ÄGYPTISCHE POP-KULTUR

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Osiris
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ÄGYPTISCHE POP-KULTUR

Beitragvon Osiris » Di 13 Mai, 2003 15:52

Ein Lied für Saddam

Der umstrittene ägyptische Sänger Shaaban Abdel-Rahim meldet sich erneut mit politischen Parolen zu Wort. Nachdem er in seinen Songs bereits abwechselnd Amerikaner, Israelis und auch Saddam Hussein kritisiert hatte, versucht er jetzt, mit einem Lied für den irakischen Ex-Diktator einen Hit zu landen.

Kairo - "Die Hölle von Saddam ist besser als das Paradies der Amerikaner" lautet der Titel des neuesten Songs von Shaaban Abdel-Rahim. Darin nennt der ägyptische Sänger die Iraker undankbar, weil sie die Statue ihres Ex-Präsidenten gestürzt haben. Auch dem verschollenen irakischen Informationsminister Mohammed Saïd al-Sahhaf möchte Abdel-Rahim ein Lied auf seinem in Kürze erscheinenden neuen Album widmen. In einem Interview mit der arabischen Zeitung "Al-Hayat" bezeichnete der Sänger den irakischen Ex-Minister als einen "Mann voller Würde".
So populär der Pop-Opportunist Abdel-Rahim in Ägypten mittlerweile ist, bleibt er für die meisten Intellektuellen der arabischen Welt ein Gräuel. Ihrer Meinung nach bewegen sich seine politischen Lieder textlich auf niedrigem Niveau. Mit viel Rhythmus und meist simplen Botschaften konnte er dennoch bereits einige Hits im Nahen Osten landen. Der Sänger versteht es dabei, den jeweiligen Wünschen seines Publikums gerecht zu werden. Im Jahr 2001 lautete die Botschaft noch "Ich hasse den Irak", dann wurde "Ich hasse Israel" zum Erfolg, und mit dem Anti-Kriegssong "Hitting Irak" übte er gleichermaßen Kritik an den USA und Saddam Hussein - ebenfalls mit Erfolg. Die Single wurde rund 100.000 Mal verkauft, plus schätzungsweise rund einer Million Raubkopien.