In Ägypten ist es an der Tagesordnung hier und da für reine Verhältnisse zu sorgen !
Das betrifft die Reinheit, den Engeln vor bösen Geistern freien Platz zu schaffen. Man räuchert mit Glut und Weihrauch seine Räume und Plätze aus. Oder es hängen Getreidebüschel in Räumen. Wer es schneller und einfacher machen will, der hat an seinem Kiosk oder Stand eine kleine Räucherkerze- oder Stäbchen am Qualmen.
Das alles bringt dann Glück und beschützt vor dem Bösen ! Die Engel können nun Einzug halten.
Wer noch mehr möchte, der geht 7x über das Gequalme hin und zurück, oder lässt sich das Teil 7x über den Kopf kreisen.
Und wenn es um Babys und Kleinkinder geht sollte der Tourist vorsichtig sein, da es mit dem niedlichen Lächeln von uns zu diesen süßen Fratzen anders aufgefasst werden kann ! Es könnte als "böser Blick" gedeutet werden, womit aber wieder das Getreidebüschel hinterher für freien Flug der Engel sorgt!
Noch enormere Wirkung hat das Pilgern nach Mekka !
Wer dort war, oder wer vom Wasser (Samsam) aus Mekka getrunken hat, an dem wird 3x die Hand gewischt und dann zum eigenen Körper übertragen.
Da ich und meine Frau schon Samsam getrunken haben, waren wir bei verschiedenen Freunden weit oben positioniert, da nicht jeder die 20.000,-LE in der Ramadanzeit bzw. davor und danach erst recht nicht die 40.000.-LE für diesen Tripp nach Mekka hat !
Wenn wir im Dezember wieder drüben sind, hat unser Freund der jetzt zum Ramadan mit seiner Familie nach Mekka fliegt, für uns wieder einen halben Liter Samsam bereit.
Es ist unbeschreiblich vom Genuss und der Qualität. Es kommt aus der Quelle des Propheten Mohamed und wird auch so gehandhabt - und somit das Größte was in der muslimischen Welt getrunken werden sollte, wenn man das Geld für das Pilgern hat, bzw. einen Schluck vom Freund oder Bruder bekommt !
Soviel mal zu einigen Sachen, die vielen unbekannt sind, weil in den Touristengebieten vieles anders ist, als im Innland und nicht so kritsch (Finanzen) gesehen wird !
Deswegen auch im Innland z.B. den Alkohol nur im Hotel trinken und etwas mehr auf Kleidung achten, wenn man nicht lächerlich oder beleidigend wirken will ! Die kurzen Hosen, die Sandalen mit den hohen Socken bringen selbst mich immer wieder zum Kopf schütteln. (Böser Blick) ...So würde ich nicht mal in Deutschland auf die Strasse gehen ! Aber darum erkennen wir dann sofort Engländer und Deutsche nicht nur am Rucksack... !
Soweit mal etwas anderes aus Ägypten !
Gruß Herby
Was bedeutet der "böse Blick" in Ägypten ? !
Das mit dem bösen Blick kann ich nur bestätigen, obwohl ich eigentlich wußte, daß man kleine Kinder nicht bewundernd anschauen soll, konnte ich es mir einmal nicht verkneifen, so eine süße Kleine "little Angel" zu nennen - sie wurde mit Höchstgeschwindigkeit aus meiner Nähe entfernt und der böse Blick galt dann mir. Seitdem bin ich da wirklich vorsichtig.
Und noch etwas die Bekleidung betreffend, weil das vielleicht für diejenigen, die vorwiegend Touristenhotels kennen, ziemlich exotisch klingt.
Ich war in diesem Sommer mit eine Gruppe Jugendlicher in Kairo. Trotz vorheriger Information hatten die meisten nur die übliche europäischen Sommerkleidung mitgenommen. In den touristischen Ecken von Kairo war das auch nicht so schlimm, aber da wir Gäste des ägyptischen Ministeriums für Jugend waren, waren wir jeden Tag in einem anderen Jugendzentrum eingeladen, die in Gegenden lagen, in die sich normalerweise kein Tourist verirrt. Nach den ersten zwei oder drei Besuchen, bei denen vor allem die Mädchen bestaunt wurden wie Exoten, z.T. von den Kindern sogar angefaßt wurden, ob sie "echt" sind, wurde dann ganz schnell mit Tüchern und ähnlichem eine einigermaßen landesgerechte Bekleidung zusammengestellt.
Außerdem war das Gästehaus des Ministeriums zwar wunderschön, hatte aber, da es vorwiegend von arabischen Gästen genutzt wurde, keinen Pool. Die Jugendlichen wollten aber baden gehen und konnten nicht verstehen, daß unsere Betreuer keine Möglichkeit dafür fanden.
Schließlich konnten wir dann in einen Club in 6th October City fahren, eine der etwas schöneren Satellitenstädte mitten in der Wüste, dort wurde extra für unsere Gruppe der Poolbereich gesperrt. Aber es muß sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben, denn unsere Sicherheitstruppe hatte alle Hände voll zu tun die buchstäblich Hunderte von Kindern und Jugendlichen vom Zaun abzupflücken, die die "nackten" Europäerinnen mit eigenen Augen sehen wollten. Wir haben es mit Humor gesehen, aber es war natürlich wirklich ein himmelweiter Unterschied zu dem, was man aus den reinen Touristengebieten so kennt.
Wobei ich es sehr interessant fand, auch mal die Möglichkeit zu haben, das normale Leben in Ägypten kennenzulernen und die Erfahrung auf keinen Fall missen möchte.
Und noch etwas die Bekleidung betreffend, weil das vielleicht für diejenigen, die vorwiegend Touristenhotels kennen, ziemlich exotisch klingt.
Ich war in diesem Sommer mit eine Gruppe Jugendlicher in Kairo. Trotz vorheriger Information hatten die meisten nur die übliche europäischen Sommerkleidung mitgenommen. In den touristischen Ecken von Kairo war das auch nicht so schlimm, aber da wir Gäste des ägyptischen Ministeriums für Jugend waren, waren wir jeden Tag in einem anderen Jugendzentrum eingeladen, die in Gegenden lagen, in die sich normalerweise kein Tourist verirrt. Nach den ersten zwei oder drei Besuchen, bei denen vor allem die Mädchen bestaunt wurden wie Exoten, z.T. von den Kindern sogar angefaßt wurden, ob sie "echt" sind, wurde dann ganz schnell mit Tüchern und ähnlichem eine einigermaßen landesgerechte Bekleidung zusammengestellt.
Außerdem war das Gästehaus des Ministeriums zwar wunderschön, hatte aber, da es vorwiegend von arabischen Gästen genutzt wurde, keinen Pool. Die Jugendlichen wollten aber baden gehen und konnten nicht verstehen, daß unsere Betreuer keine Möglichkeit dafür fanden.
Schließlich konnten wir dann in einen Club in 6th October City fahren, eine der etwas schöneren Satellitenstädte mitten in der Wüste, dort wurde extra für unsere Gruppe der Poolbereich gesperrt. Aber es muß sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben, denn unsere Sicherheitstruppe hatte alle Hände voll zu tun die buchstäblich Hunderte von Kindern und Jugendlichen vom Zaun abzupflücken, die die "nackten" Europäerinnen mit eigenen Augen sehen wollten. Wir haben es mit Humor gesehen, aber es war natürlich wirklich ein himmelweiter Unterschied zu dem, was man aus den reinen Touristengebieten so kennt.
Wobei ich es sehr interessant fand, auch mal die Möglichkeit zu haben, das normale Leben in Ägypten kennenzulernen und die Erfahrung auf keinen Fall missen möchte.
Ships in harbor are safe, but that's not what ships are built for
gezira hat geschrieben:Wobei ich es sehr interessant fand, auch mal die Möglichkeit zu haben, das normale Leben in Ägypten kennenzulernen und die Erfahrung auf keinen Fall missen möchte.
Und das ist bei einem Ägyptenurlaub so seltsam !
Du lernst das Urlaubsland nie in den Touristenhochburgen kennen !
Und verstehst es auch erst nach und nach, wenn du fernab vom Massentourismus im Inland die Liebe und Herzlichkeit, das einfache und frei vom Wegwerf-Luxus etwas zeitlose und ruhige Leben studiert hast.
Was ist eine Stunde; fragte mich damals ein Freund als er zu spät kam !
Ich war deutsch sauer - heute ? - er hatte recht !
Wobei geschäftliche Termine immer pünktlich sind ! >grins< !
Pünklich für den, der was will !
Ist er es nicht, dann gehe ! Du wirst sehen er ist beim zweiten mal überpünktlich !
Das ist Ägypten und ich hoffe es bleibt noch 50 Jahre so !
Gruß Herby
Ach, ich glaube und ich hoffe nicht, daß sich das mit der Pünktlichkeit in Ägypten so schnell ändert.
Nachdem mir ein paarmal sehr nett aber eindringlich erklärt wurde, daß Ägypter nun mal keine "German machines" seien, bei denen alles pünktlich wie ein Uhrwerk abläuft, habe ich mich daran gewöhnt und genossen auch mal unpünktlich sein zu dürfen. In Kairo kann man eh alles mit zahma, dem ständigen Verkehrsstau, entschuldigen.
Ich denke, das sind gerade diese kleinen Sachen, die das Land und die Leute so liebenswert machen.
Ich freue mich jedenfalls schon wieder darauf, das nächste Mal dort zu sein, hoffentlich noch in diesem Jahr-inscha allah-, alte Freunde wiederzusehen und die etwas gelassenere Lebensart zu genießen, bei der alle unsere Sorgen hier vergessen sind.
Liebe Grüße
Gezira
Nachdem mir ein paarmal sehr nett aber eindringlich erklärt wurde, daß Ägypter nun mal keine "German machines" seien, bei denen alles pünktlich wie ein Uhrwerk abläuft, habe ich mich daran gewöhnt und genossen auch mal unpünktlich sein zu dürfen. In Kairo kann man eh alles mit zahma, dem ständigen Verkehrsstau, entschuldigen.
Ich denke, das sind gerade diese kleinen Sachen, die das Land und die Leute so liebenswert machen.
Ich freue mich jedenfalls schon wieder darauf, das nächste Mal dort zu sein, hoffentlich noch in diesem Jahr-inscha allah-, alte Freunde wiederzusehen und die etwas gelassenere Lebensart zu genießen, bei der alle unsere Sorgen hier vergessen sind.
Liebe Grüße
Gezira
Ships in harbor are safe, but that's not what ships are built for