Mit dem Rucksack durch Ägypten
Verfasst: Sa 09 Mai, 2009 20:24
Hallo Ägyptenfreunde,
in den letzten Wochen hatte ich die Gelegenheit mir einen alten Wunsch zu erfüllen und einen Rucksacktrip durch Ägypten zu machen.
Mit dem nachfolgenden Reisebericht möchte ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und denjenigen etwas Mut machen, die nicht über ein großes Reisebudget verfügen oder einfach einmal ein Land auf eine andere Weise bereisen wollen.
Teil 1:
Vorbereitung:
Ganz ehrlich gesagt, ich hatte keine Erfahrung mit Rucksackreisen und keine Ahnung, auf was ich mich da einlasse. Bisher war ich es gewohnt, mit meinem Toyota BJ40 durch Afrika zu reisen. Geduldig hat er alles das ertragen, was ich ihm an Gepäck aufgebürdet habe. Als 'Backpacker' lernt man allerdings sehr schnell zum Minimalisten zu werden, da jedes Gramm, das man einpackt, selbst getragen werden muß.
Mit Rucksäcken hatte ich absolut keine Erfahrung. Ich ging davon aus, daß er ein möglichst grosses Fassungsvermögen haben sollte. Wie teuer muß ein Rucksack sein damit er meinen Bedürfnissen gerecht wird? Kuzer Hand entschloß ich mich, mir bei Ebay einen "Überblick" zu verschaffen. Ich wählte mir einen ein Rucksack mit 70 Liter Fassungsvermögen aus und ersteigerte den nagelneuen Behälter für 14,75 Euro.
Meine Klamotten, Waschzeug, Getränkeflaschen, Nahrungsmittel, Schlafsack, Karten, Bücher, Filme, Schuhe fanden mühelos Platz.
Da der Aktionsradius aufgrund des mitgeführten Gepäcks, durch die zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln (zu Fuß, öffentliche Verkehrsmittel, Anhalter, usw.) und den Übernachtungsmöglichkeiten eingeschränkt ist, habe ich mich für folgende Route entschlossen:
Anreise über Hurghada (Flug Air Berlin 256 €, Condor bietet ebenfalls günstige Flüge an) nach Luxor - West Bank - Assuan - Abu Simbel - Assuan - Kom Ombo - Edfu - Esna - Luxor - Hurghada.
Die Reise:
Um 18:10 Uhr setzt die Boeing 727 auf der Rollbahn des International Airport Hurghada auf. Das Gepäck bekommen wir noch auf dem Flugfeld. Also ab zum Visumschalter und zum Zoll. In der Ankunfshalle spricht ein "Helfer" alleine Reisende an und versucht, für 20 Euro das Einreisevisum zu Verkaufen. Tatsächlich kostet es nur 12,50 Euro bzw. 15 US$. Also versuche ich mein Glück am offiziellen Schalter, wo ich auch gleich die ersten Euros in E£ umtausche. Dann noch ca. 30 Minuten anstehen beim Zoll um den Paß vorzuzeigen und das ausgefüllte Einreiseformular abzugeben.
Vor der Ankunftshalle warten schon die Taxifahrer um für 10 Euros bzw. 60 E£ ihre Dienste anzubieten. Der Preis scheint überhöht. Allerdings müssen die Taxifahrer bei der Einfahrt in den internationalen Bereich des Flughafens 20 E£ bezahlen, was natürlich auf den Fahrpreis aufgeschlagen wird.
Ich steige durch das Taxi durch die Seitenscheibe ein, da sich nur die Fahrertüre öffnen läßt. Der deutsche TÜV hätte eine wahre Freude an dem Wagen. Mit lautem Gehupe und ohne Licht bei Dunkelheit geht die Fahrt durch die Stadt und zum Hotel. Bin ich eigentlich sonst kein ängstlicher Beifahrer bin ich doch froh, daß die Fahrt zu Ende ist.
Ich betrete das Hotel durch einen Metalldetektor, wie wir ihn von Flughäfene kennen. Der Detektor bricht in ein lautes Pfeifen aus. Doch dem Herrn von der Touristenpolizei scheint das nicht näher zu interessieren.
Am nächsten Morgen geniesse ich den ersten ägyptischen Sonnenaufgang
über dem Roten Meer und mache mich nach dem Frühstück auf zum Busbahnhof (N 27° 14,9057 E 33° 49,4597) um den 10:30 Uhr Bus nach Luxor zu bekommen.
Busbahnhof Hurghada:
Die Wartezeit verbringe ich in einem Straßencafe gegenüber des Busbahnhofs. Während ich auf den Bus warte lerne ich zwei Polizisten kennen. Amir zählt mühelos alle EU Staaten auf und nennt den amtierenden EU Ratspräsident und noch einiges an Europäischem Zeitgeschehen. Ob ich schon soviel über Ägpypten weiß? Wohl ein Fall für die nächste PISA Studie.
Wir tauschen noch unsere Email Adressen aus bevor der Bus sich, eine halbe Stunde zu früh, auf den Weg nach Luxor macht. Die Tickets werden im Bus gelöst (30 E£). Die Teerstraße verläuft zunächst parallel zu einer Bergkette rechter Hand nach Port Safaga.
Vorbei an zahlreichen Kontrollstellen.
Kurz vor Port Safaga macht der Bus eine 180° Kehrtwende und steuert nun auf den Busbahnhof Port Safaga zu, der der sich links nach dem Ortseingang befindet. Von hier aus hat man einen guten Blick auf das tiefe Blau des Roten Meeres.
Am Busbahnhof (N 25° 40,0219 E 32° 41,1216) in Luxor angekommen, fallen wieder Taxifahrer über uns her und bieten den Neuankömmlingen an, sie zu ihren Hotels zu fahren. Ich mache mich ebenfalls auf den Weg ins Hotel und nehme mir vor heute noch den Luxor Tempel zu besuchen.
Für die Übernachtung mit Frühstück handle ich 20 E£ aus. Das Frühstück besteht aus einem Omelette, Brot, Marmelade, Dreieckskäse und Tee.
Nun geht es aber zum Luxor Tempel. Den Fußmarsch von 15 Minuten nehme ich gerne in Kauf. Allerdings werden aus den 15 Minuten 1,5 Stunden, da sich jeder erkundigt, wo ich her komme und wo ich hin möchte und ob ich nicht meine Schuhe putzen lassen oder eine Felukenfahrt unternehmen oder eine der Zahlreichen Souvenierladen besuchen möchte. Mit "Mensch Meier", "alles gut" oder "alles klar" geben einige Ägypter ihre Deutschkenntisse zum Besten. Das es zwischenzeitlich schon zu dunkel für den Besuch des Luxor Tempels ist, nehme ich mir noch einen Eindruck von außen mit,
und genieße den Sonnenuntergang an der Corniche, der Nil Promedade.
Viele Grüsse
Alexander
in den letzten Wochen hatte ich die Gelegenheit mir einen alten Wunsch zu erfüllen und einen Rucksacktrip durch Ägypten zu machen.
Mit dem nachfolgenden Reisebericht möchte ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und denjenigen etwas Mut machen, die nicht über ein großes Reisebudget verfügen oder einfach einmal ein Land auf eine andere Weise bereisen wollen.
Teil 1:
Vorbereitung:
Ganz ehrlich gesagt, ich hatte keine Erfahrung mit Rucksackreisen und keine Ahnung, auf was ich mich da einlasse. Bisher war ich es gewohnt, mit meinem Toyota BJ40 durch Afrika zu reisen. Geduldig hat er alles das ertragen, was ich ihm an Gepäck aufgebürdet habe. Als 'Backpacker' lernt man allerdings sehr schnell zum Minimalisten zu werden, da jedes Gramm, das man einpackt, selbst getragen werden muß.
Mit Rucksäcken hatte ich absolut keine Erfahrung. Ich ging davon aus, daß er ein möglichst grosses Fassungsvermögen haben sollte. Wie teuer muß ein Rucksack sein damit er meinen Bedürfnissen gerecht wird? Kuzer Hand entschloß ich mich, mir bei Ebay einen "Überblick" zu verschaffen. Ich wählte mir einen ein Rucksack mit 70 Liter Fassungsvermögen aus und ersteigerte den nagelneuen Behälter für 14,75 Euro.
Meine Klamotten, Waschzeug, Getränkeflaschen, Nahrungsmittel, Schlafsack, Karten, Bücher, Filme, Schuhe fanden mühelos Platz.
Da der Aktionsradius aufgrund des mitgeführten Gepäcks, durch die zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln (zu Fuß, öffentliche Verkehrsmittel, Anhalter, usw.) und den Übernachtungsmöglichkeiten eingeschränkt ist, habe ich mich für folgende Route entschlossen:
Anreise über Hurghada (Flug Air Berlin 256 €, Condor bietet ebenfalls günstige Flüge an) nach Luxor - West Bank - Assuan - Abu Simbel - Assuan - Kom Ombo - Edfu - Esna - Luxor - Hurghada.
Die Reise:
Um 18:10 Uhr setzt die Boeing 727 auf der Rollbahn des International Airport Hurghada auf. Das Gepäck bekommen wir noch auf dem Flugfeld. Also ab zum Visumschalter und zum Zoll. In der Ankunfshalle spricht ein "Helfer" alleine Reisende an und versucht, für 20 Euro das Einreisevisum zu Verkaufen. Tatsächlich kostet es nur 12,50 Euro bzw. 15 US$. Also versuche ich mein Glück am offiziellen Schalter, wo ich auch gleich die ersten Euros in E£ umtausche. Dann noch ca. 30 Minuten anstehen beim Zoll um den Paß vorzuzeigen und das ausgefüllte Einreiseformular abzugeben.
Vor der Ankunftshalle warten schon die Taxifahrer um für 10 Euros bzw. 60 E£ ihre Dienste anzubieten. Der Preis scheint überhöht. Allerdings müssen die Taxifahrer bei der Einfahrt in den internationalen Bereich des Flughafens 20 E£ bezahlen, was natürlich auf den Fahrpreis aufgeschlagen wird.
Ich steige durch das Taxi durch die Seitenscheibe ein, da sich nur die Fahrertüre öffnen läßt. Der deutsche TÜV hätte eine wahre Freude an dem Wagen. Mit lautem Gehupe und ohne Licht bei Dunkelheit geht die Fahrt durch die Stadt und zum Hotel. Bin ich eigentlich sonst kein ängstlicher Beifahrer bin ich doch froh, daß die Fahrt zu Ende ist.
Ich betrete das Hotel durch einen Metalldetektor, wie wir ihn von Flughäfene kennen. Der Detektor bricht in ein lautes Pfeifen aus. Doch dem Herrn von der Touristenpolizei scheint das nicht näher zu interessieren.
Am nächsten Morgen geniesse ich den ersten ägyptischen Sonnenaufgang
über dem Roten Meer und mache mich nach dem Frühstück auf zum Busbahnhof (N 27° 14,9057 E 33° 49,4597) um den 10:30 Uhr Bus nach Luxor zu bekommen.
Busbahnhof Hurghada:
Die Wartezeit verbringe ich in einem Straßencafe gegenüber des Busbahnhofs. Während ich auf den Bus warte lerne ich zwei Polizisten kennen. Amir zählt mühelos alle EU Staaten auf und nennt den amtierenden EU Ratspräsident und noch einiges an Europäischem Zeitgeschehen. Ob ich schon soviel über Ägpypten weiß? Wohl ein Fall für die nächste PISA Studie.
Wir tauschen noch unsere Email Adressen aus bevor der Bus sich, eine halbe Stunde zu früh, auf den Weg nach Luxor macht. Die Tickets werden im Bus gelöst (30 E£). Die Teerstraße verläuft zunächst parallel zu einer Bergkette rechter Hand nach Port Safaga.
Vorbei an zahlreichen Kontrollstellen.
Kurz vor Port Safaga macht der Bus eine 180° Kehrtwende und steuert nun auf den Busbahnhof Port Safaga zu, der der sich links nach dem Ortseingang befindet. Von hier aus hat man einen guten Blick auf das tiefe Blau des Roten Meeres.
Am Busbahnhof (N 25° 40,0219 E 32° 41,1216) in Luxor angekommen, fallen wieder Taxifahrer über uns her und bieten den Neuankömmlingen an, sie zu ihren Hotels zu fahren. Ich mache mich ebenfalls auf den Weg ins Hotel und nehme mir vor heute noch den Luxor Tempel zu besuchen.
Für die Übernachtung mit Frühstück handle ich 20 E£ aus. Das Frühstück besteht aus einem Omelette, Brot, Marmelade, Dreieckskäse und Tee.
Nun geht es aber zum Luxor Tempel. Den Fußmarsch von 15 Minuten nehme ich gerne in Kauf. Allerdings werden aus den 15 Minuten 1,5 Stunden, da sich jeder erkundigt, wo ich her komme und wo ich hin möchte und ob ich nicht meine Schuhe putzen lassen oder eine Felukenfahrt unternehmen oder eine der Zahlreichen Souvenierladen besuchen möchte. Mit "Mensch Meier", "alles gut" oder "alles klar" geben einige Ägypter ihre Deutschkenntisse zum Besten. Das es zwischenzeitlich schon zu dunkel für den Besuch des Luxor Tempels ist, nehme ich mir noch einen Eindruck von außen mit,
und genieße den Sonnenuntergang an der Corniche, der Nil Promedade.
Viele Grüsse
Alexander