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Dunkle Male auf der Stirn bei Ägyptern

Verfasst: So 15 Jun, 2008 21:10
von sumse40
Hallo,
wir sind ja nun 1 Woche wieder aus Ägypten zurück und eine Frage lässt mich nicht los.
Uns ist auf dem Nassersee aufgefallen, daß mehrere Männer vom Personal ein dunkles (blaugrau)- ca.Daumennagelgroßes - Mal auf der Stirn hatten.
Es sah teilweise aus wie eine verblasste Tätowierung.
Wir fragten unseren nubischen Reiseführer danach und bekamen von Ihm die Erklärung , das käme vom intensiven beten mit der Stirn auf dem Boden :roll: . Da er uns öfter mal so eine " Blaubärgeschichte " erzählt hat , mag ich das nicht so recht glauben. Kann irgendjemand hier im Forum mich da mal etwas schlauer machen?
Unser Reiseführer hatte unter uns den Spitznamen " nubischer Braunbär" , weil er uns einige Male mächtig auf den Arm genommen hat :lol: und Käptn.Blaubär zu seiner Hautfarbe nun gar nicht passte 8) .
Gruss , Bine

Verfasst: So 15 Jun, 2008 21:55
von habibiherz
Hallo Bine,
also unser Reiseführer erzählte uns das gleiche. Mehr weiß ich leider nicht zu dem Thema.
Gruß habibiherz

Verfasst: So 15 Jun, 2008 22:10
von NICO
Hallo Bine !

Das stimmt was euch der nubische Braunbär erzählt hat ;-) :D.
Man nennt es glaub ich auch Zebibah und es kommt tatsächlich vom Druck des Kopfes ( Stirn ) auf den Boden .

Gruß Nico

Verfasst: Mo 16 Jun, 2008 09:42
von Sethos II
Ich kann hier Nico nur bestätigen. Eine Zebibah ist eine verhornte Stelle an der Stirn, die tatsächlich vom beten kommt. :idea:

Verfasst: Mo 16 Jun, 2008 10:15
von Isis
salam

hier mal ein bild dazu für die leute die sich unter der beschreibung nichts vorstellen können.

http://www.blingdomofgod.com/bonk-like- ... rd-eye.php

ma salama

... isis .....

Verfasst: Mo 16 Jun, 2008 11:40
von bint hathor
das gleiche Foto und deutscher Artikel dazu hier: http://alsharq.blogspot.com/2008/02/ers ... kairo.html

... allerdings wundere ich mich doch etwas, wie das zustande kommt: bei den Gebetsteppichen handelt es sich doch um solche aus Wolle und nicht etwa aus so harten Materialien wie Sisal oder Kokos... :roll: ?!? Wie soll man auf einem Wollteppich eine Beule kriegen :shock: ??
Es gilt jedoch als offenes Geheimnis, das eine Zebibah kaum das Resultat fuenfmaligen Betens ist, sondern sich viele anderer Mittel bedienen um ein solches Wundmal zu erzeugen.
Ist dann wohl doch nicht so weit hergeholt, wenn das in dem Artikel als "Mode" bezeichnet wird. "Guckt mal, wie fromm ich bin" - in aller Bescheidenheit... :roll:

Viele Grüße
bint_hathor

Verfasst: Mo 16 Jun, 2008 15:30
von Uli
Glaub ich nicht, dass das nur "Mode" sein soll und dass die das extra machen.
Ich hab ja inzwischen auch einige kennengelernt, die son Teil hatten und das waren überwiegend ältere, die nicht sehr modebwust wirkten ;)

Man überlege sich doch einfach mal, was passiert, wenn man immer wieder die gleiche Körperstelle mit Wolle berubbelt.
Richtig: Da entsteht Hornhaut!
Und genau dat is das. (Keine Beule! :roll: )

Jetzt bitte keine Selbstversuche indem ihr Euch ein paar Tage nen Teppich an die Stirn kloppt. :D
Sowas dauert natürlich Jahre!
Deswegen hab ich vielleicht auch überwiegend ältere Herrschaften mit so nem Teil gesehen. Bei jüngeren ist es mir noch nicht aufgefallen.

Klar, schwarze Schafe gibt es überall, aber das sind bestimmt nur Ausnahmen. (noch?)

Gruß
Uli

Verfasst: Mo 16 Jun, 2008 16:50
von bint_hathor
Der liebe Gott hat einen großen Zoo, und da gibt es viele seltsame Wesen... jedenfalls soll es hierzulande auch Kirchgänger geben, die nur dorthin gehen, um gesehen zu werden. Oder manche extrem Gläubige geißeln sich oder fügen sich die Kreuzigungs-Wundmale zu. Wie heißt es so schön: nichts ist unmöglich... :roll:

Manche müssten dann auch ganz schöne Schwielen am Ellebogen haben oder an den Knien... also, ich bin da skeptisch.

Viele Grüße
bint_hathor

Verfasst: Mo 16 Jun, 2008 17:41
von Gast
Hallo,

man wird die Zebibah wohl schwerlich als einen Modegag bezeichnen können, jedoch gewiss als ein probates Mittel um die eigene Frömmigkeit nach außen hin zu demonstrieren. Und da mag der Eine oder Andere (oder vielleicht auch ein paar mehr...) auch mal mit weniger frommen Mitteln nachhelfen. Es kann ja schließlich nicht sein, dass die Nachbarn ob der eigenen Gottergebenheit auf falsche Gedanken kommen... Ein Vergleich mit den allseits bekannten Potemkinschen Dörfern mag nahe liegen...

Gruß!

Verfasst: Mo 16 Jun, 2008 22:57
von sumse40
Hallo und Danke für die vielen Antworten.
Ganz so extrem wie auf dem Foto sah es bei "unseren" Ägyptern nicht aus aber die waren auch deutlich jünger als der alte Herr auf dem Foto.
Hat unser nubischer Braunbär uns tatsächlich nicht verulkt .
Komisch kams mir eben vor , weil der Ladenbesitzer auf dem Schiff auch solch ein "Mal" hatte und eigentlich keinen seeehr gläubigen Eindruck machte.Im Gegensatz zu den Anderen hab ich den nicht beten sehen.
Gruß , Bine

Verfasst: Di 17 Jun, 2008 08:42
von bint hathor
man wird die Zebibah wohl schwerlich als einen Modegag bezeichnen können


Modegag ist vielleicht nicht das passende Wort (ich hatte es nur aus dem Artikel aufgegriffen), aber wenn man sich z.B. auf eine Kirchenbank kniet, wird man es normalerweise mit so viel Vorsicht tun, dass man keine Schürfwunden dabei kriegt. Bei der Zebibah kommt es mir eher vor, dass die Männer es drauf anlegen und die Wunde "pflegen" (d.h. sie am Heilen hindern).

Viele Grüße
bint_hathor

Verfasst: Di 24 Jun, 2008 11:18
von Gast
Hallo,

hier noch ein interessanter Artikel zum Thema.
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/7469221.stm

Gruß!