so schnell nicht wieder

Hier Fragen und Infos die das Reisen nach bzw. in Ägypten betreffen (keine Nennung von Veranstaltern / Anbietern)

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nebtaui
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Kann ja sein!

Beitragvon nebtaui » Do 07 Okt, 2004 11:59

Es macht den Eindruck (verbesser mich, wenn es nicht so ist) als wenn Du aufgrund Deiner Erfahrungen nicht glauben magst, dass sich einige Ägypter schlecht benehmen, ohne dass sie jemand dazu durch falsches Verhalten animiert hat.


Durchaus möglich! Ich mein das gar nicht ironisch!

Erst vor wenigen Tagen hatte ich Kontakt zu einer Frau, die seit nunmehr 40 Jahren mit einem Ägypter verheiratet ist und mindestens zweimal jährlich für etliche Wochen dort ist. Das Ergebnis unserer Unterhaltung, die im übrigen tatsächlich einen ähnlichen Gegenstand hatte, geht sehr wohl in diese Richtung.

Sie hat wohl das Glück, mit einem ... sagen wir: wirtschaftlich gutgestelltem Mann verheiratet zu sein der auch eine vergleichsweise wohlhabende Familie in Ägypten hat.
Sie hat die Erfahrung gemacht, daß das Benehmen mit sinkendem Einkommen besser wird! Damit kommt sie zu dem Schluß, daß die ärmsten Leutchen vom Nil noch die gastfreundlichsten und tolerantesten sind. Und die findest du tatsächlich NICHT in Hurghada; denn selbst der Kellner dort gehört bereits zur Mittelschicht.
Und bei den ärmsten bin ich vorbeigeschlendert, sowohl in Ägypten, als auch in Tunesien. Möglicherweise ist es ja tatsächlich so; ich habe mir jedenfalls für meinen nächsten Aufenthalt bereits vor einiger Zeit fest vorgenommen, einmal darauf mein Hauptaugenmerk zu verwenden!

Sonst gehöre ich ja schwerpunktmäßig zur Liga "Alte-Steine-Gucker"! :lol:

Da fällt mir gerade eine interessante Unterhaltung mit einer deutschen Frau aus Tunesien wieder ein .... ich traf sie im Yachthafen von Monastir, und sie führte mit ihrem Mann, einem Tunesier, einen wirklich feinen Souvenirshop mit vergleichsweise hochwertigen Artikeln. Beim Tee wurde ich indiskret; ich fragte sie, wie sie ihr neues Umfeld denn nach sovielen Jahren Tunesien fände und ob sie Probleme sähe. Sie dachte eine ganze Zeitlang nach und sagte dann, daß man sich sehr wohl an die veränderten Umstände zu gewöhnen habe. Gerade das Leben einer Frau sei an manchen Stellen im Orient (auch und vielleicht gerade sogar in Tunesien! Es kommt immer nur auf die Ecke an, in der man herumkriecht!) anders als das gewohnte in Europa und man müsse das schon mit dem Herzen akzeptieren, sonst habe es keinen Zweck. Sie registrierte ihre Einschränkungen durchaus mit Kopf und Herz, aber nach eigenen Worten gäbe ihr das durchaus auch eine Portion Sicherheit mit auf den Weg. Ihr Mann wäre ein guter Muslim und fühle sich daher wirklich für ihr Wohlergehen verpflichtet.

Es mag wohl so sein: menschlich habe ich mich selten in meinem Leben so wohl gefühlt wie in Sahil, einer Ecke aus dem alten Nubien, knapp am ersten Katarakt. Die Leute dort hatten nun wirklich gar nichts mehr außer ihren Lehmhütten, mit einem bißchen Glück einen Job für geringstes Geld und sich selbst, behangen mit Textilien, die wir noch nicht einmal fürs feuchte Aufwischen würden haben wollen ... da fand ich das Lachen am ehrlichsten und es bedurfte sogar eines Kunstkniffs, den Leutchen gegen ihren Willen ein kleines Geld zustecken zu können. DAS ging nur über einen Mittelsmann und minutenlangem Palaver.

Schon die Kameltreiber an den Pyramiden, selbst sowas wie underdogs in Ägypten, müssen auf ihre Art angefasst werden. Viele Leute, Ägypter wie Europäer, haben fast schon Angst vor diesen Kameltreibern, die ja auch durchaus für die eine oder andere wenig spaßige Betrügerei bekannt sind.

Wie sagte ich schon an anderer Stelle? Ägypten ist oft ein wenig sperrig.

Gruß

Nebtaui
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Beitragvon Britt » Do 07 Okt, 2004 14:03

An die Hand nehmen????????????? :roll:
Man bedenke das Ägypten schon seit ein paar tausend Jahren besteht und das sie wohl einst zu den gelehrtesten und mächtigsten gehört haben.
Wo ist das alles geblieben. Ich glaube jeder kleiner Junge weiß das man Mülleimer aufstellen kann um Papier hineinwerfen zu können. Dafür brauchen die keine Hilfe. Ich bin zB. in Downtown den halben Tag mit einer leeren Dose rum gerannt bis ich entlich mal einen Mülleimer gefunden habe. "es sah zumindest aus wie einer" :?

Auf der Fahrt nach Cairo habe ich kurzzeitig gedacht das die dort Weihnachten haben: Die Büsche waren so schön mit buntem Plaste "geschmückt". :lol:

Ich muß aber zustimmen bei der Behauptung das man schon sein Herz dran verlieren muß um es richtig lieben zu können.
Wenn man aber am Abend ins Bett geht mit dem Gedanken das es morgen bestimmt besser wir und man aber gleich früh um 3 eine mit dem "Hammer" bekommt kann man sich nicht verlieben.

Und die an der Spitze vom Land müssen glaube ich auch mal ihre Shicha aus dem A....ziehen wenn ich mir überlege das die dort kaum bis gar keine Steuern bezahlen. Da braucht man sich auch nicht wundern das nichts wird. Es muß ja nicht gleich so grass wie bei uns gehandhabt werden mit den Steuern aber wenn jeder kleine Händler etwas zahlen müßte dann würden sie bestimmt auch wieder freundlicher werden, denn dann müssen sie auch genügend verkaufen und das geht nur mit sympatie.

Kurz noch mal zu manchen Urlaubern: Bei manchen muß ich wirklich mit dem Kopf schütteln und da ist es eigentlich egal aus welchem Land sie kommen. Bei uns im Hotel sind die Gäste doch gleich mal im Badeanzug durch das ganze Hotel gelaufen oder waren in diesem Aufzug an der Reception der nächste ist im Badeanzug und nur mit einem durchsichtigen Tuch drum aus dem Hotel raus gegangen. Das macht man nicht und da spielt es auch keine Rolle das man nur zum Fotografen geht der nicht mal 2 Minuten entfernt ist. Der nächste probiert erst einmal vom Portionierlöffel und legt ihn dann wieder in die Soße. Wiederlich. :x Mein Mann hat daraufhin gleich Herpes bekommen. Oder setzten sich mit nassen Badesachen an den Tisch zum Essen.

Und ich habe auch nie gesagt gehabt das alle Ägypter so waren. Ich gebe zu das ich auch insgesammt 5 Ägypter getroffen habe die sehr nett waren. Ganz besonders unser Kellner. Der hat zugar mitgefühlt als ich Pharaos Rache bekommen habe.
Aber was sind 5 gegen 500?????????? :?:

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Tjajaja .....

Beitragvon nebtaui » Do 07 Okt, 2004 14:44

Salam!

Man bedenke das Ägypten schon seit ein paar tausend Jahren besteht und das sie wohl einst zu den gelehrtesten und mächtigsten gehört haben.


So ist es. Ganz richtig.
Und eben da liegt ein großer Teil meiner eigenen Motivation, immer und immer wieder dort hin zu fahren.

Ich gestehe ja jedem sein, sagen wir: eingeschränktes Interesse zu. Jeder hat ein absolutes Recht auf einen unbefleckten Urlaub mit viiiel Spaß und keiner Ärgerei! Nicht, daß wir uns da falsch verstehen!
Niemand muß tun, was ich tue und niemand muß lieben, was ich liebe. Schon gar nicht zu meinen Bedingungen!
Und eben daher sage ich: Ägypten ist sperrig.
Überhaupt macht es einem der Orient wirklich nicht leicht, ihn zu lieben. Das weiß ich und ich habe an anderer Stelle u.a. auch hier in diesem Forum dazu bereits ausführlich Stellung bezogen.

Auf der Fahrt nach Cairo habe ich kurzzeitig gedacht das die dort Weihnachten haben: Die Büsche waren so schön mit buntem Plaste "geschmückt".


Siehste. DAS meine ich. Der Dreck ist wirklich allgegenwärtig und in der wirklich heißen Jahreszeit beginnt er auch zu stinken.

Es gibt für Ägypten eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

a) man ignoriert das alles nach Kräften und bleibt konsequent im touristischen Umfeld. Da sind die Ägypter normalerweise an Europäer samt ihrer Bedürfnisse gewöhnt und können damit umgehen. Zudem sind diese Zentren von der Sauberkeit her ERHEBLICH besser als das übrige Land. So bleibt man meist von Problemen, Sorgen und Ärger geschützt.

b) man "steigt ganz hinein" und legt vor dem ersten Hinflug ein halbes Studium hin. Dafür bedarf es bergeweise Literatur und am besten stundenlange Interviews mit Ägyptern / Arabern hier in Deutschland oder wirklich top-erfahrenen Reisenden (zu denen ICH mich nicht zählen würde!) - das verschafft die nötigen Hintergründe im Kopf um sich instinktiv vor Ort vor Problemen oder Depressionen schützen zu können.
Dafür muß man aber motiviert sein, was, siehe oben, längst nicht jeder Tourist ist und auch nicht sein muß.

Ich persönlich rate Bekannten von Touren (möglichst noch auf eigene Faust!) tief hinein ins "echte" Ägypten dringend ab.
Es ist eben kein Märchen aus tausendundeiner Nacht, es gibt keine geputzten Kulissen. Und selbst etwas erfahrenere und informiertere Urlauber (zu denen ich mich jetzt aber mal zähle) stoßen nicht selten auf Unvorbereitetes und sind dann ganz auf das angewiesen, was sie von zuhause mitgebracht haben: Information und Einfühlungsvermögen.

Schade .... aber dich bzw. euch hat das Gottesgeschenk am Nil offensichtlich verloren. :cry:
Dabei kann es sooooo schön sein.

Gruß

Nebtaui
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Beitragvon Britt » Do 07 Okt, 2004 16:05

Schade .... aber dich bzw. euch hat das Gottesgeschenk am Nil offensichtlich verloren.
Dabei kann es sooooo schön sein.


So kann man das nicht sagen. Ich werde mir trotzdem sehr gerne und immer wieder "Die Mumie" oder sonstige Filme über Ägypten anschauen.
Denn ich bin trotz diesen Urlaub`s ein ausgesprochener Orientfan mit allen Märchenhaften und etwas weniger Märchenhaften. :P
Und der Orient hat bekanntlich mehr zu bieten als nur Ägypten.

Nur das mich und meine Familie halt keiner mehr nach Ägypten bekommt. :wink:
Außer ich werde eine Woche irgendwo gewinnen mit einem super Hotel wo alles drin und dran ist was ich brauche und wo ich nicht mehr vor die Tür muß und nicht zuvergessen mit einem wunderbaren Riff. Denn Sonne, Strand und Meer waren wirklich super. 8)

Britt

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Beitragvon nefertiti » Do 07 Okt, 2004 18:27

Hallo ihr,

habe eure Berichte über Hurghada gelesen.
Leider muß ich euch teilweise recht geben.
Ich war zwar nicht lange in Hurghada, aber die paar Tage haben mir
gereicht.
Ich war in einem Hotel, wo der Kellner aufdringlich wurde, habe es gemeldet und er mußte das Hotel verlassen. Ich bin aber auch am gleichen Tag von diesem Hotle ausgezogen.
Leider verfällt Hurghada wirklich den Neureichen-Russen. Die benehmen sich ja katastrophal. Die Ägypter können ja eigentlich nichts dafür, sie sehen ja was alles so abläuft unter den Touristen.
Ich bevorzuge daher eigentlich eher Luxor oder Assuan. Das sind zwar nur kleiner Städte, aber sehr freundlich und die atmosphäre ist noch "ägyptisch". Dort habe ich auch mehr Bezug auf Land und Leute.
Aber laßt euch Hurfhada nicht vermiesen.
LG

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Beitragvon Mike Rumpf » Fr 08 Okt, 2004 15:11

Eine interessante Diskussion und auch eine die viel Licht auf die Schreibenden wirft.

Zunächst einmal von mir ein paar grundsätzliche Gedanken:
Ägypten habe ich dieses Jahr als ein sich im Umbruch befindliches Land empfunden, hier prallen - nicht zuletzt bedingt durch den massiven Tourismus , die verschiedenen nebeneinander lebenden Religionen, und der Öffnung des Landes zum Westen, krasse Gegensätze aufeinander. Am einfachsten kann man dies an der Kleidung der einheimischen Frauen erkennen. Überall sieht man neben modernen, selbstbewussten Frauen - (unverschleiert und westlich gekleidet) vollständig verschleierte, sehr konservative. Reich und arm prallen in allen Städten aufeinander. Ganz klar, dass diese Verhältnisse Konfliktpotential besitzen und aus ihnen immer wieder Probleme, unangenehme Situationen etc. resultieren. Wer nach Ägypten reist, sollte sich dessen bewusst sein. Das gilt selbst auch dann, wenn man sich hauptsächlich nur in der Hotelanlage aufhalten möchte.

Wer einen Badeurlaub in Hurghada oder auf dem Sinai bucht, der möchte für die Dauer des Urlaub eine unbeschwerte Zeit zum Entspannen und Relaxen haben, sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, gerne ein Prise Orient vorgekaukelt bekommen und am Essensbuffett schlemmen. Dafür, so scheint es, braucht man keine Kenntnisse über Land und Leute. Und da man ja auch teuer gebucht hat, erwartet man seinen europäischen Standard. Vor Ort gibt es dann das blanke Entsetzen, weil die Realität eben doch anders ist als angenommen und eben nicht immer nur schön ist.

Mir erscheint es immer wieder so, als wenn in Hurghada so krampfhaft wie vergeblich versucht wird, eine Orienturlaubsidylle mit europäischen Standards zu erzeugen. Dabei schauen die Ägypter neidisch auf die reichen Europäer, erleben das oftmals als Kolonialmismus mit anderen Mitteln. Das arrogante, unsensible Auftreten vieler Touristen erzeugt zurecht Aggressionen. Und das mittelalterliche Frauenbild vieler Ägypter erschreckt wiederum viele Touristen, ebenso wie sie von der Armut schockiert sind.

In meinen Augen ist ein Ägyptenurlaub eine Frage der Einstellung. Wer tolerant, offenen Auges, bescheiden und verständnisvoll seine Reise antritt, wird reich belohnt und mit vielen Erlebnissen umgehen können. Wer dazu nicht in der Lage oder willen ist - und das meine ich ohne Häme, ist auf den klassischen Urlaubsinseln wie in Spanien oder Griechenland besser aufgehoben. Ich würde einige Länder dieser Erde nicht bereisen, weil ich mich den dort herrschenden Verhältnissen nicht gewachsen fühle. Drum lasse ich diese Reisen und suche mir eben etwas passenderes.

Traumhaft schöne Erlebnisse stehen in Ägypten neben unangenehmen Erfahrungen - das gehört in diesem Land wohl oder übel dazu. Man muss nicht alles gut finden, aber sollte doch als Gast zumindest etwas Verständnis zeigen.

Ich weiß nicht, ob Britt irgendwelche (vielleicht auch unbewusste) Fehler gemacht hat, das kann/will ich nicht beurteilen. Aber vielleicht wäre es schön, wenn sie mal über die eigenen Erwartungen an ihre Reise nachdenken würde.

Ägypten ist eben kein Urlaubsland, sondern ein Reiseland, auch wenn es versucht ersteres zu sein ;-)

Viele Grüße an alle,
Mike

Foerdetaucher

Beitragvon Foerdetaucher » Fr 08 Okt, 2004 15:53

@ Mike Rumpf

100 % ACK !

Ergänzung:
Vielen heutigen Hurghada-Touristen ist eigentlich Ägypten egal, die wollen nur Pools ohne Salz drin, eine Liege, Sonne, gutes Essen ... und sind de facto Kanaren-Flüchtlinge, weils da zu teuer wurde.

Und wenn dann mal Müll rumliegt, Katzen herumlaufen, eine Kakerlake im Bad ist ... wird gleich gemeckert und nach Reisepreisminderung geschrien.

Und leider benehmen sich die neureichen dollarbesitzenden Touristen "wie Sau" mit barbusig am Pool flanierenden Frauen, die teilweise nachts als Nutten tätig sind, wasserglasweise schon morgens wodkasaufenden Männern. Das muss doch die ethischen und religiösen Werte der Einheimischen tief erschüttern!

Aber bei den enormen Überkapazitäten, und es wird immer noch dazugebaut, an Hotelbetten war das vorauszusehen.

Gruß

Jo

Beitrag editiert von Uli :? . - 08.10.2004

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Beitragvon Britt » Sa 09 Okt, 2004 11:08

Jetzt reicht es mir aber! :evil:
Ich glaube nicht das ich mich oder sonst jemand als barbusige Nutte bezeichnen lassen muß.
Wenn meine Texte ordentlich durchgelesen worden wären dann wüßtet ihr das ich mich im Urlaub korrekt verhalten habe.
Ich weiß wie ich mich zu benehmen habe in so einem Land mit dem glauben Islam. Kurz zur Erinnerung ich war lange genug mit einem Algerier zusammen der sehr Gläubig war und zum zweiten bin ich sehr von dem Glauben Islam angetan auch wenn ich kein Moslem bin.
Ich habe zugar den Koran bis zur hälfte gelesen und wenn es sein müßte das ich in meinem Urlaub verschleiert rumlaufen muß, nur um in einem Orientalischen Land Urlaub zu machen würde ich dies tun. :twisted:
Und ich bezweifle wirklich das das jemand auf sich nehem würde.

Und wenn es darum gegangen wäre hätte ich bestimmt jedemenge Geld zurück bekommen. Denn das Essen war Lauwarm und unser Zimmerboy hat die fettesten Staubballen hinter jeder Tür liegen lassen und hat wie schon mal geschrieben nur mit uns Diskutiert und hat sich anmerken lassen das das Trinkgeld zu wenig war was wir ihm gegeben haben.Das hatte ich auch der Reiseleitung gesagt als wir uns unterhalten hatten ohne irgendein Hintergrund und ohne das ich jemanden schaden will sondern nur das eventuell etwas geändert wird bzw verbessert wird. Unsere Reiseleitung wollte zur Reception gehen und sich wegen unserem Boy beschweren weil es nicht sein kann und da haben wir gesagt das sie es nicht machen soll. Da wir nicht wollten das er seinen Job verliert da er ja bestimmt Familie hat.
Und da soll ich mir sagen lassen das ich nur rummeckere und ich mir klar werden soll das ich da keinen Westlichen wert erwarten kann.
Ich könnte brüllen vor Wut.
Ich erwarte nur Höflichkeit kein Stück mehr. Und das kann man erwarten.

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Beitragvon streetparade » Sa 09 Okt, 2004 13:10

Also wir sind gestern aus Hurghada zurück gekommen.
Und wir müssen ehrlich sagen wir sind auch ziemlich entäuscht.

Es stimmt schon das man nicht europa erwarten darf un kann. Aber wie Britt so schön sagt man kann und muss respekt erwarten.
Zwar hat uns keiner der Händler Fuck you nach geschrien, hätter sich besser auch keiner gewagt, aber sie waren sogar so aufdringlich uns zur Bank begleiten zu wollen um uns dann in Ihr Geschäft zu führen.
Es stimmt wohl leider das Hurghada immer mehr Ballerman-Flair annimmt und von der Russen immer mehr erobert wird. Wer was von Ägypten sehen und erleben will für den ist Hurghada nicht wirklich geeignet.

Aber noch was zur verteidigung der Ägypter.
Ihr Frauenbild wird durch das Verhalten der Russinen schon ziemlich beeinflusst.
Denn, so haben wir das jedenfalls erlebt, die Sch.... suchen sich ja echt mal alle zehn Minuten nen anderen gut aussehenden Ägypter. Und die wollen sicher nicht nur Tee trinken und plaudern.
Sicherlich müssen (was man ja irgendwie auch verstehen kann) die armen Ägypter annehmen das alle Touristinen so drauf sind.

Trotzallem haben wir vor unseren Urlaub auch nächstes Jahr wieder in Ägypten zu verbringen. Dann allerdings 1 Woche Nilkreuzfahrt (um was vom Land zu sehen) und 1 Woche Bade Aufenthalt. Dann aber sicher nicht in Hurghada und nur in ner Hotelanlage in der man, wie Britt auch meinte, nicht vor die Türe muss bis man wieder abfliegt

Foerdetaucher

Beitragvon Foerdetaucher » Sa 09 Okt, 2004 13:19

@ Britt

Würdest du bitte mal lesen???

Niemand bringt DICH mit einer Nutte in Verbindung! Aber Fakt ist leider, dass vor allem in den russisch beherrschten Häusern dieses Milieu anzutreffen ist. Oder woher sonst haben die Leute ihre dicken Dollarbündel? Bestimmt nicht von Fabrikarbeiterlohn.

Und wenn du mit dem Zimmerboy unzufrieden bist, ist es deine Aufgabe, wie auch immer für Abhilfe zu sorgen. Beschwerde bei der Reiseleitung und der auch noch zu sagen, sie solle doch bitte nicht an der Rezeption das Problem vortragen, ist mir unverständlich, für so etwas, wenns Einzelfälle sind, ist eine Reiseleitung nicht da. Und wenns ein generelles Problem ist, muss das der Direktion vorgetragen werden.

Ich werde jetzt hier nicht mehr weiterlesen.

Gruß

Jo

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Beitragvon Mike Rumpf » Sa 09 Okt, 2004 13:23

Mal ganz ruhig, Britt. Wir haben weder behauptet, dass Du Dich falsch verhalten hast, noch dass Du Dir so etwas anhören musst. Derartiges kann und will ich nicht beurteilen.

Ich finde es schade, dass Du Dir von ein paar Idioten gleich den ganzen Urlaub verderben lässt. Aber sei es drum, dann fährst Du halt demnächst wieder woanders hin, zwingt Dich ja keiner ;-)

Trotz einiger unangenehmer Erfahrungen, war unser Urlaub ziemlich problemfrei - auch in Hurghada. Wir haben auch alleinreisende Mädels kennengelernt, die sich nicht beschwert haben. Offenbar hast Du schlichtweg Pech gehabt, das tut mir leid.

Das Spielchen mit den Erwartungen habe ich ja weiter oben schon beschrieben. Hurghada ist aber in meinen Augen keinesfalls so schlimm wie behauptet, auch wenn sich Touris aller Nationen hier immer wieder kräftig danebenbenehmen. In den Souks, Ashwas etc. kann man schon ein wenig ägyptischen Flair (ohne Belästigung) mitnehmen.

Achja, die Russen sind bei den ägyptischen Händlern auch unbeliebt ;-)

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Beitragvon nebtaui » Sa 09 Okt, 2004 19:28

Salam, ihr drei!

Einführend möchte ich noch einmal etwas sehr deutlich machen: mir ist Ägypten WESENTLICH mehr als "nur" Urlaub, "nur" Orient. Mir ist es Passion und leidenschaftlich genug, daß ich allen Ernstes sage: Ägypten, das ist die einzige Geliebte, mit der mich meine Frau teilen muß.

Ihr habt alle drei recht.

Mike und Jo, ihr klagt völlig zu recht das Veständnis für die arabisch / islamisch geprägte Mentalität des Landes ein. Britt, du hast ein absolutes Recht auf einen unbeschwerten Urlaub.
Und da stehen wir vier also nun und wissen nicht weiter.

"Schuld" an dieser Misere ist so recht eigentlich niemand. Auch nicht die ägyptische Regierung, die nach Kräften das Bild des "märchenhaften Orients" an die Reisegesellschaften und damit an die Urlauber verkauft. Sie ist bitter auf das Geld angewiesen. Wirklich bitter. Ohne die Einnahmen aus dem Tourismus würden, und das meine ich jetzt ganz ehrlich, Hungersnöte ausbrechen und Menschen auf offenen Straßen sterben. Ägypten ist de facto ohne Tourismus nicht überlebensfähig.
Punkt.

"Schuld" ist aber auch die Reisegesellschaft nicht. Sie bekommt von der Regierung ein sicheres und romantisches Reiseziel angeboten und das Bettenkontingent stimmt schließlich auch; sogar preislich.
"Schuld" ist demzufolge auch der Tourist nicht. Er kann, vielleicht muß er sogar?, den Zusagen der Reisegesellschaften (die diese ja aufgrund der Hinweise und Informationen der Regierung erstellen!) Glauben schenken und er hat auch ein Recht darauf.
"Schuld" ist aber auch der Ägypter nicht, der aufgrund der Entwicklung der letzten Jahren nicht mehr verstehen kann, was aus seinem Leben, aus seinem Land und aus seiner Religion wird.

Vielleicht ist es das globale Zeitgeschehen, was einen "Urlaub" im besten Sinne momentan in Ägypten noch verbietet oder doch verbieten SOLLTE. Wir leben in einer besonders schwierigen Zeit; Gefühle schlagen hoch und eine der namhaftesten Weltreligionen steht augenblicklich unter massivem Druck. Ägypten steht unter Druck, wir haben die letzten Ereignisse in Taba alle noch vor Augen. Völlig zu recht erwächst den Menschen im Orient derzeit ein Gefühl des: "Was wollt ihr eigentlich alle von uns?", da das Verständnis zwischen den Kulturen nicht nur nicht gefördert, sondern buchstäblich zerbombt wird. Von beiden Seiten!
Wir verstehen einander nicht.
Ich habe eine ganze Woche damit zugebracht, mich von einem gläubigen Ägypter in die äußere Peripherie seines Landes und seines Glaubens einführen zu lassen und heute weiß ich, daß ich zwar eine Menge an Grundlagen gelernt, aber eigentlich damals gar nichts begriffen habe.

Ich wiederhole in aller Deutlichkeit und Entschiedenheit: der deutsche Urlauber hat ein unwiderrufliches Recht auf einen unbeschwerten Urlaub für sein Geld. Er hat das vermaledeite Recht auf die Verwirklichung seines Traumes.
Nur ist das leider in Ägypten nicht möglich.

So einfach ist das.

Ich bin damals als (Hobby-) Ägyptologe nach Kairo geflogen und habe ein halbes Jahr vor Abflug buchstäblich schamhaft festgestellt, daß ich zwar in der Antike bewandert, aber hinsichtlich der Moderne vollkommen ahnungslos war. Nun konnte ich gottseidank auf gewisse Erfahrungen aus Tunesien zurückgreifen; trotzdem stellte ich in Ägypten fest, daß dieses Land noch um Einiges ursprünglicher, ja wilder ist.
Heute, ich gebe es zu, stehe ich selbst vergleichsweise kurz vor der Konvertierung. Ich habe neben dem Koran noch einiges anderes gelesen und mit den einschlägigen Ausführungen meines Kairener Lehrers und Freundes im Kopf glaube ich zumindest, den Löwenteil verstanden zu haben. Da ich aber "uns" Deutsche und Europäer kenne, von Geburt an kenne, bin ich der Verzweiflung näher als der Hoffnung.
Wo ich kann, werbe ich vehement um Geduld und Verständnis für das in Ägypten, was "uns" gemeinhin problematisch oder gar ablehnungswert erscheint. Die Qualitäten des Orients, speziell Ägyptens, liegen nicht in seinen Kulissen oder Steinhaufen in Form von Tempeln. Wenn ihr Ägypten kennenlernen wollt, so fasst euch ein Herz und geht ins Landesinnere. DA ist Ägypten. Es lebt außerhalb der Tourismuszentren, und wie es das tut! Es ist prall, es ist lecker, es kann soooo gut riechen und es hat ein förmlich entwaffnendes Lachen. Und all das kann es nur haben, weil es eben den Islam hat. Und dieser Islam ist uns fremd, viel zu fremd und hat "Nebenwirkungen", die wir in unserer Freiheitssucht nicht anerkennen (wollen). Aber das eine gibt es nicht ohne das andere.

Ich fürchte, die Feststellung, sich für einen "bequemen" Urlaub unter Palmen ein anderes Land suchen zu müssen, stimmt.

Schade. Lieber wäre mir gewesen, es wäre anders.

Vielleicht habe ich diese Anekdote woanders hier schon einmal erzählt, aber sie passt hier so schön hin:
An meinem letzten Tag in Kairo ging ich wie üblich am späten Abend in die Hotelbar, schlug mein Notizbuch auf, bekam meine gewohnte Cola und pinnte an meinen Reiseerinnerungen. Da stand von einem Hocker am Tresen eine junge Frau auf und fragte, ob sie sich vielleicht mit ihrem Mann zu mir setzen dürfe, sie hätten da ein paar Fragen. Ich nickte.
Ob ich den Weg zu den Pyramiden erklären könne. Ich nickte wiederum und berichtete; es ist ja auch vom Victoria-Hotel wirklich nicht schwierig. Metro-Station Midan Attaba liegt gleich um die Ecke, hin bis Cairo University (mag heute anders sein!) und von da entweder zu Fuß oder per Taxi weiter.
Zu meiner großen Verwunderung schaute ich in zwei leere Augenpaare. Ob ich sie denn icht führen könne, fragte die Frau. Ich lachte und sagte, selbst wenn ich wollte, ich hätte nicht gekonnt, immerhin ging mein Flug nur wenige Stunden später. Sie machten beide daraufhin einen sehr geknickten Eindruck und gestanden mir, daß sie sich seit geschlagenen vier Tagen nicht aus dem Hotel getraut hätten. Nach drei Wochen Hurghada im Vorjahr hätten sie Ägypten sehen wollen und hatten spontan Kairo gebucht. Kairo. In den letzten Tagen des Ramadan.
Wer das kennt weiß, daß zu diesem Zeitpunkt dort zu der dort sowieso vorhandenen Bevölkerung von ca. 17 Millionen Einwohnern noch einmal ungefähr fünf dazukommen und der kennt auch das überall vorhandene Gewusel, Getrommele und die übervollen Straßen und Gassen. Das machte auf die beiden einen wahrhaft bedrohlichen Eindruck.
Aber da war es: das pralle Ägypten!
Zu keiner anderen Zeit im Jahr präsentiert es sich für den tiefempfindenden Orientliebhaber besser, fröhlicher, bunter, ausgelassener als genau dann! Und sie hatten sich keinen einzigen Meter vor die Hoteltür getraut.

Und noch eine:
Eines Tages, ich hatte kein Programm und buchstäblich "frei", fuhr ich zum wiederholten Male zu den Pyramiden. Dort angekommen stellte ich fest, daß ich keine Zigaretten dabeihatte.
Ich also zu den Kameltreiber, Ägyptern mit denkbar schlechtem Ruf selbst unter Landsleuten, und rief ihnen schon von weitem zu, sie könnten mir zwar weder eine Tour noch ein Kamel verkaufen, wohl aber einige einzelne Zigaretten. Ich würde auch gut bezahlen. DAS war nicht ganz unbedenklich; immerhin sind eben diese Kameltreiber für üble Geschäfte, für Raub, Entführung und Betrug bestens bekannt. Der Anführer plinkerte mich höchst erstaunt an, sowas hatte er wohl noch nicht erlebt. Mit schrillem Ruf holte er ungefähr acht weitere Kollegen heran; alle befahlen ihre Kamele zu liegen, stiegen ab, setzten sich in einer Runde in den Sand und der Anführer bedeutete mir, ich möge mich in die Mitte setzen. "Ei!" dachte ich, "das entwickelt sich interessant."
Es hub ein großes Palaver an. Mir wurde jeder einzelne Treiber mit Namen vorgestellt, ich kriegte Banknoten aller Herren Länder zur Einschätzung des Wertes in Pfund in die Hand gedrückt und hatte meine große Not, ihnen den zu der Zeit bei uns herrschenden Schneefall zu erklären. Ich referierte über meine Familie, meine Kinder, meinen Job, erklärte, was ich eigentlich in Ägypten zu suchen hatte und bekam erzählt, daß der da, Mustafa, ein wirklich schlechter Muslim sei. Er würde seine Frau schlagen. Mustafa errötete.
Innerlich jauchzte ich! Da saß ich! Mit acht Kameltreibern im Sand vor den Pyramiden! Ohne, daß das jemand hätte organisieren oder gar bezahlen müssen oder gar KÖNNEN! Wir waren alle nur MENSCHEN und interessierten uns füreinander nach völlig selbstverständlicher, orientalischer, ägyptischer Art. Die ach so gefäääährlichen Kameltreiber und ich, der verrückte Qafar! Unterdessen waren wohl hunderte von Touristen an uns vorübergegangen und ich begann mich zu fragen, ob die Treiber den Verdienstausfall so locker wegstecken konnten. Die Passanten wie auch die (Kamel-) berittenen Polizisten linsten immer und immer wieder zu uns herüber, uns jedoch focht das nicht an, wir palaverten ungerührt weiter. Mt der Zeit hatte ich so einige Zigaretten von ihnen erhalten und geraucht; mit weiteren vier Stück in der Hemdtasche trennte ich mich wieder von ihnen. Ungern. Wirklich. Ich bin bis heute davon überzeugt, daß sie sich noch lange von dem "Verrückten Qafar" an ihren Feuern erzählt haben.
Bezahlt hatte ich keine einzige von den Zigaretten.

So kann Ägypten sein.

Ich liebe es.

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Ägypten ist ein Gefühl

Beitragvon Melh » Sa 09 Okt, 2004 21:30

Hallo Nebtaui,
ich habe gerade Deinen letzten text gelesen. Wirklich sehr interessant.
Ich wünschte, ich wäre auch schon einen Schritt weiter.

Bisher war ich noch nie in einem überwiegend islamischen land und muß gestehen, daß ich mich hier auch viel zu wenig auskenne. Mein erster Ägyptenurlaub dieses jahr hat da etwas in mir bewegt.

Kleine Anekdote (weil ich Deine auch so interessant finde):
In unserem Hotel versuchte ich abends im Restaurant anstatt auf Englisch mit wenigen Brocken arabisch (es war gerade mal ouahed Cola und Ouahed Soda) unsere Getränke zu bestellen. Der Kellner schaute mich daraufhin an und fragte natürlich "You speak arabic"? ich antwortete, wie immer: "no, I am just at the beginning". Daraufhin der Kellner, während er mir tief in die Augen schaute (nein, es war keine Anmache!): "I now, you are a real Arabian". Daraufhin antwortete ich (und empfand dabei sehr ernst): "Yes, deep in my heart I am".

Gerade aus der Kirche ausgetreten denke ich nicht, so bald wieder in einer andere Konfession einzutreten. Aber dieses land hat mich neugierig gemacht, mehr davon zu verstehen. Und mich nicht in meinem kleinen Deutschland zu verkriechen und abzuwarten.

Ich würde am liebsten sofort wieder herunter fliegen und dieses Abenteuer weiter leben...

Gruß
MelH

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Beitragvon Karnak » So 10 Okt, 2004 14:36

Egal wie gut Nebtaui und Mel über Ägypten reden... es wird Britt wohl nicht überzeugen können. Die gleichen Erlebnisse die sie hier geschildert hat, hätten sich ebenso gut in Spanien zutragen können. Und für mich ist Hurghada auch nicht ein Teil von Ägypten. Es gaukelt uns nur vor ein Teil davon zu sein. In Wirklichkeit ist es ein für uns Urlauber künstlich erschaffenes Areal, von dem wir annehmen das es ein Teil Orient ist. Wenn ich davon rede Urlaub in Ägypten zu machen, dann heisst das nicht ich fliege nach Hurghada. Und auch ein Tag in Kairo bedeutet nicht, dass man das Land und seine Leute gesehen hat.
Wenn ich in Kairo aus dem Flieger steige, dann fühle ich mich zuhause. Ich kann schon hören, wie manch einer jetzt sagen wird: in was für einem Dreck muss die zuhause leben. Das macht mir allerdings nichts aus, denn ich habe es mir in der Tat abgewöhnt, jedem Staubkorn nachzulaufen. Ist es wirklich nur der Schmutz der uns verschreckt, oder ist es die Mentalität der Ägypter die viele abschreckt? Ich weiss es auch nicht genau, aber eines weiss ich ganz gewiss: Ich bin froh das nicht alle dieses Land so lieben wie ich!!! Es sind jetzt schon zu viele Urlauber dort und vielleicht lässt sich ja der eine oder andere von Britt`s Bericht abschrecken. Auf diesem Weg wird der Urlaubsstrom in dieses Land auf natürliche Weise reguliert. So funktioniert das halt bei uns Menschen...

.... Gruss Karnak

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » So 10 Okt, 2004 20:03

Ich kann und will nicht spekulieren, wer, wann, wo sich falsch verhalten hat. Ich gehe davon aus, dass Britt wirklich versucht hat, sich angemessen zu verhalten.
Ich selbst habe während meinen 3-Wochen Ägypten im Juni keine Probleme gehabt, aber ich möchte das natürlich nicht verallgemeinern. Ich habe während meiner Reise einige Situationen erlebt, die ich mir nicht gewünscht habe (z.B. Anmache von Männern in Assuan), aber es gibt solche Leute überall. Ich habe mehr Bedenken, in einer deutschen Großstadt nachts durch den Bahnhof zu gehen, als im Dunkeln durch eine ägyptische Stadt. In Kairo habe ich einige Amerikanerinnen getroffen, die wirklich total falsche gekleidet waren, aber keinerlei Probleme hatten. Mir wurde immer zu meinen Freundinnen gratuliert...

Ich glaube zum einen, dass man unbewusst einige Zeichen gibt, die Ägypter falsch verstehen können. Bitte versteh das nicht falsch Britt, damit ist nicht gesagt, dass das bei dir der Fall ist. Andernfalls passen sich die Ägypter, die viel mit Touristen zu tun haben auch an die Situation an.

Inzwischen kann ich mir meine weniger guten Erfahrungen in Assuan auch erklären.
Ein junger Mann (ganze 20) geht im Sommer allein durch ägyptische oder nubische Dörfer und unterhält sich, soweit möglich, mit Leuten.

Ich hab mich nach meiner Rückkehr mal kundig gemacht, wie es zu dieser Anmache kommen konnte. Offensichtlich habe ich allen Merkmalen eines Sextouristen entsprochen, ohne dass ich es wusste.

Diese nervigen Erfahrungen werde ich auch in Zukunft nicht vermeiden können, solange ich versuche, mich abseits der Tourigruppen zu bewegen.
Es stimmt mich einfach nur traurig, dass offensichtlich Nachfrage nach diesen männlichen Prostituierten besteht.

Um nocheinmal zum Punkt "Hurghada ist nicht Ägypten" zurückzukommen möchte ich noch anfügen, dass die Menschen abseits der Touristenzentren noch ein Bischen freundlicher waren, als an den Stellen, wo regelmäßig Touris vorbeikommen.
Das Entsetzen über das geringe Bakschisch erkläre ich mir so:
Bestes Beispiel Giseh; die Reisebusladungen Touris haben meistens nicht die geringste Ahnung, was sie erwartet. Wenn solche Leute nach Bakschisch gefragt werden, geben sie leicht mal 5€ raus (selbst gesehen). Die Bakschischjäger gewöhnen sich natürlich daran und merken, dass den Europäern das Geld recht locker sitzt (man rechne einmal 5 € um...).
Wenn ich jetzt als halbwegs informierter Mensch eine angemessene Summe gebe erscheine ich natürlich als geizig, da ich nach ägyptischen Maßstäben Bakschisch gebe und nicht die für Ägypter unglaublichen Summen, die aber für uns gering sind.
Ein Bakschischjäger ist nicht dumm und merkt, dass 5€ garnicht soo viel sein können, wenn dauernd irgendwelche Busladungen mit Euros um sich schmeissen...
In Hurghada wird das ähnlich sein, das Bakschischniveau liegt dort eben wesentlich höher.

Britt, ich würde dir raten, wirklich mal ins Niltal zu fahren und dort eines der kleinen Einheimischen Hotels aufzusuchen. Du wirst merken, dass die Atmosphäre eine ganz andere sein wird als in den großen Hotelpalästen mit x Sternen. Leider wird z.B. in Hurghada der Tourist als Einnahmequalle gesehen, dem man in einer Woche möglichst viel Geld abzocken muss. Man rechnet dort einfach nicht mit Leuten, die wirklich am Land interessiert sind.
Wenn du nach deinen Erfahrungen nicht mehr nach Ägypten fahren möchtest, kann ich das verstehen, aber meiner Meinung nach solltest du es nocheinmal ganz anders versuchen und du wirst hoffentlich mit einem unvergesslichen (im positiven Sinne!) Urlaub belohnt...