
salam
ich nehme euch heute mit auf unsere wadi tour 2019.
geplant ist die tour von luxor durch den wadi hammamat nach el qusaire / al-Qusair /
El Qoseir (El Quseir Hotel bericht schon mal --- HIER ---) dort übernachten.
am zweiten tag dann weiter richtung marsa alam um zwei tage in der
Deep south Eco-lodge (---- HIER --- ) unser lager aufzuschlagen, damit wir zwei tage
zeit für den wadi el gimal national park haben. tag vier geht es dann wieder über
safaga und Mons Claudianus zurück nach luxor.
soweit war die planung aber lest selbst was uns für widrigkeiten auf der tour dann doch
widerfahren sind, denn wie alle wissen läuft in ägypten eigentlich nichts wie geplant.
morgens um 5:30 uhr startete unsere wadi expedition in luxor.
wir sind auch recht gut voran gekommen, so dass wir den checkpoint in
Qift ( Quft, Kift, Kuft ) wie geplant um 6:30 uhr erreichten.

wir haben uns im vorfeld zur sicherheit auch eine kostenpflichtige genehmigung
für den wadi hammamat in luxor 3 tage vor ab von unserem freund „big P.“ besorgen lassen.
es gab widersprüchliche aussagen von … man darf als tourist gar nicht durch den wadi fahren
über nur mit genehmigung aus luxor bis hin alles humbug keine einschränkungen mehr.
wir wollten eben auf nummer sicher gehen und haben die genehmigung besorgt.
tja nur der offizier in qift wollte / konnte unsere papiere einfach nicht akzeptieren.
nach einer stunde diskutieren und telefonieren war die aussage … luxor hätte die tour
nicht nach kift weiter geleitet, so gäbe es eben auch keine begleitfahrzeuge für uns
(wer braucht die schon grrrrrr) und wir müssten nun den UMWEG
über Qena - Safaga nach El Quseir machen.
geplant war ja das el quseir unser ziel für diesen tag werden soll und nicht der start.


hier auf der karte könnt ihr ja sehen welchen umweg wir nun machen mussten.
blaue route geplant - rote route mussten wir fahren.
so war auch die stimmung im bus von ärgerlich bis enttäuscht ….
aus 3 std. geplanter fahrzeit wurden dann 6 bis 7 std. was unseren
besichtigungs / zeitplan dann doch erheblich durcheinander brachte.

es war ja geplant das wir uns so einiges im wadi hammamat ansehen können, da wir
den ganzen tag dafür eingeplant hatten …. so viel mal wieder zur planung.
die große frage war nun wenn wir in el quseire am checkpoint ankommen ob die uns dann
in den wadi lassen oder ob wir da trotz unserer genehmigung nicht rein kommen.
um 10 uhr erreichten wir dann die Kreuzung hurghada / el Quseire und nach noch mal
einer stunde um 11 waren wir dann am checkpoint zum wadi hammamat angekommen
nur eben nun am „ende“ unserer geplanten route.

auch hier war man „überrascht“ das wir da waren und es begann das spielchen aufs neue.
genehmigung vorgezeigt - telefoniert - usw. usw.
wir kamen dann eben auf die idee den wadi auf der rückfahrt zu durchqueren, wenn es
heute nicht klappen sollte … aber falsch gedacht, denn auf dem zettelchen das sich
komischerweise genehmigung nennt stand der tag fest und eben nur für diesen tag
galt das papierchen.
und wieder war eine stunde vergangen, denn nach dem es klar war das wir nun doch in den
wadi hammamat fahren durften, musste eines unserer begleitfahrzeuge (panzerwagen)
erst mal zur tanke und sprit holen.
wir sind dann mit dem zuständigen des checkpoints überein gekommen das wir nun erst
mal den wadi wieder zurück fahren um dann unsere tour endlich zu beginnen.
wir wollten gar nicht darüber nachdenken dass wir um 6:30 schon in den wadi fahren
wollten und es inzwischen 12 uhr ist und wir nun wieder 2 std. „zurück“ fahren mussten
… wir freuten uns das es dann doch geplappt hat.
also alle mann wieder … on the road again … nun also erst mal wieder richtung luxor …

nun konnten wir unsere „hotspots“ im wadi hammamat doch noch besichtigen und wie
ihr sehen könnt hatte ich schon einige auf dem plan.

nun können wir endlich die route die schon ramses IV. auf dem turiner lagerstätten papyrus
aufzeichnen lies erkunden.
der turiner papyrus ist eine topografische karte die vom bekannten
schreiber Amennachte (dem sohn Ipuys) um 1160 v. Chr. angefertigt wurde.
gefunden wurde die karte dann im grab in dier el-medina theben (luxor)
1824 von Bernardino Drovetti.
grund der anfertigung war eine forschungsreise Ramses IV. zum wadi hammamat
sie stellt ein teilstück von 15 km des wadis hammamat dar.
bei einer anderen expedition entsannt ramses IV. ein heer von 8368 steinmetzen und
kriegern in den wadi um steine für den amun tempel in theben zu brechen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Turiner_P ... Landkarte)#/media/Datei:TurinPapyrus1.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Turiner_P ... Landkarte)#/media/Datei:TurinPapyrus2.jpg
wir haben auch viele der 65 wehrtürme / signaltürme auf den gipfeln der berge gesehen.
wie viele es nun wirklich waren konnten wir dann doch nicht nachvollziehen.

nach dem wir ein schild sahen, auf dem uns angezeigt wurde das es bis quift nur noch 80 km
sind, und es inzwischen dann 14 uhr war … wussten wir mal wieder das man in ägypten nicht
einfach so reisen kann wie man will

leider haben wir aus zeitgründen wie erwähnt einige punkte streichen müssen,
so fielen gleich mal folgende punkte der streichung zum „opfer“
Qasre el-Banat die römische festung / fort mit der umliegenden arbeitersiedlung
(30 v. Chr. - 2100 n. Chr) bei der inschriften aus der regierungszeit der
Kaiser Augustus und Hadrian gefunden wurden und
die festung El Muweih die auch als krokodilo bekannt ist.
so haben wir dann mit der befestigten hydreuma in bir el-hammamat unsere
archeologische reise begonnen.
hier erst mal ein bild von google earth mit der karte von jean-pierre brun,
damit man sieht wie groß das ganze einst mal war.

von dem einstigen fort ist nur noch der brunnen erhalten geblieben. der brunnen wurde
zum schutz vor wadi fluten mit einer neuen ziegelmauer geschützt. einige ägyptologen
sehen hier auch die wasserstation die im turiner papyrus schon verzeichnet ist.

der brunnen (hydreuma) verfügt über eine treppe, so dass wir natürlich gleich mal in die
tiefe gestiegen sind.

hier blicken wir in den 5m breiten und 35m tiefen brunnen.
einmal von oben und einmal von unten.

auf halber höhe sind auch solche kleinen fenster die einem den blick in den
brunnen ermöglichten.
unten angekommen können wir noch die original „reste“ des alten brunnens bestaunen.
eigentlich mal wieder unglaublich welche baulichen wunder hier erschaffen wurden.

auf der bergspitze ist auch noch der signalturm zu sehen. dort wurden auch
fundamentinschriften in weißem kalkstein von einem präfekten ägyptens gefunden.
von der umfassungsmauer ist leider nicht mehr viel zu sehen,
eher ist es mehr zu erahnen wenn man die bilder von google earth kennt.

nun geht es auch schon wieder weiter zu unseren VIP begleitfahrzeugen um weiter zu ziehen.

unser nächster halt war der bechen / bekhen steinbruch des wadi hammamat.
da der wadi eben die kürzeste verbindung vom nil also quift dem antiken koptos ans rote meer
ist, wurde er über jahrtausende als route genutzt. so ist es nicht verwunderlich das man hier
im ganzen wadi graffiti aus allen epochen findet. es wurden von petroglyphen über
hieroglyphen fast aller pharaonen über griechische, hieratische und demotische graffiti
im stein hinterlassen. die bekannteste stelle und auch die mit den meisten aufzeichnungen
findet man hier im hauptsteinbruch, was wohl daran liegen mag das die menschen sich
hier wegen des grauwacke abbau im steinbruch länger aufhielten.
die grauwacke (altägyptisch: iner nefer bechenu – bedeutet: schöner bechen (bekhen) stein)
aus dem wadi hammamat waren für statuen und sarkophage usw. bei den pharaonen sehr beliebt.
erst mussten wir „unseren“ gafir abholen der mit uns den wadi entlang gezogen ist.
unsere begleiter zogen es vor bei ihren fahrzeugen zu bleiben.

hier mal ein beispiel der vielen unzähligen petroglypischen darstellungen der
tier- und pflanzenwelt die man hier findet. einige forscher datieren sie ins
vierte jahrtausend v. Chr. anhand der vielen verschiedenen tierdarstellungen gehen
sie von einer üppigeren vegetation hier im wadi zur damaligen zeit aus.

wie zu lesen ist soll der erste namentlich erwähnte könig hier im wadi Namer sein der uns
wegen seiner reichseignung (regierte um 3000 v. Chr) bekannt ist.
ein graffito in form eines serekh mit horusfalke (eine art wappendarstellung) wird ihm zugeschrieben
und somit ist er eben der älteste aus der frühdynastischen zeit der hier
belegbar ist. es wurden aus dem alten reich zur pyramidenbauzeit hier auch die namen
von chephren, mykerinos, sahure, djedefre, pepi und unas gefunden.
Pepi I soll ganze 80mal erwähnt worden sein.
(zur anzahl gibt es auch unterschiedliche angaben)
die texte handeln sich hauptsächlich von steinbruch- und militäraktivitäten aus ihrer zeit.
hier haben wir die kartusche von seinem sohn Merenre I. dem vierten könig der 6. dyn.
oben in der ecke erkennt man noch die „reste“ des horusnamens von
pharao Psammetich I. der von 664–610 v. Chr. regierte und gründer der 26. dyn. war.

auch haben wir die kartusche von unas dem neunten und letzte könig (pharao)
der 5. Dyn. gefunden.
das bild zeigt uns auch schön das alles durcheinander übereinander und kreuz und
quer geschrieben wurde, denn das „große“ bild ist von ptolomaios IV. (von 221 bis 204 v. Chr.)
in auftrag gegeben worden und überdeckt die petroglyphe der gazelle und des hundes / schakals.

hier könnt ihr mal sehen welche mühen sich unsere expeditionsteilnehmer machten um auch
ja alles auf bild zu bannen
... getreu nach dem motto … ohne rücksicht auf verluste (der eigenen knochen)
aber es zeigt auch wo überall inschriften hinterlassen wurden. viele mal fragten wir uns
… wie sind die nur da rauf gekommen ??
zum glück hatten wir keine kletterausrüstung dabei, denn dann hätten wir hier
wahrscheinlich auch für tage unser lager aufschlagen müssen


die interessantesten texte haben uns wohl Mentuhotep II. Mentuhotep III und Mentuhotep IV (mittleres reich) hier hinterlassen.
es soll sich insgesamt um ganze 30 texte handeln die
man hier gefunden hatte.
nach dem es wohl einige zeit ruhig um den wadi geworden ist hat mentuhotep II. die
route wieder eröffnet. sein sohn mentuhotep III. hatte in seinem 8. regierungsjahr eine
große expedition mit 3000 mann ausgesandt. der zweck der expedition war wohl eine
reise nach punt um neue handelskontakte herzustellen, so berichtet uns Henenu der
leiter der expedition in den inschriften.
auch wurden bei der rückreise hier im wadi steine abgebaut um sie
nach theben zu transportieren.

einer der wichtigsten belege (für mich) hier im wadi stammt von Mentuhotep IV.
von seiner regentschaft ist nicht viel überliefert, auch wird er in den verschiedenen königslisten
mit nur zwei regierungsjahren geführt, obwohl einige wissenschaftler davon ausgehen
das er insgesamt sieben jahre regiert hat. in seinem zweiten regierungsjahr
(laut inschrift – im jahre zwei des monats zwei der überschwemmung)
hatte er eine expedition mit unglaublichen 10.000 mann (andere stellen berichten von
13.000 mann) hier zum steinbruch entsandt um einen sarkophag samt deckel für sich aus
dem stein schlagen zu lassen.
er hatte somit die zweitgrößte expedition in den wadi geschickt, denn nur sesostris I
hatte eine größere expedition mit 18.000 männern entsand.
auf vier großen felsenstelen erzählt uns sein wesir Amenemhat
(wahrscheinlich der spätere pharao Amenemhat I) von der expedition. unter anderem
berichtet er uns vom sogenannten gazellen wunder. (Fundnummer M110 )
es wurde beobachtet wie eine gazelle auf einem großen stein ihr junges gebar. da sie die
gazelle mit dem gott min von coptos gleichsetzten, sahen sie es als großes ohmen an und untersuchten den stein
ob er sich als sarkophagdeckel eignen würde und wie zu lesen ist
…zitat: er war makellos, also hätte gott min selbst den stein ausgesucht...

auf dieser stele hier ( M113 ) beschreibt amenemhet ausführlich seine stellung am
hofe des pharaos. es wird auch sein verhältnis zu ihm erläutert, da er seine mutter
Imj als königinmutter erwähnt und nicht als königsgemahlin woraus geschlossen wird,
dass Neb-taui-Re nicht königlicher abstammung war, was wohl seiner späteren
regentschaft aber nicht schadete.
seine titel die er hier hinterlassen hat sind schon aussagekräftig was seine stellung
am hofe betrifft.
Aufseher der Stadt,
Wesir,
Beamter (Führer) aller Richter,
Aufseher dessen, was der Himmel gibt, Erde schafft und der Nil bringt.
Aufseher von allem im ganzen Land,
Vizier Amenemhet
Zitat / übersetzung übernommen aus „Expedition of Nebtawyre in Wadi Hammamat“
der könig von ober und unter ägypten Nebtawyre lebt für immer.
auch ist unter anderem zu lesen – zitat:
die expedition ohne verluste abgeschlossen,
kein mann ist umgekommen, kein esel starb,
kein handwerker wurde beraubt
(übersetzung aus: Expedition of Nebtawyre of Wadi Hammamat)
ob das so alles stimmt kann man ja nun nicht mehr nachvollziehen
es wurden auch steinmetze, handwerker, beamte, bildhauer, maler und metallarbeiter
in seinem tross erwähnt.

seine expedition wird auch als „karawane der wunder“ betitelt, denn neben dem
gazellenwunder (M 110) schreibt er auch von einem brunnenwunder oder auch
regenwunder (M 191) genannt.
nach einem sehr seltenen regenschauer oder eher einer unwetter flut hat ihm der pharao
einen brunnen / quelle mit reinstem wasser aus dem fels erschaffen.
als erstes berichtet er uns wann es geschehen ist ….. 2. regierungsjahr des Mentuhotep IV
im monat 2 der achet-jahreszeit am tag 23 (ende januar anfang februar)
es gebar sich das es regnete und man die gestalt dieses gottes sah (min von koptos)
er zeigte seine macht den leuten und machte das wüstengebirge zum gewässer.
da quoll wasser aus der kluft des gesteines, und man fand einen brunnen im herzen des
wadis mit 10 mal 10 ellen gefüllt mit wasser bis an seine ränder.
(übersetzung: prof. dr. klaus koschel - Antike Welt)
weiter wird berichtet das alles vor den beduinen der wüste, den früher vorbeiziehenden
soldaten und königen verborgen gehalten wurde.
Zitat: nicht sah ihn vorher jemandes auge, nicht war gefallen das gesicht (der blick)
eines menschen auf ihn. er entstand durch seine majestät selbst.
fürwahr, er hatte ihn verborgen und versteckt gehalten.
auf einer anderen stele wird von der größe des sarkophags berichtet. die angaben sind
in ägyptischen ellen was einer heutigen größe von ungefähr
210 cm x 420 cm x 105 cm (ca. 20-23 Tonnen) entspricht.

der erste (forschungs) reisende der hier im wadi aufzeichungen machte war James Bruce (1769)
Lepsius und Sir John Gardner Wilkinson besuchten im 19. jahrhundert den wadi aber die ersten neuen
studien der inschriften leitete der ägyptologe Vladimir Golenishchev (1884 – 1885)
auch Arthur Weigall arbeitete 1909 hier. 1912 wurden die inschriften erneut gründlich erfasst und
von Couyat und Montet veröffentlicht.
meine meisten infos zu den bildern stammen größtenteils von rolf grundlach.
die „listungs nummern“ der einzelnen grafittis z.b.
als M (+Nr.) bezieht sich auf Couyat / Montet (1912)
bei G (+Nr.) bezieht sich auf das Buch von Goyon

und hier noch einmal ein bild dass die expeditionsteilnehmer „alles“ gaben um an gute
bilder zu kommen


hier haben wir die kartusche von sesostris I / senusret I gefunden.
wie oben schon mal kurz erwähnt ist er der pharao der die größte expedition in den
wadi hammamat schickte. obwohl er ja insgesamt drei expeditionen finanzierte, war die
größte in seinem 38. regierungsjahr. (andere quellen sprechen vom 25. regierungsjahr)
es wurden genaue angaben zur truppenstärke und qualifikation der männer gemacht
…. 18.660 mann darunter handwerker, jäger, bauern, bäcker, schriftgelehrte und soldaten
zum schutz vor marodierenden nomaden.
es wurden selbst rationen an die mannschaften und namen von expeditionsteilnehmern
festgehalten. ihr auftrag war es steine für 60 sphingen und 150 statuen aus dem fels zu
brechen. (text auf G 61 leider nicht fotografiert)
auch hat sich Ahmose I. bzw. seine frau hier verewigt. (direkt darüber)
hier ist zu lesen (übersetzung dankend erhalten von Michael Tilgner)
nTr nfr (Nb-pH.tj-Ra) dj anx
"Der gute Gott Nebpehtire (Ahmose I.), dem Leben gegeben ist"
Hm(.t)-nsw Nfr.t-jr(j) anx.tj
"Die Gemahlin des Königs Nefertari, sie möge leben"

und noch mal ein gutes beispiel was man beim genauen hinschauen doch alles erkennen
kann. da alle übereinander geschrieben haben ist es eben schwer zu erkennen.
die tiere haben wir beim ersten hinschauen nicht gleich identifizieren können,
es lohnt sich also immer ein zweiter blick und man erkennt vieles mehr.
in den kartuschen ist Dareios I genannt. er war ab 521 v. Chr. großkönig des persischen
achämenidenreiches und der neunte könig aus der dynastie der achämeniden.
er ist auch in der bibel belegt, da er den neubau des jerusalemer tempels veranlasste und die
vollendung und einweihung in seinem sechsten herrschaftsjahr - märz 515 v. Chr. werden
im buch esra (kapitel 6, vers 15) des tanach genau beschrieben.
auch die kartusche von Amasis ( Ahmose II. ) ist zu sehen er war der fünfte Herrscher
der 26. Dyn. (spätzeit), der sogenannten saiten dynastie und regierte
von 570 v. Chr. bis 526 v. Chr. das reich.

hier haben wir ein familien graffitti von Artaxerxes I. der ein enkel von Dareios I.
ist. Artaxerxes I. war wie sein großvater auch, persischer großkönig von 465 - 424 v. Chr.
und auch er wird in den beiden geschichtsbüchern von esra und nehemia im alten testament
erwähnt. bei nehemia (2,1) ist zu lesen wie er den auftrag von artaxerxes I. zum (wieder) aufbau
der stadt jerusalem erhalten hatte.

hier haben wir unter anderem ein griechisches graffiti von einem soldaten
namens Julius (pfeil)

in der gleichen ecke befinden sich auch ganz viele koptische graffiti, unter anderem
haben wir auch den griechisch orthodoxen heiligen st. georg auf seinem streitross entdeckt.

neben dem großen graffiti von Ptolemaios IV haben wir dieses kleine graffiti
ausgemacht. (pfeil)
natürlich haben wir uns darüber auch gedanken gemacht und hatten wie es sich gehört
in der ägyptologie auch gleich mehrere theorien zur entstehung des ganzen

inspiriert durch die vielen göttlichen min darstellungen aus einer „bierlaune“ heraus
entstanden oder hatte ein arbeiter eine wette verloren von wegen … du traust dich eh nicht
neben dem großen pharao zu schreiben

aber nicht dazu passen.
wie das ganze nun wirklich wissenschaftlich einzuordnen ist kann ich auch nicht sagen.

nun kommen wir zu einem graffiti an dem man sich die zähne ausbeißen kann.
bei M 65 und M 66 ist es nicht eindeutig klar wer denn hier nun gemeint ist.
zu lesen ist: Mn-xpr-Ra nun kommen aber mehrere personen in frage z.b.
Thutmosis III oder
Erster Prophet des Amun, (21. Dyn.) (er hatte seinen namen auch in kartuschen schreiben
lassen, da er als Titularkönig in Oberägypten fungierte, (wie im Karnak Tempel mehrfach belegt.)
oder Necho I. (Vater von Psametik I)
an dieser stelle auch gleich mal ein ganz dickes dankeschön an „amunrakarnak“ aus dem
forum der als meine „wandelnde bibliothek“ fungiert. ohne ihn und seine tausend bücher
hätte ich die indizierung der ganzen graffitis nie geschafft.

hier haben wir noch einmal unseren mysteriösen Mn-xpr-Ra M 132
die anderen schriften von M 128 bis M 131 datieren Couyat / Montet in
die Regierungszeit Psametik I.

hier haben wir ein gutes beispiel dafür das im wadi auch restaurierungsarbeiten
durchgeführt wurden.
da diese darstellung von sehtos I wohl erst in jüngster zeit restauriert wurde findet man in der einschlägigen
literatur wie Couyat / P. Montet oder G.Goyon auch kein verzeichnis hierzu.
wie man aber bei Peter Brand, The Monuments of Seti I lesen kann gibt es nur 3 felsstelen
von sethos I. im ganzen wadi.
hier haben wir z.b. sethos I der die maat als opfer vor dem gott min darbringt,
aber interessanter sind die zwei darstellungen der bildhauer unten.
der bildhauer Paser war der verantwortliche für alle 3 felsstelen im wadi aber diese hier
widmete er seinem vater Amunmesse.
Zu lesen ist (übersetzung dankend erhalten von Margret Pirzer)
1. "Dem Oberbildhauer der Arbeiten mit Calcitgestein, Amun–messe “
2. „gemacht von seinem Sohn, dem Bildhauer Paser“

nun haben wir Sesostris I und Ramses IV vor uns.
beide haben uns viele infos hinterlassen.
Sesostris I. war pharao in der 12. dyn. und gilt als einer der bedeutendsten herrscher des
mittleren reiches. laut dem königspapyrus zu sehen in turin sind 45 regierungsjahre
von ihm belegt. seine großen expeditionen (insgesamt 3) und der größten hier im wadi überhaupt
habe ich ja oben schon beschrieben.
Rames IV ( User-maat-Re-setep-en-Amun ) ist hier auch zu sehen. er ist für die erste
topografische karte des wadis (turiner lagerstätten papyrus) verantwortlich, als er sie bei
seinem schreiber Amennachte (dem sohn Ipuys) um 1160 v. Chr. in auftrag gab.
(dazu auch oben schon mehr)
hier auf der stele ist das datum Zitat: jahr 1, 3 schemu, tag 5 zu lesen.
er schicke in seinem ersten jahr gleich zwei expeditionen in den wadi. seine erste gleich
nach seinem regierungsantitt unter der leitung eines user-maat-re-nacht und die zweite am
ende seines ersten jahres unter der leitung des hohepriesters des month namens
heka-maat-re-nacht. eine andere stele beschreibt uns die expedition in seinem zweiten jahr
als er einen fünf meter block aus bechenstein brechen und nach theben bringen lies.
seine größte expedition hier her war in seinem 3. jahre wo er für den
„Platz der Wahrheit“ (Deir el-Medina) und die totentempel in theben steine beschaffen lies.
wie zu lesen ist war die leitung des ganzen einem hohepriester des amun Ramses-nacht
übertragen worden. er war für 8368 mann verantwortlich, wobei wohl 900 davon starben,
was uns wieder vor augen hält wie gefährlich so eine expedition war. es wird auch von
einem schatzhausvorsteher Chaemtir und dem bürgermeister von theben Amenmose berichtet.
dies war wohl die größte expedition im mittleren reich. seine letzte expedition schickte er
in seinem sechsten regierungsjahr hier her.
(namen und daten aus Wikipedia)

hier stehen wir vor Nektanebos I und II .. in einigen quellen wird diese ecke
„Grotte des Nektanebos“ oder „Felskapelle des Nektanebos I“ genannt obwohl es für mich mehr
sinn macht das ganze als grotte zu bezeichnen. wobei sich aber alle einig sind, das wir hier
zeitlich gesehen vor den letzten hieroglyphischen aufzeichnungen stehen.
Nektanebos II war der dritte pharao in der 30. Dyn. und auch der letzte herrscher im alten
ägypten. nach ihm kamen dann die persischen und die griechisch – ptolemäischen könige.
somit waren die weiteren aufzeichungen dann in demotisch / griechisch usw. gehalten.
hier (linke szene) sehen wir Nektanebos II. mit der doppelkrone von ober und unter ägypten
wie er vor einem schrein steht und dabei weihräuchert und ein trankopfer ( libiert ) darbringt.
die götter in dem schrein vor denen er die opfer darbringt sind ..
Min von Koptos - Harpokrates Har-pa-chered ( horus als kindgott ) und Isis.
daneben rechts in der umrandung haben wir aufzeichnungen aus dem 3. regierungsjahr
aus der zeit des nektanebos I.
Nektanebos I war der onkel von Nektanebos II. die ganzen herrscher seiner zeit sind irgendwie
mit „brudermord“ oder anderen putschversuchen an die macht gekommen, so war nektanebos II eben kein direkter nachkommen
von nektanebos I. aber die ganzen wirren der regentschaft hier aufzuarbeiten würde den rahmen des berichtes dann doch sprengen.

hier haben wir ein bild gefunden zu dem ich aber in der fachliteratur nichts gefunden habe.
es hat mir aber gefallen und es hat unsere truppe mal wieder zum spekulieren hingerissen.
einer dachte gleich mal an die comicfiguren der „simpsons familie“ ein anderer sah gleich mal aliens
in der darstellung, oder war es doch vielleicht das werk eines lehrlings ??
eine andere idee könnte sein das jemand eine karikatur (falls es so was damals überhaupt gab) erschaffen wollte,
obwohl einem da auch der gedanke kommen könnte, ob so was auch
straffrei vonstatten gehen kann wenn man den großen chefe (pharao) so darstellt.
wie gesagt dazu kann sich jeder ja selbst seine gedanken machen


hier haben wir einen zweizeiler der von einem Pa-di-wen stammt der wohl in der
regentschaftszeit von Psammetich I ( 26 dyn. ) lebte.
Zu lesen ist:
1. [dem] verfertiger von eisenwerkzeugen Nau-menech-Amun
2. gemacht von seinem sohn der seinen namen belebt, dem verfertiger von
eisenwerkzeug Pa-di-wen
(übersetzung: prof. dr. klaus koschel - Antike Welt)
aussagekräftig ist die erwähnung eines werkzeugmachers wie wir den beruf heute nennen.
diese inschrift wurde oft als beleg für die verwendung von eisen als werkzeug herangezogen.
obwohl die alten ägypter es wörtlich übersetzt – bj3-n-p.t = metall des himmels – nennen
wird davon ausgegangen das es sich eben um eisen handelt.

diese inschrift ist auch sehr interessant, da hier von einer expedition die Pepi I entsandte
berichtet wird, als zeitangabe ist das erste Sedfest des pharaos genannt. man geht davon
aus das hier steine für den pyramidenkomplex in sakkara gebrochen wurden da dort,
grauwackebauteile gefunden wurden. der sarkophag ist auch aus grauwacke gefertigt, nur
wurden bis jetzt noch keine untersuchungen angestrebt aus welcher gegend der stein stammt
und somit ist es eben noch nicht belegt ob er von hier aus dem wadi kommt.
aber zurück zur inschrift und den hier erwähnten arbeitern, aufsehern und beamten.
die leitung hatte wohl ein Mer-Ptah-anch-meri-Re wie aus seinen titeln zu erkennen ist.
[zitat ]dem vorsteher aller königlichen arbeiten, dem einzigen freund, dem
architekten des königs, dem baumeister der beiden häuser, beamter des königs, oberbaumeister
der (königlichen) pyramide und einwohner von tsenenet ….
es werden auch noch viele andere erwänt z.b.
[zitat]
Chu-u-Hor-Meri-Re - assessor der königlichen handwerker
Nefer-renpet – königlicher vorsteher der dragomane
Chui – vorsteher der steinbrucharbeiten und stellvertretenden expeditionsleiter, einwohner
von heliopolis und inspektor
(übersetzung: prof. dr. klaus koschel - Antike Welt)

auf dieser im verhältnis kleinen darstellung haben sich gleich mal drei unterschiedliche
personen verewiglicht.
bei G 97 haben wir einen bildhauer aus dem neuen reich namens Pa-n-Anket der das bildnis „seinem“
gott thot von chemenu (hermopolos magna) widmete.
es gab wohl auch einen steinmetz mit seinem namen der aus dier el medina (arbeitersiedlung
bei luxor) bekannt ist und in der zeit von Ramses III. und IV lebte. seine letzte erwähnung dort
war als er wegen meineides und falscher anschuldigungen verurteilt wurde. eine gängige
strafe dafür war die zwangsarbeit …. was die idee aufwirft ob es sich um die gleiche
person handelt (so die idee von klaus koschel) die mir auch gut gefällt.
G 80 stammt wohl aus dem mittleren reich und nennt uns Nes-Monthu sohn des In-jt
seines titels vorsteher der rekruten.

bei G 100 haben wir einen Nefer-hotep der hier horus opfert. da keine genaue zeitangabe
vorhanden ist hat man sich zur datierung kurzerhand der mode bedient, denn er trägt
ein langes gewand mit weiten ärmeln eben die mode der 19/20 dynastie.
seine opferformel war im vergleich zu anderen recht einfach gehalten.
Ein opfer das der könig gibt
dem horus, sohn der isis
gemacht von dem schreiber
Nefer-hotep
am platz der wahrheit
mit der angabe "platz der wahrheit" bezieht er sich (wie schon andere oben) auf dier el medina
wo man ja den von ramses IV in auftrag gegebenen „turiner papyrus“ fand.
der zweizeiler darunter bei G 128 stammt aus der libyer zeit 22/23 dyn. und ist von einem
Iret-iru sohn des web-priesters Pa-scheri-pa-mut.

M 193 berichtet uns ein Chnum-ib-re-sa-neith der im 27 regierungsjahr unter Dareios I
( Darius I ) lebte.
Übersetzung von Posener
regierungsjahr 27. 3. monat der achet-jahreszeit des königs von ober- und unter ägypten
Ta-ra-usch (Daraios I) er lebe ewiglich.
dann kommen seine ganzen titel die ich mir hier spare, da es ja eh immer die gleichen sind.

nun dauert es unseren „begleitern“ wohl schon zu lange, so dass sie dann doch mal nach uns
sehen und uns darauf aufmerksam machten das sie noch da sind.
so machten wir uns wieder auf den rückweg aber natürlich nicht ohne noch mal einen
blick auf die andere seite des wadis zu werfen.

hier haben wir einen tempel (nicht eindeutig belegt) und arbeiterhütten entdeckt.
leider hat sich noch kein wissenschaftler genauer damit auseinander gesetzt, so dass
man hierzu auch nicht viele infos finden kann.

ich habe mal ein google bild, damit man die ausmaße besser sehen kann.
leider sind auch die google bilder in der ecke der welt nicht so hochauflösend wie man
sie sich ab und an dann mal wünscht.

einen plan zu dem angesprochenen tempel habe ich auch gefunden den ich dann mal
zum vergleich über das tatsächliche bild gelegt habe, so sieht man eben das hier ein tempel
und daneben erst die hütten eingezeichnet sind.
(Plan aus "Antiken Welt" - klaus koschel - verlag philipp von zabern)

das ganze ist aus dunklem bruchstein / schieferstein der hier zu hauf zu finden ist gebaut worden.

von hier aus hatte man ja auch einen super strategischen blick auf die leuchttürme / wachtürme
die ich ja schon angeprochen habe.

hier kommt man den berg über eine rampe hoch in einen großen raum in dem noch
diese reste eines naos (kultbild schrein) zu sehen sind. rechts und links davon sind noch
mal größere räume angeordnet was mich eben zur spekulation eines tempels führte.
wie ich nun erst beim bearbeiten des berichtes gelesen habe, sollen sich auf dem naos
auch hieroglyphen befinden die uns sagen dass er aus der zeit des tiberius stammte.
leider habe ich davon keine bilder gemacht was uns sagt wir müssen noch mal in den
wadi


auf dem rückweg zu unserem auto haben wir viele zurückgelassene stücke gefunden.
was uns zeigt das es auch bei den alten pharaonen sogenannte ausschussware gab.
woran es nun wirklich lag das die teile nicht fertig gestellt wurden weiss ich leider nicht.
ob es nun am stein selbst lag oder an der weiterverarbeitung dazu habe ich zwar
viele theorien gelesen aber da muss man ja fast schon geologe sein um das alles zu
verstehen. da ich mit der geologie aber nicht viel zu tun habe lass ich es hier lieber sein.
den unvollendeten sarkophag der sich hier auch befinden soll, haben wir aus zeitmangel
dann leider auch nicht gefunden.

da die aufforderung dass wir doch weiter ziehen müssen dann doch energischer wurde
und da wir sie ja nicht verärgern wollten zogen wir weiter in der hoffnung das wir
doch noch ein paar stops einlegen können.
