Hier noch mehr dazu
Wiener Beamtin in Ägypten erstochen
Sie liebte Ägypten, die Leute und das Rote Meer. Jedes Jahr reiste die 47-jährige Beamtin Ursula R. ins Taucherparadies Hurghanda, um im türkisblauen Wasser die Natur zu genießen. Jetzt wurde der Traumurlaub für die attraktive Österreicherin zur Reise in den Tod. Sie wurde eiskalt im Zimmer ihres Hotels erstochen. Dann sollte offenbar einiges verschleiert werden . . .
"Papa, mir geht es gut. Alles ist in Ordnung. Ich meld mich am Abend wieder", das war die letzte Nachricht der 47-jährigen Universitäts-Angestellten aus Ägypten. Sie sprach diese Nachricht ihrem 78-jährigen Vater aufs Tonband. Am Donnerstag, dem 3. Juni. Es sollte das letzte Lebenszeichen der sportlichen Wienerin aus Hurgharda, dem weltbekannten Urlauberparadies am Roten Meer, sein.
"Doch schon am eigenartigen Klang der Stimme habe ich bemerkt, dass irgendetwas mit meiner Tochter nicht stimmt. Ursula hat sich beim letzten Telefonat ganz komisch angehört. Ich hab das Gefühl, dass es ihr gar nicht gut geht", vertraute der besorgte Pensionist später einer guten Bekannten und Freundin der Familie an.
Ursula sollte sich nie mehr melden . . .
Stunden, ja Tage, warteten und warteten die betagten Eltern auf den versprochenen Rückruf der Tochter. Immer mehr quälte sie die Angst. Die Angst, dass ihrem Kind im fernen Ägypten etwas Schlimmes passiert sein könnte. Schließlich war Ursula R. allein für vier Wochen ins Land der Pharaonen vereist. Doch das Warten war vergeblich. Ursula sollte sich nie wieder melden . . .
Möglichweise, weil sie ein verhängnisvolles Rendezvous hatte - mit ihrem späteren Mörder!
Fest steht, dass Ursula am Freitag, dem 4. Juni nicht mehr zum Tauchausflug erschienen ist. Die Unterwassersafari war für den Vormittag angesetzt. Noch machten sich ihre Freunde - die 47-Jährige war mit fünf Unterwassersportlern aus der Schweiz und Deutschland beisammen - keine Sorgen. "Vielleicht hat sie verschlafen oder ganz einfach keine Lust", dachte sich auch ein Tauchkamerad aus dem deutschen Chemnitz.
Erst als Ursula dann auch nicht zum Dinnercocktail erschien, macht er sich Gedanken. Schon am nächsten Morgen sollte er erfahren, das seine Ängste berechtig waren: Das Zimmermädchen hatte die Leiche der getöteten Wienerin in deren Appartement gefunden.
Entsetzt war die junge Angestellte zurückgeprallt. Denn überall im Hotelzimmer fanden sich Blutspuren: Ursula R. lag auf dem Boden, ihr Mörder hatte sie mit mehreren Stichen in den Hals und Oberkörper getötet!
Minutenlanger Todeskampf
Schon nach den ersten Ermittlungen der ägyptischen Behörden stand fest, dass das Opfer dem Täter einen Kampf auf Leben und Tod geliefert haben musste, den es schließlich verlor. Da auch keine Einbruchsspuren sichergestellt wurden, dürfte die fesche Wienerin ihren Killer sogar gekannt - und selbst in das Zimmer hineingelassen haben.
"Gleich nachdem die Tote entdeckt worden war, hat die Polizei von allen Hotelgästen und Angestellten die Fingerabdrücke genommen", erinnert sich ein geschockter Urlauber.
Seither herrscht unter den Hotelgästen im Luxushotel Angst. Denn der Mörder könnte durchaus einer von ihnen - oder einer der Hotelmitarbeiter sein . . .
Mittlerweile arbeitet das Bundeskriminalamt mit der Interpol in Kairo zusammen, um die Hintergründe des mysteriösen Todesfalles zuklären.
Vater und Mutter Tage im Unklaren
Zu klären wird allerdings auch sein, weshalb das Außenamt die Eltern so zögerlich über die Hintergründe des Todes ihrer Tochter aufgeklärt hat. Mehr als eine Woche sollte es dauern bis Vater und Mutter überhaupt erfuhren - und zwar von einem Bekannten - dass ihr Kind Opfer eines Verbrechens geworden ist!
Von Christoph Matzl und Christoph Budin
Quelle:
www.krone.at