Salam!
Da unser Ägyptenaufenthalt in den Ramadan fällt, fragen wir euch, ob es dadurch irgendwelche Nachteile gibt.
Kommt darauf an. Geht man mit der richtigen Einstellung daran, dann ist Ramadan wohl die beste Zeit Ägyptens.
Der Anteil an gläubigen Muslimen ist in Ägypten hoch; insofern muß man davon ausgehen, daß der überwältigende Anteil der Bevölkerung fastet. Damit endet jede Nahrungsaufnahme bei Sonnenaufgang und die nächste Mahlzeit steht erst mit Einbrechen der Dämmerung wieder auf dem Tisch. In Einzelfällen macht der tägliche Hunger Leute etwas mürrisch, obschon ich es selbst gar nicht erlebt habe, haben sich schon Reisende über schleppenden Service beklagt. Einige Läden schließen gar über Strecken des Tages.
Man sollte als guter Reisender die in dieser Zeit offener daliegende Religiosität des Volkes genau beachten, insbesondere unter dem Eindruck der globalen Entwicklung. Die Menschen fühlen sich in der Defensive, sie fühlen sich angeklagt und im Ramadan verwundbar. Im normalen, täglichen Umgang dürfte all das kein Problem darstellen, im intensiveren Verhältnis zu Ägyptern wird das sehr wohl thematisiert. In Presse und TV nimmt der Ramadan sehr weiten Raum ein; ganztägig gibt es Liveschaltungen zu großen Plätzen in Kairo, Interviews, Reportagen einzelner Feiern am Abend. Für uns eher lustig, für die Ägypter eine ernste Sache: man sieht kurz vor dem täglichen Ende des Fastens buchstäblich Millionen in alle Restaurants und Imbisse wandern. Sie bestellen alle und sitzen völlig ungerührt vor ihren vollen Tellern. Überall hängen Fernseher mit Live-Übertragungen aus Mekka, im Bild ein Prediger, der eine ganz bestimmte Qu'ran-Sure rezitiert. Erreicht er einen ganz bestimmten Satz, donnert oben auf der Festung in Kairo eine Kanone und schlagmals haut alles rein, was das Zeug hält!
Nach einer guten Stunde beginnen die allabendlichen Feiern, die gegen Ende der Fastenzeit an Intensität, Fröhlichkeit und Buntheit immer mehr zunehmen. Am letzten Ramadantag platzt Kairo schier aus allen Nähten und aus der 20-Millionen-Metropole wird eine einzige Festwiese.
Ganz besonders beachtenswert: bereits nachmittags werden vorzugsweise auf größeren Plätzen viele grüne Matten ausgelegt, achte einmal darauf! Hier und da werden Lichter auf die Matten gestellt. Wenn alles essen darf, setzen sich hier Bedürftige hin und werden, gratis! mit genau dem gleichen Essen aber wirklich auf das Höflichste und Zuvorkommendste bedient, was der Wohlhabendere mit stolzem Preise (gemessen an ägyptischen Verhältnissen! Für uns Pfennigkram!) bezahlt! Ich sah in Kairo an der Sultan-Hassan-Moschee wohl
tausende, die den auch sauber und anständig gekleideten Kellnern auch das Letzte abverlangten. Die armen Kerle schleppten stundenlang, sie behielten ihre gute Laune und waren womöglich gegen die Armen noch höflicher als gegen ihre "normalen" Gäste. Ich habe gesehen, dass es allein in Kairo Dutzende solcher Plätze gibt! Das wird in Oberägypten nicht anders sein!
Ich war mittendrin und aß dasselbe wie alle; es gibt im Wesentlichen zwei Gerichte zur Auswahl, eine Art Cevapcici und Täubchen! Lecker!
Überall hängen große, grüne Laternen vor den Häusern, aus tausenden von Musikanlagen schallt Musik und alle hundert Meter treffen sich Männer zum Tanz und große Clubs von Frauen stehen und schwatzen, lachen. Mittendrin, oft bis frühmorgens, natürlich auch die Kinder. Wenn du dich "benimmst" (also beispielsweise passend gekleidet bist!) kommst du an keiner Männerrunde vorbei, ohne dass nach dir gegrapscht und du zum Tanze eingeladen wirst. Bekommst du in solchen Augenblicken Kontakt, dann wird es schier unmöglich, eine Einladung zum Essen auszuschlagen. Man wird wirklich genötigt, dringend aufgefordert!
Du findest Muslime aus aller Welt - ich sah einfachste ägyptische Bauern in ihren schlichten Gelabyias in tiefem Gespräch mit Schwarzen aus den USA in ihren schnieken Seidenanzügen.
Aber merke: willst du das erleben, tauche auch wirklich dort ein. Trage auf jeden Fall lange Kleidung (Hose & Hemd!) und solltest du wirklich dringend zum Essen aufgefordert werden, verweise ernst auf "Bauchprobleme" - das dürfte die einzige Möglichkeit sein, ohne Gesichtsverlust für beide aus dieser Situation zu entkommen.
Triffst du tagsüber auf einen mürrischen Mitmenschen, sieh es ihm nach. Er fühlt sich trotz Hungers zur Arbeit gezwungen und wird keinen Spaß daran haben. Versetz dich mal in seine Situation!
Der gleiche Typ am Abend getroffen, ist wie ausgewechselt!
Ich jedenfalls fands klasse .... ich habe Kairo geschworen, es wieder im Ramadan zu besuchen!
Nebtaui
<<< Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst niemals mehr woanders stillen. >>>
Hallo Ägyptenkenner!!
hallo,bin vor einer woche von sharm retour gekommen!ich empfehle dir das ali baba zum essen,fisch-steak und eine wunder schöne aussicht über sharm!zu empfehlen auch an der promenade am meer unten wahren wir in div.restaurants wahren alle sehr gut¨du musst echt selber raus finden wo es dir am besten schmeckt!gut wahr es überall!gruss aus der schweiz! 