hallo alle zusammen....
ich fliege mit meinem Freund am 8.7. für 2 wochen ins grand makadi...
Wir waren letztes jahr auch in der makadi bay (makadi marine) und dort am strand war es kein problem sich " oben ohne" zu sonnen...
Wie ist das im Grand makadi?????
Vielen dank für eure antworten....
gruß tanja
Nur noch 17 Tage,
"Oben ohne" am Strand???
Oben ohne
Hallo,
in jedem Reiseführer ist nachzulesen, dass Ägypten aufgrund kultureller / gesellschaftlicher Sicht nicht zu den Ländern gehört, in denen es üblich oder gerne gesehen ist, wenn man sich oben ohne am Strand bzw. Hotel sonnt.
Es würde sicherlich niemand etwas sagen - auch im GM gab es eine einzelne Dame, die meinte deutsche bzw. europäische Standards in Ägypten durchsetzen zu müssen, aber vielleicht sollte man sich doch ein paar Gedanken dazu machen, dass man sich als Gast in einem fremden Land mit einer unterschiedlichen Kultur und Auffassung aufhält. Das hat sicher nichts mit Prüderei zu tun, sondern mit Respekt, und wem das nicht genügt, der ist möglicherweise an einem deutschen Baggersee besser aufgehoben.
Gruss
in jedem Reiseführer ist nachzulesen, dass Ägypten aufgrund kultureller / gesellschaftlicher Sicht nicht zu den Ländern gehört, in denen es üblich oder gerne gesehen ist, wenn man sich oben ohne am Strand bzw. Hotel sonnt.
Es würde sicherlich niemand etwas sagen - auch im GM gab es eine einzelne Dame, die meinte deutsche bzw. europäische Standards in Ägypten durchsetzen zu müssen, aber vielleicht sollte man sich doch ein paar Gedanken dazu machen, dass man sich als Gast in einem fremden Land mit einer unterschiedlichen Kultur und Auffassung aufhält. Das hat sicher nichts mit Prüderei zu tun, sondern mit Respekt, und wem das nicht genügt, der ist möglicherweise an einem deutschen Baggersee besser aufgehoben.
Gruss
Hallo an die "oben ohne" Anbeter,
ihr fliegt in ein islamisches Land!!!!!
Klar könnt ihr Euch oben ohne am Strand aufhalten - auch am Pool - mit dem Bikini (String natürlich) zum Essen...das macht man HIER ja auch..
auf alle Fälle hat man die Blicke auf SICH GEZOGEN...man kann sich dann beschweren, weil man angegafft wird....
aber man hat auch die "Lacher" auf seiner Seite, denn die Ägypter finden das überhaupt nicht toll, im Gegenteil, sie haben KEINEN Respekt vor diesen Frauen...das heißt dann ...."wieder so eine ...die nur zum..kommt", untereinander wird ganz schön gewettet und geredet.
Man kann auch mit Bikini braun werden.
Außerdem bitte bedenken, es ist, wie oben schon geschrieben...ein islamisches Land.
Gruss
Layla
ihr fliegt in ein islamisches Land!!!!!
Klar könnt ihr Euch oben ohne am Strand aufhalten - auch am Pool - mit dem Bikini (String natürlich) zum Essen...das macht man HIER ja auch..
auf alle Fälle hat man die Blicke auf SICH GEZOGEN...man kann sich dann beschweren, weil man angegafft wird....
aber man hat auch die "Lacher" auf seiner Seite, denn die Ägypter finden das überhaupt nicht toll, im Gegenteil, sie haben KEINEN Respekt vor diesen Frauen...das heißt dann ...."wieder so eine ...die nur zum..kommt", untereinander wird ganz schön gewettet und geredet.
Man kann auch mit Bikini braun werden.
Außerdem bitte bedenken, es ist, wie oben schon geschrieben...ein islamisches Land.
Gruss
Layla
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- Beiträge: 69
- Registriert: Mi 16 Jun, 2004 19:46
- Wohnort: Mörfelden-Walldorf
diesen Antworten ist m. E. nichts hinzuzufügen.
Als Reiselektüre würde ich aber vorschlagen sich einen Rieseführer zuzulegen. In wirklich fast jedem wird auf diese Frage eingegangen. Die Lektüre eines solchen - vor Abreise - bewhrt evtl. auch den einen oder anderen Mann davor in kurzen Hosen abends auszugehen.
Selbst wenn o. o. im Hotel toleriert werden sollte, so ist es doch eine Frage des Stils wie man(n) sich gegenüber seiner Gastgeber verhält.
Persönlich mag ich es übrigens auch nicht, denn im Bikini das Restaurant (ausser das reine Strandrestaurant) besucht wird. Ist aber sicher auch eine Frage der persönlichen Einstellung und Erziehung.
Gruß
waldfrosch
Als Reiselektüre würde ich aber vorschlagen sich einen Rieseführer zuzulegen. In wirklich fast jedem wird auf diese Frage eingegangen. Die Lektüre eines solchen - vor Abreise - bewhrt evtl. auch den einen oder anderen Mann davor in kurzen Hosen abends auszugehen.
Selbst wenn o. o. im Hotel toleriert werden sollte, so ist es doch eine Frage des Stils wie man(n) sich gegenüber seiner Gastgeber verhält.
Persönlich mag ich es übrigens auch nicht, denn im Bikini das Restaurant (ausser das reine Strandrestaurant) besucht wird. Ist aber sicher auch eine Frage der persönlichen Einstellung und Erziehung.
Gruß
waldfrosch
das stimmt alles was hier steht aber ich persönlich finde auch das die anderen kulturellen dinge im Hotel auch nciht grad zu ägypten passen.
ich war im mai im grand makadi und habe auch oben ohne mich gesonnt....
was ist daran schlimm?? Außerdem war ich mit meinem mann da und da hat mit sicherheit keiner gedacht, die kommt hier her um zu .... !!!!
Muß man für sich selber entscheiden, ich finde es nicht schlimm...
und mich stört es nicht wenn ich "angegafft" werde
ich war im mai im grand makadi und habe auch oben ohne mich gesonnt....
was ist daran schlimm?? Außerdem war ich mit meinem mann da und da hat mit sicherheit keiner gedacht, die kommt hier her um zu .... !!!!
Muß man für sich selber entscheiden, ich finde es nicht schlimm...
und mich stört es nicht wenn ich "angegafft" werde
gast hat geschrieben:ich finde es nicht schlimm...
und mich stört es nicht wenn ich "angegafft" werde
Ich denke genau das ist der Punkt...Jeder nimmt den Hut oder die Mütze ab, wenn er in eine Kirche geht....aber aus Respekt vor einer fremden Kultur ein bestimmtes Verhalten an den Tag zu legen ist offensichtlich ein Problem. Es gibt genügend Länder, in denen man ohne Probleme oben ohne rumlaufen kann - warum nicht dorthin reisen? Man erkauft sich mit dem Reisepreis keinen Freibrief für alles worauf man Lust hat. Wer sich gerne "angaffen" lässt, könnte ja auch FKK buchen.
Gruss, Karnak
Ich finds einfach abartig, wenn mir ständig nackte Brüste entgegen wackeln.
Sowas will ich in Ägypten nicht sehen.
Für sowas gibts RTL II.
Ich finde sowas einfach nur schamlos!
Und wer das in Ägypten entgegen aller Empfehlungen trotzdem tut, der wird vermutlich nur verachtende Blicke ernten.
Ich guck dann auch so!
Gruß´
Uli
Sowas will ich in Ägypten nicht sehen.
Für sowas gibts RTL II.
Ich finde sowas einfach nur schamlos!
Und wer das in Ägypten entgegen aller Empfehlungen trotzdem tut, der wird vermutlich nur verachtende Blicke ernten.
Ich guck dann auch so!
Gruß´
Uli
An der Küste vor Alexandria sieht man alles...
Lange Gewänder, T-Shirts und Leggings. Polyesteranzüge mit Rennstreifen. Und nackte Haut. An der Küste vor Alexandria sieht man alles. Nur keine Bikinis
Sommerfrische im ägyptischen Alexandria: 40 Kilometer Sand und Meer. Und jeder badet an seinem Platz
Julia Gerlach
Der Strandwärter rammt den Sonnenschirm in den Sand, schüttelt ein paar Körnchen von den Plastikstühlen. »Ein sehr schöner Platz.« Wirklich: In der ersten Reihe, direkt vor den Wellen, und nur eine Armlänge trennt uns von den neugierigen Nachbarn. Eine Großfamilie aus Kairo: Vater, Mutter, Großmutter und fünf Kinder. Vier Stühle wurden gemietet, man kann sich ja abwechseln. »Wir verbringen jeden Sommer in Alexandria. Hier ist es schön kühl, man kann sich amüsieren«, sagt die Mutter. Sie könne ja nicht mehr baden. Erklärend streicht sie über ihr Kopftuch. »Das sieht nicht gut aus, wenn es nass wird.«
Im Wasser herrscht Gedränge. Kinder hüpfen in der Brandung. Männer stehen bis zum Bauch im Wasser, unterhalten sich. Auch Frauen baden. Die langen Kleider kleben am Körper, wenn sie aus den Wellen auftauchen. Manche tragen auch TShirts und Leggings. Brüllend irren Kinder auf der Suche nach Eltern herum. In dem Gewirr aus Sonnenschirmen, Plastikstühlen und Gummitieren ist die Suche nicht leicht. Die Brandung betäubt die Ohren ebenso wie die hupenden Autos, die direkt hinter uns im Stau stehen. Schmal ist der Strand entlang der sechspurigen Corniche von Alexandria, an manchen Stellen sogar sehr schmal.
Ausländer sind an diesem Strand eine Sensation, so außergewöhnlich, dass uns alle anschauen, dann aber ganz normal behandeln. Wir fühlen uns wohl.
Direkt hinter der Corniche ragen weiße Hochhäuser in den Himmel. Da ständig mehr Menschen den Sommer in Alexandria verbringen und natürlich alle ein Appartement mit Meeresblick mieten wollen, werden die Häuser immer höher. Alexandria ist Ägyptens zweitgrößte Stadt: Sechs Millionen Einwohner im Winter - im Sommer sind es acht Millionen. Sechs Pfund kostet das Ticket für den Minibus von Kairo. Wer sie zusammenkratzen kann, macht sich auf den Weg.
Die Töchter der Nachbarin sind gerade vom Baden zurück. Sie wringen ihre Maxi-T-Shirts aus, bibbern und haben Hunger. Gefüllte Zucchini werden aus der Kühltasche geholt, zum Nachtisch gibt es Wassermelone. Wir bestellen währenddessen Kaffee. »Normal viel Zucker?«, fragt der Kellner. »Alles klar! Kommt sofort!« Bevor er zurückkommt, uns den Mokka serviert und dem Nachbarn zur rechten eine duftende Wasserpfeife vorbeibringt, tauchen Samach und ihre Schwester auf, zwei Mädchen in bunten Kleidern. In ihren Händen klickern Muscheln aneinander. »Ich sage dir deine Zukunft voraus«, bietet Samach an. »Gib mir deine Hand, lege eine Pfundnote hinein und sage: O Gott.« Sie steckt sich den Geldschein in den Ausschnitt und mustert meine Hand. Die Nachbarin ist dichter herangerutscht. Meine Zukunft, die will sie sich nicht entgehen lassen. »Dein Liebster ist weit weg«, sagt Samach und deutet aufs Meer. »Ich sehe noch etwas sehr Spannendes«, sagt sie, als sie bemerkt, dass ihre Aussage richtig ist. »Lege fünf Pfund auf die Hand und sage: O Gott.« Dafür liefert sie mir eine verworrene Geschichte über potenzielle Feinde. Die Erklärung der Geschichte würde zehn Pfund kosten, aber für das gleiche Geld könnte ich schon fast eine der Tischdecken kaufen, die ein junger Mann gerade vor mir ausbreitet. Oder ein T-Shirt mit bunten Tieren da-rauf. Das Shopping-Angebot ist gut. Walid und seine Cousins verkaufen getrocknete Seesterne für sieben Pfund: »Drüben am anderen Strand nehmen wir das Doppelte«, sagt er, als er meine krause Nase sieht. »Aber da sind ja auch andere Leute.«
Alexandria, das sind 40 Kilometer Strand, jeder Abschnitt fein sortiert nach gesellschaftlichen Schichten. Jener Streifen, an dem die Seesterne das Doppelte kosten, liegt im Park von Montaza. Hier hatte der letzte ägyptische König seinen Sommerpalast. Schon den Eintritt in den Park, vier Pfund pro Person, könnten sich unsere Nachbarn niemals leisten. Wir zahlen dann noch jeder 50 Pfund, um ein paar Stunden auf der Terrasse des Palästina-Hotels zu verbringen. Hier herrscht kein Gedränge. Man ist unter sich: Geschäftsleute und ein paar Ausländer. Die Geräuschkulisse wird nicht von Kindergeschrei bestimmt, sondern von Handy-Melodien. Als wir die Strandstühle mit den gemieteten Handtüchern gepolstert und uns ausgestreckt haben, ruft Usam an: »Ach, du bist am Strand. Was trägst du denn? Einteilig oder zweiteilig?« Na ja, einen Bikini dürfte man hier schon tragen. Das tut zwar keine der Damen, aber man könnte - schon diese Tatsache rechtfertigt das Eintrittsgeld.
»Als ich ein Mädchen war, habe ich auch solche Kleider getragen wie du«, sagt Um Mohammed, die Mutter eines Freundes aus Alexandria. »Viele Mädchen trugen Miniröcke, und wie heißen noch die Badeanzüge, wo man den Bauch sieht? Die waren damals modern.« In den sechziger Jahren nämlich. Damals hatte Gamal Abdel Nasser gerade den Sueskanal verstaatlicht, Ägypten wurde endgültig unabhängig, viele Ausländer verließen das Land. Alexandria, ein Jahrhundert lang Inbegriff des weltoffenen Mittelmeerlebens, gehörte wieder den Ägyptern. Griechische Kaffeehäuser, in denen Croissants und Cappuccino serviert werden, erinnern noch an diese Zeit. Kaum ein ausländischer Tourist besucht heute Alexandria. Ende der sechziger Jahre verschwanden Bikinis und Miniröcke, und auch Um Mohammed geht seitdem nicht mehr ohne Kopftuch auf die Straße.
Wenn Um Mohammed an den Strand will, fährt sie am liebsten nach Mamoura. Hier ist es nicht so voll wie an den Stränden direkt an der Corniche und auch nicht so langweilig wie im Palästina-Hotel. Mamoura, das war der erste Fluchtversuch der ägyptischen Oberschicht. Früher gab es auch in der Innenstadt exklusive Strandclubs. Nach Nassers Revolution 1952 begannen die Grenzen aufzuweichen: Plötzlich trauten sich auch Normalverdiener in die Enklaven der Reichen, sie brachten ihre gefüllten Zucchini mit, spuckten überall Melonenkerne aus. Stück für Stück zog sich die Oberschicht zurück, baute neue Strandclubs wie Mamoura mit einer Mauer drum herum. »Als wir vor 30 Jahren diese Wohnung kauften, konnte man hier das Meer sehen«, erzählt Herr Hegasy, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und möchte, dass »die Kinder das Gefühl für meine Heimat Ägypten nicht verlieren«. Längst hat er sich von seinem Meeresblick verabschieden müssen: 15 Häuserreihen trennen ihn vom Strand. Außerdem fährt jetzt ein Minibus bis hinaus nach Mamoura, und schon beklagen alle den sozialen Niedergang des Feriengebiets.
Dennoch ist die Welt hier noch in Ordnung: Kinder kreisen mit Bonanza-Rädern auf sauberen Straßen, Hausmädchen beaufsichtigen kleine Mädchen beim Schwimmen, auf den Balkonen der dreistöckigen Häuser grillen Familien Kufta und Kebab. Rechtsanwälte, Ärzte und Professorinnen verbringen hier ihre Ferien.
Zum Sonnenuntergang raucht man eine Wasserpfeife und schaut aufs Meer oder geht in der kleinen Fußgängerzone einkaufen: Dieses Jahr sind Plateaubadelatschen modern. Cremig-rosa müssen sie sein und eine Blume auf der Lasche haben. Made in Egypt natürlich. Ebenso wie die Badeanzüge, die es hier zu kaufen gibt. Die Kopftuchträgerin möchte schließlich auch schwimmen gehen und dabei gut aussehen. Gut 60 Pfund kostet der schwarze langärmlige Polyesteranzug, die Hose reicht bis zum Knöchel. Pink Rennstreifen verzieren die Schultern. Für weitere sechs Pfund gibt es noch eine Haube dazu. »So kann jede anständige Frau schwimmen gehen«, versichert die Verkäuferin. Allerdings muss sie einräumen, dass der züchtige Anzug jede Speckfalte nachzeichnet.
Zeit für einen Besuch bei Mr. Mango, dem Kellner. Sein Arbeitsort: das Café von Stanley, dem spannendsten Strand von Alexandria. Stanley verdankt seinen Ruf den Strandkabinen: In großem Bogen säumen die weißen Balkone mit den türkisfarbenen Kabinentüren die Bucht, direkt unterhalb der Corniche. Eigentlich muss man die Kabinen für eine ganze Saison mieten. Aber Mr. Mango lässt mit sich reden: »50 Pfund, und du kannst machen, was du willst!« Das ist ein Angebot! Unglaublich, in einem Land, in dem ein unverheiratetes Paar nicht im gleichen Hotelzimmer übernachten darf. Die Kabinen sind winzig, gerade genug Platz für ein Sofa. »Ist das dein Freund?«, will Mr. Mango wissen, auf den Fotografen deutend. »Nein? Aber was wollt ihr dann hier?« Er ist verwirrt. Ausländer sind irgendwie komisch.
Noch edler als in Stanley aber geht es in Marina zu. Ein nobles Feriendorf - Zutritt hat nur, wer hier wohnt oder eingeladen wird. Üppiges Grün umgibt die Villen aus Naturstein, die zwischen einer und zwei Millionen Pfund kosten. Kilometerweit zieht sich der Strand. Jugendliche flitzen mit Jetskis vorbei. Auch hier blubbern die Wasserpfeifen, und die livrierten Kellner bringen Eiscreme bis ans Wasser.
Aber wer so wohlhabend ist, könnte überall auf der Welt Urlaub machen. »Wieso fahren Sie bloß immer nach Alexandria, Mr. Hassan?« Der Geschäftsmann und Familienvater überlegt, lässt den Blick über den Strand von Marina schweifen. Schön ist es hier, fast so schön wie am Roten Meer, aber eben nur fast: »Ich glaube, wir Ägypter sind einfach lieber unter uns. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir lieben Ausländer und Touristen. Aber als wir mal am Roten Meer waren, hat sich meine Frau geärgert, dass ich immer den Ausländerinnen im Bikini nachgeschaut habe. Und ich fand es ätzend, mein Essen auf deutschen Speisekarten aussuchen zu müssen.«
Der Standwärter kommt, um nachzuschauen, ob wir zufrieden sind: »Ja, sehr. Aber was bedeutet die schwarze Fahne da? Darf man nicht schwimmen?« Der Strandwärter schaut mich an, mustert das Gedränge im Wasser und blickt dann zur Fahne, die neben dem Hochsitz des Rettungsschwimmers flattert: »Ali, hol sofort die Fahne runter, sonst traut sich die Ausländerin nicht ins Wasser!«
Auskunft: Ägyptisches Fremdenverkehrsamt, Kaiserstraße 64 a, 60329 Frankfurt am Main, Tel. 069/25 21 53 oder 25 23 19
(Artikel aus der Zeit Archiv 34/2000 http://www.zeit.de/archiv/2000/34/sp_mm_alexandria.xml)
Sommerfrische im ägyptischen Alexandria: 40 Kilometer Sand und Meer. Und jeder badet an seinem Platz
Julia Gerlach
Der Strandwärter rammt den Sonnenschirm in den Sand, schüttelt ein paar Körnchen von den Plastikstühlen. »Ein sehr schöner Platz.« Wirklich: In der ersten Reihe, direkt vor den Wellen, und nur eine Armlänge trennt uns von den neugierigen Nachbarn. Eine Großfamilie aus Kairo: Vater, Mutter, Großmutter und fünf Kinder. Vier Stühle wurden gemietet, man kann sich ja abwechseln. »Wir verbringen jeden Sommer in Alexandria. Hier ist es schön kühl, man kann sich amüsieren«, sagt die Mutter. Sie könne ja nicht mehr baden. Erklärend streicht sie über ihr Kopftuch. »Das sieht nicht gut aus, wenn es nass wird.«
Im Wasser herrscht Gedränge. Kinder hüpfen in der Brandung. Männer stehen bis zum Bauch im Wasser, unterhalten sich. Auch Frauen baden. Die langen Kleider kleben am Körper, wenn sie aus den Wellen auftauchen. Manche tragen auch TShirts und Leggings. Brüllend irren Kinder auf der Suche nach Eltern herum. In dem Gewirr aus Sonnenschirmen, Plastikstühlen und Gummitieren ist die Suche nicht leicht. Die Brandung betäubt die Ohren ebenso wie die hupenden Autos, die direkt hinter uns im Stau stehen. Schmal ist der Strand entlang der sechspurigen Corniche von Alexandria, an manchen Stellen sogar sehr schmal.
Ausländer sind an diesem Strand eine Sensation, so außergewöhnlich, dass uns alle anschauen, dann aber ganz normal behandeln. Wir fühlen uns wohl.
Direkt hinter der Corniche ragen weiße Hochhäuser in den Himmel. Da ständig mehr Menschen den Sommer in Alexandria verbringen und natürlich alle ein Appartement mit Meeresblick mieten wollen, werden die Häuser immer höher. Alexandria ist Ägyptens zweitgrößte Stadt: Sechs Millionen Einwohner im Winter - im Sommer sind es acht Millionen. Sechs Pfund kostet das Ticket für den Minibus von Kairo. Wer sie zusammenkratzen kann, macht sich auf den Weg.
Die Töchter der Nachbarin sind gerade vom Baden zurück. Sie wringen ihre Maxi-T-Shirts aus, bibbern und haben Hunger. Gefüllte Zucchini werden aus der Kühltasche geholt, zum Nachtisch gibt es Wassermelone. Wir bestellen währenddessen Kaffee. »Normal viel Zucker?«, fragt der Kellner. »Alles klar! Kommt sofort!« Bevor er zurückkommt, uns den Mokka serviert und dem Nachbarn zur rechten eine duftende Wasserpfeife vorbeibringt, tauchen Samach und ihre Schwester auf, zwei Mädchen in bunten Kleidern. In ihren Händen klickern Muscheln aneinander. »Ich sage dir deine Zukunft voraus«, bietet Samach an. »Gib mir deine Hand, lege eine Pfundnote hinein und sage: O Gott.« Sie steckt sich den Geldschein in den Ausschnitt und mustert meine Hand. Die Nachbarin ist dichter herangerutscht. Meine Zukunft, die will sie sich nicht entgehen lassen. »Dein Liebster ist weit weg«, sagt Samach und deutet aufs Meer. »Ich sehe noch etwas sehr Spannendes«, sagt sie, als sie bemerkt, dass ihre Aussage richtig ist. »Lege fünf Pfund auf die Hand und sage: O Gott.« Dafür liefert sie mir eine verworrene Geschichte über potenzielle Feinde. Die Erklärung der Geschichte würde zehn Pfund kosten, aber für das gleiche Geld könnte ich schon fast eine der Tischdecken kaufen, die ein junger Mann gerade vor mir ausbreitet. Oder ein T-Shirt mit bunten Tieren da-rauf. Das Shopping-Angebot ist gut. Walid und seine Cousins verkaufen getrocknete Seesterne für sieben Pfund: »Drüben am anderen Strand nehmen wir das Doppelte«, sagt er, als er meine krause Nase sieht. »Aber da sind ja auch andere Leute.«
Alexandria, das sind 40 Kilometer Strand, jeder Abschnitt fein sortiert nach gesellschaftlichen Schichten. Jener Streifen, an dem die Seesterne das Doppelte kosten, liegt im Park von Montaza. Hier hatte der letzte ägyptische König seinen Sommerpalast. Schon den Eintritt in den Park, vier Pfund pro Person, könnten sich unsere Nachbarn niemals leisten. Wir zahlen dann noch jeder 50 Pfund, um ein paar Stunden auf der Terrasse des Palästina-Hotels zu verbringen. Hier herrscht kein Gedränge. Man ist unter sich: Geschäftsleute und ein paar Ausländer. Die Geräuschkulisse wird nicht von Kindergeschrei bestimmt, sondern von Handy-Melodien. Als wir die Strandstühle mit den gemieteten Handtüchern gepolstert und uns ausgestreckt haben, ruft Usam an: »Ach, du bist am Strand. Was trägst du denn? Einteilig oder zweiteilig?« Na ja, einen Bikini dürfte man hier schon tragen. Das tut zwar keine der Damen, aber man könnte - schon diese Tatsache rechtfertigt das Eintrittsgeld.
»Als ich ein Mädchen war, habe ich auch solche Kleider getragen wie du«, sagt Um Mohammed, die Mutter eines Freundes aus Alexandria. »Viele Mädchen trugen Miniröcke, und wie heißen noch die Badeanzüge, wo man den Bauch sieht? Die waren damals modern.« In den sechziger Jahren nämlich. Damals hatte Gamal Abdel Nasser gerade den Sueskanal verstaatlicht, Ägypten wurde endgültig unabhängig, viele Ausländer verließen das Land. Alexandria, ein Jahrhundert lang Inbegriff des weltoffenen Mittelmeerlebens, gehörte wieder den Ägyptern. Griechische Kaffeehäuser, in denen Croissants und Cappuccino serviert werden, erinnern noch an diese Zeit. Kaum ein ausländischer Tourist besucht heute Alexandria. Ende der sechziger Jahre verschwanden Bikinis und Miniröcke, und auch Um Mohammed geht seitdem nicht mehr ohne Kopftuch auf die Straße.
Wenn Um Mohammed an den Strand will, fährt sie am liebsten nach Mamoura. Hier ist es nicht so voll wie an den Stränden direkt an der Corniche und auch nicht so langweilig wie im Palästina-Hotel. Mamoura, das war der erste Fluchtversuch der ägyptischen Oberschicht. Früher gab es auch in der Innenstadt exklusive Strandclubs. Nach Nassers Revolution 1952 begannen die Grenzen aufzuweichen: Plötzlich trauten sich auch Normalverdiener in die Enklaven der Reichen, sie brachten ihre gefüllten Zucchini mit, spuckten überall Melonenkerne aus. Stück für Stück zog sich die Oberschicht zurück, baute neue Strandclubs wie Mamoura mit einer Mauer drum herum. »Als wir vor 30 Jahren diese Wohnung kauften, konnte man hier das Meer sehen«, erzählt Herr Hegasy, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und möchte, dass »die Kinder das Gefühl für meine Heimat Ägypten nicht verlieren«. Längst hat er sich von seinem Meeresblick verabschieden müssen: 15 Häuserreihen trennen ihn vom Strand. Außerdem fährt jetzt ein Minibus bis hinaus nach Mamoura, und schon beklagen alle den sozialen Niedergang des Feriengebiets.
Dennoch ist die Welt hier noch in Ordnung: Kinder kreisen mit Bonanza-Rädern auf sauberen Straßen, Hausmädchen beaufsichtigen kleine Mädchen beim Schwimmen, auf den Balkonen der dreistöckigen Häuser grillen Familien Kufta und Kebab. Rechtsanwälte, Ärzte und Professorinnen verbringen hier ihre Ferien.
Zum Sonnenuntergang raucht man eine Wasserpfeife und schaut aufs Meer oder geht in der kleinen Fußgängerzone einkaufen: Dieses Jahr sind Plateaubadelatschen modern. Cremig-rosa müssen sie sein und eine Blume auf der Lasche haben. Made in Egypt natürlich. Ebenso wie die Badeanzüge, die es hier zu kaufen gibt. Die Kopftuchträgerin möchte schließlich auch schwimmen gehen und dabei gut aussehen. Gut 60 Pfund kostet der schwarze langärmlige Polyesteranzug, die Hose reicht bis zum Knöchel. Pink Rennstreifen verzieren die Schultern. Für weitere sechs Pfund gibt es noch eine Haube dazu. »So kann jede anständige Frau schwimmen gehen«, versichert die Verkäuferin. Allerdings muss sie einräumen, dass der züchtige Anzug jede Speckfalte nachzeichnet.
Zeit für einen Besuch bei Mr. Mango, dem Kellner. Sein Arbeitsort: das Café von Stanley, dem spannendsten Strand von Alexandria. Stanley verdankt seinen Ruf den Strandkabinen: In großem Bogen säumen die weißen Balkone mit den türkisfarbenen Kabinentüren die Bucht, direkt unterhalb der Corniche. Eigentlich muss man die Kabinen für eine ganze Saison mieten. Aber Mr. Mango lässt mit sich reden: »50 Pfund, und du kannst machen, was du willst!« Das ist ein Angebot! Unglaublich, in einem Land, in dem ein unverheiratetes Paar nicht im gleichen Hotelzimmer übernachten darf. Die Kabinen sind winzig, gerade genug Platz für ein Sofa. »Ist das dein Freund?«, will Mr. Mango wissen, auf den Fotografen deutend. »Nein? Aber was wollt ihr dann hier?« Er ist verwirrt. Ausländer sind irgendwie komisch.
Noch edler als in Stanley aber geht es in Marina zu. Ein nobles Feriendorf - Zutritt hat nur, wer hier wohnt oder eingeladen wird. Üppiges Grün umgibt die Villen aus Naturstein, die zwischen einer und zwei Millionen Pfund kosten. Kilometerweit zieht sich der Strand. Jugendliche flitzen mit Jetskis vorbei. Auch hier blubbern die Wasserpfeifen, und die livrierten Kellner bringen Eiscreme bis ans Wasser.
Aber wer so wohlhabend ist, könnte überall auf der Welt Urlaub machen. »Wieso fahren Sie bloß immer nach Alexandria, Mr. Hassan?« Der Geschäftsmann und Familienvater überlegt, lässt den Blick über den Strand von Marina schweifen. Schön ist es hier, fast so schön wie am Roten Meer, aber eben nur fast: »Ich glaube, wir Ägypter sind einfach lieber unter uns. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir lieben Ausländer und Touristen. Aber als wir mal am Roten Meer waren, hat sich meine Frau geärgert, dass ich immer den Ausländerinnen im Bikini nachgeschaut habe. Und ich fand es ätzend, mein Essen auf deutschen Speisekarten aussuchen zu müssen.«
Der Standwärter kommt, um nachzuschauen, ob wir zufrieden sind: »Ja, sehr. Aber was bedeutet die schwarze Fahne da? Darf man nicht schwimmen?« Der Strandwärter schaut mich an, mustert das Gedränge im Wasser und blickt dann zur Fahne, die neben dem Hochsitz des Rettungsschwimmers flattert: »Ali, hol sofort die Fahne runter, sonst traut sich die Ausländerin nicht ins Wasser!«
Auskunft: Ägyptisches Fremdenverkehrsamt, Kaiserstraße 64 a, 60329 Frankfurt am Main, Tel. 069/25 21 53 oder 25 23 19
(Artikel aus der Zeit Archiv 34/2000 http://www.zeit.de/archiv/2000/34/sp_mm_alexandria.xml)
salam
sorry ich kann sowas nicht nachvollziehen
oder habe ich mich einfach schon zu viel mit der verhaltensweise der ägypter beschäftigt ???
ich habe hier mal einen auszug aus einem relebnisbericht
http://www.zeit.de/archiv/2000/34/sp_mm_alexandria.xml
ich könnte hier nun einen roman schreiben wie mich so ein verhalten anko** geschweige dem wie manche auf ihren touren durch die tempel in luxor laufen .... einfach nur schrecklich .....
aber ich drifte vom thema ab.
also wie gesagt ich kann es nicht nachvollziehen.
ma salama
...isis...
sorry ich kann sowas nicht nachvollziehen
oder habe ich mich einfach schon zu viel mit der verhaltensweise der ägypter beschäftigt ???
ich habe hier mal einen auszug aus einem relebnisbericht
Zum Sonnenuntergang raucht man eine Wasserpfeife und schaut aufs Meer oder geht in der kleinen Fußgängerzone einkaufen: Dieses Jahr sind Plateaubadelatschen modern. Cremig-rosa müssen sie sein und eine Blume auf der Lasche haben. Made in Egypt natürlich. Ebenso wie die Badeanzüge, die es hier zu kaufen gibt. Die Kopftuchträgerin möchte schließlich auch schwimmen gehen und dabei gut aussehen. Gut 60 Pfund kostet der schwarze langärmlige Polyesteranzug, die Hose reicht bis zum Knöchel. Pink Rennstreifen verzieren die Schultern. Für weitere sechs Pfund gibt es noch eine Haube dazu. »So kann jede anständige Frau schwimmen gehen«, versichert die Verkäuferin. Allerdings muss sie einräumen, dass der züchtige Anzug jede Speckfalte nachzeichnet.
http://www.zeit.de/archiv/2000/34/sp_mm_alexandria.xml
ich könnte hier nun einen roman schreiben wie mich so ein verhalten anko** geschweige dem wie manche auf ihren touren durch die tempel in luxor laufen .... einfach nur schrecklich .....
aber ich drifte vom thema ab.
also wie gesagt ich kann es nicht nachvollziehen.
ma salama
...isis...
Hallo zusammen,
wenn ich die von mir mit ausgelöste Diskussion verfolge, muss ich erkennen, dass islamisches Land nicht gleich islamischen Land ist. Wir haben in den letzten Jahren in der Türkei Urlaub gemacht (auch ein islamisches Land, welches in vielen Bereichen als sehr konservativ bekannt und offiziel oben ohne auch nicht erlaubt) und dort hat es überhaupt kein Aufsehen erregt!
Aber man lernt ja immer dazu! Auch wir haben die empfohlenen Reiseführer gelesen und uns informiert wie man sich verhalten soll, aber die Frage wie es in der Realitätt gehandhabt wird müssen doch wohl erlaubt sein, ohne dass solch "engagierte" Informationen gegeben werden.
Tati ist glaube ich schon ganz eingeschüchtert.
Gruss
C(hrissi)+A+L+L
annalene
P.S. ich habe die Frage oben als Mann gestellt und nicht mit dem Hintergrund was zu gaffen zu haben, sondern weil wir zum ersten Mal nach Ägypten fahren und an unseren bisherigen (auch oft islamischen) Urlaubszielen andere Erfahrungen gemacht haben.
wenn ich die von mir mit ausgelöste Diskussion verfolge, muss ich erkennen, dass islamisches Land nicht gleich islamischen Land ist. Wir haben in den letzten Jahren in der Türkei Urlaub gemacht (auch ein islamisches Land, welches in vielen Bereichen als sehr konservativ bekannt und offiziel oben ohne auch nicht erlaubt) und dort hat es überhaupt kein Aufsehen erregt!
Aber man lernt ja immer dazu! Auch wir haben die empfohlenen Reiseführer gelesen und uns informiert wie man sich verhalten soll, aber die Frage wie es in der Realitätt gehandhabt wird müssen doch wohl erlaubt sein, ohne dass solch "engagierte" Informationen gegeben werden.
Tati ist glaube ich schon ganz eingeschüchtert.
Gruss
C(hrissi)+A+L+L
annalene
P.S. ich habe die Frage oben als Mann gestellt und nicht mit dem Hintergrund was zu gaffen zu haben, sondern weil wir zum ersten Mal nach Ägypten fahren und an unseren bisherigen (auch oft islamischen) Urlaubszielen andere Erfahrungen gemacht haben.
Oben ohne
Hallo, was bringt das eigentlich, wenn man sich "oben ohne" an den Pool oder Strand legt, außer streifenfreier Bräune ? Außerdem sieht ein knapp verpackter Oberkörper wesentlich reizvoller aus.
Schrecklich sieht es bei nicht mehr ganz jungen Frauen aus, wenn die sich "OO" auf der Liege räkeln. Wo man dann nicht mehr erkennen kann, wo was aufhört und was anfängt.
Ich finde es geradezu umverschämt, wie sich manche Leute einfach über die Regeln eines Urlaubslandes hinwegsetzen.
LG Brigitte
Schrecklich sieht es bei nicht mehr ganz jungen Frauen aus, wenn die sich "OO" auf der Liege räkeln. Wo man dann nicht mehr erkennen kann, wo was aufhört und was anfängt.
Ich finde es geradezu umverschämt, wie sich manche Leute einfach über die Regeln eines Urlaubslandes hinwegsetzen.
LG Brigitte