Salam!
Bei meinen Orientreisen habe ich einen etwas anderen Blickwinkel auf die allgegenwärtige und von vielen so unangenehm empfundene "Bakshish-" Frage bekommen:
Wer sich aufmerksam in den Gefilden umsieht, in die sich meist kein Touri verirrt, versteht. Ägypter (und auch Tunesier; das habe ich persönlich erlebt!) untereinander zahlen ebenfalls Bakshish für auch kleine Handreichungen und Gefälligkeiten. Dieses "Trinkgeld" ist eher Lohn für Arbeit ohne Vertrag; wer keine Investitionen tätigen und sonst keine Arbeit finden kann, der bietet sich selbst an um das Familieneinkommen auch mit kleinsten Geldern stabilisieren oder gar aufbessern zu können.
Wer kennt das "Victoria" in Kairo? Wem ist darin der (hoffentlich lebt er noch!) steinalte Mann aufgefallen, der kurz hinter dem Eingang an einem eigenen kleinen Schreibtisch sitzt und augenscheinlich gar nichts tut, es sei denn, er wird für Botengänge oder Hilfestellungen beauftragt?
Ich habe mich über ihn unterhalten, weil er mich in seiner schier grenzenlosen Würde und Haltung faszinierte und im Rahmen seiner Möglichkeiten das immer Äußerste tat, um seinen "Auftraggeber" zufriedenzustellen. Er saß da von früh morgens bis spät abends und wartete auf Gäste, deren Koffer er tragen konnte und andere kleine Aufträge. Mit dem kleinen Geld ging er abends nach Hause und steuert es der Haushaltskasse bei; zwei Fliegen schlug er damit gleichzeitig: er wahrte seine Würde als Arbeitender, er war beschäftigt und damit kein nutzloser Esser.
So wird jeder Orientreisende vermittels des Bakshish-Brauches gern und oft in Windeseile zum "Arbeitgeber" und in den meisten aller Fälle tut er damit ein gutes Werk. Er integriert sich in ein ganz ausgezeichnet funktionierendes System, beutet keine Freundlichkeit (die gibt's ja immer gratis dabei!) aus und zeigt sich, wenn er souverän damit umgeht, als erfahrener Reisender.
ICH halte es immer SO: Wenn ich ein Taxi anheuere (beispielsweise!), dann feilsche ich hart bis ultrahart einen fairen Preis heraus. Wenns dann ans Zahlen geht, lege ich ein angemessenes Trinkgeld drauf und, zum übergroßen Entzücken aller damit Beglückten, ziehe einen der zahlreich vorher angekauften Kulis heraus und lege auch den noch drauf! Das tut Gutes, verletzt keine Gebräuche und macht allen Beteiligten Spaß. Man muß wissen, daß Kulis (z.B. in Ägypten) chronisch Mangelware sind und für den "Otto-Normalbürger" dort mit schier unerschwinglichen Preisen gehandelt werden. Viele Schulen aber schreiben den Kindern den Gebrauch von Kulis vor! So ist für die meisten ägyptischen Familien das Thema "Kuli" immer sehr unangenehm befrachtet; Feuerzeuge, oftmals ebenso ein (angeblicher) Geheimtip, sind gefährlich zu transportieren und werden, wenn man sie nicht an einen Raucher abgibt, sofort weiterverkauft. Ich persönlich bin mehr für die "Kuli-" Lösung!
Zumal ich damit eine am Ende heitere, im Verlauf aber durchaus bedenkliche Situation meistern konnte ..... aber das, das ist eine laaange Geschichte!
Gruß
Michael
Bakschisch-Mehr als nur Trinkgeld...
Hallo Michael,
Dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Er trägt mit Sicherheit dazu bei, das Bakshish aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Ich habe zum Beispiel am Hatscheptsut-Tempel ein schönes Beispiel einer ägyptischen "Ich-AG" erlebt:
Ein alter Ägypter hat in der kleinen Hathorkapelle einen sogenannten Fotographierpunkt errichtet.
Das heißt, er hat in einer Ecke ein paar Steine aufgeschichtet, damit wir Touris von diesem erhöhten Standpunkt aus besser das Relief mit dem von der Hathorkuh trinkendem Pharao photographieren können.
Dabei ist er immer so freundlich und hilfsbereit, dass es mir jedesmal ein paar LE Bakshish wert ist.
Was ich aber trotzdem weiterhin verurteile, sind Leute wie der Matrose bei meiner letzten Nillkreuzfahrt 2003, der um das Schiff schlich und bei jedem geöffnetem Fenster um "Bakshish" fragte.
Allerdings war der nach ein paar Tagen verschwunden. Da muß wohl die Schiffsführung eingegriffen haben.
Das macht neugierig!!
Erzähl mehr!!
Danke und Gruß von
Bes
Dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Er trägt mit Sicherheit dazu bei, das Bakshish aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Ich habe zum Beispiel am Hatscheptsut-Tempel ein schönes Beispiel einer ägyptischen "Ich-AG" erlebt:
Ein alter Ägypter hat in der kleinen Hathorkapelle einen sogenannten Fotographierpunkt errichtet.
Das heißt, er hat in einer Ecke ein paar Steine aufgeschichtet, damit wir Touris von diesem erhöhten Standpunkt aus besser das Relief mit dem von der Hathorkuh trinkendem Pharao photographieren können.
Dabei ist er immer so freundlich und hilfsbereit, dass es mir jedesmal ein paar LE Bakshish wert ist.
Was ich aber trotzdem weiterhin verurteile, sind Leute wie der Matrose bei meiner letzten Nillkreuzfahrt 2003, der um das Schiff schlich und bei jedem geöffnetem Fenster um "Bakshish" fragte.
Allerdings war der nach ein paar Tagen verschwunden. Da muß wohl die Schiffsführung eingegriffen haben.
Zumal ich damit eine am Ende heitere, im Verlauf aber durchaus bedenkliche Situation meistern konnte ..... aber das, das ist eine laaange Geschichte!
Das macht neugierig!!
Erzähl mehr!!
Danke und Gruß von
Bes
...auf weinfarbenem Meer segelnd zu anderen Menschen...
Homer, Odyssee, 1. Gesang, Vers 183
Homer, Odyssee, 1. Gesang, Vers 183
Hallo nebtaui,
gruss chateri
Dem kann ich mich nur anschließen und hätte eine grosse bitte an dich: Macht es dir etwas aus, dich zu registrieren, denn ich erinnere mich an mehr beiträge von dir, die ich mit großem vergnügen gelesen habe. Allerdings ist es mir nicht möglich, diese nochmal nachzulesen, denn ich kann mich nicht erinnern, wo sie denn stehen. Bei registrierten besuchern und schreibern wäre das aber kein problem. Also sei so nett und denk mal drüber nach.bes hat geschrieben:Dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen
gruss chateri
"Schön aber ist es, wenn die Hände der Menschen Pyramiden bauen..."
Aus den Mahnworten des Ipuwer, Papyrus Leiden 344 (um 1292-1186 v.Chr., 19.Dyn.)
Aus den Mahnworten des Ipuwer, Papyrus Leiden 344 (um 1292-1186 v.Chr., 19.Dyn.)
Werd ich machen!
Salam!
Da mein PC aber in der nächsten Stunde wegen Totalumbaus gänzlich vom Netz geht, verschieb ich das auf nachmittags oder spätestens morgen früh. Ich werbe um Verständnis.
Auch noch 'ne amüsante "Ich-AG" (genialer Ausdruck übrigens dafür!):
Im Philae-Tempel schwirren im Pronaos meist drei seeeehr malerische Ägypter in schneeweißen Gelabyias herum, immer frisch rasiert, lächelnd und offensichtlich nun wirklich ohne jede Aufgabe. Spaß hatte ich, als ich den Grund ihres Dortseins herausfand: sie waren mobile Motive! Sie gruppierten sich willig vor Säulen, Bildwänden, mimten ein tiefes Gespräch bis es "Klick!" sagte und fragten dann, höflich zumeist, nach einer geringen "Aufwandsentschädigung".
Einer immer völlig unvermuteten High-Tech-Lösung am Handgelenk habhaft, trickste ich die drei aus. Ich hatte noch letztes Jahr eine Armbanduhr mit eingebauter Kamera, wunderbar für unentdeckte Fotografierarbeiten! So bildete ich die drei ab; aufgrund technischer Einschränkungen nur ein wenig mehr als Passfoto-groß und grobkörnig, für mich aber eine geniale Erinnerung!
Natürlich gibt es, um auch die schlechten Beispiele nicht zu vergessen, immer wieder negative Ausreißer. Gerade an den Pyramiden haben mich die Souvenirverkäufer derart abgenervt, daß ich sie wild gestikulierend und mehr brüllend als "nur" laut heftig allesamt in ihre Schranken wies. Einen von ihnen fragte ich, ob er Muslim sei. Als er nickte, fragte ich ihn, ob er noch ganz richtig ticken würde, ob er sich nicht schäme. Er errötete und bewegte sich, nur noch als Beule im Sand, von hinnen.
Aber mein stetig wiederholtes Credo: willst du den nackten, echten und puren Orient erleben, verlasse ausgetretene Touripfade und begib dich konsequent dorthin, wo man keinen Europäer oder sonstig fremden mehr vermutet. Zack! Schon bist du, so jedenfalls meine ganz persönliche Erfahrung, diese leidigen "Begleiterscheinungen" einfach los. In diesen Gefilden wirkt der reine Orient, der reine Islam - Forderungen sind zumeist sehr realistisch, selten bis niemals aufdringlich (geschweige denn unverschämt!) und immer sehr, sehr menschlich.
Völlig unaufgefordert ist mir in Kairo diverse Male von buchstäblich irgendwelchen, zufällig vorüberflanierenden Passanten geholfen worden. Als ich einmal außerstande war, einem Taxifahrer mein Ziel verständlich machen zu wollen, löste sich ein älterer Mann aus der Menge, steuerte auf mich zu und fragte sehr höflich, wohin ich denn wolle. Als ich es IHM verständlich gemacht hatte, redete er mit dem Fahrer und noch bevor ich mich möglichst wortreich bedanken konnte, war er auch schon verschwunden. Übrigens also auch ohne einen Piaster Bakshish.
Gruß
Michael
Da mein PC aber in der nächsten Stunde wegen Totalumbaus gänzlich vom Netz geht, verschieb ich das auf nachmittags oder spätestens morgen früh. Ich werbe um Verständnis.
Auch noch 'ne amüsante "Ich-AG" (genialer Ausdruck übrigens dafür!):
Im Philae-Tempel schwirren im Pronaos meist drei seeeehr malerische Ägypter in schneeweißen Gelabyias herum, immer frisch rasiert, lächelnd und offensichtlich nun wirklich ohne jede Aufgabe. Spaß hatte ich, als ich den Grund ihres Dortseins herausfand: sie waren mobile Motive! Sie gruppierten sich willig vor Säulen, Bildwänden, mimten ein tiefes Gespräch bis es "Klick!" sagte und fragten dann, höflich zumeist, nach einer geringen "Aufwandsentschädigung".
Einer immer völlig unvermuteten High-Tech-Lösung am Handgelenk habhaft, trickste ich die drei aus. Ich hatte noch letztes Jahr eine Armbanduhr mit eingebauter Kamera, wunderbar für unentdeckte Fotografierarbeiten! So bildete ich die drei ab; aufgrund technischer Einschränkungen nur ein wenig mehr als Passfoto-groß und grobkörnig, für mich aber eine geniale Erinnerung!
Natürlich gibt es, um auch die schlechten Beispiele nicht zu vergessen, immer wieder negative Ausreißer. Gerade an den Pyramiden haben mich die Souvenirverkäufer derart abgenervt, daß ich sie wild gestikulierend und mehr brüllend als "nur" laut heftig allesamt in ihre Schranken wies. Einen von ihnen fragte ich, ob er Muslim sei. Als er nickte, fragte ich ihn, ob er noch ganz richtig ticken würde, ob er sich nicht schäme. Er errötete und bewegte sich, nur noch als Beule im Sand, von hinnen.
Aber mein stetig wiederholtes Credo: willst du den nackten, echten und puren Orient erleben, verlasse ausgetretene Touripfade und begib dich konsequent dorthin, wo man keinen Europäer oder sonstig fremden mehr vermutet. Zack! Schon bist du, so jedenfalls meine ganz persönliche Erfahrung, diese leidigen "Begleiterscheinungen" einfach los. In diesen Gefilden wirkt der reine Orient, der reine Islam - Forderungen sind zumeist sehr realistisch, selten bis niemals aufdringlich (geschweige denn unverschämt!) und immer sehr, sehr menschlich.
Völlig unaufgefordert ist mir in Kairo diverse Male von buchstäblich irgendwelchen, zufällig vorüberflanierenden Passanten geholfen worden. Als ich einmal außerstande war, einem Taxifahrer mein Ziel verständlich machen zu wollen, löste sich ein älterer Mann aus der Menge, steuerte auf mich zu und fragte sehr höflich, wohin ich denn wolle. Als ich es IHM verständlich gemacht hatte, redete er mit dem Fahrer und noch bevor ich mich möglichst wortreich bedanken konnte, war er auch schon verschwunden. Übrigens also auch ohne einen Piaster Bakshish.
Gruß
Michael
Hallo michael,
solltest du dies jemals lesen (man kann ja nie sagen, was ein "totalumbau" am pc bewirkt) wirst du erfahren, dass ich dir vollkommen beipflichte. Die "jäger" bei den pyramiden und die aufdringlichen bettelnden mütter mit kleinkindern in der nähe des sphinx (praktischerweise gleich bei pizza hut) sind nun wirklich die absolute ausnahme. Und wenn ich es auch noch nicht geschaftt habe, mich vollkommen selbstständig in ägypten zu bewegen, so war doch mein ausflug nach meidum und weiter in die oase fayum sowie die fahrt mit einer ganz kleinen gruppe durch mittelägypten von cairo nach luxor eines der allerschönsten ägytenerlebnisse. Unvergesslich die einkäufe für´s mittagessen, wo wir bestaunt wurden, als kämen wir von einem anderen stern.
gruss chateri, der sich auf weiter berichte freut.
solltest du dies jemals lesen (man kann ja nie sagen, was ein "totalumbau" am pc bewirkt) wirst du erfahren, dass ich dir vollkommen beipflichte. Die "jäger" bei den pyramiden und die aufdringlichen bettelnden mütter mit kleinkindern in der nähe des sphinx (praktischerweise gleich bei pizza hut) sind nun wirklich die absolute ausnahme. Und wenn ich es auch noch nicht geschaftt habe, mich vollkommen selbstständig in ägypten zu bewegen, so war doch mein ausflug nach meidum und weiter in die oase fayum sowie die fahrt mit einer ganz kleinen gruppe durch mittelägypten von cairo nach luxor eines der allerschönsten ägytenerlebnisse. Unvergesslich die einkäufe für´s mittagessen, wo wir bestaunt wurden, als kämen wir von einem anderen stern.
gruss chateri, der sich auf weiter berichte freut.
"Schön aber ist es, wenn die Hände der Menschen Pyramiden bauen..."
Aus den Mahnworten des Ipuwer, Papyrus Leiden 344 (um 1292-1186 v.Chr., 19.Dyn.)
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- nebtaui
- Kreuzfahrer
- Beiträge: 183
- Registriert: Do 26 Aug, 2004 11:36
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Vorsicht! Orientophiler Irrer unterwegs!
Salam!
Die Überschrift triffts, fürchte ich. Ich habe sie gewählt, um die Frage nach dem "zunächst ernsten, dann aber heiteren" Ereignis im Zusammenhang mit den Kulis zu beantworten.
Eines schönen Tages in Kairo grinste mich Freund Yehia schief an und wollte wissen, ob ich typisch europäisch feige sei. Nach heftigem Schütteln meines Kopfes packte er mich in seinen altersschwachen Fiat und wir quietschten nach Saqqara. Dort lösten wir brav unser Ticket für das Areal, betraten es auch und schlichen uns dann aber im Schutz der Sandhügel von dort fort in Richtung des Haremhab-Grabes. Die Augen damit voll aber noch immer im Soll auf dem Abenteuerkonto, ging es von da zu den Gräbern bzw. Sarkophagen der Frauen.
Streng gesperrtes Gelände .... was scherte es uns.
Plötzlich arabisches Kriegsgeschrei und Yehia erbleichte. Erwischt. Drei kamelberittene Militärs, mit Kalaschnikows im Anschlag, froren unsere Füße an ihrem gegenwärtigen Fleck an. Mit leisem Zittern in der Stimme sagte Yehia, er wolle sehen, was sich machen liesse. Um nicht auch noch von anderen gesehen zu werden, kroch er mehr als das er lief zu ihnen. Ein langes Palaver hub an.
Yehia kroch zurück und fragte, wieviel Geld ich dabei hätte. Ich gab ihm gut und gern 50 Pfund.
Das Palaver ging weiter, Yehia kroch wieder zu mir. Ich hätte doch bestimmt noch ein paar von den Kulis. Mein Herz tat einen gewaltigen Hüpfer, hatte ich doch erst zwei Stunden zuvor meinen Restvorrat (so ungefähr 30 Stück!) rein zufällig in die Jacke gesteckt. Sie waren mir auf meinem Zimmer in die Hände gefallen und ich wollte sie nicht neuerlich verstauen müssen. "Die brauchste ja eh." dachte ich, "und in der Riesentasche merkste die gar nicht."
Ich drückte Yehia gut und gern zehn Stück in die Hand.
Knapp zehn Minuten kroch er wieder zu mir.
"Die Schwester von dem da" er zeigte auf den pampigsten von den beiden, "die hat auch Kinder.", also gab ich ihm noch zehn.
Nach endlosen Unterredungen kroch er weißen Gesichts und weichen Knien zu mir zurück. Während er mich mit sich fortzog, stieß er in seinem unvergeßlichen Tonfall hervor:
"Scheisssssendreck."
Abends dann, es war ja Ramadan, schlugen wir uns beim Essen aber wieder fröhlich lachend auf die Schenkel.
Ohne Frage. Mir WAR das Risiko BEKANNT. Hier wurde kein unwissender Touri in eine Gefahr geführt.
Letztes Jahr habe ich (orientophiler Irrer eben!) in Karnak sowas ähnliches durchgezogen, aber da kam uns nichts Uniformiertes in die Quere. In Ermangelung des Freundes war diesmal ich es selbst, der die Sache vorsichtig in den Stiel stieß. Zu meinem allergrößten Vergnügen aber stiftete ich einen Mitreisenden Studenten der Ägyptologie, der seinen Studiengegenstand Ägypten das allererste Mal besuchte, zur Mittäterschaft an. Herrlich! Seine Augen wurden groß wie Untertassen und ihm war die ganze Angelegenheit überhaupt nicht geheuer. Wir flitzten wie die Wiesel zwischen den Steinen durch und unser Führer pfiff manchmal wie ein Erdmännchen, wenn wir mal wieder Staub fressen mussten.
Der Genuß aber war unvergleichlich! Es dürfte nicht viele geben, die den 5. Pylon (der, der mit den berühmten "talatat" des Echnaton'schen Heiligtumes gefüllt ist!) direkt aus der Nähe betrachten konnte / kann ..... hehehehe .... wens interessiert, der begutachte meine hp.
Ich will nicht behaupten, dass ich mich völlig selbstständig in ganz Ägypten bewegen könnte oder auch nur wollte. Dazu bin ich (noch) nicht fähig ... aber ich arbeite daran.
Auf keinen Fall rate ich irgendjemandem mit etwas schwächeren Nerven dazu, mich auf meinen Reisen zu begleiten ...
Gruß
Michael
Die Überschrift triffts, fürchte ich. Ich habe sie gewählt, um die Frage nach dem "zunächst ernsten, dann aber heiteren" Ereignis im Zusammenhang mit den Kulis zu beantworten.
Eines schönen Tages in Kairo grinste mich Freund Yehia schief an und wollte wissen, ob ich typisch europäisch feige sei. Nach heftigem Schütteln meines Kopfes packte er mich in seinen altersschwachen Fiat und wir quietschten nach Saqqara. Dort lösten wir brav unser Ticket für das Areal, betraten es auch und schlichen uns dann aber im Schutz der Sandhügel von dort fort in Richtung des Haremhab-Grabes. Die Augen damit voll aber noch immer im Soll auf dem Abenteuerkonto, ging es von da zu den Gräbern bzw. Sarkophagen der Frauen.
Streng gesperrtes Gelände .... was scherte es uns.
Plötzlich arabisches Kriegsgeschrei und Yehia erbleichte. Erwischt. Drei kamelberittene Militärs, mit Kalaschnikows im Anschlag, froren unsere Füße an ihrem gegenwärtigen Fleck an. Mit leisem Zittern in der Stimme sagte Yehia, er wolle sehen, was sich machen liesse. Um nicht auch noch von anderen gesehen zu werden, kroch er mehr als das er lief zu ihnen. Ein langes Palaver hub an.
Yehia kroch zurück und fragte, wieviel Geld ich dabei hätte. Ich gab ihm gut und gern 50 Pfund.
Das Palaver ging weiter, Yehia kroch wieder zu mir. Ich hätte doch bestimmt noch ein paar von den Kulis. Mein Herz tat einen gewaltigen Hüpfer, hatte ich doch erst zwei Stunden zuvor meinen Restvorrat (so ungefähr 30 Stück!) rein zufällig in die Jacke gesteckt. Sie waren mir auf meinem Zimmer in die Hände gefallen und ich wollte sie nicht neuerlich verstauen müssen. "Die brauchste ja eh." dachte ich, "und in der Riesentasche merkste die gar nicht."
Ich drückte Yehia gut und gern zehn Stück in die Hand.
Knapp zehn Minuten kroch er wieder zu mir.
"Die Schwester von dem da" er zeigte auf den pampigsten von den beiden, "die hat auch Kinder.", also gab ich ihm noch zehn.
Nach endlosen Unterredungen kroch er weißen Gesichts und weichen Knien zu mir zurück. Während er mich mit sich fortzog, stieß er in seinem unvergeßlichen Tonfall hervor:
"Scheisssssendreck."
Abends dann, es war ja Ramadan, schlugen wir uns beim Essen aber wieder fröhlich lachend auf die Schenkel.
Ohne Frage. Mir WAR das Risiko BEKANNT. Hier wurde kein unwissender Touri in eine Gefahr geführt.
Letztes Jahr habe ich (orientophiler Irrer eben!) in Karnak sowas ähnliches durchgezogen, aber da kam uns nichts Uniformiertes in die Quere. In Ermangelung des Freundes war diesmal ich es selbst, der die Sache vorsichtig in den Stiel stieß. Zu meinem allergrößten Vergnügen aber stiftete ich einen Mitreisenden Studenten der Ägyptologie, der seinen Studiengegenstand Ägypten das allererste Mal besuchte, zur Mittäterschaft an. Herrlich! Seine Augen wurden groß wie Untertassen und ihm war die ganze Angelegenheit überhaupt nicht geheuer. Wir flitzten wie die Wiesel zwischen den Steinen durch und unser Führer pfiff manchmal wie ein Erdmännchen, wenn wir mal wieder Staub fressen mussten.
Der Genuß aber war unvergleichlich! Es dürfte nicht viele geben, die den 5. Pylon (der, der mit den berühmten "talatat" des Echnaton'schen Heiligtumes gefüllt ist!) direkt aus der Nähe betrachten konnte / kann ..... hehehehe .... wens interessiert, der begutachte meine hp.
Ich will nicht behaupten, dass ich mich völlig selbstständig in ganz Ägypten bewegen könnte oder auch nur wollte. Dazu bin ich (noch) nicht fähig ... aber ich arbeite daran.
Auf keinen Fall rate ich irgendjemandem mit etwas schwächeren Nerven dazu, mich auf meinen Reisen zu begleiten ...
Gruß
Michael
<<< Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst niemals mehr woanders stillen. >>>
Hallo Michael oder nebtaui,
schön dass er dich wieder mag dein pc und schön, dass du dich angemeldet hast. So konnte ich auf die schnelle schon mal einen kurzen blick auf deine hp werfen. Freue mich sehr, dort weiterstöbern zu können.
Deine erlebnisse z.B. in luxor kann ich gut nachvollziehen, denn wer dort alleine unterwegs ist wird unweigerlich gebeten, näher zu treten. Ich glaube fast, tempelwächter und polizei teilen sich das bakschisch. Ähnlich erging es mir in Edfu bei den ausgrabungen der priesterstadt, nur dass mich dort der polizist gleich persönlich geführt hat. Ich denke, man muss seine "angst", die man beim ersten und zweiten besuch wahrscheinlich ganz automatisch hat, einfach ablegen und sich dementsprechend verhalten. Dann ist vieles in ägypten möglich, was eigentlich nicht möglich sein dürfte. Ich meine hier nicht eine führung in begleitung von Herrn von Däniken durch das gesperrte serapeum, denn dass mit geld und einfluss alles machbar ist auf dieser welt, wird uns leider immer wieder bewiesen. Ich meine damit die kleinen begebenheiten, von denen du so schön berichtest.
Gruss chateri
P.S. Jetzt bin ich mal gespannt, ob uli was zu deiner signatur schreibt.
schön dass er dich wieder mag dein pc und schön, dass du dich angemeldet hast. So konnte ich auf die schnelle schon mal einen kurzen blick auf deine hp werfen. Freue mich sehr, dort weiterstöbern zu können.
Deine erlebnisse z.B. in luxor kann ich gut nachvollziehen, denn wer dort alleine unterwegs ist wird unweigerlich gebeten, näher zu treten. Ich glaube fast, tempelwächter und polizei teilen sich das bakschisch. Ähnlich erging es mir in Edfu bei den ausgrabungen der priesterstadt, nur dass mich dort der polizist gleich persönlich geführt hat. Ich denke, man muss seine "angst", die man beim ersten und zweiten besuch wahrscheinlich ganz automatisch hat, einfach ablegen und sich dementsprechend verhalten. Dann ist vieles in ägypten möglich, was eigentlich nicht möglich sein dürfte. Ich meine hier nicht eine führung in begleitung von Herrn von Däniken durch das gesperrte serapeum, denn dass mit geld und einfluss alles machbar ist auf dieser welt, wird uns leider immer wieder bewiesen. Ich meine damit die kleinen begebenheiten, von denen du so schön berichtest.
Gruss chateri
P.S. Jetzt bin ich mal gespannt, ob uli was zu deiner signatur schreibt.
"Schön aber ist es, wenn die Hände der Menschen Pyramiden bauen..."
Aus den Mahnworten des Ipuwer, Papyrus Leiden 344 (um 1292-1186 v.Chr., 19.Dyn.)
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Re: Vorsicht! Orientophiler Irrer unterwegs!
Hallo nebtaui,
Du hast einen richtig spannenden Erzählstil!
Hab ich gemacht.
Leider kam dann
[center]Diese Website ist momentan nicht verfügbar
Die aufgerufene Web-Site hat die Anzahl der möglichen Abrufe überschritten.
Der Zugriff auf diese Site wird innerhalb der nächsten Stunde wieder möglich sein. Versuchen Sie es dann bitte erneut.[/center]
Das hat wohl noch mehr Leute interessiert
Du solltest Dich vielleicht mal nach einem Webspeicherplatz umschauen, der solche Begrenzungen nicht hat
Kostenlosen gibt es z.B. bei www.piranho.de
unbegrenzt Speicherplatz
keine Zwangswerbung
unbegrenzt Traffic
allerdings dürfen Dateien nicht grösser als 100 kb sein (ist aber machbar) und man kann nicht per FTP uploaden, sondern nur per Browser-Upload.
Sorry an alle anderen, bin schon wieder vom Thema abgewichen
Gruß
Uli
Du hast einen richtig spannenden Erzählstil!
nebtaui hat geschrieben:.... wens interessiert, der begutachte meine hp.
Hab ich gemacht.
Leider kam dann
[center]Diese Website ist momentan nicht verfügbar
Die aufgerufene Web-Site hat die Anzahl der möglichen Abrufe überschritten.
Der Zugriff auf diese Site wird innerhalb der nächsten Stunde wieder möglich sein. Versuchen Sie es dann bitte erneut.[/center]
Das hat wohl noch mehr Leute interessiert
Du solltest Dich vielleicht mal nach einem Webspeicherplatz umschauen, der solche Begrenzungen nicht hat
Kostenlosen gibt es z.B. bei www.piranho.de
unbegrenzt Speicherplatz
keine Zwangswerbung
unbegrenzt Traffic
allerdings dürfen Dateien nicht grösser als 100 kb sein (ist aber machbar) und man kann nicht per FTP uploaden, sondern nur per Browser-Upload.
Sorry an alle anderen, bin schon wieder vom Thema abgewichen
Gruß
Uli
P.S. Jetzt bin ich mal gespannt, ob uli was zu deiner signatur schreibt.
http://www.isis-und-osiris.de/isisosiri ... =nilwasser
Gruß
Uli
- nebtaui
- Kreuzfahrer
- Beiträge: 183
- Registriert: Do 26 Aug, 2004 11:36
- Wohnort: Münsterland
- Kontaktdaten:
Nilwasser & Erzählstil & Co. ....
Salam allenthalben!
Zunächst einmal vielen Dank für die Blumen .... man gibt sich ja Mühe.
Habe mich übrigens köstlich amüsiert; daß meine Signatur als Zitat des (grooooßartigen!!) Waltari identifiziert wurde, wundert mich jetzt aber nicht mehr. Ich treffe hier viel Sachkompetenz an! Ich kenne meinen "Sinuhe" nach mehr als dreimaliger Lektüre in Auszügen bereits auswendig. Ich muß Waltari leider bestätigen und ich habe erst nach meinem Besuch in Kairo begriffen, was ein Kumpel von mir mit seiner Warnung meinte.
Als er erfahren hatte, daß das Ticket im Zulauf war, zog er mich auf die Seite. "Du." druckste er herum. "Du weißt aber, was du da tust, oder?" - das klang ja schon bedrohlich. Ich frage ihn, was er da meine. "Dir ist doch klar, daß du, wenn du jetzt wirklich fährst, immer wieder da hin musst?" - ich nickte stumm, aber damals noch mehr im Scherz.
Als ich zurück war, galt mein erster Anruf diesem Freund. Als ich ihm sagte, es sei wie angekündigt passiert und der Stachel säße korrekt, lachte er NICHT.
Heulen hätt ich können als ich an Bord der Feluke bei Assuan gerade mal soviel Mut zusammenkriegte, für die Dauer von Sekunden in der Mitte des Nils den linken Zeigefinger bis kurz vorm ersten Gelenk in die Mutter aller Ströme zu tunken. Aber ich verstehe das. Drang, ja fast Zwang, solches oder noch ganz anderes zu tun, werden vor Ort für den ägyptisch völlig Infizierten nahezu übermächtig. Ich zähle zu denjenigen, für die die unmittelbare Berührung mit den Gefilden des Sobek eine fast mystische Bedeutung bekommen hat!
Aber wie ich hörte, soll angeblich alles (aufbereitete und in Flaschen verkaufte) Trinkwasser wie z.B. "Baraka" grundsätzlich immer direkt aus dem Nil gewonnen worden sein. Infolgedessen hat jeder, der schon am Nil sein Wässerchen in einem Cafè geschlabbert hat, vollautomatisch vom Nil genippt. Auf meinen Touren im Süden habe ich das Zeugs buchstäblich fließend in mich hineingekippt. Mein scherzhaft getauftes "dersert-pack" bestand aus: ausreichend Zigarretten, Sonnencreme, und mindestens einer großen Flasche indirektem Nil!
Ein Bilharzioseunverdächtiges Vollbad könnte man ja theoretisch im Nassersee nehmen, wie mich aber Mohammed informierte, drohen dort zwar keine Ein-, wohl aber doch beträchtliche Mehrzeller: Nilkrokodile. Seinen Angaben nach tut denen das von der Internationalen Tierschutzbehörde ausgesprochene Tötungsverbot sehr wohl; sie vermehren sich ungebremst und sollen für angesiedelte Dörfer zu einer nennenswerten Gefahr werden. Ich konnte damals und kann das auch heut noch nicht mangels eigener Recherche (wegen körpereigener Faulheit) verifizieren, seinen Erzählungen nach aber sind etliche Anträge der ägyptischen Regierung auf Erteilung von Abschußlizenzen abgeschmettert worden. Aber Mohammed war auch ein Schlitzohr, ab und zu entglitt ihm seine Erfahrung mit Deutschen und ihrem neutralen Informationsbedürfnis und der orientalische Beduinenerzähler drang ungehemmt durch ....
Die Zugriffsbegrenzung meiner hp tut mir aufrichtig leid. Dass sie mittlerweile überaltert ist und überdringlichst einer Aktualisierung bedarf, umso mehr. Das Angebot des anderen hostings werde ich mit großem Interesse unter die Lupe nehmen; langsam nervt mich bei Kontrollbesuchen die Zwangswerbung doch ganz schön!
Gruß
Michael
Zunächst einmal vielen Dank für die Blumen .... man gibt sich ja Mühe.
Habe mich übrigens köstlich amüsiert; daß meine Signatur als Zitat des (grooooßartigen!!) Waltari identifiziert wurde, wundert mich jetzt aber nicht mehr. Ich treffe hier viel Sachkompetenz an! Ich kenne meinen "Sinuhe" nach mehr als dreimaliger Lektüre in Auszügen bereits auswendig. Ich muß Waltari leider bestätigen und ich habe erst nach meinem Besuch in Kairo begriffen, was ein Kumpel von mir mit seiner Warnung meinte.
Als er erfahren hatte, daß das Ticket im Zulauf war, zog er mich auf die Seite. "Du." druckste er herum. "Du weißt aber, was du da tust, oder?" - das klang ja schon bedrohlich. Ich frage ihn, was er da meine. "Dir ist doch klar, daß du, wenn du jetzt wirklich fährst, immer wieder da hin musst?" - ich nickte stumm, aber damals noch mehr im Scherz.
Als ich zurück war, galt mein erster Anruf diesem Freund. Als ich ihm sagte, es sei wie angekündigt passiert und der Stachel säße korrekt, lachte er NICHT.
Heulen hätt ich können als ich an Bord der Feluke bei Assuan gerade mal soviel Mut zusammenkriegte, für die Dauer von Sekunden in der Mitte des Nils den linken Zeigefinger bis kurz vorm ersten Gelenk in die Mutter aller Ströme zu tunken. Aber ich verstehe das. Drang, ja fast Zwang, solches oder noch ganz anderes zu tun, werden vor Ort für den ägyptisch völlig Infizierten nahezu übermächtig. Ich zähle zu denjenigen, für die die unmittelbare Berührung mit den Gefilden des Sobek eine fast mystische Bedeutung bekommen hat!
Aber wie ich hörte, soll angeblich alles (aufbereitete und in Flaschen verkaufte) Trinkwasser wie z.B. "Baraka" grundsätzlich immer direkt aus dem Nil gewonnen worden sein. Infolgedessen hat jeder, der schon am Nil sein Wässerchen in einem Cafè geschlabbert hat, vollautomatisch vom Nil genippt. Auf meinen Touren im Süden habe ich das Zeugs buchstäblich fließend in mich hineingekippt. Mein scherzhaft getauftes "dersert-pack" bestand aus: ausreichend Zigarretten, Sonnencreme, und mindestens einer großen Flasche indirektem Nil!
Ein Bilharzioseunverdächtiges Vollbad könnte man ja theoretisch im Nassersee nehmen, wie mich aber Mohammed informierte, drohen dort zwar keine Ein-, wohl aber doch beträchtliche Mehrzeller: Nilkrokodile. Seinen Angaben nach tut denen das von der Internationalen Tierschutzbehörde ausgesprochene Tötungsverbot sehr wohl; sie vermehren sich ungebremst und sollen für angesiedelte Dörfer zu einer nennenswerten Gefahr werden. Ich konnte damals und kann das auch heut noch nicht mangels eigener Recherche (wegen körpereigener Faulheit) verifizieren, seinen Erzählungen nach aber sind etliche Anträge der ägyptischen Regierung auf Erteilung von Abschußlizenzen abgeschmettert worden. Aber Mohammed war auch ein Schlitzohr, ab und zu entglitt ihm seine Erfahrung mit Deutschen und ihrem neutralen Informationsbedürfnis und der orientalische Beduinenerzähler drang ungehemmt durch ....
Die Zugriffsbegrenzung meiner hp tut mir aufrichtig leid. Dass sie mittlerweile überaltert ist und überdringlichst einer Aktualisierung bedarf, umso mehr. Das Angebot des anderen hostings werde ich mit großem Interesse unter die Lupe nehmen; langsam nervt mich bei Kontrollbesuchen die Zwangswerbung doch ganz schön!
Gruß
Michael
<<< Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst niemals mehr woanders stillen. >>>
Hallo michael,
wer weiss schon immer was drin ist. Aber dass die gängigen wassermarken in ägypten, ausgenommenvon den kleinen schmutzigen strassenjungen, die immer frech grinsen, aus dem nil gewonnen wird, kann ich eigentlich nicht glauben. Ausserdem verschreckst du damit die ganzen hurghadereisenden, die vor lauter perenterol keinen platz mehr für ein bikinioberteil in ihrem koffer haben. Alles verstehe ich zwar nicht, aber schau doch mal da nach: http://www.egy.com/problematica/96-09-21.shtml. Und woher der name "baraka" kommt ist mir jetzt auch klar: http://www.schweizerbart.de/pubs/journa ... er/132/637
gruss chateri
und wenn du es nicht weitersagst: Ich nehme zum zähneputzen leitungswasser und meine drei tropfen nilwasser gehören zum ritual einer reise an den nil
wer weiss schon immer was drin ist. Aber dass die gängigen wassermarken in ägypten, ausgenommenvon den kleinen schmutzigen strassenjungen, die immer frech grinsen, aus dem nil gewonnen wird, kann ich eigentlich nicht glauben. Ausserdem verschreckst du damit die ganzen hurghadereisenden, die vor lauter perenterol keinen platz mehr für ein bikinioberteil in ihrem koffer haben. Alles verstehe ich zwar nicht, aber schau doch mal da nach: http://www.egy.com/problematica/96-09-21.shtml. Und woher der name "baraka" kommt ist mir jetzt auch klar: http://www.schweizerbart.de/pubs/journa ... er/132/637
gruss chateri
und wenn du es nicht weitersagst: Ich nehme zum zähneputzen leitungswasser und meine drei tropfen nilwasser gehören zum ritual einer reise an den nil
"Schön aber ist es, wenn die Hände der Menschen Pyramiden bauen..."
Aus den Mahnworten des Ipuwer, Papyrus Leiden 344 (um 1292-1186 v.Chr., 19.Dyn.)
Aus den Mahnworten des Ipuwer, Papyrus Leiden 344 (um 1292-1186 v.Chr., 19.Dyn.)
salam nebtaui
wenn ich deine berichte und erlebnisse so lesen könnten sie ja fast von mir sein. ich schaffe das aber leider nicht so toll in worte zu packen wie du. aber bilder sagen ja auch mehr als worte.
wir gehören zu den wenigen die auch in dem 9. pylon waren (der mit den "Talatat" Blöcken ist nur so nebenbei der 9. und nicht der 5.)
wenn du dich ein wenig auf unsere HP herumtreibst wirst du schnell merken das wir auch leidenschaftliche "outdoor" reisende sind um nicht zu sagen das wir eben in alle löcher krabben die "erkundungs" würdig aussehen.
ma salama
...isis....
alle bilder findet ihr hier --> http://www.isis-und-osiris.de/isisosiri ... rnak1.html
wenn ich deine berichte und erlebnisse so lesen könnten sie ja fast von mir sein. ich schaffe das aber leider nicht so toll in worte zu packen wie du. aber bilder sagen ja auch mehr als worte.
nebtaui hat geschrieben:Es dürfte nicht viele geben, die den 5. Pylon (der, der mit den berühmten "talatat" des Echnaton'schen Heiligtumes gefüllt ist!) direkt aus der Nähe betrachten konnte / kann ..... hehehehe .... wens interessiert, der begutachte meine hp.
wir gehören zu den wenigen die auch in dem 9. pylon waren (der mit den "Talatat" Blöcken ist nur so nebenbei der 9. und nicht der 5.)
wenn du dich ein wenig auf unsere HP herumtreibst wirst du schnell merken das wir auch leidenschaftliche "outdoor" reisende sind um nicht zu sagen das wir eben in alle löcher krabben die "erkundungs" würdig aussehen.
ma salama
...isis....
alle bilder findet ihr hier --> http://www.isis-und-osiris.de/isisosiri ... rnak1.html
- nebtaui
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- Beiträge: 183
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Absoult genial!
Salam Isis!
Ihr scheint mir ja wirklich ein paar ganz Umtriebige zu sein!
Angesichts der Menschenmassen, die sich konsequent und brav immer innerhalb der Absperrungen bewegen bin ich nun wirlich sofort davon ausgegangen, daß den von Euch spitzenmäßig bebilderten Ausblick nur ein winziger Bruchteil der Besucher genießt. Zumal die Geschichte hinter diesem Pylon eine wirklich hochinteressante ist! Den Irrtum mit der "5" des Pylones habe ich im Denkkästchen korrigiert, dank für den Hinweis!
Andere angebotene "Spezialexkursionen" lehne ich gewohnheitsmäßig zum Segen der Monumente ab; so schüttelte ich den Kopf, als der Wächter in der Mykerinos-Pyramide mir anbot, in die vergitterten Seitenkammern hinunter zu steigen. Die sieht man vom Gang aus fast ebenso gut, als wenn man dem Bauwerk diesen Trittschock nun auch noch zumutet.
Aber Ihr werdet doch wohl den kleinen Block auf dem unteren Foto in der Wand nicht eigenhändig herausgepuhlt haben .... ?
Gruß
Nebtaui
Ihr scheint mir ja wirklich ein paar ganz Umtriebige zu sein!
Angesichts der Menschenmassen, die sich konsequent und brav immer innerhalb der Absperrungen bewegen bin ich nun wirlich sofort davon ausgegangen, daß den von Euch spitzenmäßig bebilderten Ausblick nur ein winziger Bruchteil der Besucher genießt. Zumal die Geschichte hinter diesem Pylon eine wirklich hochinteressante ist! Den Irrtum mit der "5" des Pylones habe ich im Denkkästchen korrigiert, dank für den Hinweis!
Andere angebotene "Spezialexkursionen" lehne ich gewohnheitsmäßig zum Segen der Monumente ab; so schüttelte ich den Kopf, als der Wächter in der Mykerinos-Pyramide mir anbot, in die vergitterten Seitenkammern hinunter zu steigen. Die sieht man vom Gang aus fast ebenso gut, als wenn man dem Bauwerk diesen Trittschock nun auch noch zumutet.
Aber Ihr werdet doch wohl den kleinen Block auf dem unteren Foto in der Wand nicht eigenhändig herausgepuhlt haben .... ?
Gruß
Nebtaui
<<< Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst niemals mehr woanders stillen. >>>
Zum eigentlichen Thema dieses threads möchte ich noch folgendes hinzufügen:
Eure Beiträge waren sehr aufschlußreich und helfen Neulingen hoffentlich ihren ersten Schock beim "Kofferträger", bzw. dem "Kofferwagenholer" mit ausgestreckter Hand zu überwinden, bzw. das Thema Bakschisch richtig zu verstehen, die schwarzen Schafe zu unterscheiden und die Ägypter nicht als lästiges Beiwerk zu betrachten, sondern als überaus interessante Mitmenschen, die es kennenzulernen lohnt.
Auch unser Rucksack ist immer prall gefüllt mit Kulis, Pflastern, Luftballons und in diesem Jahr haben wir Isis Tip mit den Gummibärchen aufgegriffen. So wird auch bei uns immer auf Teufel komm raus gehandelt und dann gibt es ein paar Pfund mehr und einen Kuli dazu. Die Kinder haben sich riesig über die Gummibärchen gefreut. Am witzigsten fanden wir den ca. 10jährigen, der uns in Alt Qurna für 5 EUR zu den Noblen Gräbern führen wollte und uns ständig erzählte er bräuchte neue Schuhe für die Schule. Natürlich lief er barfuß. 5 EUR war es uns natürlich nicht wert, so haben wir uns erst einmal verlaufen und er feixte sich eins. Als wir mit den Gräbern fertig waren, war er leider verschwunden... Schade! Dafür haben wir dort einen netten alten mann kennengelernt, dessen Esel wir fotografierten. Auch er brauchte ein bischen Bakschisch für Futter, aber 2/3 Kulis machten ihn wirklich glücklich.
Bakschisch ist nicht die Erfindung der Ägypter um die Touristen zu schröpfen und zu ärgern. Die Almosenpflicht ist eine der 5 Grundsäulen des Islams. Der Reiche gibt dem Armen. 1 Pfund sind ca. 15 cent und die, oder wenn angebracht etwas mehr, gebe ich gerne für eine kleine Leistung die mir das Leben erleichtert oder einen netten Taxifahrer der bei 43°C im Schatten auf mich wartet. Oder einfach nur um den Menschen eine Freude zu machen wie mit einem Kuli z.B. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe, aber die sind leicht ausgemacht.
Sieht man allerdings eine bettelnde Frau auf der Straße, sollte man ruhig etwas beisteuern. Betteln ist auch in Ägypten nicht gern gesehen, bzw unter Ihrer Würde. Ist es trotzdem nötig kann man dafon ausgehen, dass hier wirklich ein Notfall vorliegt.
Was ich abehne ist allerdings die Trinkgeldpflicht auf den Kreuzfahrtschiffen. Rechnet man das Trinkgeld x Passagiere und teilt durch Besatzungsmitglieder, Busfahrer, Kutcher usw. kommt man auf einen Betrag von 10 EUR für jeden. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass jeder Zimmerboy, jeder Koch, geschweige denn der Kutscher 10 EUR bekommt? Ich denke das Geld wandert wo anders hin und das finde ich echt nicht in Ordnung.
Liebe grüße,
Johanna
Eure Beiträge waren sehr aufschlußreich und helfen Neulingen hoffentlich ihren ersten Schock beim "Kofferträger", bzw. dem "Kofferwagenholer" mit ausgestreckter Hand zu überwinden, bzw. das Thema Bakschisch richtig zu verstehen, die schwarzen Schafe zu unterscheiden und die Ägypter nicht als lästiges Beiwerk zu betrachten, sondern als überaus interessante Mitmenschen, die es kennenzulernen lohnt.
Auch unser Rucksack ist immer prall gefüllt mit Kulis, Pflastern, Luftballons und in diesem Jahr haben wir Isis Tip mit den Gummibärchen aufgegriffen. So wird auch bei uns immer auf Teufel komm raus gehandelt und dann gibt es ein paar Pfund mehr und einen Kuli dazu. Die Kinder haben sich riesig über die Gummibärchen gefreut. Am witzigsten fanden wir den ca. 10jährigen, der uns in Alt Qurna für 5 EUR zu den Noblen Gräbern führen wollte und uns ständig erzählte er bräuchte neue Schuhe für die Schule. Natürlich lief er barfuß. 5 EUR war es uns natürlich nicht wert, so haben wir uns erst einmal verlaufen und er feixte sich eins. Als wir mit den Gräbern fertig waren, war er leider verschwunden... Schade! Dafür haben wir dort einen netten alten mann kennengelernt, dessen Esel wir fotografierten. Auch er brauchte ein bischen Bakschisch für Futter, aber 2/3 Kulis machten ihn wirklich glücklich.
Bakschisch ist nicht die Erfindung der Ägypter um die Touristen zu schröpfen und zu ärgern. Die Almosenpflicht ist eine der 5 Grundsäulen des Islams. Der Reiche gibt dem Armen. 1 Pfund sind ca. 15 cent und die, oder wenn angebracht etwas mehr, gebe ich gerne für eine kleine Leistung die mir das Leben erleichtert oder einen netten Taxifahrer der bei 43°C im Schatten auf mich wartet. Oder einfach nur um den Menschen eine Freude zu machen wie mit einem Kuli z.B. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe, aber die sind leicht ausgemacht.
Sieht man allerdings eine bettelnde Frau auf der Straße, sollte man ruhig etwas beisteuern. Betteln ist auch in Ägypten nicht gern gesehen, bzw unter Ihrer Würde. Ist es trotzdem nötig kann man dafon ausgehen, dass hier wirklich ein Notfall vorliegt.
Was ich abehne ist allerdings die Trinkgeldpflicht auf den Kreuzfahrtschiffen. Rechnet man das Trinkgeld x Passagiere und teilt durch Besatzungsmitglieder, Busfahrer, Kutcher usw. kommt man auf einen Betrag von 10 EUR für jeden. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass jeder Zimmerboy, jeder Koch, geschweige denn der Kutscher 10 EUR bekommt? Ich denke das Geld wandert wo anders hin und das finde ich echt nicht in Ordnung.
Liebe grüße,
Johanna