Anonymous hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass du dich täuscht. Auch in Staaten, die zumindest ansatzweise "demokratisch" genannt werden konnten, haben mittlerweile die islamischen Bestrebungen wieder die Oberhand gewonnen. Sei es die Türkei, sei es Indonesien oder Malaysia. Vorbei die Zeiten, wo die religiösen Parteien bei den Wahlen keine Mehrheit fanden.
Ich denke mal, solange es nicht gelingt, das Bildungsniveau stetig anzuheben, wird es auch nichts damit. Und ob da 10 Jahre genügen? Und wer hat da überhaupt ein Interesse daran?
Mir gefällt beides nicht: Eine Miltärjunta oder eine vom Miltitär kontrollierte/gestützte ebensowenig, wie ein von Islamisten geprägtes Regime. Dabei muß es nicht mal fundamentalistisch sein.
Was ich auch bezweifle ist, dass der Massentourismus in seiner heutigen Form, wesentlich zur Steigerung des Demokrativerständnis einer tief religiös geprägten Gesellschaft beiträgt. Steigerung des Wohlstands muß nicht unbedingt das geistige Niveau anheben. Ein voller Bauch ist zufrieden.
Ein sehr, sehr guter Ansatz. Ich bin auch mit beiden Lösungen nicht wirklich zufrieden. Sowohl die religiös als auch die miltärisch durchgesetzte "Demokratie" widerspricht doch allen Aspekten, die eine Demokratie ausmacht.
Sehr interessant finde ich auch den Aspekt mit dem Massentourismus. Ich glaube auch, dass der Tourismus eine intellektuelle Weiterbildung der breiten Masse bremst. Dies ist ja nicht nur in Ägypten zu sehen, sondern auch in anderen Ländern, die einzig und allein vom Tourismus abhängig sind. Man wird durch den Tourismus halt leicht unterwürfig, lernt zu akzeptieren und vergisst das Hinterfragen.
Auch wenn natürlich einige geschichtliche Schritte übersprungen werden, möchte ich mal anregen:
"Die antike Supermacht entlang des Nils, der das Wüstenland fruchtbar macht, siedelten schon früh erste Menschen. Ägypten konnte so zu einer der ersten Hochkulturen der Frühgeschichte aufsteigen. Bereits um 3000 v. Chr. war Ägypten eine Großmacht im Mittelmeerraum."
Quelle
Ich denke, dass zur Entwicklung dieses Vorreiters in allen Belangen zum Anschluss verlierenden Land zum einen die Fremdherrschaften und zum anderen aber auch der Tourismus beigetragen hat. Dass das Land unglaublich Potenzial hat, zeigt sich ja in der Vergangenheit. Wie oben beschrieben wurde das Denken und eigenständige Handeln jedoch immer unerwünschter und schließlich abgestellt.
Viele Grüße