Rückflug mit Hindernissen
Verfasst: Mi 28 Dez, 2005 21:44
Da hatten wir alles so gut geplant: Hotellimousine bestellt und damit zum Flughafen, um dem Chaos mit den Bussen zu entgehen. Aber das war auch das einzig Positive an diesem Tag. Erst mal hatten wir wahnsinnig Probleme, überhaupt in die Check-In-Halle zu kommen. Meine Güte war das ein Massenandrang. Da standen so ca. 500 Leute in der ersten Halle und versuchten, an die vier Sicherheitskontrollen zu kommen. Und wie die Touris nun mal so sind – da wird gedrängelt und geschupst und dann diese Hitze in der Halle – einfach grausam. Ich war kurz davor, aus den Latschen zu kippen. Ich glaube während der Wartezeit habe ich so ca. einen Liter Wasser getrunken, um meinen Kreislauf einigermaßen aufrecht zu erhalten. Beim Check-In gab es dann für uns keinerlei Probleme, es ging alles schnell und reibungslos, Reihe 3 und die Gangplätze, genau so wie wir es gerne haben. Anschließend haben wir uns dann noch mit Carola in der Shopping-Halle getroffen. Das war ganz nett, weil wir noch ein wenig plaudern konnten. Natürlich habe ich auch noch mal in Sachen Gold kräftig zugeschlagen. Habe mir eine Kette und einen Scarabäus-Anhänger gekauft, beides zusammen für 52 €. War ein schwerer Handel, aber der Verkäufer konnte meinem Charme einfach nicht widerstehen
Tja, dann haben wir uns gedacht, dass wir doch mal endlich in die Abflughalle gehen sollten, denn vor den Sicherheitskontrollen waren wahnsinnig lange Warteschlagen. Also wir uns angestellt, durchgegangen und nach unserem Abflug gesucht. Und siehe da, da stand doch, dass unser Flug nach Stuttgart von Gate 6 aus starten sollte. Nun gut, wir also gewartet, denn das Boarding hatte noch nicht angefangen. Allerdings war es mittlerweile ca. 16.00 Uhr und unser Flug sollte eigentlich schon um 15.40 Uhr starten. Aber da wir ja die ägyptischen Verhältnisse am Flughafen kennen, haben wir uns noch keine großen Gedanken gemacht. Dann war plötzlich unser Flug nicht mehr auf der Anzeige von Gate 6, sondern gänzlich verschwunden. Nun wurden wir doch ein wenig unruhig. Ich habe mich ein wenig durchgefragt und erfuhr, dass wir doch schnell an Gate 5 boarden sollen, das Flugzeug würde schon auf uns warten. Okay, wir dann also durch das Boarding durch, in den Bus und zum Flieger. Allerdings machte der nette Busfahrer noch eine kleine Rundfahrt mit uns auf dem Flugfeld. Irgendwann merkte er, dass von links eine „Niki-Air“ zur Startbahn rollen wollte und er stieg voll in die Bremse. Hätte er das nicht getan, wären wir wahrscheinlich mit dem Flieger zusammengestoßen. Endlich hatte er dann auch bemerkt, wo denn unser Flieger steht. Wahrscheinlich war er irritiert, weil auf dem Flugfeld so viele Flugzeuge von Hapag-Fly standen und er hatte wohl die Orientierung verloren.
Gut unser Flugzeug wartete ja noch auf uns – wir dachten schon, dass wir die Letzten sind. Am Flieger angekommen, wurden wir freundlich begrüßt – wie immer – und gingen hinein. Oh Schreck, da saß noch gar kein Passagier drin! Lediglich die ca. 20 Leute, die mit uns im Bus gefahren waren, stiegen in das Flugzeug ein. Wir haben dann mal die Crew gefragt, wo denn die anderen Leutchen wären. Ach – die stehen noch beim Check-In – wurde uns gesagt. Da erfuhren wir erst, dass das komplette computergesteuerte Check-In-System ausgefallen war und alles manuell gemacht wurde. Das heißt die Boardkarten wurden per Hand ausgefüllt und auch die entsprechenden Aufkleber bzw. Anhänger für die Koffer. Aber die Crew meinte, das könne nicht mehr so lange dauern. Okay haben wir gedacht, dann werden ja gleich alle Leutchen kommen und dann können wir endlich Richtung Deutschland fliegen. Aber das war ein Irrtum. Nachdem wir so ca. eine halbe Stunde dumm im Flieger herumgesessen hatten, bin ich mal nach vorne gegangen, um mich zu erkundigen. Der nette Steward meinte, ich könne ich gerne noch ein wenig auf die Gangway stellen, das würde alles noch ein wenig dauern. Zwischendurch waren mal so ca. 10 Personen mit dem Bus gekommen, die Maschine war aber voll ausgebucht mit 188 Passagieren. Lustig war es auf der anderen Seite auch, denn jedes Mal wenn ein Bus mit Passagieren kam, wurden diese mit der La-Ola-Welle empfangen.
Um uns ein wenig bei Laune zu halten, verteilte die Crew Mineralwasser und Mars. Letztendlich muss ich sagen, dass alle Leute sehr diszipliniert waren und sich einfach mit der Situation abfanden. Soweit ich mich erinnern kann, hat keiner rumgemeckert und vor allem der Besatzung keinen Vorwurf gemacht, denn die konnten ja überhaupt nichts dafür, dass unser Flugzeug nicht starten konnte.
Der Steward erklärte mir dann die Situation, die sich aus dem ganzen Chaos ergeben könnte. Zum einen wäre es möglich, dass die Crew das Flugzeug verlassen würde, weil die normale Arbeitszeit bereits überschritten war. Das hätte dann bedeutet, dass wir auf eine neue Crew hätten warten müssen oder evtl. eine Zwischenlandung in Italien, um dort die Crew auszuwechseln. Oder aber die Crew erklärt sich bereit, Überstunden zu machen und begleitet uns bis nach Stuttgart.
Als dann endlich alle Passagiere an Bord waren, war es so ca. 18.45 Uhr – ich erinnere, unser Flug sollte um 15.40 Uhr starten! Der Chef-Steward begrüßte dann alle und siehe da, da fing doch ein „Depp“ an zu meckern. Der Steward sagte ihm dann klipp und klar, dass, wenn er den Mund jetzt nicht halten würde, die Crew das Flugzeug verlassen würde und wir noch länger stehen müssten. Dafür gab es dann einen Riesen-Applaus
und der „Depp“ war ganz schnell ruhig.
Okay, unser Flieger durfte dann um ca. 19.00 Uhr starten und ab ging es Richtung Stuttgart. Der Pilot hat richtig Gas gegeben und wir kamen so gegen 22.45 Uhr in Stuttgart an.
Dann ging der Stress weiter: Wir mussten aus dem Flieger raus, erneut durch die Sicherheitskontrolle und dann in den Flieger nach Düsseldorf. Doch an der Sicherheitskontrolle gab es das nächste Problem: Ich erinnerte Gerd daran, dass er die Schlüssel aus der Jacke nehmen soll, damit es nicht wieder piepst und er komplett gecheckt wird. Gerd meinte dann nur, welchen Schlüssel ich denn meine, er hätte keinen, den hätte ich doch. „Nein, nein, das kann nicht sein“, erwiderte ich, „du hast doch die Schlüssel aus der Safebox genommen“. Taj wir stellten dann fest, dass unser Schlüssel wohl doch im Grand Hotel geblieben war. Die Stimmung, die eh schon nicht mehr die beste war, sank weiter. Schnell habe ich noch unseren Sohn angerufen und ihn gebeten, einen Ersatzschlüssel mitzubringen.
Und dann kam der nächste Schock: Da sagte mir doch der Security-Mensch, ich hätte ein Taschenmesser in meinem Rucksack. Ich habe ihm dann ganz empört gesagt, dass das überhaupt nicht sein könne, zum einen wäre ich einfach nicht so blöd, ein Taschenmesser im Handgepäck mitzunehmen und zum anderen sei ich ja schließlich in Hurghada durch zwei Sicherheitskontrollen gegangen und dort hätte auch keiner etwas gefunden.
Der Typ ließ sich aber auf meine Argumente nicht ein und bat mich, mal zu suchen. Da ich schon ziemlich „angefressen“ war, habe ich wütend den ganzen Inhalt meines Rucksacks in eine Box geschmissen und dann wurde das alles noch mal durch den „Durchleuchter“ geschickt. Und was soll ich sagen: Da war doch tatsächlich in einer kleinen Außentasche ein Taschenmesser! Wie peinlich und ich hatte eine Riesenwelle gemacht!
Und dann fiel es mir wieder ein: Bei unserem Schnorchelausflug hatte ich Äpfel mit. Und um diese zu schälen bzw. zu schneiden hatte ich auch das Taschenmesser in den Rucksack gepackt und da war es dann auch noch. Okay, nun haben wir ein Taschenmesser weniger, denn wir haben es dann am Stuttgarter Flughafen entsorgen lassen.
So dann ab in den Flieger nach Düsseldorf. Tolle Plätze – ganz hinten, wie ich mich freute
Das kann ich nun mal gar nicht ab, denn wenn der Flieger gelandet ist, dauert es Stunden bis man wieder draußen ist, weil nur vorne die Tür geöffnet wird. Gut – habe ich gedacht, das wirst du schon überleben, ist ja nur ein Flug von ca. 45 Minuten. Der Pilot begrüßte uns alle freundlich und sagte, dass wir auf jeden Fall noch in Düsseldorf landen könnten, es gäbe eine Sondererlaubnis, die die Landung bis 24.00 Uhr regelt. Na prima, das klappt auch, dachte ich mir, denn wenn das nicht gegangen wäre, hätten wir bis Köln fliegen müssen und von dort mit dem Bus nach Düsseldorf fahren.
Doch dann – noch eine nette Durchsage des Piloten: „Aufgrund der erteilten Sondergenehmigung für die Landung in Düsseldorf, müssen wir uns beeilen. Deshalb kann auch nicht das komplette Gepäck aus dem Flugzeug von Hurghada in die Maschine nach Düsseldorf umgeladen werden. Die Crew wird gleich Formulare verteilen, die Sie schon mal vorsorglich ausfüllen sollten. Falls ihr Gepäck in Düsseldorf nicht dabei ist, können Sie damit sofort in das für Sie zuständige Büro gehen.“
Das auch noch, dachte ich, als wenn es nicht schon genug gewesen wäre heute. Da war dann erst mal eine Runde heulen angesagt, denn meine Nerven lagen einfach blank.
Erst der Stress mit der Warterei in Hurghada, dann der Disput mit Gerd wegen des vergessenen Schlüssels, schließlich noch der Kampf mit dem Security-Menschen wegen des Taschenmessers und jetzt sollte auch evtl. unser Gepäck nicht an Bord sein. Nun, ich habe das Formular ausgefüllt und gehofft, in Düsseldorf unsere Koffer zu erhalten.
Aber wenn schon so vieles schief geht… Natürlich traf es uns dann. Wir haben in Düsseldorf am Gepäckband gestanden und gewartet und gewartet und gewartet… Nach ca. einer Stunde – mittlerweile war es Freitag, 1.30 Uhr nachts, hielt das Band an und ein freundlicher Mensch erklärte uns, dass kein weiteres Gepäck mehr käme und, wenn unseres nicht dabei gewesen sei, wir eben den Verlust melden müssten. Wir hätten ja schon vorsorglich das Formular ausgefüllt. Zwischendurch hatte ich unseren Sohn angerufen, der in der Ankunftshalle auf uns wartete. Wir haben uns dann kurz am Ausgang getroffen und ich bat ihn, uns den Schlüssel zu geben, dann könne er nach Hause fahren, es würde alles noch ein wenig dauern. „Ach das macht nichts“, meinte er und den Schlüssel habe er eh im Auto liegen. Es könne ja nicht mehr allzu lange dauern. Es ging dann auch relativ schnell im Lost and Found Büro, Formular abgegeben, Visitenkarte erhalten und die Info, dass die Koffer evtl. am Freitag oder Samstag zu uns nach Hause gebracht werden.
Wir sind dann nach Hause gefahren und waren so ca. um 2.30 Uhr wieder in der Wohnung. Ich habe dann noch schnell den PC angeschmissen und eine E-Mail an unseren netten General-Manger des Grand Hotels geschrieben und ihm die Situation mit dem Schlüssel erklärt.
Unsere Koffer kamen dann am Freitagabend. Das Hotel antwortete recht schnell – ich glaube am Samstag. Ja man hatte unsere Schlüssel gefunden, sie wurden beschrieben und ich habe dann kurz bestätigt, dass es auf jeden Fall die von uns vermissten Schlüssel sind. Jetzt war nur noch die Frage, wie wir die Schlüssel wieder nach Hause bekommen. Ein kleiner Hilferuf im Grand-Ressort-Forum wirkte wahre Wunder. Es fanden sich zwei User, einer der sich gerade im Grand Ressort aufhielt und ein weiteres Pärchen, das am 09.12.2005 flog. Ich habe sodann mit Mr. Michael Kontakt aufgenommen und ihn gefragt, ob er den Schlüssel mitbringen könne, denn er kam schon am 09.12.2005 wieder zurück und dann auch noch nach Düsseldorf. Er war so nett und erklärte sich bereit uns zu helfen. Das Hotel habe ich dann noch mal angeschrieben, mitgeteilt, wer den Schlüssel in Empfang nehmen kann und gehofft, dass alles klappt. Ca. eine Stunde später bekam ich dann schon von Mr. Michael die erlösende SMS, dass er unsere Schlüssel habe und wir uns dann am Freitag in Düsseldorf am Flughafen treffen. Meine Güte haben wir uns gefreut. Es wäre schon ziemlich stressig gewesen, neue Schlüssel zu besorgen, weil es sich um Sicherheitsschlüssel einer Schließanlage handelt.
Mr. Michael kam dann mit einer Stunde Verspätung und unseren Schlüsseln von Hurghada über Stuttgart in Düsseldorf an. Zur Belohnung habe ich ihm eine Flasche Champagner mitgebracht, über die er sich sehr gefreut hat.
So – das war unsere Odyssee des Fluges von Hurghada nach Düsseldorf. Aber wir haben sie überlebt!

Tja, dann haben wir uns gedacht, dass wir doch mal endlich in die Abflughalle gehen sollten, denn vor den Sicherheitskontrollen waren wahnsinnig lange Warteschlagen. Also wir uns angestellt, durchgegangen und nach unserem Abflug gesucht. Und siehe da, da stand doch, dass unser Flug nach Stuttgart von Gate 6 aus starten sollte. Nun gut, wir also gewartet, denn das Boarding hatte noch nicht angefangen. Allerdings war es mittlerweile ca. 16.00 Uhr und unser Flug sollte eigentlich schon um 15.40 Uhr starten. Aber da wir ja die ägyptischen Verhältnisse am Flughafen kennen, haben wir uns noch keine großen Gedanken gemacht. Dann war plötzlich unser Flug nicht mehr auf der Anzeige von Gate 6, sondern gänzlich verschwunden. Nun wurden wir doch ein wenig unruhig. Ich habe mich ein wenig durchgefragt und erfuhr, dass wir doch schnell an Gate 5 boarden sollen, das Flugzeug würde schon auf uns warten. Okay, wir dann also durch das Boarding durch, in den Bus und zum Flieger. Allerdings machte der nette Busfahrer noch eine kleine Rundfahrt mit uns auf dem Flugfeld. Irgendwann merkte er, dass von links eine „Niki-Air“ zur Startbahn rollen wollte und er stieg voll in die Bremse. Hätte er das nicht getan, wären wir wahrscheinlich mit dem Flieger zusammengestoßen. Endlich hatte er dann auch bemerkt, wo denn unser Flieger steht. Wahrscheinlich war er irritiert, weil auf dem Flugfeld so viele Flugzeuge von Hapag-Fly standen und er hatte wohl die Orientierung verloren.
Gut unser Flugzeug wartete ja noch auf uns – wir dachten schon, dass wir die Letzten sind. Am Flieger angekommen, wurden wir freundlich begrüßt – wie immer – und gingen hinein. Oh Schreck, da saß noch gar kein Passagier drin! Lediglich die ca. 20 Leute, die mit uns im Bus gefahren waren, stiegen in das Flugzeug ein. Wir haben dann mal die Crew gefragt, wo denn die anderen Leutchen wären. Ach – die stehen noch beim Check-In – wurde uns gesagt. Da erfuhren wir erst, dass das komplette computergesteuerte Check-In-System ausgefallen war und alles manuell gemacht wurde. Das heißt die Boardkarten wurden per Hand ausgefüllt und auch die entsprechenden Aufkleber bzw. Anhänger für die Koffer. Aber die Crew meinte, das könne nicht mehr so lange dauern. Okay haben wir gedacht, dann werden ja gleich alle Leutchen kommen und dann können wir endlich Richtung Deutschland fliegen. Aber das war ein Irrtum. Nachdem wir so ca. eine halbe Stunde dumm im Flieger herumgesessen hatten, bin ich mal nach vorne gegangen, um mich zu erkundigen. Der nette Steward meinte, ich könne ich gerne noch ein wenig auf die Gangway stellen, das würde alles noch ein wenig dauern. Zwischendurch waren mal so ca. 10 Personen mit dem Bus gekommen, die Maschine war aber voll ausgebucht mit 188 Passagieren. Lustig war es auf der anderen Seite auch, denn jedes Mal wenn ein Bus mit Passagieren kam, wurden diese mit der La-Ola-Welle empfangen.
Um uns ein wenig bei Laune zu halten, verteilte die Crew Mineralwasser und Mars. Letztendlich muss ich sagen, dass alle Leute sehr diszipliniert waren und sich einfach mit der Situation abfanden. Soweit ich mich erinnern kann, hat keiner rumgemeckert und vor allem der Besatzung keinen Vorwurf gemacht, denn die konnten ja überhaupt nichts dafür, dass unser Flugzeug nicht starten konnte.
Der Steward erklärte mir dann die Situation, die sich aus dem ganzen Chaos ergeben könnte. Zum einen wäre es möglich, dass die Crew das Flugzeug verlassen würde, weil die normale Arbeitszeit bereits überschritten war. Das hätte dann bedeutet, dass wir auf eine neue Crew hätten warten müssen oder evtl. eine Zwischenlandung in Italien, um dort die Crew auszuwechseln. Oder aber die Crew erklärt sich bereit, Überstunden zu machen und begleitet uns bis nach Stuttgart.
Als dann endlich alle Passagiere an Bord waren, war es so ca. 18.45 Uhr – ich erinnere, unser Flug sollte um 15.40 Uhr starten! Der Chef-Steward begrüßte dann alle und siehe da, da fing doch ein „Depp“ an zu meckern. Der Steward sagte ihm dann klipp und klar, dass, wenn er den Mund jetzt nicht halten würde, die Crew das Flugzeug verlassen würde und wir noch länger stehen müssten. Dafür gab es dann einen Riesen-Applaus
und der „Depp“ war ganz schnell ruhig.
Okay, unser Flieger durfte dann um ca. 19.00 Uhr starten und ab ging es Richtung Stuttgart. Der Pilot hat richtig Gas gegeben und wir kamen so gegen 22.45 Uhr in Stuttgart an.
Dann ging der Stress weiter: Wir mussten aus dem Flieger raus, erneut durch die Sicherheitskontrolle und dann in den Flieger nach Düsseldorf. Doch an der Sicherheitskontrolle gab es das nächste Problem: Ich erinnerte Gerd daran, dass er die Schlüssel aus der Jacke nehmen soll, damit es nicht wieder piepst und er komplett gecheckt wird. Gerd meinte dann nur, welchen Schlüssel ich denn meine, er hätte keinen, den hätte ich doch. „Nein, nein, das kann nicht sein“, erwiderte ich, „du hast doch die Schlüssel aus der Safebox genommen“. Taj wir stellten dann fest, dass unser Schlüssel wohl doch im Grand Hotel geblieben war. Die Stimmung, die eh schon nicht mehr die beste war, sank weiter. Schnell habe ich noch unseren Sohn angerufen und ihn gebeten, einen Ersatzschlüssel mitzubringen.
Und dann kam der nächste Schock: Da sagte mir doch der Security-Mensch, ich hätte ein Taschenmesser in meinem Rucksack. Ich habe ihm dann ganz empört gesagt, dass das überhaupt nicht sein könne, zum einen wäre ich einfach nicht so blöd, ein Taschenmesser im Handgepäck mitzunehmen und zum anderen sei ich ja schließlich in Hurghada durch zwei Sicherheitskontrollen gegangen und dort hätte auch keiner etwas gefunden.
Der Typ ließ sich aber auf meine Argumente nicht ein und bat mich, mal zu suchen. Da ich schon ziemlich „angefressen“ war, habe ich wütend den ganzen Inhalt meines Rucksacks in eine Box geschmissen und dann wurde das alles noch mal durch den „Durchleuchter“ geschickt. Und was soll ich sagen: Da war doch tatsächlich in einer kleinen Außentasche ein Taschenmesser! Wie peinlich und ich hatte eine Riesenwelle gemacht!
Und dann fiel es mir wieder ein: Bei unserem Schnorchelausflug hatte ich Äpfel mit. Und um diese zu schälen bzw. zu schneiden hatte ich auch das Taschenmesser in den Rucksack gepackt und da war es dann auch noch. Okay, nun haben wir ein Taschenmesser weniger, denn wir haben es dann am Stuttgarter Flughafen entsorgen lassen.
So dann ab in den Flieger nach Düsseldorf. Tolle Plätze – ganz hinten, wie ich mich freute
Das kann ich nun mal gar nicht ab, denn wenn der Flieger gelandet ist, dauert es Stunden bis man wieder draußen ist, weil nur vorne die Tür geöffnet wird. Gut – habe ich gedacht, das wirst du schon überleben, ist ja nur ein Flug von ca. 45 Minuten. Der Pilot begrüßte uns alle freundlich und sagte, dass wir auf jeden Fall noch in Düsseldorf landen könnten, es gäbe eine Sondererlaubnis, die die Landung bis 24.00 Uhr regelt. Na prima, das klappt auch, dachte ich mir, denn wenn das nicht gegangen wäre, hätten wir bis Köln fliegen müssen und von dort mit dem Bus nach Düsseldorf fahren.
Doch dann – noch eine nette Durchsage des Piloten: „Aufgrund der erteilten Sondergenehmigung für die Landung in Düsseldorf, müssen wir uns beeilen. Deshalb kann auch nicht das komplette Gepäck aus dem Flugzeug von Hurghada in die Maschine nach Düsseldorf umgeladen werden. Die Crew wird gleich Formulare verteilen, die Sie schon mal vorsorglich ausfüllen sollten. Falls ihr Gepäck in Düsseldorf nicht dabei ist, können Sie damit sofort in das für Sie zuständige Büro gehen.“
Das auch noch, dachte ich, als wenn es nicht schon genug gewesen wäre heute. Da war dann erst mal eine Runde heulen angesagt, denn meine Nerven lagen einfach blank.
Erst der Stress mit der Warterei in Hurghada, dann der Disput mit Gerd wegen des vergessenen Schlüssels, schließlich noch der Kampf mit dem Security-Menschen wegen des Taschenmessers und jetzt sollte auch evtl. unser Gepäck nicht an Bord sein. Nun, ich habe das Formular ausgefüllt und gehofft, in Düsseldorf unsere Koffer zu erhalten.
Aber wenn schon so vieles schief geht… Natürlich traf es uns dann. Wir haben in Düsseldorf am Gepäckband gestanden und gewartet und gewartet und gewartet… Nach ca. einer Stunde – mittlerweile war es Freitag, 1.30 Uhr nachts, hielt das Band an und ein freundlicher Mensch erklärte uns, dass kein weiteres Gepäck mehr käme und, wenn unseres nicht dabei gewesen sei, wir eben den Verlust melden müssten. Wir hätten ja schon vorsorglich das Formular ausgefüllt. Zwischendurch hatte ich unseren Sohn angerufen, der in der Ankunftshalle auf uns wartete. Wir haben uns dann kurz am Ausgang getroffen und ich bat ihn, uns den Schlüssel zu geben, dann könne er nach Hause fahren, es würde alles noch ein wenig dauern. „Ach das macht nichts“, meinte er und den Schlüssel habe er eh im Auto liegen. Es könne ja nicht mehr allzu lange dauern. Es ging dann auch relativ schnell im Lost and Found Büro, Formular abgegeben, Visitenkarte erhalten und die Info, dass die Koffer evtl. am Freitag oder Samstag zu uns nach Hause gebracht werden.
Wir sind dann nach Hause gefahren und waren so ca. um 2.30 Uhr wieder in der Wohnung. Ich habe dann noch schnell den PC angeschmissen und eine E-Mail an unseren netten General-Manger des Grand Hotels geschrieben und ihm die Situation mit dem Schlüssel erklärt.
Unsere Koffer kamen dann am Freitagabend. Das Hotel antwortete recht schnell – ich glaube am Samstag. Ja man hatte unsere Schlüssel gefunden, sie wurden beschrieben und ich habe dann kurz bestätigt, dass es auf jeden Fall die von uns vermissten Schlüssel sind. Jetzt war nur noch die Frage, wie wir die Schlüssel wieder nach Hause bekommen. Ein kleiner Hilferuf im Grand-Ressort-Forum wirkte wahre Wunder. Es fanden sich zwei User, einer der sich gerade im Grand Ressort aufhielt und ein weiteres Pärchen, das am 09.12.2005 flog. Ich habe sodann mit Mr. Michael Kontakt aufgenommen und ihn gefragt, ob er den Schlüssel mitbringen könne, denn er kam schon am 09.12.2005 wieder zurück und dann auch noch nach Düsseldorf. Er war so nett und erklärte sich bereit uns zu helfen. Das Hotel habe ich dann noch mal angeschrieben, mitgeteilt, wer den Schlüssel in Empfang nehmen kann und gehofft, dass alles klappt. Ca. eine Stunde später bekam ich dann schon von Mr. Michael die erlösende SMS, dass er unsere Schlüssel habe und wir uns dann am Freitag in Düsseldorf am Flughafen treffen. Meine Güte haben wir uns gefreut. Es wäre schon ziemlich stressig gewesen, neue Schlüssel zu besorgen, weil es sich um Sicherheitsschlüssel einer Schließanlage handelt.
Mr. Michael kam dann mit einer Stunde Verspätung und unseren Schlüsseln von Hurghada über Stuttgart in Düsseldorf an. Zur Belohnung habe ich ihm eine Flasche Champagner mitgebracht, über die er sich sehr gefreut hat.
So – das war unsere Odyssee des Fluges von Hurghada nach Düsseldorf. Aber wir haben sie überlebt!
