Nach einer Reise im Februar 2007 kann ich von ein paar älteren und jüngeren Neuigkeiten berichten:
Kairo:
Das Koptische Museum ist wieder eröffnet, die Dauerausstellung wurde geändert und wesentlich besser dargestellt als zuvor mit ausführlicher Beschreibung der Objekte. Es ist jetzt ein noch mehr lohnender Augenschmaus, hier ein paar Stunden zu verbringen.
In Sakkara hat die Restaurierung der Stufenpyramide begonnen, wie man an den Baubaracken vor der Umfassungsmauer unschwer erkennt. Nach Abschluss in ca. drei Jahren hofft man, die Grabkammern der Djoser Pyramide wieder zur Besichtigung freigeben zu können. I
Die Busverbindung von Kairo nach Tel Aviv und Jerusalem wurde wieder aufgenommen, Auskunft und Tickets im Misr Travel Office im Sheraton Hotel, Tel. 335 5470, von wo auch die Busse abfahren. Kosten US$ 55.
In Minia ist das neue Museum am Ostufer des Nils im Bau. Es soll 2008 von Präsident Mubarak eröff-net werden.
Luxor:
Laut einem Masterplan soll Luxor mitsamt Theben-West bis zum Jahr 2030 in ein großes "Freilichtmuseum" umgebaut werden. Der Bahnhof wurde bereits renoviert, die vom Bahnhof zum Luxor Tenpel führende Sharia Mahatta massiv verbreitert und das gesamte Areal östlich des Tempels bis zur Sharia Karnak neu gestaltet. Anstelle des kleinen Parks entstand eine Art Paradefläche, z.T. mit Marmorplatten ausgelegt und von ein paar Palmen spärlich beschattet.
Die Sharia el Souk bekam einen neuen Eingang an der Ecke Sh. Mahatta/Karnak sowie Schat-tendächer über der touristisch besonders genutzten ersten Hälfte, der holprige Straßenbelag wurde durch einen Plattenbelag ersetzt. Wer die alte, etwas orientalisch-chaotische Marktstimmung erleben will, geht von der Kreuzung mit der Sh. Youssef Hassan weiter nach Norden. Aber auch dort werden demnächst die Lebensmittelhändler verschwinden und sich im neu gebauten und überdachten Souk Hadari an der Sh. Mohammed Farid zusammen mit ihren Kunden einfinden müssen.
Die Sharia Karnak soll so verbreitert werden, dass sie die antike Sphingenallee einschließt. Diese ist immerhin schon vom Karnak Tempel bis zur Sharia Mohammed Farid freigelegt. Das letzte Stück führt jedoch durch dicht besiedeltes Gebiet mit Moscheen und Kirchen - vielleicht wird daher das Jahr 2030 angepeilt. Dann sollen auch die Totentempel von Theben-West wieder ungehindert von Karnak aus zu sehen sein.
Im ruhigen und seltener besuchten Freilichtmuseum im Karnak-Tempel gibt es immer wieder Neues zu sehen. Ein erster Blickfang ist die kürzlich fertiggestellte Kapelle von Amenophis II, die ursprünglich vor dem vierten Pylon stand, dann abgerissen und im Mut Tempel verbaut wurde. Dort wurden die Steinblöcke freigelegt und hier - mit Obeliskenstümpfen an jeder Seite - wieder zusammengesetzt. Am hinteren Ende des Geländes hat ein überraschend großer Tempel von Thutmosis IV schon deutlich an Gestalt gewonnen. Die ausdrucksvollen Reliefs sind sehenswert.
Über die Gräberlandschaft von Qurna („Noblengräber“) ziehende Staubfahnen zeigen an, dass Häuser abgerissen und die Bewohner in das ca. 4 km nördlich neu und monoton errichtete Dorf Gabani (hinter dem Carter-Haus an der Straße zu den Königsgräbern) zwangsumgesiedelt werden. Zwar sollen einige der Lehmhäuser als Denkmäler erhalten bleiben, aber nun steht den Menschen, die einst vom Tourismus vor ihrer Haustür (und manchmal den Schätzen darunter) lebten, ein langer Weg zu ihrer "Arbeitsstelle" bevor. Vielleicht finden sie Arbeit bei den Ausgräbern der vermuteten ca. 900 Noblengräber.
Die Umgestaltungsarbeiten am Eingang zum Tal der Könige sind noch nicht beendet, so mussten die Souvenirhändler in provisorische Shops umziehen, der Parkplatz wird zusammen mit einem Ausweichparkplatz weiter unten im Tal neu angelegt. Ein neues Visitor Center wurde bereits eröffnet, in dessen Zentrum ein Plastikmodell des Tals für einen dreidimensionaler Überblick sorgen soll. Die relativ wenigen Info-Tafeln an den Wänden sind hoch angebracht und daher nur schwer zu lesen.
Assuan:
Seit 2006 wird die Sharia El Souk zur Fußgängerzone umgebaut, die Bauarbeiten dürften spätes-tens zur Herbstsaison 2007 abgeschlossen sein. Nostalgiker werden dem alten Chaos nachtrauern; denn jetzt zieht - zumindest vorübergehend - Ordnung ein. Die meisten Shops sind in Reih und Glied und von der Fläche her standardisiert ausgerichtet, der Straßenbelag besteht aus Platten, Stufen zu den Seitenstraßen sollen offenbar den Fahrzeugverkehr in der Bazarstraße verhindern. Zumindest das ist ein Vorteil der Baumaßnahmen. Der eher auf den lokalen Bedarf ausgerichtete südliche Souk-Teil ab Sharia Sayida Nafisa scheint prinzipiell erhalten zu bleiben.
Seit 1995 findet in Assuan ein Sculpture Symposium unter der Ägide des weit über Ägypten hinaus bekannten Künstlers Adam Henin auf einem Platz am Basma Hotel statt. Die fertigen Skulputuren verbleiben in Assuan in einem sehenswerten Sculpture Park, den man wie folgt erreicht: Fährt man an der Zufahrt zur Insel Philae vorbei und 1 km Richtung Hochdamm weiter, so sieht man neben einem (bisher ungeteerten) Abzweig links ein paar Skulpturen als Hinweis auf den Skulpturenpark links oben auf einem Hügel. Der Abstecher den Hügel hinauf mitten in die urgewaltige Felslandschaft Assuans ist schon wegen des herrlichen Ausblicks sehr zu empfehlen.
Weiße Wüste:
Dem Vernehmen nach soll die Weiße Wüste in naher Zukunft besser vor den Auswüchsen des Tourismus geschützt werden. So sollen nur noch ausgewiesene Pisten für 4WDs zugelassen und Feuerholz direkt am Eingang verkauft werden, um das Herausreißen noch lebender Pflanzen zu unterbinden.
Farafra:
Ein Erlebnis der besonderen Art ist eine 4WD-Fahrt (besser noch auf dem Kamel) von Farafra nach Dakhla auf dem alten Kamelpfad. Zunächst fährt man auf schwarzem Wüstenboden zwischen hohen, goldgelben Dünen, dann folgt ein felsiger, aber fürs Auge wiederum beeindruckender Part und schließlich - je näher man dem Felsabbruch kommt – durchquert man eine faszinierende Landschaft aus pittoresken Hügeln, Dünen und Felsen. Am Ende geht es so steil nach El Qasr hinunter, dass man sich schon dem freien Fall nahe fühlt. In umgekehrter Richtung gibt es kaum ein Hinaufkommen per Auto.
Neuigkeiten und Infos von Wil Tondok
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salam
hier nur mal als info für die suchenden unter euch.
wir haben den master plan von luxor auch online damit ihr sehen könnt was gemeint ist.
klickt hier --> http://isis-und-osiris.de/isisosiris/ma ... hp?t=17027
ma salama
... isis ....
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Ein anderes Thema:
Eine Leserin schreibt mir sehr positiv von einem Hausboot in Assuan, das am ersten Katarkt an der Insel Sehel vertäut ist und viel Naturstimmung rüberbringt. Ein DZ (es gibt nur drei und ein Bad) kostet um 20 EUR. Über den Link www.hausboot-am-nil.de erfährt man mehr.
Viel Spaß
Wil Tondok
Eine Leserin schreibt mir sehr positiv von einem Hausboot in Assuan, das am ersten Katarkt an der Insel Sehel vertäut ist und viel Naturstimmung rüberbringt. Ein DZ (es gibt nur drei und ein Bad) kostet um 20 EUR. Über den Link www.hausboot-am-nil.de erfährt man mehr.
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