Wir haben im Rahmen unserer Luxor_Expedition 2008 auch eine 3 Tages Tour in die Oasen unternommen.
Luxor - Oase el-Charga ( auch als el-Kharga, el-Khargah, el-Khargeh ) - Oase Dachla ( (auch als el-Dachla, el-Dakhla, Dachel, arab. ad-Dāchla) – Luxor
Wie haben uns entschlossen wieder mit unserem Stammfahrer Hasan uns auf den Weg zu machen. Pünktlich um 6:30 Uhr sind wir in Luxor zum „Unternehmen“ Oasen Expedition aufgebrochen. Wir mussten mal wieder in Begleitung eines Polizeiautos eine Stück fahren bis wir dann auf der Oasen Straße waren.

Hier konnten wir uns ja nicht verfahren


Je weiter wir uns vom Nil entfernten um so mehr wich die „Steinwüste“ der Sahara.


Wir wurden ab und zu aus unseren Gedanken, die sich in den Weiten der Wüste verloren, in die Realität zurück gerissen.
Ja ... wir mussten uns mal wieder an einem Checkpoint melden: Fahrer – Name ?, wie viele Leute ?, wo her wo hin ? .... na ja das Spiel kennt man ja .... nur stellte sich die Frage bei der Stecke, wo her wo hin ??? ja hallo ... die Straße geht nur gerade aus, also kommen wir von „hinten und wollen nach vorne“ ... Ok den Gag haben die Jung`s dann doch nicht verstanden und haben uns weiter fahren lassen.

Wir hatten aber auch mal so zwischendurch einen kleinen Hunger und wollten auch mal die Beine sortieren. Da wir ja zwar einen Bus für uns hatten und somit auch recht viel Platz mussten wir trotzdem ab uns zu mal doch die Knochen sortieren. Hasan hatte sich ein schönes Plätzchen ausgesucht für unsere Pause.

Da wir schon vorgesorgt hatten konnten wir eine richtiges Picknick in der Oase veranstalten


Hier an dem Platz ist auch eine Heiße-Quelle zu finden, wo wir auch gleich mal testeten ob das Wasser hier wirklich so warm ist ... und was soll ich sagen ... „badewannenwasser“ warm war es hier


Wie hätten es sicher noch eine weile ausgehalten aber wir wollten ja auch weiter unserem ersten Etappenziel entgegen. Und weiter ging die Fahrt bis Osiris zu Hasan sagte ..... HAAAALT ...
Ok .... keiner wusste so recht was nun los ist, bis ich sah was Osiris sah

die erste „schwarz – weise“ Kuh in Ägypten. (jeder der Osiris kennt weiß um seine Leidenschaft zu Schwarz/Weisen Kühen) Wir also diesen seltenen Anblick gleich mal auf Bild gebannt und dann erst konnte die Fahrt weiter gehen.

Auf der weiteren Fahrt hatten wir allerhand Spaß mit Gesprächen und auch Gesangseinlagen zu „So ya So“ das nun inoffizielles Oasen Lied wurde

Auf einmal der Blick des Entsetzens --> was mussten wir sehen -->

Nun wussten wir auch warum wir so lange fahren .... unser Hasan hatte sich wohl doch verfahren auf der langen geraden

Na ja uns konnte dann nichts mehr schocken nach dem wir auch durch Kuwait, Palestine, Aden, und auch noch Baris (Paris) mussten um an unser erstes Ziel zu gelangen .... nach Dusch ....
Wir sind nun endlich nach dem wir um 6:30 in Luxor gestartet sind um 11 Uhr hier an der Festung Qasr el Dusch angekommen.

In diesen Zelten sind wohl die Ausgräber des Institut Francais d`Archeologie Oriental (IFAO) untergebracht die zur Zeit hier am Tempel arbeiten. An den Zelten hat sich in den letzten 100 Jahren wohl auch nichts geändert



Der Tempel ist von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt LE 25.
Der Tempel von Qasr Dusch, (antike Kysis) ist in der Oase Charga der südlichste Tempel und somit auch unser erstes Ziel. Der Tempel war den Gottheiten Isis von Kysis und Osiris geweiht der unter den Griechen zu Sarapis wurde. Der Tempel ist im römischer Zeit unter Domitian errichtet worden. Auch seine Nachfolgern Trajan und Hadrian sind Inschriftlich hier Belegt.
Der 8 × 20 m große Tempel besteht aus einem Vorhof, einer Säulenhalle mit vier Säulen und einem Doppelsanktuar (Allerheiligstes)

Nun gehen wir aber erst mal in den Tempel durch das große Tor. Über dem Eingangstor befindet sich ein Restaurierungstext in griechischer Sprache.

weiter geht’s erst mal ohne viel Worte durch den Tempel


weiter Richtung Sanktuar


nun gehen wir mal auf das Dach des Tempels und versuchen einen Überblick über den Tempel zu bekommen.

In den 1980 Jahren hatte das Egyptian Supreme Council of Antiquities Grabungen durchgeführt bei denen 150 Osmanische Gräber und eine große römische Töpferei gefunden wurde. Was ein Beleg für die lange Besiedlung hier ist.

Über den Zweck der Festung ist man sich noch nicht sicher aber es wird davon ausgegangen das die Festung eine Garnison von Truppen beherbergte, die für die Sicherung des Karawanen weges Darb ad-Dusch zuständig waren. Von der Garnison sind heute noch 6m bis 12m Hohe Reste zu sehen. Es soll hier auch 4 bis 5 Stockwerke hoch bebaut worden sein. Wir haben nur 3 Stockwerke zählen können ... aber wir haben von hier aus ja auch die Kellerräume nicht einsehen können.

Das Institut Français d’Archeologie Orientale (IFAO) hatte bei Grabungen Spuren entdeckt die belegen sollen, dass es hier auch schon im alten Reich ca. Dyn. IV Spuren für Besiedlungen gaben.
Das IFAO hat 1989 auch einen „Schatz von Dusch“ gefunden der heute in Kairo im Museum zu besichtigen ist. Sie entdeckten eine in Leinen gewickelte, vergoldeten Statue der Isis, eine kleine Bronzefigur des Horus der wie ein römischer Legionär gekleidet war und eine Bronzefigur des Osiris. Auch wurde ein Diadem mit der Figur des Sarapis, einer Halskette mit Plaketten und zwei Armreifen aus Massivgold gefunden.

Nun gehen wir weiter zum zweiten Tempel der Festung.

Hier wurden viele Ostrakas mit Angaben zu Lieferungen und Zahlungen der römischen Armee gefunden die Aufschluss über das Leben der Soldaten hier gegeben haben.

Bei Grabungen rund um die Festung hat man Reste der alten Stadt Kysis gefunden. Aufgrund von Funden auf den beiden Friedhöfen, einer Christlichen Kirche und einem ausgeklügelten Wasserversorgungssystem das sogar über Aquädukte verfügte, gehen die Wissenschaflter davon aus das die Stadt aufgegeben werden muste als die Brunnen austrockneten.
Nun müssen wir uns aber weiter auf den Weg machen denn wir haben ja noch einige Festungen auf dem Programm.
Und wieder zurück zu den laaaaangen Straßen die uns weiter führen.

Nach dem wir nun wieder 45 min unterwegs waren kommen wir an unserem zweiten Etappenziel Qasr el Saijan/Zayyan an.
Hier habe ich erst mal einen Überblick von oben damit man sich das besser vorstellen kann wie der Tempel aufgebaut war. Wie auch bei anderen Stätten hat dieser Tempel auch sehr viele schreibweisen von denen ich hier nur mal einige aufführe --> aQasr el-Zaiyan, Qasr el-Zajjan, Qasr el-Zayyan, Qaṣr az-Zaiyān usw.

Der Tempel ist von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt LE 25
Um den Tempel ist eine 26m x 68m lange Lehmziegelmauer errichtet worden.

Der Tempel war dem Gott Amenebis von Tchonemyris und der thebanischen Triade geweiht. Antonius Pius (138 - 161) hatte hier im Tempel im 3. Jahr seiner Regierung Restaurierungen vornehmen lassen. (dazu später mehr) Man geht aber davon aus das Tempel aus ptolomäischer Zeit stammt.

Hier im Tempel sind die Bodenplatten vom Anfang des Tempels bis ins Sanktuar noch komplett erhalten.
Nun schreiten wir wie einst den Tempel einmal ab


Auf der linken Seite des Türsturzes kann man den König erkennen wie er vor dem widderköpfigen Amun die Maat darbringt. Auf der rechten Seite wird ein Feldopfer dargebracht. Was aber sehr interessant ist, ist die griechische Inschrift in der Mitte. Hier hat Antonius Pius die Restaurierungsarbeiten ein meißeln lassen.
Die Inschrift ist vom 11. August 140, Es heißt darin, dass "das Sanktuar des Heiligtums und der Pronaos für Amenebis, den sehr großen Gott von Tchonemyris, sowie für die im Tempel mitverehrten Götter zur ewigen Erhaltung des Antonius Caesar, unseres Herrn, und seines ganzen Hauses neu errichtet wurde unter dem Praefectus Aegypti Avidius Heliodorus, dem Epistrategen Septimus Macron und dem Strategen Paenias Caepion im 3. Jahr des Imperator Caesar Titus Aelius Hadrianus Antoninus Pius, am 18. Mesore".

Nun gehen wir aber weiter in Richtung Allerheiligstes. Hier können wir den König vor Amun-Re, Re-Harachte, Chons und der thebanischen Triade (Amun-Re, Mut, Chons) an den Wänden sehen. Leider haben wir nicht die besten Lichtverhältnisse so konnten wir auch die Reliefs des Kultbildnische nicht sehr gut auf Bild bannen.

auch hier haben uns die „Außenanlagen“ der Bewohner sehr interessiert. Hier nehmen wir gerade die Außenanlagen in Augenschein.

In diesem „Runden Gebäude“ haben wir den Zentral Brunnen der Anlage gefunden.

Der eigentliche Kultbau hat nur eine Abmessung von 7m x 14 (andere Quellen geben an 7m x 43)
Die ägyptische Antikenverwaltung hat in den 1980 Jahren den Tempel neu rekonstruiert. Leider ist der Tempel aber noch nicht komplett dokumentiert.

Um den Tempel sind viele Reste von Siedlungen des alten Tchōnemyris das altägyptisch TA-ẖnmt-wrt heiß und die Bedeutung „der große Brunnen“ hatte zu sehen.

nun müssen wir uns aber auf den Weg machen zu unserem nächsten Etappenziel --> Qasr el G(h)uita. Nach einer kurzen Fahrt von ca. 10min haben wir unser Ziel schon erreicht. Wer Zeit hat und sich die Gegend zu Fuß erkunden will, ist es es hier kein Problem seinem Fahrer zu sagen ... das man hier erst abgeholt werden möchte.
Auch hier gibt es wieder viele Schreibweisen zum gleichen Ort die ich euch nicht vorenthalten möchte. Ghueita, Qasr el-Ghweita, Qasr el-Ghueita, Qasr al Ghuwaytah, Ghueda, Ghueida, (Qaṣr) al-Ghwaiṭa. AM besten ich geben ihr auch erst mal einen Überblick über den Tempel.

Der Tempel ist von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt LE 25.
Die Festung liegt strategisch gut auf einem Hügel, so dass man das ganze Tal überblicken konnte. Die Festung hatte auch die Aufgabe die Karawanenstraße Darb ad-Dusch zu schützen.

Der Tempel soll auf einer pharaonischen Siedlung die einst Per-Ousekh hieß errichtet worden sein. Diese Siedlung war sehr berühmt für ihren Weinanbau, so dass in den Tebanischen Beamtengräbern auch Aufzeichnungen zu Lieferungen von hier gefunden wurden.

Der Tempel war Amun-Re, Mut und Chons also der thebanische Triade geweiht . Hier im Tempel sind Aufzeichungen von Ptolemäus III (Euergetes I), Ptolemäus IV (Philopator) und Ptolemäus X (Alexander I). zu finden. Er ist wohl der älteste Tempel hier in der Oase el Charga.


Hier am Ende des Tempels befinden sich drei Sanktuare eines für Amun-Re (mitte) und je eines für Mut und Chons. Hier sind leider kaum noch Malereien zu erkennen, da die Wände geschwärzt sind vom Rauch und Schmutz der Jahrhunderte. 1972 hat Ahmed Fakhry im Sanktuar eine Kartusche von Darius I. gefunden.

Auch hier waren die Soldaten innerhalb der Umfassungsmauer des Tempels untergebracht. Wenn man durch die engen „Gassen“ der Ruine läuft kann man sich gut vorstellen wie es den Männern damals auf so engem Raum wohl ergangen ist. Uns machte es Spaß darüber zu philosophieren welche Probleme und Gespräche es damals wohl gab


Was uns auch aufgefallen war das die Bauherren versuchten die Säulen des Tempels nachzuahmen, da sie wohl keine Steine zur Verfügung hatten haben sie kurzerhand die Säulen einfach aus Ziegeln nach gebaut und dann „verputzt“.


Hier vom zweiten Stock der Garnison kann man gut erkennen das der Tempel die Mitte des ganzen bildete und mit der Zeit die Unterkünfte höher waren als der eigentliche Tempel.

Den Tempel umgibt eine Umfassungsmauer mit einem Sandsteintor. Das Tempelareal besteht aus einem Vorhof, einer Säulenhalle und dem Opfertischsaal mit den anschließenden Sanktuaren.
Der Vorhof wurde in griechischer Zeit ergänzt und es sind auch Darstellungen Ptolemaios III. Zu sehen. In der Säulenhalle sind Darstellungen der ptolemäischen Könige Ptolemaios III., IV. und X. Zu finden. Auch sind hier im Tempel viele Reliefs von Hapi dem Nilgott.
Der eigentliche Tempel für Amun-Re, Mut und Chons hatte die Abmessungen von 10,5m x 23,5m.

Was soll ich sagen ... auch hier mussten wir irgendwann mal weiter, denn wir wollen ja noch in das Museum von el-Charga.
Zum Museum von el Charga habe ich mal wieder mehrere Anschriften: Kharga Museum of Antiquities; Kharga Heritage Museum oder so wie es über der Türe steht Museum of Alwadi Algadid es befindet sich im Zentrum in der Sharia Gamal Abd el-Nasser Straße.

Das Museum ist offiziell von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Als wir ca. 15 Uhr an kamen wurden wir aber so komisch bestaunt von wegen ... ja wie ??? die wollen nun noch ins Museum ?? wir haben uns nicht beirren lassen und haben unser Ziel weiter verfolgt. Das Museum hat zwei Stockwerke in dem oberen befinden sich Artefakte aus der koptischen und islamischen Zeit. Da uns diese Periode nicht so interessierte haben wir uns natürlich erst mal im Erdgeschoss umgesehen, wo die Stücke aus alt ägyptischer Zeit stammen.

Das Museum ist sehr überschaulich gehalten und die Beschriftungen in den Vitrinen waren auch verständlich gehalten in englisch und arabisch. Die Artefakte stammen zum Großteil aus den Oasen und der Umgebung. Ich zeige euch hier erst mal einen Überblick über das Museum, damit ihr mal seht wie es aufgebaut ist.

Die meisten Fundstücke aus der Römerzeit bestanden aus Glas, Keramik und Münzen und den Sarkophagen.

Hier haben wir eine Stele von Khentika ( Chentka ) aus Kalkstein 2400 – 2500 v.Ch. Aus Balat

Einer der Spektakulärsten Fundstücke, sind die Holztafeln die wie ein Buch gebunden sind, mit griechischen und koptischen Texten. Die kanadischen Mission unter der Leitung von Professor Tony Mills entdeckte eine Reihe von diesen hölzernen "Notizbüchern", die als die Kellis Holzplatten bekannt sind. Sie enthalten Listen der Konten und Zahlungen in Form von Sachleistungen durch die Pächter während der Römerzeit. Sie geben auch Einzelheiten der Ehe Verträge wieder. Auch gaben sie Einblick in die Produktivität und den Alltag in den Oasen wieder.

Hier haben wir eine Doppelstatue von Ima-Pepi und seiner Ehefrau. (dessen Grabanlage wir auch noch besichtigen werden)

und natürlich darf auch ein Osiris nicht fehlen


Nach dem wir uns im Untergeschoss ausgibt umgesehen haben, wollten wir dann doch einen Blick in die obere Etage werfen, was die Museumswärter aber nicht so toll fanden und einfach das Licht ausgemacht hatten, von wegen ... wir schließen doch um 16 Uhr also machen wir schon mal um 15:30 die Lichter aus damit die Leute auch wissen das sie gehen sollen

Es gab ja auch viel neues und interessantes an einem Tag, so dass wir uns nun entschlossen uns auf den Weg in Richtung Hotel zu machen. Wir hatten uns für das Kharga Oasis Hotel entschieden. Zu dem Hotel habe ich schon einen ausführlichen Bericht geschrieben, den ich hier aber nicht wiederholen möchte. Schaut einfach mal hier -->
http://www.isis-und-osiris.de/isisosiri ... hp?t=18021
Wie hatten noch eine lange Nacht mit Gesprächen und „Tankopfern“ auf der Terrasse vor uns, die so machen neue Erkenntnis brachte.
So aber nun wird erst mal geschlafen bis es am nächsten Tag mit der Oasen-Expedition weiter geht.

Den Beitrag für Kommentare und Fragen zu diesem Bericht findet ihr hier:
http://isis-und-osiris.de/isisosiris/ma ... hp?t=23128