Ägypten auf eigene Faust?

Hier Fragen und Infos die das Reisen nach bzw. in Ägypten betreffen (keine Nennung von Veranstaltern / Anbietern)

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nebtaui
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Zweifel sind angebracht!

Beitragvon nebtaui » Mi 01 Dez, 2004 09:03

Salam!

Bei all der hier vorgefundenen Sachkenntnis: Individual-("backpacker-")-Urlaub in Ägypten ohne einschlägige Vorkenntnis der Region und seiner Menschen halte ich für Leichtsinn!

Wenn man erstmal die Scheu abgelegt hat und rausgefunden hat, dass es kein Problem ist, sich in Ägypten allein fortzubewegen, lacht man wahrscheinlich darüber.


Ist sinngemäß m.E. fast richtig. Nur würde ich hier persönlich nicht von "Scheu" reden. Wer keine Fremdsprache oder nur ein paar Brocken Englisch beherrscht, wird jenseits der Touristenpfade Schwierigkeiten bekommen; zu schweigen davon, daß im "Hinterland" ohnehin nur sehr wenige Ägypter Englisch sprechen.
Ich werde auch nicht müde zu predigen, daß Ägypten gerade auch im rein zwischenmenschlichen Bereich anders "funktioniert" als unsere Gesellschaft hier. Das beginnt ja bereits bei der reinen, von vielen als international gültig vermuteten Gestik: wollen wir jemandem über Entfernung signalisieren er solle kommen, so halten wir eine Hand nach vorn, Handfläche nach oben (oder zur Seite), biegen alle Finger bis auf den "Zeige-" Finger nach innen und "winken" mit dem Zeigefinger. In Ägypten hält man dagegen die Handfläche nach unten und macht eine "grabende" Bewegung mit den Fingern.
Wir geben aus Höflichkeit gern die Hand und unterscheiden da nicht nach dem jeweiligen Gegenüber. Allein das kann in Ägypten bereits Ärger geben, da ein Mann niemals einer fremden Frau die Hand gibt! Wird das Berühren eines anderen bei uns als lästige Distanzlosigkeit verstanden, so ist das in Ägypten ein durchaus übliches Signal bei großer Enge etwa; so darf eine dicht hinter einem Mann laufende Frau diesem durchaus auf die Schulter fassen um auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen.

Das sind nur ganz gezählt wenige Hinweise auf lauernde Fettnäpfe!

Ich habe nun drei recht intensive Orientreisen hinter mir und erst bei der letzten war mir eine Woche Genuß in einer Hotelanlage vergönnt, daher möchte ich von mir behaupten, ein bißchen von der Materie zu verstehen. Zudem maße ich mir fundierte Grundkenntnisse des Islam an.
Und ICH würde grundsätzlich auf einen ortskundigen Freund vertrauen, einem Ägypter eben, der mir noch zehntausend Tips und Hinweise geben kann von denen ich noch nie gehört habe!

Man kann sich hinsetzen und vor einem solchen Urlaub eine ganze Zeitlang studieren und wird sich dennoch vielleicht korrekt, aber immer hölzern bewegen. Auf jeden Fall aber wird man (ganz egal, wo man vorher auch war und wieviel man weiß!) sehr schnell feststellen, daß "alles ganz anders" ist ... Ägypten ist in hohem Maße unplanbar.
Es sieht dort anders aus als erwartet.
Es schmeckt anders als erwartet.
Es riecht anders als erwartet.
Die Menschen sind anders als erwartet.

Ich habe selbst in Kairo dutzende von verlausten und zerlumpten britischen Teenies getroffen, die sich von irgendwelchen romantischen, postkartenidealisierten Zerrbildern des Orients haben verlocken lassen, dort schmählich gekentert sind und jetzt mit ihrer großen kriminellen Energie genau die größte Gefahr für heutige Touristen darstellen. Um diese heruntergekommenen Bengel habe ich vorsichtig immer einen groooßen Bogen gemacht.

Was tut denn bitte schön an einer "einführenden" Pauschalreise so schröcklich weh? Etwa das verallgemeinernde Proletenstigma? Herrjöttchen! Man muß sich ja mit diesem saufenden und ignoranten Volk nicht gemein machen!
Ich bin nun wirklich Puritaner, wenns um den Orient geht und mir kann es eigentlich nie ursprünglich genug sein. Und dennoch habe ich die eine Woche Kreuzfahrt und die anschließende Woche Arschkratzen in Hurghada in vollen Zügen genossen!

Gruß

Nebtaui
<<< Wer einmal von den Wassern des Niles getrunken, kann seinen Durst niemals mehr woanders stillen. >>>

chateri n.e.

Beitragvon chateri n.e. » Mi 01 Dez, 2004 09:49

Hallo nebtaui und isis,

dieses thema hatten wir ja schon öfters und ich bin auch euerer ansicht. Aber seit ich einmal von einem verbissenem individualtouri ganz böse beschimpft wurde, halte ich mich da raus. Und obwohl ich ja schon oft in egypt war, schreibe ich immer noch an OFT-Reisen und bestelle eine Fahrt von Luxor nach Asssuan (M/S Salome) mit anschliessender Buchung auf Prinz Abbas von Assuan nach Abu Simbel und zurück, eine Rückfahrt auf der Norma oder Giselle nach Luxor und eine Woche DZ mit Nilblick und HP im (das hab ich mom. vergessen, jedenfalls in der nähe der corniche). Allerdings brauch ich auf dem nil kein ausflugspaket und keinen führer. Diese drei wöchige reise nächstes frühjahr ist mein/unser weihnachtsgeschenk. Und weil ich sowenig stress wie möglich vor ort haben will (den hab ich das ganze jahr) hab ich sogar meinen ausflug nach Abydos/Dendera gebucht. Natürlich haben die individualreisenden auch irgendwo recht, denn möglich ist in egypt alles. Aber erstens mag es nicht jeder und wer nicht bestens informiert ist, wird beim erstenmal auch sein lehrgeld zahlen. Aber das tun die "pauschalis" auch manchmal, wenn sie wieder eine supersondergratisundumsonst-reise buchen. Deshalb auch mein rat an neulinge, wenn ihr es nicht gewohnt seid, selbständig in völlig anderen lebenswelten etwas zu oranisieren, haltet es mit nebtaui und isis: Erst mal pauschal verwöhnen lassen und zwei tropfen nilwasser schlucken (nur symbolisch natürlich :P ) und dann wieder kommen und statt luxusschiff eigene eindrücke sammeln (sofern es möglich ist).

gruss für heute
chateri

Mikado
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Beitragvon Mikado » Mi 01 Dez, 2004 10:03

Also, als Leichtsinn würde ich das nicht bezeichnen, eher als Abenteuerlust. Wenn man sich nur minimale Vorkenntnisse der Kultur aneignet, wie sie in jedem Reiseführer im Einführungskapitel stehen, kann man die gröbsten Fettnäpchen umschiffen. Die beschriebenen Unterschiede im Verhalten waren mir daher bekannt.

Ich glaube, es hat eher etwas mit der Art von Urlaub zu tun, die man erleben möchte. Es ist ja vollkommen ok, wenn man sich im Urlaub um nichts kümmern will und faul am Strand liegen möchte. Dafür ist ja ein Pauschalurlaub in Hurghada goldrichtig. Wenn man aber Land und Leute kennenlernen möchte, kann man das meiner Meinung nur, wenn man sich selbst durchs Land bewegt. Das muss ja nicht mit dem typischen Backpackerimage sein.
Ich hatte vor meiner ersten Ägyptentour keinerlei Erfahrungen mit der arabischen Mentalität, der Reiseführer und ein gesundes Maß an Taktgefühl und Vorsicht reichten aus. Klar mussten wir auch Lehrgeld zahlen (im wahrsten Sinne des Wortes), aber das gehört dazu.
Englisch und ein Brocken arabisch sollte man natürlich beherrschen, aber das ist für mich selbstverständlich, wenn man ein Land kennenlernen will, muss man sich verständigen können.
Gerade die beschriebenen Unterschiede finde ich so reizvoll. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass wir (weibl. Reisebeleitung und ich) so viele Fettnäpchen mitgenommen haben, auch wenn wir vielen die Hand gegeben haben (erst nach Handausstrecken des Gegenübers), die Einladung eines Ägypters in sein Haus in Kairo (nach hartnäckigem Ablehnen) angenommen haben und gemeinsam (inkl. weibl. Begleitung) Shisha geraucht haben. Es kommt immer darauf an, mit mit wem man es zu tun hat. Einem Fellachen (Bauern), der kaum mit Touristen in Berührung kommt, muss man natürlich anders gegenübertreten als einem Hotelangestellten.

Ich finde, mit der oben genannten Einstellung und einiger Vorbereitung kann man sich auch in einer fremden Kultur bewegen, ohne Konflikte auszulösen. Gerade dies macht ja den Reiz aus.
Es kommt auf die Einstellung an. Es hilft in meinen Augen gar nichts, einen Pauschalurlaub in Hurghada bzw. eine Nilkreuzfahrt zu machen und dann zu glauben, man könne jetzt allein durch Ägypten reisen, wenn man sich wie in Europa bewegen möchte. Im Gegenteil, das kann eher schädlich sein, wenn man glaubt, Ägypten ist wie Hurghada oder oder alles läuft so ab, wie auf einem Nilschiff.

Also, um einen gemeinsamen Nenner zu finden: ich finde es auch leichtsinnig, ohne Reiseführung in ein Land zu fahren, wenn man sich nicht verständigen kann, die wichtigsten Regeln der Kommunikation nicht kennt und nicht bereit ist, Land und Leute zu akzeptieren.
Dies gilt aber für jedes Land der Welt, im arabischen Raum wird man nur stärker daran erinnert.

Gruss, Jan

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Beitragvon HoloDoc » Mi 01 Dez, 2004 10:04

@Nebtaui: sorry, vielleicht verstehe ich das ja falsch und Du meinst es gar nicht soooooo angreifend wie ich es auffasse aber ich würde gern mal wissen, ab wann man denn "bereit" ist?

Ich finde, es kommt auf den Menschen drauf an und nicht auf die Anzahl seiner Reisen. Ich kenne Leute, die waren 12 Mal in Ägypten und finden sich immer noch nicht zurecht, ich für meinen Teil bin jedoch der Meinung, dass ich mich nach vier Aufenthalten dort ganz gut eingelebt habe. Bereits bei meinem ersten Aufenthalt - da war ich grad mal 18 - hatten wir pauschal nur das Hotel in Luxor gebucht und uns den Rest auf eigene Faust angeschaut, weil uns die Ausflüge zu teuer waren. Und das hat prima geklappt.

Es ist nichts schlechtes an einer Pauschalreise. Das wollte ich damit nicht sagen. Aber es tut mir leid, wenn ich einer Individualreise nicht würdig bin. Dann bleib ich eben beim Pauschal....*zynismusmodus*

Und ich möchte noch was sagen --- genau DAS was Du da oben geschrieben hast, ist die vielgelobte Individualtouristenarroganz. Ich bin für Tips immer dankbar, aber wenn man quasi durch die Blume gesagt kriegt, mach das erstmal so und so, weil man ja eh keine Ahnung hat, dann find ich das schon sehr anmaßend. *seufz*

Ich kann jetzt schon schreiben, dass wir das nächste mal wieder pauschal buchen. Wenn meine Bonuskarte voll ist, dann werd ich vielleicht auch in den heiligen Kreis der Individualreisenden aufgenommen

sorry, ich konnt mir grad den Zynismus net verkneifen...

die Grit <-- die eigentlich nicht durch Hinterägypten krabbeln, sondern den Touristenpfaden mal auf eigene Faust folgen wollte...

PS: Ich finde, Flexibilität, Offenheit, Respekt und Bereitschaft, sich auf ein fremdes Land einzustellen wichtiger, als das "Sich-Verdienen-Müssen" einer solche Reise...

PPS: Nein, ich streite mich nicht. Ich fand obigen Beitrag nur etwas daneben und Schulmeisterei muss ja net sein, oder?
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Beitragvon HoloDoc » Mi 01 Dez, 2004 10:10

ppps: naja, so bin ich eben :D dat war jetzt nicht persönlich gemeint :D

die grit -> voll in Reiselust und ab 19.12. die nilkreuzfahrt planend

@Chateri: wir sollten mal über OFT-Reisen klönen ;)
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Oooooh lalalaaa .....

Beitragvon nebtaui » Mi 01 Dez, 2004 12:40

Salam!

Ich finde, mit der oben genannten Einstellung und einiger Vorbereitung kann man sich auch in einer fremden Kultur bewegen, ohne Konflikte auszulösen. Gerade dies macht ja den Reiz aus.


Klar kann man. Irgendwie kann man immer alles; gerade, wenn die Reisekasse prall genug ist um unvorhergesehene Situationen vergleichsweise schmerzlos zu überstehen. Geht alles, gerade und auch in Ägypten. Da läufst du wenige Meter vom Weg entfernt und wirst von unfreundlichem Militär erst zusammengestaucht und dann stundenlang verhört, weil du, ohne es zu wissen oder auch nur ahnen zu können, zumindest mit eineinhalb Füßen im Sperrgebiet gestanden hast. Ohne Penunse: drei Stunden Verhör und je nachdem, ob du pampig genug bist, auch gern mit Prügel. Mit reichlichst Bakshish biste da nach fünf Minuten wieder raus, hast eine Tasse Tee bekommen und noch ein Anekdötchen mit dem Truppführer gequatscht. So eine Situation kann für manchen reizvoll, interessant und erstrebenswert sein, ich dagegen halte es viel lieber mit Chateri, dem der Stress im sonstigen Jahr durchaus reicht und der selbigen im Urlaub nicht zwingend sucht.
Es ist ja nun wirklich nicht so, daß ich nicht wüsste wovon ich spreche. Ich habs ja selbst erlebt.

Es hilft in meinen Augen gar nichts, einen Pauschalurlaub in Hurghada bzw. eine Nilkreuzfahrt zu machen und dann zu glauben, man könne jetzt allein durch Ägypten reisen, wenn man sich wie in Europa bewegen möchte.


DAS halte ich für einen Trugschluß. Man kann ganz sicherlich nicht nach einer Pauschalreise Ägypten von Alexandria bis Assuan allein bewältigen, man weiß aber, wie es grundsätzlich abgeht, wo man persönliche Probleme sieht oder hat und wo man ggfls. noch mal nach dem Urlaub in der Literatur draufschaut. Es ist ungeheuer wichtig, zumindest ein Konzept im Kopf zu haben!

sorry, vielleicht verstehe ich das ja falsch und Du meinst es gar nicht soooooo angreifend wie ich es auffasse ...


Angreifend meine ich prinzipiell goa nix.
Man kann meiner Meinung nach nur nie oft und eindringlich genug davor warnen, Ägypten als eine Art „Tausend-Und-Eine-Nacht-„ Abziehbild zu betrachten, und leider tun das viele! Sie glauben gern, nach dem Genuß angestaubter Holywood-Schinken mit Erol Flynn in der säbelschwingenden Hauptrolle des Sindbad, einigen Werbeblöcken zum Thema und dem Durchackern von Reiseprospekten hätten sie Ägypten im Griff und könnten munter drauflosreisen. Das geht in die Hose!
Im Endergebnis: haltlos meckernde Touristen mit einer Menge unerfüllter Urlaubsträume, leeren Taschen und ungeheurem Frust. Dem (ja vermeidbaren) Durchfall und profitwilligen Schleppern anheimgefallen, hoffnungslos überteuertes Gerümpel im Koffer.

Es wäre ja geradezu Schwachsinn von mir behaupten zu wollen, man erhielte die „höheren Weihen“ des Individual-Urlaubs erst nach dem Absolvieren von einem Dutzend Pauschalreisen. Unsinn.
Natürlich geht es immer um den Betreffenden, es geht (bei Erstreisenden!) aber GRUNDSÄTZLICH IMMER um Information, denn nur aus solcher erwächst im Bedarfsfalle Souveränität. Und in unvorhergesehenen Situationen hilft nur diese! Und diese Information, nichts anderes meinte und schrieb ich auch, holt man sich am erholsamsten, stressfreiesten und genußvollsten in der Sicherheit eines fix und fertig durchorganisierten Pauschalurlaubs, davon rücke ich nicht einen Milimeter ab. Da ist es Sache jedes Einzelnen, sich in der „Freizeit“ selbst auf die Socken zu machen, alleine durch Bazare, Moscheen und verwinkelte Gässchen zu streifen, das Schiff oder das Hotel mit dem darin residierenden Reiseleiter immer im Seitenblick.
Es ist wirklich kein Vergnügen, in eine Schieflage zu geraten und nur noch den „Touristenpolizisten“ zur Verfügung zu haben, der in aller Regel natürlich nicht die Fremdsprache spricht, die man ihm andichtet.
Auch hier: alles selbst erlebt.

PS: Ich finde, Flexibilität, Offenheit, Respekt und Bereitschaft, sich auf ein fremdes Land einzustellen wichtiger, als das "Sich-Verdienen-Müssen" einer solche Reise...


Tut mir leid. Das halte ich aus Erfahrung für falsch.
Einmal in empfindliche Notlage geraten, helfen dir Flexibilität, Offenheit, Respekt und die erwähnte Bereitschaft Null und Garnichts. Ich will hier nicht allzuviel privates verraten, aber soviel dazu: ich habe in Ägypten einen mir sehr nahestehenden Menschen verloren und habe erleben müssen, was über die von dir genannten „Qualitäten“ hinaus alles notwendig war und wurde, um die Situation nicht noch viel weiter zu verschlimmern.
Ich sage es leise, aber eindringlich: du irrst dich. Ich wünsche auch und sogar vor allem dir als einem Ägyptenenthusiasten (und die haben bei mir eh alle einen Stein im Brett!): gerate nie, niemals Insh’allah in eine vergleichbare Situation!

Gruß

Nebtaui
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Beitragvon Mikado » Mi 01 Dez, 2004 13:55

Hallo Nebtaui,

also das halte ich schon für ein wenig Panikmache. Das klingt ja so, als ob man einen Orientalistik Kurs belegen müsste, um nach Ägypten reisen zu können.
DAS halte ich für einen Trugschluß. Man kann ganz sicherlich nicht nach einer Pauschalreise Ägypten von Alexandria bis Assuan allein bewältigen, man weiß aber, wie es grundsätzlich abgeht, wo man persönliche Probleme sieht oder hat und wo man ggfls. noch mal nach dem Urlaub in der Literatur draufschaut. Es ist ungeheuer wichtig, zumindest ein Konzept im Kopf zu haben!


Man kann sogar ganz ohne vorige Pauschalreise Ägypten von Assuan bis Alexandria bewältigen! Das klappt wunderbar. Und ein Konzept hatte ich jedenfalls auch nur ganz grob. Selbst Englisch spreche ich mehr schlecht als recht. Ägypten eignet sich gerade dazu, sich treiben zu lassen. Genaugenommen war meine erste Ägyptenreise meine erste Flugreise überhaupt. Als welterfahren kann man mich daher nicht bezeichnen.

Im Endergebnis: haltlos meckernde Touristen mit einer Menge unerfüllter Urlaubsträume, leeren Taschen und ungeheurem Frust. Dem (ja vermeidbaren) Durchfall und profitwilligen Schleppern anheimgefallen, hoffnungslos überteuertes Gerümpel im Koffer.


Das sind ja Schreckenszenarien, die ich als Panikmache bezeichne. Diese Erfahrungen kenne ich eigentlich nur von Touristen aus Hurghada, die auf überteuerte Ausflüge und gierige Händler reingefallen sind. Den Leuten, denen ich unterwegs zwischen Assuan und Alexandria begegnet bin, ist dies - jedenfalls in dem Ausmaß - nicht passiert. Lehrgeld zahlt fast jeder.

Die beschriebenen Erfahrungen sind natürlich unschön, aber das kann immer und überall passieren. Es gibt genug Berichte aus Spanien, DomRep. etc. die ähnlich klingen. Wenn man in einer brenzligen Situation ist, ist das überall schlecht. Und dass in Ägypten andere Sitten herrschen, was Demokratie und Grundrechte angeht, sollte wohl jedem klar sein.

Ich bleibe dabei: Für eine individuelle Rundreise durch Ägypten braucht man nichts weiter als ein wenig Vorbereitung, Abenteuerlust, Englisch- und ein wenig Arabisch Kenntnisse und die richtige Einstellung.

Wir meinen aber im Kern das gleiche: man sollte vorbereitet sein.
Du meinst, man sollte sich langsam rantasten. Für einige trifft dies zu. Ich meine, mit der richtigen Einstellung und ein wenig Vorbereitung kommt man überall zurecht. Ägypten unterscheidet sich da nicht vom Rest der Welt.

Gruss, Jan

Daniel Jackson
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Re: Oooooh lalalaaa .....

Beitragvon Daniel Jackson » Mi 01 Dez, 2004 14:34

nebtaui hat geschrieben:Salam!

Klar kann man. Irgendwie kann man immer alles; gerade, wenn die Reisekasse prall genug ist um unvorhergesehene Situationen vergleichsweise schmerzlos zu überstehen. Geht alles, gerade und auch in Ägypten. Da läufst du wenige Meter vom Weg entfernt und wirst von unfreundlichem Militär erst zusammengestaucht und dann stundenlang verhört, weil du, ohne es zu wissen oder auch nur ahnen zu können, zumindest mit eineinhalb Füßen im Sperrgebiet gestanden hast. Ohne Penunse: drei Stunden Verhör und je nachdem, ob du pampig genug bist, auch gern mit Prügel. Mit reichlichst Bakshish biste da nach fünf Minuten wieder raus, hast eine Tasse Tee bekommen und noch ein Anekdötchen mit dem Truppführer gequatscht. So eine Situation kann für manchen reizvoll, interessant und erstrebenswert sein, ich dagegen halte es viel lieber mit Chateri, dem der Stress im sonstigen Jahr durchaus reicht und der selbigen im Urlaub nicht zwingend sucht.
Es ist ja nun wirklich nicht so, daß ich nicht wüsste wovon ich spreche. Ich habs ja selbst erlebt.


Das ist bedauerlich, wenn Du so eine Situation erlebt hast, aber ich muss doch mal eine Lanze für den Individualurlaub brechen!
Ich hatte keine Ahnung (nur 1 Tag Luxor von Safaga aus), hab mir "pauschal" eine Woch Hotel mit Flug in Luxor gebucht und bin in Luxor ganz allein rumgetourt.
Ist sicher ein sanfter Einstieg, aber ob man das zu Pauschalreisen zählen kann?
Es ist sicher leichter, sich erstmal allein in den Touristenzentren zu bewegen, ich rate auch keinem bei seinem ersten Urlaub allein mit der Bahn nach Abydos zu fahren, aber man ist auch nicht hilflos ausgeliefert, wenn man ganz allein unterwegs ist.
Sicher musste ich Lehrgeld zahlen, mein Fahrrad hätte ich z.B. auch billiger kriegen können, aber so macht man seine Erfahrungen. Als ich im Sommer in Ägypten war, hab ich Flug und Hotels von Deutschland aus gebucht (Flug einzeln und Hotels über www.luxor-westbank.com bzw. den DAAD Kairo). War in dem Sinne auch nicht ganz individuell, wenn man darunter versteht, hinzufliegen und dann vor Ort alles zu machen.

Fazit:
Warum nicht Flug nach Luxor/Kairo buchen und ein Hotel, den Rest aber allein in Angriff nehmen? In den Touristenzentren wird man zwar auch das ein oder andere lernen, aber es ist in dem Sinne kein Risiko.
Wenn man mit dem ersten Urlaub Eindrücke gesammelt hat, kann man am besten selbst entscheiden, was fürs nächste Mal am besten ist...

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Naja. Macht ma alle.

Beitragvon nebtaui » Mi 01 Dez, 2004 14:47

Salam.

Zu dem Thema sag ich nix mehr. Versprochen :shock:

Wird schon alles so stimmen, wie ihr sagt. Vermutlich will ich Ägypten allein für mich, weil ich mich für soooooo toll informiert halte.

Was mich stört, ist die Vokabel "Panikmache".

So ungefähr sprach mir mal mein wieselgewandter Herr Sohn in kleinem Alter, als ich ihn bei seinem Turnen auf einem Gerüst auf die Gefahr eines Unfalls hinwies. Als ich seine gefrotzelte Antwort zitierte, grinste er schief, weil er mit gebrochenem Schulterblatt im Krankenhaus lag.

Gruß

Nebtaui
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chateri n.e

Beitragvon chateri n.e » Mi 01 Dez, 2004 14:51

Hallo zusammen,
eigentlich hab ich keine zeit, aber
Ägypten unterscheidet sich da nicht vom Rest der Welt.

Doch das tut es! Und egypt ist nicht egypt. Lassen wir mal das Rote Meer aus, denn auch da gibt es gewaltige unterschiede zwischen ballergadha und dem sinai und... Hier könnten unsere taucher etwas sagen.
Aber cairo ist nicht luxor und luxor nicht assuan. In assuan kannst du an der corniche entlangbummeln und kaum jemand interessiert sich für dich. Mach das mal in luxor. Auch in den oasen und ganz zu schweigen von mittelägypten ist ein anderes egypt zu finden, als in alexandria.
Ich habe z.B. überhaupt kein problem, wie erst vor wenigen wochen gemacht, nach madrid zu fliegen, dann umzusteigen nach vigo und dort einen mietwagen zu übernehmen. Dann fahre ich kreuz und quer durch galicien ohne überhaupt die geringste panik zu bekommen. Okay, ein paar paradores habe ich vorbestellt, weil ich halt unbedingt mal zwei nächte in einem altem kloster verbringen wollte. Aber gefunden habe ich es dort auch ohne "gallego" zu verstehen geschweige denn zu sprechen.

Aber in Ägypten traue ich mir das nicht zu, und ich bezweifle, dass es viele anfänger gibt, die so locker und ungezwungen an die sache rangehen können ohne hinterher enttäuscht oder genervt zu sein. Viele Dinge lernt man auch erst mit der zeit und da hilft die beste vorbereitung nichts. Aber man sollte nicht den eindruck erwecken, es sei ohne probleme machbar. Erst wenn ich weiss, dass es möglich ist, auch ohne konvoi nach fayum zu fahren, wenn ich es richrig anstelle, lässt sich nicht vom ersten strassenposten abwimmeln.
Aber ich will hier niemand persönlich angreifen und meine meinung durchsetzen, es reicht wenn der arme nebtaui falsch verstanden wurde.

@holodoc gern mehr über OFT, wenn ich wieder mehr zeit habe, aber es gibt hier im forum noch mehr fans davon.

gruss an alle chateri

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Beitragvon HoloDoc » Mi 01 Dez, 2004 14:53

Ich möchte auch nochmal was dazu schreiben.

@Nebtaui: Mir tut es ebenfalls leid, dass Du schlimme Situationen erlebt hast.

Zum Thema Pauschalreise:

Eine Pauschalreise ist es für mich immer dann, wenn ich ein Komplettpaket bei einem Reiseveranstalter buche. Individualurlaub ist für mich, wenn ich auf eigenen Beinen stehe vor Ort. Dabei ist es unerheblich, ob ich das Hotel von Deutschland aus buche oder erst vor Ort.

Ich hatte ja daran gedacht, einen Flug nach Kairo zu buchen von Deutschland aus und auch von Deutschland aus ein Hotel in Kairo. DA gibts ja genug. Dann wollte ich mir ein paar Tage Kairo anschauen mal ganz in Ruhe und ohne hetzenden Reiseleiter im Nacken. Dann weiter mit dem Zug nach Luxor, dort wieder ein Hotel - wie gebucht, das lass ich erstmal offen - in Ruhe die Tempel usw. ankucken und dann - je nach Zeit und Lust - entweder weiter nach Assuan oder mit dem Bus nach Hurghada für einen Badeurlaub und von dort dann Rückflug. Ich mag nicht Campen oder Radelfahren sondern einfach das, was sonst für mich andere organisieren und tun, mal selber machen. Das ist mir individuell genug. :)

Dass das sooooooooooo schwer sein soll, kann ich mir nach wie vor nicht vorstellen. Übervorsichtig möchte ich nicht sein. Ich kenne es von vielen Reiseländern so, dass man als Pauschaltourist in seinem Hotel hockt, sich das Begrüßungstreffen des Reiseleiters antut und der dann warnt: "Gehen Sie bloss nicht aus dem Hotel raus alleine..." blablabla....und darauf kann ich gern verzichten. Ich hab mir überall viele Sachen alleine angekuckt. Gefährlich? Das ist auch die Fahrt mit nem GuaGua von Puerto Plata nach Cabarete oder Sosua. Oder die Fahrt mit dem Minibustaxi quer durch Hurgahda. Das sind so Dinge, die mir eher Sorgen machen, als die Tatsache, dass ich versehentlich in militärisches Sperrgebiet gerate.
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Beitragvon HoloDoc » Mi 01 Dez, 2004 14:58

@Nebtaui: Nicht den Kopf in den Sand stecken - da sieht man doch nur Dreck :) Ich denke nur eben, dass die Erfahrungen ganz unterschiedlich sind und genau deswegen wollte ich mal zu dem Thema ein paar Meinungen einholen. Ich möchte auch erwähnen, dass ich mir keine Oasen anschauen möchte oder in der Wüste rumgraben. Ich möchte schon die typischen Touripfade sehen nur eben für mich alleine.

@Chateri: bin schon am stöbern :)
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Beitragvon Uli » Mi 01 Dez, 2004 15:46

Also: Ich wollte nur mal sagen, dass ein Pauschaltourist nicht jemand ist, der in Hurghada nur Strandurlaub macht.
Definition bei www.wissen.de für Pauschalreise:

Reise, deren Bestandteile (Beförderungen, Aufenthalte, Beköstigung u. a.) der Reiseteilnehmer vom Veranstalter im Paket zu einem Gesamtbetrag erwirbt.

So, mehr nicht.
Das sagt nichts darüber aus, ob der Reisende sich auf eigene Faust durch die Tempel schleppt, ob er sich mit dem Land und der Kultur auskennt oder ob ihn das alles überhaupt interessiert oder ob er lieber nur ballermannmäßig am Strand lumliegt.

Warum schreib ich das jetzt?
Weil ich manchmal bei solchen Diskussionen den Eindruck habe, dass das Wort Pauschaltourist einen unangenehmen Beigeschmack hat. "Das sind die, die sich in dem Land nicht auskennen"
Wollt ich nur mal klar stellen, das das nicht so ist.

Ich (bekennender Pauschaltourist) glaube mich ein wenig auszukennen, war schon 5 mal da, lege mehr Wert auf Kultur, als auf Badeurlaub, habe mich mit Sitten und Gebräuchen beschäftigt, auch mit dem Islam, weiß wie ich von A nach B komme, wann ich wem die Hand schütteln sollte und ich kann mich in Englisch verständigen (die paar Brocken arabisch reichen gerade aus um die Ägypter zum Lachen zu bringen :-D ).

Pauschalreisende sind faul. Das ist es wohl, was sie auszeichnet.
Ich habe keine Lust mir im Urlaub Hotels zu suchen, mit Taxifahrern rumzuhandeln, englisch zu sprechen, Bauern zu besuchen oder in muffigen Bussen zu stehen.
Ich möchte von A nach B gebracht werden, ich möchte am Flughafen mit einem bequemen, klimatisierten Reisebus abgeholt werden, ich bekomme nach einem Ausflug gerne nasse Tücher und Tee gereicht, und ich bin froh, wenn ich mich um nix kümmern muß. Das muß ich das ganze Jahr über schon.

Sammeltaxi fahren, mal downtown einen Tee trinken und die Männer bestellen lassen, mal durch eine Seitenstraße bummeln ...

...find ich schrecklich, hat meines Erachtens auch nichts mit Individualurlaub zu tun.

Was mir auffällt bei Eurer Diskussion ist, dass sich jeder seinen Individualurlaub anders vorstellt.
Ich habe vorhin beim Lesen schon überlegt, ob ich nicht in Wirklichkeit Individualtourist bin, weil ich immerhin schon allein durch Luxor renne ohne Angst und auch schon mit dem Taxi mit ein paar anderen Touris zur Westbank gefahren bin.

Und hier sollte jeder mal inne halten und überlegen, wie krass der Individualtourismus werden soll.
Miete ich mich in Luxor in einem Hotel ein und erkunde Luxor und seine Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust, dann bin ich vermutlich ein Soft-Individualist.
Reise ich dagegen mit meinem Rucksack in diversen Einheimischen-Bussen durch Mittelägypten oder mit Mohammed und seinem Jeep von Oase zu Oase, dann bin ich ein Extrem-Individualtourist. So, und dazwischen gibt es noch genügend Schattierungen.
Wenn ich nicht so faul wäre, würde ich ersteres ohne Befürchtungen sofort machen. (Man besorge mir ein Ticket, genügend Urlaub und Taschengeld und los gehts)
Aber die Extrem-Touren würde ich vermutlich nach 20 Jahren Ägyptenerfahrung noch nicht machen (bin ja auch ein Schißhase).

Ja und solange es noch solch weit auseinander klaffende Reisearten in dem Bereich gibt, solange werden Eure Meinungen auch so weit auseinandergehen.
Pauschale Ratschläge geben kann man nicht, find ich. Es hängt auch viel davon ab, was für ein Typ Mensch man selber ist. Aber es ist auch nicht verkehrt, wenn mal jemand wie Nebtaui skeptischer ist und vor eventuellen Gefahren warnt. Jemanden für so etwas zu sensibilisieren, so dass dieser vorsichtiger wird hat eigentlich noch niemandem geschadet.

@Chateri Ich fühle mich übrigens in Luxor wesentlich wohler als in Assuan. Kann aber auch daran liegen, dass es mir aufgrund einiger Spaziergänge vertrauter ist.

@HoloDoc Wenn Du Tipps für Touren haben möchtest, wie sie Chateri macht (der kriegt pro Erwähnung des Namens OFT 1 Euro ;) und verführt schon wieder die Forumsuser zum Nilwassertrinken ts ts ts...), dann schreib doch einfach mal in nem neuen Beitrag was Du speziell suchst. Hier gibt es wie schon gesagt einige OFT-Kenner, aber auch Phoenix hat nette Touren (auch mal abseits der normalen Touristenrouten) im Programm. Da kriegen wir dann bestimmt was nettes zusammengesucht.

Gruß
Uli
Zuletzt geändert von Uli am Mi 01 Dez, 2004 15:49, insgesamt 1-mal geändert.

Mikado
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Beitragvon Mikado » Mi 01 Dez, 2004 15:48

Ich möchte auch ein wenig die Spannung rausnehmen. Ich denke, jeder möchte von den Erfahrungen profitieren, die einige bei ihren Reisen durch Ägypten gemacht haben.
Das dabei vor Gefahren gewarnt wird, finde ich auch hilfreich. Nur finde ich eine generelle "Reisewarnung" etwas übertrieben. Das beruht natürlich nur auf meinen eigenen Erfahrungen. Wem etwas Schlimmes widerfahren ist, der sieht die Dinge ganz anders.
Nur: wenn man 100%ig sicher gehen will, muss man zuhause bleiben. Übermütig und blauäugig ist genauso verkehrt. Es kommt auf das gesunde Mittelmaß an. Auch ich wandelte meistens auf den normalen Touripfaden und würde wohl kaum ohne Führer eine Tour in die weisse Wüste machen.
Aber von Assuan über Luxor und Kairo nach Alexandria oder Dahab zu fahren, ist allenfalls eine kleine Herausforderung für das Gemüt. Das Sicherheitsrisiko ist nicht größer, als wenn man in Hurghada bleibt, oder von dort aus im Konvoi Busfahrten mitmacht.
Ich fand das Reisen unkompliziert, die aufgezählten Gefahren realisierten sich nicht und wir hatte viele angenehme Begegnungen mit Ägyptern. Und dies, trotzdem ich keine Pauschalreise vorher absolviert hatte.

Gruss, Jan

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Isis
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Beitragvon Isis » Mi 01 Dez, 2004 17:28

salam

ich glaube wir (nebtaui und ich) haben uns nicht ganz verständlich ausgedrückt. wir haben ja von "erst reisenden" gesprochen die erst mal ne pauschal tour machen sollen und sich das ganze angucken.

@holo da du ja nun kein erst täter in sachen ägypten bist und du dir das auch zutraust, dann mal los und sammle erfahrungen.

ich muß aber gestehen das wir nach nun über 30 aufenthalten in ägypten auch immer wieder neues erleben im umgang mit ägypten was wir noch nicht wußten. ganz viel neues haben wir ja nun auf unserer tour durch mittel ägypten erleben dürfen.

ach ja zur definition eines "pauschali" und eines "induviduali" kann ich uli im großen und ganzen schon recht geben man kann das nicht so genau definieren. ich für meinen teil würde einen reisenden den ich in luxor treffe der auch gerade in einem kaffee sitzt und mir erzählt das er ein hotel auf der wastbank hat schon als induviduali sehen.
wir haben ja auch nur flug gebucht und hotel per mail bestätigen lassen und ich würde uns dann schon als induviduali sehen. unsere tour durch mittelägypen war zwar keine richtige "backpacker" tour da wir ja in einem hotel geschlafen haben und nicht in der wüste :) aber auch da würde ich mich als induviduali bezeichnen. ob das nun soft,- oder hart individuell reisen ist sei eben mal da hingestellt.

wir haben auf jedenfall immer freude uns in ägypten aufzuhalten sei es als induviduali durch ägypten ziehend oder auch mal ne woche als pauschali (ist billiger) faul am meer liegend.

ma salama

....isis...