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Ägypten: Muslime attackieren Christen - 30 Verletzte - SF T
Verfasst: Sa 13 Mär, 2010 19:00
von Newsbot
Verfasst: Sa 13 Mär, 2010 19:49
von KaraBenNemsi
Schon wieder Angriffe auf Christen?
Irgendwie passt das nicht zusammen, überall wird man als Touri aus einem christlichen Land freundlich empfangen, aber ihre eigenen Minderheiten behandeln sie wie Dreck.
Mir wird himmelangst wenn ich an den stetig wachsenden Moslemanteil in westdeutschen Großstädten denke.
Verfasst: Sa 13 Mär, 2010 20:11
von Daniel Jackson
Sehr bedauerlich sind diese hässlichen Gewalttätigkeiten. Es gibt Deppen überall - leider.
Wenn ich an muslimische MitbürgerInnen in Deutschland denke, mache ich mir auch so meine Gedanken. Wie fühlt sich diese Minderheit eigentlich hier akzeptiert und respektiert? Wie gehen wir eigentlich mit unseren Minderheiten um? Darüber sollten
wir uns Gedanken machen, denn hier liegt unsere eigene Verantwortung. Wenn man überhaupt zwischen "wir" und "denen" unterscheiden sollte...

Verfasst: Sa 13 Mär, 2010 20:25
von KaraBenNemsi
Richtig! Viel zu wenige machen sich Gedanken darüber was aus Europa wird wenn der Islam hier die Mehrheit bekommt.
Ich bin da kein Religionsexperte, aber meines Wissens nach wurden in allen ehemalig nichtmuslimischen Staaten die vom Islam erobert wurden, die einheimischen Religionen brutal unterdrückt und das geschah nicht nur im frühen Mittelalter sondern geschieht auch in der Gegenwart (
http://www.tagesschau.de/ausland/nigeria188.html)
Dem Islam fehlt meiner Meinung nach eine Reformation und eine Hinwendung zur Gewaltlosigkeit, diesen Prozess musste das Christentum auch durchmachen.
Ist ne schwierige Sache da es eben nicht "DEN ISLAM" gibt.
Verfasst: Sa 13 Mär, 2010 20:34
von Gast
Hallo,
Naja, auch wenn die Schlagzeilen noch so reißerisch sind, sollte man doch etwas reflektierter mit der Materie umgehen. Die Situation zwischen Muslimen und Kopten ist nach dem Anschlag in Nag Hammadi immer noch angespannt. Man muss hier aber durchaus bedenken, dass sich hinter diesem Anschlag nicht zwangsläufig konfessionsgebunde Zwistigkeiten o.ä. verbergen müssen. Denn in Oberägypten werden Streitigkeiten zwischen einzelnen (Groß-)Familien in regelmäßigen Abständen immer noch mit Waffengewalt gelöst. Bloß Nachrichten über solche Geschehnisse verlassen nur äußerst selten die jeweiligen Gouvernements geschweigedenn Ägypten. Dass es immer wieder zu Zwischenfällen zwischen Kopten und Muslimen kommt, liegt wohl einfach in der Natur der Sache oder des Menschen. D.h. aber längst nicht, dass beide Religionsgemeinschaften nicht vollkommen problemlos miteinander leben können – bloß darüber wird man wohl auch nur selten etwas in den Nachrichten finden. Und wenn wir mal den Faktor der Konfession weglassen, dann sind solche gewaltsamen Auseinandersetzungen recht üblich in Ägypten. Diese beiden Konfessionen lassen sich ganz einfach z.B. gegen „Ägypter“ und „Sinai-Beduinen“ oder „Bürger“ gegen „Staatsmacht“ austauschen. Wer hat hier in Deutschland mitbekommen, dass vor einigen Wochen im Nord-Sinai ein Polizeitransporter von „Beduinen“ überfallen wurde, wobei mehrere Polizsiten ums Leben kamen? Wer hört hier schon von den „ägyptischen Bürgern“, deren Häuser sich seit Jahrzehnten (illegal) auf Staatseigentum befanden und welche innerhalb von wenigen Minuten durch den Einsatz von Bulldozern obdach- und besitzlos geworden sind?
Konflikte gibt es immer und wird es immer geben. Gründe für selbige lassen sich auch beständig finden. Aber die Situation in Ägypten auf Deutschland zu übertragen, nur, weil wir Mitbürger haben, die dem muslimischen Glauben angehören, ist absolut unzulässig. Das bedarf wohl keiner weiteren Ausführungen.
Gruß!
ps: Und ja, es gibt ohne Zweifel Konflikte zwischen Muslimen und Kopten, aber auch zwischen Tankstellenangestellten und Ägyptern, die in der Diesel-Krise ihrer paar Liter Diesel habhaft werden wollen. Gleichermaßen wie zwischen Angestellten der Textilindustrie und deren Vorgesetzten mit den übervollen Taschen...
Verfasst: Sa 13 Mär, 2010 21:14
von Daniel Jackson
Ich meinte meine Ausführungen eigentlich genau anders herum, als es hier offenbar verstanden wurde. Ich habe keine Angst vor "dem Islam", genauso wenig vor "den Christen" u.a. In den meisten Religionen gibt es extreme Ausformungen, die Intoleranz predigen und letztlich Gewalt meinen rechtfertigen zu können. Da brauch man nicht mit dem Finger auf "den Islam" zeigen.
Ich wollte eigentlich darauf hinweisen, dass es auch in Deutschland Minderheiten gibt, die sich nicht umbedingt gut akzeptiert fühlen. Auch hier gibt es leider immer wieder Gewaltakte, die sich gegen Menschen richten, die tatsächlich oder vermeintlich am Rande der Gesellschaft stehen. Auch hier finden sich zahlreiche Beispiele, wo Intoleranz und mangelnde gegenseitige Kenntnis immer wieder zu Problemen führen. Das muss nicht zwingend immer in Gewalt ausarten, aber diese Probleme sind da.
Hierzulande werden "die Moslems" grundsätzlich sehr misstrauisch beäugt, nicht selten hört man, sie seien alle Terroristen.
Und "die Polen" erst, was gibt es da allein für ein Witz-Repartoir, was aber auf ganz realen Ressentiments basiert.
In England sind "die Deutschen" alle Nazis.
Und in der Schweiz will man nicht noch mehr Deutsche haben, die zum Arbeiten rüber machen.
Es gibt genug Beispiele, wo bestimmte Personen oder Bevölkerungsgruppen an den Rand gedrängt werden. In Ägypten, Deutschland und der Welt. Bewusst und absichtlich oder aber ganz subtil oder sogar unbeabsichtigt. Mein Beitrag oben bezog sich eher darauf, über diese Tatsache nachzudenken. Der Mechanismus ist überall der gleiche, ob nun "die Religion" oder sonst was als Grund herhalten muss. Es muss also darum gehen, den Mechanismus hinter solchen Konfrontationen zu erkennen, zu durchbrechen und statt dessen die vorhandene Energie in positive Bahnen zu lenken.
Dass "der Islam" auch hier eine vorgeschobene Sache ist, lässt sich allein daran erkennen, dass die anderen "Buchreligionen" respektiert werden - also auch die Kopten. Hier geht es also wohl eher um anderes...