salam
ich habe in der neuen ausgabe von ancient egypt magazine ( Nr. 123 Januar/Februar 2021)
einen bericht über drei gräber XV, IX, X aus dem mittleren reich gefunden.
der bericht stammt von Myriam Seco Álvarez und Javier Martínez Babón die daten zu den
funden beziehen sich auf diesen artikel.
damit ihr erst mal wisst wo sich die gräber befinden habe ich sie im bild eingezeichnet.
das grab XV (plan Nr.1) aus dem mittleren reich hat einen rechteckigen schacht der 1,60m breit,
3m lang und 4,85m in der tiefe misst.
das grab wurde in der antike schon von grabräubern heimgesucht und geplündert, was die „unordnung“
im gab selbst erklärte.
hier wurden unter anderem drei handklappern aus elfenbein entdeckt. an den klappern befinden sich
löcher wo sie einst wohl zusammengebunden waren. die innenseiten der teile sind glatt gehalten wobei
die außenseiten in der form der hände gestaltet wurden. selbst ein armreif und die finger bis zu der
ausarbeitung der fingernägel wurden nachgestellt.
der rechte teil des armes (bild oben) Inv. Nr. 15592 hat eine länge von 20,9 cm und
ist 3,3 cm breit. die linke seite (bild unten) also das gegenstück dazu Inv. Nr. 15593
ist 21,1 cm lang und auch 3,3 cm breit.
bei dem dritten teil das gefunden wurde handelt es sich um einen linken arm .
Inv. Nr. 15594 er ist 18,6 cm lang, am handgelenk 3,40 cm und am arm 3,60 cm breit.
das gegenstück dazu wurde leider nicht gefunden.
ein weiteres fundstück war ein zauberstab aus elfenbein der keinerlei dekoration
besitzt. Inv. Nr. 15636 aber ähnlichkeiten zu den in den assasif gräbern 819
und 836 gefundenen aufweist.
auch wurden hier im grab zwei fruchtbarkeitsfiguren aus kalkstein entdeckt.
diese hier mit der Inv. Nr. 15597 wurde in zwei teile zerbrochen vorgefunden,
sie hat die maße 6,70cm lang, 3,70cm breit und ist 2,20cm dick.
die figur besitzt keine füße, warum das so ist, ist noch nicht eindeutig geklärt und kann somit
nur spekuliert werden. ob es wohl einen magischen hintergrund dafür gibt das die figur
daran gehindert wird das grab und somit den verstorbenen zu verlassen ist z.b. eine theorie.
nun kommen wir zum zweiten grab mit der nummer IX (karte nr. 2)
das grab wurde 2012 gefunden und erforscht. es hat einen rechteckigen grabschacht der
1,60m breit, 3m lang ist und 4,90m in die tiefe misst. am ende befinden sich zwei
gegenüberliegende kammern. die nach osten ausgerichtete kammer ist 3 m lang, 2,10 m
breit und 1,55 m hoch. die maße der westkammer betragen 2,10 m lang, 1,70 m breit
und 1,20 m hoch. auch dieses grab wurde schon von grabräubern geplündert.
am boden des schachts wurde eine kalksteinstele gefunden. sie ist 19 cm hoch, 13,80 cm breit
und 4,20 cm dick. ( Inv. Nr. 9467 )
(leider habe ich selbst keine bilder von der stele, so dass ich sie euch zeigen könnte und das
bild im bericht unterliegt leider dem copyright.)
auf der stele sind zwei sich gegenüber sitzende beamte dargestellt die durch einen tisch getrennt sind.
sie tragen die typischen langen roben mit den breiten halsketten und halten lotusblüten in der hand.
darüber ist schriftlich festgehalten um welche opfergaben
es sich handelt ...
brot, bier, ochsen, geflügel, weihrauch und öl. auch sind die zwei namen der dargestellten
hier festgehalten
auf der rechten seite der inschriften ist zu lesen …
[zitat] für den Ka von Renefseneb - wen Ity gerechtfertigt hat gezeugt. [/zitat]
und auf der linken seite der szene ...
[zitat] für den Ka von Iy - wen Sat-Hor gerechtfertigt hat gezeugt. [/zitat]
leider fehlen rang und titel auf der stele, so dass man die namen nicht in die
thebanische chronologie einreihen könnte.
das grab X liegt in unmittelbarer nähe und wurde auch 2012 erforscht. (bild nr. 3)
der rechteckige grabschacht ist 1,6 m breit, 3 m lang und 7,5 m tief, und weist drei
seitenkammern auf.
auch hier wurde am boden des schachts eine stele gefunden oder besser gesagt
fragmente einer stele die leider nicht so gut erhalten waren.
anhand der teile wurden folgende maße ermittelt - 18,7 cm hoch und 13,6 cm breit,
und 4,2 cm dick. (Inv.-Nr. 9479)
die gestaltung der stele ist fast identisch mit der aus grab IX wobei sich hier
ein mann und eine frau durch einen tisch getrennt gegenübersitzen.
der name des mannes ist leider nicht mehr vorhanden aber man fand den namen
der frau heraus …
[zitat] die Dame des Hauses, Sat-Khenty-Khety, die Ity zu Recht gezeugt hat [/zitat]
es wurden auch fragmente aus elfenbein in form einer hand (6,8 x 2,4 cm; Inv.-Nr. 9480)
und unter anderem noch ein fragment eines zauberstabes ( 5 x 6,7 cm groß (Inv. Nr. 9481)
gefunden.
man geht eben aufgrund art und aufbau des grabes und der ähnlichkeit der gefundenen
stelen davon aus, das die verstorbenen in irgendeiner art miteinander verwandt waren.
Grabung am Totentempel Thutmosis III. in Qurna
salam
hier habe ich einen ausführlichen bericht über den Totentempel Thutmosis III.
Dr. Myriam Seco Alvarez führt durch den tempel und erklärt die grabung.
leider gibt es keinerlei untertitel so bleibt allen nicht spanisch sprechenden nur das vergnügen die bilder zu genießen.
https://www.rtve.es/play/videos/arqueom ... SOTivzpEI0
und hier ein kleiner chlip wie man sich den tempel zu thutmosis zeiten vorstellt.
https://www.facebook.com/tharsisarqueom ... 3448354320
ma salama
... isis ...
hier habe ich einen ausführlichen bericht über den Totentempel Thutmosis III.
Dr. Myriam Seco Alvarez führt durch den tempel und erklärt die grabung.
leider gibt es keinerlei untertitel so bleibt allen nicht spanisch sprechenden nur das vergnügen die bilder zu genießen.
https://www.rtve.es/play/videos/arqueom ... SOTivzpEI0
und hier ein kleiner chlip wie man sich den tempel zu thutmosis zeiten vorstellt.
https://www.facebook.com/tharsisarqueom ... 3448354320
ma salama
... isis ...
Re: Grabung am Totentempel Thutmosis III. in Qurna
salam
post verschoben ...
... isis ...
post verschoben ...
... isis ...
Re: Grabung am Totentempel Thutmosis III. in Qurna
Dieses mal werde ich eine Zusammenfassung von Zwei Jahren machen
müssen, da wir 2022 leider nicht in Luxor sein konnten.
Bei der 15. Grabungssaison 2022 wieder unter der Leitung von
Dr. Myriam Seco Alvarez (Ägyptologin; Dozentin an der Universität Sevilla und Leiterin des
Thutmosis III-Temple Projects in Theben-West) wurden wieder viele neue Erkenntnisse
gemacht. Es gibt wohl Anzeichen das ein Teil des Tempels älter ist als erst gedacht.
Leider ist nicht viel bekannt welche Anzeichen bzw. Funde es sind, die sie zu
der Anmahne bringen.
Einen großen Anteil der Kampanie nahm auch die Arbeit an den
tierischen Knochen ein. Es soll neue Zusammenhänge über die Opfertiere
und Nutztiere hier im Tempel erstellt werden.
Es war auch wieder einmal soweit, dass die 8 Persea Bäume
die 2017 an der zentralen Rampe in „Baumbrunnen“ gepflanzt wurden,
geschnitten werden mussten.
Einfach klasse zu sehen wie die Bäume wieder wachsen.
Die Persea Bäume waren in Ägypten schon seit der 3. Dyn. bekannt,
wie die Funde der Früchte aus Gräbern uns zeigen.
Die Bäume werden mit der Sonnenanbetung in Verbindung gebracht, auch
haben sie in der ägyptischen Medizin eine rolle gespielt.
Diese super Luftbilder hat uns Astrodr, der extra 2023 in hohe Lüfte ging
mitgebracht, so haben wir einmal wieder aktuelle Übersichtsbilder der
Grabung am Totentempel in el Qurna
dem Millionenjahrhaus von Thutmosis III.
- Men-cheper-Re - Der von dauernder Gestalt ist der Re (auf Erden)
oder wird auch mit Dauerhaft ist die Gestalt/Erscheinungsform des Re
mit dem Namen Henket Anch - Gemach des Lebens.
Das bringt mich noch einem auf die Suche nach Erwähnungen des Tempels
Einen Tempel mit dem Namen Henket-Ankh wurde unter anderem auch im
Grab TT49 des Neferhotep der Oberster Schreiber des Amun, während der Herrschaft
von Tutanchamun, Ay und Horemheb ausführlich genannt. Er beschreibt das Talfest
(auch „Schönes Fest vom Wüstental) das nach der Schließung und dem versuch der
Zerstörung unter Echnaton / Amenophis IV in dem wiederhergestellten Tempel stattfand.
Amun, lord of the thrones of the Two Lands, in his fair
Festival of the Valley, receive loaves which have been offered before him on the altar
of the lord ofeternity, and smell the incense of the offerings when there is a gathering
(?) in the temple Henket-Ankh...”
(DAVIES 1933: 53, Pl. XXXVI).
Die Zerstörung des Tempels in der Amarnazeit belegen auch die Zahlreichen
Kalkstein- und Sandsteinblöcke auf denen die Ikonographie, der Name und
die Beinamen Amuns sorgfältig gelöscht wurden.
In „neuerer Zeit“ wurde der erste Hinweis auf die Tempelanlage von einem
Oberst Howard Vyse gemacht. Er fand viele Lehmziegel mit der Kartusche
von Thutmosis III. bei einem Besuch des Ramesseums und hat als
Fundort „Gebäude in unmittelbarer Nähe“ angegeben.
1844 wurde das „Gebäude“ von Lepsius in seine Karte aufgenommen
und als „Das Magazin“ benannt, bis der Zusammenhang und die Lokalisirung
des Henket Anch - Tempel der Millionen Jahre von Thutmosis III
erkannt wurde vergingen noch Jahre.
Es folgten danach noch einige Grabungen, aber als das Grabungsteam
des Thutmosis III Tempelprojekt hier die arbeiten 2008 Aufgenommen haben,
war der Thempel schon wieder 70 Jahre verweist hier gelegen.
zum Vergleich hier mal ein paar Bild vom „damals“ als ich angefangen habe mich
für diesen Tempel zu interessieren - also die letzten 20 Jahre
2003 bis 2023
und schon sind wir auch bei der 16. Grabung 2023 des Million Jahre Tempels.
Diese Jahr lag der Schwerpunkt der Arbeiten an den Werkstätten und Lagerhäuser,
der Hochterrasse und außerhalb der Umfassungsmauer an den Gräber des Mittleren Reiches.
Da sich leider nirgends eine Grabnummer in den Berichten finden lässt,
vermute ich mal an Hand der Bilder, aus dem Grabungsbericht die Lage
des Grabes hier neben der großen Mauer.
(Nachtrag das Grab bekam die Nummer 36)
und hier auch noch ein Paar Bilder vom 20m langen Grabeingang.
Dieses Jahre war auch wieder ein umfangreiches Team von Archäologen,
Ägyptologen, Epigraphikern, Zeichnern, Architekten, Anthropologen,
Ärzten, Paläobiologen und Restauratoren an der Grabung beteiligt.
damit man einen besseren Überkick über die gefundenen Gräber und
die zeitliche Einordnung bekommt, habe ich mal die Areale und
die Grabnummern zusammen gestellt.
wo wir nun schon bei Bestattungen sind vielleicht noch ein Nachtrag
aus 2021. Es wurde bekannt gegeben das bei den Forschungen auch ungewöhnliche
Krankheiten an den Mumien entdeckt wurden.
Ein Mensch erkrankte an Leukämie, ein Fall wurde bekannt der an Spina bifida
„offener Rücken“ litt und einer sogar an Hydrozephalus „Wasserkopf“
Hier mal zwei Bilder der 2021 Grabung die im Westsektor gefunden wurden.
(Leider ist (mal wieder) keine Grabnummer bei dem Bericht
von https://thutmosisiiitempleproject.org/ zu finden, somit ist es mir leider auch nicht
möglich den genauen Fundort zu benennen)
Die Gräber im nordwestlichen Sektor stammen aus der XXV. und XXVI. Dynastie
also Ende der dritten Zwischenzeit und der Spätzeit, sie befinden sich außerhalb der
Tempelmauern. Einige verfügen über absteigenden Treppen, andere wurden über Schächte
betreten, die dann zu den unterirdischen Grabkammern führten.
Bei den Luftbildern ist mir auch wieder das Grab 22 XXII
aufgefallen, da es doch einen ungewöhnlichen Aufbau hat.
Das Grab ist eigentlich eher einer Tempelanlage nachempfunden worden.
Es verfügt über einen Eingangspylon, gefolgt von einer Terrasse und verschiedene
Räume. Die Grabkammer selbst ist über einen Brunnen Schacht zu erreichen.
Hier wurden alleine mehr als hudert Mumienteile gefunden und die Forscher haben
herausgefunden das es sich in etwa um sechzig Leichen gehandelt haben muss.
Sie haben auch herausgefunden, dass die Mumien nach ihrer „Zerstörung“
hier im Grab 22 wieder bestattet wurden, so dass es sich hier eher um
eine Mumie Cachette wie in Deir el Bahari handelt.
Auch wurden geflügelte Skarabäen, Söhne des Horus und Udjat Augen sowie
Pappfragmente und Leichentücher mit Figuren und Inschriften geborgen.
Zwischen den ältesten und den jüngsten Gräbern die hier gefunden
wurden liegen fast 1400 Jahren.
und hier die gegenüberliegende Seite des Tempels noch einmal in Nahaufnahme,
erstaunlich was hier an Wiederaufbau geleistet wurde. So kann
man die Dimensionen erst so richtig erahnen.
wo wir schon beim Wiederaufbau sind. Auf der Baustelle wird gearbeitet wie zu
Thutmosis Zeiten. Der einzige unterschied ist eben das die alten Steine bzw. die
Bausubstanz durch diese „orangenen“ Matten wieder von den „neuen“ Steinen
sichtbar getrennt werden.
(wie wir ja auch schon beim Pylon vor Jahren beobachten konnten)
und hier vielleicht noch ein kleines Video, wie solche
Nilschlammziegel auf der Baustelle hergestellt wurden.
https://www.facebook.com/templofunerari ... 5432404403
In dieser Kampagne wurden auch 20 Quadratischen Kammern / Räume
in der Ecke der Lagerhäuser auf der Hochterrasse entdeckt. In den Lagerräume befanden sich
unzählige Tonbehälter, die wohl nicht nur als Opfergaben, sondern auch als Bezahlung
der Arbeiter hier gedacht waren. Den wir wissen ja das Arbeiter, meist mit
Brot und Bier entlohnt wurde.
ein kleiner Nachtrag zur Lage der Lagerhäuser.
Astrodr hat aktuelle Bilder 2024 mitgebracht auf denen man
den Fundort genauer sehen kann.
Hier auch mal einen kleinen Überblick,
damit man erahnen kann um welche Mengen es sich hier handelt
und wie viel Arbeit hier noch wartet.
Was schon lange meine Aufmerksamkeit erregt war das Gewölbe, dass
man auch Gut von der Straße aus sehen konnte.
Auf dem Plan ist zu lesen, das sich hier in der zweiten Kammer noch Reste einer
Gewölbedecke befinden. Bei der Rekonstruktion hat man sich wohl dazu
entschieden die Gewölbedecke nur „anzudeuten“, denn anders macht
es für mich keinen Sinn, dass nur das kleine Stück angefertigt wurde.
Da man hier ja Magazine vermutet, werden einst eben alle fünf Gebäude
über ein solches Tonnengewölbe verfügt haben. Die Aufbaustruktur ist
heute noch im nahegelegenen Rammeseum super zu sehen.
Hier vielleicht mal ein Beispiel für die unzähligen Funde von Ostraca.
Bei diesem Ostracon aus Sandstein und Keramik soll es sich laut Expertenmeinung um
eine Skizze mit der Liste von Opfergaben handeln. Sie diente wohl als Entwurf für die
Dekoration der Wände und soll aus der Zeit um 1450 v. Chr. Stammen.
es sei auch mal erwähnt, dass auch ein Team vom Thutmosis III Tempel Project
Forschungsarbeiten im Ägyptischen Museum durchführten. 2017 waren sie ganze 3 Wochen
mit der suche nach Objekten aus der Grabung von Georges Daressy 1888/1889 beschäftigt.
Eine Zusammenfassung seiner Arbeiten erschien aber erst 30 Jahre nach den Funden,
auch waren seine Angaben dazu sehr Spärlich.
Die suche im Keller des Museums stellte sich schwieriger als gedacht heraus. Es ging
ihnen wie vielen Forschern vor ihnen auch schon, dass sie sich erst einmal durch
alte Akten bzw. Verzeichnisse (Journal d’entrée Bücher) durcharbeiten mussten. Es stellt sich,
dann herausstellt das die gesuchten Objekte z.b. eine Bronze Kopf, der mit einer
Sonnenscheibe und einem Menat Kragen verziert war, Perlen und einem Ostracon
verschiedene Nummer im Laufe der Jahre bekommen haben, was die Suche
nochmals erschwerte. Als Fundort wurde damals der Standort noch als „Das Magazin“
von Scheich Abd el Gournah ( El Qurna ) genannt. Einige Stücke wurden innerhalb
des Großen Kellers des Museums mehrmals umgeräumt und wie erwähnt falsch verzeichnet,
einige wurde an andere Museen weiter gegeben, so dass man viele Stücke nicht erforschen
konnte . Das gesuchte Ostracon mit der fünf Zeilen Inschrift und Zeichnungen wurde
schlussendlich dann doch gefunden. Als Verfasser wird ein Khonsu genannt,
um einen Zusammenhang mit dem Prister Khonsu, der unter Ramses II für
die Verehrung Thutmoses III. verantwortlich war herzustellen, war dieser Fund für die Forschungsarbeiten sehr wichtig. Es wurde bis jetzt auch kein anderer Priester
aus der Ramessidenzeit namens Khonsu, aus dem Personal des Tempels gefunden.
So geht man davon aus, dass es sich auf dem im Museum wieder gefundenen Ostracon,
eben um die gleiche Person handelt der auch auf dem Türsturz aus dem Ramessideen Gebäude
im zweiten Hof dargestellt ist. (siehe dazu ausführlicher Bericht 2019 Seite 1)
Mehr zu der Suche im Museum findet ihr hier -
Untersuchung und Interpretation von Votiv- und Alltagsgegenständen
María Franco González Granada, 2019
Bei dieser Recherche bin ich doch auch glatt über einen „alten“ Bekannten
gestolpert. Das Säulenfragemet hat die Inventarnummer 4 in der Umfangreichen
Aufzeichnung des Tempel Project bekommen.
Vielleicht noch eine Zusammenfassung zum ersten Pylon,
so sah der verweist Pylon 2006 noch aus.
Bei früheren Grabungen wurde dem Pylon nicht viel Beachtung geschenkt,
wo man heute davon ausgeht das eben die freuten Bodenverhältnisse
und die nähe zum Ackerland daran schuld tragen.
Bei H. Ricke wurde der Pylon nur kurz erwähnt, in dem er
die Maße beschrieb. Länge 65m und einer Breite (Dicke) von 9m.
Und hier Blicken wir auf den eigentlichen Tempel und den Zweiten Pylon.
zu den ersten Arbeiten die hier 2008 durchgeführt wurden gehörte
auch erst einmal die Freilegung. Bei dieser ersten Reinigungsarbeit wurde der Pylon
erst mal von einer 1,50m hohen Schicht des Unrates befreit.
Es ist kaum zu glauben, dass alleine bei dieser Aktion schon mal
vierzig Lastwagenladungen abgefahren werden mussten.
Bei der Grabung 2012 wurde festgestellt, dass der Innenkern
einen besseren Erhaltungszustand aufwies als die Außenstruktur.
Zum Schutz des ganzen wurden hier mit erheblichem aufwand an „selbstgemachten“
Nilschlammziegeln das ganze geschützt. (siehe Oben)
Wie hier auf den Bildern von 2019 gut zu sehen ist,
waren die Arbeiten sehr erfolgreich.
Wie auch herausgefunden wurde handle es sich hier um den
ersten „echten“ Pylon vor einem Totentempel.
Nach dem drei ursprüngliche Ecken des Nordflügels ermittelt waren, konnte
somit auch die Südseite des Pylons bestimmt werden. Die Südseite war wegen
Bebauung und von Erosion sehr zerstört. Jeder der Beiden Seiten wurden mit
einer Länge von 26,75 m und einer Breite von 9 m rekonstruiert.
Es wurden an der Außenseite auch die Basen der Fahnenmasten gefunden und
bei der Wiederherstellung / Sicherung mit Berücksichtigt.
Bei den arbeiten wurden auch viele Kalksteinfragmente die mit
hochwertigen Reliefs und Inschriften versehen war hier verstreut gefunden
Auch wurden die zwei runden Gruben mit einem Durchmesser von 3,5m entdeckt,
diese wurden 4,5m tief ausgegraben, wo der Grundwasserspiegel erreicht war.
Da man davon ausgeht das sich in ihnen einst Persea Bäume befanden, die
symmetrisch vor dem Eingang positioniert wurden, hat man sich dazu entschlossen
auch hier (wie oben in der Tempelanlage) wieder welche zu pflanzen.
Die Bäume erfüllen hier sowohl eine dekorative als auch eine symbolische Funktion.
2014 habe ich schon mal darüber gelesen und auf Seite 1 auch schon berichtet,
dass versucht wurde das Grabungsgelände zu erweitern.
Dass die Straße die durch den ersten Hof führt nicht verlegt wird,
ahne ich schon lange und habe es auch als sehr ambitioniertes Vorhaben angesehen.
Warum aber die Absicht, die Felder Richtung Kaianlage zu erforschen, verhindert
wird kann ich auch nicht sagen. Einst trug die Kaianlage den großen Namen
"(Mencheperre)| ist der Liebling des Nun", die sie mit dem Nil verband.
Wenn ich mir die Luftbilder und die Google
Bilder dazu ansehe, ist es echt schade das man in die Richtung des Fluchtlandes
nicht weiter arbeiteten kann.
wer weis ?? vielleicht tut sich doch irgendwann etwas in der Richtung,
denn vor 20 Jahren hätte ich auch nie gedacht das ich den Tempel
einmal so zu sehen bekomme.
müssen, da wir 2022 leider nicht in Luxor sein konnten.
Bei der 15. Grabungssaison 2022 wieder unter der Leitung von
Dr. Myriam Seco Alvarez (Ägyptologin; Dozentin an der Universität Sevilla und Leiterin des
Thutmosis III-Temple Projects in Theben-West) wurden wieder viele neue Erkenntnisse
gemacht. Es gibt wohl Anzeichen das ein Teil des Tempels älter ist als erst gedacht.
Leider ist nicht viel bekannt welche Anzeichen bzw. Funde es sind, die sie zu
der Anmahne bringen.
Einen großen Anteil der Kampanie nahm auch die Arbeit an den
tierischen Knochen ein. Es soll neue Zusammenhänge über die Opfertiere
und Nutztiere hier im Tempel erstellt werden.
Es war auch wieder einmal soweit, dass die 8 Persea Bäume
die 2017 an der zentralen Rampe in „Baumbrunnen“ gepflanzt wurden,
geschnitten werden mussten.
Einfach klasse zu sehen wie die Bäume wieder wachsen.
Die Persea Bäume waren in Ägypten schon seit der 3. Dyn. bekannt,
wie die Funde der Früchte aus Gräbern uns zeigen.
Die Bäume werden mit der Sonnenanbetung in Verbindung gebracht, auch
haben sie in der ägyptischen Medizin eine rolle gespielt.
Diese super Luftbilder hat uns Astrodr, der extra 2023 in hohe Lüfte ging
mitgebracht, so haben wir einmal wieder aktuelle Übersichtsbilder der
Grabung am Totentempel in el Qurna
dem Millionenjahrhaus von Thutmosis III.
- Men-cheper-Re - Der von dauernder Gestalt ist der Re (auf Erden)
oder wird auch mit Dauerhaft ist die Gestalt/Erscheinungsform des Re
mit dem Namen Henket Anch - Gemach des Lebens.
Das bringt mich noch einem auf die Suche nach Erwähnungen des Tempels
Einen Tempel mit dem Namen Henket-Ankh wurde unter anderem auch im
Grab TT49 des Neferhotep der Oberster Schreiber des Amun, während der Herrschaft
von Tutanchamun, Ay und Horemheb ausführlich genannt. Er beschreibt das Talfest
(auch „Schönes Fest vom Wüstental) das nach der Schließung und dem versuch der
Zerstörung unter Echnaton / Amenophis IV in dem wiederhergestellten Tempel stattfand.
Amun, lord of the thrones of the Two Lands, in his fair
Festival of the Valley, receive loaves which have been offered before him on the altar
of the lord ofeternity, and smell the incense of the offerings when there is a gathering
(?) in the temple Henket-Ankh...”
(DAVIES 1933: 53, Pl. XXXVI).
Die Zerstörung des Tempels in der Amarnazeit belegen auch die Zahlreichen
Kalkstein- und Sandsteinblöcke auf denen die Ikonographie, der Name und
die Beinamen Amuns sorgfältig gelöscht wurden.
In „neuerer Zeit“ wurde der erste Hinweis auf die Tempelanlage von einem
Oberst Howard Vyse gemacht. Er fand viele Lehmziegel mit der Kartusche
von Thutmosis III. bei einem Besuch des Ramesseums und hat als
Fundort „Gebäude in unmittelbarer Nähe“ angegeben.
1844 wurde das „Gebäude“ von Lepsius in seine Karte aufgenommen
und als „Das Magazin“ benannt, bis der Zusammenhang und die Lokalisirung
des Henket Anch - Tempel der Millionen Jahre von Thutmosis III
erkannt wurde vergingen noch Jahre.
Es folgten danach noch einige Grabungen, aber als das Grabungsteam
des Thutmosis III Tempelprojekt hier die arbeiten 2008 Aufgenommen haben,
war der Thempel schon wieder 70 Jahre verweist hier gelegen.
zum Vergleich hier mal ein paar Bild vom „damals“ als ich angefangen habe mich
für diesen Tempel zu interessieren - also die letzten 20 Jahre
2003 bis 2023
und schon sind wir auch bei der 16. Grabung 2023 des Million Jahre Tempels.
Diese Jahr lag der Schwerpunkt der Arbeiten an den Werkstätten und Lagerhäuser,
der Hochterrasse und außerhalb der Umfassungsmauer an den Gräber des Mittleren Reiches.
Da sich leider nirgends eine Grabnummer in den Berichten finden lässt,
vermute ich mal an Hand der Bilder, aus dem Grabungsbericht die Lage
des Grabes hier neben der großen Mauer.
(Nachtrag das Grab bekam die Nummer 36)
und hier auch noch ein Paar Bilder vom 20m langen Grabeingang.
Dieses Jahre war auch wieder ein umfangreiches Team von Archäologen,
Ägyptologen, Epigraphikern, Zeichnern, Architekten, Anthropologen,
Ärzten, Paläobiologen und Restauratoren an der Grabung beteiligt.
damit man einen besseren Überkick über die gefundenen Gräber und
die zeitliche Einordnung bekommt, habe ich mal die Areale und
die Grabnummern zusammen gestellt.
wo wir nun schon bei Bestattungen sind vielleicht noch ein Nachtrag
aus 2021. Es wurde bekannt gegeben das bei den Forschungen auch ungewöhnliche
Krankheiten an den Mumien entdeckt wurden.
Ein Mensch erkrankte an Leukämie, ein Fall wurde bekannt der an Spina bifida
„offener Rücken“ litt und einer sogar an Hydrozephalus „Wasserkopf“
Hier mal zwei Bilder der 2021 Grabung die im Westsektor gefunden wurden.
(Leider ist (mal wieder) keine Grabnummer bei dem Bericht
von https://thutmosisiiitempleproject.org/ zu finden, somit ist es mir leider auch nicht
möglich den genauen Fundort zu benennen)
Die Gräber im nordwestlichen Sektor stammen aus der XXV. und XXVI. Dynastie
also Ende der dritten Zwischenzeit und der Spätzeit, sie befinden sich außerhalb der
Tempelmauern. Einige verfügen über absteigenden Treppen, andere wurden über Schächte
betreten, die dann zu den unterirdischen Grabkammern führten.
Bei den Luftbildern ist mir auch wieder das Grab 22 XXII
aufgefallen, da es doch einen ungewöhnlichen Aufbau hat.
Das Grab ist eigentlich eher einer Tempelanlage nachempfunden worden.
Es verfügt über einen Eingangspylon, gefolgt von einer Terrasse und verschiedene
Räume. Die Grabkammer selbst ist über einen Brunnen Schacht zu erreichen.
Hier wurden alleine mehr als hudert Mumienteile gefunden und die Forscher haben
herausgefunden das es sich in etwa um sechzig Leichen gehandelt haben muss.
Sie haben auch herausgefunden, dass die Mumien nach ihrer „Zerstörung“
hier im Grab 22 wieder bestattet wurden, so dass es sich hier eher um
eine Mumie Cachette wie in Deir el Bahari handelt.
Auch wurden geflügelte Skarabäen, Söhne des Horus und Udjat Augen sowie
Pappfragmente und Leichentücher mit Figuren und Inschriften geborgen.
Zwischen den ältesten und den jüngsten Gräbern die hier gefunden
wurden liegen fast 1400 Jahren.
und hier die gegenüberliegende Seite des Tempels noch einmal in Nahaufnahme,
erstaunlich was hier an Wiederaufbau geleistet wurde. So kann
man die Dimensionen erst so richtig erahnen.
wo wir schon beim Wiederaufbau sind. Auf der Baustelle wird gearbeitet wie zu
Thutmosis Zeiten. Der einzige unterschied ist eben das die alten Steine bzw. die
Bausubstanz durch diese „orangenen“ Matten wieder von den „neuen“ Steinen
sichtbar getrennt werden.
(wie wir ja auch schon beim Pylon vor Jahren beobachten konnten)
und hier vielleicht noch ein kleines Video, wie solche
Nilschlammziegel auf der Baustelle hergestellt wurden.
https://www.facebook.com/templofunerari ... 5432404403
In dieser Kampagne wurden auch 20 Quadratischen Kammern / Räume
in der Ecke der Lagerhäuser auf der Hochterrasse entdeckt. In den Lagerräume befanden sich
unzählige Tonbehälter, die wohl nicht nur als Opfergaben, sondern auch als Bezahlung
der Arbeiter hier gedacht waren. Den wir wissen ja das Arbeiter, meist mit
Brot und Bier entlohnt wurde.
ein kleiner Nachtrag zur Lage der Lagerhäuser.
Astrodr hat aktuelle Bilder 2024 mitgebracht auf denen man
den Fundort genauer sehen kann.
Hier auch mal einen kleinen Überblick,
damit man erahnen kann um welche Mengen es sich hier handelt
und wie viel Arbeit hier noch wartet.
Was schon lange meine Aufmerksamkeit erregt war das Gewölbe, dass
man auch Gut von der Straße aus sehen konnte.
Auf dem Plan ist zu lesen, das sich hier in der zweiten Kammer noch Reste einer
Gewölbedecke befinden. Bei der Rekonstruktion hat man sich wohl dazu
entschieden die Gewölbedecke nur „anzudeuten“, denn anders macht
es für mich keinen Sinn, dass nur das kleine Stück angefertigt wurde.
Da man hier ja Magazine vermutet, werden einst eben alle fünf Gebäude
über ein solches Tonnengewölbe verfügt haben. Die Aufbaustruktur ist
heute noch im nahegelegenen Rammeseum super zu sehen.
Hier vielleicht mal ein Beispiel für die unzähligen Funde von Ostraca.
Bei diesem Ostracon aus Sandstein und Keramik soll es sich laut Expertenmeinung um
eine Skizze mit der Liste von Opfergaben handeln. Sie diente wohl als Entwurf für die
Dekoration der Wände und soll aus der Zeit um 1450 v. Chr. Stammen.
es sei auch mal erwähnt, dass auch ein Team vom Thutmosis III Tempel Project
Forschungsarbeiten im Ägyptischen Museum durchführten. 2017 waren sie ganze 3 Wochen
mit der suche nach Objekten aus der Grabung von Georges Daressy 1888/1889 beschäftigt.
Eine Zusammenfassung seiner Arbeiten erschien aber erst 30 Jahre nach den Funden,
auch waren seine Angaben dazu sehr Spärlich.
Die suche im Keller des Museums stellte sich schwieriger als gedacht heraus. Es ging
ihnen wie vielen Forschern vor ihnen auch schon, dass sie sich erst einmal durch
alte Akten bzw. Verzeichnisse (Journal d’entrée Bücher) durcharbeiten mussten. Es stellt sich,
dann herausstellt das die gesuchten Objekte z.b. eine Bronze Kopf, der mit einer
Sonnenscheibe und einem Menat Kragen verziert war, Perlen und einem Ostracon
verschiedene Nummer im Laufe der Jahre bekommen haben, was die Suche
nochmals erschwerte. Als Fundort wurde damals der Standort noch als „Das Magazin“
von Scheich Abd el Gournah ( El Qurna ) genannt. Einige Stücke wurden innerhalb
des Großen Kellers des Museums mehrmals umgeräumt und wie erwähnt falsch verzeichnet,
einige wurde an andere Museen weiter gegeben, so dass man viele Stücke nicht erforschen
konnte . Das gesuchte Ostracon mit der fünf Zeilen Inschrift und Zeichnungen wurde
schlussendlich dann doch gefunden. Als Verfasser wird ein Khonsu genannt,
um einen Zusammenhang mit dem Prister Khonsu, der unter Ramses II für
die Verehrung Thutmoses III. verantwortlich war herzustellen, war dieser Fund für die Forschungsarbeiten sehr wichtig. Es wurde bis jetzt auch kein anderer Priester
aus der Ramessidenzeit namens Khonsu, aus dem Personal des Tempels gefunden.
So geht man davon aus, dass es sich auf dem im Museum wieder gefundenen Ostracon,
eben um die gleiche Person handelt der auch auf dem Türsturz aus dem Ramessideen Gebäude
im zweiten Hof dargestellt ist. (siehe dazu ausführlicher Bericht 2019 Seite 1)
Mehr zu der Suche im Museum findet ihr hier -
Untersuchung und Interpretation von Votiv- und Alltagsgegenständen
María Franco González Granada, 2019
Bei dieser Recherche bin ich doch auch glatt über einen „alten“ Bekannten
gestolpert. Das Säulenfragemet hat die Inventarnummer 4 in der Umfangreichen
Aufzeichnung des Tempel Project bekommen.
Vielleicht noch eine Zusammenfassung zum ersten Pylon,
so sah der verweist Pylon 2006 noch aus.
Bei früheren Grabungen wurde dem Pylon nicht viel Beachtung geschenkt,
wo man heute davon ausgeht das eben die freuten Bodenverhältnisse
und die nähe zum Ackerland daran schuld tragen.
Bei H. Ricke wurde der Pylon nur kurz erwähnt, in dem er
die Maße beschrieb. Länge 65m und einer Breite (Dicke) von 9m.
Und hier Blicken wir auf den eigentlichen Tempel und den Zweiten Pylon.
zu den ersten Arbeiten die hier 2008 durchgeführt wurden gehörte
auch erst einmal die Freilegung. Bei dieser ersten Reinigungsarbeit wurde der Pylon
erst mal von einer 1,50m hohen Schicht des Unrates befreit.
Es ist kaum zu glauben, dass alleine bei dieser Aktion schon mal
vierzig Lastwagenladungen abgefahren werden mussten.
Bei der Grabung 2012 wurde festgestellt, dass der Innenkern
einen besseren Erhaltungszustand aufwies als die Außenstruktur.
Zum Schutz des ganzen wurden hier mit erheblichem aufwand an „selbstgemachten“
Nilschlammziegeln das ganze geschützt. (siehe Oben)
Wie hier auf den Bildern von 2019 gut zu sehen ist,
waren die Arbeiten sehr erfolgreich.
Wie auch herausgefunden wurde handle es sich hier um den
ersten „echten“ Pylon vor einem Totentempel.
Nach dem drei ursprüngliche Ecken des Nordflügels ermittelt waren, konnte
somit auch die Südseite des Pylons bestimmt werden. Die Südseite war wegen
Bebauung und von Erosion sehr zerstört. Jeder der Beiden Seiten wurden mit
einer Länge von 26,75 m und einer Breite von 9 m rekonstruiert.
Es wurden an der Außenseite auch die Basen der Fahnenmasten gefunden und
bei der Wiederherstellung / Sicherung mit Berücksichtigt.
Bei den arbeiten wurden auch viele Kalksteinfragmente die mit
hochwertigen Reliefs und Inschriften versehen war hier verstreut gefunden
Auch wurden die zwei runden Gruben mit einem Durchmesser von 3,5m entdeckt,
diese wurden 4,5m tief ausgegraben, wo der Grundwasserspiegel erreicht war.
Da man davon ausgeht das sich in ihnen einst Persea Bäume befanden, die
symmetrisch vor dem Eingang positioniert wurden, hat man sich dazu entschlossen
auch hier (wie oben in der Tempelanlage) wieder welche zu pflanzen.
Die Bäume erfüllen hier sowohl eine dekorative als auch eine symbolische Funktion.
2014 habe ich schon mal darüber gelesen und auf Seite 1 auch schon berichtet,
dass versucht wurde das Grabungsgelände zu erweitern.
Dass die Straße die durch den ersten Hof führt nicht verlegt wird,
ahne ich schon lange und habe es auch als sehr ambitioniertes Vorhaben angesehen.
Warum aber die Absicht, die Felder Richtung Kaianlage zu erforschen, verhindert
wird kann ich auch nicht sagen. Einst trug die Kaianlage den großen Namen
"(Mencheperre)| ist der Liebling des Nun", die sie mit dem Nil verband.
Wenn ich mir die Luftbilder und die Google
Bilder dazu ansehe, ist es echt schade das man in die Richtung des Fluchtlandes
nicht weiter arbeiteten kann.
wer weis ?? vielleicht tut sich doch irgendwann etwas in der Richtung,
denn vor 20 Jahren hätte ich auch nie gedacht das ich den Tempel
einmal so zu sehen bekomme.
Re: Grabung am Totentempel Thutmosis III. in Qurna
Na, Isis, wann gibt's hier mal wieder eine Ergänzung?
(Schau mal in dein E-Mail-Postfach! )
(Schau mal in dein E-Mail-Postfach! )
Schöne Grüße!
Astrodoc
Astrodoc
Re: Grabung am Totentempel Thutmosis III. in Qurna
salam
https://www.abc.es/cultura/misteriosa-t ... 40-nt.html
wieder mal ein spektakulärer fund auf dem tempelgelände des thutmosis III.
hier wurde der erste fund einer mumie die auf dem bauch, also mit blick nach unten bestattet wurde gemacht.
https://www.abc.es/cultura/misteriosa-t ... 40-nt.html
bei uns hier in europa kennt man ja solche bestattungen aus dem spät mittelalter,
wo vampire oder eben hexen so bestattet wurden. auch reichte den alten ägyptern es nicht die mumie mit dem gesicht nach unten zu beerdigen, denn sie haben selbst den sarg mit steinen beschwert, so dass es gewährleiste ist dass diese person sich nicht daraus befreien kann. es reichte wohl nicht die mumie zu verbrennen, denn so hätte sie ja nach ihrem glauben auch nicht mehr wiederkehren können, so ganz ohne menschliche hülle.
das zeigt uns das diese frau schon zu lebzeiten wohl sehr gefürchtet war wenn man mit allen mittel verhindern wollte das sie „wieder kommt“.
ma salama
… isis …
Das spanisch-ägyptische Team unter der Leitung von Myriam Seco entdeckt bei den Ausgrabungen des Tempels der Millionen Jahre von Thutmosis III. eine seltsame Bestattung
https://www.abc.es/cultura/misteriosa-t ... 40-nt.html
wieder mal ein spektakulärer fund auf dem tempelgelände des thutmosis III.
hier wurde der erste fund einer mumie die auf dem bauch, also mit blick nach unten bestattet wurde gemacht.
https://www.abc.es/cultura/misteriosa-t ... 40-nt.html
bei uns hier in europa kennt man ja solche bestattungen aus dem spät mittelalter,
wo vampire oder eben hexen so bestattet wurden. auch reichte den alten ägyptern es nicht die mumie mit dem gesicht nach unten zu beerdigen, denn sie haben selbst den sarg mit steinen beschwert, so dass es gewährleiste ist dass diese person sich nicht daraus befreien kann. es reichte wohl nicht die mumie zu verbrennen, denn so hätte sie ja nach ihrem glauben auch nicht mehr wiederkehren können, so ganz ohne menschliche hülle.
das zeigt uns das diese frau schon zu lebzeiten wohl sehr gefürchtet war wenn man mit allen mittel verhindern wollte das sie „wieder kommt“.
Der mumifizierte Leichnam der Frau wurde mit zwei Behältern zu ihren Füßen, ihren einzigen Grabbeigaben, in einem gewölbten Grab aus Lehmziegeln beigesetzt. Es wurde in einem der beiden Hügel gefunden, die sich in der ältesten Nekropole befinden , die neben dem Tempelbezirk entdeckt wurde. Auf diesem 4.000 Jahre alten Friedhof außerhalb der nördlichen Umfassungsmauer leben bescheidene Menschen, die zur Zeit der 11. Dynastie, am Ende der Ersten Zwischenzeit und am Beginn des Neuen Reiches, in der antiken Stadt Theben lebten. wurden begraben . Für Archäologen war die Entdeckung dieses mysteriösen Grabes laut Seco eine „große Überraschung “.
ma salama
… isis …
Re: Grabung am Totentempel Thutmosis III. in Qurna
2024 stand die 17. Kampagne / Grabungssaison
an, die 10 Wochen andauern sollte.
Dieses Jahr stand auch wieder die Sicherung und
Forschung im Vordergrund.
Beeindruckende Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten wurde
am Grab Nummer 29 aus dem Mittleren Reich geleistet.
Die hierbei beschäftigten Architekten und Restauratoren haben es wieder einmal
geschafft, den ursprünglichen Zustand mit neuesten Konservierungsstechniken
und dazu kompatiblen „neue gemachten“ Lehmziegeln wiederherzustellen.
Auch wurde natürlich auf genaue Dokumentation vor, während und nach den
Arbeiten wertgelegt. Sie können für zukünftige Arbeiten bzw. Projekte
noch sehr hilfreich sein.
Auch wurden drei neue Gräber entdeckt; zwei davon aus dem
ersten Jahrhundert vor Christus. Auf eines davon bin ich
im Post oben von der „Hexenbestattung“ schon näher eingegangen.
Ich hoffe, dass man über diese Bestattung auch noch mehr herausgefunden
hat und vor allem, dass es auch bald publiziert wird.
Sehr sehr spannend …
Bei den anderen beiden Gräbern wird als Fundort nur
„außerhalb der nördlichen Umfassungsmauer“ angegeben.
In einem der Gräber befand sich noch eine Vielzahl von Fragmenten der
Grabkartonage, die einst aus Leinen- und Papyrusschichten bestand.
Ihre Inschriften liefern wertvolle Einblicke in die Bestattungsriten bzw.
den Stand und vielleicht sogar den Namen der Verstorbenen.
Hier ein kleiner Einblick in die Feldforschung mit Papyrusfragmenten.
Auch wurde wieder an der „Müllhalde“ des Tempels, die sich ebenfalls
auf der Nordseite befindet, weitergearbeitet.
Die hier gefundenen Knochen geben immer wieder neue Auskünfte, wie sich die Menschen
zur damaligen Zeit ernährten. Neben den Keramikfragmenten und
Ostraka wurden selbst Stücke von Stelen gefunden, die nun
in Zusammenhang gebracht werden müssen.
Archäologie verbindet - kann man so sagen -, denn auch in dieser Kampagne war
wieder ein Internationales Team um Myriam Seco Alvarez versammelt; darunter
Ägyptologen, Archäologen, Architekten, Restauratoren, Archäoanthropologen und Ärzte,
die alle versuchten, neue Erkenntnisse zusammenzutragen.
Da wir nun schon an der Umfassungsmauer sind,
vielleicht noch etwas zu einem älteren Fund:
Direkt neben dem Haupteingang, auf der Innenseite Richtung Norden,
wurde eine Grube mit einer Lehmziegelstruktur gefunden.
Das Depot reicht bis unter die Mauer, so dass davon ausgegangen wird, dass es
mit der Bauphase in Verbindung steht.
Darüber sind zwei Räume zu erkennen, die über diesen „Rundzugang“
(leider fällt mir da keine andere Bezeichnung dazu ein) betreten wurde.
Was für mich das ganze sehr interessant macht: Da dieser Bau unterhalb des
Fußbodenniveaus des Tempels gefunden wurde, konnte diesen beiden Räumen
bis jetzt keine eindeutige Nutzung zugewiesen werden.
Und hier noch mal ein Nachtrag zu den Magazinen mit den Tonnengewölben:
Hier sehen wir nun die Reste der originalen Decke bzw. des Gewölbes,
das sich noch vor Ort befindet.
Noch einmal etwas zu den Persea-Bäumen:
Wie ich oben schon erwähnte, waren die Bäume auch in der Medizin bekannt
und beliebt. Auf den kulturellen bzw. mythologischen Aspekt bin ich noch nicht
eingegangen. Die Persea`s werden auch mit dem Isched-Baum in Verbindung gebracht,
obwohl es dazu noch keine eindeutigen Beweise gibt. Es wird vermutet, dass im Sonnentempel
von Heliopolis einst ein Persea-Baum stand … und da in einem Totenbuch in Kapitel 17
aus dem Mitlleren Reich ein jSd-Baum als der heliopolitanische Baum erwähnt
wird, liegt der Vermutung zumindest sehr nahe.
Totenbuch Spruch 17 – laut Erik Hornung
„Ich bin jener große Kater, der den Isched-Baum neben sich gespalten hat
in Heliopolis in jener Nacht des Kampfes, der Einsperrung der Rebellen,
an jenem Tag, an dem man die Feinde des Allherren vernichtet.“
Unter Thutmosis I wurde der Isched Baum als „heilig“ beschrieben, aber erst
unter Thutmosis III findet man verschiedene bildliche Darstellungen des Lebensbaums
oder eben des Baums des Lebens. Konkret findet man im kleinen Amun-Tempel
im Barkenschrein des Thutmosis III in Medinet Habu eine Darstellung dazu.
Leider habe ich davon kein Bild, aber im nahegelegenen Ramesseum
hat Ramses II auch eine bildliche Darstellung des Isched-Baumes und
den dazugehörigen Ritus anbringen lassen. Der Hauptgedanke war wohl, wenn der
Königsnamen auf die Blätter geschrieben wurde, erwartete den Herrscher
eine lange und glückliche Regentschaft.
Hier (Ramesseum) schreibt Atum den Namen von Ramses II auf das Blatt,
während der Pharao im oder vor dem Isched-Baum sitzend dargestellt ist;
vor ihm sind die Göttin Seschat und Thot zu sehen.
Auch bei Porter & Moss ist zu lesen „im“ Persea Tree, was zeigt, dass auch
sie den Baum des Lebens mit den Persea`s gleich setzten.
Bei meinen Recherchen habe ich auch herausgefunden, dass die „immergrünen“
Blätter des Persea-Baumes auch bei Bestattungen eine Rolle spielten, da auch
Mumienkränze gefunden wurden.
Aber zurück zum Millionenjahrhaus von Thutmosis III.
- Men-cheper-Re – um genauer zu sein: südlich der Rampe wurde
eine der Baumgruben bis zu einer Tiefe von 8,4m ausgegraben.
Die Grube hat oben einen Durchmesser von 3,30m, der sich nach unten verjüngt.
So haben die Baumgruben fast die gleichen Abmaße wie die am
ersten Pylon (siehe oben 2023), nur mit dem Unterschied, dass diese hier oben, also
weiter weg vom Fruchtland und dem Grundwasserspiegel, gelegen sind
und tiefer waren, weshalb sie besser erhalten geblieben sind.
Beim Ausschachten wurden auch Reste von Baumwurzeln und Blättern gefunden,
eindeutige Spuren, dass Thutmosis III. hier einstmals Bäume pflanzen ließ.
Hier stehen wir (wie auf Seite eins schon einmal erwähnt)
vor dem Südeingang, der laut Ricke erst in die dritte Bauphase
zu datieren ist, als der Tempel um ein Heiligtum für die Göttin Hathor
erweitert wurde. Die leider stark zerstörte Rampe bestand aus Sand- und
unverzierten Kalksteinblöcken mit einem Kern aus Lehmziegeln.
Bei den Grabungen wurde auch am südlichen Ende, am vermutlichen
Hathor-Heiligtum, gearbeitet. Ricke gab 1939 schon an, dass sich hier einst
drei Kapellen befunden haben müssten. Heute sind nur noch die Bodenplatten erhalten,
auf denen noch die Negative der Mauern zu sehen sind. Er ging auch davon aus,
dass man die Kapellen über einen Portikus, der aus Säulen mit Hathor-Kapitellen
bestand, und einen sich anschließenden, langen Korridor erreichte.
Da die Funde aber zu gering sind, konnte diese Vermutung (noch)
nicht bestätigt werden. Auch erschwerte die Arbeit die Tatsache, dass Ricke
im Tempel ein Magazin errichten ließ, in dem er die Fundstücke seiner
Grabung aufbewahrte. Diese Lagerstätte wurde bei den Grabungen 2008 - sagen wir mal -
wieder entdeckt; aber leider konnten nun Kalksteinblöcke mit Ikonographien und
Inschriften nicht mehr ihrem genauen Fundort zugewiesen werden.
Hier auch mal eine Gegenüberstellung des Grabungsplans 2019
vom Thutmosis Projekt und wie ihn Ricke sich 1939 vorstellte.
Er hat auch Parallelen zum Bau von Djeser Djeseru in Deir el-Bahari, dem
Totentempel von Hatschepsut, gezogen, der ebenfalls südlich eine Hathor-Kapelle
besitzt. Auch stützt er seine Vermutung auf den Fund im Grab des
Priesters Re / Ray / Ra ( TT72 ), denn dort ist zu lesen, dass er den Rang
des „Ersten Gottesdieners/Hohepriesters der Hathor,
innerhalb von Henket-ankh“ (ḥm-nṯr tpj n Ḥwt-Ḥr ḥrt-ỉb Ḥnkt-ʿnḫ) innehatte.
Auch wurde der Tempel in der Roten Kapelle der Hatschepsut (Chapelle Rouge)
im Karnak-Tempel erwähnt, wie hier zu lesen ist:
Ḥwt Mn-ḫpr-Rʿ Ḥnkt-ʿnḫ – der Tempel Heneket Anch des Mencheperre
In den 1930ern hatte Ricke den Südteil noch im besseren Erhaltungszustand vorgefunden.
Hier kann man die Rampe und die Strukturen der Hathor-Kapelle noch
besser erkennen (Bild 1). Im zweiten Hof hatte er im Bereich des Portikus ein
Hathor-Kapitell gefunden (Bild 2). Er fand auch Reste von Fayence-Plättchen, weshalb
er annahm, dass sich hier auch ein Schrein oder ein Naos befunden haben könnten,
die mit den Platten verziert waren.
Der Lehmziegelbau hier neben der Rampe wird von Ricke in die Ramessidenzeit datiert.
Er sieht auch einen Zusammenhang mit Verwaltungsgebäuden, da von hier aus
auch eine Treppe zu dem anderen Verwaltungsbezirk führte. (Bild 2)
Dazu aber in einem späteren Bericht mehr.
Auch ist wieder zu lesen, dass einiges an Sicherungsarbeiten oberhalb
der Süd- und Westumfassungsmauer für zukünftige Besichtigungen
fertig gestellt worden ist. Weiterhin wird wohl an Wegen und auch schon an
Informationstafeln, die später entlang einer Route aufgestellt werden sollen, gearbeitet.
Ich für mein Teil kann es gar nicht mehr abwarten,
bis man die Tempelanlage besichtigen kann.
an, die 10 Wochen andauern sollte.
Dieses Jahr stand auch wieder die Sicherung und
Forschung im Vordergrund.
Beeindruckende Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten wurde
am Grab Nummer 29 aus dem Mittleren Reich geleistet.
Die hierbei beschäftigten Architekten und Restauratoren haben es wieder einmal
geschafft, den ursprünglichen Zustand mit neuesten Konservierungsstechniken
und dazu kompatiblen „neue gemachten“ Lehmziegeln wiederherzustellen.
Auch wurde natürlich auf genaue Dokumentation vor, während und nach den
Arbeiten wertgelegt. Sie können für zukünftige Arbeiten bzw. Projekte
noch sehr hilfreich sein.
Auch wurden drei neue Gräber entdeckt; zwei davon aus dem
ersten Jahrhundert vor Christus. Auf eines davon bin ich
im Post oben von der „Hexenbestattung“ schon näher eingegangen.
Ich hoffe, dass man über diese Bestattung auch noch mehr herausgefunden
hat und vor allem, dass es auch bald publiziert wird.
Sehr sehr spannend …
Bei den anderen beiden Gräbern wird als Fundort nur
„außerhalb der nördlichen Umfassungsmauer“ angegeben.
In einem der Gräber befand sich noch eine Vielzahl von Fragmenten der
Grabkartonage, die einst aus Leinen- und Papyrusschichten bestand.
Ihre Inschriften liefern wertvolle Einblicke in die Bestattungsriten bzw.
den Stand und vielleicht sogar den Namen der Verstorbenen.
Hier ein kleiner Einblick in die Feldforschung mit Papyrusfragmenten.
Auch wurde wieder an der „Müllhalde“ des Tempels, die sich ebenfalls
auf der Nordseite befindet, weitergearbeitet.
Die hier gefundenen Knochen geben immer wieder neue Auskünfte, wie sich die Menschen
zur damaligen Zeit ernährten. Neben den Keramikfragmenten und
Ostraka wurden selbst Stücke von Stelen gefunden, die nun
in Zusammenhang gebracht werden müssen.
Archäologie verbindet - kann man so sagen -, denn auch in dieser Kampagne war
wieder ein Internationales Team um Myriam Seco Alvarez versammelt; darunter
Ägyptologen, Archäologen, Architekten, Restauratoren, Archäoanthropologen und Ärzte,
die alle versuchten, neue Erkenntnisse zusammenzutragen.
Da wir nun schon an der Umfassungsmauer sind,
vielleicht noch etwas zu einem älteren Fund:
Direkt neben dem Haupteingang, auf der Innenseite Richtung Norden,
wurde eine Grube mit einer Lehmziegelstruktur gefunden.
Das Depot reicht bis unter die Mauer, so dass davon ausgegangen wird, dass es
mit der Bauphase in Verbindung steht.
Darüber sind zwei Räume zu erkennen, die über diesen „Rundzugang“
(leider fällt mir da keine andere Bezeichnung dazu ein) betreten wurde.
Was für mich das ganze sehr interessant macht: Da dieser Bau unterhalb des
Fußbodenniveaus des Tempels gefunden wurde, konnte diesen beiden Räumen
bis jetzt keine eindeutige Nutzung zugewiesen werden.
Und hier noch mal ein Nachtrag zu den Magazinen mit den Tonnengewölben:
Isis 2023 hat geschrieben:Auf dem Plan ist zu lesen, dass sich hier in der zweiten Kammer noch Reste einer
Gewölbedecke befinden. Bei der Rekonstruktion hat man sich wohl dazu
entschieden, die Gewölbedecke nur „anzudeuten“, denn anders macht
es für mich keinen Sinn, dass nur das kleine Stück angefertigt wurde.
Hier sehen wir nun die Reste der originalen Decke bzw. des Gewölbes,
das sich noch vor Ort befindet.
Noch einmal etwas zu den Persea-Bäumen:
Wie ich oben schon erwähnte, waren die Bäume auch in der Medizin bekannt
und beliebt. Auf den kulturellen bzw. mythologischen Aspekt bin ich noch nicht
eingegangen. Die Persea`s werden auch mit dem Isched-Baum in Verbindung gebracht,
obwohl es dazu noch keine eindeutigen Beweise gibt. Es wird vermutet, dass im Sonnentempel
von Heliopolis einst ein Persea-Baum stand … und da in einem Totenbuch in Kapitel 17
aus dem Mitlleren Reich ein jSd-Baum als der heliopolitanische Baum erwähnt
wird, liegt der Vermutung zumindest sehr nahe.
Totenbuch Spruch 17 – laut Erik Hornung
„Ich bin jener große Kater, der den Isched-Baum neben sich gespalten hat
in Heliopolis in jener Nacht des Kampfes, der Einsperrung der Rebellen,
an jenem Tag, an dem man die Feinde des Allherren vernichtet.“
Unter Thutmosis I wurde der Isched Baum als „heilig“ beschrieben, aber erst
unter Thutmosis III findet man verschiedene bildliche Darstellungen des Lebensbaums
oder eben des Baums des Lebens. Konkret findet man im kleinen Amun-Tempel
im Barkenschrein des Thutmosis III in Medinet Habu eine Darstellung dazu.
Leider habe ich davon kein Bild, aber im nahegelegenen Ramesseum
hat Ramses II auch eine bildliche Darstellung des Isched-Baumes und
den dazugehörigen Ritus anbringen lassen. Der Hauptgedanke war wohl, wenn der
Königsnamen auf die Blätter geschrieben wurde, erwartete den Herrscher
eine lange und glückliche Regentschaft.
Hier (Ramesseum) schreibt Atum den Namen von Ramses II auf das Blatt,
während der Pharao im oder vor dem Isched-Baum sitzend dargestellt ist;
vor ihm sind die Göttin Seschat und Thot zu sehen.
Auch bei Porter & Moss ist zu lesen „im“ Persea Tree, was zeigt, dass auch
sie den Baum des Lebens mit den Persea`s gleich setzten.
Bei meinen Recherchen habe ich auch herausgefunden, dass die „immergrünen“
Blätter des Persea-Baumes auch bei Bestattungen eine Rolle spielten, da auch
Mumienkränze gefunden wurden.
Aber zurück zum Millionenjahrhaus von Thutmosis III.
- Men-cheper-Re – um genauer zu sein: südlich der Rampe wurde
eine der Baumgruben bis zu einer Tiefe von 8,4m ausgegraben.
Die Grube hat oben einen Durchmesser von 3,30m, der sich nach unten verjüngt.
So haben die Baumgruben fast die gleichen Abmaße wie die am
ersten Pylon (siehe oben 2023), nur mit dem Unterschied, dass diese hier oben, also
weiter weg vom Fruchtland und dem Grundwasserspiegel, gelegen sind
und tiefer waren, weshalb sie besser erhalten geblieben sind.
Beim Ausschachten wurden auch Reste von Baumwurzeln und Blättern gefunden,
eindeutige Spuren, dass Thutmosis III. hier einstmals Bäume pflanzen ließ.
Hier stehen wir (wie auf Seite eins schon einmal erwähnt)
vor dem Südeingang, der laut Ricke erst in die dritte Bauphase
zu datieren ist, als der Tempel um ein Heiligtum für die Göttin Hathor
erweitert wurde. Die leider stark zerstörte Rampe bestand aus Sand- und
unverzierten Kalksteinblöcken mit einem Kern aus Lehmziegeln.
Bei den Grabungen wurde auch am südlichen Ende, am vermutlichen
Hathor-Heiligtum, gearbeitet. Ricke gab 1939 schon an, dass sich hier einst
drei Kapellen befunden haben müssten. Heute sind nur noch die Bodenplatten erhalten,
auf denen noch die Negative der Mauern zu sehen sind. Er ging auch davon aus,
dass man die Kapellen über einen Portikus, der aus Säulen mit Hathor-Kapitellen
bestand, und einen sich anschließenden, langen Korridor erreichte.
Da die Funde aber zu gering sind, konnte diese Vermutung (noch)
nicht bestätigt werden. Auch erschwerte die Arbeit die Tatsache, dass Ricke
im Tempel ein Magazin errichten ließ, in dem er die Fundstücke seiner
Grabung aufbewahrte. Diese Lagerstätte wurde bei den Grabungen 2008 - sagen wir mal -
wieder entdeckt; aber leider konnten nun Kalksteinblöcke mit Ikonographien und
Inschriften nicht mehr ihrem genauen Fundort zugewiesen werden.
Hier auch mal eine Gegenüberstellung des Grabungsplans 2019
vom Thutmosis Projekt und wie ihn Ricke sich 1939 vorstellte.
Er hat auch Parallelen zum Bau von Djeser Djeseru in Deir el-Bahari, dem
Totentempel von Hatschepsut, gezogen, der ebenfalls südlich eine Hathor-Kapelle
besitzt. Auch stützt er seine Vermutung auf den Fund im Grab des
Priesters Re / Ray / Ra ( TT72 ), denn dort ist zu lesen, dass er den Rang
des „Ersten Gottesdieners/Hohepriesters der Hathor,
innerhalb von Henket-ankh“ (ḥm-nṯr tpj n Ḥwt-Ḥr ḥrt-ỉb Ḥnkt-ʿnḫ) innehatte.
Auch wurde der Tempel in der Roten Kapelle der Hatschepsut (Chapelle Rouge)
im Karnak-Tempel erwähnt, wie hier zu lesen ist:
Ḥwt Mn-ḫpr-Rʿ Ḥnkt-ʿnḫ – der Tempel Heneket Anch des Mencheperre
In den 1930ern hatte Ricke den Südteil noch im besseren Erhaltungszustand vorgefunden.
Hier kann man die Rampe und die Strukturen der Hathor-Kapelle noch
besser erkennen (Bild 1). Im zweiten Hof hatte er im Bereich des Portikus ein
Hathor-Kapitell gefunden (Bild 2). Er fand auch Reste von Fayence-Plättchen, weshalb
er annahm, dass sich hier auch ein Schrein oder ein Naos befunden haben könnten,
die mit den Platten verziert waren.
Der Lehmziegelbau hier neben der Rampe wird von Ricke in die Ramessidenzeit datiert.
Er sieht auch einen Zusammenhang mit Verwaltungsgebäuden, da von hier aus
auch eine Treppe zu dem anderen Verwaltungsbezirk führte. (Bild 2)
Dazu aber in einem späteren Bericht mehr.
Auch ist wieder zu lesen, dass einiges an Sicherungsarbeiten oberhalb
der Süd- und Westumfassungsmauer für zukünftige Besichtigungen
fertig gestellt worden ist. Weiterhin wird wohl an Wegen und auch schon an
Informationstafeln, die später entlang einer Route aufgestellt werden sollen, gearbeitet.
Ich für mein Teil kann es gar nicht mehr abwarten,
bis man die Tempelanlage besichtigen kann.