Wadi Tour 2019 Wadi Hammamat u. Wadi el Gemal
Wadi Tour 2019 Wadi Hammamat u. Wadi el Gemal
salam
ich nehme euch heute mit auf unsere wadi tour 2019.
geplant ist die tour von luxor durch den wadi hammamat nach el qusaire / al-Qusair /
El Qoseir (El Quseir Hotel bericht schon mal --- HIER ---) dort übernachten.
am zweiten tag dann weiter richtung marsa alam um zwei tage in der
Deep south Eco-lodge (---- HIER --- ) unser lager aufzuschlagen, damit wir zwei tage
zeit für den wadi el gimal national park haben. tag vier geht es dann wieder über
safaga und Mons Claudianus zurück nach luxor.
soweit war die planung aber lest selbst was uns für widrigkeiten auf der tour dann doch
widerfahren sind, denn wie alle wissen läuft in ägypten eigentlich nichts wie geplant.
morgens um 5:30 uhr startete unsere wadi expedition in luxor.
wir sind auch recht gut voran gekommen, so dass wir den checkpoint in
Qift ( Quft, Kift, Kuft ) wie geplant um 6:30 uhr erreichten.
wir haben uns im vorfeld zur sicherheit auch eine kostenpflichtige genehmigung
für den wadi hammamat in luxor 3 tage vor ab von unserem freund „big P.“ besorgen lassen.
es gab widersprüchliche aussagen von … man darf als tourist gar nicht durch den wadi fahren
über nur mit genehmigung aus luxor bis hin alles humbug keine einschränkungen mehr.
wir wollten eben auf nummer sicher gehen und haben die genehmigung besorgt.
tja nur der offizier in qift wollte / konnte unsere papiere einfach nicht akzeptieren.
nach einer stunde diskutieren und telefonieren war die aussage … luxor hätte die tour
nicht nach kift weiter geleitet, so gäbe es eben auch keine begleitfahrzeuge für uns
(wer braucht die schon grrrrrr) und wir müssten nun den UMWEG
über Qena - Safaga nach El Quseir machen.
geplant war ja das el quseir unser ziel für diesen tag werden soll und nicht der start.
hier auf der karte könnt ihr ja sehen welchen umweg wir nun machen mussten.
blaue route geplant - rote route mussten wir fahren.
so war auch die stimmung im bus von ärgerlich bis enttäuscht ….
aus 3 std. geplanter fahrzeit wurden dann 6 bis 7 std. was unseren
besichtigungs / zeitplan dann doch erheblich durcheinander brachte.
es war ja geplant das wir uns so einiges im wadi hammamat ansehen können, da wir
den ganzen tag dafür eingeplant hatten …. so viel mal wieder zur planung.
die große frage war nun wenn wir in el quseire am checkpoint ankommen ob die uns dann
in den wadi lassen oder ob wir da trotz unserer genehmigung nicht rein kommen.
um 10 uhr erreichten wir dann die Kreuzung hurghada / el Quseire und nach noch mal
einer stunde um 11 waren wir dann am checkpoint zum wadi hammamat angekommen
nur eben nun am „ende“ unserer geplanten route.
auch hier war man „überrascht“ das wir da waren und es begann das spielchen aufs neue.
genehmigung vorgezeigt - telefoniert - usw. usw.
wir kamen dann eben auf die idee den wadi auf der rückfahrt zu durchqueren, wenn es
heute nicht klappen sollte … aber falsch gedacht, denn auf dem zettelchen das sich
komischerweise genehmigung nennt stand der tag fest und eben nur für diesen tag
galt das papierchen.
und wieder war eine stunde vergangen, denn nach dem es klar war das wir nun doch in den
wadi hammamat fahren durften, musste eines unserer begleitfahrzeuge (panzerwagen)
erst mal zur tanke und sprit holen.
wir sind dann mit dem zuständigen des checkpoints überein gekommen das wir nun erst
mal den wadi wieder zurück fahren um dann unsere tour endlich zu beginnen.
wir wollten gar nicht darüber nachdenken dass wir um 6:30 schon in den wadi fahren
wollten und es inzwischen 12 uhr ist und wir nun wieder 2 std. „zurück“ fahren mussten
… wir freuten uns das es dann doch geplappt hat.
also alle mann wieder … on the road again … nun also erst mal wieder richtung luxor …
nun konnten wir unsere „hotspots“ im wadi hammamat doch noch besichtigen und wie
ihr sehen könnt hatte ich schon einige auf dem plan.
nun können wir endlich die route die schon ramses IV. auf dem turiner lagerstätten papyrus
aufzeichnen lies erkunden.
der turiner papyrus ist eine topografische karte die vom bekannten
schreiber Amennachte (dem sohn Ipuys) um 1160 v. Chr. angefertigt wurde.
gefunden wurde die karte dann im grab in dier el-medina theben (luxor)
1824 von Bernardino Drovetti.
grund der anfertigung war eine forschungsreise Ramses IV. zum wadi hammamat
sie stellt ein teilstück von 15 km des wadis hammamat dar.
bei einer anderen expedition entsannt ramses IV. ein heer von 8368 steinmetzen und
kriegern in den wadi um steine für den amun tempel in theben zu brechen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Turiner_P ... Landkarte)#/media/Datei:TurinPapyrus1.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Turiner_P ... Landkarte)#/media/Datei:TurinPapyrus2.jpg
wir haben auch viele der 65 wehrtürme / signaltürme auf den gipfeln der berge gesehen.
wie viele es nun wirklich waren konnten wir dann doch nicht nachvollziehen.
nach dem wir ein schild sahen, auf dem uns angezeigt wurde das es bis quift nur noch 80 km
sind, und es inzwischen dann 14 uhr war … wussten wir mal wieder das man in ägypten nicht
einfach so reisen kann wie man will
leider haben wir aus zeitgründen wie erwähnt einige punkte streichen müssen,
so fielen gleich mal folgende punkte der streichung zum „opfer“
Qasre el-Banat die römische festung / fort mit der umliegenden arbeitersiedlung
(30 v. Chr. - 2100 n. Chr) bei der inschriften aus der regierungszeit der
Kaiser Augustus und Hadrian gefunden wurden und
die festung El Muweih die auch als krokodilo bekannt ist.
so haben wir dann mit der befestigten hydreuma in bir el-hammamat unsere
archeologische reise begonnen.
hier erst mal ein bild von google earth mit der karte von jean-pierre brun,
damit man sieht wie groß das ganze einst mal war.
von dem einstigen fort ist nur noch der brunnen erhalten geblieben. der brunnen wurde
zum schutz vor wadi fluten mit einer neuen ziegelmauer geschützt. einige ägyptologen
sehen hier auch die wasserstation die im turiner papyrus schon verzeichnet ist.
der brunnen (hydreuma) verfügt über eine treppe, so dass wir natürlich gleich mal in die
tiefe gestiegen sind.
hier blicken wir in den 5m breiten und 35m tiefen brunnen.
einmal von oben und einmal von unten.
auf halber höhe sind auch solche kleinen fenster die einem den blick in den
brunnen ermöglichten.
unten angekommen können wir noch die original „reste“ des alten brunnens bestaunen.
eigentlich mal wieder unglaublich welche baulichen wunder hier erschaffen wurden.
auf der bergspitze ist auch noch der signalturm zu sehen. dort wurden auch
fundamentinschriften in weißem kalkstein von einem präfekten ägyptens gefunden.
von der umfassungsmauer ist leider nicht mehr viel zu sehen,
eher ist es mehr zu erahnen wenn man die bilder von google earth kennt.
nun geht es auch schon wieder weiter zu unseren VIP begleitfahrzeugen um weiter zu ziehen.
unser nächster halt war der bechen / bekhen steinbruch des wadi hammamat.
da der wadi eben die kürzeste verbindung vom nil also quift dem antiken koptos ans rote meer
ist, wurde er über jahrtausende als route genutzt. so ist es nicht verwunderlich das man hier
im ganzen wadi graffiti aus allen epochen findet. es wurden von petroglyphen über
hieroglyphen fast aller pharaonen über griechische, hieratische und demotische graffiti
im stein hinterlassen. die bekannteste stelle und auch die mit den meisten aufzeichnungen
findet man hier im hauptsteinbruch, was wohl daran liegen mag das die menschen sich
hier wegen des grauwacke abbau im steinbruch länger aufhielten.
die grauwacke (altägyptisch: iner nefer bechenu – bedeutet: schöner bechen (bekhen) stein)
aus dem wadi hammamat waren für statuen und sarkophage usw. bei den pharaonen sehr beliebt.
erst mussten wir „unseren“ gafir abholen der mit uns den wadi entlang gezogen ist.
unsere begleiter zogen es vor bei ihren fahrzeugen zu bleiben.
hier mal ein beispiel der vielen unzähligen petroglypischen darstellungen der
tier- und pflanzenwelt die man hier findet. einige forscher datieren sie ins
vierte jahrtausend v. Chr. anhand der vielen verschiedenen tierdarstellungen gehen
sie von einer üppigeren vegetation hier im wadi zur damaligen zeit aus.
wie zu lesen ist soll der erste namentlich erwähnte könig hier im wadi Namer sein der uns
wegen seiner reichseignung (regierte um 3000 v. Chr) bekannt ist.
ein graffito in form eines serekh mit horusfalke (eine art wappendarstellung) wird ihm zugeschrieben
und somit ist er eben der älteste aus der frühdynastischen zeit der hier
belegbar ist. es wurden aus dem alten reich zur pyramidenbauzeit hier auch die namen
von chephren, mykerinos, sahure, djedefre, pepi und unas gefunden.
Pepi I soll ganze 80mal erwähnt worden sein.
(zur anzahl gibt es auch unterschiedliche angaben)
die texte handeln sich hauptsächlich von steinbruch- und militäraktivitäten aus ihrer zeit.
hier haben wir die kartusche von seinem sohn Merenre I. dem vierten könig der 6. dyn.
oben in der ecke erkennt man noch die „reste“ des horusnamens von
pharao Psammetich I. der von 664–610 v. Chr. regierte und gründer der 26. dyn. war.
auch haben wir die kartusche von unas dem neunten und letzte könig (pharao)
der 5. Dyn. gefunden.
das bild zeigt uns auch schön das alles durcheinander übereinander und kreuz und
quer geschrieben wurde, denn das „große“ bild ist von ptolomaios IV. (von 221 bis 204 v. Chr.)
in auftrag gegeben worden und überdeckt die petroglyphe der gazelle und des hundes / schakals.
hier könnt ihr mal sehen welche mühen sich unsere expeditionsteilnehmer machten um auch
ja alles auf bild zu bannen
... getreu nach dem motto … ohne rücksicht auf verluste (der eigenen knochen)
aber es zeigt auch wo überall inschriften hinterlassen wurden. viele mal fragten wir uns
… wie sind die nur da rauf gekommen ??
zum glück hatten wir keine kletterausrüstung dabei, denn dann hätten wir hier
wahrscheinlich auch für tage unser lager aufschlagen müssen
die interessantesten texte haben uns wohl Mentuhotep II. Mentuhotep III und Mentuhotep IV (mittleres reich) hier hinterlassen.
es soll sich insgesamt um ganze 30 texte handeln die
man hier gefunden hatte.
nach dem es wohl einige zeit ruhig um den wadi geworden ist hat mentuhotep II. die
route wieder eröffnet. sein sohn mentuhotep III. hatte in seinem 8. regierungsjahr eine
große expedition mit 3000 mann ausgesandt. der zweck der expedition war wohl eine
reise nach punt um neue handelskontakte herzustellen, so berichtet uns Henenu der
leiter der expedition in den inschriften.
auch wurden bei der rückreise hier im wadi steine abgebaut um sie
nach theben zu transportieren.
einer der wichtigsten belege (für mich) hier im wadi stammt von Mentuhotep IV.
von seiner regentschaft ist nicht viel überliefert, auch wird er in den verschiedenen königslisten
mit nur zwei regierungsjahren geführt, obwohl einige wissenschaftler davon ausgehen
das er insgesamt sieben jahre regiert hat. in seinem zweiten regierungsjahr
(laut inschrift – im jahre zwei des monats zwei der überschwemmung)
hatte er eine expedition mit unglaublichen 10.000 mann (andere stellen berichten von
13.000 mann) hier zum steinbruch entsandt um einen sarkophag samt deckel für sich aus
dem stein schlagen zu lassen.
er hatte somit die zweitgrößte expedition in den wadi geschickt, denn nur sesostris I
hatte eine größere expedition mit 18.000 männern entsand.
auf vier großen felsenstelen erzählt uns sein wesir Amenemhat
(wahrscheinlich der spätere pharao Amenemhat I) von der expedition. unter anderem
berichtet er uns vom sogenannten gazellen wunder. (Fundnummer M110 )
es wurde beobachtet wie eine gazelle auf einem großen stein ihr junges gebar. da sie die
gazelle mit dem gott min von coptos gleichsetzten, sahen sie es als großes ohmen an und untersuchten den stein
ob er sich als sarkophagdeckel eignen würde und wie zu lesen ist
…zitat: er war makellos, also hätte gott min selbst den stein ausgesucht...
auf dieser stele hier ( M113 ) beschreibt amenemhet ausführlich seine stellung am
hofe des pharaos. es wird auch sein verhältnis zu ihm erläutert, da er seine mutter
Imj als königinmutter erwähnt und nicht als königsgemahlin woraus geschlossen wird,
dass Neb-taui-Re nicht königlicher abstammung war, was wohl seiner späteren
regentschaft aber nicht schadete.
seine titel die er hier hinterlassen hat sind schon aussagekräftig was seine stellung
am hofe betrifft.
Aufseher der Stadt,
Wesir,
Beamter (Führer) aller Richter,
Aufseher dessen, was der Himmel gibt, Erde schafft und der Nil bringt.
Aufseher von allem im ganzen Land,
Vizier Amenemhet
Zitat / übersetzung übernommen aus „Expedition of Nebtawyre in Wadi Hammamat“
der könig von ober und unter ägypten Nebtawyre lebt für immer.
auch ist unter anderem zu lesen – zitat:
die expedition ohne verluste abgeschlossen,
kein mann ist umgekommen, kein esel starb,
kein handwerker wurde beraubt
(übersetzung aus: Expedition of Nebtawyre of Wadi Hammamat)
ob das so alles stimmt kann man ja nun nicht mehr nachvollziehen
es wurden auch steinmetze, handwerker, beamte, bildhauer, maler und metallarbeiter
in seinem tross erwähnt.
seine expedition wird auch als „karawane der wunder“ betitelt, denn neben dem
gazellenwunder (M 110) schreibt er auch von einem brunnenwunder oder auch
regenwunder (M 191) genannt.
nach einem sehr seltenen regenschauer oder eher einer unwetter flut hat ihm der pharao
einen brunnen / quelle mit reinstem wasser aus dem fels erschaffen.
als erstes berichtet er uns wann es geschehen ist ….. 2. regierungsjahr des Mentuhotep IV
im monat 2 der achet-jahreszeit am tag 23 (ende januar anfang februar)
es gebar sich das es regnete und man die gestalt dieses gottes sah (min von koptos)
er zeigte seine macht den leuten und machte das wüstengebirge zum gewässer.
da quoll wasser aus der kluft des gesteines, und man fand einen brunnen im herzen des
wadis mit 10 mal 10 ellen gefüllt mit wasser bis an seine ränder.
(übersetzung: prof. dr. klaus koschel - Antike Welt)
weiter wird berichtet das alles vor den beduinen der wüste, den früher vorbeiziehenden
soldaten und königen verborgen gehalten wurde.
Zitat: nicht sah ihn vorher jemandes auge, nicht war gefallen das gesicht (der blick)
eines menschen auf ihn. er entstand durch seine majestät selbst.
fürwahr, er hatte ihn verborgen und versteckt gehalten.
auf einer anderen stele wird von der größe des sarkophags berichtet. die angaben sind
in ägyptischen ellen was einer heutigen größe von ungefähr
210 cm x 420 cm x 105 cm (ca. 20-23 Tonnen) entspricht.
der erste (forschungs) reisende der hier im wadi aufzeichungen machte war James Bruce (1769)
Lepsius und Sir John Gardner Wilkinson besuchten im 19. jahrhundert den wadi aber die ersten neuen
studien der inschriften leitete der ägyptologe Vladimir Golenishchev (1884 – 1885)
auch Arthur Weigall arbeitete 1909 hier. 1912 wurden die inschriften erneut gründlich erfasst und
von Couyat und Montet veröffentlicht.
meine meisten infos zu den bildern stammen größtenteils von rolf grundlach.
die „listungs nummern“ der einzelnen grafittis z.b.
als M (+Nr.) bezieht sich auf Couyat / Montet (1912)
bei G (+Nr.) bezieht sich auf das Buch von Goyon
und hier noch einmal ein bild dass die expeditionsteilnehmer „alles“ gaben um an gute
bilder zu kommen
hier haben wir die kartusche von sesostris I / senusret I gefunden.
wie oben schon mal kurz erwähnt ist er der pharao der die größte expedition in den
wadi hammamat schickte. obwohl er ja insgesamt drei expeditionen finanzierte, war die
größte in seinem 38. regierungsjahr. (andere quellen sprechen vom 25. regierungsjahr)
es wurden genaue angaben zur truppenstärke und qualifikation der männer gemacht
…. 18.660 mann darunter handwerker, jäger, bauern, bäcker, schriftgelehrte und soldaten
zum schutz vor marodierenden nomaden.
es wurden selbst rationen an die mannschaften und namen von expeditionsteilnehmern
festgehalten. ihr auftrag war es steine für 60 sphingen und 150 statuen aus dem fels zu
brechen. (text auf G 61 leider nicht fotografiert)
auch hat sich Ahmose I. bzw. seine frau hier verewigt. (direkt darüber)
hier ist zu lesen (übersetzung dankend erhalten von Michael Tilgner)
nTr nfr (Nb-pH.tj-Ra) dj anx
"Der gute Gott Nebpehtire (Ahmose I.), dem Leben gegeben ist"
Hm(.t)-nsw Nfr.t-jr(j) anx.tj
"Die Gemahlin des Königs Nefertari, sie möge leben"
und noch mal ein gutes beispiel was man beim genauen hinschauen doch alles erkennen
kann. da alle übereinander geschrieben haben ist es eben schwer zu erkennen.
die tiere haben wir beim ersten hinschauen nicht gleich identifizieren können,
es lohnt sich also immer ein zweiter blick und man erkennt vieles mehr.
in den kartuschen ist Dareios I genannt. er war ab 521 v. Chr. großkönig des persischen
achämenidenreiches und der neunte könig aus der dynastie der achämeniden.
er ist auch in der bibel belegt, da er den neubau des jerusalemer tempels veranlasste und die
vollendung und einweihung in seinem sechsten herrschaftsjahr - märz 515 v. Chr. werden
im buch esra (kapitel 6, vers 15) des tanach genau beschrieben.
auch die kartusche von Amasis ( Ahmose II. ) ist zu sehen er war der fünfte Herrscher
der 26. Dyn. (spätzeit), der sogenannten saiten dynastie und regierte
von 570 v. Chr. bis 526 v. Chr. das reich.
hier haben wir ein familien graffitti von Artaxerxes I. der ein enkel von Dareios I.
ist. Artaxerxes I. war wie sein großvater auch, persischer großkönig von 465 - 424 v. Chr.
und auch er wird in den beiden geschichtsbüchern von esra und nehemia im alten testament
erwähnt. bei nehemia (2,1) ist zu lesen wie er den auftrag von artaxerxes I. zum (wieder) aufbau
der stadt jerusalem erhalten hatte.
hier haben wir unter anderem ein griechisches graffiti von einem soldaten
namens Julius (pfeil)
in der gleichen ecke befinden sich auch ganz viele koptische graffiti, unter anderem
haben wir auch den griechisch orthodoxen heiligen st. georg auf seinem streitross entdeckt.
neben dem großen graffiti von Ptolemaios IV haben wir dieses kleine graffiti
ausgemacht. (pfeil)
natürlich haben wir uns darüber auch gedanken gemacht und hatten wie es sich gehört
in der ägyptologie auch gleich mehrere theorien zur entstehung des ganzen
inspiriert durch die vielen göttlichen min darstellungen aus einer „bierlaune“ heraus
entstanden oder hatte ein arbeiter eine wette verloren von wegen … du traust dich eh nicht
neben dem großen pharao zu schreiben es gab noch mehrere wilde ideen die hier
aber nicht dazu passen.
wie das ganze nun wirklich wissenschaftlich einzuordnen ist kann ich auch nicht sagen.
nun kommen wir zu einem graffiti an dem man sich die zähne ausbeißen kann.
bei M 65 und M 66 ist es nicht eindeutig klar wer denn hier nun gemeint ist.
zu lesen ist: Mn-xpr-Ra nun kommen aber mehrere personen in frage z.b.
Thutmosis III oder
Erster Prophet des Amun, (21. Dyn.) (er hatte seinen namen auch in kartuschen schreiben
lassen, da er als Titularkönig in Oberägypten fungierte, (wie im Karnak Tempel mehrfach belegt.)
oder Necho I. (Vater von Psametik I)
an dieser stelle auch gleich mal ein ganz dickes dankeschön an „amunrakarnak“ aus dem
forum der als meine „wandelnde bibliothek“ fungiert. ohne ihn und seine tausend bücher
hätte ich die indizierung der ganzen graffitis nie geschafft.
hier haben wir noch einmal unseren mysteriösen Mn-xpr-Ra M 132
die anderen schriften von M 128 bis M 131 datieren Couyat / Montet in
die Regierungszeit Psametik I.
hier haben wir ein gutes beispiel dafür das im wadi auch restaurierungsarbeiten
durchgeführt wurden.
da diese darstellung von sehtos I wohl erst in jüngster zeit restauriert wurde findet man in der einschlägigen
literatur wie Couyat / P. Montet oder G.Goyon auch kein verzeichnis hierzu.
wie man aber bei Peter Brand, The Monuments of Seti I lesen kann gibt es nur 3 felsstelen
von sethos I. im ganzen wadi.
hier haben wir z.b. sethos I der die maat als opfer vor dem gott min darbringt,
aber interessanter sind die zwei darstellungen der bildhauer unten.
der bildhauer Paser war der verantwortliche für alle 3 felsstelen im wadi aber diese hier
widmete er seinem vater Amunmesse.
Zu lesen ist (übersetzung dankend erhalten von Margret Pirzer)
1. "Dem Oberbildhauer der Arbeiten mit Calcitgestein, Amun–messe “
2. „gemacht von seinem Sohn, dem Bildhauer Paser“
nun haben wir Sesostris I und Ramses IV vor uns.
beide haben uns viele infos hinterlassen.
Sesostris I. war pharao in der 12. dyn. und gilt als einer der bedeutendsten herrscher des
mittleren reiches. laut dem königspapyrus zu sehen in turin sind 45 regierungsjahre
von ihm belegt. seine großen expeditionen (insgesamt 3) und der größten hier im wadi überhaupt
habe ich ja oben schon beschrieben.
Rames IV ( User-maat-Re-setep-en-Amun ) ist hier auch zu sehen. er ist für die erste
topografische karte des wadis (turiner lagerstätten papyrus) verantwortlich, als er sie bei
seinem schreiber Amennachte (dem sohn Ipuys) um 1160 v. Chr. in auftrag gab.
(dazu auch oben schon mehr)
hier auf der stele ist das datum Zitat: jahr 1, 3 schemu, tag 5 zu lesen.
er schicke in seinem ersten jahr gleich zwei expeditionen in den wadi. seine erste gleich
nach seinem regierungsantitt unter der leitung eines user-maat-re-nacht und die zweite am
ende seines ersten jahres unter der leitung des hohepriesters des month namens
heka-maat-re-nacht. eine andere stele beschreibt uns die expedition in seinem zweiten jahr
als er einen fünf meter block aus bechenstein brechen und nach theben bringen lies.
seine größte expedition hier her war in seinem 3. jahre wo er für den
„Platz der Wahrheit“ (Deir el-Medina) und die totentempel in theben steine beschaffen lies.
wie zu lesen ist war die leitung des ganzen einem hohepriester des amun Ramses-nacht
übertragen worden. er war für 8368 mann verantwortlich, wobei wohl 900 davon starben,
was uns wieder vor augen hält wie gefährlich so eine expedition war. es wird auch von
einem schatzhausvorsteher Chaemtir und dem bürgermeister von theben Amenmose berichtet.
dies war wohl die größte expedition im mittleren reich. seine letzte expedition schickte er
in seinem sechsten regierungsjahr hier her.
(namen und daten aus Wikipedia)
hier stehen wir vor Nektanebos I und II .. in einigen quellen wird diese ecke
„Grotte des Nektanebos“ oder „Felskapelle des Nektanebos I“ genannt obwohl es für mich mehr
sinn macht das ganze als grotte zu bezeichnen. wobei sich aber alle einig sind, das wir hier
zeitlich gesehen vor den letzten hieroglyphischen aufzeichnungen stehen.
Nektanebos II war der dritte pharao in der 30. Dyn. und auch der letzte herrscher im alten
ägypten. nach ihm kamen dann die persischen und die griechisch – ptolemäischen könige.
somit waren die weiteren aufzeichungen dann in demotisch / griechisch usw. gehalten.
hier (linke szene) sehen wir Nektanebos II. mit der doppelkrone von ober und unter ägypten
wie er vor einem schrein steht und dabei weihräuchert und ein trankopfer ( libiert ) darbringt.
die götter in dem schrein vor denen er die opfer darbringt sind ..
Min von Koptos - Harpokrates Har-pa-chered ( horus als kindgott ) und Isis.
daneben rechts in der umrandung haben wir aufzeichnungen aus dem 3. regierungsjahr
aus der zeit des nektanebos I.
Nektanebos I war der onkel von Nektanebos II. die ganzen herrscher seiner zeit sind irgendwie
mit „brudermord“ oder anderen putschversuchen an die macht gekommen, so war nektanebos II eben kein direkter nachkommen
von nektanebos I. aber die ganzen wirren der regentschaft hier aufzuarbeiten würde den rahmen des berichtes dann doch sprengen.
hier haben wir ein bild gefunden zu dem ich aber in der fachliteratur nichts gefunden habe.
es hat mir aber gefallen und es hat unsere truppe mal wieder zum spekulieren hingerissen.
einer dachte gleich mal an die comicfiguren der „simpsons familie“ ein anderer sah gleich mal aliens
in der darstellung, oder war es doch vielleicht das werk eines lehrlings ??
eine andere idee könnte sein das jemand eine karikatur (falls es so was damals überhaupt gab) erschaffen wollte,
obwohl einem da auch der gedanke kommen könnte, ob so was auch
straffrei vonstatten gehen kann wenn man den großen chefe (pharao) so darstellt.
wie gesagt dazu kann sich jeder ja selbst seine gedanken machen
hier haben wir einen zweizeiler der von einem Pa-di-wen stammt der wohl in der
regentschaftszeit von Psammetich I ( 26 dyn. ) lebte.
Zu lesen ist:
1. [dem] verfertiger von eisenwerkzeugen Nau-menech-Amun
2. gemacht von seinem sohn der seinen namen belebt, dem verfertiger von
eisenwerkzeug Pa-di-wen
(übersetzung: prof. dr. klaus koschel - Antike Welt)
aussagekräftig ist die erwähnung eines werkzeugmachers wie wir den beruf heute nennen.
diese inschrift wurde oft als beleg für die verwendung von eisen als werkzeug herangezogen.
obwohl die alten ägypter es wörtlich übersetzt – bj3-n-p.t = metall des himmels – nennen
wird davon ausgegangen das es sich eben um eisen handelt.
diese inschrift ist auch sehr interessant, da hier von einer expedition die Pepi I entsandte
berichtet wird, als zeitangabe ist das erste Sedfest des pharaos genannt. man geht davon
aus das hier steine für den pyramidenkomplex in sakkara gebrochen wurden da dort,
grauwackebauteile gefunden wurden. der sarkophag ist auch aus grauwacke gefertigt, nur
wurden bis jetzt noch keine untersuchungen angestrebt aus welcher gegend der stein stammt
und somit ist es eben noch nicht belegt ob er von hier aus dem wadi kommt.
aber zurück zur inschrift und den hier erwähnten arbeitern, aufsehern und beamten.
die leitung hatte wohl ein Mer-Ptah-anch-meri-Re wie aus seinen titeln zu erkennen ist.
[zitat ]dem vorsteher aller königlichen arbeiten, dem einzigen freund, dem
architekten des königs, dem baumeister der beiden häuser, beamter des königs, oberbaumeister
der (königlichen) pyramide und einwohner von tsenenet ….
es werden auch noch viele andere erwänt z.b.
[zitat]
Chu-u-Hor-Meri-Re - assessor der königlichen handwerker
Nefer-renpet – königlicher vorsteher der dragomane
Chui – vorsteher der steinbrucharbeiten und stellvertretenden expeditionsleiter, einwohner
von heliopolis und inspektor
(übersetzung: prof. dr. klaus koschel - Antike Welt)
auf dieser im verhältnis kleinen darstellung haben sich gleich mal drei unterschiedliche
personen verewiglicht.
bei G 97 haben wir einen bildhauer aus dem neuen reich namens Pa-n-Anket der das bildnis „seinem“
gott thot von chemenu (hermopolos magna) widmete.
es gab wohl auch einen steinmetz mit seinem namen der aus dier el medina (arbeitersiedlung
bei luxor) bekannt ist und in der zeit von Ramses III. und IV lebte. seine letzte erwähnung dort
war als er wegen meineides und falscher anschuldigungen verurteilt wurde. eine gängige
strafe dafür war die zwangsarbeit …. was die idee aufwirft ob es sich um die gleiche
person handelt (so die idee von klaus koschel) die mir auch gut gefällt.
G 80 stammt wohl aus dem mittleren reich und nennt uns Nes-Monthu sohn des In-jt
seines titels vorsteher der rekruten.
bei G 100 haben wir einen Nefer-hotep der hier horus opfert. da keine genaue zeitangabe
vorhanden ist hat man sich zur datierung kurzerhand der mode bedient, denn er trägt
ein langes gewand mit weiten ärmeln eben die mode der 19/20 dynastie.
seine opferformel war im vergleich zu anderen recht einfach gehalten.
Ein opfer das der könig gibt
dem horus, sohn der isis
gemacht von dem schreiber
Nefer-hotep
am platz der wahrheit
mit der angabe "platz der wahrheit" bezieht er sich (wie schon andere oben) auf dier el medina
wo man ja den von ramses IV in auftrag gegebenen „turiner papyrus“ fand.
der zweizeiler darunter bei G 128 stammt aus der libyer zeit 22/23 dyn. und ist von einem
Iret-iru sohn des web-priesters Pa-scheri-pa-mut.
M 193 berichtet uns ein Chnum-ib-re-sa-neith der im 27 regierungsjahr unter Dareios I
( Darius I ) lebte.
Übersetzung von Posener
regierungsjahr 27. 3. monat der achet-jahreszeit des königs von ober- und unter ägypten
Ta-ra-usch (Daraios I) er lebe ewiglich.
dann kommen seine ganzen titel die ich mir hier spare, da es ja eh immer die gleichen sind.
nun dauert es unseren „begleitern“ wohl schon zu lange, so dass sie dann doch mal nach uns
sehen und uns darauf aufmerksam machten das sie noch da sind.
so machten wir uns wieder auf den rückweg aber natürlich nicht ohne noch mal einen
blick auf die andere seite des wadis zu werfen.
hier haben wir einen tempel (nicht eindeutig belegt) und arbeiterhütten entdeckt.
leider hat sich noch kein wissenschaftler genauer damit auseinander gesetzt, so dass
man hierzu auch nicht viele infos finden kann.
ich habe mal ein google bild, damit man die ausmaße besser sehen kann.
leider sind auch die google bilder in der ecke der welt nicht so hochauflösend wie man
sie sich ab und an dann mal wünscht.
einen plan zu dem angesprochenen tempel habe ich auch gefunden den ich dann mal
zum vergleich über das tatsächliche bild gelegt habe, so sieht man eben das hier ein tempel
und daneben erst die hütten eingezeichnet sind.
(Plan aus "Antiken Welt" - klaus koschel - verlag philipp von zabern)
das ganze ist aus dunklem bruchstein / schieferstein der hier zu hauf zu finden ist gebaut worden.
von hier aus hatte man ja auch einen super strategischen blick auf die leuchttürme / wachtürme
die ich ja schon angeprochen habe.
hier kommt man den berg über eine rampe hoch in einen großen raum in dem noch
diese reste eines naos (kultbild schrein) zu sehen sind. rechts und links davon sind noch
mal größere räume angeordnet was mich eben zur spekulation eines tempels führte.
wie ich nun erst beim bearbeiten des berichtes gelesen habe, sollen sich auf dem naos
auch hieroglyphen befinden die uns sagen dass er aus der zeit des tiberius stammte.
leider habe ich davon keine bilder gemacht was uns sagt wir müssen noch mal in den
wadi
auf dem rückweg zu unserem auto haben wir viele zurückgelassene stücke gefunden.
was uns zeigt das es auch bei den alten pharaonen sogenannte ausschussware gab.
woran es nun wirklich lag das die teile nicht fertig gestellt wurden weiss ich leider nicht.
ob es nun am stein selbst lag oder an der weiterverarbeitung dazu habe ich zwar
viele theorien gelesen aber da muss man ja fast schon geologe sein um das alles zu
verstehen. da ich mit der geologie aber nicht viel zu tun habe lass ich es hier lieber sein.
den unvollendeten sarkophag der sich hier auch befinden soll, haben wir aus zeitmangel
dann leider auch nicht gefunden.
da die aufforderung dass wir doch weiter ziehen müssen dann doch energischer wurde
und da wir sie ja nicht verärgern wollten zogen wir weiter in der hoffnung das wir
doch noch ein paar stops einlegen können.
Hochinteressante Ausarbeitung, sehr schön!
Was ich fragen wollte, ist das nur ein Fotoüberblick oder habt ihr die genannten Kartuschen auch gefunden?
Gegenüber vom Wächterhaus befinden sich gleich am Fuß des Fels die Inschriften von Khufu (Cheops) und Djedefre (neuerdings Radjedef).
Sie könnten aber zum Schutz auch zugeschüttet sein.
Den Horusnamen von Narmer habt ihr wohl nicht gesehen?
Bei Sahure bin ich mir auch nicht sicher, ob die Inschrift noch erhalten ist.
Von Sethos´1 gibt es insgesamt 4 Inschriften.
3 davon hab ich auch gesehen.
Dann gibt es noch eine wo er Amenhotep´4 (Echnaton) überschreiben ließ.
Infos bei Nefer: http://www.nefershapiland.de/sitemap.htm
Nach dem neuzeitlich restaurierten Brunnen kommen am Eingang vom Wadi noch einige Inschriften auch Ramses´2.
Der kleine röm. Naos hat übrigens tatsächlich eine Aufschrift.
Interessant ist auch, wenn man das Wadi in östl. Richtung weiterfährt, kommt nach 5 km die Einfahrt zu einer pharaonischen Goldmine,
die auf Grund moderner Abbaumethoden vor einigen Jahren wieder reaktiviert wurde.
Sie wird wie das ganze Gebiet von der Armee schwer bewacht.
Gruß
saamunra
Isis hat geschrieben:wie zu lesen ist soll der erste namentlich erwähnte könig hier im wadi Namer sein der uns
wegen seiner reichseignung (regierte um 3000 v. Chr) bekannt ist.
ein graffito in form eines serekh mit horusfalke (eine art wappendarstellung) wird ihm zugeschrieben
und somit ist er eben der älteste aus der frühdynastischen zeit der hier
belegbar ist. es wurden aus dem alten reich zur pyramidenbauzeit hier auch die namen
von chephren, mykerinos, sahure, djedefre, pepi und unas gefunden.
Was ich fragen wollte, ist das nur ein Fotoüberblick oder habt ihr die genannten Kartuschen auch gefunden?
Gegenüber vom Wächterhaus befinden sich gleich am Fuß des Fels die Inschriften von Khufu (Cheops) und Djedefre (neuerdings Radjedef).
Sie könnten aber zum Schutz auch zugeschüttet sein.
Den Horusnamen von Narmer habt ihr wohl nicht gesehen?
Bei Sahure bin ich mir auch nicht sicher, ob die Inschrift noch erhalten ist.
Von Sethos´1 gibt es insgesamt 4 Inschriften.
3 davon hab ich auch gesehen.
Dann gibt es noch eine wo er Amenhotep´4 (Echnaton) überschreiben ließ.
Infos bei Nefer: http://www.nefershapiland.de/sitemap.htm
Nach dem neuzeitlich restaurierten Brunnen kommen am Eingang vom Wadi noch einige Inschriften auch Ramses´2.
Der kleine röm. Naos hat übrigens tatsächlich eine Aufschrift.
Interessant ist auch, wenn man das Wadi in östl. Richtung weiterfährt, kommt nach 5 km die Einfahrt zu einer pharaonischen Goldmine,
die auf Grund moderner Abbaumethoden vor einigen Jahren wieder reaktiviert wurde.
Sie wird wie das ganze Gebiet von der Armee schwer bewacht.
Gruß
saamunra
salam
leider nicht oder nicht bewusst hingeschaut muss ich zugeben. auf meinen bildern war sie leider nicht.
die aufzählung habe ich nur wegen der chronologie dazu gepackt.
wie geschrieben habe ich das in der aufregung ganz verdrängt / vergessen nachzuprüfen und bilder davon zu machen.
dazu komme ich dann in meinem teil 2 des berichtes noch ausführlich
denn ich habe noch ein paar hotspots die wir dann doch noch zu sehen bekommen haben. gleich mal vorweg leider haben unsere "begleiter" uns
nicht die ganzen punkte anfahren lassen *heuuuuul*
hattet ihr die auch an der backe bei eurer tour ??? oder ist hassan wieder mal "außenrum" gefahren ???
ma salama
... isis ...
saamunra hat geschrieben:Was ich fragen wollte, ist das nur ein Fotoüberblick oder habt ihr die genannten Kartuschen auch gefunden?
leider nicht oder nicht bewusst hingeschaut muss ich zugeben. auf meinen bildern war sie leider nicht.
die aufzählung habe ich nur wegen der chronologie dazu gepackt.
saamunra hat geschrieben:Der kleine röm. Naos hat übrigens tatsächlich eine Aufschrift.
wie geschrieben habe ich das in der aufregung ganz verdrängt / vergessen nachzuprüfen und bilder davon zu machen.
saamunra hat geschrieben:Interessant ist auch, wenn man das Wadi in östl. Richtung weiterfährt, kommt nach 5 km die Einfahrt zu einer pharaonischen Goldmine,
dazu komme ich dann in meinem teil 2 des berichtes noch ausführlich
denn ich habe noch ein paar hotspots die wir dann doch noch zu sehen bekommen haben. gleich mal vorweg leider haben unsere "begleiter" uns
nicht die ganzen punkte anfahren lassen *heuuuuul*
hattet ihr die auch an der backe bei eurer tour ??? oder ist hassan wieder mal "außenrum" gefahren ???
ma salama
... isis ...
Hallo Isis,
na dann bin ich auf den 2. Teil gespannt.
Wir sind tatsächlich vor einigen Jahren mit Hassan auf direktem Weg und "ägyptisch" gefahren.
Wir waren off. nicht anwesend und auch gar nicht sichtbar, du verstehst.
Ohne Begleitung und mal ganz in Ruhe.
Lediglich zum Schluß noch etwas Stress.
Gegenüber von der Goldmine gibt es ein Rasthaus.
Hassan wollte uns beides nur kurz zeigen und hat da prompt gewendet, um zum 2. Rasthaus noch im Wadi zurück zu fahren.
Plötzlich raste ein Militärjeep hinterher, bremste uns aus, die Truppe Soldaten umstellten das Auto und richteten ihr Maschinenpistolen auf uns.
Der Offizier guckte sehr streng und kontrollierte Hassans Papiere und den Kofferraum.
Für uns interessierte sich niemand.
Nachdem alles zur Zufriedenheit war und Hassan sich erklärte, lachte der Offizier und wir gingen alle zusammen Tee trinken.
Nefers Link geht nur auf die Sitemap.
Bitte unter Update die Seite anklicken: Sethos´1 - Bauten im ganzen Land
Wenn gewünscht, kann ich noch einige Kartuschen einstellen, die bei dir nicht dabei sind.
Gruß
saamunra
na dann bin ich auf den 2. Teil gespannt.
Wir sind tatsächlich vor einigen Jahren mit Hassan auf direktem Weg und "ägyptisch" gefahren.
Wir waren off. nicht anwesend und auch gar nicht sichtbar, du verstehst.
Ohne Begleitung und mal ganz in Ruhe.
Lediglich zum Schluß noch etwas Stress.
Gegenüber von der Goldmine gibt es ein Rasthaus.
Hassan wollte uns beides nur kurz zeigen und hat da prompt gewendet, um zum 2. Rasthaus noch im Wadi zurück zu fahren.
Plötzlich raste ein Militärjeep hinterher, bremste uns aus, die Truppe Soldaten umstellten das Auto und richteten ihr Maschinenpistolen auf uns.
Der Offizier guckte sehr streng und kontrollierte Hassans Papiere und den Kofferraum.
Für uns interessierte sich niemand.
Nachdem alles zur Zufriedenheit war und Hassan sich erklärte, lachte der Offizier und wir gingen alle zusammen Tee trinken.
Nefers Link geht nur auf die Sitemap.
Bitte unter Update die Seite anklicken: Sethos´1 - Bauten im ganzen Land
Wenn gewünscht, kann ich noch einige Kartuschen einstellen, die bei dir nicht dabei sind.
Gruß
saamunra
salam
bitte nicht hier im post sonst passt teil 2 chronologisch nicht richtig dazu aber mache doch gerne ein extra post auf eben nur für die felszeichnungen wo wir dann dazu "wild" umher posten können.
ich hätte da auch noch einige die es eben nicht in den bericht geschafft haben
ma salama
... isis ...
Wenn gewünscht, kann ich noch einige Kartuschen einstellen, die bei dir nicht dabei sind.
bitte nicht hier im post sonst passt teil 2 chronologisch nicht richtig dazu aber mache doch gerne ein extra post auf eben nur für die felszeichnungen wo wir dann dazu "wild" umher posten können.
ich hätte da auch noch einige die es eben nicht in den bericht geschafft haben
ma salama
... isis ...
als nächster halt auf „meiner“ route war nun Bir Umm Fawakhir geplant.
auf diesen stop hatte ich mich sehr gefreut, da ich im vorfeld einiges darüber gelesen hatte.
leider durften wir noch nicht einmal einen stop einlegen geschweige denn überhaupt in den wadi
hinein fahren. es wurde als zu gefährlich eingestuft als das man uns dort im wadi
umherstreifen lassen konnte.
wie ihr auf dem google bild sehen könnt war / ist es ein sehr weitläufiges und sicherlich
sehr interessantes gebiet.
Bir Umm Fawakhir / Bir Umm el- Fawakhir in der antike als Persou bekannt
ist die erste intensiv untersuchte antike goldminenstadt ägyptens und auch die
einzige ihrer zeit im byzantinischen reich.
lange ist man davon ausgegangen das es sich hier um eine römische karawanenstation
handelt was aber die funde nun nicht bestätigten. so ist man sich heute sicher das es sich
um eine byzantinisch-koptische goldgräberstadt aus dem 5. bis 6. jahrhundert handelt.
die siedlung liegt im wadi eingebettet, umschlossen von hohen felsen die als
wehr / stadtmauer fungiert haben könnten. es wurden hier aber auch keinerlei
anzeichen einer wehranlage gefunden.
bei grabungen des Bir Umm Fawakhir Project
( https://oi.uchicago.edu/research/projec ... troduction )
durch die University of Chicago wurden von 1991 bis 2001
237 häuser und nebengebäude in der hauptsiedlung identifiziert und kartiert.
desweiteren wurden 14 nebensiedlungen und 4 antike minen lokalisiert.
wobei man bei einer „nebensiedlung“ auf bis zu 60 gebäude gestossen ist, also
waren die gemeinden eben nicht mal so klein. in der hauptsiedlung selbst haben wohl
einst mal bis zu 1000 leute gelebt.
die gebäude sind alle als trockenmauerwerk aufgebaut von denen man heute noch
1 bis 2 meter hohe reste erkennen kann. bei den grabungen ist man eigentlich davon
ausgegangen das es sich um einstöckige gebäude handelte aber man wurde eines besseren
belehrt, da man anzeichen von zwei stockwerken fand. auch ist es erstaunlich das einige
der gebäude bis zu 22 räume aufwiesen, obwohl die meisten aus zwei
bis drei räumen bestanden.
hier geht es lang in den wadi … aber wie gesagt leider nicht für uns
nur einen blick auf dieses gebäude konnten wir auf die schnelle erhaschen …
was wir noch aus dem auto zu sehen bekamen war die vor ein paar jahren
reaktivierte heutige goldmine die wie zu lesen ist wohl unter der leitung
von Egyptian Mineral Resources Authority - Shalateen Mineral Resources Co
und Z-Gold Limitd geführt wird.
uns wurde zwar gesagt das hier noch arbeiten stattfinden aber irgendwie sah mir
das ganze eher nach verlassener goldgräbersiedlung aus
nach dem stress den aber die armee damit hatte das wir anhalten wollten, gehe ich dann doch
davon aus das hier noch gearbeitet wird und sie wohl angst hatten das wir hier nun
auch ein bissel nach gold buddeln wollten.
mit enttäuschtem „entdeckerherz“ fuhren wir tapfer weiter in der hoffnung auf unser
nächstes ziel - das Fort Maximiano das die araber unter dem namen al Zerqah / el Zarqa kennen.
nun erst mal wieder ein google bild, damit man auch hier die ausmaße besser erkennen kann.
das fort von Maximianon ist das wohl am besten erhaltene auf der straße entlang
nach Myos Hormos.
es wird davon ausgegangen, dass das fort im laufe der zeit zwei größere
umbauten erfahren hatte.
die ältesten funde stammen wahrscheinlich von einem unbefestigtem militärposten
was auf die erste hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. schließen lässt. die erweiterung und
überbauung des alten forts in das fort maximianon erfolgte wohl in der zeit nach nero.
es wird somit davon ausgegangen das es von anfang des ersten Jahrhunderts bis zum beginn des dritten jahrhunderts besetzt war.
wie ihr sehen könnt liegt das fort direkt an der straße was es uns leichter machte dort
auch einen stopp einzulegen. die festung ist mit einer wehrmauer von vier runden
ecktürmen umringt. die außenmauern haben eine dicke von 1,20 und sind wie fast alle
forts hier im wadi in trockenbautechnik errichtet. einst waren die mauern ca. 4,50m hoch
und sie verfügten über einen wehrgang der sich in ca. 3m höhe befindet und es den soldaten
erlaubte auf alle vier ecktürme zu gelangen, ähnlich wie in unseren alten burgen in
deutschland eben auch. der zugang zur wehrmauer wurde mit drei treppen gewährleistet
die sich am eingang sowie in der nordwestlichen und in der südöstlichen ecke befinden.
das fort wurde zu beginn des 19. jahrhunderts schon einmal vermessen und 1994/1995 wurde
es nochmals ausführlich von Michel Reddé und Jean-Pierre Brun erforscht.
bei dieser grabung wurden auch viele ostrakas gefunden die den forschern schnell klar
machten das dieses fort unter dem namen Maximiano geführt wurde.
einen sehr ausführlichen plan von Jean-Pierre Adam mit allen maßangaben findet ihr hier
https://books.openedition.org/cdf/docan ... all700.jpg
aus copyright gründen leider eben nur einen link
in der mitte des fort befindet sich der heute eingestürzte brunnen den man über eine treppe
nach unten betreten konnte (ähnlich der von bir el-hammama den wir zu erst besichtigt haben)
da der brunnen eingestürzt ist nimmt er heute einen großteil des ganzen fort in anspruch.
auf der rechten seite des eingangs, also genau in die blickrichtung des bildes befindet sich
eines der zwei thermalbäder und anschließend befinden sich gestützt auf dem westlichen wall
die wohnräume der höheren offiziere. was aus der größe der zimmer 6m x 3m und dem
vorhandensein von zwischentüren schließen lässt.
hier an der nordwestlichen ecke befanden sich die unterkünfte der soldaten die hier in
der kaserne ihren dienst versahen. die zimmer sind eindeutig kleiner gehalten und leider
sehr stark zerstört, da viele mauern mit dem einsturz des brunnens auch mit abgestürzt sind.
an der ostseite wurden auch zwei rohre entdeckt die unter dem mauerwerk nach außen
führten. eines davon gehörte zum küchentrakt für was das andere rohr eingesetzt wurde
ist noch unklar. der küchentrakt bestand aus mehreren räumen mit verbindungstüren
(die wohl wichtigste einrichtung in einem lager) sie wurde sogar auf einem ostraka
beschrieben. wie heißt es heute so schön … ohne mampf - kein kampf
die küche verfügte über zwei öfen und einen offenen kamin. hier wurden auch ein
steinmörser und ein Dolium (fassförmige tongefäße für die aufbewahrung von
lebensmitteln) neben einem ofen gefunden.
nun marschieren wir mal in richtung norden zur eingangstür.
die eingangstüre wird von zwei türmen flankiert wobei man auf einem der türme einen
direkten zugang von innen hatte was das bewachen einst mal sehr vereinfachte.
der zugang wurde mit der zeit mehrmals verkleinert, die ursprungbreite des tores 2,54m
und wurde dann bis auf eine breite (von heute) 1,20 verkleinert. der eingang wurde einst
von einem sandsteinrahmen gehalten der heute eben nur noch herumliegt.
ach ja das hier sind auch die einzigen sandsteinblöcke die im ganzen fort gefunden wurden.
was uns nur sehr verstörte war dieses riesige loch das hier direkt am eingang gebuddelt
worden ist. wir kamen zu der annahme das dieses loch wohl neueren datums ist denn
auf keinem meiner pläne und auch bei den grabungsbildern die ich kenne ist
dieses loch nicht vorhanden.
vom eingangstor aus blickt man direkt auf dieses viereckige gebäude das aus mehreren
räumen besteht. hier sind sich die ägyptologen nicht sicher für welchen zweck das
gebäude einst mal bestimmt war. da das gebäude über bänke und einen fliesenboden
verfügt (haben wir leider nicht mehr gefunden) könnte es sich um das stabsgebäude oder
das wohnhaus des Präfekten / Lagerkommandanten (Praefectus Castrorum) gehandelt haben.
hier an der nordostecke wurde eines der zwei römischen thermalbäder errichtet.
wie aus aufzeichnungen hervorgeht befand sich im ersten bauabschnitt hier noch der
kasernenbereich. beim umbau des ganzen forts wurde hier die küche und eben eine therme
mit zwei badewannen errichtet. auf der nordwestlichen seite des forts wurde nur eine
wanne gefunden. das bad konnte durch eine tür mit einer breite von 0,70m betreten werden.
das ganze „badezimmer“ ist 4m x 3,15 welches die beiden wannen, die eine abmessung
von 1,78m x 0,68m haben beinhaltet. die badewannen die aus ziegeln gemauert wurden sind
anschließend mit kalkmörtel beschichtet worden. das gut ausgestattete bad verfügte über
ein Frigidarium (Abkühlraum) und einen Caldarium (Wärmeraum) der kreisförmig mit
einem durchmesser von 1,80 m aufgebaut war. es wird auch davon ausgegangen das die
therme einst mit einer kuppel aus gebrannten ziegeln versehen war.
leider ist davon heute nicht mehr viel zu sehen außer die mauern
hier habe ich aber bilder aus dem buch - The Fortlets of the Eastern Desert of Egypt von
Michel Redde - die den zustand des bades bei den ausgrabungsarbeiten zeigen.
leider mal wieder aus copyright gründen nur einen link
https://books.openedition.org/cdf/docan ... img-16.jpg
und der ausführliche plan dazu.
https://books.openedition.org/cdf/docan ... img-15.jpg
uns blieb leider keine zeit mehr um das ganze ausführlicher zu untersuchen, denn unsere
„eskorte“ drängelte schon wieder zum aufbruch. die aussage war… da die sonne schon
am untergehen ist und wir den wadi vor sonnenuntergang verlassen haben mussten.
diese aufforderung war dieses mal auch sehr energisch, so dass wir da lieber dann
mal folge leisteten.
eigentlich wollte ich mich noch auf der müllhalde des forts umsehen, denn müllhalden
sind ja für archäologen die reinste fundgrube.
hier nordöstlich des tors in ca 20m entfernung befindet sich die etwa 500 m² große
müllsammlung. es wurde ein befestigter boden gefunden was die ägyptologen
zur annahme bringt das es sich hier eigentlich um eines der ältesten funde handelt
und es einst mal eine barake war, da dieses auch in anderen forts gefunden wurden.
nach dem sie wohl vollständig demontiert wurde und die baumaterialien für das
größere fort verwendung fanden, hatten die dann doch ab und an mal stattfindenden wadi
fluten den rest zur zerstörung beigetragen. nichts desto trotz entstand in unmittelbarer nähe
dann im laufe der zeit eben eine müllkippe. es wurden hier wichtige funde von ostrakas gemacht
die z.b. den namen des forts oder eben auch verwaltungstechnische angaben aufzeigten.
auch wurden hier unter anderem keramik- und glasgeschirr, knochen, kleidung und gebrauchte ledergegenstände gefunden.
natürlich ist so eine deponie auch immer eine „goldgrube“ für gegenstände an hand der
man eine datierung vornehmen kann. die ältesten gefundenen objekte stammen aus der
mitte des 1. jahrhunderts und die „neuesten“ funde wurden in die zeit zu
beginn des 3. Jahrhunderts datiert.
weiter geht es auf der strecke Myos Hormos – Koptos nun leider wieder richtung
ausgang des wadi hammamat.
wir hielten aber alle die augen auf um doch noch eines der drei forts zu sehen,
und tatsächlich habe ich das fort el Hamrah entdecken können.
hier ist das ganze von oben und es zeigt uns, dass das fort fast die gleichen
abmaße wie das maximianon aufweist.
die höhe der einstigen wehrmauer ist heute noch 1,77m, von den vier
runden ecktürmen ist nicht mehr viel zu sehen wie vom ganzen fort eben auch.
leider habe ich auch nicht viel infos zu dem fort el hamra gefunden, da
es wohl keine ausführliche grabung gegeben hatte.
es wird aber davon ausgegangen das es im zweiten viertel des zweiten jahrhunderts
erbaut worden ist.
weiter geht die spurenusuche nach Bir Seyala / Bi’r Sayyâla.
gleich mal vorweg … leider habe ich nichts gesehen, da das fort aber auch nicht
direkt an der straße liegt wie man bei google sehen kann.
es handelte sich um das kleinste der forts hier auf der strecke und leider ist das meiste
davon den wasserfluten und der erosion zum opfer gefallen.
ich habe aber doch noch auf die „schnelle“ einen blick auf das
fort Iteima - Duwi ( Al - Iteima / Al – Dawwî ) werfen können.
wie ihr auf dem bild sehen könnt hat al dawwi fast den
gleichen „bauplan“ wie das fort al Hamra.
es handelt sich um die letzte festung vor Myos Hormos am roten meer. einen unterschied
hat das fort hier gegenüber den anderen aber schon aufzuweisen. es verfügt nur an
der süd- und westseite über unterkünfte für die soldaten. auf der gegenüberliegenden seite
wurden tröge aus aufrechten platten gefunden die als futtertröge für tiere fungiert haben
sollen. es wird also davon ausgegangen das hier im fort wohl auch die pferde und wagen
der kavallerie / kavallaristen untergebracht waren. es wurde auch ein gebäude außerhalb der
festung am südlichen hügel lokalisiert über das die anderen forts nicht verfügen oder eben
noch nicht gefunden wurde.
bei den ausgrabungen sind möbel gefunden worden die man in das 2. jahrhundert n. Chr.
datieren konnte. auch wird davon ausgegangen dass diese station hier
nicht allzulange in benutzung war.
die festung verfügte über einen brunnen der wohl auch schon eingestürzt ist und wie in maximilianon hatte das fort vier runde ecktürme
zur besseren sicherung. die festung wird
auch in manchen büchern mit den namen Gebel Umm Hammad in verbindung gebracht,
denn im schatten des berges ist diese festung zu finden.
was hätten wir nicht alles sehen können, wenn wir wie geplant den ganzen tag zeit
gehabt hätten. so bleibt uns nun noch ein letzter blick auf die wachtürme zu werfen
die uns bis zum ende des wadis begleiteten.
ach ja begleiten ! … unsere VIP begleittruppe haben wir am checkpoint zurück
gelassen und sind dann richtung rotes meer weitergefahren um unser
nachtlager im El Quseir Hotel zu beziehen. (extra bericht dazu ist ja am anfang dieses berichtes)
auf diesen stop hatte ich mich sehr gefreut, da ich im vorfeld einiges darüber gelesen hatte.
leider durften wir noch nicht einmal einen stop einlegen geschweige denn überhaupt in den wadi
hinein fahren. es wurde als zu gefährlich eingestuft als das man uns dort im wadi
umherstreifen lassen konnte.
wie ihr auf dem google bild sehen könnt war / ist es ein sehr weitläufiges und sicherlich
sehr interessantes gebiet.
Bir Umm Fawakhir / Bir Umm el- Fawakhir in der antike als Persou bekannt
ist die erste intensiv untersuchte antike goldminenstadt ägyptens und auch die
einzige ihrer zeit im byzantinischen reich.
lange ist man davon ausgegangen das es sich hier um eine römische karawanenstation
handelt was aber die funde nun nicht bestätigten. so ist man sich heute sicher das es sich
um eine byzantinisch-koptische goldgräberstadt aus dem 5. bis 6. jahrhundert handelt.
die siedlung liegt im wadi eingebettet, umschlossen von hohen felsen die als
wehr / stadtmauer fungiert haben könnten. es wurden hier aber auch keinerlei
anzeichen einer wehranlage gefunden.
bei grabungen des Bir Umm Fawakhir Project
( https://oi.uchicago.edu/research/projec ... troduction )
durch die University of Chicago wurden von 1991 bis 2001
237 häuser und nebengebäude in der hauptsiedlung identifiziert und kartiert.
desweiteren wurden 14 nebensiedlungen und 4 antike minen lokalisiert.
wobei man bei einer „nebensiedlung“ auf bis zu 60 gebäude gestossen ist, also
waren die gemeinden eben nicht mal so klein. in der hauptsiedlung selbst haben wohl
einst mal bis zu 1000 leute gelebt.
die gebäude sind alle als trockenmauerwerk aufgebaut von denen man heute noch
1 bis 2 meter hohe reste erkennen kann. bei den grabungen ist man eigentlich davon
ausgegangen das es sich um einstöckige gebäude handelte aber man wurde eines besseren
belehrt, da man anzeichen von zwei stockwerken fand. auch ist es erstaunlich das einige
der gebäude bis zu 22 räume aufwiesen, obwohl die meisten aus zwei
bis drei räumen bestanden.
hier geht es lang in den wadi … aber wie gesagt leider nicht für uns
nur einen blick auf dieses gebäude konnten wir auf die schnelle erhaschen …
was wir noch aus dem auto zu sehen bekamen war die vor ein paar jahren
reaktivierte heutige goldmine die wie zu lesen ist wohl unter der leitung
von Egyptian Mineral Resources Authority - Shalateen Mineral Resources Co
und Z-Gold Limitd geführt wird.
uns wurde zwar gesagt das hier noch arbeiten stattfinden aber irgendwie sah mir
das ganze eher nach verlassener goldgräbersiedlung aus
nach dem stress den aber die armee damit hatte das wir anhalten wollten, gehe ich dann doch
davon aus das hier noch gearbeitet wird und sie wohl angst hatten das wir hier nun
auch ein bissel nach gold buddeln wollten.
mit enttäuschtem „entdeckerherz“ fuhren wir tapfer weiter in der hoffnung auf unser
nächstes ziel - das Fort Maximiano das die araber unter dem namen al Zerqah / el Zarqa kennen.
nun erst mal wieder ein google bild, damit man auch hier die ausmaße besser erkennen kann.
das fort von Maximianon ist das wohl am besten erhaltene auf der straße entlang
nach Myos Hormos.
es wird davon ausgegangen, dass das fort im laufe der zeit zwei größere
umbauten erfahren hatte.
die ältesten funde stammen wahrscheinlich von einem unbefestigtem militärposten
was auf die erste hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. schließen lässt. die erweiterung und
überbauung des alten forts in das fort maximianon erfolgte wohl in der zeit nach nero.
es wird somit davon ausgegangen das es von anfang des ersten Jahrhunderts bis zum beginn des dritten jahrhunderts besetzt war.
wie ihr sehen könnt liegt das fort direkt an der straße was es uns leichter machte dort
auch einen stopp einzulegen. die festung ist mit einer wehrmauer von vier runden
ecktürmen umringt. die außenmauern haben eine dicke von 1,20 und sind wie fast alle
forts hier im wadi in trockenbautechnik errichtet. einst waren die mauern ca. 4,50m hoch
und sie verfügten über einen wehrgang der sich in ca. 3m höhe befindet und es den soldaten
erlaubte auf alle vier ecktürme zu gelangen, ähnlich wie in unseren alten burgen in
deutschland eben auch. der zugang zur wehrmauer wurde mit drei treppen gewährleistet
die sich am eingang sowie in der nordwestlichen und in der südöstlichen ecke befinden.
das fort wurde zu beginn des 19. jahrhunderts schon einmal vermessen und 1994/1995 wurde
es nochmals ausführlich von Michel Reddé und Jean-Pierre Brun erforscht.
bei dieser grabung wurden auch viele ostrakas gefunden die den forschern schnell klar
machten das dieses fort unter dem namen Maximiano geführt wurde.
einen sehr ausführlichen plan von Jean-Pierre Adam mit allen maßangaben findet ihr hier
https://books.openedition.org/cdf/docan ... all700.jpg
aus copyright gründen leider eben nur einen link
in der mitte des fort befindet sich der heute eingestürzte brunnen den man über eine treppe
nach unten betreten konnte (ähnlich der von bir el-hammama den wir zu erst besichtigt haben)
da der brunnen eingestürzt ist nimmt er heute einen großteil des ganzen fort in anspruch.
auf der rechten seite des eingangs, also genau in die blickrichtung des bildes befindet sich
eines der zwei thermalbäder und anschließend befinden sich gestützt auf dem westlichen wall
die wohnräume der höheren offiziere. was aus der größe der zimmer 6m x 3m und dem
vorhandensein von zwischentüren schließen lässt.
hier an der nordwestlichen ecke befanden sich die unterkünfte der soldaten die hier in
der kaserne ihren dienst versahen. die zimmer sind eindeutig kleiner gehalten und leider
sehr stark zerstört, da viele mauern mit dem einsturz des brunnens auch mit abgestürzt sind.
an der ostseite wurden auch zwei rohre entdeckt die unter dem mauerwerk nach außen
führten. eines davon gehörte zum küchentrakt für was das andere rohr eingesetzt wurde
ist noch unklar. der küchentrakt bestand aus mehreren räumen mit verbindungstüren
(die wohl wichtigste einrichtung in einem lager) sie wurde sogar auf einem ostraka
beschrieben. wie heißt es heute so schön … ohne mampf - kein kampf
die küche verfügte über zwei öfen und einen offenen kamin. hier wurden auch ein
steinmörser und ein Dolium (fassförmige tongefäße für die aufbewahrung von
lebensmitteln) neben einem ofen gefunden.
nun marschieren wir mal in richtung norden zur eingangstür.
die eingangstüre wird von zwei türmen flankiert wobei man auf einem der türme einen
direkten zugang von innen hatte was das bewachen einst mal sehr vereinfachte.
der zugang wurde mit der zeit mehrmals verkleinert, die ursprungbreite des tores 2,54m
und wurde dann bis auf eine breite (von heute) 1,20 verkleinert. der eingang wurde einst
von einem sandsteinrahmen gehalten der heute eben nur noch herumliegt.
ach ja das hier sind auch die einzigen sandsteinblöcke die im ganzen fort gefunden wurden.
was uns nur sehr verstörte war dieses riesige loch das hier direkt am eingang gebuddelt
worden ist. wir kamen zu der annahme das dieses loch wohl neueren datums ist denn
auf keinem meiner pläne und auch bei den grabungsbildern die ich kenne ist
dieses loch nicht vorhanden.
vom eingangstor aus blickt man direkt auf dieses viereckige gebäude das aus mehreren
räumen besteht. hier sind sich die ägyptologen nicht sicher für welchen zweck das
gebäude einst mal bestimmt war. da das gebäude über bänke und einen fliesenboden
verfügt (haben wir leider nicht mehr gefunden) könnte es sich um das stabsgebäude oder
das wohnhaus des Präfekten / Lagerkommandanten (Praefectus Castrorum) gehandelt haben.
hier an der nordostecke wurde eines der zwei römischen thermalbäder errichtet.
wie aus aufzeichnungen hervorgeht befand sich im ersten bauabschnitt hier noch der
kasernenbereich. beim umbau des ganzen forts wurde hier die küche und eben eine therme
mit zwei badewannen errichtet. auf der nordwestlichen seite des forts wurde nur eine
wanne gefunden. das bad konnte durch eine tür mit einer breite von 0,70m betreten werden.
das ganze „badezimmer“ ist 4m x 3,15 welches die beiden wannen, die eine abmessung
von 1,78m x 0,68m haben beinhaltet. die badewannen die aus ziegeln gemauert wurden sind
anschließend mit kalkmörtel beschichtet worden. das gut ausgestattete bad verfügte über
ein Frigidarium (Abkühlraum) und einen Caldarium (Wärmeraum) der kreisförmig mit
einem durchmesser von 1,80 m aufgebaut war. es wird auch davon ausgegangen das die
therme einst mit einer kuppel aus gebrannten ziegeln versehen war.
leider ist davon heute nicht mehr viel zu sehen außer die mauern
hier habe ich aber bilder aus dem buch - The Fortlets of the Eastern Desert of Egypt von
Michel Redde - die den zustand des bades bei den ausgrabungsarbeiten zeigen.
leider mal wieder aus copyright gründen nur einen link
https://books.openedition.org/cdf/docan ... img-16.jpg
und der ausführliche plan dazu.
https://books.openedition.org/cdf/docan ... img-15.jpg
uns blieb leider keine zeit mehr um das ganze ausführlicher zu untersuchen, denn unsere
„eskorte“ drängelte schon wieder zum aufbruch. die aussage war… da die sonne schon
am untergehen ist und wir den wadi vor sonnenuntergang verlassen haben mussten.
diese aufforderung war dieses mal auch sehr energisch, so dass wir da lieber dann
mal folge leisteten.
eigentlich wollte ich mich noch auf der müllhalde des forts umsehen, denn müllhalden
sind ja für archäologen die reinste fundgrube.
hier nordöstlich des tors in ca 20m entfernung befindet sich die etwa 500 m² große
müllsammlung. es wurde ein befestigter boden gefunden was die ägyptologen
zur annahme bringt das es sich hier eigentlich um eines der ältesten funde handelt
und es einst mal eine barake war, da dieses auch in anderen forts gefunden wurden.
nach dem sie wohl vollständig demontiert wurde und die baumaterialien für das
größere fort verwendung fanden, hatten die dann doch ab und an mal stattfindenden wadi
fluten den rest zur zerstörung beigetragen. nichts desto trotz entstand in unmittelbarer nähe
dann im laufe der zeit eben eine müllkippe. es wurden hier wichtige funde von ostrakas gemacht
die z.b. den namen des forts oder eben auch verwaltungstechnische angaben aufzeigten.
auch wurden hier unter anderem keramik- und glasgeschirr, knochen, kleidung und gebrauchte ledergegenstände gefunden.
natürlich ist so eine deponie auch immer eine „goldgrube“ für gegenstände an hand der
man eine datierung vornehmen kann. die ältesten gefundenen objekte stammen aus der
mitte des 1. jahrhunderts und die „neuesten“ funde wurden in die zeit zu
beginn des 3. Jahrhunderts datiert.
weiter geht es auf der strecke Myos Hormos – Koptos nun leider wieder richtung
ausgang des wadi hammamat.
wir hielten aber alle die augen auf um doch noch eines der drei forts zu sehen,
und tatsächlich habe ich das fort el Hamrah entdecken können.
hier ist das ganze von oben und es zeigt uns, dass das fort fast die gleichen
abmaße wie das maximianon aufweist.
die höhe der einstigen wehrmauer ist heute noch 1,77m, von den vier
runden ecktürmen ist nicht mehr viel zu sehen wie vom ganzen fort eben auch.
leider habe ich auch nicht viel infos zu dem fort el hamra gefunden, da
es wohl keine ausführliche grabung gegeben hatte.
es wird aber davon ausgegangen das es im zweiten viertel des zweiten jahrhunderts
erbaut worden ist.
weiter geht die spurenusuche nach Bir Seyala / Bi’r Sayyâla.
gleich mal vorweg … leider habe ich nichts gesehen, da das fort aber auch nicht
direkt an der straße liegt wie man bei google sehen kann.
es handelte sich um das kleinste der forts hier auf der strecke und leider ist das meiste
davon den wasserfluten und der erosion zum opfer gefallen.
ich habe aber doch noch auf die „schnelle“ einen blick auf das
fort Iteima - Duwi ( Al - Iteima / Al – Dawwî ) werfen können.
wie ihr auf dem bild sehen könnt hat al dawwi fast den
gleichen „bauplan“ wie das fort al Hamra.
es handelt sich um die letzte festung vor Myos Hormos am roten meer. einen unterschied
hat das fort hier gegenüber den anderen aber schon aufzuweisen. es verfügt nur an
der süd- und westseite über unterkünfte für die soldaten. auf der gegenüberliegenden seite
wurden tröge aus aufrechten platten gefunden die als futtertröge für tiere fungiert haben
sollen. es wird also davon ausgegangen das hier im fort wohl auch die pferde und wagen
der kavallerie / kavallaristen untergebracht waren. es wurde auch ein gebäude außerhalb der
festung am südlichen hügel lokalisiert über das die anderen forts nicht verfügen oder eben
noch nicht gefunden wurde.
bei den ausgrabungen sind möbel gefunden worden die man in das 2. jahrhundert n. Chr.
datieren konnte. auch wird davon ausgegangen dass diese station hier
nicht allzulange in benutzung war.
die festung verfügte über einen brunnen der wohl auch schon eingestürzt ist und wie in maximilianon hatte das fort vier runde ecktürme
zur besseren sicherung. die festung wird
auch in manchen büchern mit den namen Gebel Umm Hammad in verbindung gebracht,
denn im schatten des berges ist diese festung zu finden.
was hätten wir nicht alles sehen können, wenn wir wie geplant den ganzen tag zeit
gehabt hätten. so bleibt uns nun noch ein letzter blick auf die wachtürme zu werfen
die uns bis zum ende des wadis begleiteten.
ach ja begleiten ! … unsere VIP begleittruppe haben wir am checkpoint zurück
gelassen und sind dann richtung rotes meer weitergefahren um unser
nachtlager im El Quseir Hotel zu beziehen. (extra bericht dazu ist ja am anfang dieses berichtes)
wer dachte das wir bei der tour urlaub haben hatte sich getäuscht ….
um 5 uhr war schon wieder wecken angesagt, da wir um 6 uhr abfahrbereit sein wollten
also yalla aus den federn, frühstücken usw. und schauen das auch alles wieder im auto
landet was mit muss.
einen vorteil hatte das frühe aufstehen aber dann doch …
wir konnten den sonnenaufgang über dem roten meer noch miterleben
bevor es wieder on the road geht. wer hätte das gedacht das wir dann doch fast 2 stunden
von El Quseir bis marsa alam brauchen.
unser erstes etappenziel für heute war unsere behausung für die nächsten zwei tage
das Deep south Eco-lodge denn dort hin haben wir unsere jeeps bestellt
die uns dann weiter bringen sollten. also kurzer stopp um die fahrzeuge zu tauschen
da wir leider keine passende unterkunft für uns in der nähe des eingangs zum park
gefunden haben mussten wir mit unseren jeeps erst einmal ca. 80km also noch mal
eine stunde an der küste entlang fahren.
heute geht es mal nicht auf spurensuche der alten pharaonen sondern wir tauchen ein
in die welt der wüste um ihre bewohner zu suchen.
[Wadi el Gimal – Nationalpark /
Wadi el-Gemal - Hamata National Park
auch bekannt als Wadi Gemel, Gimal, Gemal und Jimal auf deutsch „Tal der Kamele“
mit einer fläche von 7.450 km² ist er der kleinste von drei nationalparks in ägypten.
zum park gehören die vorgelagerten sandbänke im roten meer, also die meeresfauna
und eben die wüstengebiete. hier ist auch einer der hotspots für taucher in ganz ägypten
was uns erklärte das es hier so viele taucher und tauchbasen gibt.
der nationalpark ist erst seit 2003 unter schutz gestellt worden was auch zum glück viele
regeln für den park mit sich brachte um die schönheit zu erhalten.
wir hatten eigentlich vor im park zu campen, was nun aber auch verboten wurde, man darf
sich im park nur noch von sonnenaufgang bis untergang aufhalten. auch ist es nun untersagt
mit quad`s oder enduro offroad geländemotorrädern in den park zu fahren, obwohl es von
solchen reisenden sicherlich nicht allzu viele gibt.
der park darf nur von autorisierten anbietern mit 4x4 offroad fahrzeugen mit einem
führer befahren werden. meist sind es mitglieder von den dort noch
lebenden Ababda Beduinen. wir hatten das ganze über eine ortsansässige agentur gebucht,
so dass wir in der hinsicht auf der sicheren seite sind und unserem „abenteuer“ wüste
auch nichts mehr im wege stehen kann.
unser erster halt war ein stop bei dem mangrovenbewachsenen küstenstreifen am
roten meer.
nach dem vielen wasser machten wir uns auf in die wüste.
hier am Visiter Center und operationszentrum der rangers des nationalparks
in Umm El Abas war unser nächster kurzer halt. (vermutlich zum anmelden das wir da sind)
der Wadi Umm al Abas hat seinen namen wohl vom (berg) - Gebel Umm el-Abas
der 694m hoch ist. er ist einer der drei wadis neben Wadi Abu Ghusum und dem
Wadi el Gemal die zum schutzgebiet gehören.
nun geht es aber ab mit unserem offroad abenteuer
… grüße von der bandscheibe waren angesagt …
aber nach jahren war es richtig klasse im auto mal wieder hin
und her und auf und ab geschüttelt zu werden.
leider kann man das nicht auf bild bannen aber hier trotzdem ein paar
impressionen von der landschaft und unserem „konkurrenz“ jeep der anderen
den es abzuhängen galt.
welcher von den jeep`s das rennen nun gewann lassen wir hier mal aus
denn nun sind wir am Gebel al Aluan - Berg der Farben angekommen.
hier haben wir eine abbaustelle für ocker vor uns, woraus die alten ägypter
ihre farben herstellten. wie ihr sehen könnt besteht der
ganze berg aus herrlichen farben. Ocker „steine“ sind ein sehr zerbrechliches mineral
aus tonerde und verschiedenen eisenoxiden. je mehr eisenanteile vorhanden sind um
so intensiver ist die farbe.
die farbenvielfalt von ocker reicht von hellgelb über gelbbraun, orangebraun, braun bis
hin zu rotbraun. die farben waren unseren urvorfahren schon bekannt wie sie uns in
ihren höhlenmalereien eindrucksvoll hinterlassen haben.
ohne diese farben wäre das alte ägypten nicht so farbenfroh wie wir es kennen.
die farbmischungen der alten ägypter bescherten uns die wundervollen aufzeichnungen in den
tempeln von ganz ägypten. ganz zu schweigen die herrlichen gemälden in den gräbern
und nicht zu vergessen die wundervollen papyri. um nur einige verwendungszecke der
ocker farben in ganz ägypten zu erwähnen.
sie haben die farbpigmente zu puder vermahlen, mit wasser und harzen versetzt um dann
das gemisch wieder zu trocknen. das ganze wurde in kleine stücke / tablettenformen
gegossen für die weiterverarbeitung durch die vielen schreiber und maler in ganz ägypten.
die maler haben zur besseren haltbarkeit ihrer kunstwerke noch eiweis dazu gemischt
was den farben in den gräbern z.B. heute noch einen leichten glanz verleiht.
ich habe in luxor in den thebanischen bergen (im tal der farben) schon bekanntschaft
mit dem mineral machen können. dort sind die „farben knöllchen“ die wir dort gesehen
haben aber maximal faustgroß.
hier habe ich mal ein bild zum größenvergleich der hier
vorkommenden „steine“ um sie mal so zu bezeichnen.
nun aber weiter in die weiten der wüste ….
das schild sagt uns das wir unser heutiges etappenziel schon fast erreicht haben.
bevor wir uns aber auf unsere „große“ wanderung zur erkundung der flora und fauna
im wadi el gemal aufmachen, wird sich erst noch einmal mit kaffee auf ababda-beduinen
art gestärkt.
erst werden die kaffeebohnen auf dem akazienholzfeuer frisch geröstet, bevor sie dann
mit einem mörser zerkleinert wurden. die bohnen und etwas ingwer wurden dann in
eine kleine jabana kaffekanne ( Dschabana, Jebana, Jebena oder Djebenna ) gegeben und
mit wasser der kaffee zubereitet.
ich als bekennende kaffee latte liebhaberin dachte erst mal …
na ja für wie viele kaffee`s soll das kleine (20cm) kännchen denn reichen ??? …
nachdem ich dann die schnapsglas großen gläschen gesehen habe, kam der gedanke ...
da ist ja ne espressotasse ein riesiger pot dagegen.
ich musste aber dann erstaunt feststellen das dieser kaffee so was von leeeeeeecker war und
ja so ein winziges gläschen reichte voll und ganz aus.
nun noch einmal einen blick in richtung meer wo wir her kamen (bild 1)
und wo wir nun unsere „große“ wanderung starten werden.
es ist eine ganz andere art des „erforschens“ der fauna und flora wenn man sich die zeit
nimmt, zu fuß die stille des wadis zu genießen.
die einzelnen akazien mitten im sand und dann noch die bodenroller / Chamaechorie
( Bodenläufer, Bodenroller, Steppenläufer, Steppenroller oder auch Steppenhexe )
rings herum einfach klasse. (bild 1)
auch haben wir wüstenkürbisse entdeckt die sich hier über den wüstenboden
ausbreiten. der wüstenkürbis - Koloquinte Citrullus colocynthis hat es sogar geschafft
2012 zur heilplanze des jahres zu werden. wie uns aber gesagt wurde … finger weg …
denn er ist absolut ungenießbar und soll sogar toxische stoffe enthalten.
dem kürbisgewächs wurde schon von den beduinen heilende wirkung zugesagt
und er hat auch einzug in die „moderne“ naturheilkunde und besonders in
der homöopathie genommen. (bild 2)
wir haben auch ausschau nach den wilden kamelen gehalten von denen wir leider
nur ausgeblichene knochen und spuren im sand gefunden haben.
wir haben aber auch viele insekten und reptilien sowie vögel beobachten können.
um nicht zu vergessen … die sich immer wieder ändernde landschaft.
am ende unseres tages im wadi el gemal haben uns die beduinen noch ihren
zahnbürstenbaum gezeigt. kein witz das teil heißt wirklich so, wie ich bei der
recherche nun herausgefunden habe. man nimmt ein ca 10 cm langen zweig kaut
auf einem ende so lange herum bis es ganz faserig ist und schon kann man sich die
zähne ganz ohne zahnpasta und wasser putzen.
die alten ägypter haben diese variante der zahnreinigung schon für sich entdeckt gehabt.
Miswak, Arak, Siwak oder Sewak sind die verschiedenen namen für die zahnbürsten aus
dem Salvadora persica baum, der wie gesagt als zahnbürstenbaum bekannt ist.
was die alten ägypter schon wussten wurde wissenschaftlich auch belegt.
im Salvadora persica sind wichtige mineralstoffe, rohfasern, proteine und keimhemmend
wirkende substanzen nachgewiesen worden. auch haben die zweige einen fluorid anteil
aufzuweisen, zwar nicht so hoch wie in unseren heutigen zahncremes aber sie sind vorhanden.
nun heißt es erst einmal wieder zurück nach marsa alam ins camp für unsere nachtruhe,
damit wir morgen für unseren zweiten tag im wadi el gemal wieder fit sind.
um 5 uhr war schon wieder wecken angesagt, da wir um 6 uhr abfahrbereit sein wollten
also yalla aus den federn, frühstücken usw. und schauen das auch alles wieder im auto
landet was mit muss.
einen vorteil hatte das frühe aufstehen aber dann doch …
wir konnten den sonnenaufgang über dem roten meer noch miterleben
bevor es wieder on the road geht. wer hätte das gedacht das wir dann doch fast 2 stunden
von El Quseir bis marsa alam brauchen.
unser erstes etappenziel für heute war unsere behausung für die nächsten zwei tage
das Deep south Eco-lodge denn dort hin haben wir unsere jeeps bestellt
die uns dann weiter bringen sollten. also kurzer stopp um die fahrzeuge zu tauschen
da wir leider keine passende unterkunft für uns in der nähe des eingangs zum park
gefunden haben mussten wir mit unseren jeeps erst einmal ca. 80km also noch mal
eine stunde an der küste entlang fahren.
heute geht es mal nicht auf spurensuche der alten pharaonen sondern wir tauchen ein
in die welt der wüste um ihre bewohner zu suchen.
[Wadi el Gimal – Nationalpark /
Wadi el-Gemal - Hamata National Park
auch bekannt als Wadi Gemel, Gimal, Gemal und Jimal auf deutsch „Tal der Kamele“
mit einer fläche von 7.450 km² ist er der kleinste von drei nationalparks in ägypten.
zum park gehören die vorgelagerten sandbänke im roten meer, also die meeresfauna
und eben die wüstengebiete. hier ist auch einer der hotspots für taucher in ganz ägypten
was uns erklärte das es hier so viele taucher und tauchbasen gibt.
der nationalpark ist erst seit 2003 unter schutz gestellt worden was auch zum glück viele
regeln für den park mit sich brachte um die schönheit zu erhalten.
wir hatten eigentlich vor im park zu campen, was nun aber auch verboten wurde, man darf
sich im park nur noch von sonnenaufgang bis untergang aufhalten. auch ist es nun untersagt
mit quad`s oder enduro offroad geländemotorrädern in den park zu fahren, obwohl es von
solchen reisenden sicherlich nicht allzu viele gibt.
der park darf nur von autorisierten anbietern mit 4x4 offroad fahrzeugen mit einem
führer befahren werden. meist sind es mitglieder von den dort noch
lebenden Ababda Beduinen. wir hatten das ganze über eine ortsansässige agentur gebucht,
so dass wir in der hinsicht auf der sicheren seite sind und unserem „abenteuer“ wüste
auch nichts mehr im wege stehen kann.
unser erster halt war ein stop bei dem mangrovenbewachsenen küstenstreifen am
roten meer.
nach dem vielen wasser machten wir uns auf in die wüste.
hier am Visiter Center und operationszentrum der rangers des nationalparks
in Umm El Abas war unser nächster kurzer halt. (vermutlich zum anmelden das wir da sind)
der Wadi Umm al Abas hat seinen namen wohl vom (berg) - Gebel Umm el-Abas
der 694m hoch ist. er ist einer der drei wadis neben Wadi Abu Ghusum und dem
Wadi el Gemal die zum schutzgebiet gehören.
nun geht es aber ab mit unserem offroad abenteuer
… grüße von der bandscheibe waren angesagt …
aber nach jahren war es richtig klasse im auto mal wieder hin
und her und auf und ab geschüttelt zu werden.
leider kann man das nicht auf bild bannen aber hier trotzdem ein paar
impressionen von der landschaft und unserem „konkurrenz“ jeep der anderen
den es abzuhängen galt.
welcher von den jeep`s das rennen nun gewann lassen wir hier mal aus
denn nun sind wir am Gebel al Aluan - Berg der Farben angekommen.
hier haben wir eine abbaustelle für ocker vor uns, woraus die alten ägypter
ihre farben herstellten. wie ihr sehen könnt besteht der
ganze berg aus herrlichen farben. Ocker „steine“ sind ein sehr zerbrechliches mineral
aus tonerde und verschiedenen eisenoxiden. je mehr eisenanteile vorhanden sind um
so intensiver ist die farbe.
die farbenvielfalt von ocker reicht von hellgelb über gelbbraun, orangebraun, braun bis
hin zu rotbraun. die farben waren unseren urvorfahren schon bekannt wie sie uns in
ihren höhlenmalereien eindrucksvoll hinterlassen haben.
ohne diese farben wäre das alte ägypten nicht so farbenfroh wie wir es kennen.
die farbmischungen der alten ägypter bescherten uns die wundervollen aufzeichnungen in den
tempeln von ganz ägypten. ganz zu schweigen die herrlichen gemälden in den gräbern
und nicht zu vergessen die wundervollen papyri. um nur einige verwendungszecke der
ocker farben in ganz ägypten zu erwähnen.
sie haben die farbpigmente zu puder vermahlen, mit wasser und harzen versetzt um dann
das gemisch wieder zu trocknen. das ganze wurde in kleine stücke / tablettenformen
gegossen für die weiterverarbeitung durch die vielen schreiber und maler in ganz ägypten.
die maler haben zur besseren haltbarkeit ihrer kunstwerke noch eiweis dazu gemischt
was den farben in den gräbern z.B. heute noch einen leichten glanz verleiht.
ich habe in luxor in den thebanischen bergen (im tal der farben) schon bekanntschaft
mit dem mineral machen können. dort sind die „farben knöllchen“ die wir dort gesehen
haben aber maximal faustgroß.
hier habe ich mal ein bild zum größenvergleich der hier
vorkommenden „steine“ um sie mal so zu bezeichnen.
nun aber weiter in die weiten der wüste ….
das schild sagt uns das wir unser heutiges etappenziel schon fast erreicht haben.
bevor wir uns aber auf unsere „große“ wanderung zur erkundung der flora und fauna
im wadi el gemal aufmachen, wird sich erst noch einmal mit kaffee auf ababda-beduinen
art gestärkt.
erst werden die kaffeebohnen auf dem akazienholzfeuer frisch geröstet, bevor sie dann
mit einem mörser zerkleinert wurden. die bohnen und etwas ingwer wurden dann in
eine kleine jabana kaffekanne ( Dschabana, Jebana, Jebena oder Djebenna ) gegeben und
mit wasser der kaffee zubereitet.
ich als bekennende kaffee latte liebhaberin dachte erst mal …
na ja für wie viele kaffee`s soll das kleine (20cm) kännchen denn reichen ??? …
nachdem ich dann die schnapsglas großen gläschen gesehen habe, kam der gedanke ...
da ist ja ne espressotasse ein riesiger pot dagegen.
ich musste aber dann erstaunt feststellen das dieser kaffee so was von leeeeeeecker war und
ja so ein winziges gläschen reichte voll und ganz aus.
nun noch einmal einen blick in richtung meer wo wir her kamen (bild 1)
und wo wir nun unsere „große“ wanderung starten werden.
es ist eine ganz andere art des „erforschens“ der fauna und flora wenn man sich die zeit
nimmt, zu fuß die stille des wadis zu genießen.
die einzelnen akazien mitten im sand und dann noch die bodenroller / Chamaechorie
( Bodenläufer, Bodenroller, Steppenläufer, Steppenroller oder auch Steppenhexe )
rings herum einfach klasse. (bild 1)
auch haben wir wüstenkürbisse entdeckt die sich hier über den wüstenboden
ausbreiten. der wüstenkürbis - Koloquinte Citrullus colocynthis hat es sogar geschafft
2012 zur heilplanze des jahres zu werden. wie uns aber gesagt wurde … finger weg …
denn er ist absolut ungenießbar und soll sogar toxische stoffe enthalten.
dem kürbisgewächs wurde schon von den beduinen heilende wirkung zugesagt
und er hat auch einzug in die „moderne“ naturheilkunde und besonders in
der homöopathie genommen. (bild 2)
wir haben auch ausschau nach den wilden kamelen gehalten von denen wir leider
nur ausgeblichene knochen und spuren im sand gefunden haben.
wir haben aber auch viele insekten und reptilien sowie vögel beobachten können.
um nicht zu vergessen … die sich immer wieder ändernde landschaft.
am ende unseres tages im wadi el gemal haben uns die beduinen noch ihren
zahnbürstenbaum gezeigt. kein witz das teil heißt wirklich so, wie ich bei der
recherche nun herausgefunden habe. man nimmt ein ca 10 cm langen zweig kaut
auf einem ende so lange herum bis es ganz faserig ist und schon kann man sich die
zähne ganz ohne zahnpasta und wasser putzen.
die alten ägypter haben diese variante der zahnreinigung schon für sich entdeckt gehabt.
Miswak, Arak, Siwak oder Sewak sind die verschiedenen namen für die zahnbürsten aus
dem Salvadora persica baum, der wie gesagt als zahnbürstenbaum bekannt ist.
was die alten ägypter schon wussten wurde wissenschaftlich auch belegt.
im Salvadora persica sind wichtige mineralstoffe, rohfasern, proteine und keimhemmend
wirkende substanzen nachgewiesen worden. auch haben die zweige einen fluorid anteil
aufzuweisen, zwar nicht so hoch wie in unseren heutigen zahncremes aber sie sind vorhanden.
nun heißt es erst einmal wieder zurück nach marsa alam ins camp für unsere nachtruhe,
damit wir morgen für unseren zweiten tag im wadi el gemal wieder fit sind.
heute geht es noch einmal in den wadi el gimal in der hoffung das wir die
wilden kamele zu gesicht bekommen. auch stehen heute ganz viele archäologische hotspots
mit auf dem programm.
da wir ja erst wieder die anfahrt vor uns hatten war auch heute nix mit ausschlafen aber
wir gönnten uns zumindest eine halbe stunde die wir später los fuhren.
auch dieses mal haben unsere fahrer uns die schöne und immer wieder abwechselnde
landschaft des nationalparks gezeigt.
und da war es …. unser erstes wildes kamel das wir zu sehen bekamen.
wir stellen gleich mal unsere jeeps ab und machten uns zu fuß auf um den spuren
der kamele zu folgen.
wer hätte gedacht das wir so nah ran kommen. was uns zeigt das die kamele die autos schon
gewohnt sind und vielleicht auch hofften das was zum futtern dabei „herausspringt“
wir hatten aber ja auch den vorteil das wir zeitlich „unbegrenzt“ unterwegs waren und wir
somit uns der herde auch behutsam / langsam nähern konnten.
als sie merkten das wir zweibeiner keinerlei gefahr darstellen, hatte sich eines der
kamele wohl wie ein model gefühlt und wollte unbedingt vor der kamera gut dastehen
was euch das bild zeigt (vor und hinter der kamera)
oder haben wir das missverstanden ???
nicht wir haben camel watching gemacht sondern die kamele haben sich die zeit mit
touri watching vertrieben
aber unser weg musste dann auch irgendwann mal weiter gehen, so haben wir uns zu einem
alten römischen brunnen dem Bir Umm Kabu begeben der mitten in den bergen liegt
und heute noch in „betrieb“ ist.
unsere fahrt endete abrupt als die felsen uns die weiterfahrt verwehrte.
von hier aus war wieder wandern angesagt.
hier in den bergen sind wir natürlich auch auf so manches getier gestossen.
ich hätte nicht gedacht das man doch so viele tiere hier um die wasserstelle finden würde.
ein highlight war diese schlange die wir im berg herumkriechend gefunden haben.
fragt mich nur nicht um welches reptil es sich handelt und ob giftig ist oder nicht denn
damit bin ich so gar nicht vertraut.
nun haben wir unser ziel erreicht den brunnen - Bir el Umm Kabu - der von den
beduinen und den alten römern schon über jahrhunderte benutzt wurde.
auch heute noch ist der tiefe brunnen in benutzung. wie wir erfahren haben, ist es wohl ein
ungeschriebenes gesetz, dass jeder der hiervorbei kommt die tränke zu füllen hat.
es kommen auch viele der kamele hier vorbei wie uns ihre hinterlassenschaften
anschaulich zeigten.
leider habe ich in der ägyptischen fachliteratur nichts über diese wasserstelle finden
können, da es nur eine der vielen stellen ist, die die alten römer auf ihrer route benutzten.
wie ihr sehen könnt war der weg nicht gerade einfach aber es hat unglaublich viel
spaß gemacht sich in den bergen „herumzutreiben“.
weiter geht es nach Umm Kabu wobei es hier auch wieder viele verschiedene
schreibweisen zum gleichen ort gibt z.b. Umm / Um Kabo, Umm Harba(h),
Umm Dobaa, Umm Diba, Umm Kābū.
der antike namen vom Umm Kabu ist leider nicht mehr bekannt.
das ganze gebiet wurde in der antike auch Mons Smaragdus genannt das
250 quadratkilometer groß war, es wurden dort auch insgesamt neun Smaragd Bergbauzentren gefunden.
zu den bekanntesten zählen wohl die smaragdminen von Jebel Zabara, Nugrus,
Sikait und Um Kabu Um El Debaa.
es wird davon ausgegangen das es sich hier um verwaltungsgebäude der smaragdminen
von Um Kabu handelte.
wie ihr sehen könnt stehen die gebäude etwas erhöht was wohl den wadifluten
über die jahrhunderte geschuldet ist. es sind noch ein alter bunnen und zwei voneinander unabhängige gebäude erhalten geblieben.
auf der bergspitze thront wieder ein
wachturm der das ganze im blick hatte.
wie immer in der archäologie sind sie sich nicht einige über die arbeiten in mons smaragdus.
Schnieder (1892) geht von einer frühen bautätigkeit hier unter Thutmosis III. aus.
John Gardner Wilkinson (1797–1875), schreibt in seinem buch „Manners and customs
of the ancient Egyptians“, das seit Amenophis II. smaragde abgebaut wurden.
Lucas (1934) ist da anderer meinung und geht davon aus das hier erst unter
griechisch-römischer zeit abbauarbeiten durchgeführt wurden, da die ersten belegbaren
hinweise unter Alexander dem Großen zu finden seien.
Ball (1928) vertritt z.b. die meinung das der smaragdabbau erst so richtig in hellenistischer
zeit in schwung kam und auch aus der zeit Cleopatras (69 – 30 v. Chr.)
( Kleopatra VII. Philopator ) im schmuck verarbeitendem gewerbe nachweisbar ist.
sie ist auch die namensgeberin, da die minen dann den namen
– Smaragdminen der Cleopatra – erhielten.
hier in Umm Kabu befinden wir uns im östlichsten smaragdminengebiet, das mit
4 quadratkilometern wohl kleinste abbaugebiet hier, wozu diese bauten gehören.
wie oben schon erwähnt ist man sich nicht sicher ob hier eine verarbeitung oder eben
nur verwaltung untergebracht war.
der abbau in Mons Smaragdus also hier in der gesammten gegend ist eindeutig beim
antiken autor Strabo belegt der uns berichtet das die araber in der zeit von Kaiser Augustus
(63 v. Chr. - 14 n. Chr.) tunnel in die berge gruben um an die grünen smaragde zu gelangen.
Plinus der ältere schrieb im ersten jahrhundert das in den hügeln von Koptos smaragde in
minen abgebaut wurden. auch erwähnte Olympiodorus im fünften jahrhundert das man zum
besuch des gebietes und der minen eine erlaubnis des königs eines nomadischen
wüstenstammes brauchte.
neben dem großen gebäude das aus mehreren räumen besteht findet man noch
den alten brunnen der aber im laufe der zeit versandet ist.
hier haben wir das kleinere gebäude das etwas abseits der anderen steht.
der anfang des untergangs der minen im gebiet von mons smaragdus ist wohl
im 15. jahrhundert zu sehen. da über indien nun smaragde von besserer qualität über die
arabischen handelsketten nach europa gelangten. einige bekannte Forschungsreisende
ihrer zeit z.b. Giovanni Battista Belzone, (1820) und John Gardner Wilkinson (1835)
schreiben noch über ihren besuch der minen in Sikait und Zabara.
Nestor L`Hote (1841) und Hekekyon Bey (1844) fanden jedoch nur noch geschlossene
minen vor.
nun verlassen wir den wadi um kabu und fahren in den nächsten wadi der uns nach sikait führt.
wilden kamele zu gesicht bekommen. auch stehen heute ganz viele archäologische hotspots
mit auf dem programm.
da wir ja erst wieder die anfahrt vor uns hatten war auch heute nix mit ausschlafen aber
wir gönnten uns zumindest eine halbe stunde die wir später los fuhren.
auch dieses mal haben unsere fahrer uns die schöne und immer wieder abwechselnde
landschaft des nationalparks gezeigt.
und da war es …. unser erstes wildes kamel das wir zu sehen bekamen.
wir stellen gleich mal unsere jeeps ab und machten uns zu fuß auf um den spuren
der kamele zu folgen.
wer hätte gedacht das wir so nah ran kommen. was uns zeigt das die kamele die autos schon
gewohnt sind und vielleicht auch hofften das was zum futtern dabei „herausspringt“
wir hatten aber ja auch den vorteil das wir zeitlich „unbegrenzt“ unterwegs waren und wir
somit uns der herde auch behutsam / langsam nähern konnten.
als sie merkten das wir zweibeiner keinerlei gefahr darstellen, hatte sich eines der
kamele wohl wie ein model gefühlt und wollte unbedingt vor der kamera gut dastehen
was euch das bild zeigt (vor und hinter der kamera)
oder haben wir das missverstanden ???
nicht wir haben camel watching gemacht sondern die kamele haben sich die zeit mit
touri watching vertrieben
aber unser weg musste dann auch irgendwann mal weiter gehen, so haben wir uns zu einem
alten römischen brunnen dem Bir Umm Kabu begeben der mitten in den bergen liegt
und heute noch in „betrieb“ ist.
unsere fahrt endete abrupt als die felsen uns die weiterfahrt verwehrte.
von hier aus war wieder wandern angesagt.
hier in den bergen sind wir natürlich auch auf so manches getier gestossen.
ich hätte nicht gedacht das man doch so viele tiere hier um die wasserstelle finden würde.
ein highlight war diese schlange die wir im berg herumkriechend gefunden haben.
fragt mich nur nicht um welches reptil es sich handelt und ob giftig ist oder nicht denn
damit bin ich so gar nicht vertraut.
nun haben wir unser ziel erreicht den brunnen - Bir el Umm Kabu - der von den
beduinen und den alten römern schon über jahrhunderte benutzt wurde.
auch heute noch ist der tiefe brunnen in benutzung. wie wir erfahren haben, ist es wohl ein
ungeschriebenes gesetz, dass jeder der hiervorbei kommt die tränke zu füllen hat.
es kommen auch viele der kamele hier vorbei wie uns ihre hinterlassenschaften
anschaulich zeigten.
leider habe ich in der ägyptischen fachliteratur nichts über diese wasserstelle finden
können, da es nur eine der vielen stellen ist, die die alten römer auf ihrer route benutzten.
wie ihr sehen könnt war der weg nicht gerade einfach aber es hat unglaublich viel
spaß gemacht sich in den bergen „herumzutreiben“.
weiter geht es nach Umm Kabu wobei es hier auch wieder viele verschiedene
schreibweisen zum gleichen ort gibt z.b. Umm / Um Kabo, Umm Harba(h),
Umm Dobaa, Umm Diba, Umm Kābū.
der antike namen vom Umm Kabu ist leider nicht mehr bekannt.
das ganze gebiet wurde in der antike auch Mons Smaragdus genannt das
250 quadratkilometer groß war, es wurden dort auch insgesamt neun Smaragd Bergbauzentren gefunden.
zu den bekanntesten zählen wohl die smaragdminen von Jebel Zabara, Nugrus,
Sikait und Um Kabu Um El Debaa.
es wird davon ausgegangen das es sich hier um verwaltungsgebäude der smaragdminen
von Um Kabu handelte.
wie ihr sehen könnt stehen die gebäude etwas erhöht was wohl den wadifluten
über die jahrhunderte geschuldet ist. es sind noch ein alter bunnen und zwei voneinander unabhängige gebäude erhalten geblieben.
auf der bergspitze thront wieder ein
wachturm der das ganze im blick hatte.
wie immer in der archäologie sind sie sich nicht einige über die arbeiten in mons smaragdus.
Schnieder (1892) geht von einer frühen bautätigkeit hier unter Thutmosis III. aus.
John Gardner Wilkinson (1797–1875), schreibt in seinem buch „Manners and customs
of the ancient Egyptians“, das seit Amenophis II. smaragde abgebaut wurden.
Lucas (1934) ist da anderer meinung und geht davon aus das hier erst unter
griechisch-römischer zeit abbauarbeiten durchgeführt wurden, da die ersten belegbaren
hinweise unter Alexander dem Großen zu finden seien.
Ball (1928) vertritt z.b. die meinung das der smaragdabbau erst so richtig in hellenistischer
zeit in schwung kam und auch aus der zeit Cleopatras (69 – 30 v. Chr.)
( Kleopatra VII. Philopator ) im schmuck verarbeitendem gewerbe nachweisbar ist.
sie ist auch die namensgeberin, da die minen dann den namen
– Smaragdminen der Cleopatra – erhielten.
hier in Umm Kabu befinden wir uns im östlichsten smaragdminengebiet, das mit
4 quadratkilometern wohl kleinste abbaugebiet hier, wozu diese bauten gehören.
wie oben schon erwähnt ist man sich nicht sicher ob hier eine verarbeitung oder eben
nur verwaltung untergebracht war.
der abbau in Mons Smaragdus also hier in der gesammten gegend ist eindeutig beim
antiken autor Strabo belegt der uns berichtet das die araber in der zeit von Kaiser Augustus
(63 v. Chr. - 14 n. Chr.) tunnel in die berge gruben um an die grünen smaragde zu gelangen.
Plinus der ältere schrieb im ersten jahrhundert das in den hügeln von Koptos smaragde in
minen abgebaut wurden. auch erwähnte Olympiodorus im fünften jahrhundert das man zum
besuch des gebietes und der minen eine erlaubnis des königs eines nomadischen
wüstenstammes brauchte.
neben dem großen gebäude das aus mehreren räumen besteht findet man noch
den alten brunnen der aber im laufe der zeit versandet ist.
hier haben wir das kleinere gebäude das etwas abseits der anderen steht.
der anfang des untergangs der minen im gebiet von mons smaragdus ist wohl
im 15. jahrhundert zu sehen. da über indien nun smaragde von besserer qualität über die
arabischen handelsketten nach europa gelangten. einige bekannte Forschungsreisende
ihrer zeit z.b. Giovanni Battista Belzone, (1820) und John Gardner Wilkinson (1835)
schreiben noch über ihren besuch der minen in Sikait und Zabara.
Nestor L`Hote (1841) und Hekekyon Bey (1844) fanden jedoch nur noch geschlossene
minen vor.
nun verlassen wir den wadi um kabu und fahren in den nächsten wadi der uns nach sikait führt.
Zuletzt geändert von Isis am Do 10 Mär, 2022 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
auf der fahrt in richtung wadi sikait haben wir einige große „löcher“ in den bergen gesehen.
es sollen hier in den wadis mehrere hunderte minenstollen entdeckt worden sein,
ob dieses loch dazu gehört hat haben wir aus dem auto natürlich auf die schnelle
nicht nachvollziehen können.
der bisher größte schacht den archäologen untersucht haben, hat einen durchmesser
von 7,7 metern und ist mindestens 10 meter tief, auch haben sie abgenutzte treppenstufen entdeckt.
bei unserem ersten stop sind uns auch diese stollen in der ferne aufgefallen.
ach ja noch mal zu cleopatra und ihren smaragden, es gibt die legende das kleopatra bei
audienzen oft über und über mit ihren lieblingssteinen den smaragden bedeckt war.
sie soll auch des öfteren ausländischen botschaftern smaragde mit ihrem porträt als
gastgeschenk überreicht haben. so macht es auch sinn das sie die gesamte produktion
der smaragdminen unter ihre kontrolle brachte.
von Sikait ist uns durch eine tempelinschrift auch der name aus der antike erhalten
geblieben - Senskis / Senskete / Senskeitis
sie war in der antike mit dem straßensystem verbunden, das die griechisch-römische
hafenstadt Berenike mit dem nil verband.
der osmanische vizekönig von ägypten Muhammad Ali Pascha schickte
1816 F. Cailliaud der als mineraloge die östliche wüste nach schwefelminen
untersuchen sollte. er fand nur erschöpfte und somit unrentable schwefelvorkommnisse
aber er erinnerte sich an die alten schriften um mons smaragdus ( Emerald Mountain ).
er machte nach dem fehlschlag dem pascha eine suche nach den kostbaren grünen Beryll Smaragden
schmackhaft, so dass er sich 1817 mit einer gruppe bergleuten und einer
militäreskorte auf die suche machte.
er fand dann auch die siedlung im wadi sikait aber auch hier musste er feststellen,
dass die minen erschöpft waren und es unrentabel war von der lage und der qualität der
steine, erneut bergbau hier zu betreiben.
für die archäologie hat er aber einen sehr wertvollen fund mit der siedlung gemacht.
ein zitat aus seinen aufzeichungen zeigt uns, dass er mit so einem fund selbst nicht gerechnet hat.
Zitat Frédéric Cailliaud - Ich war erstaunt, eine Stadt in einem so guten Zustand an einem so abgelegenen Ort
in der Wüste zu finden.
diese zeichnung (wie er es sich vorstellte) fertigte er auch an, so dass ich euch mal eine
gegenüberstellung zusammengestellt habe.
der kleine tempel von sikait süd wurde in die ostseite des berges auf ca. 2m höhe
des wadibodens in den fels geschnitten. er wurde auch mit einem kleinen
tempelvorplatz versehen. von den einstigen vier säulen sind leider nur noch reste der äußeren
erhalten geblieben. die tempelfassade hat im laufe der zeit sehr gelitten, so dass von den
drei durch-, eingängen mit den uräusschlangen und den sonnenscheiben nur noch die
rechte uns zeigt in welcher pracht einstmals der tempel erstrahlte.
für die stützkonstruktionen / pfeiler wurden während der ausgrabungssaison 2002-2003
lokale steine als baumaterial verwendet.
der plan der grabungsleiter Prof. Dr. Steven E. Sidebotham und Dr. Willemina Z. Wendrich
(2002 von Dr. Hendrikje M. Nouwens abgelöst) war es diese stützkonstruktionen zu
einem späteren zeitpunkt durch säulen zu ersetzen. auch wird eine umfassendere
stabilisierung und restaurierung erforderlich sein, um die tempel und
häuser von sikait zu retten.
Cailliaud und dann Belzoni und auch Wilkinson transkribierten die inschrift an der
tempelfassade, so dass man herausgefunden hat das der name der antiken siedlung
eben Senskete / Senskis (Sikait) war.
sie fanden zwei dreizeilige inschriften rechts und links des sturzes.
es handelt sich um eine römische inschrift von einem Polyphantès am 20. februar eines unbekannten
jahres zur zeit des kaisers Gallienus ( Publius Licinius Egnatius Gallienus )
er berichtet:
"... und zu unserer Lady Isis von Senskete (Sikait) ... und zu Apollo … Serapis-Min und zu allen
anderen Göttern, die mit ihnen verankert sind …"
zu lesen ist auch von einer stiftung des besagten Polyphantès. er stiftete einen silbernen
trinkbecher und eine silberne vase für den tempelkult. des weiteren ist zu lesen das er
bei grabungen für eine zisterne / brunnen an einem 15. juni (ohne jahreszahl) beteiligt war,
so wie er auch von seinen kindern berichtet.
Sidebotham schreibt in seinem buch - The Red Land: The Illustrated Archaeology of Egypt's Eastern Desert
– wo ich unter anderem auch die übersetzung her habe – das er bei seinem
besuch 1991 noch viele fragmente der inschrift gesehen habe die aber im laufe der zeit
alle gestohlen wurden.
hier die transkription aus dem buch von
Recueil des inscriptions grecques et latines de l’Égypte Atlas
Paris : Imprimerie royale, 1842. Atlas: Pl. XVI
diese beiden graffiti haben wir auch noch im tempel entdeckt, wobei diese 1819 – 1883 auch
schon fast wieder historischen wert haben.
nun kommen wir in das innere des tempels, das aus einer rechteckigen querhalle besteht und
in der mitte der hinteren wand eine kultnische für eine statue besitzt. leider hat auch das innere
des tempels im laufe der jahrhunderte sehr gelitten.
nun machen wir uns zu fuß auf in den talkessel von sikait …
das erste gebäude was einem auffällt bevor man im weiten wadi ankommt, ist das
sogenannte verwaltungsgebäude.
das gebäude ist das besterhaltene und auch spektakulärste in der siedlung.
es wurde auf einem plateau errichtet das man über drei treppen / rampen erreichen konnte.
der haupteingang war an der ostseite mit seiner großen tür, aber es gab auch noch im süden eine kleinere eingangstür.
alleine schon die lage des gebäudes und die ausstattung zeigt das es sich um eines der
wichtigen gebäude in der siedlung handelte, so ist Sidebotham von einem wichtigen verwaltungsgebäude ausgegangen.
die architektur und die lage des gebäudes veranlasste Cailliaud aber dazu es für einen tempel
zu halten, den beweis sieht er darin das die drei räume ein aufsteigendes bodenniveau
aufweisen. auch die zweite wand in dem gebäude weist ähnlichkeiten mit einem
tempeleingang auf, durch seinen hervorstehenden angedeuteten architraven (dazu unten mehr)
und als dritten einwand wird gesehen, dass der dritte raum aus dem felsen geschnitten ist.
für beide theorien gibt es aber noch keine beweisfunde und somit bleibt die eigentliche
nutzung des gebäudes noch im unklaren.
die bauart aus lokalem schieferstein hatte den hunderten von jahren,
den unzähligen wadifluten und den erdbeben standgehalten.
hier habe ich für euch auch noch die zeichnung wie sich Sidebotham
das gebäude vorstellte.
das gesamte gebäude ist ca. 21 m lang und die wände am eingang an der ostseite
sind heute noch 4m hoch. die türe ist über einen meter breit (siehe größenvergleich).
das vorhandensein der fenster lässt erahnen, dass das gebäude einst über ein dach verfügte.
der boden hier im ersten raum war mit bearbeiteten platten gepflastert. der raum ist fast
rechteckig gehalten und das bodenniveau steigt zu den anderen zwei räumen in richtung
berg immer mehr an.
die wand zwischen raum 1 und 2 zeigt uns das die baumeister wert auf schönheit legten,
denn wenn man sich die zwei nischen mit den steinernen „brettern“ anschaut und dann noch
über den regalen die eingearbeiteten giebeln als tympanondekoration … einfach wunderbar
was hier geschaffen wurde. auch hat der baumeister über dem türsturz die dekorativen steine
ca. 10cm aus der wand herausstehen lassen. (oder sollte es ein angedeuteter architrav sein ? laut ansicht von Cailliaud )
der zweite raum ist ca. 2x3,5m und besaß wahrscheinlich wie raum eins eine decke aus holz,
da die räume für eine steindecke wie im dritten raum zu breit gewesen wären und die
außenmauern hätten die last des daches somit nicht tragen können.
der dritte raum ist der kleinste und zum teil in den fels gehauen leider auch komplett
zugesandet. hier sehen wir auch noch zwei der steinernen deckenlatten die 2,25m lang
sind. es wird davon ausgegangen das es sich einst um 6 platten gehandelt haben könnte.
(blick von raum drei nach vorne in den wadi)
nun treten wir wieder heraus und richten unseren blick nach osten zum
sogenannten großen tempel von Senskete
hierzu hat uns Cailliaud in seinem buch - Voyage à l'oasis de Thèbes et dans le déserts
situés à l'orient et à l'occident de la Thébaïde, fait pendent les années 1815 auch wieder
eine anschauliche zeichnung der tempelfassade hinterlassen. so hat man eine bessere
vorstellung wie es einst mal ausgesehen haben könnte.
meine maßangaben beziehe ich aus dem plan, der auch aus dem besagten buch stammt,
denn einen neueren habe ich leider nicht gefunden.
auch der große tempel wurde auf einem plateau errichtet das heute ca. 2m über dem
wadiboden liegt. wann der felsentempel (speos) errichtet wurde lässt sich (noch) nicht
genau sagen aber man geht davon aus das er zur ptolemäerzeit erbaut wurde und in der
römerzeit zur zweiten blütezeit von sikait umgestaltet wurde.
das eigentliche tempelportal ist ca. 8m breit. rechts und links des tempels befinden sich
zwei fast identische kultnischen / schreine die einst mit mauern vom eigentlichen tempel
getrennt waren, somit war die ganze tempelfasade ca. 18m breit.
von den zwei dorischen halbsäulen mit einem quadratischen abakus die die tempelfassade
einst flankierten ist nur noch die linke (südsäule) ganz erhalten geblieben.
zwischen der gesamten breite der säulen befand sich einst eine griechische inschrift von
der links und rechts jeweils nur noch ein paar buchstaben erhalten blieben sind.
im tempel selbst sind auch einige graffiti von reisenden aus dem 19. jahundert und eben
auch welche aus neuerer zeit zu finden.
es wird davon ausgegangen das der tempelvorplatz einst über eine monumentale steintreppe
zu erreichen war. auch vermutet man das dieser vorplatz mit einer holzkonstruktion überdacht
war, da an der tempelfassade diese sechs löcher eingearbeitet sind. (siehe pfeile)
an der linken (südseite) sind auch diese nischen und eine etwas größere kammer in den
stein gehauen. der beeindruckendste schrein ist wohl dieser mit zwei säulen und der
sonnenscheibe mit den uräusschlangen.
diese auffällige säule aus lokalen schiefersteinen (in der mitte) wurde bei den
sicherungsarbeiten 2002/2003 um das team von Sidebotham errichtet. auch wurden die
risse in den außensäulen mit schiefersteinen provisorisch erst mal gesichert.
da die deckenlast einst von den zwei aus dem fels geschlagenen säulen getragen wurde
war sie einsturzgefährdet da die last für eine säule einfach zu stark war.
die erste halle des tempels verfügt über einen steinboden. dieser ist leider aber nur noch in
trümmern vorhanden. bei den arbeiten zum aufbau der sicherungssäule (nord säule)
mussten auch die bodenteile beiseite geschafft werden. bei diesen arbeiten wurde eine
tetradrachmen münze des kaisers Nero aus dem Jahr 66/67 n. Chr. gefunden.
auf der rückseite der münze ist die büste des vergötterten
kaisers Tiberius (14–37 n. Chr.) abgebildet, außerdem wurde eine stilisierte
isis statuette gefunden. es ist ein sehr ungewöhnlicher fund, da sie weder ägyptisch
noch "klassisch" griechisch-römisch aussieht. es wird davon ausgegangen dass sie wohl
aus dem alten königreich Mero im heutigen sudan stammt.
hinter den säulen teilt sich der raum in drei altarräume / heiligtümer die man über
drei treppenstufen erreicht.
es ist leider nicht bekannt welchen göttern der tempel eigentlich geweiht war, auf alle fälle
eben einer göttertriade was anhand der altarräume ersichtlich ist.
beginnen wir erst mal mit dem rechten (südlichen) allerheiligsten (plan d) das
eine breite von 1,62m aufweist aber nie fertiggestellt wurde.
die mittlere kultnische (plan c) ist die größte mit einer breite von 2,27m und
einer länge von 4,55m. hier findet man auch einen altar der aus dem fels gehauen ist.
es wurde über dem altar ein christliches kreuz gefunden was uns belegt das der tempel eine
„wiederverwendung“ als kirche erfahren hatte. auch wurden bei grabungen fragmente von hieroglyphischen texten entdeckt.
ich habe leider von keinem der beiden aufzeichnungen etwas erkennen können.
weiter geht es zum dritten raum, dem nordaltar (plan e), der mit einer breite von 1,62m
und einer länge von 4,55m im plan angegeben ist. diese kultnische ist mit einem
54cm breiten altar ausgestattet was und zeigt das so einer sicherlich auch in der
nicht vollendeten südlichen kammer geplant war.
für mich eigentlich ungewöhnlich, dass man hinter den einzelnen eingängen zu
den sanktuaren eine verbindungs-(tür) vorgesehen hatte, so waren alle drei räume
miteinander verbunden ähnlich wie bei einem querschiff.
nun treten wir wieder geradeaus aus dem allerheiligsten und man erkennt im gegenlicht
sehr gut das auch die einzige noch erhaltene säule unter der last der decke sehr gelitten hat.
es zeigt uns auch das hier noch weitreichende sicherungsarbeiten nötig sind um
diesen tempel weiterhin zu erhalten.
hier an der seite liegt noch der rest der einstigen zweiten säule.
weiter geht es mit den kleinen kapellen zu beiden seiten des haupteingangs.
beginnen wir mit der südlichen (plan g) die mit einer breite von 3,25m angegeben ist.
sie waren wie eigenständige kleine tempel aufgebaut hier z.b. mit einem vorhof den man
sicherlich auch über eine extra treppe erreichen konnte. auch erkennt man eine
tempelfassade mit zwei säulen und einem türsturz der mit einer sonnenscheibe und
den uräusschlangen geschmückt ist.
im inneren ist eine kultnische zu sehen und auf der linken seite erkennt man über dem
rahmen auch wieder die sonnenscheibe mit den uräen.
bei meiner recherche zu sikait bin ich unter anderem auf den grabungsbericht
des “Sikait Project” gestoßen. bei ihrer grabung 2020, also kurz nach dem wir hier waren
wurde die südliche kapelle eingehend untersucht, also vom schutt der seitenwände und dem
sand der zeit befreit.
wie ich lesen konnte, lag ich mit meiner vermutung zur eigenständigen treppe und dem
vorplatz nicht daneben, denn bei der grabung ist beides wieder ans tageslicht gebracht worden.
auch sieht die fassade der kapelle nun beeindruckend aus.
aber seht selbst, welche super arbeiten die crew um das sikait project geleistet hat.
aus copyright gründen kann ich euch hier leider nur den link zur freigelegten
südkapelle zeigen.
https://sikaitproject.files.wordpress.c ... l-2020.jpg
https://sikaitproject.wordpress.com/pro ... na-2020-2/
die nördliche kappele (plan h) ist nicht mehr so beeindruckend wie die südliche.
wie ihr seht hat die tempelfassade schon deutlich mehr über die jahrhunderte gelitten.
beim innenraum habe ich an dem plan stark gezweifelt .. da es sich hier eigentlich
um eine identische kapelle handeln solle, für mich hat es eher den anschein, dass das ganze
noch nicht fertiggestellt war. der eindruck kann natürlich auch täuschen wie ich ja
anschaulich bei der südkapelle nun gesehen habe, das unter dem sand der jahrhunderte
noch einiges verborgen ist.
im vorfeld habe ich auch gelesen das es hier in der siedlung von sikait ein drittes
heiligtum in den bergen geben soll. mit den ortsangaben ... ostseite im talkessel des südhanges …
machten wir uns auf die eindringliche suche an den „bergspitzen“ bis wir es dann
doch gefunden haben.
nach einiger überlegung haben wir den sicherlich anstrengendem aufstieg zu dem heiligtum aber doch verworfen.
zu dem dritten heiligtum habe ich leider auch nicht viel an infos gefunden.
wenden wir uns nun wieder den schneller erreichbaren zielen zu,
der hauptsiedlung von sikait ( senskis ) eben, von der noch mehrere hundert gebäude
erhalten sind. die meisten gebäude sind auf der nordseite der siedlung zu finden.
wie ihr seht sind viele gebäude am unteren rand des hügels erbaut worden aber selbst oben
am berg befinden sich einige gut erhaltene gebäude. na ja, ist ja heute auch nicht anders
wer baut schon freiwillig an stellen die schwerer zugänglich sind als andere.
bei der grabung 2002/2003 wurden auch einige der siedlungsgebäude näher untersucht.
viele besitzen noch intakte türen und fenster, wobei die meisten häuser aus ein bis zwei
räumen bestanden. sie verfügten auch über innenhöfe was den vorteil hatte das sich durch
die bauart dann ein schattenspender effekt ergab.
aufschlussreich waren auch funde von zahlreichen kleinen steinkästen die wohl zum
anbau von pflanzen dienten. es wurden unter anderem auch wurzeln gefunden,
die aber noch nicht eindeutig bestimmt sind … da müssen wir noch auf die analysen warten.
die kästen wurden einzeln oder in gruppen von vier bis sechs stück in den innenhöfen
angeordnet. auch weist der fund von erheblicher menge an asche und holzkohle
auf landwirtschaftliche nutzung hin, denn heute noch wird
von den Ababda-Nomaden asche als düngemittel verwendet.
es wird davon ausgegangen das die bewohner somit ihren speiseplan mit gemüse und der
haltung von kleineren nutztieren erweiterten, denn bei dem ganzen rest an nahrungsmitteln
waren sie auf importlieferungen aus dem niltal und zum teil dem roten meer angewiesen.
auch haben wir diese nennen wir es mal „vorratskammern“ gefunden
die in den fels geschlagen wurden.
ein weiteres markantes gebäude ist das sogenannte „sechs fenster“ (six windows)
das Sidebotham so benannte.
heute ist das gebäude unter dem namen SK-W014 ( Sikait West 014 ) gelistet und wurde
schon bei verschiedenen grabungen untersucht.
es wurde auf einem plateau oder besser gesagt einer terrasse errichtet und es verfügt über
zwei größere räume und einem kleineren der wahrscheinlich erst später als anbau dazu
gekommen ist. die ersten vier südlichen fenster gehören zu raum 1, der auf der großen
terrasse errichtet wurde und die zwei kleineren fenster gehören zu raum 2, der sich auf
dem felsen befindet. der ganze gebäudekomplex selbst wurde über die südliche tür hier
betreten, es wurden aber auch noch zwei kleinere türen im inneren gefunden.
das ganze gebäude, so wie der große innenhof ist von einer mauer umgeben. leider weiss
man bis heute noch nicht genau wie man einst zu der terrasse gelangte, da noch keine
hinweise für eine treppe oder eine rampe gefunden wurden.
überall auf dem gelände findet man auch heute noch keramiken.
2002/2003 wurden z.b. über 2000 perlen und einige smaragde als schmuckstücke gefunden.
auch sind pfeilspitzen aus kupfer und eisen, sowie aus talkschiefer gefertigte spielzeuge wie
kamele und puppen zu tage gekommen.
die blütezeit wird in der spätrömischen zeit erwartet, da die funde von münzen darauf
schließen lassen. es wurden achtunddreißig münzen gefunden, hauptsächlich aus dem
vierten jahrhundert, auch einige münzen aus dem ersten jahrhundert, eine münze aus
dem zweiten und eine münze aus dem dritten jahrhundert.
es zog uns wieder zu interessanten löchern im berg. als wir sie näher in augenschein
genommen haben stellten wir fest das es sich um einen minenschacht handelte
der aber nicht weit in den berg getrieben wurde. in der siedlung von (süd) sikait sind mehrere
hundert solcher stollen gefunden worden. nach dem hier nicht mehr viele smaragde zu
tage gefördert wurden haben sich die minenarbeiten nach mittel und nord sikait verlagert
(dazu kommen wir dann auch noch)
auf unserer suche nach „alten“ steinen haben wir doch fast das leben hier übersehen.
dieser gut getarnte bewohner war eigentlich direkt vor unseren augen bis wir ihn doch
beinahe über den haufen gerannt hätten.
nun ist erst mal ein päuschen im schatten der akazie bei einem
leckeren beduinen kaffee angesagt.
frisch gestärkt geht es nun weiter in richtung smaragdminen / emerald mines die wir auch
nach einer kurzen fahrt erreichten. leider habe ich die orientierung verloren und weiss nun
nicht genau ob diese minen nun schon zu mittel sikait gehören oder doch noch
zur beryll- / smaragd bergbausiedlung süd sikait !!
wie weiter oben schon beschrieben wurde auch in der „neueren“ zeit versucht die minen
wieder zu reaktivieren. hier nur mal ein paar forscher die sich daran versuchten.
1816 machte sich Frederic Cailliaud im auftrag von Muhammad Ali Pascha auf und kam
zu dem ergebnis das es wohl unrentabel ist die minen wieder kommerziell zu nutzen.
der londoner juwelier Edwin Streeter stattete 1900 eine expedition unter der leitung
von Mac Alister aus um die beryll vorkommen neu zu bewerten. er erstellte eine
geologisch-, petrographische kartierung aber die bemühungen waren auch unrentabel und
wurden innerhalb weniger jahre aufgegeben.
der wahrscheinlich letzte versuch wurde 1934 von William Fraser Hume unternommen der
auf der grundlage von Mac Alister`s kartierung eine mineralogische karte erstellte.
aber auch er musste feststellen das kommerzielle smaragd bergbauarbeiten
hier nicht ertragreich sind.
was uns auch gleich ins auge gefallen ist, sind die wachtürme auf den umliegenden bergen.
sie dienten höchstwahrscheinlich dazu, sich gegen bedrohungen von außerhalb der bergbaugemeinde
zu verteidigen, als dazu die bergleute zu bewachen, von denen die meisten wahrscheinlich freie und keine strafarbeiter waren.
bei den grabungen 2020 durch das Sikait Project wurden auch einige stollen hier untersucht.
der auf bergbaugebiete spezialisierte archäologe Sergio García-Dils de la Vega hatte die untersuchungen durchgeführt.
innerhalb dieses labyrinthischen komplexes wurden von ihm unter anderem galerien
dokumentiert und stollen die den mineraladern folgen.
es wurde unter anderem in den stollen keramik, metall, knochen, glas sowie pflanzliche
stoffe gefunden. die komplexität des tunnelsystems veranlasste die ägyptologen dazu bei
den nächsten grabungen hier eine umfassende topografische dokumentation durchzuführen.
(es bleibt also auch weiterhin spannend in dieser hinsicht)
auf dem gelände oder besser gesagt am berghang haben wir auch diesen brunnen
gefunden. was uns zeigt das es hier früher besser um die wasserversorgung gestanden
hat als heutzutage.
hier konnten wie auch eines der quarzbänder erkennen.
die hier gefundenen smaragde sind eine grasgrüne sorte von berylledelsteinen die ihre
farbe durch einschließung geringer mengen an chrom oder eisen erhalten.
je mehr eisengehalt ein stein aufweisen kann um so dunkelgrüner wurde er,
diese eignen sich auch am besten zur schmuckherstellung.
es gibt natürlich auch noch viele varianten an farblicher gestaltung des beryllsteines
z.b. farblose fast transparente, hellblaue aquamarin, gelber goldberyll und
der rosa farbene morganit.
die grüne farbe wurde als symbol der ewigkeit angesehen und machte
ihn somit noch wertvoller.
hier haben wir noch einige der stollen die waagerecht in den berg getrieben wurden
und viele hunderte die als schächte ausgearbeitet wurden. viele der schächte waren nur so
breit das eine (dünne) person gerade so durch passte. da fragten wir uns … wie haben die
bergarbeiter ihr ganzes arbeitsgerät da nach unten bekommen ?
an den wänden der schächte konnten wir links und rechts noch gut die
„stufen“ die zum auf und abstieg genutzt wurden erkennen. was es uns wieder klar machte
das die schächte dann ja nicht so breit sein durften.
der ganze berg war übersät mit Glimmerschiefer was uns „mädels“ natürlich auch in seinen
bann gezogen hat. eigentlich ist der Phlogopit Glimmer hier ein sagen wir mal abfallprodukt,
da es ja auf die im glimmerschiefer eingewachsenen kristalle angekommen ist. der schiefer
hat eine perlmuttglänzende silbrige oberfläche was bei den sonnenstrahlen den ganzen berg
zum glitzern brachte. durch sein stahlen und schimmern ist der glimmerschiefer auch als
katzensilber bekannt geworden.
heute sieht man den glimmer nicht mehr als „abfallprodukt“ denn glimmer ist sehr
hitzebeständig und wird in fast allen kühlkörpern und halbleiterbauelementen, also in fast
allen elektrogeräten verbaut. obwohl glimmer in prähistorischer zeit bis zu unserer
zeitrechnung auch in der kosmetik als puder verwendung findet. die ganzen anwendungsgebiete
nun zu erläutern würde sicherlich den rahmen hier sprengen.
wir haben versucht das glitzern, glimmen und stahlen der steine auf bild zu bannen
was aber leider nicht so gelungen ist wie in natura.
da wir den wadi ja vor sonnenuntergang wieder verlassen mussten war es leider zeit
uns von Sikait / Senskis / Senskete / Senskeitis wieder zu verabschieden.
es gibt hier noch einige flecken bei denen es sich lohnt noch einmal vorbeizuschauen und
die zukünftigen grabungen im auge zu behalten.
was wäre es für ein „abenteuer“ gewesen, wenn man wie früher hier auch eine übernachtung
unter freiem himmel genießen dürfte.
es sollen hier in den wadis mehrere hunderte minenstollen entdeckt worden sein,
ob dieses loch dazu gehört hat haben wir aus dem auto natürlich auf die schnelle
nicht nachvollziehen können.
der bisher größte schacht den archäologen untersucht haben, hat einen durchmesser
von 7,7 metern und ist mindestens 10 meter tief, auch haben sie abgenutzte treppenstufen entdeckt.
bei unserem ersten stop sind uns auch diese stollen in der ferne aufgefallen.
ach ja noch mal zu cleopatra und ihren smaragden, es gibt die legende das kleopatra bei
audienzen oft über und über mit ihren lieblingssteinen den smaragden bedeckt war.
sie soll auch des öfteren ausländischen botschaftern smaragde mit ihrem porträt als
gastgeschenk überreicht haben. so macht es auch sinn das sie die gesamte produktion
der smaragdminen unter ihre kontrolle brachte.
von Sikait ist uns durch eine tempelinschrift auch der name aus der antike erhalten
geblieben - Senskis / Senskete / Senskeitis
sie war in der antike mit dem straßensystem verbunden, das die griechisch-römische
hafenstadt Berenike mit dem nil verband.
der osmanische vizekönig von ägypten Muhammad Ali Pascha schickte
1816 F. Cailliaud der als mineraloge die östliche wüste nach schwefelminen
untersuchen sollte. er fand nur erschöpfte und somit unrentable schwefelvorkommnisse
aber er erinnerte sich an die alten schriften um mons smaragdus ( Emerald Mountain ).
er machte nach dem fehlschlag dem pascha eine suche nach den kostbaren grünen Beryll Smaragden
schmackhaft, so dass er sich 1817 mit einer gruppe bergleuten und einer
militäreskorte auf die suche machte.
er fand dann auch die siedlung im wadi sikait aber auch hier musste er feststellen,
dass die minen erschöpft waren und es unrentabel war von der lage und der qualität der
steine, erneut bergbau hier zu betreiben.
für die archäologie hat er aber einen sehr wertvollen fund mit der siedlung gemacht.
ein zitat aus seinen aufzeichungen zeigt uns, dass er mit so einem fund selbst nicht gerechnet hat.
Zitat Frédéric Cailliaud - Ich war erstaunt, eine Stadt in einem so guten Zustand an einem so abgelegenen Ort
in der Wüste zu finden.
diese zeichnung (wie er es sich vorstellte) fertigte er auch an, so dass ich euch mal eine
gegenüberstellung zusammengestellt habe.
der kleine tempel von sikait süd wurde in die ostseite des berges auf ca. 2m höhe
des wadibodens in den fels geschnitten. er wurde auch mit einem kleinen
tempelvorplatz versehen. von den einstigen vier säulen sind leider nur noch reste der äußeren
erhalten geblieben. die tempelfassade hat im laufe der zeit sehr gelitten, so dass von den
drei durch-, eingängen mit den uräusschlangen und den sonnenscheiben nur noch die
rechte uns zeigt in welcher pracht einstmals der tempel erstrahlte.
für die stützkonstruktionen / pfeiler wurden während der ausgrabungssaison 2002-2003
lokale steine als baumaterial verwendet.
der plan der grabungsleiter Prof. Dr. Steven E. Sidebotham und Dr. Willemina Z. Wendrich
(2002 von Dr. Hendrikje M. Nouwens abgelöst) war es diese stützkonstruktionen zu
einem späteren zeitpunkt durch säulen zu ersetzen. auch wird eine umfassendere
stabilisierung und restaurierung erforderlich sein, um die tempel und
häuser von sikait zu retten.
Cailliaud und dann Belzoni und auch Wilkinson transkribierten die inschrift an der
tempelfassade, so dass man herausgefunden hat das der name der antiken siedlung
eben Senskete / Senskis (Sikait) war.
sie fanden zwei dreizeilige inschriften rechts und links des sturzes.
es handelt sich um eine römische inschrift von einem Polyphantès am 20. februar eines unbekannten
jahres zur zeit des kaisers Gallienus ( Publius Licinius Egnatius Gallienus )
er berichtet:
"... und zu unserer Lady Isis von Senskete (Sikait) ... und zu Apollo … Serapis-Min und zu allen
anderen Göttern, die mit ihnen verankert sind …"
zu lesen ist auch von einer stiftung des besagten Polyphantès. er stiftete einen silbernen
trinkbecher und eine silberne vase für den tempelkult. des weiteren ist zu lesen das er
bei grabungen für eine zisterne / brunnen an einem 15. juni (ohne jahreszahl) beteiligt war,
so wie er auch von seinen kindern berichtet.
Sidebotham schreibt in seinem buch - The Red Land: The Illustrated Archaeology of Egypt's Eastern Desert
– wo ich unter anderem auch die übersetzung her habe – das er bei seinem
besuch 1991 noch viele fragmente der inschrift gesehen habe die aber im laufe der zeit
alle gestohlen wurden.
hier die transkription aus dem buch von
Recueil des inscriptions grecques et latines de l’Égypte Atlas
Paris : Imprimerie royale, 1842. Atlas: Pl. XVI
diese beiden graffiti haben wir auch noch im tempel entdeckt, wobei diese 1819 – 1883 auch
schon fast wieder historischen wert haben.
nun kommen wir in das innere des tempels, das aus einer rechteckigen querhalle besteht und
in der mitte der hinteren wand eine kultnische für eine statue besitzt. leider hat auch das innere
des tempels im laufe der jahrhunderte sehr gelitten.
nun machen wir uns zu fuß auf in den talkessel von sikait …
das erste gebäude was einem auffällt bevor man im weiten wadi ankommt, ist das
sogenannte verwaltungsgebäude.
das gebäude ist das besterhaltene und auch spektakulärste in der siedlung.
es wurde auf einem plateau errichtet das man über drei treppen / rampen erreichen konnte.
der haupteingang war an der ostseite mit seiner großen tür, aber es gab auch noch im süden eine kleinere eingangstür.
alleine schon die lage des gebäudes und die ausstattung zeigt das es sich um eines der
wichtigen gebäude in der siedlung handelte, so ist Sidebotham von einem wichtigen verwaltungsgebäude ausgegangen.
die architektur und die lage des gebäudes veranlasste Cailliaud aber dazu es für einen tempel
zu halten, den beweis sieht er darin das die drei räume ein aufsteigendes bodenniveau
aufweisen. auch die zweite wand in dem gebäude weist ähnlichkeiten mit einem
tempeleingang auf, durch seinen hervorstehenden angedeuteten architraven (dazu unten mehr)
und als dritten einwand wird gesehen, dass der dritte raum aus dem felsen geschnitten ist.
für beide theorien gibt es aber noch keine beweisfunde und somit bleibt die eigentliche
nutzung des gebäudes noch im unklaren.
die bauart aus lokalem schieferstein hatte den hunderten von jahren,
den unzähligen wadifluten und den erdbeben standgehalten.
hier habe ich für euch auch noch die zeichnung wie sich Sidebotham
das gebäude vorstellte.
das gesamte gebäude ist ca. 21 m lang und die wände am eingang an der ostseite
sind heute noch 4m hoch. die türe ist über einen meter breit (siehe größenvergleich).
das vorhandensein der fenster lässt erahnen, dass das gebäude einst über ein dach verfügte.
der boden hier im ersten raum war mit bearbeiteten platten gepflastert. der raum ist fast
rechteckig gehalten und das bodenniveau steigt zu den anderen zwei räumen in richtung
berg immer mehr an.
die wand zwischen raum 1 und 2 zeigt uns das die baumeister wert auf schönheit legten,
denn wenn man sich die zwei nischen mit den steinernen „brettern“ anschaut und dann noch
über den regalen die eingearbeiteten giebeln als tympanondekoration … einfach wunderbar
was hier geschaffen wurde. auch hat der baumeister über dem türsturz die dekorativen steine
ca. 10cm aus der wand herausstehen lassen. (oder sollte es ein angedeuteter architrav sein ? laut ansicht von Cailliaud )
der zweite raum ist ca. 2x3,5m und besaß wahrscheinlich wie raum eins eine decke aus holz,
da die räume für eine steindecke wie im dritten raum zu breit gewesen wären und die
außenmauern hätten die last des daches somit nicht tragen können.
der dritte raum ist der kleinste und zum teil in den fels gehauen leider auch komplett
zugesandet. hier sehen wir auch noch zwei der steinernen deckenlatten die 2,25m lang
sind. es wird davon ausgegangen das es sich einst um 6 platten gehandelt haben könnte.
(blick von raum drei nach vorne in den wadi)
nun treten wir wieder heraus und richten unseren blick nach osten zum
sogenannten großen tempel von Senskete
hierzu hat uns Cailliaud in seinem buch - Voyage à l'oasis de Thèbes et dans le déserts
situés à l'orient et à l'occident de la Thébaïde, fait pendent les années 1815 auch wieder
eine anschauliche zeichnung der tempelfassade hinterlassen. so hat man eine bessere
vorstellung wie es einst mal ausgesehen haben könnte.
meine maßangaben beziehe ich aus dem plan, der auch aus dem besagten buch stammt,
denn einen neueren habe ich leider nicht gefunden.
auch der große tempel wurde auf einem plateau errichtet das heute ca. 2m über dem
wadiboden liegt. wann der felsentempel (speos) errichtet wurde lässt sich (noch) nicht
genau sagen aber man geht davon aus das er zur ptolemäerzeit erbaut wurde und in der
römerzeit zur zweiten blütezeit von sikait umgestaltet wurde.
das eigentliche tempelportal ist ca. 8m breit. rechts und links des tempels befinden sich
zwei fast identische kultnischen / schreine die einst mit mauern vom eigentlichen tempel
getrennt waren, somit war die ganze tempelfasade ca. 18m breit.
von den zwei dorischen halbsäulen mit einem quadratischen abakus die die tempelfassade
einst flankierten ist nur noch die linke (südsäule) ganz erhalten geblieben.
zwischen der gesamten breite der säulen befand sich einst eine griechische inschrift von
der links und rechts jeweils nur noch ein paar buchstaben erhalten blieben sind.
im tempel selbst sind auch einige graffiti von reisenden aus dem 19. jahundert und eben
auch welche aus neuerer zeit zu finden.
es wird davon ausgegangen das der tempelvorplatz einst über eine monumentale steintreppe
zu erreichen war. auch vermutet man das dieser vorplatz mit einer holzkonstruktion überdacht
war, da an der tempelfassade diese sechs löcher eingearbeitet sind. (siehe pfeile)
an der linken (südseite) sind auch diese nischen und eine etwas größere kammer in den
stein gehauen. der beeindruckendste schrein ist wohl dieser mit zwei säulen und der
sonnenscheibe mit den uräusschlangen.
diese auffällige säule aus lokalen schiefersteinen (in der mitte) wurde bei den
sicherungsarbeiten 2002/2003 um das team von Sidebotham errichtet. auch wurden die
risse in den außensäulen mit schiefersteinen provisorisch erst mal gesichert.
da die deckenlast einst von den zwei aus dem fels geschlagenen säulen getragen wurde
war sie einsturzgefährdet da die last für eine säule einfach zu stark war.
die erste halle des tempels verfügt über einen steinboden. dieser ist leider aber nur noch in
trümmern vorhanden. bei den arbeiten zum aufbau der sicherungssäule (nord säule)
mussten auch die bodenteile beiseite geschafft werden. bei diesen arbeiten wurde eine
tetradrachmen münze des kaisers Nero aus dem Jahr 66/67 n. Chr. gefunden.
auf der rückseite der münze ist die büste des vergötterten
kaisers Tiberius (14–37 n. Chr.) abgebildet, außerdem wurde eine stilisierte
isis statuette gefunden. es ist ein sehr ungewöhnlicher fund, da sie weder ägyptisch
noch "klassisch" griechisch-römisch aussieht. es wird davon ausgegangen dass sie wohl
aus dem alten königreich Mero im heutigen sudan stammt.
hinter den säulen teilt sich der raum in drei altarräume / heiligtümer die man über
drei treppenstufen erreicht.
es ist leider nicht bekannt welchen göttern der tempel eigentlich geweiht war, auf alle fälle
eben einer göttertriade was anhand der altarräume ersichtlich ist.
beginnen wir erst mal mit dem rechten (südlichen) allerheiligsten (plan d) das
eine breite von 1,62m aufweist aber nie fertiggestellt wurde.
die mittlere kultnische (plan c) ist die größte mit einer breite von 2,27m und
einer länge von 4,55m. hier findet man auch einen altar der aus dem fels gehauen ist.
es wurde über dem altar ein christliches kreuz gefunden was uns belegt das der tempel eine
„wiederverwendung“ als kirche erfahren hatte. auch wurden bei grabungen fragmente von hieroglyphischen texten entdeckt.
ich habe leider von keinem der beiden aufzeichnungen etwas erkennen können.
weiter geht es zum dritten raum, dem nordaltar (plan e), der mit einer breite von 1,62m
und einer länge von 4,55m im plan angegeben ist. diese kultnische ist mit einem
54cm breiten altar ausgestattet was und zeigt das so einer sicherlich auch in der
nicht vollendeten südlichen kammer geplant war.
für mich eigentlich ungewöhnlich, dass man hinter den einzelnen eingängen zu
den sanktuaren eine verbindungs-(tür) vorgesehen hatte, so waren alle drei räume
miteinander verbunden ähnlich wie bei einem querschiff.
nun treten wir wieder geradeaus aus dem allerheiligsten und man erkennt im gegenlicht
sehr gut das auch die einzige noch erhaltene säule unter der last der decke sehr gelitten hat.
es zeigt uns auch das hier noch weitreichende sicherungsarbeiten nötig sind um
diesen tempel weiterhin zu erhalten.
hier an der seite liegt noch der rest der einstigen zweiten säule.
weiter geht es mit den kleinen kapellen zu beiden seiten des haupteingangs.
beginnen wir mit der südlichen (plan g) die mit einer breite von 3,25m angegeben ist.
sie waren wie eigenständige kleine tempel aufgebaut hier z.b. mit einem vorhof den man
sicherlich auch über eine extra treppe erreichen konnte. auch erkennt man eine
tempelfassade mit zwei säulen und einem türsturz der mit einer sonnenscheibe und
den uräusschlangen geschmückt ist.
im inneren ist eine kultnische zu sehen und auf der linken seite erkennt man über dem
rahmen auch wieder die sonnenscheibe mit den uräen.
bei meiner recherche zu sikait bin ich unter anderem auf den grabungsbericht
des “Sikait Project” gestoßen. bei ihrer grabung 2020, also kurz nach dem wir hier waren
wurde die südliche kapelle eingehend untersucht, also vom schutt der seitenwände und dem
sand der zeit befreit.
wie ich lesen konnte, lag ich mit meiner vermutung zur eigenständigen treppe und dem
vorplatz nicht daneben, denn bei der grabung ist beides wieder ans tageslicht gebracht worden.
auch sieht die fassade der kapelle nun beeindruckend aus.
aber seht selbst, welche super arbeiten die crew um das sikait project geleistet hat.
aus copyright gründen kann ich euch hier leider nur den link zur freigelegten
südkapelle zeigen.
https://sikaitproject.files.wordpress.c ... l-2020.jpg
https://sikaitproject.wordpress.com/pro ... na-2020-2/
die nördliche kappele (plan h) ist nicht mehr so beeindruckend wie die südliche.
wie ihr seht hat die tempelfassade schon deutlich mehr über die jahrhunderte gelitten.
beim innenraum habe ich an dem plan stark gezweifelt .. da es sich hier eigentlich
um eine identische kapelle handeln solle, für mich hat es eher den anschein, dass das ganze
noch nicht fertiggestellt war. der eindruck kann natürlich auch täuschen wie ich ja
anschaulich bei der südkapelle nun gesehen habe, das unter dem sand der jahrhunderte
noch einiges verborgen ist.
im vorfeld habe ich auch gelesen das es hier in der siedlung von sikait ein drittes
heiligtum in den bergen geben soll. mit den ortsangaben ... ostseite im talkessel des südhanges …
machten wir uns auf die eindringliche suche an den „bergspitzen“ bis wir es dann
doch gefunden haben.
nach einiger überlegung haben wir den sicherlich anstrengendem aufstieg zu dem heiligtum aber doch verworfen.
zu dem dritten heiligtum habe ich leider auch nicht viel an infos gefunden.
wenden wir uns nun wieder den schneller erreichbaren zielen zu,
der hauptsiedlung von sikait ( senskis ) eben, von der noch mehrere hundert gebäude
erhalten sind. die meisten gebäude sind auf der nordseite der siedlung zu finden.
wie ihr seht sind viele gebäude am unteren rand des hügels erbaut worden aber selbst oben
am berg befinden sich einige gut erhaltene gebäude. na ja, ist ja heute auch nicht anders
wer baut schon freiwillig an stellen die schwerer zugänglich sind als andere.
bei der grabung 2002/2003 wurden auch einige der siedlungsgebäude näher untersucht.
viele besitzen noch intakte türen und fenster, wobei die meisten häuser aus ein bis zwei
räumen bestanden. sie verfügten auch über innenhöfe was den vorteil hatte das sich durch
die bauart dann ein schattenspender effekt ergab.
aufschlussreich waren auch funde von zahlreichen kleinen steinkästen die wohl zum
anbau von pflanzen dienten. es wurden unter anderem auch wurzeln gefunden,
die aber noch nicht eindeutig bestimmt sind … da müssen wir noch auf die analysen warten.
die kästen wurden einzeln oder in gruppen von vier bis sechs stück in den innenhöfen
angeordnet. auch weist der fund von erheblicher menge an asche und holzkohle
auf landwirtschaftliche nutzung hin, denn heute noch wird
von den Ababda-Nomaden asche als düngemittel verwendet.
es wird davon ausgegangen das die bewohner somit ihren speiseplan mit gemüse und der
haltung von kleineren nutztieren erweiterten, denn bei dem ganzen rest an nahrungsmitteln
waren sie auf importlieferungen aus dem niltal und zum teil dem roten meer angewiesen.
auch haben wir diese nennen wir es mal „vorratskammern“ gefunden
die in den fels geschlagen wurden.
ein weiteres markantes gebäude ist das sogenannte „sechs fenster“ (six windows)
das Sidebotham so benannte.
heute ist das gebäude unter dem namen SK-W014 ( Sikait West 014 ) gelistet und wurde
schon bei verschiedenen grabungen untersucht.
es wurde auf einem plateau oder besser gesagt einer terrasse errichtet und es verfügt über
zwei größere räume und einem kleineren der wahrscheinlich erst später als anbau dazu
gekommen ist. die ersten vier südlichen fenster gehören zu raum 1, der auf der großen
terrasse errichtet wurde und die zwei kleineren fenster gehören zu raum 2, der sich auf
dem felsen befindet. der ganze gebäudekomplex selbst wurde über die südliche tür hier
betreten, es wurden aber auch noch zwei kleinere türen im inneren gefunden.
das ganze gebäude, so wie der große innenhof ist von einer mauer umgeben. leider weiss
man bis heute noch nicht genau wie man einst zu der terrasse gelangte, da noch keine
hinweise für eine treppe oder eine rampe gefunden wurden.
überall auf dem gelände findet man auch heute noch keramiken.
2002/2003 wurden z.b. über 2000 perlen und einige smaragde als schmuckstücke gefunden.
auch sind pfeilspitzen aus kupfer und eisen, sowie aus talkschiefer gefertigte spielzeuge wie
kamele und puppen zu tage gekommen.
die blütezeit wird in der spätrömischen zeit erwartet, da die funde von münzen darauf
schließen lassen. es wurden achtunddreißig münzen gefunden, hauptsächlich aus dem
vierten jahrhundert, auch einige münzen aus dem ersten jahrhundert, eine münze aus
dem zweiten und eine münze aus dem dritten jahrhundert.
es zog uns wieder zu interessanten löchern im berg. als wir sie näher in augenschein
genommen haben stellten wir fest das es sich um einen minenschacht handelte
der aber nicht weit in den berg getrieben wurde. in der siedlung von (süd) sikait sind mehrere
hundert solcher stollen gefunden worden. nach dem hier nicht mehr viele smaragde zu
tage gefördert wurden haben sich die minenarbeiten nach mittel und nord sikait verlagert
(dazu kommen wir dann auch noch)
auf unserer suche nach „alten“ steinen haben wir doch fast das leben hier übersehen.
dieser gut getarnte bewohner war eigentlich direkt vor unseren augen bis wir ihn doch
beinahe über den haufen gerannt hätten.
nun ist erst mal ein päuschen im schatten der akazie bei einem
leckeren beduinen kaffee angesagt.
frisch gestärkt geht es nun weiter in richtung smaragdminen / emerald mines die wir auch
nach einer kurzen fahrt erreichten. leider habe ich die orientierung verloren und weiss nun
nicht genau ob diese minen nun schon zu mittel sikait gehören oder doch noch
zur beryll- / smaragd bergbausiedlung süd sikait !!
wie weiter oben schon beschrieben wurde auch in der „neueren“ zeit versucht die minen
wieder zu reaktivieren. hier nur mal ein paar forscher die sich daran versuchten.
1816 machte sich Frederic Cailliaud im auftrag von Muhammad Ali Pascha auf und kam
zu dem ergebnis das es wohl unrentabel ist die minen wieder kommerziell zu nutzen.
der londoner juwelier Edwin Streeter stattete 1900 eine expedition unter der leitung
von Mac Alister aus um die beryll vorkommen neu zu bewerten. er erstellte eine
geologisch-, petrographische kartierung aber die bemühungen waren auch unrentabel und
wurden innerhalb weniger jahre aufgegeben.
der wahrscheinlich letzte versuch wurde 1934 von William Fraser Hume unternommen der
auf der grundlage von Mac Alister`s kartierung eine mineralogische karte erstellte.
aber auch er musste feststellen das kommerzielle smaragd bergbauarbeiten
hier nicht ertragreich sind.
was uns auch gleich ins auge gefallen ist, sind die wachtürme auf den umliegenden bergen.
sie dienten höchstwahrscheinlich dazu, sich gegen bedrohungen von außerhalb der bergbaugemeinde
zu verteidigen, als dazu die bergleute zu bewachen, von denen die meisten wahrscheinlich freie und keine strafarbeiter waren.
bei den grabungen 2020 durch das Sikait Project wurden auch einige stollen hier untersucht.
der auf bergbaugebiete spezialisierte archäologe Sergio García-Dils de la Vega hatte die untersuchungen durchgeführt.
innerhalb dieses labyrinthischen komplexes wurden von ihm unter anderem galerien
dokumentiert und stollen die den mineraladern folgen.
es wurde unter anderem in den stollen keramik, metall, knochen, glas sowie pflanzliche
stoffe gefunden. die komplexität des tunnelsystems veranlasste die ägyptologen dazu bei
den nächsten grabungen hier eine umfassende topografische dokumentation durchzuführen.
(es bleibt also auch weiterhin spannend in dieser hinsicht)
auf dem gelände oder besser gesagt am berghang haben wir auch diesen brunnen
gefunden. was uns zeigt das es hier früher besser um die wasserversorgung gestanden
hat als heutzutage.
hier konnten wie auch eines der quarzbänder erkennen.
die hier gefundenen smaragde sind eine grasgrüne sorte von berylledelsteinen die ihre
farbe durch einschließung geringer mengen an chrom oder eisen erhalten.
je mehr eisengehalt ein stein aufweisen kann um so dunkelgrüner wurde er,
diese eignen sich auch am besten zur schmuckherstellung.
es gibt natürlich auch noch viele varianten an farblicher gestaltung des beryllsteines
z.b. farblose fast transparente, hellblaue aquamarin, gelber goldberyll und
der rosa farbene morganit.
die grüne farbe wurde als symbol der ewigkeit angesehen und machte
ihn somit noch wertvoller.
hier haben wir noch einige der stollen die waagerecht in den berg getrieben wurden
und viele hunderte die als schächte ausgearbeitet wurden. viele der schächte waren nur so
breit das eine (dünne) person gerade so durch passte. da fragten wir uns … wie haben die
bergarbeiter ihr ganzes arbeitsgerät da nach unten bekommen ?
an den wänden der schächte konnten wir links und rechts noch gut die
„stufen“ die zum auf und abstieg genutzt wurden erkennen. was es uns wieder klar machte
das die schächte dann ja nicht so breit sein durften.
der ganze berg war übersät mit Glimmerschiefer was uns „mädels“ natürlich auch in seinen
bann gezogen hat. eigentlich ist der Phlogopit Glimmer hier ein sagen wir mal abfallprodukt,
da es ja auf die im glimmerschiefer eingewachsenen kristalle angekommen ist. der schiefer
hat eine perlmuttglänzende silbrige oberfläche was bei den sonnenstrahlen den ganzen berg
zum glitzern brachte. durch sein stahlen und schimmern ist der glimmerschiefer auch als
katzensilber bekannt geworden.
heute sieht man den glimmer nicht mehr als „abfallprodukt“ denn glimmer ist sehr
hitzebeständig und wird in fast allen kühlkörpern und halbleiterbauelementen, also in fast
allen elektrogeräten verbaut. obwohl glimmer in prähistorischer zeit bis zu unserer
zeitrechnung auch in der kosmetik als puder verwendung findet. die ganzen anwendungsgebiete
nun zu erläutern würde sicherlich den rahmen hier sprengen.
wir haben versucht das glitzern, glimmen und stahlen der steine auf bild zu bannen
was aber leider nicht so gelungen ist wie in natura.
da wir den wadi ja vor sonnenuntergang wieder verlassen mussten war es leider zeit
uns von Sikait / Senskis / Senskete / Senskeitis wieder zu verabschieden.
es gibt hier noch einige flecken bei denen es sich lohnt noch einmal vorbeizuschauen und
die zukünftigen grabungen im auge zu behalten.
was wäre es für ein „abenteuer“ gewesen, wenn man wie früher hier auch eine übernachtung
unter freiem himmel genießen dürfte.
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- Weltenbummler
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- Registriert: So 10 Okt, 2004 19:59
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Danke für den schönen Bericht, liebe Isis. Eine wirklich eindrucksvolle Gegend und eine tolle Reisetruppe.
Autor des Reiseführers "ÄGYPTEN - DAS NILTAL von Kairo bis Abu Simbel"
Geschichten aus und über Ägypten: Toms-Notes.com
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