ich habe in der neuen ausgabe von ancient egypt magazine ( Nr. 123 Januar/Februar 2021)
einen bericht über drei gräber XV, IX, X aus dem mittleren reich gefunden.
der bericht stammt von Myriam Seco Álvarez und Javier Martínez Babón die daten zu den
funden beziehen sich auf diesen artikel.
damit ihr erst mal wisst wo sich die gräber befinden habe ich sie im bild eingezeichnet.


das grab XV (plan Nr.1) aus dem mittleren reich hat einen rechteckigen schacht der 1,60m breit,
3m lang und 4,85m in der tiefe misst.
das grab wurde in der antike schon von grabräubern heimgesucht und geplündert, was die „unordnung“
im gab selbst erklärte.
hier wurden unter anderem drei handklappern aus elfenbein entdeckt. an den klappern befinden sich
löcher wo sie einst wohl zusammengebunden waren. die innenseiten der teile sind glatt gehalten wobei
die außenseiten in der form der hände gestaltet wurden. selbst ein armreif und die finger bis zu der
ausarbeitung der fingernägel wurden nachgestellt.
der rechte teil des armes (bild oben) Inv. Nr. 15592 hat eine länge von 20,9 cm und
ist 3,3 cm breit. die linke seite (bild unten) also das gegenstück dazu Inv. Nr. 15593
ist 21,1 cm lang und auch 3,3 cm breit.

bei dem dritten teil das gefunden wurde handelt es sich um einen linken arm .
Inv. Nr. 15594 er ist 18,6 cm lang, am handgelenk 3,40 cm und am arm 3,60 cm breit.
das gegenstück dazu wurde leider nicht gefunden.

ein weiteres fundstück war ein zauberstab aus elfenbein der keinerlei dekoration
besitzt. Inv. Nr. 15636 aber ähnlichkeiten zu den in den assasif gräbern 819
und 836 gefundenen aufweist.

auch wurden hier im grab zwei fruchtbarkeitsfiguren aus kalkstein entdeckt.
diese hier mit der Inv. Nr. 15597 wurde in zwei teile zerbrochen vorgefunden,
sie hat die maße 6,70cm lang, 3,70cm breit und ist 2,20cm dick.
die figur besitzt keine füße, warum das so ist, ist noch nicht eindeutig geklärt und kann somit
nur spekuliert werden. ob es wohl einen magischen hintergrund dafür gibt das die figur
daran gehindert wird das grab und somit den verstorbenen zu verlassen ist z.b. eine theorie.

nun kommen wir zum zweiten grab mit der nummer IX (karte nr. 2)
das grab wurde 2012 gefunden und erforscht. es hat einen rechteckigen grabschacht der
1,60m breit, 3m lang ist und 4,90m in die tiefe misst. am ende befinden sich zwei
gegenüberliegende kammern. die nach osten ausgerichtete kammer ist 3 m lang, 2,10 m
breit und 1,55 m hoch. die maße der westkammer betragen 2,10 m lang, 1,70 m breit
und 1,20 m hoch. auch dieses grab wurde schon von grabräubern geplündert.
am boden des schachts wurde eine kalksteinstele gefunden. sie ist 19 cm hoch, 13,80 cm breit
und 4,20 cm dick. ( Inv. Nr. 9467 )
(leider habe ich selbst keine bilder von der stele, so dass ich sie euch zeigen könnte und das
bild im bericht unterliegt leider dem copyright.)
auf der stele sind zwei sich gegenüber sitzende beamte dargestellt die durch einen tisch getrennt sind.
sie tragen die typischen langen roben mit den breiten halsketten und halten lotusblüten in der hand.
darüber ist schriftlich festgehalten um welche opfergaben
es sich handelt ...
brot, bier, ochsen, geflügel, weihrauch und öl. auch sind die zwei namen der dargestellten
hier festgehalten
auf der rechten seite der inschriften ist zu lesen …
[zitat] für den Ka von Renefseneb - wen Ity gerechtfertigt hat gezeugt. [/zitat]
und auf der linken seite der szene ...
[zitat] für den Ka von Iy - wen Sat-Hor gerechtfertigt hat gezeugt. [/zitat]
leider fehlen rang und titel auf der stele, so dass man die namen nicht in die
thebanische chronologie einreihen könnte.
das grab X liegt in unmittelbarer nähe und wurde auch 2012 erforscht. (bild nr. 3)
der rechteckige grabschacht ist 1,6 m breit, 3 m lang und 7,5 m tief, und weist drei
seitenkammern auf.
auch hier wurde am boden des schachts eine stele gefunden oder besser gesagt
fragmente einer stele die leider nicht so gut erhalten waren.
anhand der teile wurden folgende maße ermittelt - 18,7 cm hoch und 13,6 cm breit,
und 4,2 cm dick. (Inv.-Nr. 9479)
die gestaltung der stele ist fast identisch mit der aus grab IX wobei sich hier
ein mann und eine frau durch einen tisch getrennt gegenübersitzen.
der name des mannes ist leider nicht mehr vorhanden aber man fand den namen
der frau heraus …
[zitat] die Dame des Hauses, Sat-Khenty-Khety, die Ity zu Recht gezeugt hat [/zitat]
es wurden auch fragmente aus elfenbein in form einer hand (6,8 x 2,4 cm; Inv.-Nr. 9480)
und unter anderem noch ein fragment eines zauberstabes ( 5 x 6,7 cm groß (Inv. Nr. 9481)
gefunden.
man geht eben aufgrund art und aufbau des grabes und der ähnlichkeit der gefundenen
stelen davon aus, das die verstorbenen in irgendeiner art miteinander verwandt waren.