Rückflug erlaubt?

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Nane88
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Rückflug erlaubt?

Beitragvon Nane88 » Sa 31 Dez, 2005 17:27

Hallo
Was ich gestern auf unserem Rückflug erlebt habe hat mir doch zu denken gegeben.

Rückflug Sharm --> Nürnberg mit Air Berlin

Die Hauptpersonen ein Mann mit seinem 12 Jahre alten Sohn

Mann frägt Flugbegleiterin: "Mein Sohn und ich haben vor 11 Stunden noch getaucht, kann das zu einem Problem werden?"
Antwort Flugbegleiterin: "Auf eigene Gefahr können Sie mitfliegen, melden Sie sich aber bitte sofort, sollte es Probleme geben!"

Ich selbst schnorchle nur, habe aber gehört mann soll am Tag vor dem Flug nicht mehr tauchen. Wenn man es nicht einhält ist es Wirklich gefährlich?

Meine beiden Hauptpersonen waren zudem extrem nervige Mitreisende für alle in Ihrer Nähe sitzenden. Auch die Flugbegleiter waren schon leicht genervt, Hochachtung wie ruhig und souverän die Flugbegleiter geblieben sind. Jetzt jede nervige Kleinigkeit aufzulisten würde zu weit führen. Wie dann fast nicht anders zu erwarten!

Der Supergau kam ca. 1 Std vor Landung.
Der Junge gibt bei einer Flugbegleiterin an, dass er schlecht Luft bekommt.
Der Junge hat daraufhin Sauerstoff über eine Maske bekommen.
Nach ca. 10min behauptet er es geht ihm wieder gut
Tja es ging ihm wieder gut nachdem überlegt wurde ob unsere Maschine eien Notfall Zwischenstop einlegen muss!

Mich würde interessieren was kann eigentlich passieren wenn man am Tag vor dem Rückflug noch taucht.

Es stellt sich für mich auch die Frage durften die beiden überhaupt mitfliegen oder hätten sie den Flug überhaupt nicht antreten dürfen.
Unverantwortlich von einem Vater auf diese Sicherheitszeit nicht zu achten, wenn er sich nicht daran hält, na ja, aber für mich stellt das eine Verletzung seiner Fürsorgepflicht dar gegenüber seinem Sohn.
Wer würde denn die Kosten übernehmen von so einer Notfall Zwischenlandung, vor allem wenn sich herausstellt, dass der Sohn dann gar nichts hatte?

So wie das alles gelaufen ist bin ich mir absolut sicher der Sohn hatte nichts. Vor allem der Vater hat abgelehnt den Sohn nach der Landung von einem Sanitäter checken zu lassen.

Bin gespannt was ihr so davon haltet.
LG Nane

Daniel Jackson
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Beitragvon Daniel Jackson » Sa 31 Dez, 2005 18:36

Es gibt in der Tat die Richtlinie, mindestens 24 Stunden lang nicht zu tauchen, bevor man in ein Flugzeug steigt. Das gilt übrigens auch, wenn man z.B. von einem Küstenurlaub bei der Rückfahrt über einen Alpenpass fahren muss.

Das Verhalten des Mannes ist hochgradig unverantwortlich und gefährlich für ihn, aber besonders auch für seinen Sohn. Durch den durch das Tauchen erhöhten Stickstoffgehalt im Blut können bei sinkendem Umgebungsdruck (z.B. beim Flug) Stickstoffbläschen ausperlen. Man muss sich dass ähnlich dem Öffnen eines Sprudelflasche vorstellen. Dadurch kann es zu erheblichen Schäden wie Lähmungen bis hin zum Tod kommen.
Wenn Du genaue Hinweise möchtest, gib doch mal bei Google "Dekompressionskrankheit", "Dekokrankheit" oder "Caisson-Krankheit" ein.

Ob die Fluglinie ein Recht gehabt hätte, die Beidem am Flug zu hindern, glaube ich nicht. Auf jeden Fall hätte man aber beide Passagiere ausdrücklich warnen müssen.

Mit der Dekokrankheit ist nicht zu scherzen, die 24 Stunden-Regel sollte deshalb aus eigenem Interesse dringend eingehalten werden.
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com

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CHICO
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Beitragvon CHICO » Mo 02 Jan, 2006 08:25

Hallo kann da Daniel Jackson nur zustimmen Ich halte die 24 Stundenregel für mich ein, denn besser man hat als man hätte!

Wobei sich das nicht nach einer Dekokrankheit anhört.
"Selbst nach einer Woche Südfrankreich ( Wracktauchen ) hatte ich keine 11 Stunden No Fly auf meinem Tauchcomputer."
11 Stunden vor Abflug getaucht, gehe mal davon aus, dass das kein tiefer, langer Dive war sollte Rechnerich genügen. Denn im Flugzeug hat man einen Umgebungsdruck von 0,7 bar das entspricht 3000 meter.
Glaube da wollte sich jemand "wichtig" machen. Die kosten für die Zwischenlandung hätte der Vater Übenehmen müssen und das ist nicht gerade günstig.

In diesem Sinn CHICO
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Nane88
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Beitragvon Nane88 » Mo 02 Jan, 2006 09:13

Gutes neues Jahr 2006

@ Daniel Jackson
Danke für den Hinweis Dekokrankheit
ist ja ganz interessant was man da so findet

Wenn man so liest über die Dekokrankheit, dann bin ich noch viel entrüsteter über das Verhalten des Vaters.
Auch wenn 11 Std wirklich ausreichend sein können, denke ich wie Chico: Besser man hat, als man hätte!

LG Nane

Gast

Beitragvon Gast » Mo 02 Jan, 2006 13:52

Diese 24-Stunden-Regel kann man wie folgt relativieren:
Es ist wenig gegen einen flachen Tauchgang weniger als 24 Stunden vor dem Flug einzuwenden, sofern nicht eine erhebliche Vorsaettigung vorliegt. Und das war hoffentlich bei einem 12 Jahre alten Jungen nicht der Fall da gilt als verantwortungsvolle Tiefengrenze 12 - 15 Meter.

Was ist bei einem Dekounfall im Flieger? Der macht Zwischenlandung, Patient steigt aus, kommt in die Druckkammer. Kostet ihn so um die 100.000 Euro fuer den Stopover.

Gruss aus Dahab

Jo

michael59
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Beitragvon michael59 » Di 03 Jan, 2006 19:59

12 stunden nach dem letzten tauchgang sollten reichen um fliegen zu können ( vorausgesetzt das dieser kein extremtg war und in der zeit davor nicht eine extreme aufsättigung erfolgte)

was ich an der schilderung vermisse sind die typischen anzeichen wie kribbeln im unterhautbereich schmerzen in den gelenken usw.
direkt atembeschwerden zu haben ist eigentlich untypisch.

nach dem tauchen sollte man sich auch mindetstens 3 bis 4 stunden nicht körperlich schwer belasten und viel trinken.

die sauerstoffgabe ist bei dekoproblemen die richtige erste maßnahme-
das hinterher kein dok sich den jungen angesehen hat ist aus meiner sicht unverantwortlich


nähere infarmationen findet man auch unter tauchen.net

micha

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Beitragvon Uli » Mi 04 Jan, 2006 07:55

michael59 hat geschrieben:direkt atembeschwerden zu haben ist eigentlich untypisch.


Die haben sich mit Sicherheit in Panik geredet und die Atemnot war eine Art Panik-Reaktion. Finde ich nicht verwunderlich.
Wahrscheinlich hat der Vater ihm erzählt, dass sowas gefährlich ist (er muss ja was gewusst haben, sonst hätte er nicht beim Flugpersonal nachgefragt) und als die Stewardess dann auch noch sagte, man soll sich melden, wenn es Probleme gibt, da hat das Kind einfach Angst gehabt und sich vorgestellt, was alles passieren könnte. Hätte er was von Gelenkschmerzen gehört, hätte er vermutlich diese bekommen. Ist eigentlich eine ganz normale Angst-Reaktion.

Gruß
Uli

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Beitragvon Habibi-007 » Mi 04 Jan, 2006 13:00

Tauchen ist in den letzten 10 Jahren fast zu einem Volkssport mutiert,

dem entsprechend gehen manche Leute wohl auch etwas sehr sorglos mit allem was dazu gehört um gesund zu bleiben, um.

Früher brauchte man über ein halbes Jahr um den Tauchschein zu erwerben, heute macht man das kurzfristig in einem Urlaub.

Vielleicht liegt dieses Vorgehen daran, daß einige Leute die Gefahren unterschätzen die bei nicht einhalten der *Gebrauchsanweisungen für Taucher* eintreten können/werden.

Ich selbst tauche übrigens nicht.
Liebe Grüße
Habibi-007

''Allah hat die Welt geschaffen, von der Eile hat er nichts gesagt.''
(arabisches Sprichwort)

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Beitragvon Isis » Mi 04 Jan, 2006 17:18

salam

da es hier doch mehr ums tauchen geht habe ich das post auch mal in die rubrik tauchen gepackt.

ma salama

...isis..