Wüstenwandern in der Oase Dakhla

Hier Fragen und Infos die das Reisen nach bzw. in Ägypten betreffen (keine Nennung von Veranstaltern / Anbietern)

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Ibrahim
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Beitragvon Ibrahim » Sa 10 Jan, 2009 23:08

Uli hat geschrieben:Nix für ungut, aber es geht doch gerade darum gaaaanz alleine in die Wüste zu gehen. Total einsam, nur den eigenen Atem und die eigenen Schritte hören. So hat es ja faustus auch gemacht. Und gerade das ist es ja was es ausmacht.
Einfach nur mit jemandem zusammen in die Wüste gehen, da kann man ja auch ne organisierte Tour machen oder nen Führer nehmen.

Wenn ich sowas mal mache werd ich wohl gar niemanden mitnehmen. Sorry ;)

Gruß
Uli


:idea: Ja Uli, da hast du vollkommen recht. Ich plane für dieses Jahr so eine Alleinereise, sozusagen als "Retraite". Wenn man jemanden SEHR gut kennt, kann es auch zu zweit bei einer Wüstenwanderung wunderbar sein - es muß halt jemand sein, der auch mal längere Zeit beim Wüstenwandern den Mund halten kann.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen sehe ich kein Problem, die Reise alleine anzutreten. Bei längerem Nachdenken komme ich aber dann doch ins Grübeln: Ist es nicht ein wenig leichtsinnig, alleine weit weg zu gehen - nicht wegen Gefahren von außen, aber ich könnte ja mal einen Fuß verknaxen oder ein Unwohlsein könnte mich überfallen ...! :?: Und dann: wenn man alleine was Schönes erlebt, möchte man doch gerne anderen davon erzählen. Wenn ich mir vorstelle, daß ich jeden Tag alleine wandere, dann abends müde alleine esse, mit niemandem rede, morgens alleine frühstücke, wieder alleine wandere - - ob mir das 4 Wochen lang so gut gefiele? :?:
Die Planung und Organisation habe ich bereits gut durchgespielt: Flug nach Luxor, Übernachtung im Nefertiti, von dort bekomme ich Taxi samt Polizeigenehmigungen organisiert. Am nächsten Tag Fahrt 600 km in die Wüste hinein bis zur Oase Dakhla/Wüstenhotel Bir Gabal. Dort werde ich bestens versorgt, habe eine gute, schlichte Unterkunft. Zurück dann nach 3 (? oder 4?) Wochen in umgekehrter Reihenfolge. Alles machbar.
Die Ideen müssen noch reifen! :)

LG von Faustus.
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Ibrahim
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Beitragvon Ibrahim » Sa 10 Jan, 2009 23:18

Meretaton hat geschrieben:Lieber Faustus,

was heißt hier leider erst mit 73 Jahren. Ich finde, Du bist geistig und körperlich fit wie ein Turnschuh :wink: Und jemand wie Du wird noch viele schöne Jahre in Ägypten verbringen. Ägypten ist ein Jungbrunnen, dass sehe ich auch an meiner Tante. Diese wird 75 Jahre alt. Sie reist kreuz und quer durchs Land und kommt jedes Mal verjüngt zurück. Ich wünsche und hoffe, dass ich das auch so erleben werde.

Liebe Grüße

Meretaton


Hallo Meretaton, vielen Dank für die Blumen! :grin: Übrigens bin ich nun ja schon 75! Aber du hast schon recht, die Zahl besagt rein gar nichts - außer, daß die Kräfte spürbar abnehmen und nach menschlichem Ermessen die verbleibende Frist doch relativ kurz ist. Aber für mich ist das kein Grund zur Traurigkeit, sondern Ansporn, das Hier und Jetzt ganz bewußt freudig und dankbar zu leben. Und Pläne nicht auf die lange Bank zu schieben, sondern alles, was noch geht, zu machen und zu genießen, SOLANGE es geht.- Woher weißt du eigentlich von meiner "Turnschuh-Qualität!? :?: :!: :?: Stimmt, auch ich bin verjüngt aus der Wüste zurückgekommen! :-D
Mal sehen, was aus meinen derzeitigen Plänen wird!
LG von Faustus.
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Beitragvon Meretaton » Sa 10 Jan, 2009 23:59

Lieber Faustus,

ich kenne viele Menschen in Deinem Alter, die noch nicht einmal wüssten, wie man einen PC bedient, geschweige mal eben so einen Flug bucht und durch die Wüste marschiert. Respekt und Hut ab! Deine Art zu schreiben, Deine Lebenseinstellung, Deine erfrischende Energie macht mir keine Angst vor dem Renterdasein :wink:
Ich freue mich schon auf viele Beiträge und Reiseberichte von Dir!

Herzlichste Grüße
Meretaton

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Beitragvon Uli » So 11 Jan, 2009 02:36

dann abends müde alleine esse, mit niemandem rede, morgens alleine frühstücke, wieder alleine wandere - - ob mir das 4 Wochen lang so gut gefiele?

Schwierige Frage.
4 Wochen mit jemandem zusammen in der Wüste kann aber auch ganz schön lange dauern ;)
Besonders, wenn der jenige zu oft im falschen Moment dann doch die Ruhe stört oder sogar quängelt, weil man schon zu lange unterwegs ist, aber Du gerne noch weiter gehen möchtest, etc.

Vielleicht wäre ja der Mittelweg nicht schlecht. Man fährt mit jemandem zusammen nach Ägypten, aber die Touren macht man größtenteils alleine. So kann man sich abends austauschen und sich gegenseitig die Erlebnisse des Tages erzählen, aber trotzdem die Einsamkeit der Wüste geniessen ;)

Gruß
Uli

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Beitragvon Samira » So 11 Jan, 2009 09:45

Und dann: wenn man alleine was Schönes erlebt, möchte man doch gerne anderen davon erzählen. Wenn ich mir vorstelle, daß ich jeden Tag alleine wandere, dann abends müde alleine esse, mit niemandem rede, morgens alleine frühstücke, wieder alleine wandere...


Lieber Faustus,

ich reise seit vielen Jahren alleine (außer auf den erwähnten Wüstentouren, auf denen Bedu mich begleiten) und kenne diesen Wunsch, diese Sehnsucht, das Schöne zu teilen, auch... und reise trotzdem, mit wenigen Ausnahmen, auch weiterhin alleine...

All meine Gedanken/Gefühle vertraue ich während der Reise meinen Tagebüchern, die meist vor Ort gekaufte Schulhefte sind, an.

Meine Erfahrung: Ich war alleine unterwegs und trotzdem nicht rund um die Uhr alleine, denn auf wundersame Weise treffen Seelenverwandte aufeinander, finden sich... manchmal "nur" auf die Länge eines Abendessens/Frühstücks...

Ilija Trojanow beschreibt in seinem Buch "Sehnsucht - Mach dich auf den Weg" den Zustand des alleine Reisens mit den treffenden Worten: "Nur wer alleine reist, setzt sich völlig aus: einer unbekannten Welt, einer unverständlichen Sprache. Alleine ist man beständig wach und aufmerksam, biegsam und zugleich angespannt wie eine Bogensehne."

Herzliche Grüße
Samira
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Beitragvon Ibrahim » So 11 Jan, 2009 12:21

Liebe Samira,
du gibst mir sehr gute Anregungen! Herzlich danke ich dir dafür. Ja, das Schreiben ist auch für mich eine gute und wichtige Sache. Das könnte wirklich mein Problem lösen, wenn ich abends regelmäßig meine Gedanken aufschreibe, anstatt mit einem anderen lieben Menschen darüber zu plaudern! "Alleine ist man beständig wach und aufmerksam, biegsam und zugleich angespannt wie eine Bogensehne" - ein wirklich zutreffender Satz! Und auch der Titel des von dir zitierten Buchs ""Sehnsucht - Mach dich auf den Weg" trifft ins Schwarze. Ich will mir diese Gedanken gerne zu eigen machen.
Also nochmals Dank und liebe Grüße von
Faustus.
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Beitragvon Ibrahim » So 11 Jan, 2009 12:31

Uli hat geschrieben:

Vielleicht wäre ja der Mittelweg nicht schlecht. Man fährt mit jemandem zusammen nach Ägypten, aber die Touren macht man größtenteils alleine. So kann man sich abends austauschen und sich gegenseitig die Erlebnisse des Tages erzählen, aber trotzdem die Einsamkeit der Wüste geniessen ;)

Gruß
Uli


Liebe Uli, :grin:
du triffst den Nagel auf den Kopf - ja, das ist es!!! Bei meiner ersten Wüstenreise waren wir in einer Gruppe - das nervte. Bei der zweiten war ich alleine mit der ausgesprochen netten Reiseleiterin (Schamanin!) und meiner Frau. Das war dann schon fast ideal, weil ich teils zusammen mit meiner Frau, teils aber auch alleine wandern konnte. Jetzt aber möchte meine Frau kein drittes Mal mehr dorthin reisen, und ich meinerseits habe das Bedürfnis, länger als nur 10 Tage (wie beim letzten Mal) in die (oder in der) Wüste zu wandern. Käme sie noch einmal mit, und zwar für mindestens 3 Wochen, wäre alles klar. So aber werde ich eher alleine fahren, als verzichten. Da hat sie übrigens auch gar nichts dagegen.
Wahrscheinlich hat Samira auch recht, wenn sie meint, daß man immer wieder auf geistesverwandte Menschen trifft.
Es wird sich klären.
Liebe Grüße von
Faustus
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Beitragvon rosengirl » So 11 Jan, 2009 12:40

Vielen Dank Faustus für diesen wunderbaren Bericht über deine Erfahrungen mit der Wüste. Ich verspüre schon lange eine tiefe Sehnsucht solch eine Erfahrung machen zu dürfen, war aber als alleinreisende Frau noch nicht mutig genug.
Vielleicht kannst du mir Tips geben, über welchen Reiseveranstalter du deine erste Gruppentour gebucht hast ???
LG Rosengirl

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Beitragvon Ibrahim » So 11 Jan, 2009 12:57

rosengirl hat geschrieben:Vielleicht kannst du mir Tips geben, über welchen Reiseveranstalter du deine erste Gruppentour gebucht hast ???


Hallo Rosengirl, :)
gerne kann ich dir Tips geben, und ich kann dir auch versichern, daß es für dich als alleinreisende Frau überhaupt kein Problem geben wird, wenn du mit dieser Leiterin fährst, mit der wir fuhren. Sie hat eh fast nur Frauengruppen, und ich als Mann war eher ein Exot dabei. Sie ist "Schamanin" und bietet meditative Tänze sowei Trommeln an - beides eher etwas für Frauen. Ich weiß jedoch nicht, ob ich die genaueren Daten hier schreiben darf - ich glaube eher nicht. :roll:
Du bekommst von mit die Daten - mal sehen, ob in einem anderen Forum oder als Privatnachricht. Bis dann
LG von Faustus.
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Beitragvon Osiris » So 11 Jan, 2009 13:46

faustus hat geschrieben:Ich weiß jedoch nicht, ob ich die genaueren Daten hier schreiben darf - ich glaube eher nicht. :roll:


hi,

du darfst die daten gerne in der rubrik "hotel- und reiseempfehlungen" nennen !

mfg
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Beitragvon Samira » So 11 Jan, 2009 14:37

Ich verspüre schon lange eine tiefe Sehnsucht solch eine Erfahrung machen zu dürfen, war aber als alleinreisende Frau noch nicht mutig genug.


Rosengirl, fürchte Dich nicht: Es ist der Mut zum allerersten Schritt, nach dem sich zwar immer noch Herzklopfen einstellt, wenn man als Frau wieder und wieder alleine loszieht, der sich aber auf jeden Fall mehr als lohnt.

Seit 1978 reise ich als Frau alleine, es ist mir noch nie etwas Schlimmes passiert.

Ich wünsche Dir den Mut zum ersten Schritt und gebe Dir - wie Faustus - auch gerne Infos zu Frauenreisen (marokkanische und tunesische Wüste oder Sinaireisen abseits vom Touristenrummel, die ich seit 2003 als allein reisende Frau mache und die wir gerne zusammen machen könnten, falls unsere Urlaubstermine übereinstimmen). Melde Dich einfach per PN, wenn Du etwas wissen willst.

LG Samira
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