So hart es sich anhört, im Prinzip hat Jo recht.
Eine langsame Vergiftung ist moralisch nicht vertretbar, aber lieber ein schneller Tod als endloses Dahinvegetieren. Wenn man sich die Hunde anschaut, viele schweben irgendwo zwischen Leben und Tod. Im Prinzip wäre es natürlich besser, alle weiblichen Tiere zu sterilisieren, aber das ist in der Praxis kaum durchführbar und wenn es nicht duch Fachkräfte durchgeführt wird sehr problematisch, da auf Grund der mangelnden Hygiene große Infektionsgefahr besteht. Was eine unbehandelte Entzündung dann bedeutet kann sich ja jeder ausmalen.
Die Hunde nach Europa zu bringen ist keine Lösung. Hier gibt es, wie auch schon gesagt, genug Tiere in Tierheimen, die niemand haben möchte.
Fazit: Im Prinzip bin ich für eine andere Lösung als das Töten der streunenden Hunde, aber ich sehe keine praktisch durchführbare und finanzierbare Lösung. Dieses Land hat wirklich genug andere Probleme, im Zweifelsfall bin ich dann doch für die Schule für die Kinder im Dorf oder das ausgebaute Krankenhaus. Natürlich kann man nicht sagen, dass das gesparte Geld dann für solche Dinge verwendet wird (das war ja jetzt ein Gegenargument?!). Die Tiere in irgendwelchen Tierheimen aufzunehmen ist keine Lösung, da das die Vermehrung "in der Natur" überhaupt nicht in den Griff bekommt und das Problem kein Stück kleiner wird. Es geht hier um ein sehr emotionales Thema, aber es wäre wesentlich sinnvoller, mit dem Geld Projekte zu fördern, bei denen es um den Erhalt ganzen Tierarten oder dem Kampf gegen die Zerstörung natürlicher Lebensräume geht.
Tierschutz in Ägypten
-
- Weltenbummler
- Beiträge: 6307
- Registriert: So 10 Okt, 2004 19:59
- Kontaktdaten:
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Tierschutz in Ägypten
Hallo Jackson,
eine humane Euthanasie kranker Tiere wird von den Tierschutz-Organisationen kostenlos vorgenommen, ebenso die Kastrationen. Die Organisationen bezahlen dies aus ihren Spendengeldern, Flug- und Unterbringung für die Tierärzte, die ohne Honorar in ihrer Urlaubszeit arbeiten, werden zum Teil auch von Reiseveranstaltern bezahlt (z.B. gibt es eine entsprechende Erklärung von TUI), die auch für OPs geeignete Räume zur Verfügung stellen. Zur Diskussion steht auch, eine mobile OP-Einheit nach Ägypten zu bringen und ägyptische Tierärzte anzulernen. Das alles würde den ägyptischen Staat keinen Pfennig kosten. Es ist im Grunde einfacher, als manche sich das vorstellen. Es gibt bereits erfolgreiche Projekte in anderen Ländern.
Am allerwichtigsten ist es aber, den Menschen in Ägypten Achtung vor dem Leben zu vermitteln, die ja auch der Koran fordert - in viel größerem Maße und viel eindeutiger zum Beispiel als das Christentum. Die Al-Azhar hat sich dieses Thema übrigens zu eigen gemacht - auf ihre Initiative und auf Initiative ägyptischer Tierschützer ist in Ägypten ein Tierschutzgesetz in Vorbereitung. Zur Förderung des Tierschutzgedankens haben sich in Ägypten auch die Medien bereit erklärt und in den Freitagspredigten wird ebenfalls auf die vom Koran geforderte Achtung der Tiere hingewiesen.
Vielleicht wird es dann nicht mehr so häufig vorkommen, dass besonders Kinder unter dem Beifall Erwachsener Tiere quälen. Und vielleicht macht sich mal der eine oder andere Tourist in Ägypten Gedanken, WIE dort die Tiere geschlachtet werden, deren Fleisch er arglos verzehrt. Es würde mit Sicherheit JEDEM der Appetit vergehen. Immerhin haben einige größere Hotelbetreiber einen eigenen Schlachthof gebaut, für ihren eigenen Bedarf, um ihre Kunden mit wenigstens hygienisch einwandfreiem Fleisch zu versorgen. Für ihre eigene Bevölkerung und für die Touristenzentren, die das nicht bezahlen könne, zählt auch keine Fleischhygiene.
Foerdetaucher sollte sich eher um die Hepatitis-Viren, Tuberkulose-Bakterien, Amoeben und Salmonellen Sorgen machen, als um die Echinokokken auf der Tischplatte, die dort wohl eher am wenigsten zu finden sind. Oder sich einmal in der Küche des Beduinencafés umsehen.
Übrigens gibt es eine eigene ägyptische Hunderasse, den sogenannten Pharaonen-Hund - er sieht tatsächlich aus wie Anubis und kommt auch in verschiedenen Mischungen vor. Hunde gehören seit Pharaonenzeit zu Ägypten, wie Bastet und ihre Nachfahren.
Cleo
eine humane Euthanasie kranker Tiere wird von den Tierschutz-Organisationen kostenlos vorgenommen, ebenso die Kastrationen. Die Organisationen bezahlen dies aus ihren Spendengeldern, Flug- und Unterbringung für die Tierärzte, die ohne Honorar in ihrer Urlaubszeit arbeiten, werden zum Teil auch von Reiseveranstaltern bezahlt (z.B. gibt es eine entsprechende Erklärung von TUI), die auch für OPs geeignete Räume zur Verfügung stellen. Zur Diskussion steht auch, eine mobile OP-Einheit nach Ägypten zu bringen und ägyptische Tierärzte anzulernen. Das alles würde den ägyptischen Staat keinen Pfennig kosten. Es ist im Grunde einfacher, als manche sich das vorstellen. Es gibt bereits erfolgreiche Projekte in anderen Ländern.
Am allerwichtigsten ist es aber, den Menschen in Ägypten Achtung vor dem Leben zu vermitteln, die ja auch der Koran fordert - in viel größerem Maße und viel eindeutiger zum Beispiel als das Christentum. Die Al-Azhar hat sich dieses Thema übrigens zu eigen gemacht - auf ihre Initiative und auf Initiative ägyptischer Tierschützer ist in Ägypten ein Tierschutzgesetz in Vorbereitung. Zur Förderung des Tierschutzgedankens haben sich in Ägypten auch die Medien bereit erklärt und in den Freitagspredigten wird ebenfalls auf die vom Koran geforderte Achtung der Tiere hingewiesen.
Vielleicht wird es dann nicht mehr so häufig vorkommen, dass besonders Kinder unter dem Beifall Erwachsener Tiere quälen. Und vielleicht macht sich mal der eine oder andere Tourist in Ägypten Gedanken, WIE dort die Tiere geschlachtet werden, deren Fleisch er arglos verzehrt. Es würde mit Sicherheit JEDEM der Appetit vergehen. Immerhin haben einige größere Hotelbetreiber einen eigenen Schlachthof gebaut, für ihren eigenen Bedarf, um ihre Kunden mit wenigstens hygienisch einwandfreiem Fleisch zu versorgen. Für ihre eigene Bevölkerung und für die Touristenzentren, die das nicht bezahlen könne, zählt auch keine Fleischhygiene.
Foerdetaucher sollte sich eher um die Hepatitis-Viren, Tuberkulose-Bakterien, Amoeben und Salmonellen Sorgen machen, als um die Echinokokken auf der Tischplatte, die dort wohl eher am wenigsten zu finden sind. Oder sich einmal in der Küche des Beduinencafés umsehen.
Übrigens gibt es eine eigene ägyptische Hunderasse, den sogenannten Pharaonen-Hund - er sieht tatsächlich aus wie Anubis und kommt auch in verschiedenen Mischungen vor. Hunde gehören seit Pharaonenzeit zu Ägypten, wie Bastet und ihre Nachfahren.
Cleo
-
- Weltenbummler
- Beiträge: 6307
- Registriert: So 10 Okt, 2004 19:59
- Kontaktdaten:
Danke für deine interessante Ausführung.
Wie so Schlachthöfe aussehen weiß ich nicht, habe aber ne starke Vermutung, wenn man mal die Metzger auf der Straße betrachtet...
Nochmal zu den Hunden: Rein biologisch gibt es überhaupt keinen Grund den Tieren zu helfen. Hunde sind nur die niedlichen Haustiere (wir haben selbst einen, also nicht falsch verstehen), aber es gibt viele Tierarten, um die es wirklich schlecht steht und denen man wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken müsste. Das Geld wäre z.B. beim Haischutz m.M. nach besser angelegt, da die Haie eine wichtige Größe im Ökosystem Meer sind. Nur: Da guckt kaum jemand hin...
Solange auch für solche Sachen Geld da ist, habe ich kein Problem damit, auch den Hunden zu helfen. In diesem Fall ist das eine sehr lobenswerte Sache.
Der ganze Aufruhr lenkt nur leider von den wirklichen Problemen ab, in denen wir so stecken oder in die wir hineinschliddern.
Auf der anderen Seite ist es natürlich moralisch super was ihr macht. Menschen haben dieses Problem verursacht, jetzt begibt sich jemand daran. Die Hunde können schließlich nichts dafür.
Schwierige Sache...
Wie so Schlachthöfe aussehen weiß ich nicht, habe aber ne starke Vermutung, wenn man mal die Metzger auf der Straße betrachtet...
Nochmal zu den Hunden: Rein biologisch gibt es überhaupt keinen Grund den Tieren zu helfen. Hunde sind nur die niedlichen Haustiere (wir haben selbst einen, also nicht falsch verstehen), aber es gibt viele Tierarten, um die es wirklich schlecht steht und denen man wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken müsste. Das Geld wäre z.B. beim Haischutz m.M. nach besser angelegt, da die Haie eine wichtige Größe im Ökosystem Meer sind. Nur: Da guckt kaum jemand hin...
Solange auch für solche Sachen Geld da ist, habe ich kein Problem damit, auch den Hunden zu helfen. In diesem Fall ist das eine sehr lobenswerte Sache.
Der ganze Aufruhr lenkt nur leider von den wirklichen Problemen ab, in denen wir so stecken oder in die wir hineinschliddern.
Auf der anderen Seite ist es natürlich moralisch super was ihr macht. Menschen haben dieses Problem verursacht, jetzt begibt sich jemand daran. Die Hunde können schließlich nichts dafür.
Schwierige Sache...

Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Tierschutz in Ägypten
Hallo Daniel Jackson,
zwischen Natur-/Artenschutz und Tierschutz sollte es eigentlich keine Meinungsverschiedenheiten geben und ich bin selbstverständlich mit Dir einer Meinung, dass bedrohte Arten geschützt werden müssen. Ich setze mich auch dafür ein. Aber hier geht es, wie Du selbst sagst, um ein menschengemachtes Problem, das auch mit ethische verantwortbaren Mitteln gelöst werden muss. Insofern danke ich Dir, dass Du dafür Verständnis hast.
Mit Sicherheit muss auch z.B. dem Ökosystem des Roten Meeres mehr Schutz zuteil werden. Ich halte es für fraglich, ob es Ägypten gelingt, Tourismus und Ökologie vereinbar zu machen, wenn ich daran denke, wie sich der Sinai in den letzten 20 Jahren verändert hat.
Sollte sich jemand für die Zustände an ägyptischen Schlachthöfen interessieren - wobei ich annehme, dass wohl jeder weiss, dass dort ohne Betäubung geschächtet wird - kann ich auf Nachfrage mal Näheres berichten.
Cleo
zwischen Natur-/Artenschutz und Tierschutz sollte es eigentlich keine Meinungsverschiedenheiten geben und ich bin selbstverständlich mit Dir einer Meinung, dass bedrohte Arten geschützt werden müssen. Ich setze mich auch dafür ein. Aber hier geht es, wie Du selbst sagst, um ein menschengemachtes Problem, das auch mit ethische verantwortbaren Mitteln gelöst werden muss. Insofern danke ich Dir, dass Du dafür Verständnis hast.
Mit Sicherheit muss auch z.B. dem Ökosystem des Roten Meeres mehr Schutz zuteil werden. Ich halte es für fraglich, ob es Ägypten gelingt, Tourismus und Ökologie vereinbar zu machen, wenn ich daran denke, wie sich der Sinai in den letzten 20 Jahren verändert hat.
Sollte sich jemand für die Zustände an ägyptischen Schlachthöfen interessieren - wobei ich annehme, dass wohl jeder weiss, dass dort ohne Betäubung geschächtet wird - kann ich auf Nachfrage mal Näheres berichten.
Cleo
-
- Weltenbummler
- Beiträge: 6307
- Registriert: So 10 Okt, 2004 19:59
- Kontaktdaten:
Fördi, ich glaube es geht hier um die Tötungsmethoden, mit und ohne Betäubung etc. Ob das Ganze jetzt in Ägypten, Israel, Deutschland oder sonstwo passiert ist glaube ich nicht so das Thema.
@Cleo: Du kannst dich doch mal anmelden wenn Du hier jetzt öfters rumbrowst. Wir freuen uns immer über kontroverse und interessante Gesprächsthemen.
@Cleo: Du kannst dich doch mal anmelden wenn Du hier jetzt öfters rumbrowst. Wir freuen uns immer über kontroverse und interessante Gesprächsthemen.
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
Tierschutz in Ägypten
Als bekannt setze ich eigentlich voraus, dass in ägyptischen Schlachthöfen ohne Betäubung geschlachtet wird, ich nehme allerdings an, dass die sonstigen tierschutzrelevanten und insbesondere die hygienischen Bedingungen in den Schlachthöfen unbekannt sind.
Parasiten-Problematik: Ich will nicht auf verflohten Kissen im Beduinencafe sitzen, wo so ein Köter vor mir lag, und auch keine Echinococcus-verseuchte Fläche anfassen und anschließend die Finger samt Zigarette in Richtung Mund führen.
Na da ist aber einer empfindlich! Wer so denkt sollte sich zu Hause in Watte packen, immer eine Flasche Sagrotan dabei haben und in fremde Länder schon gar nicht fahren.
Katja
Na da ist aber einer empfindlich! Wer so denkt sollte sich zu Hause in Watte packen, immer eine Flasche Sagrotan dabei haben und in fremde Länder schon gar nicht fahren.
Katja
Obwohl Vier-Pfoten im Frühjahr in den Touristen-Zentren am Roten Meer Tausende sogenannter Strassen-Hunden kastrierte, sind in Hurghada - und wahrscheinlich auch anderswo - die Erschiessungen und Vergiftungen wieder aufgenommen worden. Von Bluemoon erhielt ich heute deshalb diese Bitte:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir haben erfahren das die Regierung von Ägypten doch wieder Gift an die Stadt Hurghada verteilt,obwohl nach dem Einsatz der 4 Pfoten zugesichert wurde das dieses Vorgehen eingestellt werde.
Der Tod durch Vergiftung ist besonders qualvoll und kann Stunden dauern.Die Hündinnen nehmen das Gift oft bei der Suche nach Futter für ihre Welpen auf und verenden,somit sind auch die Welpen dem Tod geweiht.
Wir sind erschüttert und enttäuscht das sich die Regierung nicht an ihr Versprechen hält und wollen zu einem Protest gegen diese unsinnigen Methoden aufrufen.Bitte weisen Sie ihr zuständiges Konsulat darauf hin das Sie lieber ein anderes Urlaubsland wählen würden als in eines zu reisen in dem die Tiere einfach erschossen und vergiftet werden.
Generalkonsulat der Arabischen Republik Ägypten
Eysseneckerstr. 34
60322 Frankfurt am Main
Tel. 069- 955 13 40
Fax 069- 597 21 31
------------------------------
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in einem solchen Land Urlaub machen möchte und bitte darum, das Druckmittel einzusetzen, das in Ägypten am ehesten Wirkung zeigt - protestieren! Auch entsprechende Schreiben an das Tourismus-Ministerium wären hilfreich - Anschrift siehe im ersten Beitrag dieses Threads.
meret
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir haben erfahren das die Regierung von Ägypten doch wieder Gift an die Stadt Hurghada verteilt,obwohl nach dem Einsatz der 4 Pfoten zugesichert wurde das dieses Vorgehen eingestellt werde.
Der Tod durch Vergiftung ist besonders qualvoll und kann Stunden dauern.Die Hündinnen nehmen das Gift oft bei der Suche nach Futter für ihre Welpen auf und verenden,somit sind auch die Welpen dem Tod geweiht.
Wir sind erschüttert und enttäuscht das sich die Regierung nicht an ihr Versprechen hält und wollen zu einem Protest gegen diese unsinnigen Methoden aufrufen.Bitte weisen Sie ihr zuständiges Konsulat darauf hin das Sie lieber ein anderes Urlaubsland wählen würden als in eines zu reisen in dem die Tiere einfach erschossen und vergiftet werden.
Generalkonsulat der Arabischen Republik Ägypten
Eysseneckerstr. 34
60322 Frankfurt am Main
Tel. 069- 955 13 40
Fax 069- 597 21 31
------------------------------
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in einem solchen Land Urlaub machen möchte und bitte darum, das Druckmittel einzusetzen, das in Ägypten am ehesten Wirkung zeigt - protestieren! Auch entsprechende Schreiben an das Tourismus-Ministerium wären hilfreich - Anschrift siehe im ersten Beitrag dieses Threads.
meret
Wenn Du liebst, liebe eine Göttin, wenn Du stiehlst, stiehl ein Kamel (Ägyptisches Sprichwort)