Die Riffe um Dahab

[Osiris]

The Bells
The Bells ist ein markanter Tauchplatz gleich neben dem berühmten Blue Hole. The Bells ist ein sehr schmaler Tunnel, den man einzeln durchtaucht. Dieser wie ein Kaminschacht nach unten führende Tunnel endet in einer Tiefe von rund 30 Metern an der steil abfallende Kante des offenen Meers. An den Rändern des Tunnels befinden sich Vorsprünge und Spalten, in denen sich viele Fische verstecken. Man sollte aufpassen, dass man nicht überbleit ist, um am Ausgang des Kaminschachtes an der tief abfallenden Steilwand nicht abzusacken. Nach dem Ausgang von The Bells taucht man am Steilriffabhang entlang in Richtung Blue Hole. Am Blue Hole kann man sich dann den schön bewachsenen flachen Teil des Riffs (den Sattel) anschauen und anschließend in der geringen Austauchtiefe das Blue Hole in Richtung Land überqueren, um den Tauchgang zu beenden.

Blue Hole
Das Blue Hole ist ein rund 100 Meter tiefes Loch im Riffdach. Die Wände dieses tiefen Loches fallen steil ab. Blue Hole hat einen Durchmesser von mehr als 60 Metern. Wenn man über Blue Hole hinweg schwimmt, kann man einige Zeit lang das gegenüberliegende Ende nicht sehen und da man den Boden des tiefen Lochs natürlich auch nicht sieht, befindet man sich dann mitten im blauen Wasser. Meist wird aber am Rand von Blue Hole entlang der Steilwände getaucht. Diese sind jedoch recht kahl. An einer Stelle in einer Tiefe zwischen 50 und 60 Metern hat Blue Hole einen tunnelartigen Durchbruch zum offenen Meer, der eine Länge von rund 20 Metern hat und wie ein Fenster wirkt. Da sich an dieser Stelle immer wieder tödliche Unfälle ereignet haben, ist das Durchtauchen des Tunnels inzwischen verboten worden. Weil es im Blue Hole selbst bis auf den phantastischen Anblick des tiefen Blaus nicht so viel zu sehen gibt, sollte man sich bei einem Tauchgang am Blue Hole noch die schön bewachsene Erhebung auf der Riffplatte (meist Sattel genannt) ansehen. Außer den schönen Korallen sieht man hier auch viele Fische.

Canyon
Der Canyon ist einer der bekanntesten und interessantesten Tauchplätze von Dahab. Man taucht hier zunächst durch eine flachere Lagune und dann hinter einer Riffwand bis auf eine Tiefe von 10 bis 15 Metern ab. Der Meeresboden ist hier leicht abfällig. Dann sieht man im Meeresboden einen Spalt, der sich bis in eine Tiefe von rund 50 Metern hinab zieht. Dieser tiefe Spalt ist der berühmte Canyon. Man muss selbst entscheiden, bis in welche Tiefe man hinab tauchen möchte. Die Breite vom Canyon ist verschieden: mitunter ist es über einem so eng, dass man nicht mehr zur Oberfläche schauen kann und quasi durch eine Höhle taucht. Der Canyon führt an seinem Ende zu einer steilen tiefen Riffkante, so dass man sich hinter dem Canyon im freien Wasser befindet. Hier kehrt man um und taucht über dem Canyon zurück zum Riff.

Eel Garden
Wie der Name schon vermuten lässt, ist Eel Garden die Heimat einiger Sandaale. Sandaale sind scheue Tiere, die in Röhrensystemen im sandigen Meeresboden leben. Wenn sich die Tiere im Sandboden versteckt haben, weil man zu dicht heran getaucht ist, muss man einige Zeit ganz ruhig abwarten. Dann schauen sie wieder aus ihren Löchern heraus und man kann sie vom Nahen betrachten. Bei Eel Garden gibt es aber auch einige interessante schön bewachsene Korallenblöcke, die man sich anschauen kann. Eel Garden ist nicht weit vom Lighthouse entfernt. Sofern es die Strömungsverhältnisse erlauben, kann man von Eel Garden auch einen Drift Dive zum Lighthouse machen.

Lighthouse
Das Lighthouse war und ist ein sehr oft betauchtes Riff. Die starke Frequentierung hat dem Riff inzwischen jedoch sichtbar zugesetzt. Dennoch sieht man hier an den verschiedenen Korallenblöcken noch interessante Korallenformationen und auch viele typische Bewohner des Rotes Meeres. Es gibt auch eine große Sandfläche, auf der sich viele Rochen und Tarnfische niederlassen. Alles in allem ist der Tauchgang am Lighthouse recht unkompliziert. Daher wird dieses Riff oft für die Ausbildung von Tauchanfängern und für Nachttauchgänge benutzt. Benannt wurde das Riff nach dem hier stehenden alten Leuchtturm von Dahab.

Caves
Die Caves sind der südlichste Tauchplatz in der Umgebung von Dahab. Das Riff bildet hier einen größeren Überhang. Darunter befinden sich die leicht zugänglichen Höhlen. Bei diesen Höhlen handelt es sich jedoch nicht um enge Tunnelsysteme, sondern nur um größere Räume, die sich unter dem Riffdach befinden. Dadurch ist dieser Tauchplatz auch gut für Anfänger geeignet. Dennoch ist es ein beeindruckendes Erlebnis, die Höhlen zu betauchen und aus den Höhlen hinaus ins Freiwasser zu schauen.


mfg
osiris

[Foerdetaucher]

Ergänzungen:

Viel betaucht wird auch (südlich des Ortes) Golden Blocks, ein m. E. weniger interessanter Platz, Moray House bzw. Glassfish (letzter Name stammt von einem großen Erg mit Glasfischen, wobe man sich streiten kann, ob dieser Erg nicht eher zum Spot Three Pools gehört) und besagtes Three Pools.

Im Gebiet Canyon gibt es auch noch einen one way dive ab Einstieg Canyon Garden und einen netten Flachbereich namens Canyon Table.

Fast keiner dagegen kennt dagegen Abu Talha (toller Riffgarten bis 12 m Tiefe, darunter nimmt die Qualität ab), Abu Helal (Riffkante für Dekopausen sehenswert, Highlight ist dort der parallel zur Küste laufende Canyon) und Shakira (das ist der definitiv südlichste mit Jeep anfahrbare Spot).

Problem zumindest für erfahrene Taucher in Dahab und überhaupt auf dem gesamten Sinai sind die restriktiven Limitierungen, meist gilt als Tiefengrenze 30 Meter, Dekotauchgänge sind unerwünscht, es wird zumindest behauptet, man dürfe nur mit Guide tauchen. Damit sind also der untere Canyon-Ausgang, der Abu-Helal-Canyon, die schönen Bereiche halb links von Moray House und die netten Ecken von Shakira dem Normaltaucher verborgen, es sei denn, er findet eine Basis, die ihm das zeigt oder erlaubt.

Jo

[Nane88]

Also ich hätte da noch ein paar Ergänzungen:

Es gibt ein tolle Karte von Geodia die sich nennt Dahab Diving & City Maps und so liste ich mal von Süden nach Norden die Tauchplätze auf.

Gebel Soraya, Shaab Khanzir, Gabr el Bint, El Shugarat, Coral Forest, Shaira, The Caves, Umm Sid, 3 Pools, Moray Garden, Golden Blocks, Southern Oasis, Lionfish Rock. 7 Pinnacles, Napoleon Reef, The Islands, Mashraba, Bannerfish Bay, Lighthouse, Eel Garden. Ras Abu Helal, Abu Talha, The Coral Garden, The Canyon, Ricks Reef, Blue Hole - El Bells, Ras Abu Gallum, Salahs Place, Red Tooth Trigger Bay.

Zum Canyon würde ich gerne ergänzen, dass man als "Anfänger" auch oberhalb des Canyons tauchen kann und dass das auch sehr reizvoll ist. Man kann teilweise in den Canyon blicken und von überall Blubbern die Luftblasen nach oben - besonders nett da es aussieht, als wenn sie aus dem Stein kommen an der Stelle wo man gar nicht in den Canyon hineinschauen kann.

The Islands ist auch ein sehr schöner Tauchplatz. Vom Strand aus kann man über die Riffkante schwimmen, aber es gibt auch noch einen Crack im Riffdach und durch den kann man auch durchtauchen. Von oben sieht dieser Crack sehr schmal aus, aber auf dem Rückweg haben wir durchtaucht und als Ausstieg benutzt. The Islands selbst hat sehr schöne Korallen, aber da man teilweise sehr nah an den Korallenblöcken vorbei muss sollte man hier seine Tarierung gut im Griff haben.

Gabr el Bint haben wir vor zwei Jahren gesehen und haben diesen Tauchplatz mit dem Boot angefahren. Er eignet sich für zwei Tauchgänge und ist auf jeden Fall auch sehr schön zum Schnorcheln.

LG Nane