Jolie Ville Mövenpick Resort & Casino

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Isis
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Jolie Ville Mövenpick Resort & Casino

Beitragvon Isis » Mo 25 Okt, 2004 18:22

[center]schnorchlerin hat folgenden Bericht geschrieben:[/center]


Bericht von: Bettina aus Wien; 31 Jahre; Urlaub mit Freund, keine Kinder

Offiz. Hotelsterne: 4 (in Landeskategorie Ägypten 5)

Dauer: 1 Woche vom 14. bis 21. Oktober 2004

Reiseveranstalter: Gulet; Last Minute; 800 EUR pro Person NF
Bewertungs auf Skala von 1 bis 6 (1 = ungenügend; 6 = sehr gut) = 5.7

Hotel:
Die gepflegte, weitläufige Gartenanlage durch die man zum/vom Strand bzw. Bungalowzimmern (4 - 6 Zimmer je Bungalow), Restaurants, Sportanlagen etc. wandelt, versprüht ausgeprägt romantischen, orientalischen Flair. Ideal für alle, denen gehobener Standard eines großen 5*Hotels wichtig ist (zählt zu den Top 3 in Naama Bay und den Top 10 Hotels in Sharm el Sheik) und denen eine architektonisch gelungene Bungalowanlage mit ein paar Gehminuten zum Strand lieber ist als der Meerblick aus einem anonymen "Hotel-Kasten" direkt am Strand. Gästemix sehr international: Briten, reiche Ägypter, Italiener, Deutsche, Franzosen, Schweizer, Dänen, etc. (außerhalb des Hotels auch viele Russen). Familienfreundliche Atmosphäre - man merkt, dass Kinder von den Ägyptern sehr wohlwollend behandelt werden (vor allem die kleinen Buben entzücken ...) und im Oktober viele Familien mit Kleinkindern zu Gast sind - bei moderateren Temperaturen als im Hochsommer und außerhalb der europäischen Schulferien. Von einer Familie mit 6jährigem Kind hörten wir, dass die Betreuung im Snoopy Kinderclub sehr nett, doch kaum deutschsprachig ist und im Oktober auch die Spielkameraden meist nich-deutschsprachig sind (was Kinder problemlos überbrücken). Wer zu viel Kindergeschrei fürchtet, braucht keine Sorge zu haben, die Kinderschar verteilt sich gut in der weitläufigen Anlage und tut der ruhigen, gepflegten Atmosphäre keinen Abbruch. Für Rollstuhlfahrer sehr gut geeignet: wir haben einige Gäste im Rollstuhl gesehen, die sich dank der Wege weitegehend ohne Stufen bzw. bei den wenigen Stufen mit Rampen und der Angebote an ebenerdigen Zimmern und mit reservierten Plätzzen an Strand und im Frühstücks-Salon barrierefrei in der gesamten Hotelanlage bewegen.

Das Hotel liegt nach nur ca. 15 min Transferzeit vom Flughafen mitten im Zentrum von Naama Bay. Zentrum heißt: augedehnte Fußgängerzonen und die Strandpromenande laden zu abendlichen Spaziergängen ein. Restaurants, Unterhaltung und Bazar (angeblich auch discos) alles zu Fuß gut erreichbar (Parfum, Tee und Gewürze, Kunsthandwerk und Kitsch, etc.). Schöner Sandstrand direkt vorm Hotel (und damit viel schöner als der Felsenstrand in Hanglage beim Golfhotel Mövenpick in Sharm el Sheik).

Das Service ist freundlich und professionell. Englischkenntnisse von Vorteil, da im Hotel kaum deutschsprachiges Service. Die Verkäufer außerhalb des Hotels sind ebenfalls immer ausgesprochen freundlich - allerdings ist die sehr persönliche Art für uns distanzgewohnte Europäer manchmal anstrengend. Wem es zu viel wird, einfach freundlich ablehnen und vor allem nicht in ein Geschäft gehen, wenn man grundsätzlich nicht in Kauflaune ist. Handeln in den Geschäften ist sehr zu empfehlen! Auch wenn man bereits bei der dritten Tasse Tee (ägytisch = "Scheih") die Geschichte der gesamten Großfamilie erfahren hat. Mindestens 25 % Nachlass sind auch für ungeübte VerhandlerInnen drinnen. Wer zeigt, dass sie/er sich ein wenig für Land und Leute interessiert (und nicht nur für Herumliegen und Spaghetti-Essen), wird viel Sympathie bei den Ägyptern und beim Handeln mit den Verkäufern besonders gute Konditionen ernten. Da Sharm el Sheik ein reines Tourismusgebiet ist, gibt es kaum Einheimische und die Kontakte beschränken sich auf (99,9% männliche) Saisonarbeiter in Hotels, Gastronomie, bei Ausflugsveranstaltern und den Geschäften, die ihre Familien z.B. in Kairo oder Alexandria zurücklassen um hier für ägyptische Verhältnisse gut zu verdienen (z.B. ein Ausflugsverkäufer sagte uns, er verdiene 500 Pfund, also ca. 70 EUR, im Monat; im Jahr 2003 gab uns ein Direktor eines 40 Zimmer-4 Sterne Hotels sein Einkommen mit 1500 Pfund monatlich an). Bakschisch in angemessener Höhe ist üblich, wird sehr dankbar angenommen und erzeugt noch höhere Servicequalität (ca. 10 % im Restaurant, auch wenn Service extra verrechnet wird; sowie ca. 5 bis 10 Pfund alle paar Tage für Zimmerservice und Frühstücksservice und 1-2 Pfund - 1 Pfund entspricht 0,133 EUR - für kleinere Handreichungen; bei Bootstouren über einen ganzen Tag haben wir ca. 5- 10 Pfund je Crewmitglied gegeben). Am Flughafen bei der Ankunft sollte man max. 1 oder 2 EUR für die Gepäckträger dabei haben (da bemühen sich gleich mehrere Personen um das Einladen des Gepäcks in den Transfer-Bus und verlangen recht forsch ihr Bakschisch) und wenn man den armen Leuten einen besonderen Gefallen machen will, dann wechselt man die vielen einzelnen EUR Mümzen gegen EURO-Banknoten, denn Ägypter können Münzen bei der Bank nicht wechseln und sind darauf angewiesen, dass ab und zu jemand Münzen in Banknoten wechselt. Auch ohne Bakschisch und abgesehen von den geschäftlichen Interessen trifft man durchwegs sehr freundliche Leute, die froh sind, wenn man sie nicht bloss als billige Lakaien behandelt, sondern ihnen als Menschen Wertschätzung entgenbringt, sich für ihr Land und ihre Gebräuche interessiert (z.B. war gerade Ramadan, der 2004 ab 14.10. ca. 1 Monat dauert und in den Folgejahren immer einige Tage früher beginnt). Mit ein paar Worten arabisch zaubert man ein echtes Lächeln auf die Gesichter, Z.B.: Schukran = Danke; Afouan = Bitte, Salam = Guten Tag; Maa Salama = Auf Wiedersehen; Messe al a chir = Guten Abend; Sabach al chir = Guten Morgen! Echna min (el Nemsa) = Wir kommen aus (Österreich).

Wer nur Frühstück bucht (wie wir) hat zahlreiche sehr gute Restaurants im Hotel aber auch außerhalb zur Auswahl: fangfrische Fische, typisch ägyptisch (Geheimtipp Ali Baba am Dach eines Hauses mit Blick auf die Bucht: sehr gut und 50% billiger als an der Strandpromenade), Steaks, aber auch Italienisch (niveauvolles Dachterassen-Restaurant im Hotel) oder Asiatisch. Leider ist man vor Magenverstimmungen nicht ganz sicher, das hat allerdings nichts damit zu tun, ob man nur im Hotel isst oder auch außerhalb (eine befreundete Familie hat ausschließlich im Hotel gegessen und auch die hatten einige Tage Durchfall). Also: Aktivkohle von zu Hause mitnehmen (die erhältlichen Medikamente sind oft nicht so effektiv), bei Mayonaise und Salaten zurückhaltend sein, viel trinken, aber keinesfalls Leitungswasser (am besten auch zum Zähneputzen Flaschenwasser verwenden) und den Körper langsam an die Hitze gewöhnen (nicht sofort Sonnenbraten). Am Zimmer gibt es nur am ersten Tag eine Flasche Trinkwasser gratis, dann vom Zimmerservice bestellen.

Schnorcheln
Wir haben fast täglich geschnorchelt und einen unglaublichen großen Erholungseffekt erfahren (Badewannen-warmes Wasser, wunderschöne Bilder als wäre man selbst ein Fisch im Aquarium). Schnorcheltouren, Tauchtouren, Ausflüge (z.B. Katharinenkloster) werden an jeder Ecke angeboten, wo sie in der Regel günstiger sind als vom Reiseveranstalter (und auch günstiger al beim Activity Center im Hotel). Jede(r) der/die gut schwimmen kann, sollte unbedingt die Unterwasserwelt des Roten Meeres genießen. Mit Unterwasser(wegwerf)kameras kann man die farbprächtigen Eindrücke festhalten. Sollte man kein eigenes Schnorchelzeug besitzen (mitgebracht oder vor Ort erworben), dann beim Veranstalter fragen, ob an Board Leihausrüstung vorhanden ist. Es werden werden vor allem Ras Mohammed National Park und Tiran Island angeboten - beide sehr zu empfehlen (wir waren mit 3 verschiedenen Veranstaltern unterwegs und jeweils sehr zufrieden). 2h Ausflug zum Near Garden -Riff (hinfahrt dauert vom Hotelsteg nur 10 min) ist ebenfalls sehr zu empfehlen, vor allem wenn nur wenige andere SchnorchlerInnen dabei sind, denn um so mehr Leute, desto mehr Gedränge unter Wasser, das die Fische verschreckt. BITTE NICHT DIE KORALLEN BERÜHREN! Muss ich hier noch einmal sagen, weil ich leider oft selbst beobachten musste, wie gedankelos auf den Riffen gestanden wird oder mit den Flossen (auch unabsichtlich) die empfindlichen Korallen berührt und damit beschädigt werden. Glücklicherweise "wehren" sich diese Wesen, da die Unvorsichtigen leicht Schrammen davontragen und auch das Berühren von Fischen kann sehr unangenehme Folgen haben. Für dienjenigen, denen "Trigger-Fisch" bzw. "Drücker" etwas sagt: habe ich sowohl beim Ras Mohammed als uch beim Near Garden gesehen. Glasbodenbootfahrten können leider kaum die Flora und Fauna nahebringen (kein normaler Fisch schwimmt direkt unter einem Boot), sind aber für Nichtschwimmer ein nette Alternative für einen Bootsausflug.

Zimmer
Die Zimmer entsprechen einem gehobenen 4Sterne-Standard bei uns. Zimmer zur lebhaften Geschäftsstrasse sind bis Mitternacht relativ laut, zur gegenüberliegenden Seite sehr ruhig. Es gibt keinen Meerblick, doch die wunderschöne Parkanlage mit geräumigen Balkons bzw. Terassen entschädigt. Die Klimaanlagen sind recht laut, doch wie allgemein ist es ohnehin besser, man hat die Anlage nicht ständig laufen (oder schiebt den Schieberegler im Vorraum auf eine höhere Temperatur), um sich keine Verkühlung zu holen. Der Aufpreis für ein Zimmer im strandnahen Gartenbereich gegenüber den Zimmern im Bereich der Sportanlagen zahlt sich jedenfalls aus! Bei den Sportanlagen befinden sich Tennis-Hartplätze (8h-20h) und Fitnesscenter, sowie ein kleiner Pool und ein kleineres Restaurant. Allerdings ist man durch die stark befahrene Durchzugsstraße vom eleganten Hauptteil des Hotels mit Strand getrennt.

Tipps & Empfehlung
Achtung, neues Gesetz: am Urlaubsende muss die Hotelkonsumation in EUR oder USD oder Kreditkarte gezahlt werden! Da das Preisniveau auch im Hotel eher günstig ist, braucht man nur etwa die Hälfte von dem, was man in Ö oder D zahlt (z.B. Anti-Alkoholischer Cocktail ca. 3,50 EUR; Essen für 2 Personen im Luxusrestaurant mit 3 Gängen 35-40 EUR, Tennisplatz mit Flutlicht 5 EUR pro h). Bankomaten sind reichlich vorhanden, die (via deutsche oder englische Menüs) ausschließlich ägypische Pfund ausspucken. EUR werden überall akzeptiert, allerdings bekommt man in der Regel nur ägypt. Pfund als Wechselgeld. Es ist durchgehend (in den Geschäften, bei Ausflügen, in Restaurants, etc.) günstiger in ägypt. Pfund zu zahlen statt in EUR. Wer Pfund wechseln will, sollte es erst vor Ort tun, da es bessere Wechselkurse gibt. Im Oktober 2004 galt für den Sinai eine offozielle Reisewarnung des österreichschen Außenministeriums (in Folge von Terror-Anschlägen auf isralische Touristen in Taba un 2 anderen Orten im Spetmber 04). Wir sind froh, dass wir trotzdem gefahren sind: wunderschöner Urlaub und business as usual (kaum ein Zimmer frei) mit viel security (vermutlich auch zur psychologischen Beruhigung der TouristInnen) - nur trifft man kaum ÖsterreicherInnen, aber dafür ein international bunt gemischtes Publikum und man sitzt vielleicht beim Frühstück neben einem (nicht ganz so reichen) Scheich mit seinem Harem ...

Den Beitrag für Kommentare und Fragen zu diesem Bericht findet ihr hier:
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