll", sagt sie. Die schlimmsten Momente erlebte sie auf dem Rückflug mit der ägyptischen Luxor Air, acht Stunden Wartezeit inklusive: Sitze von Mitreisenden kippten beim Hinsetzen fast um, und die Armlehnen ihres Nachbarn brachen gar ganz ab. Nun versucht Leykauf, vom Reiseanbieter ITS eine Entschädigung zu bekommen. Der Briefwechsel blieb bislang ohne Erfolg.
"Wir bedauern das sehr", kommentiert ITS-Pressesprecherin Annette Forré die Erlebnisse von Leykauf auf Nachfrage des Münchner Merkur. "Probleme mit der Beförderung" habe es gegeben, räumt sie ein. Einen Tag vor Leykaufs Rückreise am 4. Januar sei ein Flieger der ursprünglich eingeplanten Flash Air nahe Scharm el Scheich abgestürzt - weshalb man kurzfristig eine Maschine der ägyptischen Fluglinie Luxor Air eingesetzt habe. Eine andere Airline habe sich nicht finden lassen. "An diesem letzten Ferienwochenende war alles voll, wir konnten nicht umbuchen", begründet Forré.
Doch gerade an der Auswahl der Fluggesellschaft stört sich Susanne Leykauf. Im Prospekt sei ihr ein Flug mit "renommierten Airlines" zugesichert worden, die maximal 3,5 Jahre alt seien. Bekommen habe sie - statt der ursprünglich geplanten, jedoch zwischenzeitlich pleite gegangenen Aero Lloyd - eine "katastrophale ägyptische Gesellschaft". Und die sei sogar noch schlimmer gewesen als die Flash Air, die den Hinflug nach Hurghada übernahm. "Da rannten während des Flugs Wartungsleute herum, die Stewardessen waren völlig erschöpft, keiner hat mit uns geredet", erinnert sich Leykauf.
Ungeplante Busfahrt im Schneetreiben
Ebenso erbost wie über ihre Erlebnisse im Flugzeug ist sie über die Verspätung beim Heimflug. Von 16 Uhr nachmittags bis 1 Uhr nachts wartete sie am Flughafen Hurghada und wurde dann nicht, wie gebucht, nach München, sondern nach Frankfurt gebracht. Den Heimweg nach München musste sie bei heftigem Schneetreiben mit einem Bus antreten - mit der Folge, dass sie rund 32 Stunden später als geplant nach Hause kam. "Das ist Verarschung", schimpft Leykauf.
"Meiner Meinung nach hat sie ein Anrecht auf Entschädigung", sagt der Leiter des Unterhachinger Reisebüros, bei dem sie den Urlaub gebucht hat. Aus Angst vor Umsatzeinbußen will er namentlich nicht genannt werden. Seiner Einschätzung nach ist Leykaufs Urlaubsgeschichte "ein besonders schwerer Fall". Zwar habe man nach deutscher Rechtssprechung "keine Handhabe", wenn der Reiseveranstalter die Airline wechsele. Doch zumindest die verspätete Rückreise müsse ITS würdigen - realistischerweise mit rund 150 Euro Entschädigung.
ITS hat derweil noch keine Entscheidung getroffen. "Unsere Kundenbetreuung wird die Beschwerde nochmals prüfen und sicherlich eine kulante Regelung finden", sagt Forré. Susanne Leykauf indes ärgert sich über ihren erfolglosen Schriftverkehr mit ITS. "50 Euro und eine Entschuldigung hätte ich akzeptiert", sagt sie. Nun bereitet sie den nächsten Beschwerdebrief vor.