Hi,
bei der Diskussion ist eigentlich verwunderlich, wie wenig selbst an die Dinge gedacht wird, für die man nicht mal Fachkenntnisse braucht.
Wenn Alkohol in trinkbaren Konzentrationen für Bakterien tödlich wäre, dann fragt man sich, warum wir soviele Antibiotika haben und warum es in unseren Krankenhäusern nicht nach Alkohol pur riecht.
Man könnte sich auch fragen, warum ausgerechnet Bakterien, die mit zu den ältesten Lebewesen auf Erden zählen und schon mehr überstanden haben, als ein paar vom Menschen induzierte Attacken, gegen Alkohol empfindlicher sein sollen, als z.B. menschliche Darmzellen. Anders ausgedrückt, wenn man im Darm eine Alkoholkonzentration herstellt, die dort Bakterien umbringt, kann man anschließend auch gleich seinen Darn wegwerfen - warum tut das wohl niemand.
@DJ
Ein Biologie-Unterricht, der im Zusammenhang mit der bakteriziden Wirkung von Alkohol nicht auf die Konzentrationsabhängigkeit des Effektes eingeht, verdient die Bezeichnung "Unterricht" nicht. Nach der bekannten dt. Weisheit, dass "eine Krähe der anderen ...." (zur Krähe siehe unten) kann ich eigentlich nur davon ausgehen, dass Du "gepennt" hast
Iufaa
Dr. rer. nat. Dipl.-Biologe, seit 2O Jahre Forschung im Bereich Biologie, Pharmakologie und Toxikologie
Pharaos Rache / Wie schlimm ist es wirklich
Auch wir sind gestern aus Hurghada zurückgekommen und blieben von Pharao's Rache verschont. Allerdings haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, zum Abendessen immer Brot dabei zu nehmen, es bindet das Fett. Außerdem trinke ich nach dem Essen immer einen leckeren Mint-Tea. Mit Schnaps habe ich es bislang noch nicht versucht, weil die anderen Methoden gewirkt haben.
Wir essen aber keine Blattsalate oder mit Majonaise angemachte Salate und machen auch um Eis einen sehr großen Bogen.
Wir essen aber keine Blattsalate oder mit Majonaise angemachte Salate und machen auch um Eis einen sehr großen Bogen.
Ma Salama Sylvia
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- Weltenbummler
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- Registriert: So 10 Okt, 2004 18:59
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Beleidigt bin ich keinesfalls, ich kann hier beruhigen. Ich sage ja, "wenn man empfindlich ist".
Danke Jufaa für deine Ausführungen. Die Konzentrationsabhängigkeit ist im Unterricht sehr wohl erwähnt worden, ich erinnere mich auch noch an meine Aussage, dass es bei den Versuchen mit den Bakterien um Hochprozentiges ging. In dem Sinne also keine Überraschung, was Du da ausführst.
Nichts für ungut...
Danke Jufaa für deine Ausführungen. Die Konzentrationsabhängigkeit ist im Unterricht sehr wohl erwähnt worden, ich erinnere mich auch noch an meine Aussage, dass es bei den Versuchen mit den Bakterien um Hochprozentiges ging. In dem Sinne also keine Überraschung, was Du da ausführst.
Nichts für ungut...
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Hier noch eine kleine Modellbetrachtung für die, die´s gerne in Zahlen haben.
Wir gehen von einem vorsichtigen Herrn aus, der in einem Steakhaus sein Abendessen einnehmen will. Da in der argentinischen Pampa gerade eine Rinderseuche namens "Flüssigdung" herrscht, beschließt er allen Eventualitäten vorzubeugen und bestellt folgendes:
1. einen Pampaschnapps (20 ml bzw. 20 g mit 40% Alkohol) zur Desinfektion vor dem Essen,
2. ein saftiges Steak (200 g)
3. eine Folienkartoffel mit Butter (200 g)
4. 200 g Salat
5. Tafelwasser (davon trinkt er 160 g)
6. einen 2. Pampaschnaps (siehe oben) zur Desinfektion nach dem Essen
Vereinfachend habe ich dabei übrigens den Speichelanteil und die Magensäure vernachlässigt, die würden das Volumen weiter vergrößern. Somit wird sein Magen am Ende mit 800 g belastet, was zu einem angenehmen Völlegefühl völlig ausreicht.
In den beiden Pampaschnäpsen, zusammen 40 ml bzw. g waren 40% Alkohol, also 16 g. Wir gehen davon aus, dass die auch komplett in Magen gelandet sind. Daraus folgt, die Alkoholkonzentration im Magen liegt jetzt bei (Achtung! Einfacher Dreisatz = (16x100)/800 )
-> also 2%
Selbst wenn es sich um Schnäppse vom Typ Pampa rabiata mit 100% Alkohol gehandelt hätte, dann ergäbe die Überschlagsrechnung = (40*100)/800)
-> nur 5% Alkoholgehalt im Magen
Jede weitere Berücksichtigung von anderen Effekte (z.B. Speichelfluss, Magensäure, Alkoholresorption bereits im Mund, etc.) verschlechtert das Ergebnis noch weiter.
Ist also nix mit der Desinfektions durch den geliebten Drink.
Gruss, Iufaa
Wir gehen von einem vorsichtigen Herrn aus, der in einem Steakhaus sein Abendessen einnehmen will. Da in der argentinischen Pampa gerade eine Rinderseuche namens "Flüssigdung" herrscht, beschließt er allen Eventualitäten vorzubeugen und bestellt folgendes:
1. einen Pampaschnapps (20 ml bzw. 20 g mit 40% Alkohol) zur Desinfektion vor dem Essen,
2. ein saftiges Steak (200 g)
3. eine Folienkartoffel mit Butter (200 g)
4. 200 g Salat
5. Tafelwasser (davon trinkt er 160 g)
6. einen 2. Pampaschnaps (siehe oben) zur Desinfektion nach dem Essen
Vereinfachend habe ich dabei übrigens den Speichelanteil und die Magensäure vernachlässigt, die würden das Volumen weiter vergrößern. Somit wird sein Magen am Ende mit 800 g belastet, was zu einem angenehmen Völlegefühl völlig ausreicht.
In den beiden Pampaschnäpsen, zusammen 40 ml bzw. g waren 40% Alkohol, also 16 g. Wir gehen davon aus, dass die auch komplett in Magen gelandet sind. Daraus folgt, die Alkoholkonzentration im Magen liegt jetzt bei (Achtung! Einfacher Dreisatz = (16x100)/800 )
-> also 2%
Selbst wenn es sich um Schnäppse vom Typ Pampa rabiata mit 100% Alkohol gehandelt hätte, dann ergäbe die Überschlagsrechnung = (40*100)/800)
-> nur 5% Alkoholgehalt im Magen
Jede weitere Berücksichtigung von anderen Effekte (z.B. Speichelfluss, Magensäure, Alkoholresorption bereits im Mund, etc.) verschlechtert das Ergebnis noch weiter.
Ist also nix mit der Desinfektions durch den geliebten Drink.
Gruss, Iufaa
- nebtaui
- Kreuzfahrer
- Beiträge: 183
- Registriert: Do 26 Aug, 2004 10:36
- Wohnort: Münsterland
- Kontaktdaten:
Genau.
Und aus eben diesem Grunde haben mir meine Ansprechpartner aus der Medizin eben gesagt, es sei sinnlos, nach dem Essen (möglichst auch noch größere Mengen) schärferen Alkoholes zu sich zu nehmen.
Er solle eher beim Essen in kleineren Portiönchen durch den Mundraum gespült werden. Dort sei er zwar auch nicht unbedingt zum Abtöten der Einzeller in der Lage, wohl aber dazu, sie empfindlich zu schädigen, zu schwächen um sie ggfls. dadurch vom Magen oder dem restlichen Verdauungsapparat ganz ausschalten lassen zu können.
Meine Mutter ist jetzt 75 Jahre alt und seit ich denken kann, als Globetrotterin unterwegs. Sie schlug sich durch asiatische Urwälder ebenso wie durch unwirtliche Wüsten. Seit gut 35 Jahren bedient sie sich dieses "Tricks" (und weil ich eben die Wirksamkeit nicht glauben konnte, habe ich sie halt gecheckt!). Trotz ihres eigentlich etwas empfindlichen Magens hat sie sich nie etwas abgeholt.
Dient mir als "Leistungsbeweis" der vorgestellten These mindestens ebenso wie die Aussagen von Medizinern. Irgendwie scheint mir das nichts damit zu tun zu haben, dem Magen eine höchst bedenkliche Alkoholkonzentration zu verpassen.
Und das scharfer Alkohol sehr wohl (u.a. auch offene Wunden) desinfizieren kann, weiß jeder, der mit oder ohne Chips bzw. Popcorn Western konsumiert. Da werden alle Nase lang Schusswunden mit Whiskey ausgespült
Nebtaui
Er solle eher beim Essen in kleineren Portiönchen durch den Mundraum gespült werden. Dort sei er zwar auch nicht unbedingt zum Abtöten der Einzeller in der Lage, wohl aber dazu, sie empfindlich zu schädigen, zu schwächen um sie ggfls. dadurch vom Magen oder dem restlichen Verdauungsapparat ganz ausschalten lassen zu können.
Meine Mutter ist jetzt 75 Jahre alt und seit ich denken kann, als Globetrotterin unterwegs. Sie schlug sich durch asiatische Urwälder ebenso wie durch unwirtliche Wüsten. Seit gut 35 Jahren bedient sie sich dieses "Tricks" (und weil ich eben die Wirksamkeit nicht glauben konnte, habe ich sie halt gecheckt!). Trotz ihres eigentlich etwas empfindlichen Magens hat sie sich nie etwas abgeholt.
Dient mir als "Leistungsbeweis" der vorgestellten These mindestens ebenso wie die Aussagen von Medizinern. Irgendwie scheint mir das nichts damit zu tun zu haben, dem Magen eine höchst bedenkliche Alkoholkonzentration zu verpassen.
Und das scharfer Alkohol sehr wohl (u.a. auch offene Wunden) desinfizieren kann, weiß jeder, der mit oder ohne Chips bzw. Popcorn Western konsumiert. Da werden alle Nase lang Schusswunden mit Whiskey ausgespült
Nebtaui
<<< Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst niemals mehr woanders stillen. >>>