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uxmal76 hat folgenden Bericht geschrieben:[/align]
3. Tour, Closed Canyon – Ain Khudra – White Canyon
Ausgangspunkt: Der Ausgangspunkt der Tour befindet sich im Wadi Ghazala. Das Wadi befindet sich NW von Dahab und liegt direkt rechts der Strasse nach St. Katherin. Das Wadi Ghazala ist vom Kreuzungspunkt (Nuweiba – Dahab – St. Katherin) sehr schnell zu erreichen, denn das Gebiet liegt am Anfang der Strasse nach St. Katherin, ist so zum sagen, der erste interessante Stop.
Kaum ein blinder könnte vorbeifahren, da auf dem Aussichtspunkt zum Wadi ein Touristen Nepp errichtet wurde. Hier bleibt wohl ein jeder Bus, Auto stehen, die am Weg zum Kloster sind. Rechts der Strasse gibt es eine kleine Parkbucht, dort verkaufen die Ägypter selbstgemachte Ware. Wenn man sich von den Leuten losgerissen hat, kann man die Aussicht auf das Wadi genießen. Aber auch links der Strasse lohnt sich ein Blick. Weiter oben nah der Kurve findet man in einem Felsen ein schönes Muster. Weiter unten treffen dunkle Felsen auf helle, das ein schön kontrastreiches Bild abgibt.
Von Dahab und Nuweiba benötigt man ca. 45 bis 60 Minuten. Von Sahrm aus, muss man wohl eine Stunde mehr rechnen.
Fahrzeug: Um den Ausgangspunkt (Wadi Ghazala) zu erreichen, benötigt man ein normales Taxi. Wer die Tour nicht per Fuß oder Kamel unternehmen möchte braucht einen Jeep.
Zeitbedarf: Hier muss man unterscheiden. Die Tour kann man zu Fuß, per Kamel oder mit dem Jeep machen.
Die schönste (und auch empfehlenswertere) aber Anstrengenstee Variante, ist eine Kombination per Fuß und Kamel. Hierfür benötigt man ca. 7 Stunden (ink. Pausen, 1 Stunde blieben wir in der Oase Ain Khudra).
Die Zweite Variante ist mit dem Jeep. Diese ist natürlich einfacher, aber Landschaftlich nicht so schön, da man bestimmte Ecken nicht zu Gesicht bekommt. Zeitbedarf max. ein halber Tag.
Ja und es gibt noch eine Variante. In Dahab werden von gewissen Veranstaltern Flyer mit ihren Touren verteilt. Hier hatte ich diese Tour auch entdeckt. Angeboten wurde das gleiche per Kamel, aber auf zwei Tagen verteilt. Warum diese Tour auf zwei Tage aufgegliedert wurde, kann ich nicht verstehen, denn dies ist leicht an einem Tag durchführbar.
Beschreibung:
Alle haben sich sicher, für die Variante zu Fuß (oder per Kamel) entschieden. Wobei wenn jemand (so wie ich) alles zu Fuß gehen möchte, benötigt zu mindest ein Kamel. Wer soll den sonst die ganze Wasserflaschen (ca. 9 Stück) tragen! Wasser wird in großen Mengen benötigt, dafür ist das Kamel gut. Wasser kann man erst in der Oase Ain Khudra nachkaufen, also genug mitnehmen.
Extra erwähnen muss ich wohl nicht das man sich für diese Tour gut kleiden sollte. Kopfbedeckung, ev. Lange Hosen, T-Shirt, Handtuch, Pflaster, gute Laune usw… nicht vergessen.
Im Wadi Ghazala angekommen, sieht man schon in der Ferne das Beduinen Dorf. Hier sucht man sich seine Kamele und einen Führer für die Tour.
Nachdem man die ersten Bekanntschaften mit seinem Kamel gemacht hat, das Wasser verstaut ist, kann es losgehen.
Anfangs ist das gehen ziemlich anstrengend, da man durchwegs nur auf Sand geht. Angesteuert wird eine Felsengruppe am Rande des Wadis. Dabei trifft man auf einen sehr Fotogenen Felsen. (Der Oberteil des Felsens sieht wie ein Jet-Ski aus).
Nach passieren des Felsen wird der Untergrund steiniger und Interessanter. Schön langsam kommt Farbe ins Spiel und man sieht am Boden immer mehr schöne Muster. Aber nicht nur am Boden sollte man seine Augen bzw. Kamera richten, sondern auch auf die Umliegenden Felsen. Die schon bekannten Felszeichnungen sind zu finden.
Nach der eigentlich einfachen Wanderung kommen wir nun zu einem Punkt wo man (wenn man auf dem Kamel sitzt) absteigen muss. Jetzt wird ein Felsplateau erklommen. Da dies für die Kamele wohl eine zu große Belastung darstellt muss jetzt jeder ein Stück laufen. Am Plateau angekommen sehen wir einen schönen Hoodoo, sowie weiter Farbenspiele am Boden.
Am Rande der Felsen kann man nun schön in das Wadi blicken wo sich der Closed Canyon befindet. Wir klettern den Abhang hinunter und achten natürlich wieder auf die schönen Felsen. Unten angekommen geht es schnell zum Eingang vom Closed Canyon.
Der Closed Canyon ist ein Slot-Canyon. Das heißt, die Wände verengen sich an bestimmten stellen auf 50-80cm. Teilweise kann man nur seitlich weitergehen. Mit größerem Rucksack wird man schnell an seine grenzen stoßen, daher sollte man in den Canyon nicht zu viel mitnehmen. Der Canyon selbst ist nicht sehr lange. Nach kurzem Spaziergang kommen wir an das Ende (hier versperren Steine den Weg, daher kommt wohl auch der Name Closed). Wobei es möglich wäre das Hindernis mit Kaminkletterei zu umgehen (Wobei ich das nicht gemacht habe). Für kleine Leute könnte es ein Problem geben das Ende zu erreichen, da an einer Stelle eine etwas höhere Felsenkante überwunden werden muss.
Der Canyon selbst ist eine nette Abwechslung in der Wüste. Wer noch nicht in einem Slotcanyon war, sollte diesen Besuchen. Wer solche Schluchten schon zu genüge kennt, kann sich diesen sparen, jedoch würde ich dann, den Tree Canyon empfehlen. Bei richtigem Sonnenstand (indirekte Beleuchtung in den Slot) wird der Canyon wohl in verschiedenen rot tönen leuchten. Dieses Erlebnis würde wohl jeden Fotografen Herz höher schlagen lassen. Ich hatte leider nicht das Glück, meine Lichtverhältnisse waren eher dunkel. Daher kann ich zu diesen Canyon leider keinen Tipp für die optimale Zeit zum Fotografieren abgeben. Wir waren am späten Vormittag (glaub ich mal) vor Ort.
Nach einer kurzen Pause im Schattenspendeteen Felsen geht es weiter Richtung Ain Khudra. Das gehen wird jetzt wieder etwas schwerer, da der Untergrund wieder sandiger wird. Vorbei an schönen Felsen werden die Füße immer schwerer und man wünscht sich doch schön langsam einen Jeep. Aber dann plötzlich in weiter Ferne gibt es etwas Grünes zu erblicken. Eine Fiktion ! oder doch die Oase? Nach ein paar Minuten wird man erfreulich feststellen dass es sich um die
Oase Ain Khudra handelt. Angekommen sucht man sich natürlich gleich einen Schattenplatz, bestellt was zu trinken und zieht nun endlich sein Schuhwerk aus. Hier bleiben wir nun auch ca. 1 Stunden zur wohl verdienten Pause. Mann quatscht über alles und die Welt und entspannt seine Muskeln. Am Schluss wird noch kräftig Proviant aufgeladen für die letzte Strecke durch den White Canyon.
Die Oase selbst ist kein Highlight, daher würde ich diese nicht extra besuchen. Für eine Pause auf div. Wanderung ist sie aber optimal. Ein schönes Foto von der Oase kann man per Luftaufnahme machen. Aber wie soll das gehen? Ganz einfach, etwas außerhalb der Oase (wo sich die Ziegen befinden, Hütten, sowie eine Quelle im Fels versteckt ist) gibt es einen kleinen dunklen Hügel / Berg. Wer diesen erklimmt hat einen super Ausblick auf die Umgebung. Auf der einen Seite die Oase auf der Anderen ein schönes Wadi. Der Aufstieg lohnt für Fotografen (siehe Bilder unten).
White Canyon, der Eingang zum Canyon liegt gleich neben der Oase. Wobei der Einstieg ein bisschen mit Kletterei verbunden ist. Da es jetzt eigentlich schon spät nachmittags sein sollte, hat man für den Canyon ein schönes Licht. Der Canyon selbst hat jetzt wohl nicht mehr ganz so viel mit dem „White – Weiß“ gemeinsam, da die tief stehende Sonne, die Felsen im roten Licht erstrahlen lässt. Dies läst aber der Freude keinen Abbruch, im Gegenteil, denn jetzt strahlt der Canyon einen besonderen Reiz aus.
Der Canyon selbst ist für mich, der schönste und abwechslungsreichste des Sinais. Darum sollte dieser den Vorzug vom Coloured Canyon bekommen. Seine Flanken wechseln von Breit zu sehr Eng, wobei der Canyon eher Breiter ist.
Zum Schluss gibt es dann noch einen kleinen Schock. Um aus den Canyon wieder aufsteigen zu können, muss eine Felswand überwunden werden. Dies sieht am ersten Blick etwas schlimmer aus, als es ist. Zur Hilfe der ersten Meter gibt es eine kleine Leiter, diese endet jedoch ziemlich bald im Felsen. Nach einer kurzen Klettereinlage gibt es für die letzten Meter ein Seil zur Hilfe. Jetzt kann man sich mit letzter Kraft Hochziehen. Oben angekommen sollte man nochmals einen Blick in die Schlucht werfen. Der Ausblick lohnt sich.
Nach kurzer Verschnaufpause finden wir gleich in der nähe einen Beduinen Unterschlupf. Hier kann man sich wieder eine kurze Pause gönnen und etwas zu trinken kaufen. Für die Wanderung durch den Canyon haben wir ca. 60 - 75 Minuten benötigt.
Wer jetzt noch ausreichend Kraft und Lust hat kann die Umgebung erkunden, denn diese ist genauso sehenswert wie der Canyon selbst. Gleich in der nähe liegt der „Lonely Rock“. Dieser Tour, widmen wir uns aber später.
Das Ende ist nah, die Strasse aber noch nicht erreicht. Jetzt gibt es noch einen kurzen Fußmarsch von ca. 15 – 20 Minuten und wir erreichen unser Endziel.
Wenn man vor dem Ausstieg des Canyon steht wendet man sich nach links. Hier gehen wir immer linker hand der Felsen entlang. Rechts befindet sich ein Tal mit sandigem Boden. In größerer Entfernung sind Felsen zu erkennen. Wir bleiben den Felsen links aber treu. Diese sind auch viel Interessanter und Fotogener. Wenn man nun den kleinen Sandhügel erklommen hat, kann man schon in der Ferne die Strasse bzw. den MFO Posten (Polizei Kontrolle) erkenne. Auf diese steuern wir zu. Kurz vor erreichen des Postens, wenden wir uns links. Hier können wir eine schöne Düne entdecken wo sich darunter ein Beduinenplatz mit ausreichend Schatten befindet, wo hoffentlich der Fahrer mit seinem Auto auf uns wartet.
Nach Verabschiedung der Kamele und des Beduinen (sowie der Bezahlung) geht es ab ins Hotel. Da wir diesen Tag genug gesehen, sowie ausreichend gegangen sind, gibt es dieses Mal keinen kurzen Stop, auf dem Retourweg ins Hotel. Diese heben wir uns für einen nächsten Besuch auf.
Fototipps: Der Closed Canyon wird wohl morgens oder späte abends gut ausgeleuchtet sein. White Canyon kann ich zur untergehenden Sonne nur empfehlen. War selbst zu dieser Zeit 3x vor Ort. Das Licht war jedes Mal optimal.
In den Canyons so wie zu später Stunde würde ich jedem ein Stativ empfehlen. Weitwinkel und Tele Objektiv, kann auch nicht schaden.
Lg Michael
Aussichtspunkt – Wadi Ghazala
Wadi Ghazala, im Hintergrund kann man das Beduinendorf erkennen
Muster im Fels, in der Kurve oberhalb des Aussichtspunktes
Links weiter unten des Aussichtspunktes, fotogene Felsen.
Auf dem Weg zum Closed Canyon
Der Jet-Ski
Farbenspiel auf Felsuntergrund.
Die Herde zieht weiter
Auch ein blick auf die Felsen lohnt sich.
Auf dem Plateau.
Der Hoodoo
Wieder Muster auf dem Boden
Das Wadi in den Closed Canyon
Closed Canyon
Hinter diesen Felsen befindet sich der Eingang zum Canyon
Der Eingang
Im Inneren.
Auf dem Weg zur Oase
Ain Khudra
Der Ausblick vom Felsen
White Canyon
Die Leiter am Ende des Canyons.
Das Seil für die Letzten Meter.
Die Umgebung
Das letzte Stück zur Strasse
Immer linker Hand, der fotogenen Felsen
Am Horizont kann man schon die Strasse, bzw den Polizei Posten erkennen.
Die Begleiter
Lg Michael
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