Meine Nilkreuzfahrt
Verfasst: So 26 Mär, 2006 16:46
Hi Leute!
Ich habs letzten Sommer endlich nach Ägypten geschafft und mich jetzt entschlossen, meine Erfahrungen in bits und bites zu verewigen, damit ich mich auch in ein paar Jahren noch dran erinnern kann. Vielleicht interessiert's ja hier jemanden, deshalb werd ichs hier veröffentlichen.
Meine gute Freundin Dani hat mich begleitet und meine Besessenheit ertragen, also vielen Dank!
Hier ist der erste Teil, wird ein Weilchen dauern, bis ich alles beisammen hab.
Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im Voraus für das Interesse!
Alles Liebe
Kati
21. Juli 2005
Anreise
Früh morgens steigen wir am Salzburger Hauptbahnhof in den Zug nach Wien. Ein flaues Gefühl im Magen begleitet mich, ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt. Es kommt mir so vor, als wäre das die erste Zugfahrt meines Lebens, was natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Aber es ist eine Zugfahrt, die mich schlussendlich nach Ägypten bringt, und deshalb erscheint mir alles neu und aufregend. Ich mache mir die ganze Zeit über Sorgen: was, wenn der Zug nicht rechtzeitig ankommt und wir den Flug verpassen?
Endlich in Wien bringt uns der Shuttle-Bus zum Flughafen. Wir haben Probleme den richtigen Schalter zu finden und müssen nachfragen, schließlich können wir aber einchecken und unser Gepäck aufgeben. Erst als ich meine Bordkarte in Händen halte fällt mir eine riesige Last von den Schultern. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen, ich werde in dieses Flugzeug steigen und tatsächlich nach Ägypten fliegen!
In einem Café am Flughafen genehmige ich mir jetzt ganz in Ruhe eine Mélange und einen Schokomuffin. Vom Panoramafenster aus beobachte ich die Flugzeuge. Anschließend gehen wir durch die Passkontrolle und schlendern noch ein bisschen durch die Duty-Free-Shops.
Die Zeit vergeht schnell, plötzlich ist es Mittag und mit einem mal finde ich mich auf meinem Platz im Flugzeug wieder. Ich denke ständig: „Nicht zu fassen, nicht zufassen, es passiert wirklich!“. Auf dem Flug wird irgendein Film gezeigt, ich bekomme vor Aufregung kein Wort mit. Das Mittagessen – Lasagne – lasse ich mir dann doch nicht entgehen, und ich bin angenehm überrascht. Austrian Airlines hält seine Versprechen.
Am späten Nachmittag sehe ich zum ersten Mal den Nil vom Flugzeug aus. Ich muss mich zusammenreißen, aber das Grinsen auf meinem Gesicht lässt sich nicht vermeiden und spricht Bände. Da taucht auch schon Luxor auf, wir sind mittlerweile im Landeanflug, es rumpelt kurz und zwei Minuten später steht die Maschine in Luxor.
Als ich aus dem Flugzeug auf die Rampe steige, empfängt mich eine Hitze die mir zunächst den Atem verschlägt. Um das Flugfeld und das moderne Gebäude herum nichts als Sand. Ich kann mich gar nicht richtig umsehen, denn der klimatisierte Bus vor mir ist einfach zu verlockend. Ja, die Hitze ist wirklich ein Schock, das hätte ich nicht erwartet.
Nach der Passkontrolle, dem Stempel für das Visum und dem Gepäckband bringt uns unser Reiseleiter, der uns seit Betreten des Flughafengebäudes nicht mehr von der Seite gewichen ist und uns erfolgreich durch die ägyptische Bürokratie gelotst hat, zu einem klimatisierten Kleinbus, der uns zusammen mit zwei anderen Österreicherinnen zum Hafen und damit zu unserem Schiff bringen soll. Es ist früher Abend, die ägyptische Sonne präsentiert sich als eine große orange Scheibe nahe dem Horizont, und ich erlebe diese erste Fahrt durch Luxor als eine Fahrt durch einen wahr gewordenen Traum. Am Stadtrand empfängt uns üppige Vegetation, so wie man es sich erwartet, auf den staubigen Straßen begegnen einem Eselfuhrwerke mit winkenden Kindern darauf, Männer in grauen Galabayas und verschleierte Frauen. Ägypten ist tatsächlich Ägypten.
Als wir durch die Stadt fahren höre ich unseren Fahrer – der uns in gebrochenem Englisch die ganze Fahrt über ein wenig über Luxor erzählt – plötzlich sagen: „Tempel Street“. Ich blicke in die Richtung, die er zeigt, spüre mein Herz ein wenig schneller klopfen und erhasche wirklich einen Blick auf eine Säule des Luxortempels. Ich kann mir ein „Oh, mein Gott!“ nicht verkneifen und höre prompt Dani hinter mir kichern, aber ich bin glücklich. Überglücklich.
Am Hafen angekommen reißen sich sofort fünf Kofferträger um unser Gepäck, wir geben inzwischen dem Fahrer ein wenig Trinkgeld und machen uns dann auf zu unserem Schiff, der MS Crown Prince. Mir gefällt das Schiff auf ‚Anhieb. An der Rezeption bekommen wir unseren Zimmerschlüssel und erfahren, dass wir uns gleich in die Bar auf dem Oberdeck begeben sollen, um unseren Reiseführer kennen zu lernen. In der Bar lassen wir uns erschöpft in die großen Polstersofas fallen und kippen ein Glas Orangensaft. Nasser, unser Reiseführer erledigt mit uns den Papierkram und kassiert gleich das gesamte Trinkgeld für die Crew im Voraus. Wir sind gerade noch rechtzeitig zum Abendessen angekommen und Nasser lädt uns im Anschluss zu einem überraschenden weil nicht geplanten abendlichen Stadtbummel durch Luxor ein.
Vor dem Abendessen suchen wir aber erst unsere Kabine. Sie gefällt mir gut, aber das erste, das mir auffällt, sind die beiden Schwimmwesten, die man demonstrativ auf dem Bett platziert hat. Viel Zeit bleibt uns nicht, wir ziehen uns schnell um und eilen zu einem ersten vorzüglichen Abendbüffet.
Ich habs letzten Sommer endlich nach Ägypten geschafft und mich jetzt entschlossen, meine Erfahrungen in bits und bites zu verewigen, damit ich mich auch in ein paar Jahren noch dran erinnern kann. Vielleicht interessiert's ja hier jemanden, deshalb werd ichs hier veröffentlichen.
Meine gute Freundin Dani hat mich begleitet und meine Besessenheit ertragen, also vielen Dank!
Hier ist der erste Teil, wird ein Weilchen dauern, bis ich alles beisammen hab.
Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im Voraus für das Interesse!
Alles Liebe
Kati
21. Juli 2005
Anreise
Früh morgens steigen wir am Salzburger Hauptbahnhof in den Zug nach Wien. Ein flaues Gefühl im Magen begleitet mich, ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt. Es kommt mir so vor, als wäre das die erste Zugfahrt meines Lebens, was natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Aber es ist eine Zugfahrt, die mich schlussendlich nach Ägypten bringt, und deshalb erscheint mir alles neu und aufregend. Ich mache mir die ganze Zeit über Sorgen: was, wenn der Zug nicht rechtzeitig ankommt und wir den Flug verpassen?
Endlich in Wien bringt uns der Shuttle-Bus zum Flughafen. Wir haben Probleme den richtigen Schalter zu finden und müssen nachfragen, schließlich können wir aber einchecken und unser Gepäck aufgeben. Erst als ich meine Bordkarte in Händen halte fällt mir eine riesige Last von den Schultern. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen, ich werde in dieses Flugzeug steigen und tatsächlich nach Ägypten fliegen!
In einem Café am Flughafen genehmige ich mir jetzt ganz in Ruhe eine Mélange und einen Schokomuffin. Vom Panoramafenster aus beobachte ich die Flugzeuge. Anschließend gehen wir durch die Passkontrolle und schlendern noch ein bisschen durch die Duty-Free-Shops.
Die Zeit vergeht schnell, plötzlich ist es Mittag und mit einem mal finde ich mich auf meinem Platz im Flugzeug wieder. Ich denke ständig: „Nicht zu fassen, nicht zufassen, es passiert wirklich!“. Auf dem Flug wird irgendein Film gezeigt, ich bekomme vor Aufregung kein Wort mit. Das Mittagessen – Lasagne – lasse ich mir dann doch nicht entgehen, und ich bin angenehm überrascht. Austrian Airlines hält seine Versprechen.
Am späten Nachmittag sehe ich zum ersten Mal den Nil vom Flugzeug aus. Ich muss mich zusammenreißen, aber das Grinsen auf meinem Gesicht lässt sich nicht vermeiden und spricht Bände. Da taucht auch schon Luxor auf, wir sind mittlerweile im Landeanflug, es rumpelt kurz und zwei Minuten später steht die Maschine in Luxor.
Als ich aus dem Flugzeug auf die Rampe steige, empfängt mich eine Hitze die mir zunächst den Atem verschlägt. Um das Flugfeld und das moderne Gebäude herum nichts als Sand. Ich kann mich gar nicht richtig umsehen, denn der klimatisierte Bus vor mir ist einfach zu verlockend. Ja, die Hitze ist wirklich ein Schock, das hätte ich nicht erwartet.
Nach der Passkontrolle, dem Stempel für das Visum und dem Gepäckband bringt uns unser Reiseleiter, der uns seit Betreten des Flughafengebäudes nicht mehr von der Seite gewichen ist und uns erfolgreich durch die ägyptische Bürokratie gelotst hat, zu einem klimatisierten Kleinbus, der uns zusammen mit zwei anderen Österreicherinnen zum Hafen und damit zu unserem Schiff bringen soll. Es ist früher Abend, die ägyptische Sonne präsentiert sich als eine große orange Scheibe nahe dem Horizont, und ich erlebe diese erste Fahrt durch Luxor als eine Fahrt durch einen wahr gewordenen Traum. Am Stadtrand empfängt uns üppige Vegetation, so wie man es sich erwartet, auf den staubigen Straßen begegnen einem Eselfuhrwerke mit winkenden Kindern darauf, Männer in grauen Galabayas und verschleierte Frauen. Ägypten ist tatsächlich Ägypten.
Als wir durch die Stadt fahren höre ich unseren Fahrer – der uns in gebrochenem Englisch die ganze Fahrt über ein wenig über Luxor erzählt – plötzlich sagen: „Tempel Street“. Ich blicke in die Richtung, die er zeigt, spüre mein Herz ein wenig schneller klopfen und erhasche wirklich einen Blick auf eine Säule des Luxortempels. Ich kann mir ein „Oh, mein Gott!“ nicht verkneifen und höre prompt Dani hinter mir kichern, aber ich bin glücklich. Überglücklich.
Am Hafen angekommen reißen sich sofort fünf Kofferträger um unser Gepäck, wir geben inzwischen dem Fahrer ein wenig Trinkgeld und machen uns dann auf zu unserem Schiff, der MS Crown Prince. Mir gefällt das Schiff auf ‚Anhieb. An der Rezeption bekommen wir unseren Zimmerschlüssel und erfahren, dass wir uns gleich in die Bar auf dem Oberdeck begeben sollen, um unseren Reiseführer kennen zu lernen. In der Bar lassen wir uns erschöpft in die großen Polstersofas fallen und kippen ein Glas Orangensaft. Nasser, unser Reiseführer erledigt mit uns den Papierkram und kassiert gleich das gesamte Trinkgeld für die Crew im Voraus. Wir sind gerade noch rechtzeitig zum Abendessen angekommen und Nasser lädt uns im Anschluss zu einem überraschenden weil nicht geplanten abendlichen Stadtbummel durch Luxor ein.
Vor dem Abendessen suchen wir aber erst unsere Kabine. Sie gefällt mir gut, aber das erste, das mir auffällt, sind die beiden Schwimmwesten, die man demonstrativ auf dem Bett platziert hat. Viel Zeit bleibt uns nicht, wir ziehen uns schnell um und eilen zu einem ersten vorzüglichen Abendbüffet.