Ich nehme euch mal mit zu Howard Carter auf Besuch.
Zum 87. Jahrestag der Entdeckung der ersten Stufe zum Tut-anch-amun Grab am 4.11.1922 wurde das nun wieder restaurierte Carter Haus ganz offiziell als Museum eröffnet.
Wir sind dieses Jahr leider einen Tag zu spät in Luxor angereist, so konnten wir an der offiziellen Eröffnungsfeier leider nicht teilnehmen und besuchten am Tag danach das Museum. Wir berichten euch aber auch mal über die Eröffnung wie sie uns geschildert wurde.
Die Eröffnungsfeier wurde im Rahmen eines Symposiums abgehalten. Morgens fanden Vorträge im Mumification Museum statt und ausgeschieden wurde dann das Carter Haus feierlich eröffnet. Abschliessend gab es dann nochmal Vorträge im Hörsaal des Mumification Museums.
Zu den Vortragenden gehörten unter anderem Zahi Hawass, Otto Schaden, Salima Ikram, Donald Ryan und Nicholas Reeves.
Aber zurück zum Haus. Bei der Eröffnungsfeier hielt unter anderem George Reginald, der 8th Earl of Carnarvon eine Rede. Auch Lady Carnarvon sowie einige Mitglieder der Carter Familie waren angereist und nahmen an der Eröffnungsfeier teil.
Nun lasst uns mal den Hausherren besuchen gehen.
Hier sehen wir die Widmungstafel, die am Haus angebracht wurde und bei der Eröffnungsfeier feierlich enthüllt wurde.

Wir wollten das Carter Haus ja schon vor 3 Jahren besichtigen was leider nicht machbar war, da es mehr oder weniger dem „Verfall“ preisgegeben wurde. Was heißen soll, es war in einem sehr schlechten Zustand. In kürzester Zeit wurde das Gebäude unter der Leitung von Dr. Hany El Miniaw, dem verantwortlichen Architekt, restauriert.

So wie wir in Erfahrung bringen konnten wird hier im neu angelegten Garten eine Cafeteria eröffnet werden.

Hier befinden wir uns im Eingangsbereich des Hauses wo man unter anderem Vermessungsgeräte sehen kann die von Lord Carnarvon 1910 für den Bau des Hauses geschickt worden sein sollen. Carter lies mit finanzieller Hilfe von Lord Carnarvon dieses Haus für sich selbst bei Elwat el-Diban am nördlichen Ende von Dra Abu el-Naga erbauen.

Nun gehen wir weiter in Charter's „Arbeitszimmer“ - an diesem Tisch soll er gearbeitet haben und zwar genau an diesem Tisch, denn es soll wirklich noch das Original sein.


In diesem Raum befindet sich auch die Schreibmaschine auf der sicherlich so manches Schreiben durchgegangen ist.

Auch einen Platz um kurzzeitig zu Ruhen findet man.

Hier konnte man auch Einsicht in die Dokumente nehmen. Zum Beispiel ein Telegramm von Carter an Lord Carnarvon und ein Plan zur „Carnarvon Excavation“ die ja über 10 Jahre andauerte.

Es wurden auch einige von tausenden Karteikarten gezeigt die Carter in der ganzen Zeit anfertigte.
Leider blieb ihm nicht die Zeit diese Karten alle auszuwerten und zu publizieren. Hier kann man gut erkennen, daß der Mann den Vorteil hatte, daß er sehr gut zeichnen konnte und somit exakte Angaben machen konnte. Es war ja auch kein Wunder, denn vor seiner Arbeit als Ägyptologe hatte er sich seinen Lebensunterhalt mit der Malerei verdient.

Nun gehen wir weiter in den nächsten Raum. Hier auf dem Tisch sind Unterlagen zur Grabung zu sehen. Anhand dieser Unterlagen konnte man schön sehen mit welcher Genauigkeit und Sorgfalt Carter alles katalogisierte.

Vom „Esszimmer“ aus kommt man auch auf die Veranda auf der das berühmte Bild von George Herbert, 5. Earl of Carnarvon (Lord Carnarvon) gemacht wurde.

Nun kommen wir ins „Schlafzimmer“ von Howard Carter. Ob er hier sicherlich viele schlaflose Nächte verbrachte ???
Dr. Zahi Hawass bot an hier im Carter Haus – Museum auch zu übernachten. Insgesamt stehen zwei Räume mit 3 Betten zur Verfügung. Der erste Termin für eine Übernachtung soll der 4. November 2010 sein und soll $20.000.- kosten. Spätere Termine sollen dann für $10.000.- zu bekommen sein.
Hier bekommen wir einen Einblick in die Küche des Hauses.
Carter soll nach der Beendigung der Grabung im Tal der Könige weiterhin hier gelebt haben. Bis er dann krankheitsbedingt wieder nach England ging und dort am 2. März 1939 in einem Heim verstarb.

Wir gehen weiter und kommen in die „Fotoabteilung“ des Hauses. Hier haben wir die Kamera von Harry Burton der von 1922 bis 1933 von Howard Carter engagiert wurde um die Funde aus dem Grab zu dokumentieren.
Man muss sich nur mal vorstellen was das für eine Arbeit war, alleine nur die Kamera ins Tal zu bringen, denn ganz so klein und handlich ist sie ja nun auch nicht.


Nun sind wir in der winzigen Dunkelkammer die aus zwei Räumen besteht. Hier hat Harry Burton
wohl sehr viel Zeit verbracht.

Nun kommen wir in das „Gästezimmer“ von Howard Carter der uns sogar „persönlich“ begrüßte.
Mit Hilfe moderner Technik konnten wir seiner Geschichte lauschen die er uns berichtete. Ich persönlich fand die ganze Sache sehr gut gemacht, obwohl ich hinterher auch andere kritische Stimmen dazu gehört habe.


Wer mal in die Präsentation oder vielleicht besser in Begrüßung des Hausherren reinschauen will, der klickt auf den youtube-link:
---- link ---- (kommt noch

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Nun verabschieden wir uns wieder vom Gastgeber Howard Carter und bedanken uns, daß wir einen Einblick in sein Heim haben durften.
Vielleicht noch ein paar Infos zum Museum. Eröffnet wurde es wie schon gesagt am 4.11.2009. Eintritt wurde erstaunlicherweise keiner erhoben. Wie lange das Museum in der Art zu besichtigen sein wird ist sehr fraglich, denn wir haben uns nach dem Besuch ja auch unsere Gedanken dazu gemacht. Wie ihr sehen konntet ist keines der Ausstellungsstücke in keiner Weise gesichert. Und sei es nur, daß man die Dinge in einen Glaskasten packt. Wir hatten Glück, daß wir nur 5 Leute waren die gerade das Museum besichtigt hatten. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen wie das sein soll, wenn in dem Haus viele Leute gleichzeitigkeit drinnen sind. Also für die große Touristenmasse ist das auf alle Fälle nichts. Oder besser gesagt, die vielen Leute sind für das Haus wohl eher nichts.
Wer es also noch so sehen möchte als ob Carter gerade mal schnell zur Grabung gegangen ist und gleich wieder kommt, der sollte sich mit einem Besuch beeilen.
Ma salama
... isis ...